WM-Tests Hochkonjunktur - dlrg.de · Im Frühjahr 2010 hatte der zertifizierte Risk Assessor Fikret...

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68146 Die Verbandszeitschrift der DLRG · Ausgabe 3 ·2010 Ertrinken: Opferzahlen bleiben auf Vorjahresniveau Wieder kommt die Flut im Sommer Ausbildung im Schulschwimmen verbessern Mit Berichten von DLRG Trophy, DLRG Cup, Junioren-Rettungspokal für die RESCUE 2010 WM-Tests Hochkonjunktur Einsatzbereitschaft hat Einsatzbereitschaft hat Sommer 2010

Transcript of WM-Tests Hochkonjunktur - dlrg.de · Im Frühjahr 2010 hatte der zertifizierte Risk Assessor Fikret...

6 8 1 4 6 Die Verbandszeitschrift der DLRG · Ausgabe 3 · 2010

Ertrinken: Opferzahlen bleiben auf Vorjahresniveau

Wieder kommt die Flut im Sommer

Ausbildung im Schulschwimmen verbessern

Mit Berichten vonDLRG Trophy, DLRG Cup, Junioren-Rettungspokal

für die RESCUE 2010WM-Tests

HochkonjunkturEinsatzbereitschaft hatEinsatzbereitschaft hat

Sommer 2010

die Lebensretter hatten im hochsommer-lichen Juli viel Arbeit. Millionen Menschensuchten Abkühlung im Wasser, vergaßendabei aber oft die Sicherheit, waren leicht-sinnig und überschätzten ihre Leistungs-fähigkeit. Die Folgen beschreibt das top-thema dieser Ausgabe ab Seite 8. Ob an Küsten oder Binnengewässern, Wachsam-keit und schnelle Einsätze waren das wich-tigste Handwerkszeug der Helferinnen undHelfer der DLRG im Einsatzgeschehen. Die andere, die tragische Seite des Schwim-mens und Wassersports zeigt die Sommer-bilanz der DLRG. In den ersten acht Mona-ten sind in Deutschlands Gewässern 324Menschen ertrunken. Allein im Juli verloren109 Männer, Frauen und Kinder im Wasserihr Leben. Mehr Details auf Seite 6.Nach der Hitze folgte im August der Regen.In einigen Regionen fielen innerhalb weni-ger Stunden Mengen bis zu 100 Litern aufden Quadratmeter. Besonders betroffen wa-ren die Grenzgebiete zu Tschechien und Polen. Die Pegel an der Neiße zeigten ei-nen Spitzenwert von sieben Metern an. DieGrenzstadt Görlitz versank in den Wasser-massen. Drei Menschen ertranken. Ein Was-

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editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Achim Wiese

Leiter Verbandskommunikation

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serrettungszug der DLRG Oberfranken undLuftretter waren im Katastrophengebiet imEinsatz, Seite 12.In der Lebensretter-Ausgabe 2/2010 habenwir eine Reihe über den Wasserrettungs-dienst im Binnenland mit der DLRG Halternbegonnen. Auf Seite 18 stellen wir im fach-thema die DLRG Bad Zwischenahn vor. Siemacht die vielfältigen Formen wasserfrei-zeitlicher Aktivitäten auf dem Zwischen-ahner Meer sicherer, dem drittgrößten Bin-nensee Niedersachsens.Ein Fokus auf Seite 17 gibt einen Ausblickauf die Tagung DLRG und Schule, die vom12. bis 14. November im Bundeszentrumder DLRG stattfindet. Konkret geht es umeine verbesserte Zusammenarbeit in derSchwimmausbildung zwischen der DLRG,den Schulen, den Kultusministerien der Län-der und der Kultusministerkonferenz. EinGrundanliegen der DLRG ist die Aus- undFortbildung der Lehrerinnen und Lehrer, diedas Fach Schwimmen unterrichten. Aberauch in der Kommunikation zwischen allenBeteiligten sollen neue Initiativen entwickeltund umgesetzt werden. Eine Tagung, diewichtige Weichen stellen kann.Viel Freude beim Studium wünscht Ihnen

Wachsaison Sommer 2010. Über den Stuhl seines improvisiertenWachpostens geblickt: An übervollen Badestellen im Rekord-Juli hatte Leben retten Hochkonjunktur. Im topthema haben wir dazuBerichte von der Ostsee und aus Berlin aufgearbeitet.

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Nach der Hitze im Juli kam im August der große Regen. Bis zu 100 Liter prasselten auf einen Quadratmeter nieder. Besonders traf es den Osten Deutschlands. Im Dreiländereck Tschechien, Polen und Deutschland war Land unter. Die DLRG half vor Ort.

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Es tut sich was in der Rettungssportwelt der DLRG: Zwar dominiertHalle-Saalekreis auch im Jahr 2010 DLRG Trophy und DLRG Cup,der starke Nachwuchs kommt jedoch aus Westfalen. Das zeigt dasErgebnis des 8. Junioren-Rettungspokals.

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Die Verbandszeitschrift der DLRG

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Ausgabe 3 · 2010

5 Nachrichten · Verbandsmeldungen in Kürze

6 Aktuell · Lehrgang Verbandführer als Premiere erfolgreich · Sommerbilanz 2010 – Zahlen auf Vorjahresniveau

7 Hochwasser: Viele Tausend Todesopfer weltweit ·Butjadingen – für sichere Strände ausgezeichnet

8 Topthema · Leben retten hatte Hochkonjunktur

12 Einsatz · Wieder kommt die Flut im Sommer –Görlitz geht unter

13 Thilo Künneth über Strömungsrettung anlässlich der Interschutz Leipzig 2010

14 Sport · Im Westen die Neuen?

15 Auf dem Weg zur Rescue 2010: Marcel Hassemeier

16 Bildung · Ressorttagung Ausbildung

17 Im Fokus: Schulschwimmen

18 Fachthema · Die DLRG am Zwischenahner Meer

20 Bundesweit · Hans-Jürgen Müller in Niedersachsenfür weitere drei Jahre gewählt

21 Bayern: Hochmoderner Katamaran geweiht

22 Mannheim: Kapitän Morgner steuert den Dampfer · Westfalen: 96 Prozent für Anne Feldmann

23 Geretsrieder Jugend bei Lipsiade · Sanitätslehrgang der DLRG Neu Wulmstorf

24 Jugend · Erstes Kooperationsprojekt von BUNDjugend und DLRG-Jugend

25 Magazin · Sammys Abenteuer

27 Fachbücher · Neues aus der Materialstelle

28 33. Bundeswehrpokal in Bremerhaven

30 Seminare · Vorgestellt: Dr. Wolfgang Bömmel · Lehrgangsprogramm 2011 verfügbar

Rubriken3 Editorial

7 Agenda · Termine des Bundesverbandes

23 Impressum

29 Intern · Leute in der DLRG

In dieser Ausgabe

Die Ressorttagung Ausbildung fasste im Hinblick auf die TagungDLRG und Schule im November den Beschluss, dass die Landes-verbände aktiv auf die Zielgruppen – Landtagsabgeordnete, Kultus-behörden, Lehrer und örtliche DLRG-Gliederungen – zugehen.

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Forever young – wie geht das? Ganz einfach: Dietrich Irrgang ist das erste Ehrenmitglied der DLRG-Jugend Niedersachsen.Die Landesjugendvorsitzende Tanja Pingel überreichte ihm die nötigen Papiere auf der Landesverbandstagung in Königslutter.

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Sammy wird Kinder begeistern. Auch alle Besteller bei der DLRG-Materialstelle dürfen sich freuen. Ab Mitte September gibt es bei allen Auslieferungen kostenlose Ausmalflyer und Kartenspiele dazu – das Kontingent ist beschränkt, also schnell bestellen.

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Drei Tage, vom 25. bis 27. August, drehte das Team des TV-Produzenten Opal Film eine weitere Folge der beliebtenVorabendserie „Küstenwache“ für das ZDF an der Ostseemit tatkräftiger Unterstützung von Rettungsschwimme-rinnen und Rettungsschwimmern der DLRG.

Unglaubliche 40 der insgesamt 52 Medaillen gewannen dieDLRG-Sportsoldaten bei der 44. Militär-WM im Schwimmenund Rettungsschwimmen für das deutsche Team, darunter21-mal Gold. Es waren 21 Nationen am Start.

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nachrichten

Küstenwachendreh mit DLRG

44. Militär-WM in Warendorf

Woche des bürgerschaftlichen Engagements

In diesem Jahr findet wieder die Woche des bürger-schaftlichen Engagements vom 17. bis 26. Septemberstatt. Alle DLRG-Gliederungen, die sich allein oder inKooperationen an der Aktionswoche beteiligen, kön-nen ihre Projekte /Aktivitäten in den Veranstaltungs-kalender eintragen oder dort nach solchen suchen.Bundesweit sollen möglichst viele Vereine, Initiati-ven, Organisationen, staatliche Institutionen und Un-ternehmen unter dem Motto „Engagement machtstark!“ auf ihre Freiwilligenprogramme, Projekte undInitiativen aufmerksam machen. Außerdem stehenInternet-Informationsangebote zur Verfügung: Ein Pro-fil bei Facebook, ein eigener Youtube-Kanal und eineFotosammlung bei Flickr. Darüber hinaus kann derFlyer zur Aktionswoche 2010 online bestellt werden.

www.engagement-macht-stark.de25

Bad Nenndorf – Lehrgang Verbandführer als Premiere erfolgreich Vom 5. bis 9. August fand der erste Lehrgang Verbandführer ander DLRG-Bundesschule statt. Dieser Lehrgang qualifiziert dazu,einen größeren Verband zu führen. Ein Verband besteht aus zweibis fünf Wasserrettungszügen. Alle 14 Teilnehmer aus den Lan-desverbänden Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Württemberg haben die Prüfungbestanden. In fünf Tagen erhielten die ausgebildeten Zugführerdas Rüstzeug, auch größere Einheiten zu führen. Das Programmenthielt drei Übungen, die sie planen und durchführen mussten.

Es ging darum einen Bereitstellungsraum für 150 Einsatzkräfteüber sieben Tage zu betreiben, eine Sandsackfüllstation für80.000 Sandsäcke vorzubereiten und einen großen Einsatzab-schnitt bei einer Hochwasserlage zu übernehmen und zu führen.Bis vor zwei Jahren wurde der Lehrgang Führer von Verbändenan der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) durchgeführt. Seit die AKNZ diesen Lehrgangnicht mehr anbietet, muss er an den Schulen der Hilfsorganisa-tionen durchgeführt werden.

Sommerbilanz 2010

Todesfälle durch Ertrinkenbleiben auf Vorjahresniveau

Der fulminante Start in den Sommer mit vielen Hitzetagen imJuli hatte Befürchtungen genährt, es könne in diesem Jahrviele Todesfälle durch Ertrinken geben. Der kühle und feuchte

August hat die Lust aufs Baden dann aber getrübt. Mit mindestens 324 Todesopfern, die die DLRG bis zum 10. August dieses Jahres registrierte, ertranken insgesamt vier Menschen weniger als im Vorjahreszeitraum.

er heiße Juli mit vielen Tagen an denen das Quecksilberjenseits der 30° Celsius stoppte, hat dennoch in der Sta-tistik seine Spuren hinterlassen. In diesem Monat ertran-ken 109 Männer, Frauen und Kinder. Das sind 39 Opferoder in relativen Zahlen 56% mehr als 2009. Auch im Ju-ni verloren 61 Menschen im Wasser ihr Leben (+11).

DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens: „Das ist eine Ertrinkungsrate, diesich mit den Sommerbilanzen der letzten Jahre vergleichen lässt.Auch da hatten wir sehr wechselhaftes Wetter. Die Entwicklungder vergangenen Jahre zeigt, dass sich die Todesfälle auf hohemNiveau eingependelt haben. Signifikante Rückgänge sind nichterkennbar. Von einer Entspannung der Sicherheitslage im und amWasser kann keine Rede sein.“

Binnengewässer sind sehr gefährlich

Das Baden an unbewachten Stellen von Seen, Flüssen und Kanälenist sehr gefährlich. In diesem Jahr bezahlten wieder 249 Menschendas Bad abseits bewachter Zonen mit ihrem Leben. 119 ertrankenin Seen und Teichen, 115 in Bächen und Flüssen und 15 in Kanälen.In diesem Sommer sind deutlich mehr Menschen in Nord- und Ost-see ums Leben gekommen als in den Jahren zuvor. 22 Personenertranken im Meer, davon drei in der Nordsee und 19 in der Ost-see, 15 allein in der Sommerferienzeit zwischen dem 30. Juniund 10. August. Mit 6,8% ist der relative Wert weiterhin gering.Nahezu verdoppelt hat sich die Zahl tödlicher Unfälle in Schwimm-

bädern: Im Vergleich mit dem Vorjahr stieg die Zahl tödlicherSchwimmbadunfälle um neun auf 17. Elf von ihnen betrafen Kinderim Alter von drei bis neun Jahren. 15 Opfer waren männlich undzwei weiblichen Geschlechts.In Gartenteichen und privaten Swimmingpools sind in den erstenacht Monaten 12 Menschen ertrunken, die Hälfte davon waren klei-ne Kinder bis zu fünf Jahren. 137 Opfer waren älter als 50 Jahre.In den Altersklassen 46 bis 50, 66 bis 70 und 71 bis 75 waren je-weils 28 Todesfälle zu beklagen. Zwei Männer und eine Frau wur-den im August vom Hochwasser der Neiße überrascht. Sie er-tranken, als sie im Keller wichtige Gegenstände in Sicherheitbringen wollten.

Saarland und Bremen sind sichere Länder

In der Sommerbilanz 2010 rangiert Bayern mit 62 Todesfällen vorNiedersachsen (46) und Nordrhein-Westfalen (37). An vierter Stellefolgt Hessen (32) vor Baden-Württemberg (31). Während in Baden-Württemberg die Zahl der Ertrunkenen im Vergleich mit dem Vor-jahreszeitraum um 15 sank, stieg in Hessen die Opferzahl um zehnan. In den Gewässern Ostdeutschlands ertranken 71 Personen.Der prozentuale Anteil liegt bei 22%. Die sichersten Bundesländersind schon traditionell das Saarland und Bremen. Im Saarland er-trank ein Mensch, in Bremen kamen zwei Personen im Wasser umsLeben. Nichts Neues auch in der Geschlechterverteilung: 80% derErtrunkenen waren Männer, 20% Frauen.

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Butjadingen – für sichere Strände ausgezeichnetSeit dem 14. August weht an den drei Badegebieten in Butjadingen das rote Banner der International Life Saving Federation of Europe (ILSE). Der europäische Verband der Wasserrettungsorganisationen hat die Nordseelagune in Burhave, den Friesenstrandin Tossens und den Badestrand in Eckwarderhörne mit dem internationalen Zertifikat

„Lifeguarded Beach/Bewachter Strand“ ausgezeichnet. Nach Borkum ist Butjadingen diezweite Kommune an der Nordsee, die für ihre Strandsicherheit ausgezeichnet worden ist.In Anwesenheit des Staatssekretärs Dr. Oliver Liersch und Hans-Jürgen Müller, Präsidentdes DLRG-Landesverbandes Niedersachsen, übergab ILSE- und DLRG-Präsident Dr. KlausWilkens Urkunden und das rote Banner an Lutz Timmermann, Aufsichtsratsvorsitzenderder Tourismusgesellschaft Butjadingen, und Geschäftsführer Robert Kowitz.

Im Frühjahr 2010 hatte der zertifizierte Risk Assessor Fikret Sisman im Auftrag des europäischen Verbandes die Strände in Butjadingen begutachtet und über die Sicherheitein 90-seitiges Gutachten erstellt, das nur kleine Verbesserungsempfehlungen enthält, die von der Tourismusgesellschaft zwischenzeitlich umgesetzt worden sind. In seiner Ansprache sagte Dr. Wilkens: „Die Risikobewertung hat letztendlich das Ziel, die Zahl der Ertrinkungsfälle zu senken. Die bewerteten Strände Eckwarderhörne, Friesenstrandin Tossens sowie die Nordseelagune erfüllen alle Kriterien für die Verleihung des BannersLifeguarded Beach/Bewachter Strand. Es spricht für die Verantwortung der Gemeinde und Tourismusgesellschaft gegenüber ihren Gästen, ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten“. Der Faktor Sicherheit habe im modernen Tourismus einen hohen Stellenwert.Dieser Wert werde im Qualitätskatalog der Tourismusindustrie weiter an Bedeutung gewinnen. Tourismusgeschäftsführer Robert Kowitz: „Butjadingen spielt jetzt in derChampions-League der sichersten Strände in Deutschland und Europa. Damit setzen wir uns deutlich von unseren Konkurrenten ab.“ Seit 1968 sorgen Rettungsschwimmerder DLRG an den Butjadinger Stränden für Sicherheit. In dieser Zeit leisteten die ehren-amtlichen Helfer mehr als 250.000 Wachstunden für die Sicherheit der Badegäste. Rainer Przyklang, Vorsitzender der DLRG Butjadingen: „Heute ist ganz besonderer Tag für Butjadingen und die DLRG: Die Qualität der Strandsicherheit ist nun auch durch dasZertifikat dokumentiert.“ Im Anschluss an die Verleihung des roten Banners taufte DLRG-Präsident Dr. Wilkens zusammen mit Staatssekretär Dr. Oliver Liersch ein neues Motor-rettungsboot auf den Namen „Heete“.

Hochwasser: Viele Tausend Todesopfer weltweitIn den vergangenen Monaten sind in China, Pakistan, Burma, der Ukraine und anderen Ländern Tausende Menschen durch Hochwasser ums Leben gekommen. Besonders schwer getroffen ist Pakistan. An den Südhängen des Himalaya-Gebirges haben schwere Monsunregen zu gewaltigen Überschwemmungen geführt. Etwa 1.500 Männer, Frauen und Kinder kamen in den Fluten ums Leben, und mehr als sechs Millionen Menschen sind vom Hochwasser eingeschlossen. Die Wassermassen und Schlammlawinen haben eine Million Häuser zerstört. Die Zahl der direkt oder indirekt vom Hochwasser Betroffenen wird auf 15 Millionen geschätzt.

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A G E N D A 18.–20. September Bundesjugendvorstand/-bei-rat, Berlin • 21.–24. September World Safety Conference, London • 5.–16. OktoberRescue 2010, Ägypten • 29.–31. Oktober Bundesjugendrat im Bundeszentrum(Bz) • 29.–31. Oktober Ressorttagung Medizin, Bz • 5 .–6. November Präsidialratder DLRG, Bz • 12.–14. November DLRG und Schule, Bz • 18.–21. NovemberDeutschlandpokal, Warendorf • 19.–21. November Präsidialbeauftragte Ausbil-dung, Bz • 3.–5. Dezember Bundesjugendvorstand, Bz

so der Bundespräsident wörtlich.Mit Schreiben vom 12. August hat Bundespräsident Christian Wulff die Schirmherrschaft über die DLRGübernommen. Er setzt damit die Tradition seiner Amtsvorgänger seit Carl Carstens fort.

Zum elften Mal schreibt der Deut-sche Olympische Sportbund (DOSB)den Preis PRO EHRENAMT aus. Er zeichnet damit Institutionen und Persönlichkeiten aus, die durchihr Handeln beispielhaft die gesell-schaftlichen Rahmenbedingungenfür ehrenamtlich tätige Menschenim Sport positiv beeinflusst haben.Die Bewerbungsfrist endet am 24. September. Die Preisverleihungfindet im Rahmen der Mitglieder-versammlung Anfang Dezember in München statt. Mehr dazu können Interessenten unter www. ehrenamt-im-sport.de erfahren.

„Ich weiß um die große Bedeutung der DLRG und die wichtige Arbeit gerade ihrer vielen ehrenamtlichen Helfer. Ich übernehme daher gern die bewährte Schirmherrschaft über die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft“,

Schirmherr

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Er kam mit Macht und Hitze, der Sommer 2010. Der Juli machte dem Mai das Prädikat Wonnemonat streitig. Wochenlang herrschten hochsommerliche Temperaturen über 30°Celsius. Die Bundesländer, die als erste in die Sommerferien gingen, waren am Ende die Gewinner. Für die Lebensretter der DLRG anKüsten und Binnengewässern war es ein Blitzstart von null auf hundert. Wegen Überfüllung geschlosseneFreibäder, lange Staus auf den Zufahrten in Richtung Küsten von Nord- und Ostsee und Menschenmengenan den Stränden. Kein Wunder, dass die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der DLRG alle Hände voll zu tun hatten. Menschen vor dem Ertrinken zu retten hatte Hochkonjunktur.

Sommer Leben retten hatte Hochkonjunktur

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2010Eines von vielen Aufgabenfeldern

während der Wachsaison: Hilfe

für entkräftete Wassersportler

Fotos: NIVEA, Susanne Mey, DLRG Bad Zwischenahn

Einem Kind eine Rettungsweste anlegen oder oft einfach nur

präsent sein – die Rettungsschwimmer bringen Sicherheit

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Heilbädern Zingst und Graal Müritz wag-ten etwa 35.000 das Bad in der Ostsee.Bei auflandigem Wind der Stärke 5 bis 6überwiegend aus nordwestlicher Richtungmit Wellen bis zu zwei Metern Höhe hattendie Retter die rote Flagge gehisst: absolutesBadeverbot signalisiert. Eine gefähr-liche Strömung in Zingst ver-schärfte die Situation auchin Strandnähe. Trotzdembadeten mehrere Fami-lien und eine Ferien-gruppe von 30 Kin-dern aus der Um-gebung von Berlinzwischen den Buh-nenreihen. Der Winddrückte die Schwim-mer gegen die Holz-buhnen. „Durch die pa-rallel zur Küste verlaufen-de Strömung hatten sie kaumeine Chance sich aus eigener Kraftaus der Gefahrenzone zu befreien. Am En-de des Wachtages haben wir acht Kindernund sechs Erwachsenen das Leben rettenkönnen und vielen, die sich an den scharf-kantigen Buhnen Schnittwunden zugezo-

gen haben, Erste Hilfe geleistet“, schildertFrank Irmler, Wachleiter in Zingst, den ar-beitsreichen Sonntag. „Die Buhnen sind dieUnfallquelle Nummer eins. Die Rettungenwaren sehr schwierig. Mit 21 Rettungs-schwimmern und drei Helfern aus der Orts-

gruppe Zingst waren wir aber gut prä-pariert“, so Irmler weiter.

Am Vortag hatten die Ein-satzkräfte der DLRG mit

vier Motorrettungsboo-ten ein Ehepaar geret-tet, dessen Katama-ran einen Kilometervom Ufer entferntgekentert war.

„Buhnen sind

lebensgefährliches

Terrain“

Ähnliche Verhältnisse wiein Zingst herrschten am Sonn-

tag auch in Graal-Müritz, 45 Kilo-meter südwestlich. Acht Kinder rettete das15-köpfige DLRG-Einsatzteam um Wachlei-terin Nicole Toczek vor dem Ertrinken ausden Holzbuhnen, die zudem zwei Meter tiefausgespült waren. „Das ist lebensgefähr-

ie Zwischenbilanz des Monats Juli:Allein an den Küsten von Mecklen-burg-Vorpommern und Schleswig-Holstein retteten die Helferinnenund Helfer im Zentralen Wasserret-

tungsdienst Küste (ZWRD-K) 38 Menschenvor dem Ertrinken. 149 Mal halfen die Ret-tungsschwimmer Badegästen und Wasser-sportlern aus Notsituationen und 154 Malleisteten sie Erste Hilfe in schweren Fällen.Hinzu kamen 2.100 leichte Erste-Hilfe-Maß-nahmen sowie 242 Suchaktionen nach Kin-dern oder Eltern allein in Mecklenburg-Vor-pommern. Die nachfolgenden Berichte ausZingst und Graal-Müritz vermitteln beispiel-haft einen Eindruck über das Einsatzgesche-hen an einem einzigen Tag.

Ausnahmezustand an der Ostsee

Sie retteten Menschenleben im Stunden-takt, die Retter der DLRG an der Ostsee inZingst und Graal-Müritz. Am Sonntagabendschlugen in den Einsatzprotokollen der Ret-tungswachen der beiden Gemeinden 22 Le-bensrettungen und viele Erste-Hilfe-Leistun-gen zu Buche.Der 25. Juli war ein sonniger Sonntag unddie Urlauber stürmten die Strände. In den

D38 Menschen in letzter Minute gerettet

»Sie passen einfach nicht auf ihre Kinderauf«

Sommer 2010

Zwischendurch immer wieder Rettungsübungen

unterschiedlichster Anforderungen

113 · 20 10Lebensretter

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liches Terrain. Gegen die kurzen schnellenWellen, die am Sonntag hier herrschten, hat-ten die Kinder keine Chance – sie wurdenregelrecht gegen die Buhnen gedrückt. Des-halb hatten wir in dieser Phase auch ein ab-solutes Badeverbot ausgesprochen. VieleEltern hat die gehisste rote Flagge aber nichtinteressiert. Sie passen einfach nicht auf ihre Kinder auf“, ärgert sich die erfahreneWachleiterin über das mangelnde Verant-wortungsbewusstsein mancher Eltern.Während diese sich im Strandkorb sonnten,schwammen ihre Kinder unbeaufsichtigtzwischen den Buhnenreihen oder machtengefährliche Kopfsprünge von Brücken in dieSee, die an manchen Stellen nur einen hal-ben Meter tief ist. Aber auch im Binnenland hatten die Einsatz-kräfte der DLRG viele Gelegenheiten ihreFähigkeiten einzusetzen, wie die nachfolgen-den Beispiele zeigen.

Bisher 27 Lebensrettungen in Berlin

„In den heißen Wochen haben wir in Berlin27 Personen vor dem Ertrinken bewahrt,darunter waren sieben Kinder“, so zieht Einsatzleiter Frank Villmow Zwischenbilanz. Kurz nach einem Spiel der Fußball-WM pad-

delten zwei Jungen im Alter von 9 und 11Jahren mit ihrem kleinen Schlauchboot ander Badestelle Bürgerablage auf die Havel.Bei dem Versuch Wasser aus ihrem Boot zuschöpfen, kenterten sie. Einer der beidenJungen konnte nicht schwimmen und ver-suchte sich an seinem Freund über Wasserzu halten. Beide verließen die Kräfte und sietauchten mehrfach unter. Dieses wurde vonPassanten beobachtet, die daraufhin dieRettungsschwimmer der DLRG alarmierten. Der Einsatzort war 150 m vom Strand ent-fernt. Die Retter schwammen zu den Ertrin-kenden. Beide wurden von den Rettungs-schwimmern und einer Passantin gerettetund an Land gebracht. Nach der sanitätsdienstlichen Erstversor-gung in der Wasserrettungsstation wurdendie beiden Jungen mit der Feuerwehr insKrankenhaus gebracht.Schon am vorherigen Wochenende hatte dieDLRG drei Kinder vor dem Ertrinken an derBadestelle Reißwerder gerettet. Die Kinderwaren unbeaufsichtigt von den Eltern badengegangen und in eine Untiefe geraten. Alledrei wurden durch das schnelle Eingreifender DLRG-Rettungsschwimmer sicher anLand gebracht. Ähnliche Vorfälle gab es

auch auf anderen Wasserrettungsstationenin Berlin. Immer waren die Eltern nicht inder Nähe der badenden Kinder. Siehe auchOstausgabe.

Lastschiff bringt Angler

in Lebensgefahr

Im Niederneuendorfer See wurde am Sams-tag, dem 7. August, ein Angelkahn von ei-nem großen Lastschiff erfasst. Der Kahnwurde unter Wasser gedrückt und sank. Diebeiden Angler, eine 43-jährige Frau und ein32-jähriger Mann, konnten sich zunächst mit einem mutigen Sprung von ihrem Bootaus der Gefahrenzone bringen. Sie wurdenkurze Zeit später von der Besatzung einesMotorrettungsbootes der DLRG gerettet.Anschießend wurden die beiden Angler inder Wasserrettungsstation der DLRG ver-sorgt. Glück gehabt!Am selben Tag, um ein Uhr in der Früh, ret-tete die Besatzung eines DLRG-Bootes ausLangenargen einen 17-Jährigen aus demBodensee. Er war offenbar alkoholisiert hin-ausgeschwommen. 100 m von Ufer entfernthatten ihn die Kräfte verlassen. Das Opferwar zum Zeitpunkt der Rettung erschöpftund stark unterkühlt.

ach dem warmen Juli kam imAugust der große Regen. Biszu 100 Liter prasselten auf ei-nen Quadratmeter nieder. Besonders traf es den OstenDeutschlands. Im Dreiländer-

eck Tschechien, Polen und Deutschlandwar Land unter. Großflächige Überschwem-mungen bestimmen das Landschaftsbild.Eine ganze Region wird von der Außenweltabgeschnitten und ist von tschechischerSeite nicht mehr erreichbar. Die Hochwas-serwelle der Neiße überschwemmt dieGrenzstadt Görlitz und richtet große Schä-den an. Innerhalb kurzer Zeit stieg der Pe-gel auf sieben Meter an. Normal ist einMittel von 1,70 m. Verschärft wurde die Lage durch einen Dammbruch am polni-schen Witka-Stausee. Die Flutwelle ergosssich in die Neiße. Im Hochwasser verlierenneun Menschen ihr Leben, drei in Deutsch-land, zwei in Polen und vier in Tschechien.

Vollalarm für WRZ Oberfranken

Um 14:10 Uhr am 7. August wurde die DLRG durch das Gemeinsame Melde- undLagezentrum des Bundes und der Länder(GMLZ) über das Hilfeersuchen aus Tsche-chien informiert. Die Diensthabenden imDLRG-Lagezentrum waren Hans-HermannHöltje (stv. Leiter Einsatz) und Armin Flohr(Präsidialbeauftragter KatS/Auslandsein-sätze). Noch bevor das offizielle Hilfeersu-chen die DLRG erreichte, wurden aufgrundder Dringlichkeit und der topografischenLage des Einsatzgebietes die DLRG-Lan-desverbände Sachsen und Bayern über ih-re Koordinierungsstellen zu einem mög-lichen Einsatz in Tschechien vorinformiertund deren Verfügbarkeit abgefragt. KurzeZeit später wurde für den WRZ Oberfran-ken Vollalarm ausgegeben. Nach nur zweiStunden war dieser abmarschbereit undunterwegs Richtung Dresden und Görlitz.Parallel hierzu wurde nach dem vorliegen-den Eskalationskonzept entschieden, dasLagezentrum in Bad Nenndorf auch phy-sikalisch in Betrieb zu nehmen. Glückli-cher Zufall war, dass der Leiter des Lage-zentrums Andreas Goos selbst Teilnehmerdes Verbandführerlehrgangs war. Er wardaher schon vor Ort. Gemeinsam mit demalarmierten Systemadministrator MarcKastler wurde das Lagezentrum eingerich-tet und betriebsbereit gemacht. Nicht ganz so einfach gestaltete sich deroperative Einsatz. Teile des WRZ Sachsenwaren im örtlichen Einsatz. Der WRZ aus

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12 3 · 20 10Lebensretter

Strömungsretter inGörlitz im Einsatz

Wiederkommt die

im SommerFlut

Oberfranken war auf dem Weg nach Sach-sen. Zwischenzeitlich waren auch alle Zufahrten von deutscher Seite ins Landdurch die Wassermassen versperrt. Manversuchte, im allgemeinen Durcheinandernoch eine andere Zufahrt zu finden.Nach polnischen Informationen war auchein Durchkommen nach Polen nicht mög-lich. Mittlerweile standen auch Stadtteilevon Görlitz, als einziger Brückenkopf nachPolen, ebenfalls unter Wasser.In enger Abstimmung mit dem Dienstha-benden der Koordinierungsstelle Sachsen,Wolfgang Heil, und dem sächsischen THWwurde deshalb das Einsatzziel des WRZaus Bayern noch einmal revidiert und die-ser zunächst nach Dresden in einen Bereit-stellungsraum des THW beordert.

Flugretter der DLRG erstmalig dabei

Zum ersten Mal seit ihrem Bestehen wur-den die Flugretter der luftunterstütztenWasserrettung für die Hubschrauber derBundespolizei alarmiert. Aus dem Stand-ort West (Hangelar) wurden zwei DLRG-Mitglieder mit dem Hubschrauber nachBautzen verlegt und im Bereich Sachseneingesetzt, zwei DLRG-Mitglieder desStandortes Mitte (Fuldatal) wurden für dieAblösung der eingesetzten Flugretter vor-alarmiert. Nach vielen Telefonaten, Faxenund Diskussionen mit den Stäben undTechnischen Einsatzleitungen vor Ort warklar, dass der Bayerische Zug sofort inRichtung Landkreis Görlitz verlegt werdensoll. Die dortige DLRG-Gliederung wur-de zu dem Zeitpunkt aus dem Einsatz ineine Ruhe- und Erholungsphase entlas-sen. Die bayerische Aufgabe: Bei Tages-anbruch die Gemeinde Ostritz mit Bootenabfahren und Personen evakuieren, be-ziehungsweise, falls notwendig, entspre-chende Hilfe leisten. Was dann auch inmehreren Fällen, darunter eine Person mitHerzinfarkt, notwendig wurde.Für die Einsatzeinheiten des LV Sachsenwar der Einsatz jedoch noch nicht beendet.Dem Hochwasserscheitel folgend, wurdenam Sonntagabend die Einheiten aus Dres-den, Leipzig und Meißen in Richtung BadMuskau und Rothenberg alarmiert. Paral-lel halfen Mitglieder der örtlichen Glie-derung aus Weißwasser in ihrem Bereich.Seitens der DLRG waren in der ganzen Zeitweitere WRZ aus den LandesverbändenSachsen-Anhalt, Niedersachsen und Würt-temberg in Voralarm versetzt worden. IhrEinsatz wurde aber nicht mehr nötig.

Dresden

Cottbus

Görlitz

Görlitz | August 2010

Muskau

133 · 20 10Lebensretter

Mit zwei Themenschwerpunkten präsentierten die DLRG-Strö-mungsretter ihre Einsatzfähigkeit und Mitwirkung bei der Bekämp-fung von Hochwassergefahren den fachlich versierten Messe-besuchern der Interschutz in Leipzig. Die Gefahren beim Tragenvon Wathosen mit festen Leinenverbindungen im Hochwasser-einsatz und das Einsatzspektrum der Strömungsretter der DLRGmit seiltechnischen Hilfsmitteln. Plakativ und ein bisschen provokativ schmückte die DLRG eineSchaufensterpuppe in Wathose und fester Leinenverbindung (Palstek um die Hüfte) mit der Aufschrift „SO NICHT!“. Sie solltezum Nachdenken und Nachfragen anregen, was auch gelang. Die-se Kombination als persönliche Schutzausrüstung (PSA) im Hoch-wassereinsatz wird aus Sicht der Wasserretter nicht empfohlen,obwohl sie so leider immer noch praktiziert und in Lehrschrif-ten anderer Hilfsorganisationen kommentarlos verbreitet wird. Ohne Schwimmweste sollte man nie an stehenden oder mäßigfließenden Gewässern arbeiten. Fällt der Betroffene ins Gewäs-ser und dringt Wasser in die Wathose, ist es für Helfer sehr schwer,ihn wieder herauszuziehen. Nur eine Schwimmweste mit entspre-chendem Auftrieb (mind. 150 kN als Empfehlung) kann hier Lebenretten. Das Arbeiten in Wathose in schnell fließenden Gewässernkann auch dann zur Todesfalle werden, wenn schon knietiefesWasser den Betroffenen bei entsprechender Strömungsgeschwin-digkeit von den Beinen reißt. Die Wathose läuft in der Strömungdann schnell voll („Windhosen-Effekt“). In einer festen Leinen-verbindung hängt der Verunglückte nun in der Strömung, wirddurch das Wasser überspült und nach unten gedrückt. Gegen dieLast der Strömung kann er nicht mehr oder nur mit Mühe an Landgezogen werden. Deshalb raten die Strömungsretter der DLRG:In mittlerer bis starker Strömung besteht in Wathose akute Lebens-gefahr. Bei diesen Gegebenheiten darf nur noch mit anderer PSA(z.B. Strömungsretterausrüstung) gearbeitet werden.Mit einem einfachen Seilaufbau demonstrierten die DLRG-Strö-mungsretter eine Möglichkeit, im Hochwasser zu unterstützen.Oft gibt es in Überschwemmungsgebieten schnell fließende Ge-fahrstellen, die nicht leicht zu überwinden sind und wegen derstarken Strömung bzw. fehlender Wassertiefe mit Motorrettungs-booten nicht befahrbar sind. Hier behelfen sich die Strömungs-retter mit ein paar Seilen und wenigen technischen Gerätschaf-ten, wie Rollen und Karabinern, um ihr Raft (Schlauchboot fürsechs Retter und einen Raftguide) als Fähre nutzen zu können.

Puppe demonstrierte auf der Messe noch die persönliche Schutz-ausrüstung der DLRG-Strömungsretter: Neoprenanzug mit Hand-schuhen und festen Neoprenstiefeln, Schutzhelm, spezielle Wild-wasser-Weste und einen Komplettgurt zum Abseilen und zurEigensicherung. Spätestens nach der großen Überschwemmungskatastrophe ander Elbe 2002 war allen Rettungsorganisationen klar, dass diesnicht die Ausnahme bleiben wird und entsprechender Handlungs-bedarf bei der Ausbildung der Einsatzkräfte besteht. Die Gefah-ren und Schwierigkeiten bei Einsätzen in schnell fließenden Ge-wässern und im Hochwasser sind vielseitig und nur mit speziellenEinsatztaktiken und optimierter Ausrüstung zu bewältigen. Derseit 2006 beschlossene Ausbildungsgang zum DLRG-Strömungs-retter ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das Interesse an derArbeit der DLRG war auf der Interschutz entsprechend groß.

Über einfache Flaschenzüge werden die Seile gespannt und dasBoot gesteuert. Hierbei nutzen sie die KISS-Philosophie („Keep itsimple & safe“) und verzichten auf spezielle Geräte. Schon mitwenig Material sind Strömungsretter im Hochwassereinsatz inder Lage effektiv und schnell zu helfen. Eine voll ausgerüstete

Thilo Künneth über Strömungsrettung anlässlich der Interschutz Leipzig 2010

Gefahren des Helfers im Hochwassereinsatz

Gefährlich: Wathose mit fester Leinenverbindung;

rechts: DLRG-Strömungsretter mit Schutzausrüstung

… in die überflutete Stadt vorMit den Rettungsbooten dringen die Einsatzkräfte …

s port

14 3 · 20 10Lebensretter

DLRG-Nesquick-Preisausschreiben

Sieger und Gewinner beim DLRG Cup Aufregende Tage verbrachten die Gewinner des DLRG-Nesquick-Preisausschreibens beim DLRG Cup in Warnemünde. Neben vielSpaß am Strand durften sie auch Wettkampfluft schnuppern, ein Rettungsbrett ausprobieren und aktiv an den Siegerehrungenteilnehmen. Sehr zur Freude von Julia Schatz (Mitte), Maike Op het Veld (li.) und Aline Hundt (re.), die als beste Drei des Rettungskajak-Rennens (Ski Race) ihre Gold-, Silber- und Bronze-Medaille „endlich mal von Jungs“ zugetragen bekamen.

s tut sich was in der Rettungs-sportwelt der DLRG: Zwar do-miniert Halle-Saalekreis auch im Jahr 2010 DLRG Trophy undDLRG Cup, der starke Nach-wuchs kommt jedoch aus West-

falen. Das zeigt das Ergebnis des 8. Ju-nioren-Rettungspokals ebenso wie dieZusammensetzung der Mannschaft fürdie Junioren-Europameisterschaft An-fang September. In Warendorf und Be-ckum schwammen am 2. und 3. Juli160 Nachwuchsathleten aus 14 Lan-desverbänden der DLRG in der Bun-deswehr-Sportschule Warendorf undam Tuttenbrocksee in Beckum um denSieg der achten Auflage des Junioren-Rettungspokals. Dabei setzten sich die westfälischenNachwuchsathleten Theresa Franz undKevin Berghoff als beste Rettungs-schwimmer in der Mehrkampfwertungvor Daniel Roggenland (ebenfalls West-falen) und Danny Wieck (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Juliane Wendel(Brandenburg) und Fabienne Göller(Westfalen) durch. Göller glänzte zudem mit einer neuenJunioren-Europarekordzeit (38,1s) über50 m Retten einer Puppe. Es war dervierte Mannschaftssieg der Westfalen

Ein Folge und mittlerweile trägt die er-folgreiche Jugendarbeit des Landes-verbandes auch international Früchte.Für die Junioren-Europameisterschaftam 4. und 5. September in Antwerpenhatte Bundestrainerin Birgit Ramischdie neuen westfälischen Talente TheresaFranz, Fabienne Göller (Rheda-Wieden-brück), Kevin Berghoff (Langenberg),Daniel Roggenland (Harsewinkel), JoelSchlüßler (SchloßHolte) und Anil Sezen(Schwerte) nominiert, dazu noch dievier Nicht-Westfalen Annalena Lorson(Wadgassen), Franziska Streit (Halle-Saalekreis), Juliane Wendel (Lucken-walde) und Danny Wieck (Stralsund). Bei den „Großen“ untermauerten dieSeriensieger aus Halle-Saalekreis ihredominierende Stellung bei DLRG Cupund DLRG Trophy.Fünf Hallenser Athleten, Aline Hundt,Stephanie Kasperski, Julia Schatz, Ka-tharina Stephan und Daniel Gätzsch-mann, bildeten den Kern der erfolgrei-chen Nationalmannschaft am 16. und17. Juli beim DLRG Cup 2010. Sie wur-de komplettiert durch die WestfalenTheresa Franz und Marcel Hassemeier,Christoph Ertel (Mecklenburg-Vorpom-mern), Matthias Krause (Schleswig-Holstein) und David Loosen (Korschen-

Im Westendie Neuen?

Rettungssportsommer

broich). Bei besten äußeren Bedingun-gen setzte sich das deutsche Teamsouverän gegen die internationale Kon-kurrenz durch und distanzierte die Nie-derländer und Belgier auf den Rängenzwei und drei deutlich. Besonders Julia Schatz mit Siegen imSki Race, Board Race und Oceanwo-man bewies einmal mehr, dass sie beiden deutschen Damen im Freigewässerdas Maß der Dinge ist. So wie bei denVereinen das Team aus Halle-Saale-kreis, das bei den Freigewässer-Wett-kämpfen – noch – unerreichbar scheintfür die nationale Konkurrenz. Mit 193bis 277 Punkten Vorsprung vor derMannschaft aus Harsewinkel (Westfa-len) auf Rang zwei und den drittplat-zierten Rostockern (Mecklenburg-Vor-pommern) gewannen die Hallenser denDLRG Cup. Und bei der DLRG Trophy, deren ersteVeranstaltung am 26. Juni in Halternmit Rekordteilnehmerzahl und strah-lendem Hochsommerwetter problem-los über die Bühne ging, sorgte vor al-lem der interne Wettkampf zwischenerster und zweiter Mannschaft sowiedie Auseinandersetzung mit den nieder-ländischen Teams aus Echt und Heytsefür Spannung. Mit Harsewinkel als nächstem Verfol-ger auf Rang fünf sowie Rheda-Wie-denbrück, Ennigerloh und Langenbergtummeln sich immerhin vier Mann-schaften aus Westfalen unter den TopTen der DLRG Trophy – die Konkurrenzdarf gewarnt sein.

153 · 20 10Lebensretter

s port

„Für mich bitte den 100-m-Lifesaver-Weltrekord!“

Auf dem Weg zur Rescue 2010: Marcel Hassemeier

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0:53,75 aufgestellt von Lutz Heimann inWarendorf im Jahr 2004 – das ist die Zeit,die Marcel Hassemeier ins Visier genom-men hat. Der Uralt-Weltrekord über die100 m Retten einer Puppe mit Flossen und Gurtretter – früher 100 m Lifesaver –soll, wenn es nach der Vorstellung des20-jährigen Sportsoldaten bei der Bun-deswehr geht, am 7. Oktober 2010 umzirka 18:01 Uhr Geschichte sein. Denn umdiese Uhrzeit endet nach dem Zeitplander ägyptischen Ausrichter der Rescue2010 das A-Finale dieser Hallendisziplin.Er ist sich bewusst, dass er ein ambitio-niertes Ziel verfolgt: „Bei der Disziplinmuss alles klappen, schon ein kleines Pro-blem beim Einklinken des Gurtretters unddu bist ne Sekunde hinten dran“, sagtHassemeier. Gleichwohl gilt der Athletaus Ennigerloh als Spezialist auf dieserStrecke, hält er mit 0:55,44 doch den Ju-nioren-Europarekord. 2008 hat er sichden „in der gigantischen Schwimmhalle“in Eindhoven (Niederlande) bei seinemletzten Einsatz für die Junioren-National-mannschaft geschnappt. Mittlerweile ist er nach vier Teilnahmen fürdie Junioren-Europameisterschaften zualt, hat den Wechsel in die offene Alters-klasse aber problemlos gemeistert. Beiden World Games 2009 stand er ebensoin der Auswahl, wie beim DLRG Cup 2009und 2010, als er in Warnemünde Zweiterder Mehrkampfwertung hinter dem Nie-derländer Rik Op het Veld und besterdeutscher Starter wurde. Seine Vielsei-

tigkeit sieht er selbst als größte Stärkean, neben der Paradedisziplin 100 m Ret-ten mit Flossen und Gurtretter, will er inder Halle auch die 200 m Hindernis, die100 m Kombinierte Rettungsübung unddie 200 m Super Lifesaver anbieten unddann im Freigewässer das Surf Race, dasBoard Race und den Oceanman. Und erweiß es zu schätzen, dass er sich alsSportsoldat bei der Bundeswehr in Wa-rendorf voll auf das Training im Kampfum die begehrten Tickets nach Ägyptenkonzentrieren kann.

„Ich schwimme seit ich drei Jahre altbin, aber so intensiv wie jetzt konnte ichmich – und das gilt sicher auch für spä-ter – nicht auf eine Weltmeisterschaft vor-bereiten – diese Chance will ich nutzen“,betont Hassemeier, dessen Verein Enni-gerloh auf einen Start bei den Interclub-Wettkämpfen verzichtet. „Es gibt sechsStartplätze bei den Herren, ich hoffe, dassnach der Qualifikation einer mir gehört.“

Ergebnisse und weitere Berichte zum Rettungssport-Sommer unter k.dlrg.de/sportw

bildung

16 3 · 20 10Lebensretter

„Gliederungenbei den ersten Qualifikations-Lehrgängen begleiten“Ressorttagung Ausbildung

it Spannung erwartet wur-den die Berichte der Präsi-dialbeauftragten im RessortAusbildung über die ange-peilten Schwerpunkte in der

Zukunft. Ingrid Lehr-Binder sprach über dieneuen zielgruppenspezifischen Lehrgängeauf Bundesebene zum Thema 50+. Ein An-fang sei gemacht, allerdings müssten die-se Angebote weiter ausgebaut werden undsie suche weiterhin zielgruppenerfahreneAusbilder, die ihr Wissen gerne in den Lehr-gängen weitergeben. Für das kommende2. Forum 50+ aktiv und gesund in der DLRGkonnten renommierte Experten für die ein-zelnen Workshops gewonnen werden. Dr. Gerhard Hole berichtete für den BereichPrävention über den aktuellen Stand der seitüber zehn Jahren angebotenen Ausbildun-gen zur DOSB-Lizenz Übungsleiter Sportin der Prävention (im Bewegungsraum Was-ser) und die Vergabe des QualitätssiegelsSPORT PRO GESUNDHEIT durch den Bun-desverband der DLRG. Der Präventions-sport für Erwachsene in den Ortsgruppenmüsse noch attraktiver abgeboten werden,desweiteren kümmere er sich um den Auf-bau eines Präventionssports für die Zielgrup-pe Kinder und Jugendliche.

Weitere Mitarbeiter gewinnen

Für das Arbeitsfeld Lizenzen hob ThorstenReus die Bedeutung der Ausbildung im Ge-meinsamen Grundausbildungsblock und derAllgemeinen Multiplikatorenschulung her-

M

vor, was seitens des Referats Lizenzenstets den Blick über den Tellerrand und dieenge Zusammenarbeit mit den übrigen Res-sorts und dem DOSB notwendig und span-nend macht. Überarbeitet und weiterent-wickelt werden die Lehrgangskonzepte inder Multiplikatorenausbildung. Hierzu undfür den Einsatz als Referenten sollen weite-re Mitarbeiter der Landesverbände gewon-nen und entsprechend geschult werden.Nach Überarbeitung der Deutschen Prüfungs-ordnung Schwimmen/Rettungsschwimmenund der Rahmen-Richtlinien gilt es Fragenbei der Umsetzung zu beantworten und dieGliederungen in ihrer praktischen Arbeit, ins-besondere bei der Durchführung ersterLehrgänge zu den Qualifikationen AusbilderSchwimmen/Ausbilder Rettungsschwim-men, zu begleiten. Gerade im Bereich derKernaufgaben Schwimm- und Rettungs-schwimmausbildung bilden die Rahmen-richtlinien der DLRG dazu mit ihrem neuen

fristig als Download auf der Homepage ein-gestellt werden. Erfolgreiche Projekte zur Schwimmausbil-dung laufen gegenwärtig in Hamburg undNiedersachsen. In Hamburg arbeitet die DLRG in dem Projekt „Ab ins Wasser – abersicher!“ mit der Unfallkasse NORD und derBäderland GmbH zusammen. In Niedersach-sen wird das Projekt „Mach mit – LerneSchwimmen“ durch die Sparkasse geför-dert. Der Bundesverband berichtet über einProjekt „Mein Weg zum sicheren Schwim-mer“ in der Zusammenarbeit mit ARENA,TUI und NIVEA. Kernpunkt dieses Projektesist ein Schwimmpass, der methodischeÜbungen zum Schwimmenlernen checklis-tenartig ausweist. Das Setzen von Klebe-punkten hinter erfüllte Anforderungen er-höht dabei die Motivation der Kinder.

Fikret Sisman neuer Beauftragter

Helmut Stöhr stellte den zweiten neuen Prä-sidialbeauftragten, Fikret Sisman, aus Bre-men vor. Die Ressorttagung befasste sichim Themenkreis Rettungsschwimmen mitder Frage der kombinierten Übung für dasDRSA Bronze und stellte dazu ohne Diskus-sion einstimmig fest: die Demonstration desAnlandbringens und die Vorführung der HLWbleiben weiterhin von der kombiniertenÜbung getrennte Prüfungselemente.Der 2006 entwickelte Leitfaden für die Aus-bildung von Fachangestellten für Bäderbe-triebe zu Ausbildern Rettungsschwimmenin den Landesverbänden wurde an die neueDeutsche Prüfungsordnung (DPO) und dieRahmenrichtlinien (RRL) angepasst. Für denVerband Deutscher Sporttaucher (VdST) wirdes für die kleine Zielgruppe der Tauchleh-rer 3 durch eine Cross-Over-Regelung dieMöglichkeit geben, Rettungsschwimmaus-bildung im VdST selbst durchführen zu kön-nen. Der Fragenkatalog Rettungsschwim-men hat in der Gestaltung durch Dr. DirkBissinger die Erweiterung um das Schnor-cheltauchen erfahren. Er ist aktualisiert alsDownload auf der Homepage der DLRG zuerhalten.

Manfred Lötgering macht Schule

Für Insider der DLRG ist Manfred Lötgeringein bekannter Name. Von 1967 an war er fürdie DLRG in verschiedenen Ehrenämterntätig, so als Vizepräsident des Präsidiumsbis 1998. Ab 2010 fungiert er nun als neu-er Präsidialbeauftragter der Leitung Aus-bildung für das Aufgabengebiet DLRG undSchule. Mehr dazu in unserem Fokus zumSchulschwimmen auf Seite 17.

Fikret Sisman, Dr. Gerhard Hole

Teil C die strukturelle Basis im Ausbildungs-und Qualifikationssystem der DLRG.

Schwimmen, Rettungsschwimmen

und „DLRG und Schule“

Helmut Stöhr, Leiter Ausbildung des Präsi-diums der DLRG, stellte auf der Tagung dreineue Präsidialbeauftragte für die BereicheSchwimmen, Rettungsschwimmen sowieDLRG und Schule vor.Sven Pringal ist neuer Präsidialbeauftragterder Leitung Ausbildung für das SachgebietSchwimmen. (siehe Lebensretter 1/2010 S.19)Er begleitete die folgenden Themen derRessorttagung aus seiner fachlichen Sicht. Die Anfragen, die die Bundesgeschäftsstel-le zum Thema Selbst- und Fremdrettung er-hält, hatten bereits zu einer Befassung derGremien und zum Arbeitsauftrag geführt,ein methodisches Grundlagenpapier zu er-arbeiten. Dieses wurde zur Ressorttagungfertiggestellt. Das Papier soll möglichst kurz-

Im Fokus: Schulschwimmen

bildung

173 · 20 10Lebensretter

Die Tagung DLRG und Schulevom 12. bis 14. November in Bad Nenn-dorf wird für Manfred Lötgering der Ar-beitsschwerpunkt und damit wichtigeszentrales Anliegen seiner Tätigkeit in derneuen Funktion des PräsidialbeauftragtenDLRG und Schule in diesem Jahr. Deshalb,so betonte er im Juni in der Ressorttagungmit den Leitern Ausbildung der Landes-verbände, sei ihm die Vorbereitung die-ser Tagung ein besonderes Anliegen. Am 13. April fand in Berlin ein Gesprächzwischen dem Bundesverband zur För-derung der Schwimmausbildung (BFS),der DLRG sowie den Schulsportreferen-ten der Kultusministerkonferenz (KMK)Kommission Sport statt. Von der DLRGnahmen der Leiter Ausbildung des Prä-sidiums Helmut Stöhr und der ReferentAusbildung Dr. Harald Rehn teil.Gesprächsschwerpunkte waren Präven-tion und Rettungsfähigkeit der im Schul-schwimmen eingesetzten Lehrkräfte, dieSchwimmfähigkeit der Kinder und Jugend-lichen sowie die Qualifikation der Lehrerfür das Schulschwimmen. Aus der Sichtder DLRG ist die Frage der Prävention undRettungsfähigkeit der im Schulschwim-men eingesetzten Lehrkräfte nach wievor zu uneinheitlich geregelt und damitaus fachlicher sowie rechtlicher Sichtnicht eindeutig geklärt. An einem verän-derten Curriculum, dessen Grundzüge be-reits vorliegen, wird seitens des Bundes-verbandes der DLRG gearbeitet.Zur Verbesserung der Kommunikation derVerbände mit den Schulbehörden der Län-der sollen nun Ansprechpartner in denLändern benannt und deren Kontaktda-

ten gegenseitig ausgetauscht werden.Diesem Ziel diente auch ein Beschlussder Ressorttagung. Die DLRG hat AnfangAugust dem Büro der KMK die Kontakt-daten der Ansprechpartner in den Lan-desverbänden zur Verfügung gestellt.Die Fort- und Weiterbildung der im Schul-schwimmen eingesetzten Lehrkräfte istseit vielen Jahren ein Grundanliegen derDLRG. Es kommt darauf an, dass in die-sem Aufgabenfeld die Landesverbändeaktiv auf ihre Kultusbehörden zugehenund Unterstützung in allen Fragen derSchwimmausbildung und der Sicherheitdes Schulschwimmunterrichts anbieten.Wichtig ist, wie es inzwischen in Bayernerfolgt, dass es eine langfristig finanziellabgesicherte Planung entsprechender Bil-dungsangebote für Lehrkräfte gibt, dieüber die Medien für die Unterrichtendenkommuniziert werden.

Bundesweite Koordination wichtig

Die Ressorttagung fasste im Hinblick aufdie Tagung DLRG und Schule im Novem-ber den Beschluss, dass die Landesver-bände aktiv auf die Zielgruppen (Land-tagsabgeordnete, Kultusbehörden, Lehrerund örtliche DLRG-Gliederungen) zuge-hen, damit die Tagung von einer gutenResonanz getragen wird. Das Aufgabengebiet DLRG und Schuleist insofern außergewöhnlich, weil hieraufgrund der Länderzuständigkeit der Ko-operation mit den DLRG-Landesverbändenein besonderer Stellenwert zukommt. Zu-gleich ist eine bundesweite Koordinationunumgänglich, um länderübergreifendsachgerechte Standards im Schwimmen,

Rettungsschwimmen und der Schwimm-ausbildung in den Schulen herzustellen.Der Bundesverband verfolgt mit der TagungDLRG und Schule vor allem drei Ziele:1. Länderübergreifende Verbesserungvon Qualität und Quantität der Schwimm-ausbildung 2. Harmonisierung der Prävention undRettungsfähigkeit für Lehrkräfte in denBundesländern 3. Erfahrungsaustausch zu Projekten derLandesverbände bei der Zusammenarbeitvon DLRG und Schulen in den Bundes-ländernIn einem Rundschreiben an die DLRG-Landesverbände Ende Juni 2010 batender Leiter Ausbildung Helmut Stöhr undder zuständige Präsidialbeauftragte Man-fred Lötgering um Informationen zu1. Personen, Institutionen oder Behör-den, die der Bundesverband zur Tagungeinladen soll 2. laufenden Projekten in den Landesver-bänden zum Thema Schwimmausbildung(die auch in der Tagung exemplarisch vor-gestellt werden können)3. Themen, die auf der Tagesordnung imNovember enthalten sein sollen, wie• erfolgreiche lokale, regionale und über-regionale Projekte• Schwierigkeiten/Probleme zum ThemaDLRG und Schule, die zur Tagung vor-tragen und diskutiert werden sollen• Anregungen an Behörden/ Institutionenfür die zukünftige Zusammenarbeit• Vorstellung interessanter konzeptionel-ler Ansätze in den Ländern und DLRG-Landesverbänden

„Qualität und Quantität verbessern“

Ingrid Lehr-Binder, Manfred Lötgering

Zwischenahner

Meer

Wasserrettungs-dienst im

Teil 2Binnenland

18 3 · 20 10Lebensretter

as Zwischenahner Meer ist mitseinen 526 Hektar Wasserflä-che der drittgrößte BinnenseeNiedersachsens. Es hat einenZufluss und zwei Abflüsse. Trotz

der Bezeichnung Meer handelt es sichnatürlich um einen Binnensee der tiden-unabhängig ist und Süßwasser führt. Der See ist eingebettet in die durchBaumschulen geprägte Parklandschaftdes Ammerlandes.In diesem niedersächsischen Landkreisleben zirka 118.000 Menschen, davon27.500 in der Gemeinde Bad Zwischen-ahn. Von Norden nach Süden misst dasMeer fast 3 km und von Osten nachWesten knapp 2 km. Die größte Was-sertiefe liegt bei 6 m, darunter befindetsich eine Faulschlammschicht, die biszu 4 m dick sein kann. Die durchschnitt-liche Wassertiefe beträgt 3 m.

Mehr Wassersportler als Bader

Bei Wassersporttreibenden, Anglern,Badegästen sowie Ausflüglern ist esaußerordentlich beliebt. Was im und amZwischenahner Meer erlaubt ist, stehtin der Verordnung zur Regelung des Ge-meingebrauchs. Das Gewässer darfbeispielsweise nicht von Motorbootenbefahren werden. Nur Rettungsboote,Fischereiaufseher, Menschen mit Be-hinderung und natürlich die Weiße Flot-te mit ihren drei Passagierschiffen dür-fen es mit Ausnahmegenehmigung mitVerbrennungsmotoren befahren. Die Zulassungszahlen der Fischerboo-te, aber auch Segler und Kanuten sindin den vergangenen Jahren gesunken.Besonders das Aufkommen der Surf-boards hat sich in den vergangenen Jah-ren stark reduziert. Genau 1.204 Boots-zulassungen wurden 2009 ausgegeben,während in früheren Jahren über 1.700Fahrzeuge registriert wurden. Der Seedarf aus umwelt- und naturschutzrecht-lichen Gründen nur vom 1. April bis zum15. Oktober des Jahres befahren wer-den. In der übrigen Zeit gilt ein Winter-fahrverbot. Für die unterschiedlichstenmaritimen Aktivitäten sorgen Segel-und Surfschulen sowie Tret-, Elektro-,Segel- oder Ruderbootsverleihe. Auchdie allgemeinbildenden Schulen verfü-gen über unterschiedliche Boote undSurfbretter, um den Kindern den Was-sersport näherzubringen.Das Meer ist aber auch bekannt undberüchtigt für seine plötzlich auftreten-

Df achthema

Wassersport-EldoradoZwischenahner Meer

40 Lebensretterfür sichere Wasserfreizeit

Bad

Zwischenahn

Dreibergen

Helle

Elmendorf

Aschhauserfeld

Die größten Seen in Niedersachsen

Fläche · km² mittlere Tiefe · m

Steinhuder Meer 29,0 1,5

Dümmer 13,0 1,2

Zwischenahner Meer 5,5 3,3

den Fallwinde, die dafür sorgen, dassviele Segler kentern. Ein schwierigesRegattagebiet. Bei Windstärken über 8können die Wellen schnell über 1 mhoch werden.Um die „Perle des Ammerlandes“ he-rum darf überall gebadet werden. Essind vier größere Badestellen angelegt.Diese Stellen weisen jedoch selbst imHochsommer nicht so hohe Besucher-zahlen auf wie diverse Freibäder derumliegenden Gemeinden des Ammer-landes. Schwimmer und Nichtschwim-merbereiche sind zur Orientierung deut-lich gekennzeichnet und mit Bojen vomBootsverkehr abgegrenzt. Der relativflache See heizt sich schnell auf. In denJuliwochen des Sommers 2010 sindWassertemperaturen von 24 Grad ge-messen worden. Das Zwischenahner Meer ist nicht nurim Sommer attraktiv, auch im Winter,wenn es zugefroren ist. Tausende vonMenschen tummeln sich dann auf demEis. Eissegler, Schlittschuhläufer undSpaziergänger genießen dann dort dieweiße Pracht.

DLRG am Zwischenahner Meer

Die DLRG Bad Zwischenahn gehört zusammen mit Rastede, Westerstedeund Wiefelstede zu den vier Gliederun-gen im Ammerland und mit weiteren11 Ortsgruppen bilden diese den DLRG-Bezirk Oldenburg-Nord. Gegründet wurde die DLRG Bad Zwi-schenahn im Jahre 1936 durch den Be-tonfabrikanten Hans Osterloh. Heutehat die Ortsgruppe mehr als 420 Mit-glieder. 40 aktive Rettungsschwimmerkümmern sich um die Sicherheit unddie Badeaufsicht am ZwischenahnerMeer. Die Rettungsstation ist an jedemWochenende und an Feiertagen vonApril bis Oktober besetzt, in der Wochenach Bedarf oder auf Anforderung. Sollte es werktags zu einem Wasser-unfall kommen, können die DLRG-Was-serretter über den Notruf 112 alarmiertwerden – 20 Rettungsschwimmer sindmit einem digitalen Funkmeldeempfän-ger ausgestattet. Nach Empfang desSignals müssen die Rettungsschwim-mer innerhalb von 15 Minuten mit demMotorrettungsboot ausgelaufen sein. Die Badestellen werden je nach Bedarfmit Rettungsschwimmern besetzt, inder Regel mit einem Rettungsboot vorOrt. Direkt am Westufer im Ortsteil

Rostrup

193 · 20 10Lebensretter

f achthema

Rettungsalltag am See – 2009 waren die

Motorrettungsboote 248 Stunden im Einsatz

Wachstunden 5.000

Wachtage 92

Einsätze durch Funkmelder 14

DLRG Bad Zwischenahn im Jahr 2009

Registrierte Kenterungen 170

Technische Hilfeleistungen 94

Erste Hilfe geleistet 51

Rostrup sind die Wasserretter mit ihrermodernen DLRG-Rettungsstation un-tergebracht. Von hier aus werden sämt-liche Einsätze auf dem Meer koordi-niert. Die Rettungsstation ist im Jahre1977 als Flachdachbau bezogen wor-den und im Jahre 2001 um ein Oberge-schoss mit Dach erweitert worden.Zuvor waren die Rettungsschwimmerim Sommer in den Räumlichkeiten derhölzernen Badeanstalt des Strandba-des in Bad Zwischenahn untergebracht.Im Winter waren Räumlichkeiten imWasserturm vorhanden. Eine weitereWasserrettungsorganisation gibt es amZwischenahner Meer nicht. Die orts-ansässigen fünf Segelvereine und Se-gelhäfen betreiben für eigene Zweckejeweils noch ein Rettungsboot. Die Feu-erwehr hat zusammen mit dem Ret-tungsdienst ein offenes Motorrettungs-boot, welches sie gebraucht von der DLRG erworben haben. Dieses kommtdann und wann noch zum Einsatz.Zur Motorrettungsbootflotte der Was-serretter gehören drei gut motorisierteRettungsboote der Marke Boston Wha-ler. Das Flagschiff Adler Zwischenahn41 hat einen 90-PS-Außenbordmotor.Für die Wintermonate steht ein Hover-craft zur Verfügung. Dieses Luftkissen-boot wurde nach einem dramatischenEiseinsatz am Anfang des Jahrzehn-tes aus Spendengeldern angeschafft.Die Eisrettung kann auch noch mit ei-nem weiteren manuell betriebenen Eis-rettungsschlitten durchgeführt werden.Die DLRG ist seit vielen Jahrzehntenfür die Sicherheit und Leichtigkeit desBade- und Bootsverkehrs auf dem Zwi-schenahner Meer verantwortlich. Siehat zwar keine hoheitlichen Aufgaben,doch wird sie gerne durch Polizei, Was-serschutzpolizei und andere Behördenfür die Zusammenarbeit herangezogen,beispielsweise bei der Suche nach Ver-missten, Kontrollfahrten, Wasserpro-benentnahmen sowie Fernseh- undPresseterminen.Leider kommt es regelmäßig zu schwe-reren Bootsunfällen oder auch Suiziden.

Im Jahre 2009 sind im ZwischenahnerMeer bei Bootsunfällen zwei Seglerdurch Ertrinken ums Leben gekommen.In diesem Jahr ist bei einem Bootsun-fall mit einem Elektroboot bereits eineweitere Person ertrunken.

Aktivitäten auf dem Revier

An die 40 nationale und internationaleSegelregatten finden jährlich auf dembeliebten Wassersportrevier im nord-westlichen Niedersachsen statt – vonRanglistenregatten bis zu Welt-, Euro-pa- oder Deutschen Meisterschaftenim Segeln oder Surfen. Erst vor we-nigen Wochen ist die internationale Meisterschaft der O-Jollen-Segler aufdem Meer ausgetragen worden. Das

Regattafeld umfasste nicht weniger als65 Boote. Regattabegleitungen sind ein Schwerpunkt der ehrenamtlichenDLRG-Arbeit auf dem ZwischenahnerMeer. Der Veranstaltungsreigen ist weitgespannt: Neben den Regatten findetjährlich ein großer Triathlon sowie einDrachenbootrennen statt. Im Rahmender Wassersprungdienste der Bundes-wehr werden auch Luftlandeübungenabgehalten, bei denen über den Tag hin-weg bis zu 200 Fallschirmspringer auseinem Hubschrauber abgesetzt wer-den. Die Fallschirmspringer müssendann von den DLRG-Motorrettungsboo-ten geborgen werden – eine anspruchs-volle und schweißtreibende Aufgabe. Durch die vielen Veranstaltungen, aberauch die von den Bürgern geschätzten,regelmäßigen Schwimm- und Rettungs-schwimmkurse in Hallenbad und Bade-park, ist die DLRG in Bad Zwischenahnnicht nur eine Wasserrettungsorga-nisation, sie gehört zum öffentlichenLeben des Kurortes dazu.

Ralf Zimmermann

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Am Dienstag, dem 20. Juli 2010kam es gegen 13:10 Uhr zu einemBadeunfall, bei dem ein 74-Jährigerbeinahe ertrunken wäre.

Der Urlauber und seine Frau badenim Chiemsee nahe der Klinik Alpenhof. Plötzlich bemerkt dieEhefrau, dass sich ihr Mann nichtmehr über Wasser halten kannund eilt zu ihm. Als sie ihn erreicht,treibt er ohne Regung im Wasser.Sie ruft laut um Hilfe. Zwei weitereBadegäste eilen hinzu und helfendem Mann ans Ufer. Die alarmierteFeuerwehr und Wasserwacht ausChieming sowie die alarmierteSchnelleinsatzgruppe der DLRGaus Truchtlaching übernehmen gemeinsam bis zum Eintreffen des BRK-Rettungswagens aus Traunreut und der Notärztin ausTraunstein die Erstversorgung. Wieder ansprechbar wird der Patient ins Klinikum Traunsteintransportiert.

Alle Helfer der alarmierten Rettungsdienste arbeiteten Handin Hand. Entscheidend waren dassofortige Eingreifen der Ehefrau,die mit Hilferufen auf den Notfallaufmerksam gemacht hatte, sowiedas schnelle Eingreifen von Bade-gästen, die den Mann, der bereitszwei bis drei Minuten unter Wasser war, ans Ufer brachten.

FunktionierendeRettungskette rettetvor dem Ertrinken

Chieming

amtliche Arbeit der DLRG ist dieses kaumvorstellbar“, so der Staatssekretär.Für die kommenden drei Jahre wird Präsi-dent Müller durch folgende gewählte Lan-desvorstandsmitglieder aus unterschiedli-chen Regionen Niedersachsens unterstützt:Vizepräsidenten Dietrich Irrgang, Jürgen Seiler, Steffen Warmbold; Leiter Einsatz Jürgen Seiler; Stellv. Leiter Einsatz GabrielePuhl; Leiter Ausbildung Klaus Hilling; Stellv.Leiter Ausbildung Thorsten Schindler; Schatz-meister Jürgen Fleckenstein; Stellv. Schatz-meister Charlie Wichmann; Arzt Dr. OliverAhrenshop; Justiziar Heike Schindler; Stellv.Justiziar Detlef Dreymann; Leiter Verbands-kommunikation Ralf Zimmermann; Stellv.Leiter Verbandskommunikation Dirk Schulte;Beisitzer Wolfgang Leskau, Volker Pingel;Landesjugendvorsitzende Tanja Pingel.

Ralf Zimmermann

Nichts weniger als das Verdienstzeichen Gold

mit Brillant und stehende Ovationen gab es für

das auf eigenen Wunsch ausscheidende,

langjährige Mitglied des Landesverbandsvor-

stands Jurgen Witte – im Bild zwischen

Dr. Klaus Wilkens und Hans-Jurgen Muller

Hans-Jürgen Müller für weitere drei Jahre gewählt

as Hotel Königshof in Königslutterwar Austragungsort der Landesver-bandstagung der DLRG Niedersach-sen. Etwa 200 Delegierte wähltenHans-Jürgen Müller für eine vierte

Amtszeit zum Präsidenten. Er ist bereits seitneun Jahren Landesverbandspräsident derniedersächsischen DLRG. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, be-freundeten Organisationen und Vereinigun-gen zollten der DLRG ihre Wertschätzung.Zu den Gästen gehörten unter anderem derStaatssekretär im Niedersächsischen Wirt-schaftsministerium Dr. Oliver Liersch, derPräsident der DLRG, Dr. Klaus Wilkens, undder Präsident des Landessportbundes Nie-dersachsen, Dr. Wolf-Rüdiger Umbach.Bürgermeister Dr. Ottomar Lippelt, der stell-vertretende Landrat Rolf-Dieter Backhaußsowie Dr. Oliver Liersch lobten die Arbeitder Wasserretter. „Zu einer touristischenInfrastruktur an der Küste oder am Badeseegehört auch die DLRG. Eltern, die an der Küste Urlaub machen, wollen mit ihren Kin-dern sicher baden gehen. Ohne die ehren-

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Niedersachsen tagt in Königslutter

DLRG Stadtlohn

„Wie kann man mit Hunden ein Menschenleben retten?“,

fragten sich die Aktiven der DLRG Stadtlohn und

organisierten mit der DRV-Rettungshundestaffel

Westmünsterland eine gemeinsame Übung in Borken.

Dabei sollten fünf Suchteams auf dem Gelände

„Verletzte im Schockzustand“ finden.

Ludwig II besitzt

Echolot, Radar,

GPS, Tauch- sowie

notärztliche

Ausrüstung

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Hochmoderner Katamaran geweiht

König der Wasserretter

it einer kirchlichen Weihebeim DLRG-Stützpunkt amChiemsee durch den katholi-schen Pfarrer Walter Kronastund seinen evangelischen

Amtsbruder Pfarrer Johannes Keller wurdedas neue Motorrettungsboot des DLRG-Orts-verbandes Traunstein-Siegsdorf in Dienstgestellt. Der in Finnland gebaute Katama-ran trägt den Namen Ludwig II. Taufpatin bei der Zeremonie war ihre König-liche Hoheit, Herzogin Elizabeth in Bayern.Sie wünschte dem Boot und seiner Besat-zung allzeit gute Fahrt und leerte stilgerechteine Flasche Sekt über den Namenszug. IhrEhemann, Seine Königliche Hoheit Herzog

M Max in Bayern betonte in seinem Grußwort,die Mitglieder der DLRG stünden ihren Mit-menschen bei Wind und Wetter zur Seite.Dabei sei es ein weiter Weg gewesen vomRuderboot, mit dem der DLRG-Ortsverbandangefangen habe, bis hin zum hochmodernenKatamaran. Traunsteins OberbürgermeisterManfred Kösterke überbrachte die Glück-wünsche der Stadt Traunstein und von Land-rat Hermann Steinmaßl. Kösterke wies aufdie Bedeutung des Ehrenamtes, speziell imRettungsdienst, hin. Erste Hilfe werde in derRegel durch Ehrenamtliche geleistet. Ähnlich äußerte sich auch der Präsident desDLRG-Landesverbands Bayern Dieter Kunad,der die vielseitigen Aufgaben der DLRG her-

vorhob – von der Schwimmausbildung überStrömungsretter, Schnelleinsatzgruppenund Einheiten für den Katastrophenschutz. Der technische Leiter Einsatz des Ortsver-bandes Karl Weilharter stellte das hochmo-derne Boot mit einem Rumpf in Aluminium-bauweise, zwei Dieselmotoren von Steyrmit jeweils 170 kW, Echolot, Radar, GPSund Tauchgeräte sowie einer notärztlichenAusrüstung mit EKG, Defibrillator, Sauer-stoffversorgung und Tragentisch den Gäs-ten vor. Er freute sich besonders, dass dieGesamtkosten von 308.000 Euro vom Frei-staat Bayern übernommen werden

Günther Buthke jr.

… in der Kategorie Lebenswerk

Ehrenamts-Bürgerpreis für Günter Wittmann sen.

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Für sein jahrzehntelanges Engagement innerhalb der DLRG Seeon-Truchtlaching wurdeGünter Wittmann mit dem Ehrenamts-Bürgerpreis „Retten, helfen, Chancen schenken“in der Kategorie Lebenswerk in der Aula des Annette-Kolb-Gymnasiums in Traunsteinvon Landrat Hermann Steinmaßl ausgezeichnet. Seit 45 Jahren wacht er im Vorstandals Schatzmeister über die Finanzen des Vereins, gab vor 25 Jahren den Anstoß zurGründung des DLRG-Stützpunktes in Truchtlaching, organisierte den Bau des Boots-haus, der Wachstation und der Fahrzeughalle und stellt seit 13 Jahren mit großem Erfolgdas Bruckn-Fest auf die Beine. Er leistet jährlich rund 500 Stunden ehrenamtlich fürdie DLRG als Betreuer und Ausbilder im Kinder- und Schulschwimmen. Sigi Stadler

Mit großer Mehrheit wurdeJens Morgner bei derJahreshauptversammlungdes DLRG-Bezirks Mann-heim als Vorsitzender wiedergewählt. Morgnerkonnte auf eine solideHaushaltslage und einekontinuierliche Weiterent-wicklung des Vereins verweisen und skizzierte

die weiteren Aufgaben. So sei eine Lösung für die Erste Hilfe-Station am Strandbadnach langen Verhandlungen in Aussicht, während die Erweiterung der Geschäfts-räume im Herzogenried noch anstehe. Für die jährlich 150 bis 250 Rettungsschwim-mer, die an Kursen in Erster Hilfe, Sanitätsausbildungen, Bootsführer- oder Einsatz-taucherlehrgängen teilnehmen, sei ein neuer Raum dringend erforderlich.

Bei der Neuwahl stellte Jochem Traub, bisher stellvertretender Vorsitzender seinenPosten altersbedingt zur Verfügung. An seine Stelle trat Dr. Fabian Widder, der dieAufgaben des stellvertretenden Vorsitzenden nun parallel mit seinem Amt als Bezirks-justitiar wahrnehmen wird. Peter Roßnagel, bisher Technischer Leiter für die Rettungs-wachen in den Freibädern und am Stollenwörthweiher gab sein Amt aus Zeitgründenauf. Er wurde jedoch wie Traub als Beisitzer gewählt, um seine Erfahrungen auch weiterhin weitergeben zu können. In ihren Positionen bestätigt wurden Jean-PierreNey (TL Ausbildung), Thorsten Großstück (TL Wasserrettungsdienst), Birgit Klier(Schatzmeisterin) und Torsten Ahl (Öffentlichkeitsarbeit). Als weitere Beisitzer wurdenAngela Seitz und Klaus-Peter Langlotz gewählt. Torsten Ahl

Im Bild v.li.: Angela Seitz, Torsten Ahl, Jochem Traub, Thorsten Großstück, Klaus-Peter Langlotz,

Jean-Pierre Ney, Dr. Fabian Widder, Jens Morgner, Hans-Peter Schmitt, Peter Roßnagel, Birgit Klier

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AusführlicherBericht auf den

Landesverbands-Seiten in der

Westfalenausgabe

Sie hatte auf ein gutes Ergebnis gehofft,aber 96 Prozent Zustimmung haben die wiedergewählte Präsidentin Anne Feldmann dann doch sehr beeindruckt.

„Die letzten Jahre waren nicht einfach,aber mit diesem teilweise neuen Teamschaue ich positiv in die Zukunft des Landesverbandes.“ Zusammen mit ihren beiden Vizepräsidenten WolfgangCech und Carsten Hafermas führt AnneFeldmann den mit 82.000 Mitgliedernzweitgrößten Landesverband der DLRG.Begonnen hatte der Landesverbandstagmit einer Festrede der Vizepräsidentindes Landessportbundes, Bärbel Dittrich.Sie ging auf das 80-jährige Bestehen desLandesverbandes ein und beschrieb dasBesondere am Verein DLRG. „Der LSB iststolz sie in seinen Reihen zu wissen.“ Der neue Vorstand der DLRG Westfalen:Präsidentin Anne Feldmann; Vizepräsiden-ten Wolfgang Cech, Carsten Hafermas;Schatzmeister Heinz Krampitz; Verbands-arzt Stefan Krämer; Leiterin Verbands-kommunikation Bärbel Brünger; JustiziarFrank Keminar; Leiter Schwimmen DieterSchwarzer; Leiter Einsatz Andreas Pollak;Leiter Fachdienste Frank M. Scheibler;Leiter Organisation Martin Preuß; Beisit-zerin Dr. Barbara Passek; BeisitzerAchim Sandmann; Stellv. SchatzmeisterMarkus Gernemann; Stellv. VerbandsarztDr. Tim Piepho; Stellv. Leiter Verbandskom-munikation Gerd Korditzke.

Wahlergebnisüberrascht Anne Feldmann

DLRG Westfalen

DLRG Mannheim

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„Kapitän Morgner steuert den Dampfer auf festem Kurs“

Bei einem Fest im Garten der Geschäftsstelle im Herzogenried verlieh der DLRG-BezirkMannheim 100 Ausbildungsurkunden an 85 Absolventen von Kursen in Rettungs-schwimmen, Wasserrettung und Sanitätswesen. Justiziar Dr. Fabian Widder über-reichte die Nachweise und freute sich mit den Teilnehmern: „Mein Dank gilt dafür,dass ihr euch bereit erklärt habt, an den Kursen teilzunehmen und das erworbene Wissen als Aktiver in der DLRG anzuwenden. Ich danke auch allen Ausbildern, die sehr viel Zeit investiert haben, um ihre Kenntnisse weiterzugeben.“ Torsten Ahl

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Gartenfest für Wasserretter

DLRG Neu Wulmstorf

233 · 20 10Lebensretter

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Was passiert, wenn Kameradenwährend eines Einsatzes verletztwerden? Wie sieht die Erstversor-gung aus? Welche Ersthelfer habenwir? Diese Fragen stellten sich Maik Adlerund Tim Waichler, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr NeuWulmstorf. So entstand die Idee, einen Sanitätslehrgang in Zusammenarbeit mit der DLRG Neu Wulmstorf durchzuführen, um so den Eigenschutz zu erhöhen. Zwölf Feuerwehrleute der Wehren Neu Wulmstorf, Rübke und Elstorf paukten in 70 Unter-richtsstunden unter Leitung der DLRG-Ausbilder Matthias Groth,Michael Bellmann und Melanie Weichler-Jantoß die Grundzüge des Sanitätswesens, Aufbau und Funktion des menschlichen Körpers und seiner Organe, die Anwendungen von Hilfsmitteln wie Schaufeltrage oder Beatmungsbeutel sowie die Vorbereitung von Infusionen und einer Intubation bei Zuziehung eines Arztes.Am Feuerwehrhaus Neu Wulmstorf fand die schriftliche und praktische Prüfung statt, bei der das RND (Realistische Notfalldar-stellung)-Team der DLRG-Ortsgruppe für Fallbeispiele sorgte. So entstanden Szenarien wie angefahrene Person, Herzinfarkt,Sturz aus drei Metern Höhe, Handamputation, Verbrennungsunfalloder Rauchgasvergiftung. Patrick Wölk, Michael Bredow

Zum dritten Mal fuhren acht Rettungsschwimmer aus Geretsried, mit ihrem Trainer Lars Freiberg zur Lipsiadenach Leipzig. Die dortigen Stadtsportspiele, in der über6.000 Kinder und Jugendliche in 26 Sportarten um Medaillen kämpften, boten eine gute Vorbereitung auf die Bayerischen Meisterschaften im Rettungsschwimmenvom 25. bis 27. Juni in Abensberg. Sieben Mannschaftenkämpften um die Siegesplätze im Rettungsschwimmen.Der Mehrkampf, bestehend aus Hindernisschwimmen, Retten einer Puppe und Flossenschwimmen war in allen Altersklassen in diesem Jahr besonders umkämpft. Erfreulicherweise konnten sich die Rettungsschwimmeraus Geretsried gut behaupten, Lisa Alpers, Franziska Zeilinger, Niklas Meckesheimer und Sebastian Wick gewannen jeweils Gold in ihren Altersklassen. In der offenen Altersklasse musste sich Marleen Freiberg der amtierenden Weltmeisterin Katrin Altmann geschlagen geben, freute sich aber auch über Silber.

Im Bild oben v.li: Sebastian Wick, Lisa Alpers, Christina Alpers,

Sabrina Schell, Lars Freiberg und unten: Niklas Meckesheimer,

Franziska Zeilinger, Marleen Freiberg, Monika Reddemann

Der Filialbereichsleiter Olaf Clemens der Sparkasse Harburg-Buxte-hude überreichte dem 1. Vorsitzenden der DLRG-Ortsgruppe NeuWulmstorf Matthias Groth eine Spende in Höhe von 1.500 Euro.Anschließend fand die Ferienspaßaktion „Ein Tag mit den Rettungs-schwimmern der DLRG“ statt, bei der neun Jungen im Alter von elf bis 15 Jahren mitmachten. Hierbei wurde den Kindern die Aus-rüstung erklärt, wie ein Wirbelsäulenverletzter in der Vakuumma-tratze fixiert und zum Transport vorbereitet wird. Ein Leinenführerdemonstrierte, wie er mit Kommandos seinen angeleinten Kamera-den bei einer Suche am Gewässerrand führt. Danach ging es mitsechs Betreuern zum Baden an den Hörster See. Beim Bootfahrenzeigten die Lebensretter, wie die Wachgänger erschöpfte Schwim-mer mithilfe des Rettungsballs an Land ziehen können.

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Rettungsschwimmer bei LipsiadeGeretsrieder Jugend

Spendenübergabe und Ferienprogramm

San-Ausbildung

ImpressumHerausgeber: Präsidium der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Verantwortlich: Achim Wiese

Chefredakteur: Martin Janssen (Ja)

Redaktion: Henning Bock (hb), Dr. Harald Rehn (DHR),Hilde Oberlehberg, Anne-Kathrin Pöhler, Andreas Klingberg

Fotoredaktion: Susanne Mey (Leitung), Cordula Dietrich

Titelfoto: Susanne Mey

Gestaltung: Bernhard Lubos, [email protected] Kartenmaterial, wenn nicht anders ausgewiesen:Bundesamt für Kartographie u. Geodäsie; Frankfurt a.M. 2010 (in Lizenz)

Verlag: DLRG Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH(DVV), Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf

Druck: BWH GmbH, Beckstraße 10, 30457 Hannover

Anzeigen: Axel Vensky, Telefon: 0451 /3908474

Abonnementsverwaltung: DVV, Telefon: 05723/955-710Bezieher der Lebensretterausgaben Nordrhein und Westfalen gebenAdressänderungen bitte deren Abonnementverwaltungen bekannt.Die E-Mail-Adressen lauten: [email protected]. [email protected]

Redaktionsanschrift: Lebensretter, Im Niedernfeld 1–3,31542 Bad Nenndorf · Telefon: 05723 /955-440 Telefax: 05723 /955-549 · E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die Lebensretterausgabe 4/2010ist der 1. November 2010. (Redaktionsschluss für die Landesverbandsausgaben siehe jeweiligeImpressen auf deren Seiten)

Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils MitteMärz, Juni, September und Dezember.

Aktuelle Druckauflage: 40.000 Exemplare

Der Abonnementspreis für vier Lebensretterausgabenbeträgt seit 1.1.2002 7,50 Euro, inkl. Porto und MwSt.

Beilagenhinweis: Teilbeilage HDI für Ausgaben Nordrhein sowie Westfalen

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WASsERLEBNIS?!

Leinen los für erstes Kooperationsprojekt von BUNDjugend und DLRG-Jugend!

abei sollen Jugendliche eigene Ideenfür den Schutz der Ressource Was-ser entwickeln und den LebensraumWasser sowie den Verbrauch von

Wasser mit neuen Bildungsansätzen* erle-ben. Als Hauptmethode wird „Geocaching“eingesetzt, eine moderne Form der Schatz-suche. Die Kinder und Jugendlichen durch-laufen mit einem GPS-Gerät eine Route, diemit speziellen Stationen (Blue Caches) ein-gerichtet wurde. Um zu den Blue Caches zu gelangen, müs-sen die jungen Schatzsucher und Schatz-sucherinnen Rätsel und Aufgaben rund um das Thema Wasser lösen. So lernen die Kinder und Jugendlichen auf den Blue-Cache-Strecken Wasser aus verschiedenen

Blickwinkeln der Nachhaltigkeit kennen. Be-sonders technik- und medienaffine Kinderund Jugendliche begeistern sich für diesemoderne Schatzsuche.

Multiplikator-/innen-Fortbildungen

Als nächster Schritt werden Multiplikator/-innen ausgebildet, die anschließend Metho-den vermitteln, um die Umweltsensibilisie-rung zu erweitern und Umweltengagementanzustoßen. Dabei lernen die Teilnehmenden das thema-tische Anlegen eines Blue Caches sowie

*Bildung für nachhaltige Entwicklung

… hat zum Ziel, die Menschen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen,wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial

gerechten Umwelt /Gesellschaft zu befähigen.Sie versetzt Menschen in die Lage,

Entscheidungen für sich und die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich

das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in

anderen Weltregionen auswirkt.

WASsERLEBNIS – das erste gemeinsame Projekt von BUNDjugend und DLRG-Jugend zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ starteteam 1. Juni. In dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt vermitteln beide Jugendverbände gemeinsamnachhaltiges Denken und Handeln am Thema Wasser.

vielfältige Einsatzmöglichkeiten kennen. Eswerden eigene Blue-Cache-Strecken ent-wickelt, erprobt und anschließend allen über die Hompepage zum Erkunden zur Verfügung gestellt. Wer Interesse an derDurchführung einer Multiplikator(innen)-Fort-bildung im eigenen Landesverband hat oderweitere Details erfahren möchte, kann sichim Bundesjugendsekretariat melden. DieFortbildungen sind für die Ausrichtendenkostenlos, dauern von Freitag bis Sonntagund sollten an einem Ort stattfinden, andem häufig Seminare, Freizeiten oder Zelt-lager veranstaltet werden.

Ausblick

Bis Ende des Jahres wird ein Leitfaden zurErstellung von Blue Caches erarbeitet undauf der Projekthomepage www.wasserlebnis.de veröffentlicht, die in Kürze online geht. Dortwerden auch alle Blue-Cache-Strecken zufinden sein sowie weitere Infos über dasProjekt. Im nächsten Jahr werden mit demWasserwettbewerb „Mach mal blau!“ Kinderund Jugendliche eingeladen, eigene Projek-te für den Schutz von Wasser einzureichenund wertvolle Preise zu gewinnen. Zum En-de des Projekts im Frühjahr 2012 wird fürKinder und Jugendliche ein Abenteuercampveranstaltet, bei dem sie Erfahrungen aus-tauschen können, die Beiträge des Wettbe-werbes prämiert und die Ergebnisse des ge-samten Projektes vorgestellt werden.

In der DLRG-Jugend ist Anne-Kathrin Pöhler Ansprechpartnerin

für Multiplikator(innen)-Fortbildung. Sie ist erreichbar über die

E-Mail-Adresse [email protected]

und natürlich auch telefonisch: 05723 / 955-320

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SAMMYS ABENTEUER ab 28. Oktober 2010 im Kino

www.sammysabenteuer.de

ren kleine und große Fans mehr zum Film,können in einem kleinen Quiz ihr Wissenüber den Film sowie den sicheren Umgangmit Wasser testen und haben obendrein dieChance auf einige attraktive Gewinne, etwaein Aquarium von Juwel, eine Schnorchel-ausrüstung von Aqualung oder Freikartenzum Film. Das Quiz ist ab dem 15. Septem-ber online und endet am 15. Oktober.

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Bildermeerchenm 28. Oktober startet in dendeutschen Kinos der 3D-Anima-tionsfilm SAMMYS ABENTEUER –

AUF DER SUCHE NACH DER GE-

HEIMNISVOLLEN PASSAGE. DerKinofilm mit den Stimmen von

Matthias Schweighöfer, Axel Stein und LenaMeyer-Landrut erzählt im Stil von FINDET

NEMO die maritimen Abenteuer der Meeres-schildkröte Sammy auf der Suche nach sei-ner Freundin Shelly. Schon kurz nach seiner Geburt rettet Sam-my nicht nur sich, sondern auch die süßeShelly vor einer angriffslustigen Möwe. Kei-ne Frage, Shelly und er gehören ab nun fürimmer zusammen! Dumm nur, dass sie di-rekt wieder voneinander getrennt werden,und die Ozeane so riesig sind. Doch Sam-

Amy hofft, seine geliebte Shelly eines Ta-ges wieder zu finden, und schwimmt los.Dabei freundet er sich mit der coolen Schild-kröte Ray an, die für eine leckere Quallealles andere vergisst. Auch Krake Slim undKatze Fluffy begleiten ihn auf seiner aben-teuerlichen Suche um die Welt, bei der erauch eine geheimnisvolle Passage findenmuss … Der Film verspricht ein rasantes,opulentes „Bildermeerchen“ in 3D-Techno-logie, das von den belgischen nWave Stu-dios produziert wurde.

Ansehen, mitspielen und gewinnen

Schon vor dem offiziellen Filmstart bietetdie DLRG Mitgliedern und Freunden dieChance in Sammys Welt einzutauchen: Aufder DLRG Internetseite k.dlrg.de/sammy erfah-

Für die kleine Meeresschildkröte

Sammy ist „Die Suche nach der

geheimen Passage“das erste Abenteuer

Neuer 3D-Animationsfilm

273 · 20 10Lebensretter

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Neues aus der Materialstelle: 25. September verkaufsoffener Samstag

Von 9 bis 14 Uhr kommt wieder Aktionsware von Marinepool und Arena zum Verkauf. Zusätzlich zu den Sonderpreisen gibt eswie immer Kaffee und Kaltgetränke sowie eine Bockwurst proPerson gratis. Nächste gute Nachricht: Wieder verfügbar in der Materialstelle ist das DLRG Dinghy Top des Herstellers Marinepool, Art.-Nr.18504001, für 59 Euro inkl. MwSt.Das Top eignet sich besonders für Boots- und Raftbesatzungensowie für den Wachdienst. Es ist wasserdicht und atmungsaktiv,verfügt über einen verstellbaren Neoprenbund, Ärmel und Hals-manschetten sowie eine Brusttasche. Es ist ab Mitte Oktober lieferbar. Mit der Firma Marinepool hat die Materialstelle der DLRG einen Lieferanten von hochwertiger und innovativer Bekleidung für den Freizeit und Wassersport gewonnen. Wetterund Regenkleidung befindet sich zurzeit im Test. Weitere Artikelwie die Freizeit-Fleecejacke von Marinepool in rot und marine,Art.-Nr.18504000, für 39 Euro können aus dem Sommerflyer„Neues aus der Materialstelle“ bestellt werden.

Schwimmen für Kinder

Fachbücher

Lilli Ahrendts neues Schwimmbuch enthältvielfältige und anregende Praxisbeispiele,gespickt mit variablen Spiel- und Lernhilfenund attraktiven Fotos, die das Kinderschwim-men lebendig werden lassen. Das Buch gibtallen Eltern und Schwimmlehrern ausführ-liche, praktische Anregungen und informiertsie über die Grundlagen für den Aufenthaltim Wasser und die Methodik des Schwim-menlernens. Das zentrale Anliegen diesesBuches ist das sichere und die Entwicklungfördernde Schwimmen für Kinder.

Lilli Ahrendt: Schwimmen für Kinder. Kreatives Wasser-spiel und frühes Schwimmenlernen im Alter von 3–5 Jahren. Meyer & Meyer Verlag: Aachen 2010

Rettungsschwimmen

Vor wenigen Wochen ist im Verlag Hoffmann,Schorndorf, in der Schriftenreihe zur Praxisder Leibeserziehung und des Sports die 5. komplett überarbeitete Auflage des Buches Rettungsschwimmen – Grundlagender Wasserrettung von Dr. Klaus Wilkens undKarl Löhr† erschienen. Das Standardwerk fürdie Aus- und Fortbildung von Ausbildern,Fachübungsleitern, Lehrern und Hochschul-lehrern gibt einen umfassenden Überblicküber die Grundlagen der Wasserrettung ausdidaktischer und methodischer Sicht.

Bezug über die Materialstelle der DLRG unter der Art.-Nr. 11708000 zum Bruttopreis von 29,90 Euro oder im Buchhandel mit der ISBN 978-3-7780-5815-2

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Das DLRG Dinghy Top

von Marinepool

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33. Bundeswehrpokal

Bei schönem Sommerwetter wurden die Sieger des Bundeswettbewerbs „Schwimmen und Retten“ an der Marineoperationsschule in Bremerhaven mit Pokalen, Urkunden und Gutscheinen ausgezeichnet. Nach der Begrüßung durch den Kommandeur der Schule, Kapitänzur See Gerd Kiehnle, folgten die Grußworte der an-wesenden Verbände und Ausrichter. Für den Verband der Reservisten der Bundeswehr sprach Oberst der Reserve Dietrich Kluge, Vizepräsident Qualifizierung derReservisten und Förderung der Militärischen Fähigkeiten.Anschließend sprach der Präsident des DLRG Landes-verbandes Bremen, Dr. Bernt Schulte. KapitänleutnantUwe Sonntag begrüßte die Teilnehmer für den DeutschenBundeswehrverband und führte durch das Programm. Die Festansprache hielt Helmut Stöhr, Leiter Ausbildungdes Präsidiums der DLRG.

Diese Siegerehrung des 33. Wettbewerbes stand wie schon die Wettbewerbe der vergangen Jahre zunehmendauch unter dem Zeichen der veränderten und gesteigertenAnforderungen an die Bundeswehr etwa durch Einsätze im Ausland. Die gute Beteiligung des vergangenen Jahres wurde im Wettbewerbsjahr 2009 mit 25 Einheiten,4.485 Soldaten und 588 Reservisten sogar leicht über-troffen, gleichzeitig fehlte beispielsweise die FregatteAugsburg aus Wilhelmshaven, die im letzten Wettbewerbnoch mit dem dritten Platz der Einheiten größerer Stärkeausgezeichnet wurde. Denn Schiff und Besatzung warenunter anderem im Rahmen der Operation Enduring Freedom vor der Küste Somalias und bei weiteren inter-nationalen Verpflichtungen im Einsatz. Die beschriebeneSituation ist symptomatisch für viele Bundeswehreinheitenund die Auswirkungen auf den Wettbewerb sowie die Ret-tungsfähigkeit der Soldaten. Lange Abwesenheiten bisüber sechs Monate im Jahr und die notwendigen Vor- undNachbereitungszeiten schränken die Zeiten, die für andereBetätigungen zur Verfügung stehen, stark ein. Die Rettungs-schwimmausbildung ist daher in einigen Einheiten nichtmehr im Rahmen eines Wettbewerbsjahres zu leisten.

Uwe Sonntag

Siegereinheiten in Bremerhaven ausgezeichnet

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Kurt Dorn ist seit 75 Jahren Mitglied der DLRG. Der fast90-Jährige ist am 24.12.1920 in Schlesien geboren und be-reits mit 14 Jahren am 1. Januar 1934 der DLRG beigetre-ten. Über viele Jahrzehnte war er Ausbilder der OrtsgruppeLudwigshafen im Bezirk Vorderpfalz in Rheinland-Pfalz. Gerhard Scholz, Vizepräsident des Landesverbandes Rhein-land-Pfalz, und Michael Bub, stellvertretender Bezirksleiter,überreichten Kurt Dorn die Urkunde. „In der langen Zeit haben Sie sehr viele Rettungsschwimmer ausgebildet undsind Ihrer DLRG bis heute über 75 Jahre treu geblieben. Für Sie und uns ist es eine besondere Ehre, darauf stolz zusein“, sagte Gerhard Scholz in seiner Laudatio.

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Rolf Lüke, der Gründer von www.Blausand.de ist am 20. Juni nach schwerer Krankheit in einem OsnabrückerKrankenhaus verstorben. Der Bremer Unternehmens-berater hatte 1999 die internetbasierte Wassersicherheits-initiative gegründet, nachdem seine Schwester BeateBernhardt bei einem Rettungsversuch vor der Balearen-insel Formentera ertrank. Seitdem setzte sich Rolf Lüke engagiert und mit teilweise spektakulären Aktionen fürmehr Sicherheit an den Küsten und Binnengewässern Europas ein.

Am Dienstag, dem 17. August, ist Jan Buck bei einemMotorradunfall im Alter von nur 33 Jahren ums Lebengekommen. Das Mitglied der DLRG Wedel in Schleswig-Holstein befand sich auf dem Weg in seinen Urlaub, den er im Wasserrettungsdienst in Dahme verbringen wollte.Die DLRG Wedel verliert mit Jan Buck einen Menschen,der von allen sehr geschätzt wurde, und den viele gernezum Freund hatten.

Leute in der DLRG

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seminare

30 3 · 20 10Lebensretter

Vorgestellt

Foto: privat

Behindertenschwimmen – KörperbehinderungDr. Wolfgang Bömmel · Dr. Wolfgang Bömmel ist als Referent für die Lehrgänge „Körperbehinderung“ tätig, außerdem als Vereinsarzt

in der DLRG-Ortsgruppe Bielefeld-Brackwede. Irgendwann vor Jahren, so sagt er, hat irgendjemand gefragt,

und dann war er plötzlich dabei. „Ich finde es gut, dass die DLRG, zwar nicht mit höchster Priorität, aber doch

gezielt auch Menschen mit verschiedenen Handicaps, geistigen und/oder körperlichen Einschränkungen,

einbezieht. Die gehören alle ganz normal dazu in unserer Gesellschaft. Eine Behinderung kann jeden – auch

manchmal überraschend schnell – selbst, im Bekannten- oder im Familienkreis treffen. Wir werden alle älter

und irgendeine Schwäche und Einschränkung hat fast jeder“, so die Ansicht von Dr. Wolfgang Bömmel.

Hauptberuflich ist er Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, also in den Bereichen tätig, bei denen

geistige, psychische, körperliche Auswirkungen durch Erkrankungen und Veränderungen im Gehirn und des

übrigen Nervensystems entstehen. Sein Dienstsitz ist Bethel, eine große diakonische Einrichtung mit Hauptsitz

in Bielefeld und einer langen Tradition in der Unterstützung von Menschen, die ohne Hilfe nicht oder nicht gut

zurechtkommen.

Gemeinsam mit Jürgen Wildhagen referiert Dr. Wolfgang Bömmel in diesem Jahr den Aufbaulehrgang „Behindertenschwimmen – Körperbehinderung“ (15.–17. Oktober 2010) und im nächsten Jahr die Grundlagen-und Aufbaulehrgänge zu diesem Thema.Terminänderungen möglich.

Mit innovativenSeminaren

Lehrgangsprogramm 2011

achwissen, soziale Kompetenz undstets die richtige Entscheidung zutreffen, sind drei wichtige Qualitäts-faktoren der Arbeit vor Ort. Ziel desBildungswerks ist es, die engagier-ten Menschen in den Gliederungen

dabei zu unterstützen. Mit dem Lehrgangs-programm 2011 des Bildungswerks wird ei-ne breitgefächerte Palette an Aus-, Fort- undWeiterbildungsveranstaltungen angeboten,die dabei helfen, das Ehrenamt erfolgreichund zur eigenen Zufriedenheit auszuführen.Bewährte Seminare aller Fachrichtungen,aber auch neue, dem aktuellen Markt ange-passte Qualifizierungen gehören im nächs-ten Jahr wieder dazu.Die demografische Entwicklung führt zu ei-ner veränderten Alterstruktur, die sich auchauf die Angebotspalette des Bildungswerksauswirkt. Besonders hervorzuheben sinddie Lehrgänge für Ausbilder der DLRG, diespezielle Kursangebote für die Altersklasse50+ gestalten wollen. Ziel dieser Semina-re ist die Erweiterung der Lehrkompetenz,

F um ungeübten erwachsenen Schwimmernund „Wiedereinsteigern“ Sicherheit imWasser vermitteln zu können.

Bewegungsmangel und Übergewicht

vorbeugen

Viele Studien belegen, dass Jungen undMädchen immer weniger aktiv sind. Die Fol-ge: Viele von ihnen leiden an Übergewichtoder Muskelschwäche und klagen bereitsim Grundschulalter über Rückenschmerzen.Bewegungsmangel schadet jedoch nichtnur dem Körper, sondern stört auch die geis-tige und psychosoziale Entwicklung. Mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmenfür Lehrscheininhaber, Übungsleiter undTrainer soll dieser Entwicklung entgegen-gewirkt werden. Im Pilotlehrgang „Übungs-leiter Sport in der Prävention für Kinder und

Jugendliche“ werden inhaltliche, pädagogi-sche, didaktische und methodische Aspek-te des Präventionssports für die ZielgruppeKinder/Jugendliche in Theorie und Praxis er-worben.

Gemeinsame Ressourcen nutzen

Die Nutzung gemeinsamer Ressourcen undeine optimale Verknüpfung von Kompeten-zen steht in dem Pilotlehrgang „Rettungund Evakuierung im Hochwassereinsatz“ imVordergrund, mit dem Ziel die Zusammen-arbeit zwischen Bootstrupps und Strö-mungsrettern bei Hochwasser- und Evaku-ierungseinsätzen zu stärken.Eine stärkere Vernetzung im Einsatz wirdmit der gemeinsamen Fortbildung für Mul-tiplikatoren der Bereiche Wasserrettungs-dienst, Boot, Tauchen, Sprechfunk und Ka-tastrophenschutz angestrebt. Insbesondere sollen hier Synergieeffekte inder Ausbildung genutzt werden.Planen Sie den Erfolg Ihrer Gliederung unddie Qualität Ihrer Arbeit! Nutzen Sie dieChance und entscheiden Sie sich für einenLehrgang im Bildungswerk der DLRG.In wenigen Tagen wird das Lehrgangspro-gramm 2011 wieder allen Gliederungen perPost über den Generalversand zugehen. ImInternet sind die Lehrgänge unter www.dlrg.deim Ressort Ausbildung/Bildungswerk in derRubrik Bildungswerk abrufbar. Alle Semi-nare können auch direkt gebucht werden.