Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

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5,80 € Entdecken Sie, was zu Ihnen passt: Alle Stadtteile im direkten Vergleich Jede Menge Fakten auf einen Blick Stadt im Wachstum: wo gerade gebaut wird Mein Viertel: wo sich Promis zu Hause fühlen E d k Si Ih WOHNEN IN FRANKFURT IN FRANKFURT NEU Finden Sie Ihr neues Zuhause!

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Entdecken Sie, was zu Ihnen passt: Alle Stadtteile im direkten Vergleich

• Jede Menge Fakten auf einen Blick• Stadt im Wachstum: wo gerade gebaut wird• Mein Viertel: wo sich Promis zu Hause fühlen

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Alles, was zähltF

ür die Babylonier hatten Zahlen eine mystische Bedeutung. Sie glaubten, in ihnen spiegle sich die Struktur der natürlichen Welt wieder. So stand die Zwei bei ihnen für die Teilung von

Himmel und Erde, die Vier bezeichnete die Jahreszeiten, während die Eins als Zeichen der Einheit galt.

Doch wir leben nicht im alten Babylon und in Frankfurt herrschen andere Gesetze. Hier, so haben wir herausgefunden, ist die 43 die Zahl, die Sinn

und Ordnung stiftet. Aber bitte, denken Sie jetzt nichts Falsches! Das haben wir nicht anhand des Sternenlaufs ermessen oder ausgependelt. Die 43 hat einen ganz bodenständigen Ursprung, denn das, was unsere schöne Mini-Metropole zu dem macht, was sie ist, sind ihre szenigen, beschaulichen, familienfreundlich, oft unterschätzten Stadtteile – 43 an der Zahl!

Da den Überblick zu bewahren ist gar nicht so einfach – egal, ob man alt-eingesessener Frankfurter ist, Zugezogener, oder gar gerade erst mit dem Gedanken spielt, in die Stadt am Main umzusiedeln. Damit Ihnen die Entscheidung für den richtigen Stadtteil nicht so schwer fällt, haben wir für Sie alle wichtigen Informationen rund um die Frankfurter Schwergewichte wie Bockenheim, Bornheim und Sachsenhausen, aber auch um die Under-dogs und geheimen Favoriten wie Seckbach, Heddernheim, Bonames oder Schwanheim zusammengetragen. Bevölkerungsstruktur, Kinderfreundlich-keit, Nahversorgung, Grünflächen, Verkehrsanbindung … Auf einen Blick erfahren Sie, in welchen Disziplinen ihr Wunschstadtteil ganz weit vorne liegt, aber auch, wo er noch Nachholbedarf hat. Und damit es ja keine Missverständnisse gibt, haben wir die Stadtteile nach Typen sortiert. Für alle Freunde schneller Antworten haben wir einen Persönlichkeitstest entwickelt, mit dem Sie binnen weniger Minuten herausfinden, welche Stadtteile am besten zu ihnen passen. Übersichtliches Kartenmaterial gibt Ihnen außer-dem Auskunft zu den Themen Stadtpolitik, Kriminalität und Stadtklima.

Manchmal hilft aber auch ein Tipp vom Fachmann: Unsere Makler kennen die Quartiere so gut wie ihre eigene Westentasche. Aus dem Nähkästchen

geplaudert haben aber auch unsere Promis. Sie verraten, was ihren Stadtteil zum einzig Wahren macht. Kolumnist Michi

Herl hingegen riskiert auch mal einen kritischen Blick.

Schriftsteller und Lokaltpatriot Johannes Hucke hilft Frankfurtern und solchen, die es werden

wollen, eventuelle Bildungslücken zu schließen. Er wagt einen Ausflug in die Vergangenheit und nimmt Sie mit auf einen wilden Ritt durch die letzten 6 500 Jahre Frankfurter und Prä-

Frankfurter Geschichte. Darüber hinaus lernen Zugezogene von ihm, wie der Frankfurter

Hase richtig läuft und was man tun muss, um im Großstadt-Dschungel zu überleben. Für Neulinge haben wir außerdem eine Menge guter Tipps auf Lager, wie Sie ganz schnell zu Insidern werden.

Und wir erklären Ihnen, warum der Riedberg und die Nordweststadt zu Unrecht als eigen-ständige Stadtteile gelten, welche Bausünden

die Schönsten sind und warum es einen Stadtteil gibt, in dem so gut wie niemand wohnt: den Flughafen.

Viel Spaß beim Entdecken wünscht

Die Redaktion

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MAGAZIN I Editorial

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MAGAZIN

INHALT

WOHNENWOHNENIN FRANKFURTIN FRANKFURT

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8–10 Im SchnelldurchlaufRoman-Autor Johannes Hucke hetzt mit Ihnen durch die Frank-furter Historie.

14–15 Frankfurts schönste BausündenArchitekt Jo. Franzke über die zehn Frankfurter Gebäude, die er am hässlichsten findet.

16–18 Heimliche StadtteileFrankfurt besteht eigentlich aus 43 Stadtteilen. In vielen Vierteln pfeift man aber darauf.

20–22 Die Stadt, in der (fast) niemand wohntDer bevölkerungsärmste Sadtteil ist der drittgrößte Airport Europas.

26 Frankfurt erleben & entdeckenBlicken Sie mit den Frankfurter Stadtevents hinter die Kulissen der Stadt.

28–29 Ab nach FrankfurtEin Paar Hinweise für Einzu-plackende – bevor's zu spät ist.

32–33 Der Stadtteil-TestWelcher Stadtteil passt zu Ihnen?

BORNHEIM

SACHSENHAUSEN

Seiten 36–65

DIE SZENIGEN36 Bahnhofsviertel I 38 Bockenheim I 40 Die Kultur als Nachbar I 44 Leipziger Allerlei mit Achim Winter I 46 Bornheim I 50 Einhausung der Autobahn: Deckel drauf! I 52 City (Innenstadt/Altstadt) I 54 Neustadt: Börsenkrach I 56 Altstadt: Aus Neu mach’ Alt I 60 Nordend I 62 Makler-Tipp von Regina Solms I 63 Invasion: Gentrifizierung

Seiten 68–79

DIE GÜNSTIGEN68 Fechenheim I 70 Nied I 72 Riederwald I 74 Sossenheim I 76 Unterliederbach I 78 Zeilsheim

Seiten 80–100

DIE ARRIVIERTEN80 Dornbusch I 82 Makler-Tipp von Doris Jedlicki I 84 Nieder-Erlenbach I 86 Sachsenhausen I 88 Bock auf Bembel: Die Bembel GmbH I 91 Makler-Tipp von Christian von Poll I 92 Schweizer Straße: Teures Pflaster I 94 Henninger-Areal: Mammutprojekt mit Hindernissen I 96 Westend I 97 Makler-Tipp von Miriam Pokorski I 98 Mehr Luxus für das Westend

Seiten 101–113

DIE FAMILIENFREUNDLICHEN102 Heddernheim I 104 Höchst I 108 Kalbach-Riedberg I 110 Riedberg: Der Berg ruft I 112 Preungesheim

178 Bildnachweis I 178 Stadtteil-Index I 178 Impressum

STADTKARTEN12 Politik: Ortsbeiräte & Stadt-parlament I 24 Wetter: Klima-planatlas I 30 Kriminalität: Wohnungseinbruchsdiebstahl

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Seiten 114–129

DIE IDYLLISCHEN114 Oberrad I 118 Seckbach I 120 Niederrad I 123 Bü-rostadt: Wohnträume statt Büros I 124 Schwanheim I 126 Wohnungsbau: Nachhaltig sozial I 128 Hausen

Seiten 130–141

DIE BESCHAULICHEN130 Bergen-Enkheim I 132 Makler-Tipp von Detlef Krebs I 136 Eschersheim I 140 Eckenheim

Seiten 142–153

DIE DÖRFLICHEN142 Ginnheim I 144 Berkersheim I 146 Harheim I 148 Nie-der-Eschbach I 150 Sindlingen I 152 Niederursel

Seiten 154–163

DIE UNTERSCHÄTZTEN154 Bonames I 156 Frankfurter Berg I 160 Praunheim I 162 Rödelheim

Seiten 164–177

DIE AUFSTEIGER164 Ostend I 166 EZB: Die Vision vom urbanen Mix I 172 Gallus I 174 Wohnen im Europaviertel I 176 Gutleut I 177 Makler-Tipp von Stefan Niedermeier

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Stefan

HÖCHST

NORDEND BERKERSHEIM

OSTEND

GUTLEUT

MICHI HERLS MILIEUSTUDIEN 42 Bockenheim I 49 Bornheim I 66 Nordend I 90 Sachsenhausen I 101 Westend I 168 Ostend

STADTTEILPORTRÄTS45 Bockenheim I 51 Bornheim-Mitte I 65 Untere Berger Straße I 67 Oeder Weg I 83 Dornbusch I 107 Höchst I 127 Schwanheim I 139 Eschersheim I 170 Hanauer Landstraße

PROMIPLÄDOYERS43 Leo Fischer über Bockenheim I 48 Djamil Deininger über Bornheim I 64 Thomas „Bäppi La Belle“

Bäppler-Wolf über das Nordend I 81 Tim Frühling über den Dorn-busch I 93 Michael Quast über Sachsenhausen I 100 Heinz Felber über das Westend I 116 Hilmar Hoffmann über Ober-rad I 134 Matthias Keller über Bergen-Enkheim I 169 Ardi

Goldman über das Ostend

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E s gab einmal eine Zeit, gut hundertzwanzig Jahre ist das her, da lagen die großen deut- schen Städte mit einander in edlem Wettstreit.

Kein Preis war zu gewinnen, es ging um Ruhm: Welche war denn nun die ältes te? Natürlich spielten Mainz, Worms, Köln eine gewichtige Rolle. Aber Frankfurt war auch dabei. Und gewann! Die Männer, denen dieser vergessene Triumph zu verdanken ist, hießen Schorsch. Alle beide. Georg Wolff und Georg Bausch gruben in und um Frankfurt herum Dutzende steinzeit-liche Siedlungen und Brandgräber aus. Und machten – wie der Plauderer als Chronist, Walter Gerteis („Das unbekannte Frankfurt“), genüsslich schildert – die Mainstadt flugs um ein paar tausend Jahre älter.Am Anfang war die Scherbe. Am Ende auch. Es gehört zu den Merkwürdigkeiten, wovon Frankfurt bekanntlich bis zum Überlaufen voll „stickt“, wie unser Geheimrat Goethe resümiert, dass die Stadt ihren schönsten Gründungsmythos bislang kaum wahrgenommen hat. Wir reden nicht von der Hirschkuh, die kommt später. Bei Grabungen auf dem Domhügel fand man nämlich

jede Menge Scherben. Die steinzeitlichen Relikte ge-hörten zu einer Siedlung. In den zerbrochenen Ge-fäßen: drin: Apfelkerne, angetrocknete Reste von Ver-gorenem. Es kann kein Zweifel bestehen: Man hat eine neolithische Ebbelweikneipe ausgebuddelt, „midde in de Midd“. Welcher Auftakt könnte schöner sein als diese historische Pointe? Uns fällt keiner ein.Vor der Stadt kommen die Teile. Lange vor der doku-mentarischen Ersterwähnung einer fränkischen Pfalz (Befestigung) von 794 nach Christus lebten Leute auf den Erhebungen der Sumpfauen des Mains in ver-schieden großen Verbänden. Wie es um 4000 vor Chris tus im Taunusvorland ausgesehen haben mag, überlassen wir den Archäologen und Esoterikern. Dass nach der Besiedlung durch keltische und germanische Stämme „die Römer“ ab 83 nach Christus hier die Standarte schwangen, ist dagegen verbürgt. Zu der Zeit, da Domitian Kaiser in Rom war, entstand zwi-schen Heddernheim und der Nordweststadt die Me-tropole Nida. Hätte man ab dem Frühmittelalter diese fabelhafte Retortensiedlung mit Kastell und allem Drum

Im SchnelldurchlaufJohannes Hucke, Autor des neuen Altstadt-Romans „Frankfurter

Stückchen“, hetzt mit uns durch die heimatliche Historie.

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MAGAZIN I Chronik

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4500 v. Chr.Die erste steinzeitliche Ebbelwoi-Kneipe eröffnet

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und Dran nicht als Steinbruch genutzt, müsste heute keiner nach Pompeji fahren. Die klaa Nidda war damals schiffbar, man sollt’s nicht meinen. Kriegs- und Han-delsschiffe kamen von Mainz herauf. Der Limes war durchlässig: zunächst für den Kulturtransfer. Dann für die Barbaren.Zu den unliebsamsten Entdeckungen der Heimatge-schichte (in den goldenen 30ern und 40ern sorgsam verschwiegen) gehören die Nagespuren an römischen Gebeinen. Es ist leider anzunehmen, dass unsere hel-denmütigen Ahnen die hochzivilisierten Gutsbesitzer aus den fußbodenbeheizten villae rusticae gezerrt und einfach aufgemampft haben. Brrr! Jedenfalls, mit den Römern war’s ab 260 nach Christus bei uns vorbei. Man erspare dem Verfasser, sämtliche Volksstämme aufzuzählen, die nunmehr unter Schlachtgesängen (Olé, olé, olé, olééé ...) das Land durchzogen. Die nächsten, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen, sind die Franken. Der Franke an sich zerfällt bekannt-lich nicht nur in West (Frankreich) und Ost (Teutsch-land), sondern auch in den Merowinger (früher) und in den Karolinger (später). Wiederum gilt: Man siedelte keineswegs nur auf dem Gebiete der späteren Alt-stadt. Unter anderem bei Nieder-Eschbach hat man Funde aus dieser Zeit getätigt. Vor allem Tote – wen wundert’s.

Ob es sich wirklich so abgespielt hat, ist einigermaßen schnuppe, jedenfalls: Einhard, der Biograf Karls des Großen, verkündet, auf der Flucht vor den Sachsen sei dem Frankenkönig und späteren machtvollen Kaiser von einer Hirschkuh eine Furt durch den Main gewie-sen worden. Franconofurd – das war’s dann. Dass Sachsenhausen tatsächlich so heißt, weil sich dort Teile des Volksstamms der Sachsen niederließen, wird von Historikern ernstlich bezweifelt (sie kamen ja nicht über den Main!). Festzuhalten gilt, im Gegensatz zu den viel späteren Eingemeindungen: Frankfurt und Sachsenhausen haben schon immer zusammengehört, ab dem Mittelalter verbunden durch die viel besungene Aale Brick. „Ein Kräntzelein von Rosen / Ein Kräntzelein von Klee / Zu Frankfurt auf der Brucken / Da liegt ein tiefer Schnee.“ Oder anders: „En Sachsehäuser is im-mer en Frankforder, abber en Frankforder noch lang kaan Sachsehäuser.“Während – und bevor – in der karolingischen Befesti-gung, dem wahren nucleus francofortensis, schon früh bedeutende Konzilien stattfanden, siedelten ringsum-her und kreuz und quer die Sippenführer der Franken. Nach denen heißen die Örtchen immer noch: Ein Griso „gründete“ Griesheim, ein Bocko Bockenheim, ein Harro Harheim. Und Bornheim? Lassen wir das. Mit diesen Namen jedenfalls könnten die Typen heute noch

83 n. Chr.Erfindung des Römer-Topfs

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Mitglieder, sagen wir, bei der Adler-Front werden. (Wie war das noch mit Kloppenheim, hm, Kloppo, du aaler Frankforder? Aber das Dörfchen gehört ja zu Wiesba-den ...) – Von wegen Harheim: Dort führt ein Pfad durch die Industrie-Agrarkultur, Teil des sagenumwo-benen Bonifatius-Weges.Von da an entwickeln sich Zentrum und Peripherie gar unterschiedlich. Während sich die (bald Freie Reichs-)Stadt im Schutze ihrer behutsam erweiterten Mauern zu einer Wirtschaftsmacht mit Märkten und Messen entwickelt und es vermittels der „goldenen Handsalbe“ zuwege bringt, bis 1944 unzerstört zu bleiben, sind die

Ackerbau treibenden Dörfler ringsum sämtlichen Ver-heerungen ausgesetzt, die kriegerischer Fantasie ge-meinhin so entsprießen. Die „Warten“ aus dem 15. Jahrhundert dienten dem Schutz der kilometerweit entfernt liegenden Kernstadt. Andererseits wird be-richtet, dass bei Bränden von überallher die Freiwilli-gen hereinströmten, um zu helfen. Man war ja mit einan- der verbunden, nicht zuletzt über den Markthandel.Im Jahr 1152 findet in Frankfurt die erste Kaiserwahl statt, 1356 erhält man in der von Karl IV. erlassenen Goldenen Bulle zahlreiche Privilegien zugesprochen, darin enthalten übrigens auch das „Judenregal“, eine Art Schutzbriefverordnung, die freilich bei jeder Gele-genheit außer Kraft gesetzt wurde. Ab 1462 existierte die Judengasse – kein beschauliches Schtetl, durch-aus nicht. Und von wegen Frankfurter Liberalität: Lud-wig Börne, dortselbst geboren, hat zeitlebens seinen Hass kaum zügeln können, wenn er auf die bornierten Mainischen Verhältnisse zu sprechen kam. Wer heute nach Resten dieser Stadt neben der Stadt sucht, wird in einer Tiefgarage gegenüber der Heilig-Geist-Kirche fündig. Nähert man sich dem Alten Jüdischen Friedhof dahinter, schnürt es einem das Herz zusammen: Für jeden in den 40er-Jahren ermordeten Frankfurter Ju-

den hat man einen Schriftquader in die Mauer ge-presst.1562 gibt es die erste Kaiserkrönung in Frankfurt zu bestaunen. Maximilian II. hatte keine Lust, heißt es, nach Aachen weiterzureisen. Zweihundert Jahre spä-ter bekommt Goethe eine der letzten dieser unfassbar pompösen Inthronisationen samt Krönungsochse mit. 1749 ist der (gleichauf mit Alex Schur) bekannteste „Sohn der Stadt“ unter zeitüblichen Schwierigkeiten zur Welt gekommen. Das berühmte „Rätin, er lebt!“ konnte am 28. August Schlag 12 erst nach einer „Aus-waschung der Herzgrube“ mit (vermutlich Rheingauer)

Wein ausgerufen werden. Der gereifte Dichter verfährt kaum freundlicher mit seiner Heimatstadt als Börne. „Im Kerne Bürger-Nahrungs-Graus, / Krummenge Gäßchen, spitze Giebeln, / Beschränkten Markt, / Kohl, Rüben, Zwiebeln, / Fleischbänke, wo die Schmeißen hausen ...“ Einem Weltbürger mag die go-tisch geprägte Atmosphäre nicht zukömmlich gewesen sein; gleichwohl macht die „Goethe-Stadt“ bis heute mit dem Mann Reklame, der sich gerade noch nach Weimar absetzen konnte.Mit Franz II. wird zum letzten Mal ein Kaiser in Frank-furt gekrönt (1792, bitte merken!). Danach wird’s ge-bietstechnisch turbulent. Während die Dörfer der Ban-lieue permanent Herrschaft, Religion, Zugehörigkeit wechseln mussten, war die Reichsstadt eben frei – und lutherisch, im Gegensatz zum reformierten Offen-bach. (Manche sehen hierin die Ursache für den schwachsinnigen Dauerkonflikt.) Nun aber greift mit Hilfe Napoleons gar Bayern nach dem Diadem am Main! Es könnte sich um einen Racheakt gehandelt haben, da einstens Bayernherzog Tassilo ausgerech-net in Frankfurt seine Unterwerfung unter den Fran-kenkönig Karl kundtat ... Wie dem auch sei, die Stadt-freiheit wird erst einmal bewahrt.

ohn der Stadt unter zeitüblichen Schwierigkeiten Welt gekommen. Das berühmte „Rätin, er lebt!“

nnte am 28. August Schlag 12 erst nach einer „Aus-schung der Herzgrube“ mit (vermutlich Rheingauer)

1786Ludwig Börne wird im jüdischen Ghetto geboren

Um 1800Napoleon sorgt

für Tohuwabohu

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Im Biedermeier prägt Frankfurt seine Identität erst so richtig aus. Friedrich Stoltze, ein Satiriker von hohen Gnaden, kein possierlicher Ebbelwoi-Schmonzetten-Sänger, gibt ergötzliche Schilderungen von damaliger Art und Gesittung. Man lese, zu unserem Thema pas-send, seine Schilderung einer Ausflugsfahrt eines Frank-furter Wirts, gemeinsam mit einem Freund, über Born-heim, Fechenheim und so weiter, bis sie, nach Verkon-sumierung von circa 16 Flaschen 1827er Forster Ries-lings, in Offenbach ein Schwein erwerben, welches, als Braut verkleidet, über die Stadtgrenze nach Frankfurt geschmuggelt wird. Der Zöllner bekommt Wind von der

Sache, hält aber die falsche Kutsche an. Seine Äußerung gegenüber der echten Braut gehört zum Schönsten, was die Heimatliteratur besitzt: „Entschuldische Se, gnä-dische Frau, ich hab gedacht, Sie wär’n e Sau.“An dieser Stelle wollen wir aufrufen, alljährlich am 24. Juli zum Gedenkstein des Karl Konstanz Viktor Fellner zu pilgern. Der letzte Bürgermeister der Freien Stadt erhängte sich, von den kriegerischen Preußen unmenschlich unter Druck gesetzt, nachdem die Ero-berung der Stadt vollzogen war. Die Preußischen Kom-mandanten hatten ihn zwingen wollen, sämtliche en-gagierten Frankfurter zu verraten. Bei der Trauerfeier überreichte sein Schwager Kugler dem Zivilkommissar den Strick und die geforderte Liste. Sie war leer.Es sollte lange dauern, bis sich Frankfurt von der An-nexion erholte. Gleichwohl begann mit der zuneh-menden Industrialisierung ein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung, wovon auch die umliegenden Gemeinden ... die einen sagen: profitierten, die anderen: in Mitlei-denschaft gezogen wurden. In Schüben zwischen 1877 und 1977 vollzogen sich die Eingemeindungen, teils gegen erheblichen Widerstand. Bornheim, „das lustige Dorf“, war längst keines mehr, sondern eine aufstre-bende Kommune. Auch Bockenheim wehrte sich so

verzweifelt wie vergeblich. Bis 1933 hatte Frankfurt beides: Idyllen und Urbanität. Durchreisende wie Dosto-jewski priesen, auf der Vergnügungsinsel des „Kleinen Maines“ fröhlich pokulierend, die ländlich eingebettete Schönheit des Ortes. Schopenhauer kam, um zu blei-ben. Mit Miquel und Adickes hatte die Stadt tatkräftige, wahrhaft gründerzeitgemäße Bürgermeister vorzuwei-sen. In den 20ern konnte Frankfurt auf kulturellem Sek-tor mit Berlin, Wien, München konkurrieren. Neue Vier-tel entstanden, so die Römerstadt des Bauhausianers Ernst May, von den Einheimischen mehr oder weniger liebevoll „Haseställ“ genannt.

Die schlimmsten Luftangriffe auf die größtenteils höl-zerne Altstadt erfolgten am 4. Oktober 1943 sowie am 18. und 22. März 1944. Von rund 4000 Häusern, gleichbedeutend mit dem historischen Frankfurt, bleibt nur eines erhalten: das Haus Wertheim. Im Nach-kriegsfrankfurt herrschte wenig Interesse am Leben unserer Vorfahren. Außer den Protzbauten von Dom und Römer wurde zunächst gar nichts rekonstruiert. So kommt es, dass es heute den Stadtteilen vorbe-halten ist, etwas vom „Frankfurter Gefühl“ zu vermit-teln. Wer des Abends durchs Nordend, durch Born-heim, Höchst, Seckbach oder Teile Sachsenhausens schlurft, wird – nicht allein infolge von Ebbelwoi-Ein-wirkung – eine Ahnung bekommen, was diesen Ort von allen anderen unterscheidet.Unsere Prognose? Nun, im Zuge einer allgemeinen ökologisch fundierten Re-Regionalisierung werden die Stadtteile ab circa 2020 wieder selbstständig. Bis dahin wird auch Jürgen Klopp zurückgekehrt sein, um die Eintracht zum Champigons-League-Sieg zu führen. Nach derzeitiger Informationslage findet das Endspiel in Glasgow statt. Die SGE siegt 7:3 gegen Real Madrid. Ein Enkel von Bernd Nickel erzielt einen Hattrick.

Johannes HuckeFrankfurter Stückchen:

Ein Märchen aus der neuen Altstadt, Info Verlag, 14,80 s

Um 2020Jürgen Klopp führt die Eintracht

zum Champions-League-Sieg

Um 1944Das Haus Wertheimtrotzt dem Bombardement

immsten Luftangriffe auf die größtenteils höl-

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MAGAZIN I Chronik

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MAGAZIN I Architektur

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S icherlich gibt es in Frankfurt mehr als zehn häss-liche Gebäude, und es wäre auch kein Problem,sie zu benennen. Doch bestimmen diese, von

zwei oder drei Extremen abgesehen, nicht das Stadt-bild. Wenn einem nun aber die Aufgabe zufällt, zehn Auswüchse aufzulisten, dann sollten diese misslun-genen Gebäude auf alle Fälle derart unübersehbar und das Stadtbild beherrschend sein, dass sich eine Mehr-heit darauf verständigen kann. Und damit verhält es sich dann doch komplizierter, denn aus architekto-nischer Sicht scheint mir Frankfurt als Ganzes so at-traktiv, dass es diese Makel ausgleicht – die Skyline steckt diverse Bausünden problemlos weg. Zudem kann man im Städtebau größere Sünden begehen und nachhaltigeren Schaden anrichten als mit misslun-genen Einzelobjekten. Größtenteils sind es die alltäg-lichen und zweckgebundenen Bauten, die in ihrer Durch-schnittlichkeit die Frankfurter Straßenlandschaft verbes-serungswürdig erscheinen lassen. Oft handelt es sich um Gruppen von jeweils ärmlich, lieblos oder einfach nur misslungen gestalteten Häusern, die Empörung her-vorrufen. Will man nun dennoch zunächst einige Einzel-objekte nennen, kommt man kaum am Radisson Hotel

(1) in der City West vorbei, von dem ich nicht weiß, wie man es aus architektonischer Sicht rechtfertigen sollte. Das gilt genauso für den Henninger Turm (10). Auch das Schwesternhaus, das dem klassizistischen Bau der Al-

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Die Mainmetropole hat architek-

tonisch viel zu bieten, keine

Frage. Doch haben sich auch

einige Bauwerke ins Stadtbild

geschlichen, die dem Auge nicht

gerade schmeicheln. Wir haben

den Architekten Jo. Franzke

gefragt, welche zehn Gebäude

er am hässlichsten findet.

Jo. Franzke ArchitektenDas Frankfurter Architek-turbüro Jo. Franzke Architekten wurde 1986 von Jo. Franzke gegründet. Der Schwerpunkt der Arbeit des Büros liegt auf der Konzeption von Gebäuden, die Ästhetik und Nutzwert verbinden, dem öffentlichen Interesse Rechnung tragen und ökonomisch vertretbar sind. Umgesetzte Projekte sind unter anderem die Westend Windows und das Büro-gebäude der Axa an der Bockenheimer Landstraße, das Verlagsgebäude des Handelsblatts in der Eschersheimer Landstraße, der Umbau der Jade-Fabrik auf der Hanauer Land-straße, das neue Retail-konzept für die Ebene 0 am Flughafen und die Sanierung des Kuhhirten-turms in Sachsenhausen.

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Frankfurts schönste Bausündenten Stadtbibliothek (in der heute das Literaturhaus sei-nen Sitz hat) vom Main aus betrachtet brutal in den Rücken zu fallen scheint, dürfte nirgends auf Anerken-nung stoßen. Das etwa dreißig Jahre alte „Chippendale Hochhaus“ an der Bockenheimer Landstraße ist wie das Wohnhaus an der Walter-Kolb-Straße (3) ein Zeugnis kurzfristiger Moden. Ist die Mode dann wieder vorbei, sind die Gebäude noch da. Der Rest – die Masse dessen, was stört – teilt sich in Gruppen auf: Da gibt es zunächst zahlreiche 50er-

Jahre-Wohnhäuser (2). Nicht alle sind ganz schlecht, vielen von ihnen sieht man aber an, dass sie schnell hochgezogen wurden, damit die Menschen wieder ein Dach über dem Kopf hatten. Über 65 Jahre nach Kriegsende muss man allerdings nicht mehr aus-schließlich Milde walten lassen, wenn man auf diese Häuser schaut. Dann gibt es die ungeschlachten

Büro häuser (4), die auch in ihrer Höhe nicht gut genug sind, um als Meilenstein gelten zu können. Sie zerstö-ren den städtebaulichen Zusammenhang durch ihr Format, und bei genauer Betrachtung beschleicht ei-nen leise die Frage, ob hier nicht Geld geflossen ist, um sie überhaupt bauen zu dürfen. Eine weitere Grup-pe stellen die lieblosen Renditebauten dar. Ein Beispiel dafür ist das Ibis-Hotel (8) am Rebstock, ein Gebäude, das nur seinem eigenen Zweck dient und in keinster Weise zur Verschönerung des Stadtbildes beiträgt.Dann gibt es solche banalen Hochhäuser wie zum Bei-spiel die am Simon-Bolivar-Platz (5) im Westend oder an der Friedberger Landstraße. Sie zerreißen ohne Rücksicht auf die jeweiligen städtebaulichen Entwick-lungen ihre Viertel.Eine weitere Gruppe, die ich nennen will, sind öffent-liche Bauten, wie zum Beispiel das Juridicum (7). Auch diese müssten so viele Jahre nach Kriegsende nun endlich das Feld räumen. Einige Exemplare wären völ-lig ausreichend, um ihren allenfalls nostalgischen Wert zu bewahren. Zuletzt möchte ich auch die Gruppe der Häuser nen-nen, deren missratene Dachaufbauten (bspw. 9) zur Verschandelung von Straßenbildern beitragen. Diese Dachaufbauten sind in letzter Zeit durch eine entspre-chende Förderung in Mode gekommen. Diese Vielzahl der kleinen und mittleren Sünden sind es, die das architektonische Bild der Stadt so sehr beeinträchtigen, dass es meiner Meinung nach höchste Zeit wäre, ihrer weiteren Verbreitung durch einen Gestaltungsbeirat Einhalt zu gebieten.

P.S.: In einem der wahrlich hässlichsten Bürogebäude Frankfurts sitzt das Hochbauamt (6).

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SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

unter 20 Jahren

D as kleine Bahnhofsviertel hat viele Vorzüge: Es liegt sehr zentral und dennoch am Main, hat schöne und große Altbauwohnungen für

relativ wenig Geld, zahlreiche Supermärkte und viele gute Restaurants und Imbisse, die Leckereien aus aller Welt anbieten. Hinzu kommt die höchste Drogerie- und die zweithöchste Ärztedichte Frankfurts. Natürlich ge-hört das hier ansässige Rotlichtgewerbe zu den Schat-tenseiten, und die an manchen Stellen offen zutage

tretende Drogenszene ist ebenfalls nicht schön anzu-sehen. So ist das Bahnhofsviertel deswegen absolut keine Alternative für Familien mit Kindern – obwohl es hier ausreichend Schulen und Kitas gibt. Wen es aber nicht stört, beim Brötchenholen angeschnorrt zu wer-den, wer in puncto Lärm nicht zimperlich ist, wer nicht darauf besteht, einen Parkplatz vor der Haustür zu fin-den, der kann im Bahnhofsviertel glücklich werden. Auf jeden Fall wird es hier nie langweilig!

MULTIKULTIFAKTOR

NIEDRIG HOCH

SPIELPLÄTZE

SCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

WOHNUNGSBESTAND WOHNUNGSGRÖSSE

SELTEN HÄUFIG

Altbauten

RESTAURANTQUALITÄTWOHNUNGSANGEBOT

NIEDRIG HOCHKLEIN GROSS

Wohnen im Bahnhofsviertel

BEVÖLKERUNG

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Stark im … … schwach im

Die Fakten

WENIG VIEL

Bahnhofsviertel

t

KLEIN GROSS

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

036-037_Bahnhofsviertel.indd 36036-037_Bahnhofsviertel.indd 36 06.05.11 21:5306.05.11 21:53

Page 14: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T 37

DIE SZENIGEN I Bahnhofsviertel

Im Bahnhofsviertel ist die große, wei-te Welt zu Hause. Über 65 Prozent der Bevölkerung hat hier Migrations-hintergrund, was sich besonders im Straßenbild südlich der Kaiserstraße niederschlägt. In der und um die Mün-chener Straße reihen sich indische, türkische, kantonesische, afrika-nische und thailändische Restaurants und Imbisse dicht aneinander, es gibt eine Moschee, vor den Lebensmittel-märkten stehen Holzkisten mit exo-tischen Früchten. Fündig werden aber auch alle, die auf der Suche nach dem letzten Kassenschlager made in Bollywood, einem schicken

Sari oder buntem und blinkendem Krimskrams sind. Und nachts, wenn die Geschäfte geschlossen haben? Das Bahnhofsviertel schläft nie, zu-mindest was den Bereich um die Taunusstraße angeht. Dafür ist die Rotlichtindustrie verantwortlich, die hier so deutlich wie nirgends sonst in Frankfurt ihr geschminktes Gesicht zeigt. Sexshops, Table-Dance-Bars

und Laufhäuser überbieten sich mit grellen Leuchtreklamen. Doch das ist längst nicht alles, was es hier zu sehen gibt: An der Gallusanlage holt das englischsprachige Theater das Londoner Westend nach Frankfurt; wer lieber tanzen möchte, ist im Orange Peel auf der Kaiserstraße bestens aufgehoben. Dass das Bahnhofsviertel dabei ist, zum

nächsten In-Stadtteil zu werden, zeigt die Eröffnung des 25hours-Hotels, des Urban Kitchen auf der Kaiserstraße und der Bar Plank an der Kreuzung von Münchener und Elbestraße. Und wohnen? Lässt es sich hier auch. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Kaiser-straße eine der bevorzugten Adres-sen für Gutbetuchte, wie die schö-nen Gründerzeitfassaden beweisen. Und obwohl inzwischen viele Büros in die Häuser eingezogen sind, gibt es immer noch attraktiven Wohn-raum – manchmal überraschend günstig. Florian Fix

Schmutziges SchmuckstückDrogen, Prostitution, krumme Geschäfte –

diesen Ruf hat das

kleine Viertel nicht zu Unrecht.

RUNDGANG

Entdecken Sie das Bahnhofsviertel!

Das English Theatre Frankfurt ist das größte englischsprachige Theater auf dem Kontinentalfestland. Am Rande des bunten Bahnhofsviertels gelegen, begrüßt das Theater pro Spielzeit etwa 60.000 Besucher. Seit der Gründung vor 30 Jahren präsentiert das English Theatre pro Saison fünf bis sechs Eigenproduktio nen, einen Mix aus Klassikern, Musicals, Thrillern, Komö-dien und zeitgenössischen Stücken.

Das English Theatre ist bekannt für sein facettenreiches Programm auf höchstem Niveau, das in ca. 290 Auf-führungen pro Spielzeit gezeigt wird. Alle Stücke werden in London oder New York produziert und dann in Frankfurt zur Premiere gebracht.

The English Theatre Frankfurt Gallusanlage 7

60329 Frankfurt am Main

Tel. 069/242316-20

Fax 069/242316-45

[email protected]

www.english-theatre.de

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Page 15: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

RESTAURANTQUALITÄT

NIEDRIG HOCH

Die FaktenL

ebensqualität pur: Das kleine Bornheim ist eines der beliebtesten Wohngebiete Frank- furts. Dementsprechend leben hier viele Men-

schen – und immer noch ziehen mehr hinzu. Mit einer langen Parkplatzsuche muss man daher in jedem Fall rechnen. Dafür ist die Infrastruktur in Bornheim wirklich unschlagbar: Bis zum nächsten Supermarkt ist es nie weit, weshalb der Stadtteil auch für Senioren und Men-

schen ohne Auto geeignet ist. Auf der Berger Straße bekommt man alles, was das Herz begehrt, und auch die große Anzahl an Cafés und Restaurants lässt keine Wünsche offen. Bornheim ist perfekt für Singles und Paare, aber auch viele Familien und WGs wissen die schönen Altbauwohnungen und den hohen Freizeitfak-tor des lebendigen Stadtteils zu schätzen – Günthers-burg- und Ostpark sind gut zu Fuß zu erreichen.

Wohnen in Bornheim

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ÄRZTEDICHTE PARKPLÄTZE

SCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

SELTEN HÄUFIG

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark in … Bornheim … schwach in

WENIG VIELNIEDRIG HOCH

WOHNUNGSGRÖSSEWOHNUNGSBESTAND

Altbauten

KassenärzteFo

toKassenärzte

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KLEIN GROSS

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

unter 20 Jahren

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Page 16: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

DIE SZENIGEN I Bornheim

Zwischen dem Bornheimer Teil der Berger Straße mit seinen Ebbelwoi-Kneipen und Fachwerkhäusern und dem hippen, zum Nordend gehö-renden Straßenanfang liegen Welten. Warum? Weil Bornheim gelungen ist, was nur wenigen als angesagt geltenden Stadtteilen gelingt: sich selbst treu zu bleiben, ohne deshalb dem Wandel und der Veränderung zu entsagen. Und genau dieser Spa-gat zwischen Tradition und Gegen-wart, zwischen Dorf und Kiez, zwi-schen urfrankfurterisch und multikul-ti ist es, der Bornheims Charme ausmacht. Wer der Berger Straße folgend die Höhenstraße überquert, glaubt sich zwar optisch weiter im Nordend, tat-sächlich aber hat er gerade die Grenze zu Frankfurts „lustigem Dorf“ überquert. Was sich bis zum Uhr-türmchen mit dem Berger Kino, sei-nen an Sonnentagen bis zum letzten Platz besetzten Cafés und seinem zweimal wöchentlich stattfindenden quirligen Markt kaum bemerkbar macht. Doch spätestens ab dem Fünffingerplatz beginnt sich Born-heim zu verändern. Wer weiter der immer enger werdenden Berger

Ein urbanes DorfDie quirlige Berger Straße gehört ebenso

zu Bornheim wie alte Fachwerkhäuser

und der FSV, denn dieser Stadtteil verbindet

auf unverwechselbare Weise Zeitgeist

und Tradition.

RUNDGANG

Straße folgt, merkt, dass die Grün-derzeitfassaden windschiefen Fach-werkhäusern Platz machen. Hier, auf dem rustikalen Abschnitt der Berger, frönten trinkfeste Frankfurter Bürger schon dem Ebbelwoi, als Bornheim noch nicht Teil der freien Reichs-stadt, wohl aber beliebtes Ziel für einen Sonntagsausflug war. Aus die-ser Ära datieren auch das barocke Johanniskirchlein in der Spillings-gasse, das barocke Rathaus und der Lange Hof auf der Berger Straße. Hinter der Hausnummer 485 indes verändert Bornheim erneut sein Ge-sicht, denn hier zeigen sich die Bausünden der 60er und 70er Jahre, die sich bis hinauf zum Panorama-bad und den Vereinsanlagen von Hessens größtem Verein, der TG Bornheim, ziehen. Halb Bornheim

trainiert bei dem 1860 gegründeten Traditionsverein und schätzt das äu-ßerst vielfältige Angebot. Auch wenn es wenig attraktiv erscheint: Weiter-gehen lohnt sich – spätestens der Blick vom Bornheimer Hang ent-schädigt für die architektonische Tristesse. Von hier aus sieht man zwei weitere, noch zu Bornheim ge-hörende Sportstätten: die Eislaufhal-le sowie das Stadion des FSV Frank-furt. Mochte dem Verein zumindest im Bereich des Männerfußballs in den vergangenen Jahren das Glück nicht immer hold sein: Am Sonntag zum FSV zu pilgern, um dort mit Fans aus aller Herren Länder die mittlerweile wieder in der zweiten Bundesliga kickende Mannschaft anzufeuern, gehört ebenso zum Pflichtprogramm eines Bornheimers

G E H E I M T I P P

St. JosefskircheBerger Straße 135, www.stjosef-

bornheim.de

Viele kennen die Kirche St. Josef nur vom Vorbeigehen. Dabei lohnt sich ein Besuch in dem wuchtigen Kirchenbau. Genau genommen besteht die Josefskirche aus zwei Bauten: der 1876 erbauten und

G E H E I M T I P P

Made by youLinnéstraße 33/Ecke Wittelsbacher

Allee,, Tel. 90437984, www.madebyyou-

frankfurt.de

Es muss ja nicht immer der VHS-Kurs sein: Wer Lust hat, mal selbst kreativ zu werden, ist bei „Made by you“ richtig. In dem Keramikatelier kann jeder Hand anlegen, der auf

wie der Besuch der jährlichen, seit 1608 am zweiten Wochenende im August stattfindenden Kerb. Wer sehen möchte, wie das moder-ne Bornheim tickt, biegt am Fünffin-gerplatz nach links in die Heidestra-ße ein. Hier, wo wieder die so ty-pischen Gründerzeitbauten das Straßenbild dominieren, haben cle-vere Stadtentwickler mit dem 2008 eröffneten „Campo am Bornheimer Depot“ vorgemacht, wie die Synthe-se aus Alt und Neu aussehen könnte, indem sie ein altes, Anfang des 20. Jahrhunderts erbautes Stra-ßenbahndepot revitalisierten und als urbane Wohn- und Einkaufsland-schaft wiederauferstehen ließen. Ein nicht ganz preiswertes, aber äußerst beliebtes Quartier. Das gilt auch für das Straßencarrée zwischen Saalburg-, Habsburger- und Wittelsbacherallee. Unweit der Berger Straße haben sich neben alt-eingesessenen Hinterhofwerkstätten kleine Shops, Cafés und Bars ange-siedelt – zur Freude ebenso wie zum Leidwesen der Anwohner, denn die Besucher verschärfen das, was Bornheims größtes Problem ist: die Parkplatznot. Maren Cornils

von der Berger Straße aus nicht zu sehenden Alten Josefskirche (neu-gotisch) und dem direkt an der Berger liegenden, 1931 erbauten neueren Kirchengebäude. Beide sind ein schöner, aber schlichter Ort der Einkehr inmitten des Berger-Trubels. Sehenswert ist vor allem das Deckengewölbe. Ab und an finden in der Neuen Josefskir-che Ausstellungen statt.

der Suche nach einem garantiert persönlichen Geschenk ist. Das Prinzip ist so einfach wie einmalig: Man sucht sich unter mehr als 100 Formen – Tassen, Teller, Schalen, Deko-Objekte, Vasen – einen Ke-ramikrohling aus, das Brennen, Glasieren und die Farbe sind im Preis inbegriffen. Für das Anmalen kann man sich so viel Zeit nehmen, wie man möchte. Fo

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046-047_Bornheim+Rundgang.indd 47046-047_Bornheim+Rundgang.indd 47 08.05.11 13:1408.05.11 13:14

Page 17: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

F rankfurts größter Stadtteil steht schon seit Langem für Lebensqualität pur! Eine astreine Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel,

eine große Anzahl an Spitzenrestaurants und eine erst-klassige Nahversorgung, die keine Wünsche offen lässt, stellen sicher, dass Sachsenhausen bei der Wohnortwahl auch zukünftig ganz hoch oben im Kurs stehen wird. Wer etwas Glück und ein gutes Gehalt hat, erwischt ein Domizil in den wunderschönen Alt-bauten, die es hier zuhauf gibt. Nach einer günstigen

Wohnung sucht man zwar etwas länger – aber fündig wird man bestimmt. Trotz verhältnismäßig weniger Kita- und Grundschulplätze ist Sachsenhausen durch-aus auch bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Viele Spielplätze und der Waldspielpark Louisa lassen Kin-derherzen zusätzlich höher schlagen. Aber auch die-jenigen, die es etwas ruhiger mögen, kommen in Sachsenhausen auf ihre Kosten – Grünanlagen und der große Stadtwald versprechen Erholung und Ent-spannung. Wenn da nur nicht der Fluglärm wäre ...

Wohnen in Sachsenhausen

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Die Fakten

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark in … Sachsenhausen … schwach in

ÖPNVANBINDUNG

SCHLECHT GUT TEUER GÜNSTIG

MIETPREISE

PARKPLÄTZE

WENIG VIEL

DISTANZ ZUR CITY

GROSS GERING

DISTANZ ZUR

RESTAURANTQUALITÄT

NIEDRIG HOCH

Foto

WOHNUNGSBESTAND

SELTEN HÄUFIG

Altbauau

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

unter 20 Jahren

086-087_Sachsenhausen+Rundgang.indd 86086-087_Sachsenhausen+Rundgang.indd 86 06.05.11 23:0106.05.11 23:01

Page 18: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

Gerichte: Hier kann es sich jeder schmecken lassen.Beliebte Anlaufstelle ist Alt-Sachsen-hausen, das die Stadt in den ver-gangenen Jahren für mehr als zehn Millionen Euro auf Vordermann brin-gen ließ. Häuser wurden restauriert, Gassen neu gepflastert und zahl-reiche Brunnen zum Fließen und Leuchten gebracht. Inzwischen las-sen sich die Besucher wieder gerne in einer der traditionellen Ebbelwoi-Gaststätten nieder. Mit dem Hinde-mith-Turm, einer Gedenkstätte für den großen Komponisten, gibt es eine Sehenswürdigkeit mehr. Nicht zu vergessen das „Haus Schell-gasse 8“, immerhin das älteste Fachwerkhaus der ganzen Stadt.

Zwar zeigt sich Sachsenhausen gerne von seiner urbanen Seite, doch auch Naturfreunden geht Dribbdebach das Herz auf. Vor allem wegen des Stadtwalds, mit fast 5800 Hektar einer der größten seiner Art in Deutschland. Hier lässt es sich prima durchatmen beim Wandern, Joggen, Reiten oder Toben, gleich mehrere Waldspielparks bieten Kin-dern ausreichend Platz mitten im Grünen. Unter anderem am Goethe-turm auf dem Sachsenhäuser Berg, einem 43 Meter hohen Aussichts-turm ganz aus Holz. Anziehungs-punkt ist auch das Stadtwaldhaus, das mit Ausstellungen, Erlebnispfad und zahlreichen Tieren der Fasanerie Jung und Alt die Natur auf span-nende Art und Weise näherbringt. Kein Wunder, dass sich in Sachsen-hausen gerne Prominente niederlas-sen: Eiskunstläuferin und Weltmeiste-rin Marika Kilius fühlt sich hier genau-so wohl wie Schwimm-Ass Michael Groß. Schriftsteller Bodo Kirchhoff hat viele Ecken Sachsenhausens so-gar in seinen Büchern verewigt und dem Stadtteil so ein literarisches Denkmal gesetzt. Andreas Könitzer

W O H N E N I N F R A N K F U R T 87

DIE ARRIVIERTEN I Sachsenhausen

Zwar gehört Sachsenhausen im Un-terschied zu vielen anderen Stadt-teilen von jeher zu Frankfurt, doch dank der hier gebotenen enormen Vielfalt braucht man das Angebot nördlich des Mains eigentlich gar nicht. Sachsenhausen hat selbst ge-nug, und dies für jeden Geschmack. Das fängt schon beim Wohnen an, denn sanierte Altbauten finden sich hier genauso wie moderne Gebäu-de, etwa im Florentinischen Viertel, das italienisches Flair versprüht. Die Heimatsiedlung erinnert an den be-rühmten Stadtplaner und Archi-tekten Ernst May, während am Ler-chesberg schicke Villen dominieren. Beeindruckend präsentieren sich freilich auch die imposanten Gebäu-de am Museumsufer, in denen je-doch keine Menschen zu Hause, sondern Kunstwerke untergebracht sind. Gleich neun Ausstellungshäu-ser reihen sich an der Main-Prome-nade aneinander – einzigartig in Deutschland. Doch damit nicht ge-nug der Kultur: Hinzu kommen zahl-reiche Galerien, das Programmkino Harmonie sowie große und kleine Theater- und Musikbühnen, unter anderem im Südbahnhof. Zum Shoppen eignet sich der Stadt-teil ebenfalls bestens: Während die einen Kilometer lange Schweizer Straße einen Branchen-Mix aus Filialen großer Ketten und traditio-nellen Geschäften bietet, locken in der Wall- und Brückenstraße viele kleine und individuelle Läden, die oft von jungen Designern betrieben werden. Auch in der Gastronomie ist Abwechslung angesagt. Ob trendige Bars oder urige Kneipen, internatio-nale Spezialitäten oder Frankfurter

Ab in den SüdenOb Single, junge Familie

oder die ältere

Generation: Im größten

Frankfurter Stadtteil

fühlt sich jeder

schnell zu Hause.

G E H E I M T I P P

Frankfurt Art BarZiegelhüttenweg 175, Tel. 63307938,

www.frankfurtartbar.de

In der ehemaligen Druckerei im Zie-gelhüttenweg hat 2005 die Frank-furt Art Bar eröffnet. Betreiberin Janice Young bietet nicht nur Drinks und kulinarische Leckereien, son-dern auch so manches Schmankerl

RUNDGANG

auf der kleinen Bühne. Jeden Abend geben sich hier Künstler ein Stelldichein und sorgen mit Jazz, Swing, Funk, Chansons und irischer Musik für den guten Ton. Theater, Lesungen und Kabarett runden das Programm perfekt ab – und das meistens sogar zum Nulltarif. Fo

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Page 19: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

E legante Gründerzeitvillen, ruhige Alleen, prachtvolle Parks, prominente Nachbarn – exklusiver als im Westend lässt es sich in

Frankfurt nicht leben. Natürlich hat das Wohnen in direkter Citylage seinen Preis: Im Westend zahlt man die höchsten Mieten der Stadt, Eigentum ist ebenfalls nur für die Gutverdienenden erschwinglich. Dafür mag man es hier auch beim Kulinarischen exklusiv: Wer gern außer Haus isst, hat zwischen vielen Spitzen-

restaurants die Qual der Wahl. Abseits der Banken-türme bieten der große Grüneburgpark, der Palmen-garten und der Rothschildpark Erholung und machen das Westend zu einem der grünsten Stadtteile in City-Nähe. Aber natürlich ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt: Wer keine Garage hat, kann schon mal eine kleine Ewigkeit mit der Parkplatzsuche verbringen. Außerdem gibt es abseits der Hauptverkehrsadern nur wenige Supermärkte.

Wohnen im Westend

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Die Fakten

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark im … Westend … schwach im

WOHNUNGSBESTAND

SELTEN HÄUFIG

Altbauten

TEUER GÜNSTIG

MIETPREISE

DISTANZ ZUR CITY

GROSS GERING

DISTANZ ZUR

SCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

GRÜNFLÄCHEN

WENIG VIEL

RESTAURANTQUALITÄT

NIEDRIG HOCH

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

auten

unter 20 Jahren

096-097_Westend+Rundgang.indd 96096-097_Westend+Rundgang.indd 96 06.05.11 23:4006.05.11 23:40

Page 20: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

DIE ARRIVIERTEN I Westend

Wer Altbauten liebt, ist im Westend genau richtig. Da das mondäne Viertel erst im 19. Jahrhundert nach Wegfall der Stadtmauer und durch den Zuzug wohlhabender Bürger entstand, gibt es hier zahlreiche Gründerzeitvillen mit wunderschö-nen Vorgärten. Stundenlang kann man im Westend auf ruhigen, brei-ten Straßen zwischen den ein-drucksvollen Bauten flanieren. Neben vielen Nobelrestaurants steht hier auch das traditionsreiche Café Laumer. Kaum zu glauben, dass in der Bockenheimer Landstraße 87 im Jahr 1968 Deutschlands erster Hip-pie-Shop seine Türen öffnete. Der „Heidi-loves-you-Shop“ wurde al-lerdings im gleichen Jahr von Dro-genfahndern schon wieder ge-schlossen. Heute präsentiert sich das Westend wieder gewohnt ruhig. Einzig der Grüneburgweg und der Reuterweg tanzen aus der Reihe: Hier lässt es sich zwischen Buch-handlungen, Copyshops, Bioläden, Galerien und Sushi-Bars prima bummeln.Immer wieder werden die Reihen der alten, schönen Wohnhäuser von Bürogebäuden aus den 60er- und 70er-Jahren und modernen Wohn-komplexen durchbrochen. Die Hochhäuser auf der Bockenheimer Landstraße und der Messeturm be-

weisen endgültig, dass das West-end, das bis in die 50er ein reines Wohnviertel war, auch ein wichtiger Wirtschaftsstandort in der Banken-stadt Frankfurt ist.Das Westend gilt aber auch als Stadtteil mit hohem Erholungsfak-tor: Mit dem großen Grüneburg- und dem Rothschildpark in der Nähe der Alten Oper gibt es hier für Frischluft-Fanatiker und Familien gleich zwei Anlaufpunkte. Außerdem bietet der 1868 von Heinrich Siesmayer ge-gründete Palmengarten neben tro-pischen Pflanzen aus aller Welt großzügige Grünflächen. Auch das zum Campus Westend der Goethe-Universität zählende geschichts-

trächtige IG-Farben-Haus kann mit viel grünem Rasen aufwarten. Hier hat das Fritz-Bauer-Institut seinen Sitz, das zur Geschichte des Holo-causts und dessen Wirkung bis in die Gegenwart forscht. Der Campus Westend ist aber nur der Anfang – das Westend hat in Sachen Wis-senschaft und Bildung noch eini-ges mehr zu bieten: Das 1959 ge-gründete Sigmund-Freud-Institut forscht im Bereich der Psychoana-lyse. Auch wenn die gefühlten Stadtteilgrenzen anders verlaufen: Streng genommen gehören auch der größte Teil des Campus Bo-ckenheim sowie das Senckenberg-Museum und die Sternwarte zum Westend. Das Institut für Sozial-forschung und die „Frankfurter Schule“ haben den Ruf Frankfurts als internationalen Wissenschafts-standort nachhaltig geprägt. Eines der eindrucksvollsten Gebäude ist sicherlich die Westendsynagoge, deren assyrische Architektur an ori-entalische Bauten erinnert. Das Zentrum der Jüdischen Gemeinde steht heute in der Westendstraße. Beim Gang durch das Viertel fallen immer wieder die Stolpersteine auf, die der vielen jüdischen Bürger des Westends gedenken, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fie-len. Anke Hendrike Uhl

Reich und schönGründerzeitvillen,

Häuserkampf und

Haschisch-Hippies –

das ruhige Westend

hat eine bewegte

Vergangenheit hinter

sich. Nun ist es

Frankfurts Wissen-

schaftsstandort

Nummer eins.

RUNDGANG

Miriam Pokorski

von Engel & Völkers

ßen ist das Westend ein sehr exklusiver und hochpreisiger Stadtteil. Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß, das Woh-nungsangebot aber eher gering – das treibt die Preise noch mehr in die Höhe. Für den Qua-dratmeter zahlt man je nach Zu-stand und Lage der Immobilie zwischen 12 und 18 Euro. Sehr exklusive Wohnungen können auch deutlich mehr kosten. Die Kaufpreise bewegen sich zwi-schen 3 500 und 6 000 Euro pro Quadratmeter.

MAKLERTIPP

aber sehr zentral leben. Diese Vor-züge wissen vor allem Bänker, An-gestellte großer, im Westend an-sässiger Firmen und junge Fami-lien mit Kindern zu schätzen. Vermehrt ziehen auch ältere Men-schen, die vorher im Taunus ge-wohnt haben, in den exklusiven Stadtteil. Generell ist das Westend

aber weniger durchmischt als an-dere Stadtteile. Das Westend besticht durch sei-nen ganz besonderen Charme: Hier gibt es schön gelegene Cafés, sehr gute Restaurants, kleine Läd-chen und schicke Boutiquen. Wer hier wohnt, muss keine weiten Wege zurücklegen. Bekannterma-

Das Westend zählt von jeher zu den begehrtesten Wohngebieten Frankfurts. Hier kann man ruhig,

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Page 21: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

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SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

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H öchst ist zwar eine ganze Ecke von der In- nenstadt entfernt, trotzdem ist es mit der S-Bahn in wenigen Minuten zu erreichen

und ansonsten auch gut an das ÖPNV-Netz ange-bunden. Außerdem lockt der Stadtteil, der sich seit Jahren konstanter Beliebtheit erfreut, mit vielen reiz-vollen Fachwerkhäusern und für Frankfurter Verhält-nisse überaus günstigen Mieten und Preisen für Wohneigentum. Für Familien mit Kindern ist der an

Main und Nidda gelegene Stadtteil ein idealer Wohn-ort: Um ausreichend Kita- und Grundschulplätze braucht man sich hier nicht zu sorgen. Die idyllische Flusspromenade und zahl reiche Parkanlagen stei-gern die Lebensqualität enorm, außerdem bietet der multikulturelle Stadtteil einige tolle Restaurants, Ca-fés, Imbisse und einen Wochenmarkt. Und welcher Frankfurter Stadtteil kann schon mit einem Schloss aufwarten?

Wohnen in Höchst

Die Fakten

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark in … Höchst … schwach in

WOHNUNGSBESTAND NÄHE ZUM INDUSTRIEGEBIET

SELTEN HÄUFIG NAH FERN

Fachwerk

GRÜNFLÄCHEN

WENIG VIEL

WOHNEIGENTUM

TEUER GÜNSTIG

DISTANZ ZUR CITY

GROSS GERING

DISTANZ

TEUER GÜNSTIG

MIETPREISE

Foto

BEVÖLKERUNG

unter 20 Jahren

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

achwerk

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Page 22: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

105W O H N E N I N F R A N K F U R T

DIE FAMILIENFREUNDLICHEN I Höchst

Höchst ist sicherlich der unge-wöhnlichste Frankfurter Stadtteil, denn es ist eine alte Stadt (Stadt-recht seit 1335), die 1928 einge-meindet wurde. Daher ist OB Petra Roth als „Dezernentin für die An-gelegenheiten der westlichen Stadtteile“ sozusagen auch Bür-germeisterin von Höchst und hält hier regelmäßige Bürgerfragestun-den ab. Ihr Verwaltungssitz, der barocke Bolongaropalast, in des-sen Garten seit Sommer 2004 das populäre Theaterfestival „Barock am Main“ stattfindet, ist Ausgangs-punkt unseres kleinen Rund gangs. Ein paar Stufen hinab, schon ste-

hen wir an der malerischen Wörth-spitze. Hier fließt die Nidda in den Main, flankiert von zwei Hausboo-ten und einem Hotelschiff. Links davon das „Gaasebrickelsche“, das in den dortigen Park führt, aber der gehört schon zu Nied und deshalb nicht hierher. Gehen wir jetzt zum beschaulichen Schlossplatz mit seinen drei histo-rischen Open-Air-Gaststätten und

Blick auf den Schlossturm? Nein, rechtsherum am Mainufer passieren wir die „Schiffsmeldestelle“, be-liebter Hotspot für Sonnenhungrige, durch den Brüningpark am Hallen-bad vorbei geht es weiter zum Marktplatz. Hier findet Dienstag, Freitag und Samstag Vormittag der traditionelle Höchster Wochenmarkt statt. Der Anziehungspunkt für zahl-reiche treue Kunden aus den west-

lichen Stadtteilen und den Nachbar-gemeinden feierte 2006 sein 650-jähriges Bestehen. Von hier ist es nur ein Katzensprung zur „Kö“, der Königsteiner Straße, einer lange vernachlässigten Einkaufsstraße, die mit dem im Sommer 2010 eröffneten neuen Einkaufszentrum erheblich aufgewertet wurde. Auch die umlie-genden Straßen (Bolongaro-, Hosta-to- und Emmerich-Josef-Straße) bieten mit zahlreichen Einzelhänd-lern Lebensqualität. An der Emme-rich-Josef-Straße/Antoniterstraße ist das Höchster Kulturdreieck ver-ortet: das Neue Theater Höchst, eine weithin bekannte Bühne

Höchst LebenswertHöchst hat den Ruf eines Industriebezirks mit

schlechter Wohnqualität. Das

können wir nicht widerlegen, aber korrigieren.

RUNDGANG

Foto

Neues Theater HöchstEmmerich-Josef-Straße 46a

65929 Frankfurt

Tel. 069/339999-0

[email protected]

Die großen Gefühle, die kleinen Bos-heiten, das pralle Bühnenleben und die farbenprächtige Show - der Kleinkunst-Tempel im Frankfurter Westen bietet an intelligenter Unterhaltung alles, was das Herz begehrt: Eine einzigartige, ausge-suchte und bunte Mischung aus Kabarett, Musik, Kleinkunst und Kino sowie, zwei Monate jährlich, ein eigenes Varieté-Pro-gramm. Kabarettgrößen wie Georg Schramm, Volker Pispers, Gerd Duden-höffer oder die Missfits fanden hier schon ihre Bühne, als sie noch keinen Namen hatten. Heute geben sich Philipp Weber, Martina Schwarzmann und Jo-chen Malmsheimer die Klinke in die Hand - und die ausgesuchten Konzerte werden im jüngst renovierten Theatersaal zum optischen wie akustischen Genuss.

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Echtes Schmuckstück:Der Saalbau „Bildungs- und Kultur-Zentrum Höchst“ ist ein Schmuckstück im Stadtteil und offen für Begegnungen mit Bildung, Kultur und Spaß! Im Haus sind neben dem Friedrich-Dessauer-Gymnasium, der Volkshoch-schule und der Stadtteil-Bibliothek regelmäßig viele sportlich, kulturell und sozial aktive Vereine zu Gast. Hier ist auch Spaß Programm, wenn das Höchster Männerballett-Turnier die Zuschauer begeistert.

Veranstaltungstipps und Vermietung unter www.saalbau.com

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Page 23: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T

DIE FAMILIENFREUNDLICHEN I Höchst

106

für Kabarett, Kleinkunst, Musik und Comedy, das kommunale Kino Filmforum Höchst, das Filme prä-sentiert, die in den gewerblichen Kinos selten oder gar nicht gezeigt werden – und zur Entspannung nach der ganzen Kultur: die Wun-derbar.Ein weiteres Programmkino ist das mit vielen Preisen ausgezeichnete Filmtheater Valentin, das in der Windthorststraße zu Hause ist. So sind wir ganz klandestin im Linden-viertel angekommen. Wo sich jahr-zehntelang ein Areal der US-Streit-kräfte befand, hat die Konversions-Grundstücksentwicklungsgesell-schaft (KEG) ein funktionierendes Quartier für junge Familien mit Ein-kaufsmöglichkeiten, Kindertages-stätten, Jugendeinrichtungen und Bürgerzentrum geschaffen. Nicht weit davon befindet sich der Stadt-park eine gern genutzte grüne Oase.

Noch einmal kehren wir zum Schloss-platz zurück, denn das prächtige Gebäude steht im Mittelpunkt des Höchster Schlossfestes, einer kultu-rell-folkloristischen Großveranstal-tung, die seit 1957 jährlich von Mitte Juni bis Mitte Juli statt findet. In den vier Wochen des vom Ver-einsring Höchst organisierten Festes gibt es zahlreiche Veranstaltungen unterschiedlichster Art, die von Höchster Vereinen, Gewerbetrei-benden oder Privatpersonen durch-geführt werden. Dazu gehören das Altstadtfest der Vereine, Freiluftver-anstaltungen (beispielsweise Kon-zerte und Comedy auf der Schloss-terrasse), Orgelkonzerte des Höchs-ter Orgelsommers in der Justinus-kirche sowie die Kerb am Mainufer. Dort klingt das Schlossfest am letzten Abend auch mit einem großen Feuerwerk auf dem Main aus. Klaus Günter Berger

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9–14), Di/Do: 13–23, Sa/So 10–22 Uhr

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Kostüm-führungTermine: jeweils sonntags 11 Uhr

(Treffpunkt: Schlossplatz Höchst),

22. Mai, 26. Juni, 31. Juli, 28. August,

25. September, 16. Oktober,

Infos: Tel. 372118 oder unter

www.rezi-babbel.de

Während Bären-Schorsch, der spleenige Ex-Wirt des Gasthauses „Zum Bären“, über mehr oder we-niger wichtige Höchster Wirtschaf-ten und Brauhäuser schwadroniert, versucht Schlossgeist Gudula die Contenance zu wahren und der Veranstaltung durch ein Minimum an Fakten zu Architektur und Ge-schichte des Ortes etwas Niveau zu verleihen.

www.journal-der-tag.de

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Die Justinuskirche, zwei Schlösser, einen Palast, die älteste Altstadt in Frankfurt, eine Porzellanmanufaktur, ein Uhren- und Schmuckmuseum … !

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Page 24: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark in … Niederrad … schwach in

VERKEHRSANBINDUNG

SCHLECHT GUT

ÖPNVANBINDUNG

SCHLECHT GUT

W enn Sie Niederrad bisher nur von der Auto- bahn aus gesehen haben, wird es höchste Zeit für einen Besuch: Der am Main gelege-

ne Stadtteil ist längst nicht nur Bürostadt, sondern be-geistert auch mit vielen Altbauwohnungen, in denen es sich gemütlich leben lässt. Vor allem jene, die sich län-gerfristig niederlassen wollen, können sich freuen, denn für die relativ zentrale Lage ist Eigentum hier günstig zu

erstehen. Ein unschlagbar gutes Preis-Leistungs-Verhält-nis, zieht man die hohe Lebensqualität in Betracht: Die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt nie weit entfernt. Au-ßerdem ist man bei Bedarf per Bahn, Bus oder Auto blitz-schnell in den umliegenden Stadtteilen, in Sachsenhau-sen, der City oder am Flughafen. Kein Wunder also, dass viele Piloten und Cabin-Crew-Mitglieder der Lufthansa den Stadtteil zu ihrem Wohnort erkoren haben.

Wohnen in Niederrad

W O H N E N I N F R A N K F U R T 120

Die Fakten

GRUNDSCHULPLÄTZE

WENIG VIEL

WOHNUNGSGRÖSSE

KLEIN GROSSSCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

WOHNEIGENTUM

TEUER GÜNSTIG

Foto

unter 20 Jahren

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

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Page 25: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T 121

DIE IDYLLISCHEN I Niederrad

Foto

Niederrad hat deutlich mehr zu bieten

als Fußball-Events und

Konzerte in der Commerzbank-Arena.

Schließlich gehört das ehemalige Waldstadion – mit angrenzendem Sportpark Stadion, dem größten in Hessen, und Stadionbad – eigent-lich schon zum Stadtteil Sachsen-hausen, aber das sehen die Nach-barn gott sei dank nicht so eng. Auch die Galopprennbahn und der Wäldchestag am Oberforsthaus werden gerne „eingemeindet“ – trifft sich hier zu Pfingsten doch halb Frankfurt, selbst wenn die we-nigsten dafür inzwischen noch ei-nen freien Nachmittag bekommen. „Business“ wird in Niederrad sowie-so ganz groß geschrieben, immer-hin arbeiten in der westlich gele-genen „Bürostadt im Grünen“ meh-rere Zehntausend Menschen. Das Gewerbegebiet wurde ab 1963 nach einem damals als fortschritt-lich angesehenen Monostruktur-konzept – Hochhäuser in parkar-tigem Ambiente – errichtet.

Wir starten unseren Spaziergang in das „Herz“ des Stadtteils hinter DRK-Blutspendedienst und Uni-Campus Niederrad, Standort des Fachbereichs Medizin, mit einem Spaziergang durch den Elli-Lucht-Park, der mit alten Obstbäumen und künftig auch mit einem Senioren-Fitness-Garten punkten kann. An der Frauenhofstraße gedenken wir der von 1923 bis 1996 ansässigen „Conservenfabrik Eugen Lacroix“. Hier kam unter anderem die be-rühmte Schildkrötensuppe in die Dose. Vom barocken Frauenhof aus dem 18. Jahrhundert ist nur noch das gleichnamige Tor, das als histo-risches Wahrzeichen von Niederrad gilt, erhalten, aber in den Straßenzü-gen des alten Ortskerns – in erster Linie Kelsterbacher und Schwanhei-mer Straße – sind noch einige Klein-ode zu entdecken. Viele Fachwerk-häuser, die sich um die evangelische

Kirche von 1726 gruppieren, wurden liebevoll restauriert; so beispielswei-se das Heimatmuseum. Richtig ge-mütlich wird’s auch beim Schwarz-waldstraßenfest im Juni und kusch-ligkalt beim familiären Weihnachts-markt auf dem Salzmannschulhof. Auf Höhe der Schwanheimer Stra-ße 107 – die markante Hochhaus-siedlung „Im Mainfeld“ aus den Sechzigerjahren lassen wir rechts liegen – findet sich der Nieder-Brun-nen. Früher, so erzählt man sich, habe der Storch aus diesem heraus die Niederräder Kinder gebracht. Heute fördert die Quelle kein Wasser mehr, und auf dem Brunnen liegt ein dicker Steindeckel. Am Spielplatz „Alter Friedhof“ am Haardt wald-platz vorbei laufen wir zurück durch die „Shopping-Meile“ Bruchfeld-straße. 1926/27 errichtete Ernst May hier die Reformsiedlung „Zick-Zack-Hausen“. Gegenüber dem

Vom Wäscherdorf zum Wäldchestag

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SAALBAU NiederradGoldsteinstraße 33 und 35 HH

60528 Frankfurt am Main

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Nicht nur für Turner!Hier ist der Karnevalsverein „Die Stichlinge“ ebenso zuhause wie der Lufthansa Sportverein Frankfurt. Viele kulturelle Begegnungen finden hier statt, wenn sich z.B. die Eritre ische Frauen Union in Deutschland oder der Bundesverband der Migrantinnen treffen oder das Bündnis „Interkultu-relle Woche in Niederrad“ zu einem vielseitigen Programm aus Folklore und Kabarett lädt, um den Austausch zwischen Deutschen und Migranten zu fördern.

Veranstaltungstipps und Vermietung unter www.saalbau.com

Sky Lounge gibt es bereis seit 9 Jahren. Rezept für dessen lange Haltbarkeit: immer gleich bleibend und konstante Qualität mit gemessen Preisen. Ausser einer Auswahl von über 90 Cocktails und Longdrinks und am meisten gefragten Whiskeys, Vodka und Weine als auch eine Küche mit internationa-len Speisen. Wir bieten dem Sportfan eine Live- Sport Übertragung unabhängig von der Sportart. Die „Skylounge“ in Frankfurt Nie-derad erwartet Dich mit leckeren Cocktails und, bei gutem Wetter, mit einer sonnigen Terrasse in bester Lage. Das extra-vielfältige Angebot an „Fancy Drinks“ lässt wirklich keine Wünsche offen. Snacks, Tapas, Haupt-gerichte und Desserts runden das kulina-rische Angebot ab. In moderner, loungiger Atmosphäre kannst Du hier optimal in den Abend starten und mit Freunden chillen.

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Page 26: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

DIE IDYLLISCHEN I Niederrad

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Foto

G E H E I M T I P P

roter hamm HofladenLyoner Straße 1, Mo–Do 9–18 Uhr (Win-

terzeit: bis 15.30 Uhr), Fr 9–13.30 Uhr

Zwischen Friedhof, Kläranlage und Bürostadt ein bisschen versteckt liegt die Mosterei der Reha-Werk-statt Niederrad. Der Markenname „roter hamm“ ist dem benachbarten Main zu verdanken, der dort einst roten Sand anschwemmte. Inzwi-schen wird wesentlich mehr gebo-ten, nämlich gesunde Erzeugnisse der Natur: In der „Manufaktur für Gutes aus Äpfeln“ wird Obst aus dem Frankfurter GrünGürtel verwer-tet. Hierfür ernten die Mitarbeiter der Reha-Werkstatt per Hand die natürlich gewachsenen Früchte und verarbeiten sie mit viel Sorgfalt und in Bioland-Qualität. Das Sortiment umfasst Essige, Säfte, Sherry und einen Apfelschaumwein.

G E H E I M T I P P

HeimatmuseumSchwanheimer Straße 17, Di und jeden

2. So im Monat 14–17 Uhr

In einem der ältesten Häuser Nie-derrads (um 1750) eröffnete 2006 der Bezirksverein Niederrad ein Stadtteilmuseum, das noch längst n icht a l len „Eingeplackten“ bekannt ist. Hier wird die Geschich-te des „Dorfes der Wäscherinnen und Wäscher“ lebendig. Manche Gegenstände aus alten Zeiten, lie-bevoll in einer wohnlichen Atmo-sphäre dekoriert, lassen über deren Verwendungszweck rätseln, und so einige Exponate erkennt man noch aus (Ur-)Omas Haushalt wieder. Niederräder Senioren berichten im Erzählcafé oder im Museumsgar-ten, themenbezogene Ausstel-lungen, Lesungen und Feste sowie Kalender mit historischen Fotos er-gänzen das Angebot.

RUNDGANG

Bruchfeldplatz, auf dem samstags ein Wochenmarkt stattfindet, erinnert die Weinbergkapelle an die 1937 ge-storbene May von Weinberg, Ehefrau des Frankfurter Mäzens Carl von Weinberg. Ihr soziales Engagement ist noch heute in einer Kinderkrippe in der Odenwaldstraße lebendig. Der nach ihrem Mann benannte Wald-spielpark im Süden Niederrads bietet nicht nur Kleinen etwas, denn im Sommer locken hier Open-Air-Kino-vorführungen. Auf dem nur wenige Schritte ent-fernten 18-Loch-Golfplatz wird schon seit 1913 gespielt, und für Reiter ist der nahe Stadtwald ein Paradies.

Langläufer konnten die im letzten Winter erstmals auf der 1600 Meter langen Galopprennbahn gespurte Loipe nutzen. Für den Sommer 2011 kann man sich dort schon mal auf acht Renntage und eine renovierte Tribüne freuen; die 9-Loch-Golfanlage innerhalb des Ovals ist eine zusätz-liche Attraktion. Nun schnell zum Main, um den Tag im „Licht- und Luft-bad“ (Eingang am Niederräder Ufer 10 neben Wasser- und Schifffahrts-amt, Eintritt frei) ausklingen zu lassen! Auf der Insel der alten Schleuse gibt es einen Sandstrand, Spielplatz, Boulebahn und ein Freiluft-Schach-brett. Stephanie Kreuzer

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Page 27: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T

Wohnträume statt BürosD

as in den 60er-Jahren als „Bürostadt im Grü- nen“ geplante Gewerbe-

gebiet am Rand von Niederrad brummt: Über 25 000 Pendler sor-gen tagsüber für entsprechende Belebung. Doch abends war das Areal bisher trotz einiger Hotels na-hezu ausgestorben; eine Büroleer-standsquote von bis zu 30 Prozent verschärfte die Situation zusätzlich. Doch Pläne der Stadt für einen ge-mischt genutzten, lebendigen Stadtteil, das „Lyoner Viertel“, tra-gen erste Früchte: Einzelhandel und Restaurants sind mittlerweile stär-ker vertreten, außerdem sollen ins-gesamt 3000 Wohnungen gebaut werden, um das Monostrukturkon-zept aufzubrechen. Mit dem Hoch-haus in der Lyoner Straße 19 – bis 2005 Standort der IG Metall – wur-de das erste Bürogebäude in einen

Wohnkomplex umgewandelt. Der Bauherr Dreyer Vierte Verwaltungs GmbH ließ es unter Leitung von Stefan Forster Architekten entker-nen, auf 17 Etagen aufstocken und in 98 Wohneinheiten aufteilen. Die teilmöblierten Apartments ab 46 Quadratmetern und Penthouse-Wohnungen mit 160 bis 175 Qua-dratmeter zeichnen sich durch of-fene Grundrisse, große Lärmschutz-Fensterfronten, Einbauschränke

und -küchen aus. Der Vermieter NAI apollo living GmbH vermietet im Schnitt für 13 Euro pro Quadratme-ter. Seit Mitte 2010 wohnen dort sowohl Wochenendheimfahrer, die in der Bürostadt arbeiten, als auch Flughafen-Mitarbeiter oder Leute, die in erster Linie die vielen Sport-möglichkeiten ringsherum schät-zen. Im Sommer 2011 wird im Erd-geschoss die Zahnarztpraxis „Schöner Mund“ eröffnen.In der loftartig gestalteten Woh-nung im 13. Obergeschoss fühlen sich auch Daniela (34) und Patrick Braun (26) heimisch: „Gereizt und überzeugt hat uns tatsächlich die Lage des Objekts, da uns eine perfekte Verkehrsanbindung und Tiefgaragenstellplätze wichtig wa-ren. Stephanie Kreuzer

>> www.lyoner19.de

Die Umstrukturierung

der Bürostadt Nieder-

rad in das moderne

Arbeits- und Wohn-

quartier „Lyoner

Viertel“ hat Potenzial.

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Page 28: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

Stark in … Berkersheim … schwach in

SCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

B erkersheim ist ein Gegenpol zur lauten und ge- schäftigen City. Man möchte meinen, dass es in dem Stadtteil, der an seiner Bevölkerungszahl

gemessen zu den kleinsten in Frankfurt zählt, fast so viele Pferde wie Einwohner gibt. Dementsprechend ge-ruhsam geht es hier zu – und deswegen ist Berkersheim auch der perfekte Stadtteil für alle, die es idyllisch lieben und fernab aller Hektik leben wollen. Nur ein paar Minu-ten zu Fuß, und schon steht man mitten im Grünen.

Wer zu niedrigen Mietpreisen in großzügig geschnit-tenen Wohnungen leben oder günstig Eigentum erste-hen will, der sollte Berkersheim in jedem Fall eine Chance geben. Der kleine Stadtteil hat aber auch seine Mängel: Um in großem Stil Lebensmittel oder Drogerieartikel einzukaufen, müssen die Einwohner Berkersheims in die benachbarten Stadtteile oder nach Bad Vilbel fahren – dank S6 geht das aber auch per Bahn.

Wohnen in Berkersheim

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Die Fakten

SPIELPLÄTZE

WENIG VIEL

WOHNEIGENTUM

TEUER GÜNSTIG

GÜNSTIG TEUER

MIETPREISE NATURNAH

WENIGER MEHR

WOHNUNGSGRÖSSE

KLEIN GROSS

Foto

unter 20 Jahren

über 65 Jahre

20–64 Jahre

SELLLLLLLTENTT

SELTEN HÄUFIG

144-145_Berkersheim+Rundgang.indd 144144-145_Berkersheim+Rundgang.indd 144 06.05.11 22:3806.05.11 22:38

Page 29: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T 145

DIE DÖRFLICHEN I Berkersheim

Wer mit der S-Bahn anreist und an der Station Berkersheim Bahnhof aussteigt, hat das Gefühl, mitten im Nirgendwo gelandet zu sein: freie Sicht bis zum Taunus, rund-herum nur Felder, Wiesen und Pferdekoppeln. Auch Berkersheim selbst verströmt eher das Flair eines kleinen Dorfes, kleinere Höfe mit Heuhaufen und Traktor prägen das Bild. Ein besonderes Merkmal sind die vielen liebevoll gestalteten Vorgärten und kopfsteingepflas-terten Hinterhöfe. Und wer genau hinsieht, kann selbst mitten im Ort das eine oder andere kleine Feld entdecken. Natürlich gibt es aber auch moderne Mehrfamilienhäuser, einfache Nachkriegsbauten, hüb-sche Reihenhäuschen und – gut versteckt – ein paar Fachwerk-häuser. Was Berkersheim allerdings fehlt, ist ein richtiger Ortskern und eine ernst zu nehmende Infrastruktur: Außer einem Kiosk, einem Friseur und einem kleinen Nahkauf gibt es hier wenig. Dafür erinnert der Nahkauf an einen alten Tante-

Emma-Laden. In dem winzigen Geschäft gibt es alle Grundnah-rungsmittel, frische Backwaren, knackiges Obst und Gemüse so-wie Schreibwaren und Zeitungen. Wer jedoch einen Großeinkauf machen möchte oder Bank- oder Postfiliale aufsuchen will, der muss ins benachbarte Preunges-heim fahren. Im kleinen Berkersheim gibt es auch nur ein einziges Restaurant – ganzer Stolz des ländlichen Stadt-teils ist das Traditionsgasthaus „Zum Lemp“, das bereits auf eine 150-jährige Geschichte zurückbli-cken kann. Im Sommer lockt ein großer Hof mit Bänken und Schir-men, doch auch in der Gaststube lässt es sich gemütlich schlem-men. Empfehlenswert ist vor allem der selbst gekelterte Apfelwein. Jährliches Highlight ist die auch außerhalb des Stadtteils be kann te, beinahe 250 Jahre alte Berkers-heimer (Zelt-)Kerb mit Festzug, Lampionumzug, Disco, großem Feuer, Frühschoppen und vielem mehr. Tabea Jaenecke

Die Ruhe selbst

Am Rande Frankfurts liegt

ein kleiner Stadtteil, der so gar nichts

von der Hektik einer Metropole

wissen will.

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Page 30: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

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Altstadt 52Bahnhofsviertel 36Bergen-Enkheim 130Berkersheim 144Bockenheim 38Bonames 154Bornheim 46City 52City-West 16Deutschherrenviertel 16Dichterviertel 16Dornbusch 80Eckenheim 140Eschersheim 136Europaviertel 16Fechenheim 68Florentinisches Viertel 16Frankfurter Berg 156Frankfurter Bogen 112Gallus 172Ginnheim 142Goldstein 16Griesheim 158Gutleut 176Harheim 146Hausen 128Heddernheim 102Höchst 104Holzhausenviertel 16Innenstadt 52Kalbach-Riedberg 108Malerviertel 16Mertonviertel 16Nied 70Nieder-Erlenbach 84Nieder-Eschbach 148Niederrad 120Niederursel 152Nordend 60Nordweststadt 16Oberrad 114Ostend 164Praunheim 160Preungesheim 112Riedberg 16Riederwald 72Rödelheim 162Sachsenhausen 86Schwanheim 124Seckbach 118Sindlingen 150Sossenheim 74Unterliederbach 76Westend 96Westhafen 16Zeilsheim 78

SERVICE I Bildnachweis/Index/Impressum

Stadtteil I Stadtviertel

BildnachweisGeschichte im Schnelldurchlauf: S. 6: istockphoto/Anton Brand, istockphoto/nicoolay, S. 7: fotolia/Alien Cat, S. 10: fotolia/Teamarbeit; Bausünden: S. 14: Jo. Franzke (9), Wikipedia/Dontworry, S. 15: Andreas Roosen; Heimliche Stadtteile: S. 16: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main (2), Harald Schröder, Vivico Real Estate GmbH, S. 18: Anke Uhl, Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, OFB Projektentwicklung GmbH; Flughafen: S. 20: Grund-stücksgesellschaft Gateway Gardens GmbH, Harald Schröder, S. 22: Harald Schröder; Sheraton-Hotel; Frankfurt erleben & entdecken! S. 26: Stadtevents (5); Ab nach Frankfurt: S. 28: fotolia/Iso K°, Harald Schröder, S. 29: istockphoto/Chris Price, fotolia/Julián Rovagnati, istockphoto/theo_stock, istockphoto/TommL, istock-photo/Milos Luzanin, istockphoto/Carmen Martínez Banús, istockphozo/Evgeny Karandaev; Bahnhofsviertel: S. 36: pixelio/Joachim Reisig, Harald Schröder, Wikipedia/ Arne Hückelheim; Bockenheim: S. 38: Wikipedia/Dontworry, Harald Schröder (2), S. 39: Harald Schröder, S. 40: Henriette Nebling, S. 41: Henriette Nebling, S. 43: Tom Hintner, S. 44: Harald Schröder (4); Bornheim: S. 46: Harald Schröder (2), Timm Knautz, S. 47: Timm Knautz (2), Harald Schröder, S. 48: HIT RADIO FFH, S. 50: Amt für Straßen- und Verkehrswesen Frankfurt; City: S. 52: pixelio/Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, PIA Stadt Frankfurt am Main (2), S. 53: pixelio/Joachim Reisig (2), PIA Stadt Frankfurt am Main, S. 54: Benjamin Goldman Nachlass, Bernd Kammerer, S. 55: Bernd Kammerer (2), S. 56/57: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Harald Schröder, S. 58: Nicole Brevoord; Nordend: S. 60: Harald Schröder (3), S. 61: Harald Schröder (4), S. 62: Engel & Völkers, S. 63: Harald Schröder, S. 64 Privat; Fechen-heim: S. 68: Petra Gros (2), Wikipedia/Dontworry, S. 69: Wikipedia/Dontworry, Anke Uhl; Nied: S. 70: Detlef Kins-ler (2), Anke Uhl, S. 71: Anke Uhl (2), Detlef Kinsler (2); Riederwald: S. 72: Wikipedia/Sebastian Kasten, Wiki-pedia/Dontworry, Wikipedia/Frank Behnsen, Melkom; Sossenheim: S. 74: Wikipedia/Karsten 11, Anke Uhl (2); S. 75: Wikipedia/Karsten 11 (2), Anke Uhl; Unterlieder-bach: S. 76: Wikipedia/Sebastian Kasten, Wikipedia/Jürgen Lange, BäderBetriebe Frankfurt GmbH; S. 77: Wikipedia/A. Köhl, Wikipedia/EvaK, PIA Stadt Frankfurt am Main; Zeilsheim: S. 78: Wikipedia/Sebastian Kasten, Wilhelm Dietz, Karin Nass; S. 79: Bernd Bauschmann (3); Dornbusch: S. 80: Wikipedia/Dontworry, Florian Fix (2); S. 81: Wikipedia/Dontworry, hr; S. 82: von Poll; Nieder-Erlenbach: S. 84: Wikipedia/E-W (2), Obsthof am

Steinberg; S. 85: Wikipedia/E-W (2), Wikipedia/MdE; Sachsenhausen:S. 86: Harald Schröder (3), S. 87: Harald Schröder; PIA Stadt Frankfurt am Main (2), S. 88: Bembel GmbH (2), S. 89: Bembel GmbH (3), S. 91: Poll Immobilien, S. 92: Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße e.V., S. 93: Ute Schendel, S. 94: pixelio/Dr. Klaus-Uwe Gerhardt; Westend: S. 96: Dirk Ostermeier, pixelio/Joachim Reisig, PIA Stadt Frankfurt am Main; S. 97: PIA Stadt Frankfurt am Main; Bernd Kammerer; Dirk Ostermeier; Palmen-garten Frankfurt; Engel & Völkers; S. 98: Patrizia Immo-bilien AG; S. 100: Privat; Heddernheim: S. 102: Detlef Kinsler (3), S. 103: PIA Stadt Frankfurt am Main, Detlef Kinsler (2); Höchst: S. 104: Detlef Kinsler (3), S. 105: Detlef Kinsler (3), S. 106: Harald Schröder, Wikipedia/EvaK; Kalbach-Riedberg: S. 108: sxc/wbd; Timm Knautz (2), S. 109: Timm Knautz; Wikipedia/Karsten 11, S. 110: Wohngeno; Preungesheim: S. 112: PIA Stadt Frankfurt am Main (2), Wikipedia Dontworry, S. 113: Planungs-dezernat der Stadt Frankfurt am Main (2), Wikipedia/Haselburg-Müller, Wikipedia/Dontworry; Oberrad: S. 114: pixelio/Sigrid Rossmann, Dirk Ostermeier, Wiki-pedia/Popie, S. 115: Dirk Ostermeier (2), S. 116: Harald Schröder, S. 117: PIA Stadt Frankfurt am Main; Wiki-pedia/Popie; Dirk Ostermeier; Seckbach: S. 118: Harald Schröder (2), PIA Stadt Frankfurt am Main, S. 119: PIA Stadt Frankfurt am Main; Niederrad: S. 120: PIA Stadt Frankfurt am Main, Wikipedia/Wilfra, pixelio/Oliver Weber, S. 121: pixelio/Astrid Maria Kauertz, Wikipedia/EvaK, Wikipedia/Melkom, S. 122: Stephanie Kreuzer, S. 123: Jean-Luc Valentin (2); Schwanheim: S. 124: Nicole Bre-voord (3), S. 125: Nicole Brevoord, S. 126: FAAG; Hausen: S. 128: Harald Schröder (2), Wikipedia/Philipp Gross, S. 129: Detlef Kinsler (2), PIA Stadt Frankfurt am Main; Bergen-Enkheim: S. 130: Florian Fix (2), Wikipedia/S. Kasten, S. 131: Wikipedia/Dontworry, Harald Schröder, PIA Stadt Frankfurt am Main, S. 132: Poll Immobilien; Eschersheim: S. 136: Timm Knautz (2), Dirk Ostermeier, S. 137: Timm Knautz, S. 138: Timm Knautz; Dirk Oster-meier; Eckenheim: S. 140: Wikipedia/Ratopi, Detlef Kinsler, Wikipedia/Sebastian Kasten, S. 141: Wikipedia/Dontworry; Ginnheim: S. 142: Detlef Kinsler (2), Wiki-pedia/Urmelbeauftragter, S. 143: PIA Stadt Frankfurt am Main, sxc/marxus; Berkersheim: S. 144: Wikipedia/MdE (2), Wikipedia/EvaK, S. 145: Wolfgang Diehl; Harheim: S. 146: Anke Uhl (2), Wikipedia/MdE, S. 147: Anke Uhl (2), Andreas Könitzer (2); Nieder-Eschbach: S. 148: Wiki-pedia/MdE, Harald Schröder, Wikipedia/Karsten 11, S. 149:

Wikipedia/Karsten 11 (2), Harald Schröder, PIA Stadt Frankfurt am Main; Sindlingen: S. 150: Manuel Häuser (2), Eva Mingran, S. 151: Wikipedia/A. Köhler, Manuel Häu-ser, PIA Stadt Frankfurt am Main; Niederursel: S. 152: Timm Knautz (2), Wikipedia/Vulkano, S. 153: Timm Knautz (3); Bonames: S. 154: Dirk Ostermeier (3), S. 155: Dirk Ostermeier, Detlef Kinsler (2); Frankfurter Berg: S. 156: Wikipedia/Dontworry, Eberhard Centner, Wikipedia/S. Kasten, S. 157: Eberhard Centner; Griesheim: S. 158: Wikipedia/S. Kasten, fotolia/Clemens Haselböck, Wiki-pedia/EvaK, S. 159: SCN Pressebüro/Thomas Petri (3), Wikipedia/JeLuF; Praunheim: S. 160: Nadine Brehm (2), Wikipedia/MdE, S. 161: Nadine Brehm; Rödelheim: S. 162: ARG Kelety, Wikipedia/Polypterus, Detlef Kinsler; Ostend: S. 164: PIA Stadt Frankfurt am Main; Harald Schröder; Lobing, S. 165: Nils Bremer, S. 167: ISOCHROM.com, Vienna; S. 169: Christian Grau; Gallus: S. 172: Timm Knautz (3), S. 173: Dirk Ostermeier, pixelio/Florentine, Timm Knautz, S. 174: raumwerk, Frankfurt a.M., S. 175: Vivico Real Estate GmbH (2); Gutleut: S. 176: Anke Uhl, Timm Knautz (2), S. 177: Engel & VölkersStatistische Quellen: Ärztedichte: Kassenärztliche Vereinigung Hessen 2009, Bevölkerung: Melderegister 2009, Discounterdichte: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Distanz zur City: Tele Atlas 2010, Geburtenrate: Melderegister 2009, Grundschul-plätze: Stadtschulamt Frankfurt am Main 2010, Grün-flächen: Grünflächenamt Stadt Frankfurt am Main 2011, Kita-Plätze: Stadtschulamt Frankfurt am Main 2010, Miet-preise: Wohnungsmarktbericht 2010 IHK Frankfurt am Main, Multikulti-Faktor: Melderegister 2009, Nähe zum Industriegebiet: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Nahversorgung: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Naturnah: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, ÖPNV-Anbindung: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Parkplätze: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Restaurant-Qua-lität: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Spielplätze: Grün-flächenamt Stadt Frankfurt am Main 2011, Verkehrs-anbindung: Eigenerhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Wohneigentum: Wohnungsmarktbericht 2010 IHK Frankfurt am Main, Wohnungsangebot: Melderegister 2009, Wohnungsbestand: Eigen-erhebung JOURNAL FRANKFURT Stand 2011, Wohnungsgröße: Bürgeramt Frankfurt am Main 2009.

Herausgeber: Dr. Jan-Peter Eichhorn, Gerhard KraußObjektleitung: Bastian Fiebig (v.i.S.d.P.)Chefin vom Dienst: Sabine Charlotte Naujoks-Petri (SCN Pressebüro Ffm.) Art-Direktion: Daniela KammannRedaktionsleitung: Florian FixRedaktion: Nadine Brehm, Florian Fix, Henriette Nebling, Anke Hendrike Uhl Autoren: Thomas Bäppler-Wolf, Klaus Günter Berger, Esther Boldt, Nicole Brevoord, Nadine Brehm, Nils Bremer, Luigi Bruno, Maren Cornils, Heinz Felber, Leo Fischer, Florian Fix, Jo. Franzke, Tim Frühling, Ardi Goldman, Ansgar Groos, Michael Herl, Hilmar Hoffmann, Kim Horbach, Johannes Hucke, Tabea Jaenecke, Matthias Keller, Detlef Kinsler, Julia Koch, Andreas Könitzer, Stephanie Kreuzer, Julia Lorenz, Henriette Nebling, Michael Quast, Stefanie Désirée Rieger, Christoph Schröder, Julia Söhngen, Jasmin Takim, Tom Tizian, Anke Hendrike Uhl, Melanie Welters Gestaltung: Klaus Günter Berger, Petra Bruder, Daniela Kammann, Sabine ZulegerBildredaktion: Florian Fix, Daniela Kammann, Henriette Nebling, Anke Hendrike UhlFotografen: Dirk Ostermeier, Harald SchröderIllustrationen: Matthias Bender Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt

IMP RESSUM

WOHNENWOHNENIN FRANKFURTIN FRANKFURT

Frankfurt am Main, Lizenz 6233-3311-D Korrektorat: Sabine Büsgen, Günter Neeßen

Verlags- und Redaktionsanschrift:

Presse Verlagsgesellschaft mbHGeschäftsführung: Stefan WolffAlleingesellschafter: MMG – Medien & Marketing Gruppe GmbHLudwigstraße 33–3760327 FrankfurtTel. 069 97460-0Fax 069 97460-8322E-Mail: [email protected], (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten)

Marketing/Vertrieb: Michelle Weise (Leitung),Tel. 069 97460-332; Ivana Matter, Tel. -321, Christian Ringleb, Tel. -329, Nancy Hauck, Tel. -327, [email protected], Patrick Stürtz, Tel. -340, [email protected]: Melanie Hennemann (v.i.S.d.P.), Tel. 069 97460-360, E-Mail: [email protected]: Susanne Becker, Tel. 069 97460-368; Annegret Germer, Tel. 069 97460-366; Alexandra Eisenhuth, Tel. 069 97460-364; Stephanie Höflich, Tel. 069 97460-362; Antje

Kümmerle, Tel. 069 97460-634; Christian Spreen, Tel. 069 97460-331Anzeigendisposition: Petra Loeb, Tel. 069 97460-370Herstellung: Monika Kiss, Sascha von Struve (Auszubildender), Rainer Terkowsky, Emir VucicAbonnement: Stefan Hennig (Leitung Service-Center), Tel. 069 97460-240, Pinar Mlivic, Anna Kreßlein, Tel. 069 97460-333, E-Mail: [email protected]: k/c/e marketing³, Jonas Lohse (Leitung), Klaus Günter Berger IT: Hans Lang (Leitung), Stephan Goldschmid, Varand Haghnazarian (Support) journal-frankfurt.de: Martin Herrchen (Leitung), Ulrich Butterweck (Webdesign), Kevin Topf (Programmierung)Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4-6, 64546 Mörfelden-WalldorfGerichtsstand: Frankfurt am Main, Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.© 2011 Presse Verlagsgesellschaft mbH

Es gilt der Anzeigentarif Nr. 22 vom 1.11.2010. Alle Angaben entsprechen unserem letzten Informationsstand.

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Page 31: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

SELTEN HÄUFIGHÄUHÄUÄÄÄÄÄÄÄÄÄUUU G

SELTEN HÄUFIG

WOHNUNGSANGEBOT

KLEIN GROSS

BEVÖLKERUNG

unter 20 Jahren

Stark im … Gutleutviertel … schwach im

GRUNDSCHULPLÄTZE

S ingles und Paare, aufgepasst: Im kleinen multi- kulturellen Gutleutviertel kann man in Altbau- wohnungen noch relativ günstig wohnen – zu-

mindest für Zentrum-Verhältnisse. Der Main liegt di-rekt vor der Haustüre und die City ist bequem zu Fuß zu erreichen. Auch wer es schicker mag und mehr Geld auf der hohen Kante hat, wird im Gutleut fündig: Die modernen Wohnungen am mondänen Westhafen bieten Luxus bis zum Abwinken. Einige gute Restau-rants erhöhen die Lebensqualität im Viertel zusätzlich.

Die Nahversorgung lässt derzeit jedoch noch zu wün-schen übrig. Aufgrund der sehr zentralen Lage ist man zu Fuß aber schnell auf der Kaiserstraße im Bahnhofs-viertel und im gegenüberliegenden Sachsenhausen. Ebenfalls nur einen Steinwurf entfernt ist der Haupt-bahnhof – und so sind die Gutleut-Einwohner auch ohne Auto richtig mobil. Wer plant, demnächst eine Familie zu gründen, für den wird das Gutleutviertel nicht un bedingt erste Wahl sein: Hier gibt es leider keine Grundschule.

Wohnen im Gutleut/Westhafen

W O H N E N I N F R A N K F U R T 176

Die Fakten

WENIG VIEL

VERKEHRSANBINDUNG

SCHLECHT GUT SCHLECHT GUT

NAHVERSORGUNG

GEBURTENRATE

NIEDRIG HOCH

DISTANZ ZUR CITY

GROSS GERING

ISTANZ ZUR

WOHNUNGSBESTAND

SELTEN HÄUFIG

Neubauten

Foto

eubauten

über 65 Jahre

20–64 Jahre

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SELTEN HÄUFIG

176-177_Gutleut+Rundgang.indd 176176-177_Gutleut+Rundgang.indd 176 06.05.11 23:0906.05.11 23:09

Page 32: Wohnen in Frankfurt 2011 (Auszug)

W O H N E N I N F R A N K F U R T 177

DIE AUFSTEIGER I Gutleut/Westhafen

Klein, aber ohoDas kleine multi-

kulturelle Viertel im

Westen Frankfurts

übt sich in wildem

Stilmix – und

ist ziemlich

erfolgreich damit.

Das Gutleutviertel leistet sich gleich zwei Wahrzeichen: den schicken Westhafen Tower – im Volksmund auch „das Gerippte“ genannt – und das Heizkraftwerk West. Sie stehen für moderne Ar-chitektur und alte Industriebauten, also genau jene Gegensätze, die den Charme des Viertels aus-machen.Während sich im Westhafen-Areal neben Firmen gutbetuchte Mieter niedergelassen haben, die direkten Mainblick und eigenen Yachthafen vor der Haustür genießen, leben rund um die Gutleutstraße Stu-denten, Familien und Singles, die zu niedrigen Preisen nahe dem Stadtzentrum und am Fluss woh-nen wollen. Die Gutleutstraße als Lebensader des Viertels bietet eine bunte Mischung aus afrikanischen und asiatischen Lokalen, per-sischen Lebensmittelläden, inter-nationalen Fluggesellschaften, Hotels und Kiosken. Außerdem zeigt sich hier, wie vielfältig alte Bauten neu interpretiert werden können. Der Klinkerbau der Gut-leutkaserne etwa beherbergt heute unter anderem das Amt für Stra-ßen- und Verkehrswesen, das Hes-sische Landesarbeits- und das Sozialgericht. Als kleiner Stilbruch

RUNDGANG

ragen dahinter die bunten Hütchen des Finanzamts in die Höhe. Auf dem Gelände der ehemaligen Milchsack-Druckfarbenfabrik wer-den alte Industriefassaden mit neu-em Leben erfüllt: In den einstigen Fabrikräumen haben nicht nur Künstler ihre Ateliers eingerichtet, auch das Tanzhaus West und das Theater Landungsbrücken bewei-sen, dass sich Kultur und Indus-triecharme bestens vertragen.Ein Stück weiter die Gutleutstraße

runter stellt das Viertel erneut sei-ne Vielseitigkeit unter Beweis: Mit-ten im Industrie- und Gewerbege-biet liegt die Wurzelsiedlung, in der Alteingesessene in kleinen Reihen-häusern leben, die die Bahn in den 20ern baute. Hier gibt es zwar weit und breit keine Läden, dafür hat das Viertel im Viertel mit der höl-zernen Hirtenkapelle eine eigene Kirche. Neben der Siedlung stand auf dem heutigen Gelände der Werner-von-Siemens-Schule einst der Gutleuthof, dem das Viertel seinen Namen verdankt. Im Spital vor den Toren Frankfurts wurden die Leprakranken gepflegt.Wer ein beschauliches Plätzchen abseits der lauten Hauptstraße sucht, findet es direkt am Main im Sommerhoffpark mit altem Baum-bestand und efeuumrankter Kai-mauer. Der versteckt gelegene Park ist bald leichter zu finden: Die Stadt plant, die Flusspromenade vom Westhafen bis zum Sommerhoff-park zu verlängern. Eine weitere kleine Oase versteckt sich in Höhe der Alten und der Neuen Nieder-räder Brücke: Auf aufgeschüttetem Sand lässt sich der Mainblick am Orange Beach unprätentiöser ge-nießen als am mondänen West-hafen. Anke Hendrike Uhl

Foto

Landungsbrücken FrankfurtGutleutstraße 294

60327 Frankfurt

Tel. 069/27133993

www.landungsbruecken.org

Landungsbrücken Frankfurt: Ein Raum für

die Sehnsucht.

Junge Theatermacher füllen eine Leerstel-

le in der Kulturszene Frankfurts. Ein junger

Kreativpool und eine Plattform für freie

Theaterprojekte. Eingerichtet in einer alten

Lagerhalle auf dem Milchsackgelände im

Gutleut mit ganz eigener post-industrieller

Atmosphäre. Darin finden jährlich über 100

Vorstellungen von Schiller bis Zeller, von

Shakespeare bis Kater, von Büchner bis

Bauersima statt. Dazu eine eigene Kinder-

und Jugendtheatersparte, Gastspiele,

Koproduktionen mit lokalen und

überregionalen Gruppen und Häusern,

Performances, Konzerte, Ausstellungen,

Kurzfilmfestivals und Tanztheater. Vielfalt

ohne Beliebigkeit. Sehnsucht für Alle.

SAALBAU GutleutRottweiler Straße 32

60327 Frankfurt am Main

Tel. 069/233661

www.saalbau.com

Nahe dem „Gerippte“:Im Saalbau Gutleut treffen sich Bürger ganz unterschiedlicher Herkunft, die in diesem Viertel in friedlichem Miteinander leben. Hier feiert die Rhein-Main Bengali Cultural Association jährlich eines der interessantesten Feste des Hinduismus, das fünftägige Durga-Puja-Fest. Das Haus ist auch Treffpunkt für Vereine wie die Aids-Hilfe Frankfurt, den Ersten Allgemeinen Popchor Frankfurt, den Förderverein PRO ASYL oder die Integrative Drogen-hilfe.

Veranstaltungstipps und Vermietung unter www.saalbau.com

MAKLERTIPP

Stefan Niedermeier

von Engel & VölkersOffiziell gehört der Westhafen zum Gutleutviertel, man muss aber trotzdem strikt unterschei-den: Der Westhafen hat mit dem Gutleut nichts zu tun. Hier zieht es gutverdienende Pär-chen und Singles hin, denen Prestige wichtig ist und die ex-klusive Lage am Main. Die stil-vollen Wohnungen haben ihren Preis: Unter 15 Euro pro Qua-dratmeter geht hier nichts, di-rekt am Wasser muss man mit Mietpreisen um 20 Euro rech-nen. Die Kaufpreise bewegen sich zwischen 3500 und 6000 Euro pro Quadratmeter. Der Westhafen ist das spannendste und beste Viertel Frankfurts, weil es so viel zu bieten hat: Der Westhafen ist eine eigene kleine Welt – hier bleibt man unter sich.

Entdecken Sie das Gutleut!

176-177_Gutleut+Rundgang.indd 177176-177_Gutleut+Rundgang.indd 177 06.05.11 23:0906.05.11 23:09