WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des...

162
WORKBOOK ZUR JUGENDLEITER*INNEN- UND FAMILIENGRUPPEN- LEITER*INNENAUSBILDUNG

Transcript of WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des...

Page 1: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

WORKBOOKZUR JUGENDLEITER*INNEN- UND FAMILIENGRUPPEN-LEITER*INNENAUSBILDUNG

Page 2: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene
Page 3: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Inhalt

Meine Jugendleiter*innenausbildung 6

Meine Familiengruppenleiter*innenausbildung 8

Einstiegskurs Base Camp 10

Grundkurs Erlebnis Berg 20

Grundkurs Abenteuer Bergnatur 30

Übungsleiter*innenkurs 40

Übungsleiter*innenkurs Familienbergsteigen 52

Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern 60

Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik 68

Praxistag und Praxisdokumentation 86

Get-together 92

Thema: Prävention von Gewalt und Diskriminierung 102

Thema: Verantwortung ermöglichen 106

Thema: Inklusion 110

Skriptum Grundkurs 114

Übungsblätter Orientierung 142

Übungsblatt Tourenplanung Bergwandern 156

Page 4: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

www.alpenvereinsjugend.at

2. Auflage 2019Alle Rechte vorbehaltenÖsterreichische Alpenvereinsjugend

Fotos:Titelseite Heli DüringerArchiv Alpenvereinsjugend Seite 52Heli Düringer Seite 20, 30, 40, 49, 51, 60, 66, 122, 132, 137, 140Norbert Freudenthaler, Seite 85Roman Hoesel Seite 82Sybille Kalas Seite 78Florian Kaltenegger Seite 128Simon Kraler Seite 86Anna Meusburger Seite 113Harald Löw-Baselli Seite 81Melissa Presslaber Seite 111Alina Schottak Seite 77Caroline Schrotta Seite 58Ingo Stefan Seite 96, 114, 127Jef Verstraeten Seite 10, 92. 121Franz Walter Seite 39, 48, 85, 131

Page 5: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Dieses Workbook begleitet dich durch deine Ausbildung in der Alpenvereinsjugend. Du findest alle Kurse übersichtlich dargestellt, Platz für Notizen, lesenswerte Kurzbeiträge sowie wertvolle Tipps für dein Engagement. Das Workbook gibt es in Papier oder digital. Verwende es traditionell, mit Bleistift und Textmarker, oder mach deine Notizen gleich am Tablet oder Notebook.

Name

Telefon

E-Mail

Sektion

Wozu dieses Heft?

5

Page 6: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Die Jugendleiter*innenausbildung gliedert sich in Einstiegskurs, Grundkurs, frei wählbare Aufbaukurse, Praxistag und das Get-together zum Abschluss. Als Aufbaukurs kannst du, je nach Interesse, einen Übungsleiter*innenkurs oder Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern und einen Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene Themen vertiefen. Wir bieten dir mindestens 13 Tage Ausbildung: Je nach gewählten Kursen warten zwischen 99 und 108,75 Stunden Lernen mit der Alpenvereinsjugend auf dich.

Meine Jugendleiter*innen-ausbildung

Base Camp - Einstiegskurs Datum

Base Camp - Einstiegskurs

Erlebnis Berg - Grundkurs

Übungsleiter*innenkurs oder Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern und ein Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik – Schwerpunkt Jugendarbeit oder Inklusion

Praxistag

Get-together - Abschluss

Der Einstiegskurs Base Camp, der Praxistag und das Get-together dienen auch der Feststellung erreichter Lernergebnisse. Deshalb ist für diese Kurse keine Anrechnung anderer, gleichwertiger Ausbildungen möglich. Für den Grundkurs Erlebnis Berg, die Übungsleiter*innenkurse, Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern sowie die Kurse des Lehrgang Alpinpädagogik können wir gleichwertige Qualifikationen anerkennen.

6

Page 7: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Die Lernergebnisse

Die Jugendleiter*innenausbildung ist ein zertifizierter Lehrgang für die Kinder- und Jugendarbeit. Was unsere Jugendleiter*in-nen bei Abschluss der Ausbildung wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun, haben wir mit folgenden zehn Lernergeb-nissen festgeschrieben:

Du planst und gestaltest Jugendarbeit im Alpenverein.

Du übernimmst eigenverantwortlich Mo-derations- und Leitungsaufgaben.

Du machst Angebote für Jugendliche zu Bewegung / Natursport und kreativem Gestalten mit und in der Natur unter be-sonderer Berücksichtigung selbsttätigen und erkundenden Handelns. Dabei lebst du eine fehlerfreundliche Haltung.

Du ermöglichst Jugendlichen Mit- und Selbstbestimmung bei für sie relevanten Inhalten und Entscheidungen (Themen, Touren, Aktivitäten).

Du handelst im Sinne eines respektvol-len Miteinanders und der Grenzachtung und kannst im Bedarfsfall entsprechend unterstützen und situationsadäquat inter-venieren.

Du hast allgemeine Kenntnisse über die Bedeutung von Gruppenanfangs- und Abschlussphasen.

Du kannst Anfangsphasen mit passenden Warm Up Spielen unterstützen sowie Abschlussphasen mit Feedbackmethoden gestalten.

Du kannst Aktionen und Unternehmungen risikobewusst planen und durchführen.

Du präsentierst die Anliegen der Jugend-arbeit oder durchgeführte Praxisaktivitä-ten situationsadäquat unter Zuhilfenahme geeigneter Präsentationstechniken.

Du bist in der Lage Lernprozesse für Ju-gendliche pädagogisch adäquat zu konzi-pieren, zu begleiten und zu evaluieren.

Zudem ist festgelegt, wann und wie im Laufe deiner Ausbildung diese Lernergeb-nisse festgestellt werden. Wenn du mehr zum Ablauf wissen willst, schau aufwww.alpenvereinsjugend.at/jugendleiter

7

Page 8: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Die Familiengruppenleiter*innenausbildung gliedert sich in Einstiegskurs, Grundkurs, frei wählbare Aufbaukurse, Praxistag und das Get-together zum Abschluss. Als Aufbaukurs kannst du, je nach Interesse den Übungsleiter*innenkurs Familien-bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene Themen vertiefen. Wir bieten dir mindestens 12,5 Tage Ausbildung: Je nach gewählten Kursen warten zwischen 95,25 und 101,25 Stunden Lernen mit der Alpenvereinsjugend auf dich.

Meine Familiengruppen-leiter*innenausbildung

Base Camp - Einstiegskurs Datum

Base Camp - Einstiegskurs

Abenteuer Bergnatur - Grundkurs

Übungsleiter*innenkurs Familienbergsteigen oderein Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik – Schwerpunkt Kinder & Familie

Praxistag

Get-together - Abschluss

Der Einstiegskurs Base Camp, der Praxistag und das Get-together dienen auch zur Feststellung erreichter Lernergebnisse. Deshalb ist für diese Kurse keine Anrechnung anderer, gleichwertiger Ausbildungen möglich. Für den Grundkurs Abenteuer Bergnatur, die Übungsleiter*innenkurse, sowie die Kurse des Lehrgang Alpinpädagogik können wir gleichwertige Qualifikationen anerkennen.

8

Page 9: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Die Lernergebnisse

Die Familiengruppenleiter*innenausbil-dung ist ein zertifizierter Lehrgang für die Kinder- und Familienarbeit.

Was unsere Familiengruppenleiter*in-nen bei Abschluss der Ausbildung wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun, haben wir mit folgenden zehn Lernergeb-nissen festgeschrieben:

Du planst und gestaltest Familienarbeit im Alpenverein.

Du übernimmst eigenverantwortlich Mo-derations- und Leitungsaufgaben.

Du machst Angebote für Kinder und Fami-lien zu Bewegung / Natursport und kreati-vem Gestalten mit und in der Natur unter besonderer Berücksichtigung selbsttäti-gen und erkundenden Handelns. Dabei lebst du eine fehlerfreundliche Haltung.

Du ermöglichst Kindern Mit- und Selbst-bestimmung bei für sie relevanten Inhalten und Entscheidungen (Themen, Touren, Aktivitäten).

Du handelst im Sinne eines respektvol-len Miteinanders und der Grenzachtung und kannst im Bedarfsfall entsprechend unterstützen und situationsadäquat inter-venieren.

Du hast allgemeine Kenntnisse über die Bedeutung von Gruppenanfangs- und Abschlussphasen.

Du kannst Anfangsphasen mit passenden Warm Up Spielen unterstützen sowie Abschlussphasen mit Feedbackmethoden gestalten.

Du kannst Aktionen und Unternehmungen risikobewusst planen und durchführen.

Du präsentierst die Anliegen der Familien-arbeit oder durchgeführte Praxisaktivitä-ten situationsadäquat unter Zuhilfenahme geeigneter Präsentationstechniken.

Du bist in der Lage Lernprozesse für Kinder und Familien pädagogisch adäquat zu konzipieren, zu begleiten und zu eva-luieren.

Zudem ist genau geregelt, wann und wie die Lernergebnisse festgestellt werden. Wenn du mehr zum Ablauf wissen willst, schau auf www.alpenvereinsjugend.at/familiengruppenleiter

9

Page 10: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

EINSTIEGSKURSBASE CAMP

10

Page 11: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene
Page 12: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Beim Einstiegskurs erfährst du, wie die Alpenvereinsjugend so tickt und lernst einiges über Vereinsarbeit, Planung und Durchführung von Veranstaltungen.

12

Page 13: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalte

Einführung in die Geschichte, Struktur und Werte des Alpenvereins

Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen

Zielgruppenspezifische Präsentation/Moderation (in- und outdoor)

Kooperationsübungen für Gruppenanfangsphasen

Reflexion der Rolle als Jugend- oder Familiengruppenleiter*in

13 Einstiegskurs Basecamp

Page 14: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Die Alpenvereinsjugend ist eine Teilorganisation des Österreichischen Alpenvereins. Ihr gehören alle Mitglieder des Alpenvereins im Alter bis zu 30 Jahren an sowie alle Jugendfunktionär*innen. Es gibt drei Dokumente, die Organisation und inhaltliche Ausrichtung der Jugendarbeit im Alpenverein grundlegend bestimmen: Die Satzung des Österreichischen Alpenvereins, die Jugendrichtlinien und das Jugendför-derungsgesetz 2000.

Mit den Grundsatz- und Positionspapieren bezieht die Alpenvereinsju-gend Stellung zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen.

Die Alpenvereinsjugend

14

Tipp!Wichtige Informationen zum Alpenverein findest

du im Handbuch www.alpenverein.at/

handbuch

Page 15: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Alpenvereinsjugend =Alle Alpenvereinsmitglieder bis 30 Jahre(über 152.000 Mitglieder)

Jugend-abteilung

Bundesjugend-sekretär*in und Mitarbeiter*innenunterstützen

Sektions-/ Ortsgruppen-Jugendteams (ca. 400)· Jugendteamleiter*in + 2 Stellvertreter*innen· Jugendleiter- und Familiengruppenleiter*innen· Jugendleiter-/ Familiengruppenleiter-Anwärter*innen· Jugendmitarbeiter*innen (mehr als 3.500)

besetzen ↓

LandesjugendtagLandesjugendleitung + je 3 Deligierte der Sektionen

wählt ↓

Landesjugendteams (8)Landesjugendleiter*in + 2 Stellvertreter*innen (Landes- jugendleitung) bestimmen Mitarbeiter*innen

besetzen ↓

BundesjugendausschussBundesjugendleitung + je 3 Deligierte der Landesteams

wählt ↓

BundesjugendteamBundesjugendleiter*in + 2 Stellvertreter*innen bestimmen Mitarbeiter*innen, z.B. Ausbildungsleiter*in, Umweltbeauftragte*n, Familienbeauftragte*n

15 Einstiegskurs Basecamp

Page 16: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

16

Page 17: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

17 Einstiegskurs Basecamp

Page 18: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Immer wieder äußern Jugendleiter*innen Sorgen und Ängste, welche Rechtsfol-gen aus ihrem Tun entstehen könnten: „Wenn ich mit einer Gruppe in den Bergen unterwegs bin, stehe ich doch mit einem Bein im Gefängnis!“ Diese Befürchtung ist genauso falsch wie die Meinung, dass einem*r ehrenamtlichen Jugendleiter*in (im Gegensatz zum*r Bergführer*in) nichts passieren kann. Auch die Berge sind kein rechtsfreier Raum und Aktivitäten be-dürfen bestimmter Regeln (z.B. die zehn FIS-Regeln für den Pistenskilauf). Die Ängste kommen aus der Ungewissheit darüber, was geschieht, wenn ein Unfall passiert.

Bei einem Rettungseinsatz und dem Aufsuchen eines Arztes nach einem Unfall kommt es zu einer Meldung (Anzeige) bei der Polizei, die den Sachverhalt erhebt. Dazu wird die Polizei alle befragen, die eine Aussage dazu machen können. Noch vor der polizeilichen Einvernahme wäre es klug, das Angebot des Alpenvereins für eine rechtliche Beratung durch einen Anwalt zu nutzen. Daraus entstehende Kosten sind durch die Rechtsschutz-

versicherung gedeckt. Als Befragter (ob als Zeuge oder möglicher Verdächtiger) sollte man jede Antwort gut überlegen: „Habe ich das wirklich so gesehen oder ziehe ich nur Schlussfolgerungen aus dem Beobachteten oder erzähle ich Dinge, die ich nur von anderen gehört habe?“ Ist man sich nicht sicher, sollte dies unbe-dingt auch zum Ausdruck kommen. Keine Antwort auf Fragen zu geben, halte ich für unklug. Die Staatsanwaltschaft erhält nach Abschluss der polizeilichen Ermitt-lungen sämtliche Unterlagen zur weiteren Prüfung.

Während der Polizei keine rechtliche Beurteilung zukommt, gehört dies zu den Kernaufgaben der Staatsanwaltschaft. Sie hat darüber zu entscheiden, ob ein strafrechtlicher Tatbestand (fahrlässige Körperverletzung oder fahrlässige Tötung) vorliegt und ob die Beweislage ausreicht, einen Strafantrag bei Gericht zu stellen. Die Staatsanwaltschaft muss alles, was für und gegen eine Person spricht, ob-jektiv prüfen und ein Verfahren im Zweifel zugunsten des/der Verdächtigen einstel-len. Wie sollte man sich der Staatsanwalt-

Ohne Schuldkeine Strafe

Dr. Erich Wetzerehem. Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins, ehem. Leiter der Staatsanwaltschaft Wien

18

Page 19: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

schaft gegenüber verhalten? Da sie über die Schuldfrage zu entscheiden hat (ohne Schuld keine Strafe!), sollte man als Ver-dächtige/r ihr gegenüber auch ungefragt auf absolvierte Ausbildungen, praktische Erfahrung etc. ausdrücklich hinweisen. Ebenso auf die Einhaltung grundsätzlicher Verhaltensregeln wie z.B. Piepskontrolle vor der Skitour, Einholung des Lawinen-lageberichts, etc.

Stellt die Staatsanwaltschaft einen Strafantrag, kommt es zu einem Gerichts-verfahren. Das bedeutet noch nicht, dass es auch einen Schuldspruch und eine Be-strafung gibt. Es kommt zu einem Verfah-ren, in dem der Richter bzw. die Richterin nach eigener Beurteilung der Beweislage einen Schuldspruch oder Freispruch fällt.

Da zwischen Unfall und Gerichtsver-fahren viel Zeit vergehen kann, empfehle

ich die Abfassung eines Gedächtnisproto-kolls unmittelbar nach dem Ereignis. Das Gedächtnis von Zeugen und Beschul-digten erbringt nach mehreren Wochen erstaunliche Fehlleistungen. Widersprüche zu früheren Aussagen werfen ein ungüns-tiges Licht auf die Aussage.

Strafgerichtliche Verurteilungen nach Bergunfällen sind die seltene Ausnahme. Die Gerichte akzeptieren die objektiven Gefahren in den Bergen und das erlaubte Risiko bei ihrer Besteigung oder Befah-rung. Es kann trotz Einhaltung aller Regeln und eines hohen Sorgfaltsmaßstabes beim Führen einer Gruppe zu einem Unfall ohne Schuldige*n kommen. Lasst daher die Ängste Ängste sein und lasst euch die Freude an der ehrenamtlichen Tätigkeit nicht nehmen!

Recht & Haftung

Mit dem 3D Special Recht & Haftung wollen wir euch in eurer Arbeit mit Kindernund Jugendlichen bestärken. Das Heft bietet eine fundierte Informationsgrundlage und beantwortet die häufigsten Fragen zum Thema. Gerne einfach anfordern unter [email protected] oder online lesen: www.alpenvereinsjugend.at/mediathek

19 Einstiegskurs Basecamp

Page 20: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

GRUNDKURSERLEBNIS BERG

20

Page 21: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene
Page 22: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Gemeinsames Auf-Tour-Sein braucht Planung und Leitung. Mit Karte und Bussole zu arbeiten gilt als fachlicher Standard. Wer die Gruppe im Blick hat und ihre Bedürfnisse erkennt, schafft Raum für echte Erlebnisse. Neben diesen fachlichen Grundlagen wird den Themen Motivation und Leitung Aufmerksamkeit geschenkt.

22

Page 23: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalte

Gruppenführung auf Wegen und Steigen

Altersspezifische Gruppenleitung

Alpine Gefahren, behelfsmäßige Absicherung schwieriger Wegstellen

Tourenplanung, Orientierung, Wetterkunde, Ausrüstungskunde

Notfallmanagement im alpinen Bereich

Sensibilität für Natur als Grundlage des Bergerlebens

Kennenlern-, Kooperations-, Wahrnehmungs- und Interaktionsspiele

Theorie erlebnisorientierten Arbeitens

Grundlagen zur Dynamik und Kommunikation in Gruppen

23 Grundkurs Erlebnis Berg

Page 24: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

1 Wo habe ich Handyempfang, wo nicht?

2 Wo sind gute Sammelplätze und Plätze für Pausen?

3 Wo sind Versorgungsstellen?

4 Interessante Punkte, um Pflanzen oder Tiere zu beobachten?

5 Gibt es nicht eingezeichnete Wege oder Abzweigungen?

6 Gefährliche Stellen? Wegzustand?

Tourenskizze

Eine Tourenskizze enthält Informationen, die nichtin einer Karte enthalten sind. Sie wird bei der Erkundungswanderung erstellt und gegebenenfallsmit folgenden Inhalten ergänzt:

Ein Beispiel findest du auf den Seiten 28 – 29.

TourenskizzeSonnschienhütte - Hinteres Polster

GesamtHöhenmeter: 609 Länge: 8650 m Zeit: 4,5 Stunden

609 Höhenmeter2500 m330°t3 = 2h 30 min

-309 Höhenmeter2800 m160°t5 = 1h

-113 Höhenmeter750 m270°t4 = 15 min

-70 Höhenmeter2000 m330°t2 = 30 min

-40 Höhenmeter500 m80°t1 = 10 min

0 Höhenmeter100 m90°t6 = 5 min

Polstersattel1910 m

Sonnschienhütte1523 mAbzweigung1483 m

Sackwiese1414 m

6

1

4

5

3

2

Hinteres Polster2023 m

24

25 Grundkurs Erlebnis Berg

24

Tipp!Auf Seite 114 findest du

die Inhalte vom Grundkurs Erlebnis Berg als Skriptum

zusammengefasst.

Page 25: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

25 Grundkurs Erlebnis Berg

Page 26: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

26

Page 27: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

27 Grundkurs Erlebnis Berg

Page 28: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

TourenskizzeSonnschienhütte - Hinterer Polster

GesamtHöhenmeter: 609 Länge: 8650 m Zeit: 4,5 Stunden

-309 Höhenmeter2800 m160°t5 = 1h

-113 Höhenmeter750 m270°t4 = 15 min

0 Höhenmeter100 m90°t6 = 5 min

Polstersattel1910 m

6

4

5

Hinterer Polster2023 m

28

Page 29: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

609 Höhenmeter2500 m330°t3 = 2h 30 min

-113 Höhenmeter750 m270°t4 = 15 min

-70 Höhenmeter2000 m330°t2 = 30 min

-40 Höhenmeter500 m80°t1 = 10 min

Sonnschienhütte1523 m

Abzweigung1483 m

Sackwiese1414 m

1

3

2

29 Grundkurs Erlebnis Berg

Page 30: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

GRUNDKURSABENTEUER BERGNATUR

30

Page 31: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene
Page 32: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Im Grundkurs sind die vielfältigen Möglichkeiten, die der nicht-alltägliche Lebensraum Gebirge für Unternehmungen mit Kindern und Familien bereithält, im Mittelpunkt. Zentral ist die pädagogische Haltung des Begleitens, das Spannungsfeld Sicherheit – Risiko sowie Zeit, im Sinne von Zeit haben und Zeit geben für Situationen am Wegesrand.

32

Page 33: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalte

Unternehmungen in den Bergen kindgerecht planen und durchführen

Gelegenheiten/Angebote des Lebensraumes wahrnehmen und nützen

Sicherheit – Risiko – Abenteuer – Verantwortung

Lebensraum Gebirge – ökologische, biologische, geologische Aspekte

Natürliche Orientierungsmethoden, Wanderkarte lesen

Spiele aus dem Rucksack und am Wegesrand

Anleitungen zur Naturerfahrung und Landart

Gemeinsame Erlebnisse mit Kindern

33 Grundkurs Abenteuer Bergnatur

Page 34: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

MaterialVerschiedene Dinge aus dem Rucksack

VorbereitungEin Stück Weg wird auf beiden Seiten begrenzt. Anfang und Ende werden genau markiert. Auf diesem Weg werden auf allen Ebenen des Waldes (Boden, Stamm, Äste) Dinge aufgelegt oder aufgehängt, aber nicht versteckt.

AnleitungAlle Mitspieler*innen machen sich langsam auf den abgesteckten Weg und sollen durch genaues Beobachten und Hinschauen diese Dinge finden. Wichtig ist, sich die Anzahl zu merken und sie dem- bzw. derjenigen, der/die die Dinge aufgelegt hat, ins Ohr zu flüstern. Wenn noch nicht alles gefunden wurde, wird der Weg noch ein zweites oder drittes Mal begangen. Gemeinsam wird dann versucht, alle Dinge, die sich hier im Wald versteckt haben, beim Namen zu nennen. Ganz toll ist es, wenn es gelingt, sich sogar die Reihenfolge zu merken.

Aus dem Rucksackspiele-Buch der Alpenvereinsjugend. Mit vielen Spielen für unterwegs oder für eine Pause – gibt es auch für die kalte Jahreszeit. Zu bestellen unter [email protected].

Spiele am Wegesrand –Auf der Pirsch im Wald

34

Page 35: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

35 Grundkurs Abenteuer Bergnatur

Page 36: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

36

Page 37: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

37 Grundkurs Abenteuer Bergnatur

Page 38: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

3 Monate: Papiertaschentücher

4 Monate: Zeitungspapier

3-12 Monate: Orangen- und Bananenschalen, Klopapier

6 Monate: Zündholz

1 Jahr: Busticket

1 bis 5 Jahre: Zigarettenkippen

5 Jahre: Kaugummi

100 Jahre: Autoreifen

500 Jahre: Aludosen, Plastiksackerl

100 bis 1.000 Jahre: Kunststoffe

1.000 Jahre: Scheckkarten u.ä.

4.000 Jahre: Glas

Ewig: Alu und Weißblech

Abfälle und ihre Verrottungsdauer

38

Page 39: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

39 Grundkurs Abenteuer Bergnatur

Page 40: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

ÜBUNGS-LEITER*INNEN-KURS

40

Page 41: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene
Page 42: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

In den Übungsleiter*innenkursen eignest du dir Kompetenzen für die Leitung von Gruppen in der jeweiligen Alpinsportart an. Neben sicherheitstechnischen Grundlagen stehen methodisch-didaktisches Know-how sowie fachliche Grundlagen für die Leitung von Gruppen im Mittelpunkt.

42

Page 43: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalteAlle Übungsleiter*innenkurse sind in einheitlicher Strukturaufgebaut und werden inhaltlich angepasst:

Rechtsgrundlagen und Versicherungsfragen

Sportbiologische und sportpsychologische Grundlagen

Geräte- und Ausrüstungskunde

Rettungstechnik, Erste Hilfe und Notfallmanagement

Planung, Orientierung und Wetter

Umgang mit Risiko, Unfallkunde

Praktische Übungen

Methodisch didaktische Grundsätze

Ökologie – naturverträgliche Umsetzung

Mein gewählter Übungsleiter*innenkurs:

Wie du siehst, lassen die Übungsleiter*innenkurse des Alpenvereins keine Wün-sche offen. Du wählst: Alpinklettern, Bergwandern, Bouldern, Eisklettern, Familien-bergsteigen, Freeride, Hochtouren, Klettersteig, Mountainbike, Natursport inklusiv, Schneeschuhwandern, Skilauf, Skitouren, Skihochtouren, Slackline und niedrige Seil-aufbauten, Seilgarten mobil, Sportklettern oder Wildnistrekking.

43 Übungsleiter*innenkurs

Page 44: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Risiko ist nicht Gefahr

Risiko = Verbindung von Ungewissheit und Bedeutsamkeit, die mit ei-nem Ereignis einhergeht und zur bewussten Auseinandersetzung mit ihm und seinen Folgen auffordert. Es ist uns wichtig, Risiko nicht unmittelbar mit dem potenziellen, möglichen Schaden in Verbindung zu bringen. Im Risiko stecken auch viele Entwicklungsmöglichkeiten. Im Gegenteil dazu meint Gefahr die Bedrohung unserer Existenz. Unsere fachliche Basis zum Lernen im Risiko finden wir unter anderem bei risflecting®, dem Bildungsmodell für Rausch- und Risikobalance. Demnach sind drei Kulturtechniken für einen bewussten Umgang mit Risiken zentral:

Break: Das Innehalten vor einer Entscheidung. Nach außen schauen, nach innen spüren. Alles okay? Look at your friends: Schaut aufeinan-der, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid. Reflect: prüfende Betrachtung und Kommunikation über das Erlebte in der Gruppe.

44

Tipp!risk’n’fun und Junge

Alpinisten YOUNGSTERS bringen risflecting® in die

Praxis. Gibt’s auch für Sektionen!

Page 45: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

45 Übungsleiter*innenkurs

Page 46: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Die Gedanken einstimmen

Verabschiedet euch von illusorischen Sicherheitsidealen und vergesst den Rest. Das Restrisiko ist eine gedankliche Fehlkonstruktion und dankend verweise ich auf folgende Zeilen von Luis Töchterle (ehemaliger Leiter der Alpenvereinsju-gend): „Wenn wir (…) von Restrisiko re-den, stimmen wir in die Jammerei mit ein, dass sich da überall diese blöden Risiken herumtreiben, die wir nie ganz loswerden können. Bösartig anhaftend wie Koch-reste auf der Ceranplatte.“ Anstelle des Restrisikos, als Ergebnis einer Risikomini-mierung, sollten wir vom gewählten Risiko sprechen. Wir selbst suchen unsere Ziele, entsprechend unseres Bedürfnisses nach Herausforderung, und legen die Spiel-regeln fest: bei guten oder schwierigen Verhältnissen, bei Firn oder Pulverschnee, mit Seil oder ohne. Diese Entscheidungen können die Herausforderung, eben das Risiko der Unternehmung, erhöhen. Und wir sind selbst dafür verantwortlich.

Rausch- und Risikobalance meint „die Souveränität und Kompetenz von

Individuen und Gruppen, selbst gewählte Risikosituationen bewusst und somit Risi-ken akzeptierend zu gestalten und daraus Nutzen zu ziehen.“

Risiko und Entwicklung sind eng ver-bunden. Die Suche und das Eingehen von risikoreichen Situationen bietet Jugendli-chen identitätsstiftende Erfahrungen, lässt Selbstwirksamkeit erfahren, ermöglicht soziale Integration oder führt zu Augen-blicken tiefen Flow-Erlebens. Jugendliche finden im Ausprobieren und Grenzen ausloten viele gesundheitsfördernde Ressourcen.

Was uns bei unseren Kursenwichtig ist!

Unsere Aufgabe ist es, junge Menschen für Entscheidungen bei Unsicherheit zu stärken. Der Bildungsauftrag heißt: Ver-antwortung ermöglichen und den edlen Rausch begleiten.

In diesem Sinne geben unsere An-gebote bei risk’n’fun und Junge Alpinis-ten Raum für die Begleitung riskanter

Den Edlen Rausch begleiten – Landkarte für eine Risikokulturder Zukunft

Text: Matthias Pramstaller

46

Page 47: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Erlebnisse und Zeit für das Sammeln von Erfahrungen. Es geht uns um Vor- und Nachbereitung, um den Aufbau persön-licher, sozialer und emotionaler Kom-petenzen. Wir denken nicht nur an das Vermitteln von Techniken und Rezepten. Unsere Überlegungen dazu haben wir in homöopathischer Dosis mit fünf Vitami-nen für Edle Räusche zusammengefasst.

Die #1, Vorbereitung auf Bergerleb-nisse, im Sinne des Einstimmens auf et-was Kommendes, braucht Tourenplanung sowie Antworten auf Fragen zu persön-lichen und gruppenbezogenen Vorausset-zungen, zu Motivation und Möglichkeiten. Unterwegs folgen wir folgenden Wegwei-sern: Der Break (#2) plädiert für ein kurzes Innehalten vor einer Entscheidung. In einem kurzen Augenblick bündeln sich die Wahrnehmung und Beurteilung äußerer Gegebenheiten und innerer Gestimmt-heit. Look at your friends (#3) erinnert uns daran, auf die Personen, mit denen wir unterwegs sind, zu schauen und aufeinander Acht zu geben. Ein offener Austausch über das Erlebte, über Risiken, Risikostrategien schweißt zusammen und schafft Beziehung. Reflect und Selbstein-schätzung (#4 und #5) verweisen auf den

Tagesrückblick. Eine kurze Rückschau bietet Lern- und Entwicklungsmöglich-keiten. Zum Beispiel können die Fragen „Wie war´s?“, „Woran lag’s?“, „Wie war die Stimmung?“, „War die Planung okay?“ weitere Touren auf ein nächstes Level heben. Der Blick auf die eigene Risikobe-reitschaft, individuelles Risikoempfinden oder die Analyse haarscharfer Situationen unterstreichen die persönliche Risiko-balance.

Text: Eva Schider

Risikokultur am Beispiel von Junge Alpinisten YOUNGSTERS

Junge Alpinisten YOUNGSTERS: Unsere Kurse fürs Eisklettern, für Skitouren-, Hochtouren- und Alpinklettern. Eingela-den sind 14- bis 20-Jährige, die Motiva-tion und Grunderfahrung in der jeweiligen Sportart mitbringen. Die Kurse dauern vier bis fünf Tage und werden in kleinen Gruppen von Berg- und Skiführer*innen begleitet – ja, ihr lest richtig, und das ist auch das zentrale Anliegen der Kurse: Jugendliche in den Bergen begleiten.

47 Übungsleiter*innenkurs

Fünf Vitamine für Edle Räusche. Unsere Orientierung für die Planung und Durchführung von Kursen.

Page 48: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

48

Page 49: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Man könnte nun meinen, ein Hochtouren-kurs bei den YOUNGSTERS, „na das ist halt wie ein normaler Hochtourenkurs, nur eben mit jüngeren Teilnehmer*innen“. Dem ist allerdings nicht so. Natürlich lernen die Youngsters die Basics des Hochtourengehens und klar sagen wir ihnen, wie lang die Abstände bei einer Gletscherseilschaft sein sollen, was die Farben auf der Karte bedeuten oder wie man Steigeisen verwendet. Aber da ist noch etwas mehr und es läuft eben nicht wie bei einem 08/15-Kurs. Schon von Be-ginn an geht alles nach dem Tempo und dem Wissen und Können der Teilnehmen-den. Da wäre als Beispiel die Material-kunde genannt. Die Youngsters werden von uns gebeten, ihren Rucksack für eine fiktive Tour zu packen. Gemeinsam wird dann Ding um Ding aus dem Rucksack genommen, benannt und erklärt. Damit ergibt sich schon ein Überblick darüber, was oben und was unten im Rucksack sein sollte. Außerdem bekommen wir ein Gefühl dafür, was die Jugendlichen schon wissen; den Rest ergänzen wir - als be-gleitende Bergführer*innen.

Ziel ist es, die Selbstständigkeit zu schulen und praxistaugliche Features zu vermitteln. Diese kommen aber nicht nur aus dem Bereich der alpintechnischen Fertigkeiten, sondern beinhalten auch persönlichkeitsbildende Elemente. Wir wollen einen Rahmen schaffen, um den Youngsters Bausteine mitzugeben, die sie dann für sich selbst zu einer Anleitung für ihr zukünftiges Unterwegssein zusam-menbauen können.

So viel zur Theorie. Um die Ideen in die Praxis umzusetzen, ist einiges zu bedenken. Wie wir wissen, lernen Kinder und auch Jugendliche am besten über das Zusehen oder anders formuliert, leh-ren wir am meisten über das Vormachen.

Beim Alpinklettern

„Eva“, sagt Heli zu mir, bevor ich in die Route einsteige, „ist alles okay bei dir? Weißt du, wohin die Route führt?“ „Ja Heli – klar! Das haben wir doch g’rade beim Partnercheck schon besprochen!“ „Stimmt – aber sicher ist sicher“, ant-

49 Übungsleiter*innenkurs

Page 50: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wortet Heli augenzwinkernd und ergänzt dann: „Du machst oben Stand und ich komme nach – passt.“ „Passt“, sage ich noch knapp und klettere los. Die Seil-schaften der Youngsters klettern rechts und links von uns, hören unseren Dialog mit und gehen dann zu ihren Einstiegen. Für manche hat dieser „Sketch“ schon gereicht und sie bauen von nun an vor wichtigen Entscheidungen diesen Break ein, halten also kurz inne bevor es los-geht, bevor sie entscheiden.

Einen Tag später stehen wir am So-ckel des Totenkirchls. Moritz und Marco sind verwundert. „Hm, wie ist das jetzt, wo müssen wir hin? Da stimmt doch was nicht? Ist das jetzt der Goggolori Pfeiler? Und wo ist die „First Class“? Das schaut am Topo irgendwie ganz anders aus.“ Nach einem Hin und Her finden wir dann den Einstieg der Route, die wir geplant hatten. Da meint Marco: „Die Route schaut aber schwierig aus. Ob ich da raufkomme… Moritz, ich weiß nicht recht, kannst du das alles vorsteigen?“

Ich stehe daneben und freue mich, weil die Jungs in einem Alter sind, wo man nicht gerade gerne über Gefühle spricht oder zugibt, dass einem das schon etwas Angst macht. Aber die bei-den reden munter vor sich hin – bespre-chen wie es ihnen geht, fragen ob sie sich das zutrauen. Als alle Bedenken ausge-räumt sind – nein, Moritz hat Marco nicht überredet, sondern ihm Mut gemacht! – wird noch der Ablauf besprochen und ich werde darauf hingewiesen, mich endlich einzubinden. „Und wenn was ist, dann schreits – okay?“, sagt Moritz noch und klettert freudestrahlend los. Tja, da war er, der Break, wie er im Buche steht. Jedes Mal, wenn Marco und ich zu Moritz zum Stand kommen, fragt er: „Geht’s euch gut?“ Er klettert erst los, wenn wir mit „ja“ antworten. Als Marco weiter oben ein bisschen kämpfen und fluchen muss, bauen Moritz und ich einen Flaschen-zug auf, um ihm zu helfen. Alpin-technische Fertigkeiten schulen und

gleichzeitig Look at your friends. Als wir aussteigen und oben die Aussicht ge-nießen, freue ich mich doppelt: Über die lässige Tour, die die Jungs so grandios gemeistert haben und über die Tatsache, dass unser Konzept funktioniert.

Auf Skitouren

Es ist Februar. Wir sitzen nach dem Abendessen beisammen und die Bur-schen planen die Tour für morgen. Am nächsten Tag ist Lukas der Erste, der die Hütte verlässt. Wie selbstverständ-lich stellt er sich gleich ein Stück von der Hütte entfernt hin. Nach und nach tapsen die anderen ins Freie und gehen am die LVS-Geräte kontrollierenden Lukas vorbei. Die Tour geht los. Wir hangeln uns von Entscheidung zu Entscheidung. „Wo müssen wir hin?“, „Wie legen wir die Spur an?“, „Passt das Tempo?“, „Moritz, hält dein Fell wieder?“, „Sind deine Finger wieder warm, Felix?“ Die meisten der Burschen waren schon bei einem YOUNGSTERS-Kurs. Der kurze Break sowie Look at your friends scheinen selbstverständlich. Zurück auf der Hütte sitzen wir wieder beisammen. „Boa, also das Geräusch werd' ich nie vergessen! So schräg, Eva, grad gestern Abend erklärst du uns das Wumm-Geräusch und heute hören wir’s…“, beginnt Felix ein neues Gesprächsthema. „Stimmt. Mich hat’s auch volle geschreckt“, sagt Ben. „Und habt’s den Riss gesehen?“, fragt Chris-toph in die Runde. „Ja, das war schon gut, dass wir dann die flachere Variante gewählt haben“, schließt Markus die Diskussionsrunde ab. Reflect – so leicht geht’s.

50

Page 51: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

51 Übungsleiter*innenkurs

Page 52: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

ÜBUNGS-LEITER*INNEN-KURSFAMILIENBERG-STEIGEN

52

Page 53: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

ÜBUNGS-LEITER*INNEN-KURSFAMILIENBERG-STEIGEN

Page 54: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Familien auf alpinen Wegen und Steigen freudvoll, verantwortungsvoll und risikobewusst zu führen, ist eine schöne, aber auch anspruchsvolle Aufgabe. Beim Kurs sind deine Kinder mit dabei. Damit leiten die Bedürfnisse der Kinder den Ablauf und das Handeln als Leitung ist unmittelbar erfahrbar. Tempowahl, Trittsicherheit, Gleichgewicht, Kondition und Erste Hilfe sind die Themen dieses Kurses.

54

Page 55: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalte

Tourenplanung und Organisation von Bergtouren mit Familien

Durchführung von Bergtouren mit Familien

Orientierung, Wetterkunde und alpine Gefahren

Gehtechnik und Taktik

Behelfsmäßige Absicherung schwieriger Wegstellen

Führen von Familiengruppen, gruppendynamische Prozesse

Erste Hilfe und Verhalten in Notfallsituationen am Berg

Material- und Ausrüstungskunde

Recht und Haftung

55 Übungsleiter*innenkurs Familienbergsteigen

Page 56: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Vors

chul

alte

r (3

– 5)

Wan

dern

Kle

ttern

(mit

Seil)

Kle

tters

teig

e

Berg

tour

en

Skito

uren

Hoc

htou

ren

Eisk

lette

rn

Vorschulalter (3 – 5) JA1 NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN

· entdecken der Natur· viele Erholungs- und Spielpausen· Schulung der Koordination und Trittsicherheit durch Spiele

Frühes Schulkindalter (6 – 9) JA2 JA BEDINGT4 BEDINGT5 NEIN NEIN NEIN

· Beginn der Konzentrationsfähigkeit für koordinativ anspruchsvolle Bewegungen· Interesse an Aktivitäten in einer Gruppe Gleichaltriger· durchhalten lernen

Spätes Schulkindalter (10 – 13) JA3 JA JA JA JA BEDINGT6 NEIN

· längere Konzentrationsfähigkeit und Bewegungsharmonie· wachsendes Gefahrenbewußtsein· Einsicht und Verständnis für präventive Sicherheitsmaßnahmen· Beginn der spielerischen Alpinausbildung

wissenswert

Welche Bergsportart ist für Kinder geeignet?

56

Page 57: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Vors

chul

alte

r (3

– 5)

Wan

dern

Kle

ttern

(mit

Seil)

Kle

tters

teig

e

Berg

tour

en

Skito

uren

Hoc

htou

ren

Eisk

lette

rn

Vorschulalter (3 – 5) JA1 NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN

· entdecken der Natur· viele Erholungs- und Spielpausen· Schulung der Koordination und Trittsicherheit durch Spiele

Frühes Schulkindalter (6 – 9) JA2 JA BEDINGT4 BEDINGT5 NEIN NEIN NEIN

· Beginn der Konzentrationsfähigkeit für koordinativ anspruchsvolle Bewegungen· Interesse an Aktivitäten in einer Gruppe Gleichaltriger· durchhalten lernen

Spätes Schulkindalter (10 – 13) JA3 JA JA JA JA BEDINGT6 NEIN

· längere Konzentrationsfähigkeit und Bewegungsharmonie· wachsendes Gefahrenbewußtsein· Einsicht und Verständnis für präventive Sicherheitsmaßnahmen· Beginn der spielerischen Alpinausbildung

1: max. 4 Stunden. Ungefährliches Gelände, abwechslungsreiche Wanderwege2: bis 6 Stunden. Steilere Bergwege, wegloses Gelände3: bis 8 Stunden und 1000 Höhenmeter, auch Mehrtagestouren möglich4: leichte, der Kraft und Größe entsprechend5: leichte Bergtouren6: leichte Gletschertouren

57 Übungsleiter*innenkurs Familienbergsteigen

Page 58: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

58

Page 59: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

59 Übungsleiter*innenkurs Familienbergsteigen

Page 60: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

SPIELERISCHKLETTERN & TOPROPE-SICHERN

60

Page 61: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

SPIELERISCHKLETTERN & TOPROPE-SICHERN

Page 62: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Kletternlernen freudvoll zu vermitteln, will gelernt sein. In diesem Kurs erarbeitest du die Grundlagen zur Gestaltung von Kletterkursen für Anfänger*innen: Knoten, Sicherungstechnik, Klettertechniken, Kletterspiele sowie das Betreuen von Toprope-Stationen sind wichtige Inhalte. Weiters hast du Zeit zum freien Klettern und für das Verbessern deines Eigenkönnens. Eine geballte Ladung Know-how für den Anfänger*innenunterricht.

62

Page 63: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhalte

Betreuung von Gruppen an Toprope-Stationen und beim Bouldern

Seil- und Sicherungstechnik an eingerichteten Toprope-Stationen

Spielerische Technikübungen und Kletterspiele

Spezifische Gefahrenmomente in Klettergärten

Materialkunde

Möglichkeit zur Eigenerfahrung (Vorstiegsklettern)

63 Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern

Page 64: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Expresstransport

START

64

Durchführung

1: Mehrere Boulderstrecken werden mit Start- und Zielgriff definiert.2: Jeder Spieler erhält zwei Expressschlingen, die am Rist über die Füße gelegt werden. 3: Nun wird versucht eine Boulderstrecke zu klettern, ohne die Schlingen zu verlieren.4: Pro Boulderstrecke hat jeder Spieler einen Versuch.5: Erreicht er das Ziel mit beiden Expressschlingen, bekommt er drei Punkte.6: Erreicht er das Ziel mit einer Expressschlinge, bekommt er einen Punkt. 7: Wer die meisten Punkte an den Boulderstrecken sammelt, gewinnt.

Varianten

Die Spieler*innen klettern ohne Start- und Zielgriff an der Boulderwand. Wer schafft es, am längsten an der Wand zu bleiben, ohne eine Expressschlinge zu verlieren?

Effekt

Bewegungsgenauigkeit, vor allem beim präzisen Antreten

Page 65: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

ZIEL

65 Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern

Tipp!Unser Kletterspiele-Buch ist

eine wahre Schatzkiste für bunte Kletterstunden.

Zu bestellen unter www.alpenverein.at/

shop

Page 66: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

66

Page 67: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

67 Spielerisch Klettern & Toprope-Sichern

Page 68: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

KURS AUS DEM LEHRGANG ALPINPÄDAGOGIK

68

Page 69: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

KURS AUS DEM LEHRGANG ALPINPÄDAGOGIK

Page 70: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Im Mittelpunkt der einzelnen Kurse stehen primär pädagogische Handlungs-kompetenzen. Der Fokus liegt auf der Moderations- und Interventionskompetenz, sowie der Begleitung von Gruppenprozessen. Zusätzlich werden die jeweiligen technischen Kompetenzen vermittelt. Zum Einsatz kommen handlungsorientierte Methoden.

70

Page 71: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhaltE

Methoden, Spiele, Übungen für handlungsorientiertes Lernen

Merkmale und Ziele erlebnisorientierten Arbeitens

Gruppendynamik und Kommunikation

Moderation und Reflexion

Sicherheitshandeln und ökologische Aspekte

Zielgruppenspezifisches Begleiten von Gruppen

Mein gewählter Kurs:

Folgende Kurse stehen zur Auswahl: Kooperative Spiele & niedrige Seilaufbauten, Nächte im Freien & Feuerzauber, Landart als Weg zur Naturbeziehung, Iglubau und Schneeschuhwandern, Erlebnis inklusiv, Natursport inklusiv, Freizeit inklusiv

71 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 72: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Leitung als Beg-Leiten

Der Lehrgang Alpinpädagogik vermittelt ein Leitungsverständnis im Sin-ne des Beg-Leitens von Gruppen in alpiner Natur. Diese offene Haltung schafft Raum für persönliche Entwicklung, gibt Zeit für Naturbeziehung und ermöglicht intensive Erlebnisse. Du bekommst Anregungen für er-lebnisorientierte Gruppenarbeit in alpinen Naturräumen. Erlebnisorientiert kennzeichnet sich durch:

1 Den Teilnehmenden Freiräume gewähren

2 (Neue) Handlungsfelder eröffnen

3 Partizipation ermöglichen (und diese ernst nehmen)

4 Eigenverantwortung spürbar machen

5 Die Vermittlung von Kompetenzen durch Erfahrungslernen

6 Veränderung von Sichtweisen und Perspektiven ermöglichen

7 Eine Nachbetrachtung der Erlebnisse anbieten

72

Tipp!Für Jugendleiter*innen- und

Familiengruppenleiter*innen ist der Lehrgang Alpinpädagogik

eine tolle Weiterbildung! www.alpinpaedagogik.at

Page 73: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

73 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 74: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

74

Page 75: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

75 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 76: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Ökologische Zusammenhängeverstehen

Will man ökologische Zusammenhänge verstehen, ist es sinnvoll, sich mit den Wechselbeziehungen und Wechselwirkun-gen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Besonders eindrücklich sichtbar werden solche Zusammenhänge, wenn man sich die Anpassungen von Tieren und Pflanzen an besondere Lebensbedingungen anschaut. Das Gebirge mit seinen verschiedenen Höhenstufen und oft extremen Umwelt-bedingungen stellt gutes Anschauungs-material.

Die Lebewesen reagieren auf die Herausforderungen des alpinen Lebens-raumes mit besonderen Anpassungen. Pflanzen schützen sich mit Behaarung (Edelweiß), Wasserspeicherung (Mauer-pfeffer), starker, glänzender Kutikula, also der Oberhaut (Alpenrose, Gämsheide), kugelartiger Wuchsform (Mannsschild, Leimkraut, Steinbrech) gegen Feuchtig-keitsverlust, Windchill und Temperatur-stress. Schneehasen haben Schnee-

schuh-Pfoten. Alpensalamander bringen fertig entwickelte Junge zur Welt, die bereits über Lungen atmen, eine Anpas-sung an fehlendes permanentes Oberflä-chenwasser.

Im Lebensraum Wald ist das Licht-angebot ein limitierender Faktor. Deshalb blühen Frühblüher (Schneeglöckchen, Blaustern, Bärlauch, Primel, Buschwind-röschen u.v.a.) bevor die Laubbäume aus-treiben und ihnen das Licht wegnehmen; deshalb sind Licht- und Schattenblätter unterschiedlich gebaut und die Blätter bilden ein Mosaik, um das vorhandene Licht optimal zu nutzen.

Im Lebensraum Wasser kann man bei Insektenlarven (Stein-, Eintags-, Köcher-fliegen) u.a. Anpassungen an die Fließge-schwindigkeit beobachten.

Es ist spannend und lohnend, sich mit solchen Anpassungen an extreme Lebensbedingungen zu beschäftigen. Sie lassen ein gutes Verständnis des Lebens-raumes entstehen und damit einen wert-schätzenden, rücksichtsvollen Umgang.

Ökologische Aspekte in derArbeit mit Jugend-, Kinder- und Familiengruppen

Sybille Kalas

76

Page 77: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

77 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 78: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

78

Page 79: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Der Stellenwert von Ökologie inder Arbeit von Jugendleiter*innen und Familiengruppenleiter*in

Begleitet man Menschen jeden Alters in Naturräume, muss ökologisches Wis-sen die Grundlage für verantwortliches Handeln sein. Dazu ist es zunächst not-wendig, sich des persönlichen Ausgangs-punkts bewusst zu sein: Wo stehe ich?

Was ist deine Motivation?Gern draußen unterwegs zu sein, hat unterschiedliche Motivationen: viel-fältige sportliche Betätigung, Erholung, Abenteuer, Entspannung, Neugierde, gemeinsames Erlebnis, Alleinsein. Das Naturerlebnis hat dabei unterschied-lichen Stellenwert. Pistenskilauf spielt sich draußen ab, Natur ist dabei (fast nur) Substrat. Beim Klettern ist verschiedenen Menschen Naturerlebnis unterschiedlich wichtig. Bei einer Bergtour kann man nur das Ziel im Kopf haben oder sich Zeit nehmen für Entdeckungen unterwegs und die alpinen Höhenstufen bewusst durch-wandern. Was suchst du ganz persönlich „in der Natur“?

Wie ist deine Werte-Haltung?Die Beschäftigung mit „Natur“ ist spannend – falls du dem nicht zustim-men kannst, lass dich von begeisterten Kollegen und Kolleginnen oder Kindern anstecken! Als Beg-Leiter*in von Kindern und Jugendlichen in Naturräumen muss dir ökologisch verantwortliches Handeln selbstverständlich sein. Der Schutz von Lebensräumen kann nur ein Anliegen sein, wenn man Zusammenhänge erkennt und Lebensgemeinschaften sowie deren Schönheit „als Wert an sich“ schätzt.

„Natur“ ist für uns nicht nur „Sportge-rät“ oder „Erholungslandschaft“, sondern Lebensraum, den wir mit anderen Lebe-wesen teilen (siehe Positionspapiere und Leitbilder der ÖAV Jugend).

Kannst du die Konsequenzen deines Handelns abschätzen und beurteilen?Deine Urteilsfähigkeit in unterschiedlichs-ten Situationen braucht neben Erfahrung auch eine sachliche Grundlage. Es soll dir Anliegen sein, diese Wissensgrundlage zu erwerben. Verbote und Gebote der Natur-schutzgesetzgebung solltest du mit guten Argumenten erklären können, um sie für deine Teilnehmenden nachvollziehbar werden zu lassen.

Bring Struktur in dein Weltbild Wenn Gras für dich einfach nur grün ist, wenn du Fragen nach den gängigsten Blütenpflanzen am Wegesrand nicht beantworten kannst, wenn Frosch und Kröte, Blindschleiche und Ringelnatter für dich schwer unterscheidbar sind, solltest du versuchen, Struktur in dein Bild der natürlichen Umwelt zu bringen. Arten-kenntnis bekommt man vom interessier-ten Schauen und Entdecken, aber auch im Umgang mit Bestimmungsliteratur. Dein Ziel ist nicht, viele Pflanzennamen zu kennen, sondern möglichst viel Span-nendes im ökologischen Kontext – also über Lebensbedingungen, Anpassungen, Lebensstrategien – erzählen zu können. Mit dem „ordnenden Blick“ wächst auch die Fertigkeit, große Zusammenhänge im System des Lebendigen und der Evolution zu verstehen; und damit wird das Ganze immer spannender.

Entwickle deinen ökologischen BlickDraußen unterwegs hilft in vielen Situatio-nen eine Fähigkeit, die man als ökolo-gischen Blick bezeichnen kann. Sie ist schwierig zu beschreiben und schon gar nicht zu messen. Wer aufmerksam unter-wegs ist, speichert ununterbrochen Infor-mationen über seine Mitwelt ein. Man hat dann „den richtigen Riecher“ für Schwam-merl, weiß seltene Pflanzen zu finden, weil man ihre Biotope erkennt und weiß, wann sie blühen, entdeckt den Mauerläufer in der Felswand und die Brunnenkresse

79 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 80: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

fürs Jausenbrot im Bach. Man weiß ganz einfach, wo und wann man suchen muss. Der ökologische Blick offenbart auch sen-sible Biotope wie Feuchtwiesen, Trocken-rasen, Felsköpfe, Uferstreifen, Moore usw. Er veranlasst zu neugierigem, achtsamem Erforschen und verbietet deren Nutzung als Spiel- und Lagerplatz. Es muss ein Anliegen sein, diesen ökologischen Blick zu schärfen.

Gib dein ökologisch geprägtes Weltbild mit Begeisterung weiterKinder sind Meister im Zeit-Haben, Entde-cken, Sich-Interessieren, Versunken-Sein. Wenn wir uns mit ihnen auf Augenhöhe begeben und in Dialog treten, können wir viel für die nächste Generation der ökologisch Blickenden tun. Mit echter Begeisterung und einem gut gefüllten Wissens-Fundus kann man ökologische Fakten spannend vermitteln.

Vorbildwirkung!Verhalte dich unterwegs in jeder Hinsicht verantwortungsbewusst. Kinder lernen an Vorbildern. Ein paar Gelegenheiten, zu denen du ganz praxisorientiert Werte-haltungen umsetzen und weitergeben kannst, findest du hier!

Alltagspraxis – Wozu brauch ichökologisch orientiertes Know-how?

Unterwegs gibt es viele Gelegenheiten, zu denen man sich überlegen kann: Hinter-lasse ich wirklich „nothing but footprints“ oder auch andere Lebensspuren? – Zum Beispiel ein Dorf aus Mooshäuschen oder ein Landartobjekt, eine Feuerstelle oder Spuren von Seilaufbauten an und unter Bäumen. Sind das Eingriffe, die ein öko-logisches Problem darstellen oder „nur“ ein ästhetisches? Das ethische und äs-thetische Empfinden kann in vielen Fällen den Weg weisen. Das Zuckerlpapier am Weg ist kein ökologisches, wohl aber ein ästhetisches Problem. Abgetretene Moos-

polster im Wurzelbereich von Bäumen sind über den unschönen Anblick hinaus eventuell auch ein ökologisches Prob-lem. Ökologisches Wissen ist notwendig, wenn man z.B. im Winter den Lebens-raum von Schneehühnern betritt. Werden Schneehühner oft gestört, ist das für sie tödlich. Das ist nicht nur ein persönliches Problem für das Schneehuhn, sondern ein ökologisches für die Art und ein ökolo-gisch-ethisch-ästhetisches, was die Ab-nahme der Biodiversität im Lebensraum Gebirge angeht.

Vorbildlich, ökologisch,nachhaltig handelnÖkologische Kompetenz und ethisch-äs-thetisches Feingefühl sollen bei allen Ent-scheidungen mitspielen: bei der Routen-wahl im weglosen Gelände und im Winter bei der Wahl von Lager-, Spiel- und Biwakplätzen. Sie bestimmen auch, ob ich nur einen Apfelputzen oder auch die Bananenschale wegwerfe oder wieder mit nach Hause nehme. Am Beispiel der Ba-nanenschale kann man im Gespräch mit den Teilnehmenden nicht nur das „öko-logisch-ästhetische Problem“ bespre-chen, sondern auch: Welche Lebensmittel nehme ich mit? Sind sie nicht nur leicht im Rucksack, sondern auch gut für meine Gesundheit? Beeinflusse ich den Müllberg mit der Auswahl? Wie viel Energie bringen sie mir und wie viel haben ihre Herstellung und ihr Transport verschlungen? Kaufe ich aus regionaler Produktion und fördere damit die Kultur der Gegend, in der ich unterwegs bin? Verwende ich eine nach-füllbare Wasserflasche oder produziere ich Müll mit Zuckerwasser im Tetrapack? Können wir bei der nächsten Unterneh-mung den öffentlichen Verkehr nützen?

Umgang mit gefährdeten, geschützten Pflanzen und Tieren Wenn man sich mit der Biologie nicht einigermaßen gut auskennt, führt nichts dran vorbei, sich vorher über Besonder-heiten des Gebietes zu informieren. Listen

80

Page 81: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

der geschützten Pflanzen und Tiere gibt’s bei den Landesregierungen. Die wichtigs-ten geschützten Pflanzen (z.B. Orchideen) sollte man erkennen, nicht nur mit Blüte. Was man nicht kennt, pflückt man nicht ab (auch nicht, um zu fragen: “Was ist das?“). Unser Grundsatz ist das Vorleben eines wertschätzenden Umgangs mit der Vegetation: nichts gedankenlos zertram-peln, nichts grundlos abpflücken.

Umgang mit TierenTieren kann man draußen zufällig begeg-nen. Findet man Jungtiere, auch vermeint-lich aus dem Nest gefallene Vögel, berührt man sie nicht, sondern zieht sich ruhig zurück. Will man Tiere z.B. aus Bach und Tümpel fangen und beobachten, braucht man das entsprechende Know-how und Material. Wenn Kinder z.B. Frösche fan-

gen, gilt es zu bedenken, dass Schweiß an den Händen den Tieren Schmerz verursacht. Da hilft zumindest, sich die Hände zu befeuchten. Für alle Amphibien und ihre Entwicklungsstadien (Kaulquap-pen) gelten Schutzbestimmungen, über die man informiert sein soll.

Blindschleichen und Eidechsen können einen Teil vom Schwanz ab-werfen, wenn man sie fängt. Das ist ein interessanter Rettungsmechanismus, sollte aber nicht provoziert werden. Manche Tiere (Frösche, Blindschleichen, Käfer, Saftkugler) geben zur Verteidigung Sekrete ab, die Allergien hervorrufen oder brennen und stinken können. Grundsätz-lich tut man sicher viel für Naturschutz und eine wertschätzende Haltung, wenn man Kinder auch mal ein Tier in die Hand nehmen lässt.

81 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 82: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

82

Page 83: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Blumen pflückenKinder machen gern Blumensträuße. Das ist eine kreative Kulturtechnik und soll gepflegt und wertgeschätzt werden. Wenn man den Strauß pflückt bevor man nach Hause geht, haben viele lange Freude dran. Über die richtige Zeit und die richti-ge Auswahl der Pflanzen für einen Strauß kann man mit Kindern (und Erwachsenen) reden.

Essbare und giftige PflanzenGiftpflanzen (Tollkirsche, Maiglöckchen, Einbeere, Seidelbast, Eibe, Eisenhut, Herbstzeitlose usw.) gehören zur natürli-chen Mitwelt. Wenn Kinder sie kennenler-nen dürfen, wird ihnen selbstverständlich, dass nicht jede appetitliche Beere essbar ist. Himbeeren, Blaubeeren, Walderd-beeren soll man genießen. Wer Kräuter und Pilze sammeln und essen will, muss sich gut auskennen. Wie man mit dem Problem Fuchsbandwurm umgeht, ist eine ganz persönliche Entscheidung. Stand-punkte und Anordnungen von Eltern zu diesem Thema haben immer Vorrang.

Beurteilung von EingriffenNatur stellt für Kinder vielfältiges Spielma-terial zur Verfügung. Natürlich hinterlassen wir alle bei der Beschäftigung mit und in der Natur auch Spuren. Man soll einschät-zen können, ob Eingriffe verantwortbar sind. Großflächiges Ablösen von Moos von Steinen und Wurzeln ist aus ökologi-scher Sicht ein No-Go. Moos ist wichtig für den Wasserrückhalt im Wald, braucht lang zum Nachwachsen und ist Lebens-raum vieler Kleinlebewesen. Den Moos-verbrauch für Mooshäuschen kann man minimieren, wenn man darüber vorher mit den Kindern spricht und mit ihnen Moose und deren Bewohner erforscht. Ein „Wald-sofa“ mit Moospolster ist ökologisch nicht vertretbar.

Erfahrung, Hausverstand und Urteils-vermögen helfen uns, Lebensräume nachhaltig zu nutzen ohne uns und unsere Teilnehmer*innen aus dem Menschen-Bio-

top „Natur“ auszusperren – aus der un-begründeten Angst heraus, keine Spuren hinterlassen zu dürfen.

FeuerWo, wann und womit man Feuer macht, muss mit ökologischer Kompetenz und Hausverstand bedacht werden. Feuer-spuren im Hochgebirge verschwinden erst nach Jahrzehnten. Brennbares Material ist hier limitierende Lebensgrundlage der hochalpinen Flora und Fauna. Feuer im Hochgebirge kommt nur in Notsituationen in Frage. Gesetzliche Bestimmungen sind zu beachten, vor allem aber die eigene Kompetenz und Sorgfalt bei Auswahl, Vorbereitung und Versorgung des Feuer-platzes.

Einige Biotope und wie wir sienützen dürfen

Seeufer mit Schilfgürteln undSumpfgebieten Die Übergänge von Wasser zum Land sind äußerst artenreiche und sensible Le-bensräume. Wenn man sie betritt, hinter-lässt man unweigerlich Spuren. Man kann aufs Schwimmen verzichten zugunsten der Unversehrtheit des Lebensraumes.

MooreMoore sind interessante, sensible Lebens-räume und Rückzugs- bzw. Brutgebiete für viele gefährdete Tiere und Pflanzen. Falls sie nicht mit Wegen erschlossen sind, soll man sie nicht betreten. Moore sind Plätze zum Natur erleben und erfor-schen, nicht zum Spielen.

Sand- und Kiesbänke, SchotterflächenNatürliche Fluss- und Bachläufe mit Sand- und Schotterbänken und Kiesflä-chen sind ideale Spielplätze. Selbst die Spuren eines Feuers sind mit dem nächs-ten Hochwasser verschwunden. Trotzdem muss man von Fall zu Fall bedenken, ob gerade Brutzeit von z.B. Flussregenpfeifer

83 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 84: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

und Flussuferläufer ist, ob seltene Pflan-zen (Deutsche Tamariske) zu beachten sind. Örtliche, meist zeitlich beschränkte Betretungsverbote muss man respektie-ren und mit den Teilnehmenden darüber sprechen.

FelsenFelsen sind nicht in erster Linie zum Klettern da, sondern sensible Lebensräu-me. Dessen sollen wir uns bewusst sein, sie in allen Facetten erleben. Pflanzen, die senkrechte Felsen besiedeln, sind staunenswerte Spezialistinnen und die Beschäftigung mit ihrer Ökologie ist span-nend. Eine ganze Reihe gefährdeter und geschützter Tiere lebt hier (Wanderfalke, Uhu, Reptilien, Insekten). Auch wenn keine saisonale Sperre besteht, muss auf eventuell brütende Vögel Rücksicht ge-nommen werden.

Hochalpine LebensräumeOberhalb der Waldgrenze, auf alpinen Matten, im Gletschervorfeld bis in die nivale Zone haben es Pflanzen und Tiere besonders schwierig. Das ist an den er-staunlichen Anpassungen an die Her-ausforderungen des Lebens im Gebirge nachvollziehbar. Eine achtlos vom Felsen gekratzte Krustenflechte kann 100 Jahre und älter sein. Die Scherwirkung beim Ge-hen zerreißt Wurzeln. Hochalpine Lebens-räume verdienen unseren besonderen Respekt und sollen mit Aufmerksamkeit und Bedacht besucht werden.

WaldWald ist eine vielfältige Lebensgemein-schaft, vom Forst bis zum Urwald. Wald kann aber auch ein leicht erreichbarer „Alltags-Wald“ sein. Wir alle haben ge-lernt, im Wald rücksichtsvoll und leise zu sein, nicht von den Wegen abzuweichen und keine Tiere zu beunruhigen. Abseits der Wege gibt’s aber mehr zu entdecken und behutsamer Umgang mit den Wald-bewohnern wird einsichtiger. Wald ist ein robuster Lebensraum, den man mit öko-logischer Kompetenz für viele Aktivitäten unbeschwert nützen darf.

Das Coolstean der Biologie ist, dass man jeden Tag was Neues entdecken kann! Dieses Bewusstsein und die Kompetenz, die eigene Freude und Begeisterung für Lebensräume und ihre Entdeckung authentisch und spürbar zu vermitteln, ist eine der wichtigsten Kompetenzen für Begleiter*innen in die Natur.

84

Page 85: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Weiterführende Literatur

Aichele, Schwegler (1992). Blumen der Alpen, (Kosmos Naturführer), Stuttgart: Frankh-Kosmos.Alpenverein Südtirol /Autonome Prov. Bozen (2003). Berg, Mensch, Wildtiere im Winter. Bozen.Deutscher Alpenverein (1982). Alpin-Lehrplan 12. Pflanzen- und Tierwelt, Lebensräume, Naturschutz., BLV.Altmann, H. (2002). Giftpflanzen, Gifttiere. München: BLV.Amann, G. (1968). Bäume und Sträucher des Waldes. Melsungen: Neumann-Neudamm.Bang, P., Dahlström, P. (2000). Tierspuren. München: BLV.Engelhardt, W. (2015). Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? Stuttgart: Kosmos.Gayl, R. (2005). Spannende Fragen zur Natur am Berg. Wien: öbv&hpt. Gayl, R., Maderbacher, R. (2003). 100 Kinderfragen zur Natur. Wien: öbv&hpt.Grüner, T. (2016). Alpentiere. Rother Naturführer. München: Bergverlag Rother.Hofer, R. (2009). Die Alpen, Einblicke in die Natur. Innsbruck: university press, Bd.9.Jaun, A., Joss, S. (2011). Im Wald. Bern: Haupt.Joss, S. (2012). Im Gebirge. Bern: Haupt.Jaun, A., Joss, S. (2011). Auf der Wiese. Bern: Haupt.Joss, A. (2011). An Fluss und See. Bern: Haupt.Kremer, B.P., Oftring, B. (2013). Im Moor und auf der Heide. Bern: Haupt.Lüder, R. (2004). Grundkurs Pflanzenbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger undFortgeschrittene. Quelle & Meyer.Österreichischer Alpenverein, Raumplanung und Naturschutz (2017). Natur Tagebuch. Vielfalt bewegt. Verfügbar unter: www.alpenverein.at/vielfaltbewegt [10.06.2018].Peterson, R., Mountfort, G., Hollom, P. (1968). Die Vögel Europas. Berlin: Parey.Reisigl, H., Keller, R. (1994). Alpenpflanzen im Lebensraum. Jena: Fischer. Reisigl, H., Keller, R. (1999). Lebensraum Bergwald. Heidelberg: Fischer.Schauer, T., Caspari, C., Caspari, S. (2015). Der illustrierte BLV Pflanzenführer für unterwegs. München: BLV.Scherf, G. (2003). Wildfrüchte und Wildkräuter erkennen, sammeln, zubereiten. München: BLV.Spohn, M., Golte-Bechtle, M., Spohn R. (2015). Was Blüht denn da? Kosmos-Naturführer. Stuttgart: Franckh-Kosmos.Steinbach, G., Bellmann, H. (2000). Leben in Bach und Teich. München: Mosaik.Witt, R. (2003). Mit Kindern in der Natur. Freiburg: Herder.

85 Kurs aus dem Lehrgang Alpinpädagogik

Page 86: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

PRAXISTAGUND PRAXIS-DOKUMENTATION

86

Page 87: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

PRAXISTAGUND PRAXIS-DOKUMENTATION

Page 88: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Der Praxistag umfasst mindestens acht Stunden und ist Teil deiner Ausbildung. Zeit für Vor- und Nachbereitung, Dokumentation und Präsentation ist zusätzlich. Ziel ist es, die Kursinhalte in die Praxis zu übertragen. Du wendest Methoden und Themen passend zur Gruppe und den Anliegen der geplanten Aktivität an.

88

Page 89: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Organisatorische Eckpunkte

1Du planst eine Aktivität und führst diese selbständig durch. Dabei übernimmst du leitende Verantwortung. Unterstützt wirst du von einer in der Jugend- oder Familienarbeit erfahrenen Person.

2 Deine Arbeit dokumentierst und reflektierst du in schriftlicher Form.

3Es ist möglich, die Aktivität auf mehrere Einheiten zu verteilen. Einzelne Einhei-ten müssen innerhalb von acht Wochen, mit zumindest 50 % gleichbleibenden Teilnehmenden stattfinden und nach inhaltlich zusammenhängendem Konzept durchgeführt werden.

4Deine Aktivität findet im Rahmen einer Veranstaltung des Alpenvereins statt (Sektionsveranstaltung, Camp, sektionsübergreifende Veranstaltung) und wird von der Alpenvereinsjugend ausgeschrieben.

5Der Praxistag ist der vorletzte Teil der Ausbildung: Die einzelnen Kurse müssen vorher vollständig und erfolgreich absolviert sein. Nach dem Praxistag erfolgt die Teilnahme am Get-together.

6 Du sendest die Planungsskizze bis zu vier Wochen vor dem Praxistag an den Ausbildungsadministrator (Alpenverein-Akademie).

7 Beim Get-together präsentierst du deinen Praxistag. Das inhaltliche Konzept und deine Rolle als Leitung müssen in der Präsentation erkennbar sein.

8 Verwende die Mustervorlage Planung Praxistag. Das beschreibbare Dokument findest du auf www.alpenvereinsjugend.at/aus-und-weiterbildung.

89 Praxistag und Praxisdokumentation

Page 90: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Erste Ideen zum Praxistag

90

Page 91: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

91 Praxistag und Praxisdokumentation

Page 92: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

GET-TOGETHER

92

Page 93: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

GET-TOGETHER

Page 94: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Zum Abschluss der Ausbildung präsentierst du deine Erfahrungen vom Praxistag, schaust zurück und tauschst dich mit anderen Jugendleiter*innen oder Familiengruppenleiter*innen aus. Für Rückenwind bei euren zukünftigen Aufgaben eurer Sektion!

94

Page 95: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

inhaltE

Reflexion des persönlichen Weges durch die Ausbildung

visualisierte Präsentation der Praxistage

Rückmeldegespräche unter den Teilnehmenden

Rückmeldegespräche zwischen Leitungsteam und Teilnehmenden

Vergabe der Zertifikate

95 GET-TOGETHER

Page 96: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

96

Page 97: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen Folgende Inhalte dieses Kurses findeich besonders wichtig:

97 GET-TOGETHER

Page 98: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

THEMA

Prävention vonGewalt und Diskriminierung

Gewalt beginnt im Kleinen, ist oft subtil oder wird als alltagstauglich wahr-genommen. Dass wir im ersten Moment denken, dass Gewalt bei uns nicht existiere, dass Diskriminierung kein Thema für die Vereinsarbeit ist, ist eine normale und legitime Reaktion. Das Thema Gewalt ist durchwegs unangenehm, wir erinnern uns an Grenzüberschreitungen, die wir selbst erlebt oder auch begangen haben. Dabei entstehen Gefühle, die wir gerne beiseiteschieben, über die wir nicht reden möchten.

Mit dem Praxisleitfaden Prävention von Gewalt und Diskriminierung wollen wir deine Arbeit unterstützen. Indem gewalttätige Handlungen be-greifbar und Grenzüberschreitungen sichtbar werden, kann es gelingen, Gewalt und Diskriminierung in der Vereinsarbeit weitgehend vorzubeugen.

98

Tipp!Alle Publikationen zum Thema findest du unter

www.alpenvereinsjugend.at/praevention

Page 99: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Teste dein Wissen

Ich kenne das Grundsatzpapier des Alpenvereins zur Prävention von Diskrimi-nierung und Gewalt und weiß, was ich daraus für meine Praxis ableiten kann.

Ich weiß, wie ich im Falle von Grenzüberschreitungen agieren werde.

Ich kenne verschiedene Methoden zur Arbeit an den Themen Nähe & Distanz, Körperkontakt, Gefühle.

Der Krisenleitfaden des Alpenvereins ist mir bekannt, ich kenne die vier Schritte zur Struktur des Vorgehens bei Anschuldigungen mit gewalthaften Situationen.

Austausch im Jugendteam

1 Überlegt euer Vorgehen, wenn ihr bei einem Kind wiederholt blaue Fleckenbeobachtet.

2 Besprecht auf Basis des Krisenleitfadens des Alpenvereins wie ihr als Team mit der Beschuldigung eines Teammitglieds umgeht, gewalthaft gehandelt zu haben.

3 Ihr erfahrt, dass ein Jugendteam als Aufnahmeritual Mutproben fordert.Tauscht euch in eurem Team über eine mögliche Argumentation im Rahmen einer Kontaktaufnahme aus.

99 Thema Prävention von Gewalt und Diskriminierung

Page 100: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Fallbeispiel Klettergurt anziehen

„Bogdan (18) und seine Freunde machen bei einer Aktion von “Mitein-ander unterwegs“ mit. Sie wollen die Möglichkeit nützen und mit öster-reichischen Jugendlichen in Kontakt kommen und so Sprache und Kultur kennenlernen. Als Alexandra (19) ihm den Klettergurt anziehen möchte, weiß er nicht, wie er reagieren soll.“

In diesem Fallbeispiel machen es die kulturellen Unterschiede besonders deutlich, dass jeder Mensch unterschiedliche Grenzen empfindet. Für Bogdan ist es unangenehm, dass speziell ein Mädchen, aber generell eine andere Person, einfach so nahekommt und ihn berührt. In diesem Fallbeispiel sind die Personen aber ganz einfach austauschbar, das heißt, auch die kulturellen Hintergründe sind austauschbar, denn für jede und jeden kann es unangenehm sein, wenn jemand ihr oder ihm den Klettergurt anziehen möchte, egal ob Mädchen oder Junge, Mann oder Frau. Wenn die erfahrene Person herkommt und ungefragt und ohne da-rauf vorzubereiten einfach einen Gurt anzieht, ist dies eine klare Grenz-überschreitung. Eine einfache Erklärung dessen, was gleich geschehen wird, kann hier Abhilfe schaffen. Es braucht immer den Raum auch „Nein!“ sagen zu können, ansonsten wird eine Machtposition ausgenützt und über das Gegenüber hinweg entschieden.

Dieses Bewusstsein ist deshalb so wichtig, da es immer wieder auch Menschen gibt, die bewusst die Grenzen anderer überschreiten und die Machtposition ausnützen. Wir sensibilisieren uns gegenseitig, also auch dahingehend, Grenzüberschreitungen in der Alpenvereinsarbeit zu ver-meiden und so Übergriffen vorzubeugen.

100

Tipp!Praxistipps findest du in

unserer Methodensammlung zu den Themen Nähe & Distanz, Körperkontakt,

Gefühle. www.alpenvereinsjugend.at/

praevention

Page 101: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen

101 Thema Prävention von Gewalt und Diskriminierung

Page 102: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

THEMA

Verantwortung ermöglichen

Die Alpenvereinsjugend weist seit vielen Jahren darauf hin, dass Kinder und Jugendliche für ihre gesunde Entwicklung Freiräume brauchen. Freiräume, in denen sie selbst Verantwortung übernehmen können, Frei-räume für unbeaufsichtigtes Spielen, egal ob draußen in der Natur oder vor der Haustüre. Freiräume für die Ausübung von Risikosportarten. Wir machen uns für „gesunde“ Risiken stark und leben Möglichkeiten vor, wie Begleitung dabei gelingt.

Unsere VisionKinder und Jugendliche sollen neugierig Herausforderungen suchen, selbst mutige Entscheidungen treffen und mit Unsicherheit umgehen.

102

Tipp!Alle Publikationen zum Thema

findest du unter www.alpenvereinsjugend.at/

verantwortung

Page 103: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Teste dein Wissen

Ich kenne Projekte und Initiativen der Alpenvereinsjugend, die das Thema Risiko und Verantwortung in die Praxis (Ausbildung, Begleitung) integrieren.

Das Risiko-Manifest des Alpenvereins ist mir bekannt und ich kann Zusam-menhänge zu meiner Arbeit als Jugendleiter*in, als Familiengruppenleiter*in herstellen.

Fünf Vitamine für edle Räusche. Ich weiß, was damit gemeint ist und kann das Konzept beschreiben.

Ich kann argumentieren, warum freies Spielen für die psychische Gesundheit im Kindes- und jungen Erwachsenenalter wichtig ist.

Austausch im Jugendteam

1 Überlegt, welche gesellschaftlichen Folgen es haben kann, wenn Kinder immer weniger frei erkunden, ausprobieren, sich erproben können? Wenn Kindern wenig zugetraut wird? Dokumentiert eure Gedanken.

2 Diskutiert, inwiefern Risikoverhalten Jugendlicher als Ressource gesehen wer-den kann? Dokumentiert eure Gedanken.

3 Wie können Jugendliche aus Fehlern lernen? Was braucht es dazu und was kannst du als Jugendleiter*in, als Familiengruppenleiter*in dafür tun?

103 Thema Verantwortung ermöglichen

Page 104: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Freiräume sind wichtig!

Es braucht Alternativen zur zunehmenden, eindeutig entwicklungshem-menden Angst- und Sicherheitskultur in Familien, Vereinen und päda-gogischen Institutionen sowie zur verplanten Freizeit in organisierten Angeboten.

Freiräume sind entwicklungsfreundliche Lernumgebungen, geprägt von Zeit-Haben, eigenkonstruktivem Handeln, von Risiken und Scheitern. Solche unsicheren Herausforderungen fördern neben körperlichen auch soziale und emotionale Gesundheitsindikatoren. Sie lassen Kinder selb-ständig werden, Resilienz (Widerstandsfähigkeit) aufbauen und Bewälti-gungsstrategien für komplexe und herausfordernde Situationen entwi-ckeln. Sie sind wichtige Voraussetzungen für psychische Gesundheit im jungen Erwachsenenalter.

104

Tipp!Unser Kurzfilm Abenteuerwelt

bringt gesunde Risiken auf den Punkt. Schau rein!

www.alpenvereinsjugend.at/verantwortung

Page 105: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen

105 Thema Verantwortung ermöglichen

Page 106: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

THEMA

Inklusion

Es ist noch immer nicht selbstverständlich, Menschen mit Behinderung alle Freizeiteinrichtungen oder Freizeitaktivitäten zu erschließen. Speziell für behinderte Kinder und Jugendliche sind das Annehmen von Heraus-forderungen und die daraus resultierenden Erfolgserlebnisse wichtig. Es sind Erfahrungen, die den Selbstwert steigern. Wir, als Alpenvereins-jugend, wollen unsere Möglichkeiten nutzen und notwendige Akzente setzen: Jeder Mensch braucht Erlebnis, Spannung und Abenteuer!

Unsere Initiativen zum Thema Inklusion findest du unter www.alpenverein.at/inklusion

Hol dir die Infos zu Sommercamps, Ausbildungen, Projekten oderbarrierefreien Hütten und Wegen.

106

Page 107: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Teste dein Wissen

Ich kann die Modelle Inklusion und Integration in ihren Unterschiedenbeschreiben.

Das Positionspapier Inklusion ist mir bekannt und ich kann Zusammenhänge zu meiner Arbeit in der Alpenvereinsjugend herstellen.

Spiele und Aktionen so zu adaptieren, dass alle Menschen mitgestalten können, fällt mir leicht.

Die inklusiven Veranstaltungen der Alpenvereinsjugend sind mir bekannt.

Austausch im Jugendteam

1 Überlegt, wie ihr eure nächste Spiele-Aktion gestaltet, damit alle Menschen daran teilnehmen können.

2 Im Biwak mit Rollstuhl. Was ist wichtig zu wissen und in der Planung zu be-achten?

3 Wo liegen aus eurer Sicht die Grenzen eines inklusiven Angebots in der Alpen-vereinsjugend?

4 Mit welchen Argumenten überzeugt ihr euren Sektionsvorstand, dass inklusive Angebote in das Sektionsprogramm aufgenommen werden sollen?

107 Thema Inklusion

Page 108: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Inklusion - Integration

Inklusive Pädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt in Bildung und Erziehung ist. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Verb includere (be-inhalten, einschließen, einsperren, umzingeln) ab. Befürworter der Inklusion betrachten Heterogenität als normale Gegebenheit.

108

INTEGRATION

INKLUSION

SEPARATION

EXKLUSION

Page 109: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Notizen

109 Thema Inklusion

Page 110: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

InklusivesNatursporterleben

Interview mit der Jugend- & Familiengruppenleiterin Sandra Pollak, aufZAQ-zertifizierteAlpinpädagogin mit dem Schwerpunkt Inklusion.

Die letzten Jahre hast du die inklusive Jugendarbeit in Klagenfurt maßgeblich mitgestaltet und im Jänner 2017 die Leitung des Inklusionsteams übernom-men. Was kannst Du unseren Jugend-leiter*innen empfehlen?Es herrscht viel übertriebene Vorsicht im Umgang mit Menschen mit Handicap. Berührungsängste und Barrieren im Kopf behindern oft auf beiden Seiten. Traut euch drüber und probiert es aus! Seht Inklusion als Experiment. Mit Offenheit, Kreativität und Mut zu Neuem ist vieles möglich. Natürlich braucht es neben guter Vorbereitung auch Zeit, Geduld und oft ein etwas größeres Team. Doch die kleinen und großen Erfolge der Teilneh-mer*innen, deren Freude über jede neu erworbene oder zurückeroberte Fähigkeit und Fertigkeit, sind den organisatorischen Mehraufwand wert.

Wieso ist Inklusion von Menschen mit Behinderung in erlebnisorientierte Freizeit- und Natursportangebote im Alpenverein notwendig?Das hat viele Gründe. Das Informati-

ons- und Medienzeitalter macht auch vor Behinderung nicht Halt. Menschen mit Behinderung informieren sich und sehen im Netz was möglich ist, lange bevor ent-sprechende Angebote am Markt angebo-ten werden. Die Leute wollen sich auspro-bieren. Erlebnis, Spannung und Abenteuer bieten allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen natürlichen Zugang zur Umwelt. Es sind gefühlsin-tensive und wertvolle Erlebnisse, die den Selbstwert steigern und die Selbstwahr-nehmung verbessern. Für Menschen mit körperlichen, psychischen oder geistigen Handicaps sind entsprechende Freizeit- und Natursportaktivitäten allerdings nur spärlich zu finden. Aus diesem Grund wurde 2012 von der Alpenvereinsjugend Klagenfurt durch David Kosche die Ini-tiative „Inklusives Natursporterleben“ ins Leben gerufen.

Was versteht man unter „inklusivem Natursporterleben“?Das bedeutet Abenteuer, Spiel und Spaß in der Natur. Ob einfache Wanderungen durch Bäche, Wälder oder Wiesen, der

lesenswert

110

Page 111: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Besuch von Schauhöhlen, Kajakfahrten, Bouldern oder Klettern. Mit Kreativität, Fachkenntnis und Geduld ist vieles ge-meinsam möglich und erlebbar.

Für welche Zielgruppe sind die Grup-penaktivitäten ausgerichtet?Das Angebot richtet sich an alle. An Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne körperlichen, psychischen oder geistigen Handicaps, die gemeinsam etwas erleben möchten. Unser Angebot ist kleingruppenorientiert. Maßgeschnei-derte und bedürfnisorientierte Natursport-aktivitäten für verschiedene Altersgruppen ermöglichen auch deren Angehörigen und Begleitpersonen die Teilnahme. Damit wir die Bedürfnisse und Fähigkeiten der

Teilnehmer*innen optimal einschätzen können, informieren wir uns vorab mittels Fragebögen über Art und Ausmaß der Einschränkungen. Mit dem Hausarzt ist abzuklären, ob aus ärztlicher Sicht Ein-schränkungen bestehen bzw. Sporttaug-lichkeit gegeben ist. Verbindliche Vorbe-sprechungen für jede unserer Aktivitäten bieten die Möglichkeit, alle offenen Fragen zu beantworten.

Sind inklusive Natursportaktivitäten tatsächlich für Menschen mit jeder Art von Behinderung möglich?Es gibt schwere Behinderungen, wo die Teilnahme an den Aktivitäten schwierig bzw. fast unmöglich ist. Aber es gibt sehr oft einen Weg, man muss ihn nur sehen

111 Thema

Page 112: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

und gehen. Das Unmögliche wird möglich, indem man es tut. Oft braucht es kreative Lösungen und die richtige Art von Unter-stützung.

Das klingt toll, aber wo ist die Grenze des Machbaren?Die Frage stellt sich für mich nicht. Für mich gibt es nur ethische Grenzen. Träume und Wünsche können auf die eine oder andere Weise fast immer realisiert werden. Die Fragen, die sich mir in der inklusiven Freizeitarbeit stellen, sind: Wie kreativ bin ich? Was traue ich mir zu? Wie sind meine Ressourcen an Geld, Zeit und Mitarbeiter*innen oder freiwilligen Helfer*innen? Wo brauche ich fach- oder sportspezifische Unterstützung wie bei-spielsweise durch Kajak- oder Outdoor-trainer oder Behindertenbetreuer? Wer jetzt Lust auf Inklusion bekommen hat, Praxiserfahrung benötigt oder einfach nur mal in die inklusive Freizeitarbeit hineinschnuppern möchte, ist herzlichst eingeladen bei unseren Natursportaktivi-täten in Klagenfurt mitzumachen. Wenn du mehr über inklusive erlebnisorientierte Freizeitarbeit wissen möchtest, empfehle ich die inklusiven Ausbildungsangebote der Alpenverein Akademie. Alles was du da lernst, kannst du sofort mit jeder Ziel-gruppe umsetzen, zudem machen erleb-nispädagogische Freizeitaktivitäten auch noch richtig viel Spaß.

Was motiviert dich? Wie lautet dein Motto? Bewegung schenkt Freude und Freiheit! Bewegung ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Neue Bewegungsmöglich-keiten bieten ein Mehr an persönlicher Bewegungsfreiheit und können dadurch das Selbstvertrauen und die Selbstwahr-nehmung stärken. Bewegung soll Freude bereiten und nicht leistungsorientiert sein. Das Schaffen von Bewegungsangeboten für Menschen mit Handicap ist für mich eine besonders freudvolle, kreative und sinnstiftende ehrenamtliche Tätigkeit.

Was braucht es, um mehr Inklusion im Alpenverein zu leben?Menschen und vor allem Jugendleiter*in- nen, die offen, kreativ und motiviert sind, sich inklusiv zu engagieren. Wir müssen nicht alles neu erfinden. Oft reicht ein Betreuer oder eine Betreuerin mehr und ein Kind mit besonderen Bedürfnissen kann problemlos an den Aktivitäten der Alpenvereinsjugend teilnehmen. Vor allem brauchen wir mehr Information und Sensi-bilisierung für das Thema Inklusion bereits in der Jugendleiter*innenausbildung und auch in den Sektionen und eine Plattform für Austausch und Vernetzung. Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Packen wir's gemeinsam an!

112

Page 113: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

113 Thema

Page 114: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

SKRIPTUMGRUNDKURS

114

Page 115: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

SKRIPTUMGRUNDKURS

Page 116: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

wissenswert

Der gut gepackteLeiter*innenrucksack

Die persönliche Ausrüstung von Gruppenleiter*innen richtet sich nach Aktivität, Zielgruppe und Zielsetzung sowie den persönlichen Vorlieben. Wir stellen dir die alpine Mindestausrüstung, eine erweiterte Aus-rüstung sowie die Luxus-Variante vor. Die alpine Mindestausrüstung sollst du in jedem Fall vollständig mitführen. Im Zweifelsfall eher weniger einpacken und Gewicht sparen.

Vorausgesetzt sind der Sportart gerechtes Schuhwerk, bewegungs-freundliche und der Witterung entsprechende Bergbekleidung sowie ein der Sportart angepasster Bergrucksack.

116

Page 117: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

117 Skriptum Erlebnis Berg

Page 118: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

AlpineMindestausrüstung

ErweiterteAusrüstung

Luxus-Variante

Proviant · ausreichend Flüssigkeit· Traubenzucker· Müsli-/Frucht-/Energieriegel

· Jause: Trockenobst, Speck, Käse, Brot· Obst und Gemüse

Süßigkeiten

Notfallausrüstung · 2er-Biwaksack· vollständiges Erste Hilfe-Paket· Signalmittel: Stirnlampe und Pfeife· Mobiltelefon· ÖAV-Ausweis und Jugendleiter*innenausweis· Bargeld (z.B. für Taxi)

· Reepschnur, 5 - 6 mm (ca. 5 m)· 2 Schraubkarabiner· 2 Bandschlingen (1x 60 cm, 1x 120 cm)

· Kabelbinder· Gewebeband· Werkzeug· Spieleseil

Bekleidung (ergänzend zurKleidungam Körper)

· Witterungsschutz gemäß Wetterbericht· Sonnenschutzcreme (mind. Faktor 30)

· Anorak und Überhose (wasser- /winddicht)· Pullover/Jacke/Hemd (Fleece, Merino-Wolle ...)· Mütze, Handschuhe· Sonnenbrille · Sonnenhut/Schildmütze· Lippenschutz· Buff· Regenhülle für den Rucksack· Fotoapparat· persönliche Medikamente (z.B. gegen Allergien)· Taschentücher

· Reservewäsche· Reservesocken· Haube und Handschuhe

Orientierungsmittel · Wanderkarte (1:25.000)· alpenvereinaktiv.com· Höhenmesser (Uhr)· Tourenplanung· Wetterbericht

· Kompass (Uhr) bzw. Bussole· Bleistift und Notizblock

· GPS

Praktisches &sonstigeAusrüstung

· kleines Taschenmesser · Multifunktionswerkzeug· Feuerzeug/Streichhölzer

· Fernglas· Wanderstöcke· WC-Papier· Rucksackspiele-Buch· Naturkundeführer· Spielematerialien

118

Page 119: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

AlpineMindestausrüstung

ErweiterteAusrüstung

Luxus-Variante

Proviant · ausreichend Flüssigkeit· Traubenzucker· Müsli-/Frucht-/Energieriegel

· Jause: Trockenobst, Speck, Käse, Brot· Obst und Gemüse

Süßigkeiten

Notfallausrüstung · 2er-Biwaksack· vollständiges Erste Hilfe-Paket· Signalmittel: Stirnlampe und Pfeife· Mobiltelefon· ÖAV-Ausweis und Jugendleiter*innenausweis· Bargeld (z.B. für Taxi)

· Reepschnur, 5 - 6 mm (ca. 5 m)· 2 Schraubkarabiner· 2 Bandschlingen (1x 60 cm, 1x 120 cm)

· Kabelbinder· Gewebeband· Werkzeug· Spieleseil

Bekleidung (ergänzend zurKleidungam Körper)

· Witterungsschutz gemäß Wetterbericht· Sonnenschutzcreme (mind. Faktor 30)

· Anorak und Überhose (wasser- /winddicht)· Pullover/Jacke/Hemd (Fleece, Merino-Wolle ...)· Mütze, Handschuhe· Sonnenbrille · Sonnenhut/Schildmütze· Lippenschutz· Buff· Regenhülle für den Rucksack· Fotoapparat· persönliche Medikamente (z.B. gegen Allergien)· Taschentücher

· Reservewäsche· Reservesocken· Haube und Handschuhe

Orientierungsmittel · Wanderkarte (1:25.000)· alpenvereinaktiv.com· Höhenmesser (Uhr)· Tourenplanung· Wetterbericht

· Kompass (Uhr) bzw. Bussole· Bleistift und Notizblock

· GPS

Praktisches &sonstigeAusrüstung

· kleines Taschenmesser · Multifunktionswerkzeug· Feuerzeug/Streichhölzer

· Fernglas· Wanderstöcke· WC-Papier· Rucksackspiele-Buch· Naturkundeführer· Spielematerialien

119 Skriptum Erlebnis Berg

Page 120: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Roter Faden für Wanderungenmit Gruppen

Vor einer Wanderung

Bevor eine Wanderung ausgeschrieben wird, sind einige Vorbereitungen zu treffen und notwendige Fragen zu klären. Will ich mit Kindern, Familien oder Jugendlichen unterwegs sein? Möchte ich Personen für Genusswanderungen, oder für anspruchs-volle Touren erreichen? Neben diesen Fra-gen zur Zielgruppe sind Ziele und Inhalte festzulegen. Zusätzlich zur Wanderung sind auch ein Programm, etwa inhaltliches Arbeiten, Spiele, oder eine extern geleite-te Kulturführung möglich.Sind die Teilnehmenden bekannt, erleich-tert dies die Einschätzung des Möglichen.

Nun ist Recherchearbeit angesagt. Für die Tourenplanung wichtige Informa-tionen sind in Führerliteratur oder auf Tou-renplattformen, zum Beispiel alpenverein-aktiv.com zu finden: Wegverlauf, Gehzeit, Wegstrecke, Öffnungszeiten der Hütten, aktuelle Bedingungen und mitunter sogar An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrs-mitteln sind hier übersichtlich dargestellt. Vor jeder geführten Wanderung sollte die Tour selbst abgegangen werden. Erkun-dungen vor Ort werden in die Tourenskiz-ze (auf Seite 28) eingetragen.

Zu einer professionellen Vorbereitung zählt auch der Selbstcheck: Wie geht es mir, habe ich Stress zuhause oder im Beruf, bin ich ausreichend fit für eventu-elle Notfälle? Reichen meine Erste Hilfe

Kenntnisse? Welche Motive lassen mich diese Wanderung anbieten? Antworten auf diese Fragen sollten beim Festlegen von Zielen miteinbezogen werden. Die erfolgreiche Bündelung all dieser Informationen wird im besten Fall mit der Ausschreibung der Wanderung abge-schlossen. Um Fragen von Teilnehmenden zuvorzukommen, ist es empfehlenswert eine zur Aktivität und Zielgruppe pas-sende Ausrüstungsliste anzubieten. Nun bleibt das Hoffen auf gutes Wetter – un-mittelbar vor der Wanderung ist es ratsam den Wetterbericht und die Wetterentwick-lung zu verfolgen.

Am Beginn und während einerWanderung

Am Beginn einer Wanderung sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen meist unsicher, besonders, wenn sie das erste Mal dabei sind und weder die Leitung noch Gruppenmitglieder kennen. Deshalb ist es wichtig einen klaren Rahmen zu geben: Vor dem Start wird die Wanderung vorgestellt und Informationen zu Wegver-lauf, Einkehrmöglichkeiten und Zeitdauer gegeben. Auch ist ein Materialcheck wichtig, alle Teilnehmenden sollen die vollständige Ausrüstung, Kleidung zum Wechseln sowie Verpflegung mitführen. Unterwegs bleibt die Gruppe zusammen.

Julia Rappich

120

Page 121: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Ein definiertes Schlusslicht und das klare Abmelden beim Austreten sorgen dafür, dass dies auch über die gesamte Zeit-dauer der Wanderung gelingt. Das Ver-lassen der Gruppe muss mit der Leitung abgesprochen werden.

Während der Wanderung

Unterwegs liegt die Aufmerksamkeit auf der Gruppe und der Umgebung. Wichtig ist, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Blick zu haben und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen: Ermüdung, Trittsi-cherheit, Unterforderung, Überforderung? Passt die Ausrüstung, sitzt der Rucksack?Das Gehtempo wird so gewählt, dass noch geplaudert werden kann. Dann ist es auch ein Leichtes mit den Teilnehmenden

ins Gespräch zu kommen. Die Leitung bekundet Interesse, fragt aktiv nach und weckt Motivation und Neugier.Selbstverständlich beobachtet die Leitung das Wetter, die Gelände- und Wegbeschaffenheit und erkennt vorhan-dene Gefahrenmomente. Notwendige Gefahrenhinweise werden gezielt und für alle hörbar gegeben. Bei Bedarf ist ein simples Handreichen wichtige Unterstüt-zung für Teilnehmende.

Nach einer Wanderung

Das Einholen von Rückmeldungen sowie das Nachfragen, wie es den Teilneh-mer*innen ergangen ist oder was das schönste Erlebnis an diesem Tag war, rundet das gemeinsame Erlebnis ab.

121 Skriptum Erlebnis Berg

Page 122: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

122

Page 123: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Wurde inhaltlich gearbeitet, ist es emp-fehlenswert, die Ergebnisse zu sichern. Auch können zum Abschluss noch offene Fragen geklärt werden. Mit einem klaren Ende werden die Teilnehmenden verab-schiedet und die Verantwortungssituation aufgelöst. Wer will, kann zuhause bei Bedarf die Tourenskizze ergänzen und die Wanderung auf alpenvereinaktiv.com hochladen.

Widrigkeiten bei einer Wanderung

Trotz professioneller Vorbereitung und guter Begleitung unterwegs sind Leiter*in-nen immer wieder mit unvorhergesehenen Situationen konfrontiert. Es kann schon mal vorkommen, dass Teilnehmende abrupt ermüden und nicht mehr weiter-gehen können oder wollen. In solchen Situationen ist eine Pause, inklusive Essen und Trinken wichtig. Hilfreich kann es sein, diese Personen neben oder hinter sich gehen zu lassen. Haben Teilnehmen-de Angst ist diese unbedingt ernst zu nehmen! In der Nähe bleiben, nicht stres-sen und Hilfe anbieten sind hier einfache, aber wichtige Interventionen. Geht ein*e Teilnehmer*in verloren, muss die Leitung feststellen, wer fehlt und wo die Person zuletzt gesehen wurde. Was weiters zu tun ist? Anrufen, rufen und suchen gehen. Die Gruppe wartet an einem vereinbarten, sicheren Ort.

In Kürze:

1 Vor einer Wanderung: Es ist wichtig auf Alter, Erfahrungen und Wünsche der Zielgruppe zu achten. Sind die Teilnehmenden bekannt, erleichtert dies die Einschätzung des Möglichen.

2 Tourenplanung zuhause, Erkundungen vor Ort, inklusive Tourenskizze, Selbstcheck und Klärung der rechtlichen und versi-cherungstechnischen Rah-menbedingungen gehören zu einer professionellen Vorbereitung.

3 Am Beginn einer Wan-derung: Die Leitung stellt die Wanderung kurz vor und klärt die wichtigsten Vereinbarungen für das gemeinsame Unter-wegs-Sein.

4 Während einer Wande-rung: Neben längeren, geplanten Pausen immer wieder Zeit zum Trinken und Wechseln der Klei-dung geben.

5 Nach einer Wanderung: Rückmeldungen einholen und den Tag abrunden. Wie war's, was war das schönste Erlebnis heute?

Literatur

VAVÖ. Ausbildungsunterlagen für die Wanderführerseminare des VAVÖ. 5. Auflage. Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit (2009). Wanderfibel.Wierer, S. (o.J.). Bergwanderführer Tirol. Ausbildungsskriptum. Tiroler Bergführerverband.

123 Skriptum Erlebnis Berg

Page 124: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Verhältnisse Gelände Mensch Ort (Wo)

Plan

ung

· Jahreszeit· Wetterlage· Wetterbericht· Alpine Auskunft· Sonstige Informationen (Internet, Hüttenwirt etc.)

· Führerliteratur· Karten· Entfernungen· Gehzeiten· Exposition· Sonstige Informationen (Internet, persönliche Berichte etc.)

· Leitung· Gruppengröße· Motivation· Erwartung· Können· Ausrüstung

· zu Hause· auf der Hütte

Rou

te

· Markierungen· Umwege/Abkürzungen· Gefahrenstellen· Wetterumschwung· Sicherung/Absicherung· Alternativen· Rückzugsmöglichkeiten

· Ständige Beobachtung· Standortorientierung· Standortvergleich· Flexibel reagieren· Sinnvolle Route wählen

· Kondition· Stimmung· Konkurrenz· Erfolgsdruck

· Ausgangspunkt· Weggabelung· in den Pausen

Situ

atio

nen

am B

erg · Gefahrenmomente

· Ist alles wie geplant, oder hatsich etwas verändert (VerhältnisseGelände, Mensch etc.)?

· Geländebeschaffenheit· Wegbeschaffenheit· Absicherung· Sicht

· Gruppendynamik· Übermotivation· Überforderung

In allen Entscheidungssituationenam Berg

Tourenplanung – was ist wichtig

124

Page 125: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Verhältnisse Gelände Mensch Ort (Wo)

Plan

ung

· Jahreszeit· Wetterlage· Wetterbericht· Alpine Auskunft· Sonstige Informationen (Internet, Hüttenwirt etc.)

· Führerliteratur· Karten· Entfernungen· Gehzeiten· Exposition· Sonstige Informationen (Internet, persönliche Berichte etc.)

· Leitung· Gruppengröße· Motivation· Erwartung· Können· Ausrüstung

· zu Hause· auf der Hütte

Rou

te

· Markierungen· Umwege/Abkürzungen· Gefahrenstellen· Wetterumschwung· Sicherung/Absicherung· Alternativen· Rückzugsmöglichkeiten

· Ständige Beobachtung· Standortorientierung· Standortvergleich· Flexibel reagieren· Sinnvolle Route wählen

· Kondition· Stimmung· Konkurrenz· Erfolgsdruck

· Ausgangspunkt· Weggabelung· in den Pausen

Situ

atio

nen

am B

erg · Gefahrenmomente

· Ist alles wie geplant, oder hatsich etwas verändert (VerhältnisseGelände, Mensch etc.)?

· Geländebeschaffenheit· Wegbeschaffenheit· Absicherung· Sicht

· Gruppendynamik· Übermotivation· Überforderung

In allen Entscheidungssituationenam Berg

Modifizierte 3x3 Filtermethode zur Tourenplanung. Aus der Masterarbeit “Kartographie im Bergsport” von Andreas Krex-hammer, Wien 2014. [http://othes.univie.ac.at/35494/1/2014-12-18_0709358.pdf Zugriff 06.12.2018]

125 Skriptum Erlebnis Berg

Page 126: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Gruppen leiten

Was ist eine Gruppe?

Wir sprechen von einer Gruppe, wenn drei bis 20 Personen (ab 20 Personen sprechen wir von einer Großgruppe), für eine gemeinsame Aufgabe oder ein ge-meinsames Ziel, mit der Möglichkeit der direkten Kommunikation für eine gewisse zeitliche Dauer von wenigen Stunden bis vielen Jahren zusammenarbeiten. (König und Schattenhofer, 2007, S. 15)

Rolle und Funktion als Leitung

Wenn wir Wanderungen leiten, haben wir eine ganz klare Funktion inne, die wir in unterschiedlichen Rollen ausführen können. Als Wanderführer*in stehen wir immer in der Funktion der Gruppen-leitung. Die professionelle Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden muss aufrechterhalten werden, da die (rechtliche) Verantwortung bei der Leitung liegt. Gleichzeitig nimmt die Leitungsper-son bestimmte Rollen ein, diese sollten bewusst und situationsadäquat gelebt und gewechselt werden.

Funktion ist eine erworbene, ver-liehene, vereinbarte oder festgelegte Rah-menbedingung in einer sozialen Gemein-schaft, die an beidseitig abgesprochene Tätigkeiten gebunden ist.

Rolle ist ein eigenes oder durch Fremd-erwartung gewähltes Verhaltensmuster, das abgesprochen oder unabgesprochen in der sozialen Gemeinschaft ausgeübt wird. Es ist nicht möglich, keine Rolle zu spielen. Die Gruppenleitung reagiert auf die Teilnehmenden als Vater, Mutter, Freund oder Freundin, als Autorität. (vgl. Pechtl, 1989, S. 203)

Die Funktion ist klar und mit ganz konkreten Verantwortungen verknüpft, die Rolle ist variabel. Wenn wir über viele unterschiedliche Rollen verfügen, sind wir flexibler in der Auskleidung unserer Funktion und können uns an die Bedürf-nisse der Gruppe oder von Einzelperso-nen anpassen. Wichtig ist, dass mit den teilnehmenden Personen Struktur und Rahmenbedingungen vereinbart werden.

Interventionen sind wichtig

In der Gruppe wird es kritisch, wenn wich-tige Gruppenthemen (zum Beispiel starker Leistungsdruck oder Macht) verdeckt, oder essenzielle Bedürfnisse (zum Bei-spiel Erschöpfung oder Zielsetzung) über-gangen werden und im richtigen Moment keine Intervention der Leitung oder eines achtsamen Gruppenmitglieds erfolgt.

Julia Rappich

126

Page 127: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

127 Skriptum Erlebnis Berg

Page 128: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

128

Page 129: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Gruppenmodelle und ihre Bedeutung für die Gruppenleitung

Ähnlich wie bei Modellen aus dem Alpin-sport können auch wir unser Handeln in der Gruppe methodisch fundieren und überprüfen. Gruppenmodelle helfen uns, die komplexe Wirklichkeit greifbarer und verstehbarer zu machen. Als Leitung helfen sie uns, auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben. Je nachdem, welches Modell wir über einen Gruppenprozess legen, verändert sich unser Blick auf die Gruppe oder die ge-wählte Intervention. Wichtige Modelle sind das Phasen- und Prozessmodell sowie das Rangmodell oder das Raummodell.

Raummodell von Lewin

Nach Lewin gibt es die Dimensionen Macht, Intimität und Zugehörigkeit, die in jeder Gruppe verhandelt werden müssen. Diese sind dynamisch miteinander ver-bunden, jede Differenzierung der einen Dimension bringt eine Veränderung in der anderen Dimension mit sich.

Macht ist nicht etwas, das der eine hat und der andere nicht. Macht ist relativ, weil sie immer in ein Netz sozialer Bezie-hungen eingeflochten ist. Hinderlich wer-den die Auseinandersetzungen um Macht dann, wenn sie alles andere dominieren. Für den Umgang mit Machtbalancen in Gruppen stehen meist zwei Lösungen zur Auswahl: Hierarchie und die Bildung von Normen. Ist die Machtdimension hoch, wird Nähe eher vermieden, die Zugehörig-keit in Frage gestellt oder über Subgrup-pen gelöst. (vgl. König und Schattenhofer, 2007, S.37)

Intimität beschreibt hier die Frage der Nähe und Distanz zwischen den einzelnen Personen. Oft stehen Teilneh-mende in einem inneren Konflikt zwischen zu starken Bindungen, die einengen und dem Erhalten von ausreichend Aufmerk-samkeit und Zuneigung. Eine besondere

Sprengkraft entwickeln in Gruppen enge Freundschaften und Liebesbeziehungen. Diese Beziehungen sind auf Exklusivität aufgebaut und schließen andere aus. Ist die Intimität hoch, gibt es einen großen Wunsch nach nahen Beziehungen. (vgl. König und Schattenhofer, 2007, S.38)

Eine Gruppe bildet sich in Abgren-zung zu anderen Gruppen oder Personen. Ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe hoch, gibt es wenig Durchlässigkeit sowie starke Regeln, Normen und Verpflichtun-gen. Wird die Grenzziehung jedoch zu rigide, wird die Entwicklung der Gruppe eingeschränkt. (vgl. König und Schatten-hofer, 2007, S.35)

Phasenmodell nach Tuckman

Tuckman war ein amerikanischer Psycho-loge, der 1965 ein Entwicklungsmodell von Gruppen entwickelt hat. Das Modell ist nicht normativ, die fünf Phasen sind nicht als ein starrer Ablauf zu verstehen, sondern greifen ineinander. Manchmal werden auch Phasen ausgelassen und später nach-geholt. Es zeigt Tendenzen von Gruppen auf, und wie alle Modelle ist es eines von vielen, das uns ermöglicht, die Komplexität von Gruppen greifbarer zu machen. Es ist aber eben nur ein Blickwinkel.

Forming: Anfangen – orientieren – kennenlernen. Die Gruppe ist in dieser Phase sehr vom Verhalten der Leitungs-person abhängig. Die Teilnehmenden beschäftigen Fragen wie „Was passiert hier?“, „Kann ich vertrauen?“. Es geht um ein erstes Kennenlernen sowie den Auf-bau von Sicherheit und Vertrauen.

Die verantwortliche Leitung soll ein Gefühl des Willkommens vermitteln und Interesse an den Teilnehmenden zeigen. Wichtig ist es, mit jedem Einzelnen Kon-takt herzustellen, ein paar Worte zu wech-seln, Blickkontakt aufzunehmen und mit Namen anzureden. Die Leitungsperson muss äußere Strukturen und Regeln fest-legen, damit die Gruppe weiß, in welchen

129 Skriptum Erlebnis Berg

Page 130: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Grenzen sie sich bewegen kann. Klare, präzise Anweisungen (zum Beispiel: „Kein Verlassen des Weges“, „Tagesablauf“, „Klare Ziele“) geben Struktur und Sicher-heit. Es sollen Möglichkeiten geschaffen werden, damit sich die Teilnehmenden untereinander kennenlernen können: Vorstellrunde, Kennenlern-Spiele, Fragen nach Motivation und Erwartungen. Das Finden von Gemeinsamkeiten ist immer verbindend. In dieser Phase braucht die Gruppe klare Führung und Leitung.

Storming: Rollendifferenzierung. In dieser Phase werden die Rollen inner-halb der Gruppe definiert: Wer hat das Sagen? Wer passt sich an? Wer ist wofür zuständig? Dabei kommt es häufig zu Konflikten und Spannungen. Diese Phase der Rollendifferenzierung ist sehr wichtig, damit die Gruppe handlungs- und arbeits-fähig wird.

Die Aufgabe der Leitungsperson ist es, der Gruppe die Möglichkeit zu geben, ihre Rollen auszuhandeln und zu definie-ren, andererseits muss sie gewährleisten, dass die Machtkämpfe in einem von ihr definierten Raum stattfinden. Auch die Leitung wird in ihrer Führungskompetenz und Festigkeit geprüft. Sie muss die eige-ne Position hervorheben, damit die Autori-tät nicht untergraben wird. Die Gruppe braucht einerseits Führung, andererseits auch die Möglichkeit zum eigenständi-gen Handeln. Die Leitungsperson soll die Gruppensituation überwachen und nur eingreifen, wenn Regeln verletzt werden. Stille, schwache oder angegriffene Perso-nen gut im Auge behalten und wenn nötig, Schutz bieten.

Norming: Bildung von Normen und Regeln. In dieser Phase kann übertriebe-nes Konkurrenzverhalten abgelegt wer-den. Der Zusammenhalt wird intensiviert, der Austausch von Ideen, Meinungen und Problemlösungen ist möglich, es entsteht ein Wir-Gefühl, die Kommunikation ist of-fener, Emotionen und Bedürfnisse können gezeigt werden. Die Gruppe braucht in dieser Phase noch etwas Unterstützung

bei ihren Aufgaben. Die Leitungsperson kann sich etwas mehr zurücklehnen, muss die Funktion aber beibehalten. Durch Abgabe oder Übertragung von Aufgaben und Verantwortung können Entfaltungs-möglichkeiten angeboten werden.

Performing: Die Gruppe auf ihrem Höhepunkt. In der Gruppe kann gute Kommunikation, Identifikation des Einzel-nen mit der Gruppe, erhöhte Gebebereit-schaft und Toleranz gegenüber Schwä-cheren beobachtet werden. Es besteht ein fester Zusammenhalt und es werden kaum Machtkämpfe ausgetragen. Die Gruppe ist nun optimal arbeitsfähig, dabei können die Rollen verschwimmen.

In dieser Phase kann die Leitungs-person noch mehr in den Hintergrund treten. Die Beobachtung der Gruppe bleibt aber weiterhin wichtig, wobei die Leitung auf echte Solidarität achten soll (ich bin da, ich stehe hinter euch, ich vertraue euch). Teilnehmende können nun in ihren eigenen Stärken und Schwächen gefördert werden, um diese bewusst in der Gruppe erleben zu können. Auch Feedback kann gut angenommen und genützt werden.

Adjourning: Abschied. Diese Phase gilt nur für Gruppen, die temporär zu-sammenkommen, in denen es ein klares Ende gibt. Das Ende einer Gruppe führt nun wieder zu Unsicherheit, aber auch zu Trauer und oft zu einem Ignorieren des bevorstehenden Verabschiedens. Dies macht sich bei Wanderungen immer wieder darin bemerkbar, dass sich die Gruppe gegen Ende hin beginnt aufzu-lösen: Es sind große Abstände zwischen den Teilnehmenden, oder ein hohes Geh-tempo zu beobachten.

Die Leitung sollte dieser Phase be- wusst Zeit einzuräumen. Mit Übungen, Ritualen oder Feedback kann das ge-meinsam Erlebte wertgeschätzt und das Abschiednehmen strukturiert werden. Die Gruppe braucht wieder mehr Führung. Hier heißt es, die Gruppe zusammenzu-halten und gut zum Endpunkt zu bringen.

130

Page 131: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

131 Skriptum Erlebnis Berg

Page 132: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

132

Page 133: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Das Modell von Tuckman wurde von Stahl 1977 weiterentwickelt. Er hat eine fünfte Phase mit der Bezeichnung Re-Forming (bilanzieren, sich besinnen, Erfahrungs-austausch) eingeführt. Im Unterschied zur fünften Phase von Tuckman, dem Ad-journing, geht es beim Re-forming nicht um das Auflösen der Gruppe, sondern vielmehr darum, eine Gruppe langfristig im Performing zu halten. (vgl. Tuckman W.B., 1965, S.384-389 und Stahl E., 2012, S. 68-74 und S.82-221)

Rangdynamikmodell nachRaoul Schindler

Raoul Schindler (1923-2014) war ein Wie-ner Psychotherapeut und Psychiater und hatte als einen seiner Arbeitsschwerpunk-te die Gruppentherapie. In jeder Gruppe können vier Positionen unterschieden werden. Zwischen diesen Positionen ent-stehen Spannungen, Affekte oder Identi-fikationen, die auf das Wohlbefinden der Teilnehmenden auf den Erfolg der Gruppe Einfluss haben. Die Positionen sind vor allem auf das Gegenüber (G) bezogen. Das G können reale Personen, zum Bei-spiel eine andere Gruppe, die Gruppen-leitung, oder aber abstrakte Figuren wie Ziel, Auftrag, Erwartungen, Visionen, der Berg sein. Eine Gruppe entwickelt ihr Ziel und ihre Identität immer in Auseinander-setzung mit einem Gegenüber.

Die Person in der Alpha-Position ist der/die Führer*in der Gruppe. Sie hat volle Unabhängigkeit, ihre Ziele sind die Ziele der Gruppe. Ihre einzige Verpflichtung: Sie muss einer oder eine von uns, der Grup-pe, sein! Wenn daran Zweifel entstehen, bemächtigt sich Angst und Unsicherheit in der Gruppe. Allgemein gilt: Personen in der Alpha-Position agieren und argumen-tieren nicht.Die Person in der Gamma-Position agiert als Gefolgschaft von Alpha und erlebt seine/ihre Arbeit als mühelos, weil er/sie nicht mit der Willensbildung belastet ist.

Tritt Ermüdung, zum Beispiel durch Über-forderung auf, beschäftigen sich die Fan-tasien des Gamma mit dem Austritt aus der Gruppe (Opposition). Häufig wendet sich das Gamma gegen das Omega.

Die Person in der Beta-Position wirkt beratend und sachlich anleitend, Betas sind Spezialist*innen, Fachmänner oder Fachfrauen. Sie legitimiert sich nicht, wie Alpha, aus sich heraus, sondern muss et-was leisten. Außerdem haben Betas eine große Unabhängigkeit, da ihre Bindung an die Gruppe eine indirekte ist und nur über die Alpha-Position verläuft. Deshalb werden Betas leicht mitgezogen, wenn Alpha gestürzt wird oder als Sündenbock den Affekten der Gruppe geopfert wird. Er hat gute Voraussetzungen auch mal selbst Alpha zu sein, z.B. durch eine revolutio-näre Gegengruppe. Betas sind, bis zu einem gewissen Grad, dem Alpha immer gefährlich.

Die Position in der Omega-Posi-tion erfüllt eine wesentliche Aufgabe für die Gruppendynamik. Sie wirkt störend, fremd, widerständig und randzugehörig und identifiziert sich mit dem Gegner. Sie wendet sich mit seinen Affekten gegen Alpha und löst dadurch die Aggression der Gruppe aus. Er verfügt nicht über die Machtmittel des Alpha und muss somit in der Auseinandersetzung versagen, worin nach Schindler offenbar auch seine gruppendynamische Bedeutung liegt. (vgl. Schindler, 1957, S. 105-111)

Die angeführten Positionen werden immer von Personen zum Dienste der Gruppe eingenommen und bedingen sich gegen-seitig. Meist werden die Positionen auch im Gruppenverlauf gewechselt. Jede Funktion kann aus jeder Position einge-nommen werden: So ist die Führung aus Alpha mitreißend, aus Beta funktionell und aus Omega despotisch (Schindler 1999). Personen, die die Omega-Position aus-füllen, müssen wir sehr gut im Blick be-halten. Meist sind es jene Teilnehmenden, die zurückbleiben, keine Kraft mehr haben

133 Skriptum Erlebnis Berg

Page 134: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

und Gefahr laufen, sich physisch zu ver-letzen. Es ist empfehlenswert, Personen in dieser Position nicht am Ende der Gruppe gehen zu lassen. Steckt eine Person in dieser Position fest, ist es mitunter notwendig, auch selbst in die Omegapo-sition zu gehen. Dann bedarf es großer Vorsicht und guter Einschätzung, ob es im Moment möglich ist und nicht zur Selbst-gefährdung führt.

Die Leitung aus der Beta-Position ist empfehlenswert. Die Position kann gut ausgefüllt werden, weil die Leitung meist die Person mit den höchsten fachlichen Kompetenzen ist. So kann man sich aus der Schusslinie nehmen, muss nicht um die Alpha-Position konkurrieren und kann einen neutralen, fachlichen Blick auf das Geschehen zur Verfügung stellen. Wenn es die jeweilige Situation erfordert, ist es sehr wichtig, alle Positionen einnehmen zu können. In Gefahrensituationen muss ich sicherstellen können, dass mir gefolgt wird.

In Kürze:Raummmodell von Lewin

1 Macht: In Gruppen wollen wir unseren Lebens-raum mitbestimmen, sind dabei aber dem Einfluss der anderen ausgesetzt. Auf Wanderungen ist dies zum Beispiel das Gehtempo, die Pausenwahl oder das Ge-sprächsthema der Gruppe.

2 Intimität: Halten Teilneh-mer*innen eher Abstand zueinander, bleiben sie kühl und sachbezogen oder ist die Nähe ein wichtiger Wert in der Gruppe? Müssen sich alle gleich nah sein oder darf es Unterschiede geben?

3 Zugehörigkeit: In jeder Gruppe muss geklärt wer-den, wer dazu gehört und wer nicht, wer im Zentrum steht und wer am Rand.

Literatur

Schindler, R. (2016). Grundprinzipien der Psychodynamik in der Gruppe. In: Spaller, C. Wirnschimmel,K. (Hrsg.), Raoul Schindler. Das lebendige Gefüge der Gruppen (S.105-112). Gießen: Psychosozialverlag.König, O. & Schattenhofer, K. (2007). Einführung in die Gruppendynamik. Heidelberg: Carl-Auer Verlag.Pechtl,W. (1989). Organismus und Organisation. Linz: Veritas.Stahl, E. (2012). Dynamiken in Gruppen. Weinheim Basel: Beltz Verlag.

134

Page 135: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

In Kürze:Phasenmodell nach Tuckmann

1 Forming: In dieser Phase braucht die Gruppe klare Führung und Leitung. Wich-tig sind klare Strukturen, damit die Gruppe weiß, in welchen Grenzen sie sich bewegen kann.

2 Storming: Wer hat das Sagen? Wer passt sich an? Wer ist wofür zuständig? Häufig kommt es zu Kon-flikten. Diese Phase ist sehr wichtig, damit die Gruppe handlungs- und arbeitsfähig wird.

3 Norming: Die Gruppe ist in dieser Phase kaum in der Lage neue Gruppenmitglie-der aufzunehmen. Es würde eine Regression stattfinden und die Gruppe würde in die Phase Eins oder Zwei zurückfallen.

4 Performing: Diese Phase erleben wir am Berg oder in allen Ausbildungsgruppen in abgeschwächter Form, weil die Abhängigkeit von der Leitung aufrecht bleibt (Orientierung, Kenntnis des Weges, Wettereinschät-zung, Wissen). Für mehr Autonomie kann es hilfreich sein, nicht sicherheitsrele-vante Entscheidungen an die Gruppe abzugeben.

5 Adjourning: Dieser Phase bewusst Zeit einräumen. Mit Übungen, Ritualen oder Feedback kann das gemein-sam Erlebte wertgeschätzt und das Abschiednehmen strukturiert werden.

In Kürze: Rangdynamik nach Schindler

1 Alpha repräsentiert die Gruppe nach außen, gibt inhaltliche Impulse und verhandelt mit der Leitungs-person. Als Führer*in der Gruppe werden seine*ihre Vorschläge angenommen.

2 Gammas haben keinen Füh-rungsanspruch. Sie haben sich Alpha angeschlossen und identifizieren sich mit dessen Vorschlägen.Reagieren häufig aggressiv auf die Inputs von Omega.

3 Betas wirken beratend und sachlich in der Gruppe. Sie wären für die Gruppenfüh-rung geeignet und sind da-mit auch Rivalen von Alpha. In schwierigen Situationen nimmt Alpha meistens mit ihnen Kontakt auf.

4 Omegas werden als störend und oft als Hindernis für eine schnelle Lösung oder Entscheidung empfunden. Sie reagieren am ehesten aggressiv gegen Alpha.

135 Skriptum Erlebnis Berg

Page 136: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Lesenswert

Konflikte inGruppen

Chancen für Veränderung

Folgendes Kapitel soll helfen, die Chancen zu erkennen, die Konflikte in sich tragen. In jedem Konflikt stecken Möglichkeiten für Veränderung, sie sind wertvoll und notwendig für unsere Entwicklung und nicht etwas, das es zu vermeiden gilt. Nach Schwarz (2005) ist es nicht zweckmäßig der Frage nach Ursache und Wirkung eines Konflikts nachzugehen, da alles und jedes die Ursache sein kann. Wichtig ist, der Frage nach dem Sinn des Konflikts nachzugehen.

Der Sinn von Konflikten

Konflikte bearbeiten Unterschiede. Wie unterscheide ich mich von anderen? Wer ist wofür zuständig? Wer ist stärker? Wer ist besser? Die Beschäftigung mit diesen Fragen führt zwangsläufig zu mehr Klarheit über mich selbst, meine Gruppe, meine Organisation. Vorhandene Unter-schiede werden verdeutlicht und fruchtbar gemacht.

Konflikte stellen die Einheitlichkeit von Gruppen her, indem, wie oben beschrie-ben, Unterschiede bearbeitet werden. Ein Beispiel: Außenseiter*innen lösen

Konflikte aus und können mit Hilfe von Konfliktbearbeitung wieder in die Gruppe integriert werden. Die Gruppe entwickelt sich weiter, indem ein Thema bearbeitbar und integriert wird, das bisher negiert und abgespalten wurde.

Konflikte dienen der Entwicklung so-zialer Komplexität, da die Vielfalt und Verschiedenheit von Ansichten und Sach-verhalten häufig erst durch einen Streit sichtbar wird.

Konflikte garantieren Gemeinsamkeit, indem sie dazu führen, dass klare Linien und das Wesentliche hervortreten und Sonderinteressen dem Allgemeininteresse untergeordnet werden müssen.

Konflikte garantieren Veränderung, da die Weiterentwicklung von Gruppen und Organisationen mit Konflikten einhergeht.

Konflikte erhalten das Bestehende, in-dem es durch die Auseinandersetzung ge-stärkt wird. (vgl. Schwarz, 2005, S. 15-35)

Julia Rappich

136

Page 137: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Der echte Konflikt

Wir streben danach, unsere Bedürfnisse optimal zu befriedigen. Treffen nun zwei oder mehrere Personen aufeinander, deren Befriedigung der Bedürfnisse oder Ziele sich im Weg sind, entstehen Stö-rungsfelder (Konflikte). (Schwarz, 2004, S. 35) Pesendorfer (2004) spricht von einem echten Konflikt, wenn von unter-schiedlichen Menschen oder Menschen-gruppen widersprüchliche Interessen vertreten werden, für deren Erreichung sie aufeinander angewiesen sind (oder dies zumindest glauben).

Konflikte erkennen

Auf Konflikte weisen Symptome wie Ablehnung und Widerstand (ständiges Wi-dersprechen oder mürrische Reaktionen), Aggressivität und Feindseligkeit (verlet-zende Bemerkungen, absichtliche Fehler, böse Blicke), rechthaberisches Verhalten (Beharren auf Vorschriften und Regeln) oder Flucht (Vermeiden von Kontakten oder wortkarges Zusammensein) hin. Auch lässt distanzierte Freundlichkeit auf vorhandene Konflikte schließen.

137 Skriptum Erlebnis Berg

Page 138: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

+ –Flucht

Übereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung vermeidbar

rasch, einfach, keine Verlierer keine Lösung, kommt bald wieder,belastend

VernichtungÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

Dauerlösung, eindeutig nicht korrigierbar, hohes Risiko,Weiterentwicklung gefährdet

UnterwerfungÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

beide überleben,neues Ordnungssystem

instabil, ungerecht

DelegationÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

rasch, einfach, kein Verlierer,keine Verliererin

keine Lösung, kommt bald wieder,belastend

KompromissÜbereinstimmung möglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

gemeinsame Verantwortung,Teileinigung

Teilunzufriedenheit

KonsensÜbereinstimmung möglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

Konflikt wird akzeptiert braucht viel Zeit

Konfliktbewältigung

Für die Bewältigung eines Konflikts braucht es nach Pechtl (2001, S. 137-146) das Herausfiltern der unterschiedlichen Wünsche, Impulse, Ziele und Forderun-gen. Diese müssen „auf den Tisch“ und sollen nicht nur dumpf in unserer Gefühls-welt schlummern. Erst dann kann der Konflikt bearbeitet und gelöst werden.

Im Einzelnen gibt es wahrscheinlich mehr Möglichkeiten Konflikte zu lösen als Menschen auf der Welt leben. Dennoch werden in vielen Lösungen einige wenige Grundmuster sichtbar. Schwarz be-schreibt folgende Konfliktlösungsmodelle (2005, S. 278ff):

138

Page 139: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

+ –Flucht

Übereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung vermeidbar

rasch, einfach, keine Verlierer keine Lösung, kommt bald wieder,belastend

VernichtungÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

Dauerlösung, eindeutig nicht korrigierbar, hohes Risiko,Weiterentwicklung gefährdet

UnterwerfungÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

beide überleben,neues Ordnungssystem

instabil, ungerecht

DelegationÜbereinstimmung unmöglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

rasch, einfach, kein Verlierer,keine Verliererin

keine Lösung, kommt bald wieder,belastend

KompromissÜbereinstimmung möglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

gemeinsame Verantwortung,Teileinigung

Teilunzufriedenheit

KonsensÜbereinstimmung möglich,Auseinandersetzung unvermeidbar

Konflikt wird akzeptiert braucht viel Zeit

Konfliktlösung: die Handlungsfähigkeitwird nicht weiter beein-

trächtigt. Konflikten aus dem Weg gehen: der Kon-

flikt weitet sich aus oder verschiebt sich.

139 Skriptum Erlebnis Berg

Page 140: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

140

Page 141: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Konflikte begleiten und fürEntwicklung nutzen

Die Unterdrückung, Abspaltung und Vermeidung von Konflikten kann die Wei-terentwicklung von Personen, Gruppen und Organisationen behindern. Konflikte setzen die Bereitschaft voraus, dass bisherige Annahmen, Normen, Verhaltens-weisen überdacht und auch verändert werden. Um Konflikte gut begleiten und für Entwicklung nutzen zu können, ist die eigene Einstellung zu Konflikten wesent-lich. Sie sollten nicht als lästige Ereignisse oder als Bedrohung angesehen werden, sondern als Chance und produktive Her-ausforderung.

Da Konflikte Prozesse sind und somit sehr dynamisch, gibt es keine Rezepte, nach denen sie begleitet werden kön-nen. Leitlinien und Modelle helfen uns, in Konfliktsituation einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir können

… um eine Beruhigungsphase bitten. Wenn es sehr emotional und aufgeladen ist, kurze Pause machen: aussteigen und durchatmen.

… um die Umformulierung eines Vor-wurfes in einen Wunsch bitten. „Sag mal, was du willst!“ Jeder Ärger lässt sich in einen Wunsch umformulieren. Dann wird die Kommunikation klarer und konkreter.

… absolute Begriffe wie immer, nie, niemand, du bist vermeiden. Diese Verallgemeinerungen zementieren unser Gegenüber fest und steigern die Aufre-gung. „Du bist immer…“, ist eine absolute Killerphrase.

… Ich-Botschaften senden und Wir-, Man-, Du-Botschaften vermeiden. Durch die Man-Form wird das persönliche Erleben zu einer allgemeinen Gesetz-mäßigkeit. Du-Botschaften sind wohl die am weitesten verbreitete Technik, um eine Ich-Aussage zu vermeiden. „Musst du immer dazwischenreden?“ statt „Ich bin sauer, wenn ich unterbrochen werde“.

… uns auf konkrete Beobachtungen be-ziehen. „Ich habe beobachtet, …“

… Gefühle äußern. „Du machst mich traurig, wütend, etc.“

… eigene Bedürfnisse mitteilen. „Weil mir … wichtig ist.“

… eine konkrete Bitte aussprechen. „Ich wünsche mir …“

(vgl. Schulz von Thun, 1981, S.123-125; Rosenberg, 2007, S. 25-26; Vopel, 2008, S.11-39)

Literatur

Glasl, F. (1994). Konfliktmanagement. Ein Handbuch zur Diagnose und Behandlung von Konflikten für Organisationen und ihre Berater. Bern: Haupt Verlag.Pechtl, W. (1989). Organismus und Organisation. Linz: Veritas.Rosenberg, M.B. (2007). Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Paderborn: Junfermann Verlag.Schulz von Thun, F. (2014). Miteinander reden:1. Störungen und Klärungen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.Schwarz, G. (2005). Konfliktmanagement. Konflikte erkennen, analysieren, lösen. Wiesbaden: Gabler.Vopel K. (2008). Kreative Konfliklösung. Salzhausen: Iskopress.

141 Skriptum Erlebnis Berg

Page 142: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Übungsblätter Orientierung

Geländeform & BeschreibungWelche Geländeform passt zu welcher Beschreibung?Setze den richtigen Buchstaben ins Leerfeld.

Der Hügel fällt auf der Westseite steil ab.

Von NW führt ein Graben auf den Hügel, im NE liegt eine Kuppe.

Die westliche Kuppe auf dem Hügel ist höher.

Der Hügel fällt nach allen Seiten gleichmäßig ab.

Der Hügel fällt gegen NE sanft ab.

Das Gelände ist stark kupiert, viele Kuppen und Mulden sind zu finden.

Der Hügel ist mit Gräben durchsetzt. Am NW-Fuß des Hügels liegt eine Kuppe.

In der Mitte der gleich hohen Hügel liegt ein Sattel.

Im NE-Teil des Hügels ist eine Terrasse.

Die SE-Kuppe auf dem Hügel ist etwas höher.

142

Page 143: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

A

B

C D

F

E

G

H

J

I

143 Übungsblätter Orientierung

Page 144: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

HöhenlinienbildWelches Höhenlinienbild passt zu welchem Schnitt? Setze zu jedem Buchstaben die entsprechende Ziffer.

Übungsblätter Orientierung

A B C

D E F

G H I

144

Page 145: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

A

1

4

7

D

G

B

2

5

8

E

H

C

3

6

9

F

I

145 Übungsblätter Orientierung

Page 146: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

GeländebeurteilungEinige knifflige Aufgaben und Fragen zur Geländebeurteilung

Übungsblätter Orientierung

Markiere den jeweils höchsten (HP) bzw. tiefsten (TP) Punkt.

Wie viele Meter ist der relative Höhenunterschied zwischen HP und TP? (Höhenlinienabstand 20m)

Kennzeichne alle Erhebungen wie Hügel, Kuppen mit (H).

Kennzeichne alle Vertiefungen wie Senken mit (S).

Kennzeichne alle Rücken und Grate mit einer Linie (braun).

Kennzeichne alle Gräben und Mulden mit einer Linie (blau).

Routenwahl: Wie könnte ein ökonomischer Weg entlang der jeweiligen Bilddiagonalen verlaufen? (Beachte Höhenunterschiede und Umwege!)

146

Page 147: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Partnerübung

Versuche, die vier darge-stellten Geländeformen zu beschreiben. Dein/e Partner*in versucht, die Beschreibung dem richtigen Höhenlinienbild zuzuordnen.

147 Übungsblätter Orientierung

Page 148: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Zeichne folgende Geländeformen auf:

Übungsblätter Orientierung

Alm Höhle Rücken

Doline Hügel Sattel / Einschnitt

Flanke / Hang Kamm Säule / Nadel / Gendarm

Gebirge Kar Scharte

Gebirgsstock Kegel / Kogel / Kinkerle Schlucht

Geländekante kupiertes Gelände Tal

Gipfel Kuppe Terrasse

Gipfelkette Mulde Turm

Graben Plateau

Grat Rinne

148

Page 149: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Folgende Farben auf einer Wanderkarte bedeuten:

Bestimme die Himmelsrichtungen und die jeweilige Gradzahl in der Windrose:

Rot Blau Schwarz

Braun Grün Weiß

Grau

1

2

3

4

5 6 7

8 9 10

11 12 13

14 15 16

16

15

14

12

11

109

8

7

6

4

3

21

13 5

149 Übungsblätter Orientierung

Page 150: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Höhenprofil & TourenskizzeTrage folgende Aufgabenstellungen in die Tourenskizze ein und und erstelle ein Höhenprofil deiner Tour:

Übungsblätter Orientierung

Markante Wegpunkte & Checkpoints (z.B. Brücke, Gipfel, etc.),

Fortlaufende Bezeichnung der Wegpunkte (A, B, C, usw.),

Fortlaufende Nummerierung der Routenabschnitte (1, 2, 3, usw.),

Marschzahl des Routenabschnitts [°, H-Rg.],

Höhenangabe der Wegpunkte [Hm],

Differenz der Höhenmeter des Routenabschnitts [Hm],

Horizontale Wegstrecke des Routenabschnitts / des Tracks [km],

Abschätzung der Dauer der Routenabschnitte [h],

Geplante Uhrzeit an den Wegpunkten [hh:mm],

Höhenmeteranzahl in Summe [Hm],

Horizontale Wegstrecke in Summe [km],

Abschätzung der Dauer der gesamten Bergtour [h].

150

Page 151: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Abschnitt Höhen-differenz [Hm]

Dauer[h]

h. Wegstrecke [km]

Dauer[h]

gesamte Dauer [h]

Abschnitt

Höhen-differenz [Hm]

Dauer[h]

Wegstrecke [km]

Dauer[h]

Uhrzeit der Teilstrecke[h]

151 Übungsblätter Orientierung

Page 152: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Höh

e [H

m]

152

Page 153: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

horizontale Wegstrecke [km]

153 Übungsblätter Orientierung

Page 154: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

N

154

Page 155: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

155 Übungsblätter Orientierung

Page 156: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

ÜbungsblattTourenplanung Bergwandern

Erstellt von

Erstellt am

Tour am

Tour

1: Karten-Nr. & Hersteller

2: Ausgangspunkt

bekannt / unbekannt Koordinaten m Uhr

3: (Ziel-) Gipfel

bekannt / unbekannt Koordinaten m Uhr

4: Endpunkt

bekannt / unbekannt Koordinaten m Uhr

5: Gruppe

Teilnehmer*innenanzahl

Teilnehmer*innen bekannt gemischt unbekannt

Eigenkönnen Anfänger*innen Fortgeschrittene Expert*innen

Motivation ehrgeizig besonnen zurückhaltend

Bergerfahrung gering mittel hoch

156

Page 157: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

8: Planung Aufstieg

Höhen-differenz

Höhen-meter

Weg-strecke

Dauer [hh:mm]

Marsch-zahl [°]

Hang-neigung [°]

Schwierig-keit

Strecke 1:

Strecke 2:

Strecke 3:

Strecke 4:

9: Schlüsselstellen

Wo?

Wo?

Wo?

Wo?

6: Alpine Mindestausrüstung

Notfallausrüstung Orientierungsmittel Bekleidung Getränk und Jause

Sonstige Ausrüstung · Bergbekleidung, entsprechendes Schuhwerk & Reservewäsche· angepasster Bergrucksack· Proviant & Flüssigkeit (Tee) sowie Energieriegel & Traubenzucker· Wind- & Wetterschutz: Lippenschutz, Mütze, Pullover, Regenjacke, Handschuhe, Buff· Orientierungsmittel: Karte, Bussole & H-Messer· Notfallausrüstung: Pfeife, EH-Material & Biwak· Mobiltelefon (inkl. 140, 112, ICE)· Stirnlampe (mit frischen Batterien)· Sonnenschutz: Brille, Creme & Kappe· kleines Messer / Mehrzweck-Tool· Geldtasche (Faltkarte, Jugendleiter*innen-Ausweise)· (Blei-) Stift & Notizblock· Taschentücher & Medikamente· Karabiner & Reepschnur

7: Wetter

Gewitterneigung gering mittel hoch

Gewittergefahr Vormittag früher / später Nachmittag Abends

Bewölkung sonnig wechselnd bewölkt stark bewölkt

Niederschlag Schneefall Regen Nebel

Sicht perfekt eingeschränkt sehr schlecht

Wind / Richtung windstill schwach, mäßig; km/h: stark, Sturm; km/h:

Temperaturen im Tal, °C: am Steig, °C: am Gipfel:, °C:

157 Übungsblatt Tourenplanung Bergwandern

Page 158: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

10: Orientierung (markante Wegpunkte)

Strecke 1:

Strecke 2:

Strecke 3:

Strecke 4:

11: Varianten

Strecke 1:

Strecke 2:

Strecke 3:

Strecke 4:

12: Zeit

Gesamt hm Aufstieg hm: entspricht Stunde(n) Minuten Gesamtzeit:

Gesamt km Aufstieg km: entspricht Stunde(n) Minuten

Zeit Abstieg hm: entspricht Stunde(n) Minuten

13: Hilfreiche Information

Maßstab 1:25.000 1 cm auf der Karte entspricht 250 m in der Natur. (4 cm entspricht 1 km)

Maßstab 1:50.000 1 cm auf der Karte entspricht 500 m in der Natur. (2 cm entspricht 1 km)

Maßstab 1:25.000 Abstand der Höhenlinien von 1,0 mm entsprechen einer Hangneigung von 40°.

Maßstab 1:50.000 Abstand der Höhenlinien von 1,0 mm entsprechen einer Hangneigung von 20°.

Maßstab 1:50.000 Abstand der Höhenlinien von 0,5 mm entsprechen einer Hangneigung von 60°.

14: Zeitplanung

ca. 300 Hm/h (Höhenmeter pro Stunde) für Gruppen.

ca. 400 Hm/h (Höhenmeter pro Stunde) für Einzelaufstiege.

ca. 4.000 m horizontale Entfernung pro Stunde für Einzel- & Gruppenaufstiege.

Zeitplanung Aufstieg: großer Wert + halber Wert des kleineren Wertes addieren entspricht der gesamten Aufstiegszeit.

Zeitplanung Abstieg: ca. 1/2 bis 2/3 der gesamten Aufstiegszeit einkalkulieren.

15: Temperaturänderung / Wetterverschlechterung

Die Temperaturabnahme beträgt je 100 m Höhe ca. 0,5 °C. 2000 m höher ist es (ohne Wind) ca. 10 °C kälter!

Steigt die Höhe am Höhenmesser obwohl man sich nicht bewegt, so sinkt der Luftdruck (Wetterverschlechterung).

16: Notruf

Bergrettung: 140 Int. Notruf: 140 In case of emergency (ICE):

158

Page 159: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

Eintragungen: markante Wegpunkte & Checkpoints einzeichnen (z.B. Brücke, Gipfel, etc.), fortlaufende Bezeichnung der Wegpunkte (A, B, C, usw.), fortlaufende Nummerierung der Routenabschnitte (1, 2, 3, usw.), Marschzahl des Routenab-schnitts [°, H-Rg.], Höhenangabe der Wegpunkte [Hm], Differenz der Höhenmeter des Routenabschnitts [Hm], horizontale Wegstrecke des Routenabschnitts / des Tracks [km], Abschätzung der Dauer der Routenabschnitte [h], geplante Uhrzeit an den Wegpunkten [hh:mm], Neigung des Routenabschnitts [°], Höhenmeteranzahl in Summe [Hm], horizontale Weg-strecke in Summe [km], Abschätzung der Dauer der gesamten Bergtour [h].

Höh

e [H

m]

horizontale Wegstrecke [km]

N

159 Übungsblatt Tourenplanung Bergwandern

Page 160: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

160

Glossar

4u Kinder- und Familienmagazin: Das Magazin der Alpenvereinsjugend für alle Mit-glieder zwischen 0 und 12 Jahren, sowie für alle Familien.

5 plus 1 – Regelung: Bist du als Jugendleiter*in mit einer Gruppe von mind. fünf Per-sonen unterwegs, übernachtest du auf der Hütte kostenlos. Jugendleiter*innenausweis nicht vergessen.

Abenteuer gestalten: Jugendmitarbeiter*innen zwischen 14 und 16 Jahren treffen Gleichgesinnte, lernen miteinander und kommen mit viel Motivation wieder nach Hause.

Alpenverein-Akademie: Die Bildungseinrichtung des Alpenvereins. Organisiert und ad-ministriert die Aus- und Weiterbildungen.

Alpenverein Coaching: mobiler Beratungs- und Entwicklungsdienst. Unterstützt die Arbeit in den Jugendteams vor Ort.

Alpenverein intern-Newsletter: versorgt die Alpenvereins-Sektionen und ihre (ehren-amtlichen) Mitarbeiter*innen mit den wichtigsten Informationen aus dem Hauptverein in Innsbruck.

Alpenvereins-Shop: Onlineshop für Vereinsartikel, Publikationen, Alpenvereinskarten sowie ausgewählte Ausrüstung und Bekleidung. Mit Sektionspreisen!

aufZAQ: bietet eine Zertifizierung für Lehrgänge der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit. Ziel ist es, Kompetenzen von Kinder- und Jugendleiter*innen sowie von Jugendarbeiter*innen transparent darzustellen und anzuerkennen.

Bergauf: das Mitgliedermagazin des Österreichischen Alpenvereins. Erscheint fünf Mal im Jahr, auch online.

Bergferien – Familienurlaub auf Hütten: preisgünstige Urlaube auf Alpenvereinshütten mit Programm für Eltern und Kinder.

bergundsteigen. Menschen · Berge · Unsicherheit: Zeitschrift für Risikomanagement im Bergsport. Erscheint 4x jährlich. Mit bem Blog auch online.

bike’n’climb: Camps im Sommer für alle 12 bis 15 Jährigen, von risk’n’fun.

DREI D – Denkraum für die Jugendarbeit: Fachpublikation für Jugendarbeit im Alpen-verein. Wenn du ehrenamtlich in einem Jugendteam aktiv bist, wird dir das Heft vier Mal im Jahr kostenlos zugeschickt.

DREI D Special: Ergänzend erscheinen DREI D-Ausgaben zu bestimmten Schwer-punkten, zum Beispiel Naturbeziehung, Sportklettern mit Kindern, Recht und Haftung, Familienarbeit sowie Bergsport und Gesundheit.

Ferienwiese: barrierefreier Jugend- und Familienzeltplatz der Alpenvereinsjugend in Weißbach bei Lofer.

Get ready: Vorbereitungskurse für Alpinteam- und Jugendteam-Mitglieder.

Page 161: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene

161 Glossar

Junge Alpinisten: alpines Bergsteigen für junge Mitglieder. YOUNGSTERS sind unsere Kurse in den Alpinsportarten. Im TEAM begleiten Weltklassealpinist*innen junge Berg-steiger*innen.

Jugendleiter*innenausweis, Familiengruppenleiter*innenausweis: die Karte, die deine Funktion offiziell bestätigt.

Lehrgang Alpinpädagogik: die Weiterbildung für alle die sich für die Arbeit mit Grup-pen im alpinen Naturraum qualifizieren wollen. Jugendleiter- und Familiengruppenlei-ter*innen haben mit ihrer Ausbildung bereits einen Großteil des Lehrgangs absolviert.

Mit Kindern auf Hütten: ausgewählte Hütten, auf Kinder und Familien ausgerichtet.

Naturtagebuch: Forschertagebuch für jung und junggebliebene Naturforscher*innen zum Basteln, Malen und Lesen.

P.U.L.S. Pressepraktikum: Pressearbeit bei Umweltbaustellen oder Bergwaldprojekten. Bei den Starterworkshops wirst du auf deine Aufgabe vorbereitet.

risflecting®: pädagogischer Ansatz für den souveränen Umgang mit Rausch und Risiko.

risflecting® Studienweg zur risikopädagogischen Begleitung. Vermittelt die Grundlagen der Rausch- und Risikopädagogik.

risk’n’fun: Ausbildungsprogramm der Alpenvereinsjugend für Freeriden und Biken.

risk’n’fun Kids: Biken, Snowboarden, Schifahren, Klettern, Bouldern im risk´n´fun Style. Für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 - 15 Jahren.

Rucksackspielebuch Sommer und Winter: kleine Spielesammlung, lässt keine Lange-weile auf Wanderungen aufkommen.

Schulprogramme: Angebote für Schulklassen zu den Themen Persönlichkeitsentwick-lung, Naturbeziehung, Gesundheitsförderung und English in action.

Sommercamps: betreute Ferienwochen in ganz Österreich. Raus in die Natur und rein ins Abenteuer.

Tourenbuch Edle Räusche: funktioniert traditionell, mit Bleistift und Papier und passt in jede Rucksacktasche. Für die Vor- und Nachbereitung von Bergtouren.

Übungsleiter*innenkurse: fundierte alpinsportliche Grundausbildung für die Leitung von Gruppen. Die Ausbildung für Tourenführer*innen und wahlweise für Jugendleiter*in-nen des Alpenvereins.

Umweltbaustellen: Arbeitseinsätze für Natur & Umwelt. Wege befestigen, Bäume pflanzen, Erosionsstellen begrünen oder Bergbauern helfen. Ab 16 Jahren.

Update: Weiterbildung exklusiv für Tourenführer*innen, Jugendleiter*innen und Fami-liengruppenleiter*innen.

Vielfalt bewegt: Alpenvereinsmitglieder beobachten Tiere und Pflanzen. Ein Biodiversi-tätsmonitoring über der Waldgrenze.

Page 162: WORKBOOK - Alpenverein · bergsteigen oder einen Kurs aus dem Schwerpunkt Kinder & Familie des Lehrgang Alpinpädagogik wählen. Zudem kannst du dich mit diesem Workbook in verschiedene