WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 02-2013

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Ausgabe Juni 2013 Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Hanseregion: Grenzenlos stark! Giovanni di Lorenzo: Die Macht der Medien Seiten 22-23 Dr. Rüdiger Grube: Deutsche Bahn – starker Partner der Hansestadt Seiten 28-29 Mit Volldampf in die falsche Richtung – Schulpolitik in Schleswig-Holstein Seiten 40-43 Vierter Norddeutscher Wirtschaftstag Seiten 6-15

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Mitgliedermagazin der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein im Wirtschaftsrat der CDU e.V. - Ausgabe 02-2013 Juni

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Ausgabe Juni 2013Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HHPVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG

Hanseregion: Grenzenlos stark!

■ Giovanni di Lorenzo:Die Macht der Medien Seiten 22-23

■ Dr. Rüdiger Grube: Deutsche Bahn –starker Partner der Hansestadt Seiten 28-29

■ Mit Volldampf in die falsche Richtung –Schulpolitik in Schleswig-Holstein Seiten 40-43

Vierter Norddeutscher Wirtschaftstag Seiten 6-15

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ur scheinbar steht das Motto desNorddeutschen Wirtschaftstags

im krassen Widerspruch zum Motto desEvangelischen Kirchentags: „Grenzen-los stark“ versus „Soviel du brauchst“.Eine gesunde wirtschaftliche Entwick-lung bedeutet sichere Arbeitsplätzeund damit die Existenzgrundlage füreine Region bzw. ein ganzes Land. Neh-men soviel man braucht funktionierteben nur auf der Basis einer nachhalti-gen wirtschaftlichen Grundlage.

Zum vierten Mal haben die norddeut-schen Landesverbände des Wirtschafts -rats eine Vielzahl von Themen der Han-seregion auf ihrer gemeinsamen Ta -gung am 25./26. April beraten. Wie inden vergangenen Jahren, lag auch die-ses Mal der Fokus auf der maritimenWirtschft und den riesigen Chancen,die die Energiewende für den Nordenbedeutet. Die Herausforderungen blei-ben allerdings unverändert hoch: Sostellt die Schifffahrtskrise nicht nur dieReedereien, sondern zunehmend auchdie gesamte Hafenwirtschaft und denSchiffbau vor existenzielle Probleme.Hier gehen die Experten erst von einerVerbesserung der Lage im Jahr 2015 aus.Wenig Erfreuliches gab es auch vomEnergiesektor zu vermelden. Der sto -cken de Ausbau der Stromtrassen be -trifft Anbieter von Windenergie eben-

so wie Nachfrager und Netzbetreiber.Hier bleibt die Politik gefordert, dieGrundlagen für das Gelingen der Ener-giewende zu schaffen.

Anders als die Landesregierungen derfünf norddeutschen Länder, haben sichdie Landesverbände des Wirtschaftsratsdas ehrgeizige Ziel gesetzt, den nord-deutschen Zusammenhalt zu stärkenund die Hemmnisse des Föderalismuszu überwinden. Dabei überwiegen eherdie Leitvorstellungen der Raumord-nung. Neben der Metropolregion Ham-burg sind seit 2005 auch Hannover undBremen zu europäischen Metropol -regionen herangewachsen. Sie sindMotor gesellschaftlicher, technologi-scher und wirtschaftlicher Entwicklung.Die städtischen Regionen Europas wer-den in Zukunft eine noch größere Rollespielen.

Für Hamburg ist die MetropolfunktionSegen und Aufgabe zugleich. Unbestrit -ten ist die riesige Sogwirkung der Han-sestadt auf das Umland. Umgekehrtsind die Zukunftsoptionen Hamburgseng mit Infrastrukturmaßnahmen derNachbarländer verbunden. Der Bau dergeplanten festen Fehmarnbelt-Que-rung ist für Hamburg ebenso bedeu-tend wie ein leistungsfähiger Nord-Ost-seekanal. Die Wirtschaft macht nicht anLandesgrenzen Halt und daher sollteauch die Politik über ihre eigenen Gren-zen hinaus handeln: über räumlicheund zeitliche Grenzen hinweg. Unter-nehmerisches Handeln und Planenreicht in der Regel weiter als Wahlkrei-se und Landesgrenzen.

Der Landesverband Hamburg des Wirt-schaftsrats wird die auf dem Nord-deutchen Wirtschaftstag angesproche-nen Themen inhaltlich weiter vertiefen.Dazu gehört die norddeutsche Zusam-menarbeit ebenso wie die Hafenent-

N

Ausgabe Juni 2013 | Landesverband Hamburg 3

Editorial

Hanseregion: grenzenlos stark!

Prof. Dr. Jörg F. DebatinLandesvorsitzender

wicklung und die Energiewende. Inwenigen Monaten werden die Ham-burger im Rahmen eines Volksbegeh-rens über den Rückkauf der lokalenEnergienetze zu entscheiden haben.Nicht nur finanzpolitisch wäre derRück kauf der falsche Weg. Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer. ImGegenteil: Gerade vor dem Hintergrundder mit der Energiewende verbunde-nen Herausforderungen brauchen wirstarke Unternehmen, die mit innova -tiver Kraft unsere Energieversorgungsicher und kostengünstig gestalten.Der Rückkauf von 25,1 Prozent der Antei-le war bereits ein Fehler des Scholz-Senates. Der Rückkauf von 100 Prozentwäre noch viel falscher. Hier wird sichder Wirtschaftsrat entschieden posi-tionieren.

Der kürzlich neu gewählte Vorstandwird sich in den kommenden Monatenverstärkt auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren. Dafür mussten zunächstdie Weichen innerhalb der Landesge-schäftsstelle neu justiert werden. Ichfreue mich, dass es so schnell gelungenist, eine neue Landesgeschäftsführerinfür unseren Landesverband zu finden.Frau Dr. Cornell Babendererde hat am 1. Juni ihre Tätigkeit aufgenommen. Mitihrer langjährigen Erfahrung in Politikund Wirtschaft bringt sie gute fachli-che Qualifikationen mit. Letztlich aberhängt der Erfolg einer inhaltlichen Neu -ausichtung entscheidend von Ihnen,den Mitgliedern des Wirtschaftsrats ab.Diesbezüglich freue ich mich auf eineengagierte und spannende Zusam-menarbeit!

Ihr Prof. Dr. Jörg F. Debatin Landesvorsitzender Hamburg

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4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

Titelthema

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4. Norddeutscher Wirtschaftstag

Ländergrenzen überwinden . . . . . . . . 7

Logistik: Allgemeine Trends undErfolgsmodellemit Karl Gernandt . . . . . . . . . . . . . . . 8-9

Podium I:Fachkräftemangel und Demographie – Nachhaltiger Erfolgsfaktor Bildung . . . . . . . . . . . . . 10

Podium II:Offshore-Windenergie: Eine entscheidende Säule der Energiewende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Podium III:Deutschlands maritime Wirtschaftbraucht einen Investitionsschub . . . 12

Zusammenfassung Podien I-III . . . . 14

Rückschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Veranstaltungen

Die Energiewende überschlägt sich mit Jochen Homann . . . . . . . . . . . . 18-19

Wer ist der neue Mittelstand? mit Dr. jur. Nicholas Ziegert . . . . . . . . . 21

Vierte Gewalt oder fiese Gewalt?mit Giovanni di Lorenzo . . . . . . . . . 22-23

Ole und die Türkenmit Ole von Beust . . . . . . . . . . . . . . 24-25

Eine sonnige Zukunft für Europageht nicht!? Gibt’s nicht.mit Dirk Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Die Bahn: Ein Unternehmen im Spagat zwischen Investment und leistungsstarker Infrastrukturmit Dr. Rüdiger Grube . . . . . . . . . . 28-29

Sektion Rendsburg-Eckernförde:Bessere Chancen für benachteiligteJugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40-41

Sektion Lübeck:Bildungsvielfalt am Wissenschafts-standort Lübeck – sind zusätzlicheOberstufen der richtige Weg? . . . . . 42

Editorials

Hamburg:Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . . . . . . . . . . 3

Schleswig-Holstein:Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 39

zu Gast: Dr. jur. Nicholas ZiegertWer ist der neue Mittelstand?

INHALT

zu Gast: Ole von BeustOle und die Türken

zu Gast: Jochen Homann

Spagat zwischenInvestment und leistungsstarker

Infrastruktur

zu Gast: Dr. Rüdiger Grube

Vierte Gewalt oder fiese Gewalt?

zu Gast: Giovanni di Lorenzo

Die Energiewende überschlägt sich

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Sektion Lübeck:Der Fachkräftemarkt über dem Zenit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Sektion Schleswig/Flensburg:Die deutsche Energiewende und die politische Planung fürSchleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 44-45

Sektion Kiel:Basel III – Auswirkungen auf die Kreditfähigkeit klein- und mittel-ständischer Unternehmen . . . . . . . . 48

Landesfachkommissionen

ITK Informations-und Telekommunikations-technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Bildung und Wirtschaft . . . . . . . . . . . 43

Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . 47

Rubriken

VeranstaltungsvorschauHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 54

Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Junger WirtschaftsratHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32-33

Warum ich Mitglied imWirtschaftsrat bin . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 36

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Namen und NachrichtenNeues aus dem Mitgliederkreis . . . . . . . . . . . . . . . . 50-52

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Neues aus dem Landesverband

Wechselstimmung Zur Mitgliederversammlung am 27. März 2013 in Hamburg . . . . . . 31

Golf: Jubiläumsturnier in Falkenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Neues aus dem LandesverbandHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Wirtschaftsrat vor Ort

Iron Montain:Sensible Daten – safety first . . . . . . 30

Sektion Plön/Ostholstein:Wachstum trotz Randlage . . . . . 46-47

Sektion Dithmarschen:Das Kompetenznetzwerk Aquakultur und die Chancen fürSchleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 49

Bessere Chancen für benachteiligte Jugendliche

Bildungspolitische Konferenz:

Seiten 22-23

Die deutsche Energiewende und die politische Planung

für Schleswig-Holstein

zu Gast: Minister Dr. Robert Habeck

Wachstum trotz RandlageEine Erfolgsgeschichte:

Seiten 40-41

zu Gast: Jörg Paulat

Basel III – Auswirkungen auf die Kreditfähigkeit klein- und mittelständischer Unternehmen

Seiten 44-45

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6 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Wir danken unseren Sponsoren für die Unterstützung

beim 4. Norddeutschen Wirtschaftstag

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4. Norddeutscher Wirtschaftstag

Es liegt zum Greifen nahe, die vielfäl -tigen Chancen der verbesserten Lageauf breiter (norddeutscher) Front auf-zugreifen und Probleme gemeinsamanzugehen. Leider erweist sich derFöderalismus als Bremse und Fessel.Noch vertritt jedes der fünf Bundes-länder – Bremen, Hamburg, Mecklen-burg-Vorpommern, Niedersachsen undSchleswig-Holstein – primär seine eige-nen Interessen und verzichtet nicht aufSouveränitätsrechte zugunsten eineroptimierten Gemeinschaftslösung. EinBeispiel ist das nicht koordinierte Angebot für den Hafenumschlag inHamburg, Bremerhaven und Wilhelms -haven.

Ansatzpunkt des Wirtschaftsrats,und damit auch des Wirtschaftstags,ist der Leitgedanke, über Partei- undVerwaltungsgrenzen hinweg die Zer-splitterung Norddeutschlands zu über-winden. Die Vorsitzende des gastge-benden Landesverbands, Imke Goller-Wilberg, stellte in ihren temperament-vollen Begrüßungsworten zunächst diewissenschaftlichen und wirtschaftli-chen Paradedisziplinen des kleinstenBundeslandes heraus – so hat sich dieUniversität von einer unbedeutendenKaderschmiede zur anerkannten Exzel-lenzuniversität entwickelt. Die Gastge-berin lenkte das Augenmerk jedoch vorallem auf jene Branchen, die in der ver-einten Hanseregion über ein starkesPotential verfügen:

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Ländergrenzen überwinden

Der Fahrzeugbau hat mächtige Standorte in Wolfsburg, Emden undBremen. Bremerhaven ist die größte Autodrehscheibe Europas.

Die Luft-und Raumfahrtindustrie Norddeutschlands erzeugt weltbe-kannte Produkte, EADS arbeitet in Bremen, das TochterunternehmenAirbus in Hamburg sowie an vier weiteren Standorten. Hinzu kommteine Anzahl bedeutender Forschungsstätten. Die regionale Branchegehört international zur Spitzenklasse.

Die deutsche Ernährungsindustrie hat ihren Schwerpunkt im Norden.

Besonders wichtig sind die maritime Wirtschaft mit hervorragenderLogistik. Während es an Innovation und dem Ausbau wissensbasierterDienstleistungen nicht mangelt, bereitet im internationalen Maßstabdas Zurückbleiben von Investitionen in die Hafen infrastruktur (bei-spielsweise im Gegensatz zu Rotterdam) erhebliche Sorgen. Der Zusam-menbruch des Verkehrs im Nord-Ostee-Kanal war ein Menetekel für dieFolgen der Vernachlässigung durch den Bund. Es ist der dezentralisier-ten Hanseregion bislang nicht gelungen, die grundlegende Bedeutungder norddeutschen Häfen und Wasserstraßen für die gesamte Repu-blik – nicht zuletzt für Bayern und Baden-Württemberg – wirksam zuvermitteln.

Schon die vorhandenen Aktivitäten zeigen, dass Norddeutschland dernatürliche Standort für die Windindustrie mit Produktion, Bauorgani-sation, Versorgung und Wartung – Onshore und Off shore – ist. Zwei-fellos entwickelt sich hier ein weiteres kräftiges Standbein der Wirt-schaft.

Bezogen auf das Konzept des Wirt-schaftsrats unterstrich Imke Goller-Wil-berg die Vorgabe Ludwig Erhards, dieVorteile der Marktwirtschaft mit den

Eigenschaften eines Sozialstaats zu ver-binden. Dies sei, so versicherte sie, zu -gleich Bremer Kaufmannstradition.

He

4. Norddeutscher Wirtschaftstag am 25./26. April in Bremerhaven

Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter, Satori & Berger GmbH & Co. KG;Astrid Hamker, Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen; Imke Goller-Wilberg, Vorsitzende des Landesverbandes Bremen; Andreas Mau, Vorsitzender des LandesverbandesMecklenburg-Vorpommern

Die Vernetzung der globalen Wirt-schaft, die grundlegenden Verände-rungen im Ostseeraum und die rapi-de Entwicklung des Verkehrs zu Landeund zu Wasser bringen der NordregionStandortvorteile, die in vergangenenJahrzehnten kaum voraus zusehenwaren. Zu dem verfügt das Küstenge-biet im Zeichen der Zu kunftsvision„Energiewende“ neuerdings übereinen wertvollen, unerschöpflichenRohstoff, die Windenergie.

Prof. Dr. Kurt J. Laukeröffnet den Norddeut-

schen Wirtschaftstag

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Karl Gernandt

Jahrgang 1960, geboren in Bonn.Präsident des Verwaltungsrats Kühne +Nagel International AG, Schindellegi(CH).Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank, Hochschulstudiumin St. Gallen (Schweiz) danach beruf-liche Karriere bei der Deutsche Bank AG. Am 1. Oktober 2008 bestellte Klaus-Michael Kühne, Mehrheitsgesellschafterder Kühne + Nagel International AG, Karl Gernandt zu seinem Nachfolgerund damit auch zum CEO seiner privaten Kühne Holding AG und zumMitglied des Stiftungsrats der Kühne-Stiftung. Im Mai 2011 übernahm er das Amt desPräsidenten des Verwaltungsrats derKühne + Nagel International AG. Ebenfalls seit 2011 ist er stellvertretenderAufsichtsratsvorsitzender der Hapag-Lloyd Holding AG.

Das ausgeklügelte Logistikkonzept der„Pony-Manager“ wurde nicht aufgrundineffizienter Systeme vom Markt ge -drängt, sondern von unaufhaltbarerEntwicklung, eben dem Megatrend, ver-drängt. Gernandt bezeichnet diesesPhänomen als Effizienzfalle, „es ist nurdann gut, die Dinge richtig zu machen,wenn es die richtigen Dinge sind!“.

Daraus folgt: Die Dynamik der Ver-änderungsprozesse ist zu nutzen. Wirleben in einer global vernetzten Welt,in der Veränderungsprozesse, soge-nannte Megatrends, unausweichlichauf bestehende Strukturen und Ge -schäftsmodelle einwirken und damitvoneinander abhängende Dynamikenkreieren, meint Gernandt. Was könnenwir revolutionieren, und welches sinddie unaufhaltsamen Megatrends un -serer Zeit; welche „Fallen“ stellen sie,fragt der Logistiker weiter. Die Antwort:Mega trends sind globale Entwicklun-gen, die sich durch ihre langsame, teil-weise latente, aber unaufhaltsame Ent-faltung auszeichnen, deren Auswir-

kungen auch hier in Norddeutschlandnicht ausbleiben.

Gernandt ist der Auffassung, dassdie Globalisierung noch immer der prä-gende Trend unserer Zeit sei und alleVolkswirtschaften sich ihrem Einflussstellen müssten. Er bringt das Beispieldes Hamburger Hafens, der 1970 noch200 Schiffsanläufe verzeichnete (Voll-containerschiffe) gegenüber rund 5.500heute. In der Zeit der Hanse waren1.000 Schiffe, darunter Koggen (400 t),mit insgesamt 60.000 Tonnen Trag-fähigkeit im Einsatz. Die früheren Trans-portgüter veränderten die Bedürfnis-strukturen in den Gebieten, in dieexportiert wurde. Sowohl Mengenzu-wachs als auch Nachfrage erfordertenneue Strukturen in den Hanseregionen.Aus lokalen Produkten wurden inter-nationale. Und Gernandt sieht das so:Die stete Weiter- und Neuentwicklungvon Produkten sowie die Dynamik inderen Nachfrage kreieren Bewegung.Diese Bewegung ist der Antrieb für dieMechanismen der Logistik und der Glo-balization, die Verschmelzung von Glo-balität und Lokalität, welche letztlichnur durch Logistikkonzepte möglichgeworden ist.

Bei Absatz und Produktion bildensich starke regionale Wirtschaftsräumemit unterschiedlichen Integrationsstu-fen. Sie reichen vom Präferenzabkom-men über Freihandelszonen bis hin zurWirtschafts- und Währungsgemein-schaft ohne Handelsbarrieren undsons tige Beschränkungen. In den Stich-wortkatalog Wirtschaftsgemeinschaf-ten gehört auch die Hanse. Sie war dieerste große genossenschaftliche Orga-

Logistik: Allgemeine Trendsund Erfolgsmodelle Der Chairmann des Hamburger Logistikunternehmens ging in seinem Vor-

trag auf die Zusammenhänge von Megatrends und Globalisierung und

deren Auswirkungen ein. Dabei skizzierte er das US Logis tikunternehmen

„Pony-Express“, das vor gut 150 Jahren im Dokumententransport nach

sehr erfolgreichen 18 Monaten rasch wieder eingestellt wurde. Die Unter -

nehmer hatten mit der Geschäftsidee zwar exakt den Bedarf getroffen,

wurden aber aufgrund neuer Anbieter mit anderer Technik überflüssig.

8 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

4. Norddeutscher Wirtschaftstag

Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft; Imke Goller-Wilberg, Vorsitzende des Landesverbandes Bremen

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nisation, die auf freiwilliger Grundlageein Netzwerk von Handelsbeziehungenkontinuierlich aufbaute. Aktuellere Bei-spiele für Gemeinschaften wären CELAC,EU, NAFTA usw. sowie die Verhandlun-gen zu Handelszonen zwischen China,Japan und Südkorea. In der Folge neh-men regionale und dezentrale Versor-gungssysteme zu, d. h. interregionaleHandelsströme werden schneller wach-sen als interkontinentale.

Rahmenbedingungen verbessern!

Von diesem Trend, so Gernandt, mussNorddeutschland, die Hanseregion, profitieren, und zwar sowohl von denglobalen als auch den regionalen Han-delsströmen. Die bestehende Infra-struktur, wie der Ausbau von Häfen, derErrichtung des ersten Fernstraßennet-zes und u.a. der Bau des Elbe-Trave-Kanals hat den interregionalen Handelsignifikant vorangetrieben und dasKonsumverhalten in den Regionen ver-ändert. Die Unterelbe, so haben dieHandelskammern in ihrem Ende 2009aufgelegten gemeinsamen Positions-papier geschrieben, ist vor allem alsScharnier des Welthandels von Bedeu-tung. Für den Erfolg müssen optimaleRahmenbedingungen her: Weser- undElbvertiefung, Hinterlandanbindungoder notwendige Infrastrukturinves -titionen – Y-Trasse genauso wie dieSchleusen des Nordostseekanals – oderdie Unterstützung beim „Markteintritt“des JadeWeserPorts.

Demografischer Wandel und Urbanisierung

Ein weiterer Megatrend wie der „demo-grafische Wandel“ wirkt sich u.a. auf die Warenströme aus: Die Menschenleben länger, bleiben länger gesund,sind aktiv und konsumfreudig, bestel-len einfach im Internet. Ein be achtlicherMegatrend „Demografie“ hinterlässtSpuren: die Metropolisierung – seit2008 leben mehr als 50 Prozent allerMenschen auf engem städtischemRaum. Die Arbeitsteilung sowie der Zugzur Zusammenballung werfen beimfundamentalen Thema Nahrung Fra-gen auf. Wo werden die erforder lichenLebensmittel produziert, und wie wer-den sie verteilt? So stellt Gernandt fest:Wir sind bereits sehr abhängig vonein-

ander, und in Zukunft wird dieses Netz-werk immer engmaschiger.

Schlussendlich lässt Gernandt denMegatrend „natürliche Ressourcen“nicht aus und meint, dass für versie-gende Ölquellen ein Substitut zusuchen sei. Neben der Mobilitätsfrage(E-Mobile) geht es auch um den wich-tigsten Rohstoff Wasser, und das seieine der großen Herausforderungenunserer Generation. Die Mehrheit derKonsumenten in den Städten kann kei-ne Nahrungsmittel anbauen, und Was-serarmut könnte eine ganze Regiontreffen. Somit entstehen kontinuierlichneue Ungleichgewichte. Die Hanse hatdiese Ungleichgewichte genutzt und

Spielregeln der Welt verändern“. Somitstellt sich die Frage, welche Rolle über-nimmt die Logistik? Ist sie Trend Fol -lower, d.h. reagiert sie nur auf die Ver-änderungen oder wirkt Logistik auchgestaltend, gewissermaßen als Trend-setter? Um auf Trends vorbereitet zusein und von Trends zu profitieren,spricht in der Nordregion vieles fürUnternehmenskooperationen: wie dieHafenkooperationen von Hamburg,Bremerhaven, Wilhelmshaven sowieeine effektive länderübergreifendeClus terförderung, wie sie im Eckpunk-te-Papier der Handelskammer Ham-burg und der IHK Schleswig Holsteinvorgeschlagen wurde. In den Bereichen

mit den üppig verfügbaren Rohstoffengehandelt. Dieses Konzept ist so erfol-greich wie es einfach ist. Es wirft aberdie Frage auf: Über welche Ressourcenverfügt die Norddeutsche Hanseregionin mehr als ausreichendem Maße? Istes (wirklich) Wind als nachhaltige Ener-giequelle oder Wasser als handelbareRessource?

Unternehmenskooperation und Clusterförderung

Die Antwort liegt im Komplex der Urba-nisierung und der alternden Be völke -rung. Ist es sinnvoll, Pakete von UPS,FedEx, TNT, DHL anliefern zu lassen unddafür fünf Lieferwagen auf derselbenStraße zu parken? „Bewegen wir uns danicht in eine ökologisch wie ökonomi-sche Sackgasse des absoluten Verkehrs -kollapses?“, hinterfragt Gernandt. Undweiter: „Energiehunger einfach linearfortführen bringt uns gezwungener-maßen an den Punkt, an dem sich die

Maritime Industrie, Chemie, Luft- undRaumfahrt sowie Logistik verfügt dieRegion in Teilen über nützliche und viel-versprechende Clusterstrukturen.

Die Hanse war über Jahrhunderteeine auf Integrität, Zuverlässigkeit undVertrauen basierende Wirtschafts union.Ihr Scheitern war besiegelt, weil die Be -teiligten den Blick für die Hanse-Regi-on, für das große Ganze, verloren haben.Unser Ziel muss sein: Den norddeut-schen Raum zu einer Wirtschafts einheitentwickeln. Dabei könnten Silikon Val-ley und vor allem die Hanse als Vorbilddienen. Conrad Adenauer hat einst ge -sagt: „Ein Blick in die Vergangenheit hatnur Sinn, wenn er der Zu kunft dient“.Gernandt fügt hinzu: „Der Blick nachinnen gibt uns die Möglichkeit, besser –vielleicht sogar exzellent – zu werden.Der Blick nach außen auf die Dynami-ken der Welt jedoch kann der sein, deruns – wie dem Pony Express auch –fehlt.“ EJH

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4. Norddeutscher Wirtschaftstag

Fachkräftemangel und Demographie – Nachhaltiger Erfolgsfaktor Bildung

Das vordringliche Problem „Bildung“ istnicht auf Schule und Hochschule be -schränkt. Erlerntes Wissen hat nur nochwenige Jahre Bestand, sodass sich derFundus an gegenwartsnah qualifizier-ten Mitarbeitern schleichend abbaut,sofern nicht im Beruf nachgebessertwird. Unternehmen müssen durch Fort-bildungsangebote in ihre Zukunft in -vestieren. Aber auch dann erfordert dasTempo, mit dem sich Anforderungen inder modernen Wirtschaft neu stellen,die – schon in der Dualen Ausbildungund im Studium zu fördernde – Fähig-keit, mit Unsicherheiten fertig zu wer-den. Wissen kann in der Anwendung oftnicht mehr auf Erfahrungen zurück-greifen.

Besteht gegenwärtig überhaupt einFachkräftemangel? Der Vertreter derHandelskammer stellte fest, dass mitAusnahme weniger Branchen (u.a. Pfle-ge und IT) die offenen Stellen in derRegel nicht oder nicht erheblich das vor-handene Potential überschreiten. Eng-pässe entstehen allerdings durch äuße-re Einflüsse, wie Konjunktur oder geän-derte Währungsparitäten. Ausserdembietet der norddeutsche Arbeitsmarkt

ein heterogenes Bild in Bedarf undAngebot. Die Hanseregion ist höchstunterschiedlich strukturiert, von derwirtschaftlich ruhigen Uckermark biszur dynamischen Weltstadt Hamburg.Lang fristig ist jedoch als Folge der de -mo graphischen Entwicklung ein Defi-zit an Fachkräften vorhersehbar. Insge-samt stehen im Jahr 2030 sechs Millio-nen Arbeitskräfte weniger zur Verfü-gung. Zuwanderung soll Abhilfe brin-gen. Dabei wird leicht übersehen, dasszwar die wissensorientierten Tätigkei-ten zunehmen, aber dennoch einfacheArbeit anfällt, für die auch Migrantenohne qualifizierte Ausbildung will-kommen sein sollten.

Die deutlichen Unterschiede in derwirtschaftlichen Situation der fünf Bun-desländer – Bremen, Hamburg, Meck-lenburg-Vorpommern, Niedersachsenund Schleswig-Holstein – führen natür-lich zu der Frage, ob nicht einheitlicheKonzepte für den Gesamtraum, ebensowie eine gebündelte, gemeinsame Ver-tretung in Berlin dringend gebotenwären (Motto des Norddeutschen Wirt-schaftstags: „Hanseregion: gemeinsamstark“). Gerade auf den Gebieten Bil-

dung und Verkehrsinfrastruktur bringtein hartnäckiger Föderalismus denNorddeutschen große Nachteile (z.B.sind die Ergebnisse von Pisa und dieArbeitslosenquoten spürbar ungünsti-ger als in Süddeutschland).

Herzstücke der wirtschaftlichen Er -folge der Bundesrepublik sind eine starke (mittelständische) Unterneh-merschaft und die Duale Ausbildung. Indiesem Zusammenhang kam die – re -gio nal sicher unterschiedliche – man-gelnde Schulbildung zur Sprache. Hierhat die Politik erheblichen Nachbesse-rungsbedarf. Einerseits trägt sie Ver-antwortung dafür, dass die Qualität derSchulabschlüsse deutliche Unterschie-de aufweist. Andererseits gilt es, alleBegabungen zu fördern und keinenJugendlichen unnötig zurück zu lassen.Nach einer erfolgreich absolvierten Aus-bildung und einigen Jahren Berufser-fahrung sollte auch dem einstigen Lehr-ling der Weg zu einem Studium offen-stehen, wofür es bereits Beispiele gibt.Zu der Frage, ob eher Spezialisten oderGeneralisten ausgebildet werden sol-len, gab es auf dem Podium keine ein-heitliche Meinung.

Schließlich wurde darüber disku-tiert, was einen Arbeitsplatz heuteattraktiv macht. Es sei weniger das Ein-kommen oder der Standortfaktor als dieArbeitsbedingungen. Mitarbeiter wol-len Ideen verwirklichen können, Ver-antwortung übernehmen und erleben,dass ihre Erfolge sichtbar werden. Unterdiesen Voraussetzungen können Un -ternehmen auf dem Lande durchausArbeitskräfte aus Ballungsräumen ab -ziehen. He

10 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Unter der Moderation von Guido Möllering, Professor of Organization and Mana-gement an der Jacobs Universität Bremen, diskutierten Peter Kaiser, Senior Pro-jektleiter Prognos AG, Dr. Ansgar Kortenjann, Stellv. Geschäftsführer Handels-kammer Hamburg, Dr. Michael Schwarzer, Vorstand Otto Wassermann AG und Dr. Hanspeter Stabenau, Ehrenvorsitzender Bundesvereinigung Logistik e.V.

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Offshore-Windenergie: Eine entscheidende Säule derEnergiewendeDie Windenergie ist eine der tragendenSäulen der Energiewende und bringtangesichts der energiepolitischen Ziel-vorgaben der Bundesregierung großewirtschaftliche Potenziale mit sich. Vonden Wachstumsimpulsen gerade imBereich Offshore profitieren nicht nurdie Hersteller von Windenergieanlagenund Komponenten oder die Betreibervon Offshore-Windparks, sondern auchZulieferbetriebe aus dem Maschinen-und Metallbau, dem Schiffsbau oder derElektrotechnik, lokale Metall- und Elek-trobetriebe sowie Werften und Häfen.Deutschlandweit rechnet die Winden-ergieagentur WAB e.V. mit bis zu 28.000Arbeitsplätzen, die bis 2020 in der Off -shore-Windindustrie entstehen. Umdiese hohen Erwartungen an die ge -samte Branche erfüllen zu können,müssen die Rahmenbedingungen stim-men – politisch wie wirtschaftlich.

Momentan stehen jedoch wenigerals ein Prozent, also 200 von insgesamt27.000 Megawatt, der in Deutschlandinstallierten Windleistung auf demMeer. Nach den ambitionierten Plänender Bundesregierung soll allein die off -shore installierte Leistung bis zum Jahr2020 auf 10.000 Megawatt steigen. Vordiesem Hintergrund war es ein beson-

deres Anliegen des Wirtschaftsrates,sich anlässlich des Norddeutschen Wirt-schaftstages mit den unterschiedlichenFassetten dieser noch recht jungenTechnologie zu beschäftigen. Unter derLeitung von Ronny Meyer, Geschäfts-führer, WAB e.V. diskutierten GuidoFricke, Geschäftsführer TenneT Off shoreGmbH, Dr. Werner Brinker, Vorstands-vorsitzender, EWE AG, Dr. Udo Niehage,Leiter Government Affairs und Beauf-tragter der Energiewende, Siemens AG,Dietmar Schütz, Präsident Bundesver-band Erneuerbare Energien e.V. sowieCarlos Christian Sobotta, Leiter KfW-Programm Offshore-Windenergie, KFWMittelstandsbank über Chancen undHerausforderungen dieser Technologie.

Die Podiumsteilnehmer waren sicheinig darüber, dass trotz der vielenChancen immer noch viele Faktorendafür sorgen, dass der Windkraft-Aus-bau auf See langsamer erfolgt als er -wünscht. Zu nennen sind beispielhaftdie nicht immer kompatiblen nationa-len und internationalen Regelwerke, derMangel an Branchenfachkräften oderdie Probleme bei der Netzanbindungund Finanzierung in Folge enorm langandauernder Investitionszyklen.

Dr. Matthias Fredrichs

Frank Roller, Landesgeschäftsführer Mecklenburg-Vorpommern mit Otto Lenhart, BLRT Grupp

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4. Norddeutscher Wirtschaftstag

Deutschlands maritime Wirtschaft braucht einen Investitionsschub!

„Unsere maritime Verkehrsinfrastruk-tur wird seit Jahrzehnten auf Verschleißgefahren!“ Mit diesen Worten brachteGünther Hörbst, der als Chefredakteurder Deutschen Verkehrszeitung dieModeration des Podiums „MaritimeInfrastruktur“ übernommen hatte, dieBestandsaufnahme einleitend auf denPunkt.

Gunther Bonz, Generalbevollmäch-tigter der EUROGATE GmbH & Co. KgaA,unterstrich dieses niederschmetterndeErgebnis mit düsteren Prognosen: DieSauerlandautobahn müsse in Zukunftgesperrt werden, weil 3.500 von 5.000Brücken im Land nicht mehr funktions -tüchtig seien. Selbst bei unbegrenztenfinanziellen Mitteln könnten diese auf-grund fehlender bautechnischer Kapa-zitäten nicht mehr rechtzeitig instand-gesetzt werden. Während der deutscheStaat durch den Verkehr Maut, Mine-ralölsteuer und Kraftfahrzeugsteuer ineiner Höhe von 50 Milliarden Euro ein-nehmen würde, stelle er auf der an -deren Seite nur 10 Milliarden Euro fürVerkehrsinvestitionen im Etat bereit. Er schlug vor, das Sonntagsfahrverbotfür Lastkraftwagen aufzuheben. Diesesbedeute einen schweren Wettbewerbs-nachteil für die norddeutschen An -bindungen gegenüber denen über Rot-terdam.

Thilo Heinrich, Leiter Marketing undTrade der Maersk Deutschland, berich-tete dazu, dass seine Gesellschaft be -reits einen Anteil von 40 Prozent derdeutschen Ladung über Rotterdam ab -

wickle. Eine Reederei müsse betriebs -wirt schaft lich denken. Lenkungseffektekönnten nur über die Kundenseite er -reicht werden, was für die norddeut-schen Infrastrukturinteressen durcheine Allianz mit der west- und süd-deutschen Automobilindustrie möglichsei. Deutschland habe jedoch im Ver-gleich zu Holland oder China keinenerkennbaren Masterplan. Zu einer Pla-nung der Elbvertiefung merkte er an,dass weniger die Masse als die Klasseder Schiffsverkehre entscheidend sei. Injedem Fall müsse Deutschland seineBürokratie in den Griff bekommen.Während die dänische Machbarkeits-studie zur fes ten Fehmarn-Belt-Que-rung 800 Seiten zähle, komme die deutsche zu den An schlussstrecken derDeutschen Bahn auf 5.000 Seiten.

Für Lutz Peper, GeschäftsführenderGesellschafter der Willenbrock Förder-technik Holding GmbH, entsteht Wachs-tum immer an den Schnittstellen derVerkehrsinfrastruktur. Trotzdem leistesich Deutschland eine dramatische Un -terfinanzierung, die durch die Quasi-Vereinnahmung der LKW-Maut fürandere Haushaltszwecke zudem miteinem Betrug am Wähler erkauft wer-den musste. Um die Anreize für die in -vestierenden Kommunen zu verbessern,sollten die Finanzbeziehungen zwi-schen Bund, Länder und Kommunen imRahmen des Solidarpaktes II gründlichüberdacht werden. Wer als Kommuneinvestieren wolle, müsse auch den Nut-zen aus dieser Investition erhalten.

Jens Broder Knudsen, Geschäfts-führender Gesellschafter der Sartori &Berger GmbH & Co. KG, forderte einebreite gesellschaftliche Diskussion überdie Bedeutung der Infrastruktur inDeutschland: „Wenn die für unseredeutsche Im- und Exportwirtschaftlebensnotwendige maritime Infrastruk -tur aussetzt, kommt auch der Motor inSüddeutschland ins Stottern. Das bele-ge die aktuelle OECD-Studie 12/06 zurWettbewerbsfähigkeit des HamburgerHafens.“ Logistisch gut angebundeneHafenstandorte förderten dagegen dieEntstehung maritimer Dienstleistungs -zentren, zögen produzierendes Gewer-be, Tourismus und Gastronomie an undstrahlten weit ins Hinterland Wert-schöpfung und Beschäftigung aus. Indiesem Sinne sei eine verbesserteBahnanbindung des Jade-Weser-Portsan das Ruhrgebiet dem Ausbau einerSchnellverbindung von Duisburg nachRotterdam vorzuziehen. Im gesamt-deutschen Interesse brauche die mari-time Infrastruktur in Norddeutschlanddaher dringend ein Sofortprogrammzur Ertüchtigung ihrer Häfen, Wasser-straßen und Hinterlandanbindungen.Dies müsse der neue Bundesverkehrs-wegeplan 2015 berücksichtigen, indembei Maßnahmen des „VordringlichenBedarfs +“ zukünftig ein fester Zeitplanfür die Realisierung zu verankern sei.

Die auf dem Podium in großer Ein-mütigkeit herausgearbeiteten Forde-rungen ließen es verschmerzen, dass dergeladene Vertreter aus dem Bundes-verkehrsministerium nicht erschienenwar. Um so mehr ist jedoch darauf zuachten, dass die Botschaften des Podi-ums ihren Weg zu den politischen Ent-scheidungsträgern in Berlin finden. BZ

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4. Norddeutscher Wirtschaftstag

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Die wichtigsten Ergebnisse der Tagung und der drei Podiumsdiskussionen wurden in Vertretung des erkrankten General -sekretärs unter der Moderation von Imke Goller-Wilberg zusammengefasst.

Zusammenfassung

PODIUM I

Professor Möllering stellte drei Ge sichts -punkte heraus.■ Mit Ausnahme weniger Branchen,ist der Fachkräftemangel in Deutsch-land noch nicht dramatisch. Es wird einFachkräftemonitor bei den Handels-kammern angeregt, der die Situationnach Region und Berufsgruppen detail-lierter wiedergibt■ Zuwanderung kann den erwarte-ten, zunehmenden Mangel entspan-nen. Hierfür müssen die Formalitätender Einwanderung entschärft und eineverbesserte Willkommenskultur ent-wickelt werden.■ In der Hanseregion liegt das Tor zurWelt. Deshalb sollte das Motto „gren-zenlos stark“ auch intensiv auf die inter-nationalen Kontakte und Beziehungenausgerichtet werden.

PODIUM II

Ronny Meyer bezeichnete die Diskussi-on seines Podiums als „kritisch undpositiv“. Am Ziel der Energiewende gibtes keinerlei Zweifel mehr, ebenso anderen zentralem Beitrag, der Wind -energie. Insgesamt stellt sich das Vor-haben jedoch als wesentlich kompli-zierter denn gedacht heraus. FehlendeSpeichertechnik, Probleme bei der Netz-anbindung, Mangel an Fachkräften undnicht zuletzt die Diskussion um das EEG– heraufbeschworen durch die Kosten-explosion – behindern den Fortschrittund verzögern neue Investitionen. Dasambitionierte Ziel der Bundesregie-rung, bis 2020 offshore 10.000 MWWindenergie zu erzeugen, wird vonFachleuten auf erreichbare 7.000 MWreduziert.

PODIUM III

Jens Broder Knudsen stellte zur Aus-gangssituation fest, dass die seit Jahr-zehnten auf Verschleiß gefahrene mari-time Verkehrsinfrastruktur nicht nurdie Wohlstandsperspektiven für Nord-deutschland, sondern auch für dieExportmotoren in West- und Süd-deutschland nachhaltig gefährden. DasPodium empfiehlt: ■ Ein Sofortprogramm zur Ertüchti-gung ihrer Häfen, Wasserstraßen undHinterlandanbindungen. Dazu sind dieMaßnahmen des „Vordringlichen Be -darfs +“ im Bundesverkehrswegeplan2015 mit einem festen Zeitplan zu ver-ankern■ Eine verbesserte Bahnanbindungdes Jade-Weser-Ports an das Ruhrgebietdem Ausbau einer Schnellverbindungvon Duisburg nach Rotterdam vorzie-hen.■ Änderungen im Rahmen des Soli-darpaktes II, so dass investierende Kom-mune den Nutzen aus ihrer Investitionerhalten. ■ Das Sonntagsfahrverbot für Last-kraftwagen als norddeutschen Wettbe-werbsnachteil aufheben.

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Rückschau

Der Generalsekretär des Wirtschafts-rats, Wolfgang Steiger, hatte sich dasletzte Wort zum offiziellen Teil desNorddeutschen Wirtschaftstags vorbe-halten. Leider war er kurzfristig ver-hindert. Astrid Hamker sprang für ihnin die Bresche. Die Landesvorsitzendevon Niedersachsen konzentrierte ihreAusführungen auf den Werdegang derNorddeutschen Wirtschaftstage undauf die aktu elle Situation des Wirt-schaftsrats im Norden.

Der erste NWT fand 2006 als ge -meinsame Veranstaltung der fünfnord deutschen Landesverbände inHam burg statt. Diese überregionaleMustertagung bewährte sich und fandNachahmer im gesamten Bundesge-biet. Dabei war es kein Wunder, dass

zuerst zwischen Kiel und Hannover,zwischen Greifswald und Bremen derRuf nach Gemeinsamkeiten laut wur-de. Während der Süden und der Westender Bundesrepublik ihre Anliegen überJahrzehnte erfolgreich – oft im Zusam-menwirken – vertreten hatten, lähmteim Norden ein hartnäckiger Föderalis-mus das Entstehen einer gebündeltenKraft, insbesondere um mehr Investi -tionsmittel aus dem Bundeshaushalteinzufordern. Die unheilvolle (Verwal-tungs-) Zersplitterung Norddeutsch-lands ist ein Dauerthema auf den Tref-fen der fünf Landesverbände.

Die Norddeutschen Wirtschaftsta-ge haben sich mit einem zweijährigenRhythmus etabliert. Neben dem Zu -sammenwachsen der Hanse-Region,

das auf politischer Ebene leider nurlangsame Fortschritte macht, werdenaktuelle Probleme von wirtschaftlicherTragweite aufgegriffen (2013 z.B. Fach-kräftemangel, Offshore-Windenergieund Maritime Infrastruktur). Dabeikommen Fachexperten zu Wort, dieneue Impulse geben. Es ist Aufgabe derLandesverbände, eine sinnvolle Ent-wicklung im Zeichen der Globalisierungzu verfolgen und zu unterstützen. Einebesondere Chance bietet die wirt-schaftsgeographische Lage der Hanse-Region mit ihrer Brückenfunktion fürden Norden und Nordosten Europas.

Astrid Hamker kam schließlich aufdie veränderte Großwetterlage zu spre-chen, weil sich das politische Umfelddurch die Regierungswechsel in Ham-burg, Hannover und Kiel schwierigergestalte. Sie rief dazu auf, auch mit denneuen Amtsinhabern das Gespräch zusuchen, was auch mit der Einladungeines ihrer Spitzenpolitiker im Rahmendes nächsten NWT seinen Ausdruck fin-den soll.

Zum Treffen im Jahr 2015 hat derLandesverband Schleswig-Holstein ein-geladen. He

Imke Goller-Wilberg, Vorsitzende des Landesverbandes Bremen; Prof. Dr. Kurt J. Lauk, Präsident des Wirtschaftsrates

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Wind energie. Die Maritime Wirtschaftist außerdem eine Quelle nachhaltigerund innovativer Arbeitsplätze. Sie istein High-Tech-Industriezweig, in demdeutschlandweit rund 400.000 Men-schen beschäftigt sind. Eine Vielzahldavon sind hochqualifizierte Fachkräf-te. Es ist essentiell, dass diese Fach-kräfte weiterhin in Deutschland Arbeithaben und sich parallel zur Entwick-lung der Technik qualifizieren können.Die Küstenländer tragen mit ihrermodernen Bildungsinfrastruktur ingroßem Maße dazu bei. Einen wichti-gen Beitrag zur Sicherung des mariti-men Know-hows in Deutschland leis -tet das „Maritime Bündnis für Ausbil-dung und Beschäftigung“.

Fachkräfte gewinnen, ausbildenund stärken ist auch ein Ziel des Natio-nalen Masterplans Maritime Techno-logien. Basis ist eine qualitative undquantitative Bedarfsanalyse, ein -schließ lich relevanter technischer Aus-bildungsstandards. Es gilt, junge Men-

Die norddeutschen Seehäfen warenund sind auch die Seehäfen desSüdens. Auch im Schiffbau reichen dieWertschöpfungsketten weit über dasjeweilige Werftgelände hinaus. Wich-tige Zulieferer kommen aus Bayernund Baden-Württemberg. So kann derHanseraum als ein Kraftzentrum undwichtiger Impulsgeber für Deutsch-lands Volkswirtschaft insgesamt gese-hen werden.

Die Bundesregierung sieht in derMaritimen Wirtschaft einen Wirt-schaftszweig von strategischer Bedeu-

tung. Für das Industrie- und Export-land Deutschland ist die maritimeWirtschaft unverzichtbar. Die Bedeu-tung dieser Branche wird zukünftigüberproportional zunehmen. DennDeutschland braucht sie zur Lösungvon zentralen Zukunftsfragen wie derEnergie- und Rohstoffversorgung.

Die Maritime Wirtschaft ist außer-dem ein Jobmotor. Besonders groß sinddie Chancen für deutsche Unterneh-men weltweit in den Bereichen Off -shore Öl und Gas sowie Offshore-

schen für die innovative und facetten-reiche Zukunftsbranche MaritimeWirtschaft zu begeistern.

Genauso wichtig wie die Fachkräf-tesicherung ist die Sicherung der mari-timen Infrastruktur. Der Ausbau see-wärtiger Zufahrten deutscher Häfenund leistungsfähiger Hinterlandan-bindungen sind investitionspolitischeSchwerpunkte der Bundesregierung.Orientierungsgrundlage bei den Hin-terlandanbindungen der Seehäfen istvor allem die Ahrensburger Liste, die

Z W I S C H E N R U FDer Hanseraum war schon immerein wirtschaftsstarkes Gebiet.Handel und Dienstleistung prä-gen seit Jahrhunderten das Lebenund Arbeiten in den Hansestäd-ten. Insbesondere der Seehandelbestimmte das Wachstum und dieEntwicklung des Hanseraums.

Zwischenruf

Hans-Joachim Otto MdB Parlamentarischer Staatssekretärbeim Bundesminister für Wirtschaftund TechnologieKoordinator der Bundesregierung fürdie maritime Wirtschaft

die Verkehrsminister 2008 verabschie-det haben. Die Bundesregierung setztsich mit Nachdruck für die Vertiefungvon Weser und Elbe ein. Der im März2012 vorgelegte Investitionsrahmen-plan 2011 bis 2015 für die Verkehrs -infrastruktur des Bundes setzt klarePrioritäten und richtet die Investi -tionsplanung an den vorhandenenFinanzierungsmöglichkeiten aus. VomDeutschen Bundestag wurden zuletztzusätzliche 750 Millionen Euro für Ver-kehrsinvestitionen im Jahr 2013 be -schlossen. Ein zentrales Projekt ist dieModernisierung des Nord-Ostsee-Kanals und der Neubau einer fünftenSchleusenkammer in Brunsbüttel. Diessind wichtige Signale für Wachstumund Arbeitsplätze in Deutschland.

Die Vielfalt der genannten Themenzeigt, wie wichtig ein starker Vernet-zungsgrad innerhalb der MaritimenWirtschaft ist. Zentraler Branchen-treffpunkt ist die Nationale MaritimeKonferenz, an der auch in diesem Jahrwieder die Bundeskanzlerin teilnahm.In sieben Workshops wurden die wich-tigsten Bereiche der Maritimen Bran-che beleuchtet: Als Ergebnis dieserKonferenz entstanden detaillierteHandlungsempfehlungen, die nun dieAgenda für Politik, Wirtschaft und Wis-senschaft bilden.

Die Maritime Wirtschaft sucht sichneue Wege zum wirtschaftlichenErfolg. Sie wird gebraucht, weil siekreative und technologisch anspruchs-volle Lösungen für die zentralenZukunftsfragen bietet. Der MaritimenWirtschaft gehört die Zukunft.

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Trotz doppelstöckiger Autobahnen ge -hören stundenlange Staus in Shanghaioder Peking zum Alltag. Je mobiler dieBevölkerung wird, desto langsamerkommt sie auf den Straßen voran! InAsien haben die Behörden erkannt, dassder Verkehr durch neue Baumaßnah-men nicht entlastet werden kann, undsuchen nach nachhaltigen Infrastruk-turen und Mobilitätskonzepten: Nurintegrierte Verkehrskonzepte könnenlangfristig die Mobilität sichern. Stadt-verwaltungen arbeiten deshalb mitUnternehmen wie NXP Semiconductorsan Systemen für ein effizientes Ver-kehrsmanagement von Individualver-kehr und öffentlichen Transportmitteln.

Autos, die sehen und denken können

Auf den Straßen können intelligenteAutos die heutigen Verkehrsproblemebewältigen. Mitdenkende Autos entlas -ten den Fahrer und übernehmen bei-spielsweise in der Routenwahl oder derenergieeffizienten Fahrweise das Steu-er. Die Intelligenz kommt durch Ver-netzung zustande, die von NXP ent-wickelt wird. Durch die AutomotiveTelematics Onboard Unit Platform(ATOP) und die NXP Car ITS Platformkönnen Fahrzeuge untereinander Infor-mationen austauschen (Car-to-CarKommunikation) oder mit ihrer Um -welt interagieren (Car-to-Infrastructu-re Kommunikation).

Über solche Vernetzungslösungenkönnen beispielsweise Ampeln undFahrzeuge zur Regulierung des Ver-kehrsflusses miteinander sprechen. DieAmpel übermittelt dem Fahrer die opti-male Geschwindigkeit, um auf der „grü-nen Welle“ zu fahren. Hindernisse wieBaustellen, Staus oder Gefahrenstellen

werden dem Fahrer mitgeteilt, damit erseine Route entsprechend anpassenkann. Die Busse des öffentlichen Nah-verkehrs erhalten über ein mit Telema-tik- und Car2Car-Communication ge -steuertes Verkehrsleitsystem Prioritätund können schneller vorankommen.Feldversuche laufen bereits weltweit,beispielsweise in Singapur seit 2010.Dabei wird die Verkehrsbelastung vomFahrzeug in Echtzeit analysiert und zurWahl der schnellsten und umwelt-freundlichsten Route herangezogen.

E-Ticketing vereinfacht öffentlichenPersonennahverkehr

Im öffentlichen Personennahverkehrkönnen Städte bereits auf ausgereifteLösungen zurückgreifen. Sie setzenebenfalls auf moderne elektronischeTicketingsysteme, um den täglichenAnsturm der Pendler besser zu bewäl-tigen. Beim E-Ticketing bezahlt derFahrgast sein Ticket ohne langes Anste-hen per Chipkarte oder zukünftig auchper Handy durch ein einfaches, kurzesBerühren des Gates. Denn die Chipssind in der Lage, Daten über kurzeDistanzen von einigen Zentimeterninnerhalb von Millisekunden zu einemLesegerät sicher zu übertragen. Im E-Ticketing ist NXP mit einem Marktan-teil von 77 Prozent weltweit führend(Quelle: ABI Research). Seine Lösungenbasieren auf der MIFARE oder Smart-MX-Technologie und bringen weltweitschon in über 650 Städten schnellereBedienung der Kunden, geringere Wartungskosten und höhere Sicherheit.

PR-Bericht

Das rasante Bevölkerungswachstum in den Metropolen bringt die vorhandene Verkehrsinfrastruktur oftmals an den Rand des Kollapses.Verstopfte Straßen, hohe CO2-Emissionen, Lärmbelastung, Unfallgefahrund Stress auf dem täglichen Weg zur Arbeit prägen das Bild. Um Mobilität in den Großstädten dennoch zu gewährleisten, sind ein intelligentes Verkehrsmanagement sowie ein effizienter ÖPNV gefragt.Mit seinen Chips für Smart Urban Mobility Lösungen sichert NXP dieMobilität von Personen und Autos in den Smart Cities der Zukunft.

Eine mobile Zukunftsvision für Smart Cities

Halbleiter liefern den Schlüssel für einfache, sichereund komfortable Mobilität in Smart Cities

Mobile Zukunftsvision

NXP arbeitet verstärkt daran, elektro-nisches Ticketing auch als Applikationfür NFC-fähige Mobiltelefone zu ver-wirklichen. Mobile Ticketing per NFC istdann nur der erste Schritt zur Verwirk-lichung einer neuen Mobilitätsvisionfür Smart Cities. Technisch ist es schonheute möglich, dass das Handy ineinem Sicherheitschip Funktionen vonPersonalausweis, Führerschein, Kredit-karte und Haus-, Auto oder Hotel-schlüssel zusammenführt. Damit wer-den urbane Mobilitätskonzepte denk-bar, in denen das Smartphone als hoch-integrierte Kommunikationsplattformden optimalen Transportweg auswählt.Ein per Handy-Navigation festgelegtesZiel kann je nach Verkehrslage wahl-weise über öffentliche Verkehrsmittel,per Taxi oder über einen Car-SharingMietwagen angesteuert werden.

Das Handy fungiert dabei entwederals Zahlungsmittel für das Ticket undTaxi oder öffnet die Autotür eines Car -Sharing-Mietwagens. Die Authentifi-zierung des Fahrers und die Abrech-nung nach Fahrstrecke erfolgt bequemüber das Telefon, welches das Guthabenbzw. die Daten des Kunden in Sicher-heitschips von NXP speichert, die auchBankkarten oder den neuen deutschenPersonalausweis absichern. So ermög-lichen NXPs NFC- und ATOP-Technolo-gie die Realisierung zahlreicher Anwen-dungen zur Vereinfachung und Steige-rung der urbanen Mobilität. In dieserVision steht nicht mehr das eigene Autoals Statussymbol im Mittelpunkt derMobilität, sondern der Komfortfaktorfür den Anwender: ohne aufwändigePlanung wird das Transportmittel ge -wählt und bezahlt, mit dem das Ziel ameffizientesten erreicht wird – ein Para-digmenwechsel, von dem sowohl dieAnwender als auch die Stadtverwal-tungen der Smart Cities nachhaltig pro-fitieren können.

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 9. April

Die Energiewende überschlägt sich

Vorbei sind die Zeiten einer konventionellen, entspannten Stromver-

sorgung. Momentan kann noch jedermann (und jeder Betrieb) zu jeder

Zeit jede gewünschte Strommenge mit stabiler Frequenz aus dem Netz

entnehmen – dies zu einem hohen, aber vermittelbaren Preis. Hinter der

vordergründig ausgeglichenen Situation wachsen jedoch zusehends

kritische Probleme heran.

Seit Fukushima hat der Gang zur Ener-giewende (über deren Ziel gesellschaft-licher Konsens herrscht) ein vehemen-tes Tempo angenommen, wobei dieBegleiterscheinungen inzwischen kaumnoch beherrschbar sind. Verantwortungund eine sinnvolle Abstimmung derMaßnahmen fordern zu Besinnung undBestandsaufnahme auf, um das Projektvor Chaos zu bewahren. Zwei Problem-felder – beide von existenzieller Bedeu-tung – zeichnen sich ab: ■ die ausufernden Kosten und■ die gefährdete Versorgungs-

sicherheit. Der Landesverband hatte hierzu einenExperten um einen aktuellen Berichtgebeten. Der Referent des POLITISCHEN

FRÜHSTÜCKS, Jochen Homann, kam ausdem Zentrum des Wirbelsturms. Er istPräsident der Bundesnetzagentur, derAufsichtsbehörde über die Strom- undGasmärkte.

Homann erinnerte daran, dass sichbisher kein Industrieland einer derartambitionierten Aufgabe gestellt habe.Allerdings sei die Energiewende eineFahrt in weitgehend unbekannte Ge -wässer. Fest stehe: Wir brauchen wei-terhin konventionelle Kraftwerke, umbei der Stromversorgung nicht von Wet-terlaunen abhängig zu sein. Bis die sehrvariabel anfallende Wind- und Solar-energie zu wirtschaftlichen Bedingun-gen in großtechnischem Maßstab ge -speichert werden kann – wozu nach

Homann noch jahrelange Forschungerforderlich ist – muss für jede „erneu-erbar“ installierte Kilowattstunde diegleiche Kapazität in Kraftwerken bereit-gestellt werden. Dass dies eine teureDoppelinvestition ist, liegt auf derHand. Weil der Anteil der erneuerbarenEnergien steigt und die konventionelleEnergie jederzeit mit nicht vorherseh-baren Mengen einspringen muss, wirdauch der Betrieb der Kraftwerke zuneh-mend unwirtschaftlich (zu Lasten derStromkunden). Hinzu kommt, dass dasErneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus

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Stand und Perspektiven der Energiewende

Jochen Homann Präsident der Bundesnetzagentur

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dem Jahr 2000 mit seinen Subventio-nen für Wind- und Solarenergie vieleAnsprüche und Begehrlichkeiten ge -weckt hat. Für die EEG-Umlage sind imJahr 2013 bereits rund 21 Milliarden Euroeingeplant. Dem stehen erwartete (Ver-kaufs-) Erlöse von 2,5 Milliarden Eurogegenüber! Jedes Unternehmen hättebei einer derartigen Differenz zwischenKosten und Erlösen allen Anlass, seinGeschäftsmodell zu überdenken. Statt-dessen geht der Ausbau von Windparksund Solaranlagen ungebremst weiter.Bei dem bisherigen Fortschritts-Szena-rio ist ein Ende der EE-Preisspirale nichtin Sicht.

Die Versorgungssicherheit – daszweite Sorgenkind – gehört in Deutsch-land traditionell zum Lebensstandard.Für unsere hochentwickelte Industrie,die zwei Drittel des Stroms verbraucht,ist sie darüber hinaus ein unverzicht-barer Herzschlag. Natürlich ist zunächstdie zuverlässige Erzeugung des benötig-ten Stroms eine Grundvoraussetzung.Ein beängstigender Engpass lauert aberdirekt danach in der Stromverteilung,im Netz. Homann stellte fest: Es gibtgenug Strom in Deutschland. Besonderssüdlich des Mains spitzt sich jedochnach Abschaltung der Kernkraftwerkedie Situation zu. In bestimmten Netz -situationen werden die Kraftwerks-Kapazitäten schnell knapp. EventuelleNeubauten stoßen auf Widerstand (dieHamburger mögen an Moorburg den-ken). Gleichzeitig mangelt es an „Strom-autobahnen“, um vorhandenen Stromvom Norden in den Süden zu transpor-tieren. Von den vordringlichen 1.855 kmHöchstspannungsnetz sind bisher 268

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gerproteste und langwierige Genehmi-gungsverfahren verhindern, dass derAusbau Fahrt aufnimmt. Während diePlanung z.Zt. überarbeitet wird, bewirbtman sich auch um die Akzeptanz derbetroffenen Bürger. Information, Dis-kussion und eine – freiwillige – Bürger-beteiligung an den Stromnetzen stehenim Konzept. Die Gewährleistung derVersorgungssicherheit liegt durch dieTrennung von Erzeugung, Netz und Ver-trieb nicht mehr in einer Hand. Folglichgibt es im Augenblick in Deutschlandniemanden, der allein für die Versor-gungssicherheit verantwortlich ist.

Resümee: Es gibt noch viel zu tunund, so Homann, insbesondere bei derFörderung der erneuerbaren Energien„nachzusteuern“. He

Senator a.D. Gunnar Uldall und Heinz Papenhagen

Jochen Homann und Pieter Wasmuth

Heinrich Lieser undDr. Rainer Schubach

km realisiert. Das Energieleitungsaus-baugesetz sah dagegen für den Groß-teil eine Fertigstellung bis 2015 vor. Bür-

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20 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Das Internet ist inzwischen auch in denärmsten Ländern zugänglich. „Ich bindrin. Das ist ja einfach“, sagte einst Ten-nisprofi Boris Becker in einem Werbe-spot von AOL – und er hat recht behal-ten: Wer in einer der SuchmaschinenBegriffe iPhone und Baby eingibt, dersieht, wie wenig man können muss, umdrin zu sein, im Internet. Und sowohl imGeschäfts- als auch im Privatleben läufteigentlich fast nichts mehr ohne IT. Wür-de einmal der Strom abgeschaltet wer-den, dann ist es nicht der nicht mehrfunktionierende Fön, der unser Lebenbeeinträchtigt, sondern dass es keineAmpelschaltungen, keine Zugverkehre,keine Starts- und Landungen, keineLöschung von Frachtladungen oderauch keine Stromverteilung mehr gibt.Wir sind und wir alle leben im digitalenZeitalter.

Die ITK Informations- und Kommu-nikationstechnologie-Branche ist dieBotin. Die ITK ist kein Wirtschaftszweigunter vielen, sondern beeinflusst ganzmaßgeblich die Wettbewerbsfähigkeitder Volkswirtschaft insgesamt, wie auchdie Leistungsfähigkeit von öffentlicherVerwaltung, Bildungssystem und Wis-senschaft. Es ist keine Frage, dass dieArbeit und die Produktionsabläufe inUnternehmen, in Behörden, Organisa-tionen, im Auto und mittlerweile sogarim Haushalt ohne massiven Einsatz vonIT und TK nicht mehr denkbar sind –und im Übrigen auch vieles nicht mehrfunktionieren würde.

Die ITK ist ein Jobmotor und die ITK-Branche weiterhin ein Zugpferd fürWachstum. Sie schafft Arbeitsplätze, diemeisten davon in kleinen und mittel-ständischen Unternehmen – die ohne -hin die Lokomotive für Wachstum undBeschäftigung in Deutschland sind. Sowird auch der Bedarf an qualifiziertenArbeitskräften in den nächsten Jahrenweiter steigen. Schätzungen zufolgefehlen 45.000 Fachkräfte in der ITK-Branche, die – gemessen an der Brut-towertschöpfung – die Automobilin-dustrie und den Maschinenbau, denehemaligen Zugpferden der deutschenWirtschaft, abgelöst und sich erfolg-reich als einer der Hauptmotoren desdeutschen Wirtschaftswachstums eta-bliert hat. Sie umfasst in Deutschlandinzwischen einen Jahresumsatz von 150Milliarden Euro (in der EU beträgt dasge schätzte Umsatzvolumen der Bran-che rund 450 Milliarden Euro!) undbeschäftigt mehr als 850.000 Personen.

Die Kommission „ITK Informations-und Kommunikationstechnologie“ desWirtschaftsrats Deutschland Landes-verband Hamburg wurde bereits vor 19Jahren (1994) gegründet. Also zu einemZeitpunkt, als niemand so recht wusste,wo dieser Zug namens IT hinfährt. Diesich in dieser Kommission zusammen-gefundenen engagierten Unternehmerund Manager haben sich zur Aufgabegemacht, sich mit vielen Facetten undThemen der ITK-Branche zu beschäfti-gen, den Mitgliedern permanent Infor-

Informations- und Telekommunikationstechnologie

Landesfachkommission

Ludolf Baron von LöwensternVorsitzender der Landesfach-

kommission ITK

Das Online-UniversumFünf Jahre in der IT und K bedeu-ten Quantensprünge. Jahr für Jahrgibt es eine Zuwachsrate von mehrals 50 Prozent. Weltweit werdenrund 150 Milliarden E-Mails ver-sendet – pro Tag. In wenigen Jah-ren soll die 200 Milliarden-Gren-ze erreicht werden (Prognose derMarktforscher Radicati Group).

mationen über die rasante Entwicklungund die Gefahren der EDV zu vermittelnPositionspapiere zu erarbeiten und mitEmpfehlungen an die politisch Verant-wortlichen zu übergeben; aber auch,sich mit Themen zu befassen, die unse-re Gesellschaft und damit uns alle ange-hen, wie zum Beispiel das Internet alsTatort. Die Ergebnisse der jeweiligenArbeitsgruppen, die sich seit 1994 in die-ser Kommission engagieren, wurden inmittlerweile fünf Studien zusammen-gefasst und veröffentlicht. In Kürzeerscheint die sechste Studie mit ausge-wählten Themen der Informations- undKommunikationstechnologie-Branche.Auch diese Studie stellt wieder einewichtige Lektüre für jedes Unterneh-men und für jeden Nutzer dar.

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. März

Wer ist der neue Mittelstand?

Nach Auffassung von Dr. Ziegert stehen wir in der Anfangsphase einer

revolutionären Gründerwelle. Junge dynamische Menschen drängen sich

mit neuen Ideen in die etablierte Welt des Mittelstands. Häufig sind sie

inspiriert durch die Digitalisierung der Wirtschaftswelt.

Mit dem Tempo von Schnellbooten ent-wickeln die Newcomer Innovationenund setzen sie zunächst in eigenen klei-nen Startup-Unternehmen um. Darauskönnen große Firmen entstehen (Zalan-do), in der Mehrzahl jedoch wirken siemit einer Vielzahl neuer Impulse in denBetrieben des Mittelstands.

Weil sich die Spielregeln des Ver-kaufs durch das Internet gewandelthaben (Onlinehandel, Vergleichsporta-le, globale Märkte), sind weiterführen-de neue Ideen dringend von Nöten. Wer

diesen Zug verpasst, wird zum Verlierer(bekannte Beispiele: Quelle und Necker-mann). Ziel und Auftrag Ziegerts ist es,ideenreiche junge Leute zu fördern, mitden Unternehmern aus dem Kunden-kreis der Warburg-Bank in Kontakt zubringen und die Schrecken gegenübereinem Mentalitätswandel abzubauen.Startups gehören nach Ansicht Ziegertszur Zukunftssicherung und zur neuenglobalen Unternehmerelite.

Ziegert verschwieg nicht die Pro-bleme und Mängel des neuen Weges:

■ nur 50% der Startups überleben, ■ es fehlt (in Deutschland) an Kapital.In den USA wurde 2012 ein VentureCapital von 26 Milliarden Dollar inves -tiert, in Deutschland 700 MillionenEuro. Die Kosten für die Gründung einerStartup-Internet-Company sind inzwi-schen auf 50.000 Euro gesunken,■ Startup-Gründungen werden durcheinige Bundesländer (auch Hamburg)zu wenig unterstützt. Ämter verzögerndie Erneuerungen durch lange Antrags-bearbeitungszeiten,■ das Potenzial der neuen Bewegung– und damit die Förderung der Talentedurch Unternehmen – ist in Deutsch-land noch wenig ausgeprägt.

Die Abteilung „Relationship Mana-gement Junge Unternehmer“ ist aufdem Weg, der neuen Generation dienotwen dige Aufmerksamkeit zu ver-schaffen. He

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Einblick in eine neue Gründerzeit technologiegetriebener Startups

Dr. jur. Nicholas Ziegert, L.L.M.(NYU)Relationship Management „JungeUnternehmer“ M.M.Warburg & CO KGaA

... unter diesem Motto fand am 22. Maiin Hamburg die exklusive „Pitch &Invest“ Veranstaltung des FundersClubstatt. Schirmherr, Hamburgs Altbürger-meister Ole von Beust, eröffnete denAbend und begrüßte fünf Startups, dievor ca. 60 potentiellen Investoren ihreGeschäftsideen präsentierten. Siegerwar das Startup Shave-Lab: Das Teamum die „erste Online-Rasierer-Marke“konnte sowohl die Experten-Jury alsauch das Publikum für seine Geschäfts -idee begeistern.

Der FundersClub Hamburg ist eineexklusive Plattform für hanseatischeKaufleute, Reeder und Unternehmen,

die sich für die Finanzierung von Start -ups interessieren. Für Katharina Wolff,eine der Mitgründerinnen, schlägt derClub damit die Brücke zwischen han-seatischer Tradition und Innovation:„Wir möchten Start-Up-Unternehmenden Weg zur Seed-Finanzierung erleich-tern, indem wir ihnen ein Forum bieten,durch das sie leichter mit potentiellenInvestoren zusammenkommen.“

Ausgewählte Clubveranstaltungen,Analysen neuer Geschäftsideen undBranchen sowie ein Netzwerk aus Un -ternehmen und Experten bieten denMitgliedern einen persönlichen Zugangin die Gründer-Szene und damit zu den

vielversprechendsten Investitionsmög-lichkeiten.

Die Motivationen des Gründer-teams sind dabei so unterschiedlichund vielfältig, wie die Gründer selbst:Der Unternehmer Christian Mees hatdie Hürden der ersten Finanzierungselbst erlebt und freut sich deshalb, denStartups nun wertvolle Tipps zur erfol-greichen Startup Gründung geben zukönnen. Für Dirk Weipert, zweiter Initia-tor des FundersClub, ist es besonderswichtig, den Standort Hamburg alsStartup-Hochburg zu stärken.

Mehr Informationen unter: www.fundersclub.de

Katharina Wolff MdHB

Startup meets Investor

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Abendveranstaltung am 4. April

Vierte Gewalt oder fiese Gewalt?

Ein Thema, das viele Menschen in unserem Land beschäftigt, durch-

leuchtet von einem sachkundigen Referenten, der Aufmerksamkeit und

hohes Ansehen genießt: Es war vorhersehbar, dass sich der Ballsaal im

Hotel Steigenberger bei dieser Veranstaltung bis auf den letzten Platz

füllen würde. Man war mit hohen Erwartungen gekommen. Der neue

Landesvorsitzende, Professor Debatin, resümierte hierzu am Schluss:

„Herr di Lorenzo, Sie haben unsere Vorstellungen übertroffen.“ In der Tat

waren die Breite des Blickwinkels und die Tiefe der (Selbst-)Kritik von

nicht alltäglichem Format.

Zunächst allerdings hörten die Anwe-senden jenseits des angekündigten Pro-blems ein Plädoyer für den Wert derPrintmedien im Wettbewerb mit jour-nalistischen Online-Produkten. Das In -ter net werde vielfach – so di Lorenzo –,

Di Lorenzo warf vor diesem Hintergrunddie Frage auf: Wie kann guter Journa-lismus überleben (der nach seiner An -sicht gegenwärtig wohl eher bei einigenPrintmedien beheimatet ist)? „Die Artvon Journalismus, die wir betreiben, istkostspielig: Investigative Recherchen,Korrespondentennetze, pro fessionelleTextarbeit kosten viel Geld.“ Es lohnesich aber, für Qualitätsmedien zu kämp-fen. Trotz Internet gäbe es noch vieleMenschen, die gern lesen. Dazu gehör-ten auch junge Leute. Die „ZEIT“ ver-kaufe heute so viele Studentenabos wienie zuvor. Es gelte, die Vorzüge des„wunderbaren“ (Print-) Mediums zurGeltung zu bringen.

Das eigentliche Thema des Abends – dieMacht der Medien – stellte di Lorenzounter einige Prämissen:■ Wir haben in Deutschland die bes -ten und die freiesten Medien der Welt.■ Wir brauchen unabhängige, kriti-sche, mutige Journalisten, die aufklärenund die gemeinsam in der Lage sind, ein Gegengewicht zu den Mächtigen zubilden.■ Journalisten sollen Seismographengesellschaftlicher Veränderungen sein.■ Zweifellos haben die Medien an Ein-fluss gewonnen. Aber das ist nicht alleinein Werk der Journalisten. Als Folge derdigitalen Revolution könne heute jederseinem Ärger Luft machen und dabeigroße Wirkung erzielen. Er muss nichtviel mehr können, als eine Computer-tastatur zu bedienen. Ein virtuelles Drei-gestirn hat Macht über Politik und Poli-tiker bekommen: Medien, politischeGegner und Empörte im Netz.

22 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Giovanni di LorenzoChefredakteur „DIE ZEIT“

Die Macht der Medien in Deutschland

Die „ZEIT“ verkauft heute so vieleStudentenabos wie nie zuvor

auch von Verlegern, als das allein -seligmachende Medium der Zukunftgepriesen. Fachleute hatten deshalbauch der (gedruckten) „ZEIT“ einenschleichenden Tod vorausgesagt. Statt-dessen steigerte das Blatt – entgegendem allgemeinen Trend – seine Auf lage.

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Ian K. Karan und Prof. Dr. Jörg F. Debatin

23

Auf dieser Basis erfolgte eine herbeSelbstkritik an der eigenen Zunft. DieDiagnose fußte auf profunden Beob-achtungen eines scharfsinnigen Ken-ners der Branche. Die wesentlichenErkenntnisse:■ Es ist ein besorgniserregender Hangzum Gleichklang eingetreten. VieleMedien neigten dazu, sich an die Spit-ze der Nörgler und Herumhacker zu set-zen, weil sie sich davon am ehesten dasInteresse ihrer Leser und Zuschauer ver-sprechen.■ Journalisten haben zunehmendAngst, sich außerhalb des Mainstreamszu stellen, um nicht an den Prangergestellt zu werden. Ein Beispiel: Ein jun-ger Kollege in der ZEIT-Redaktion hattebefürwortet, dass die Linkspartei vomVerfassungsschutz beobachtet werde.Innerhalb von sechs Stunden bekam erso viele Drohungen, dass er diese Mei-nung kaum öffentlich wiederholendürfte.■ Spitzenpolitiker müssen heutemehr Kritik und Demütigungen ein-stecken, als es jede andere Berufsgrup-pe vermutlich ertragen könnte. Sie wür-den im Rudel hochgelobt und fallengelassen – von Kurt Beck über Karl-Theodor zu Guttenberg bis hin zuChristian Wulff und Peer Steinbrück. Oft

sei die notwendige Kritik in Verachtungumgeschlagen.

Zu Demontage von Politikern nannte diLorenzo zwei aktuelle Beispiele: Wulffund Steinbrück. Der ehemalige Bundes -präsident sei keinesfalls frei von Makel.Die Vorwürfe, könnten auch einen Rück-tritt rechtfertigen. Aber der Furor unddie Unerbittlichkeit, die Wulff entge-genschlugen, verrieten mehr Abgrün-diges als die vielen Enthüllungen. Nich-tigkeiten, auch aus dem Privatbereich,standen auf Seite Eins hochmoralischargumentierender Zeitungen. Di Loren-zo plädiert dafür, dass auch ein strau-chelnder Bundespräsident ein Recht auffaire Beurteilung habe. Nicht von unge-fähr habe sein Nachfolger, JoachimGauck, mehrfach geäußert, dass ihmWulff menschlich leid tue.

Bei Peer Steinbrück ging es um dieBewertung, ob sein persönliches Han-

Spitzenpolitiker müssen heutemehr Kritik und Demütigungen

einstecken, als es jede andereBerufsgruppe vermutlich

ertragen könnte

Ein virtuelles Dreigestirn hatMacht über Politik und Politikerbekommen: Medien, politischeGegner und Empörte im Netz.

deln mit seinem politischen Anspruchvereinbar sei. Hierzu wurde jeder Steindes politischen Weges umgedreht. DieSkandalisierung des Prozesses habe sichüber die Erörterung der eigentlichenStreitfrage hinaus ausgedehnt und seiin höhnische Kommentare ausgeartet.Bei fast jedem, der Verantwortung über-nommen habe, ließe sich privat undberuflich etwas finden, das gegen ihnverwendet werden könne. So sei heutewohl die größte Angst eines Spitzen -politikers, dass sein Leben von denMedien komplett durchleuchtet werde.In der oft nicht enden wollenden Dau-er der Jagd mangele es an gewissemgrundlegenden Respekt vor Leuten, diesich der Politik aussetzen. Mit durch-schnittlich begabten Politikern könneman die großen Aufgaben unserer Zeitnicht mehr bewältigen.

Abschließend sagte di Lorenzo: „Wiralle, Bürger als Leser, Zuschauer undZuhörer, tragen Verantwortung für dieMedienlandschaft“. Wohl wahr, aberbirgt dieser Befund einen Hoffnungs-schimmer? He

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Ole und die Türken

Wer für die Abendveranstaltung das Referat eines Elder Statesmans

erwartet hatte, dürfte verblüfft gewesen sein, wie sich Initiative und Ziel-

setzung eines Ole von Beust seit seinem Rücktritt am 18. Juli 2010 gewan-

delt haben. Aus dem führenden Politiker der Hansestadt ist ein agiler

Vertreter für den Ausbau der deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehun-

gen geworden.

Deutschland und Türkei – Investitionen, Innovationen und Diversity Management

Ole von Beust Bürgermeister a.D.

Abendveranstaltung am 11. April

24 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Von Beust sprach in seiner neuen Eigen-schaft als Repräsentant der staatlichentürkischen Agentur für Investitions-und Wirtschaftsförderung (für die esbekannte Parallelen im Rahmen derdeutschen Wirtschaftsförderung gibt).

Zwar begann der Vortrag mit aner-kennenden Bemerkungen über die ge -wachsene Bedeutung unseres Landes-verbandes, seitdem die CDU in Ham-burg auf den Oppositionsbänken sitzt.Ökonomische Kompetenz und unter-nehmerische Erfahrung aus dem Wirt-schaftsrat wären wertvolle Hilfe füreine Partei, die von den Quellen derWirtschaftspolitik abgeschnitten sei.Schon nach wenigen Sätzen konzen-trierte sich von Beust jedoch voll auf die

Türkei und die Probleme der deutsch-türkischen Beziehungen.

Sein drängendstes Anliegen – Inte-gration auf Augenhöhe – ist zugleich

sam menarbeitens mit der Migrations-bevölkerung wahrnehmen wollten,dürfen wir es nicht bei der Auffor -derung zur Toleranz belassen. Mit ihrverbinde sich noch immer ein Beige-schmack vom hohen Ross. Von Beustrief dazu auf, die (türkischen) Migran-ten stattdessen ernst zu nehmen, ihnengleichgestellt zu begegnen, sie amgesellschaftlichen Leben teilhaben zulassen und ihnen Chancen einzuräu-men. Integration sei nicht nur eineSache des Verstandes, sondern auch desHerzens. Mit Blick auf die Tatsache, dassder Anteil von Bürgern mit ausländi-scher Herkunft in Hamburg bereits 14Prozent beträgt (bei Kindern noch weithöher) und sich das Durchschnittsalterder hiesigen Türken auf 29, der Deut-schen dagegen auf 45 Jahre belaufe, seiein struktureller Wandel der Gesell-

Wenn wir die Chancen künftigenZusammenlebens und Zusam-

menarbeitens mit der Migrations-bevölkerung nutzen wollen, darf

man es nicht bei der Aufforderungzur Toleranz belassen

eine vordringliche Aufgabe deutscherPolitik auf allen Ebenen und, wenn manso will, der ganzen Nation. Wenn wirden Nutzen (und die Notwendigkeit)künftigen Zusammenlebens und Zu -

Page 25: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 02-2013

schaft vorhersehbar. Das mache eine(noch) rechtzeitige Integration gerade-zu zwingend.

Von Beust appellierte zwar ein-dringlich an die Einsicht, ging aberwenig auf die Umsetzung breit ange-legter Integrationsmaßnahmen ein.

Die Türkei habe in den letzten zehnJahren eine rasante Entwicklung durch-gemacht und strotze heute, so vonBeust, vor Selbstbewusstsein. Der EU-Beitritt bleibe immer noch erwünscht,habe aber keine Priorität mehr. Viel-mehr sei das Land zur Drehscheibe desHandels mit dem Mittleren und NahenOsten und mit Nordafrika geworden,wozu kulturelle Ähnlichkeiten beige-tragen hätten. Auch wegen dieser Kon-takte zur arabischen Welt käme dendeutsch-türkischen Handelsbeziehun-gen große Bedeutung zu.

Von Beust warb nachdrücklich fürdeutsche Investitionen in der Türkei.Nach seinem Eindruck stießen sieimmer noch auf innere Vorbehalte, ins-besondere im Mittelstand. Dabei bötenSteuererleichterungen und ein Reser-voir von Fachkräften Anreize für die

Ansiedlung entwicklungsträchtigerBranchen. Dazu zählten der Maschi-nenbau, die Autoindustrie, die chemi-sche Industrie, die Solar- und Wind -energie und das Gesundheitswesen.Auch die Binnennachfrage sei stark inEntwicklung. Die Betriebe fänden in -zwischen Rechtssicherheit vor, wie Aus-sagen dort ansässiger deutscher Fir-men bestätigten. Korruption werde vonder Regierung erfolgreich bekämpft.

Bei Verhandlungen in der Türkei,deren Bewohner deutschfreundlich ein-gestellt seien, müssten kulturelle Un -

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Die Türkei ist zur Drehscheibe des Handels mit dem Mittleren

und Nahen Osten und mit Nordafrika geworden

Die Türkei hat in den letzten zehnJahren eine rasante Entwicklung

durchgemacht. Der EU-Beitrittbleibt erwünscht, hat aber keine

Priorität mehr

Gürol Gür, Sevket Ilgac, Generalkonsul Devrim Öztürk,Kubilay J. Falkenberg (v.l.)

Angesichts der dürftigen sozialen Situa-tion, der sprachlichen Defizite und derfremden kulturellen Verankerung zahl-reicher Muslime dürfte hier Basisarbeitanfallen, die voll hartnäckiger Proble-me steckt. Wie so oft fällt die Einsichtleichter als die Umsetzung.

ter schiede beachtet werden (genau wiesich umgekehrt Türken bei Verhand-lungen in Deutschland den hiesigenSitten anpassen müssten). Sie gestal-teten sich in ländlichen Gegendenschwieriger als in den Ballungszentren.Auf gebotene Vorsicht bei Regionen mitinneren Unruhen (Kurden) ging vonBeust allerdings nicht ein. Ein typischesOrganisationsproblem, von dem erdagegen berichtete, sei die Abneigungder türkischen Partner gegen langfris -tige Terminplanung. Man verlasse sich,in der Regel mit Erfolg, auf das Impro-visationsvermögen.

Fazit der Rede: Wir brauchen dieTürken als Partner – hier und in ihremHeimatland. He

Aygül Özkan undOle von Beust

zuhause nachkochen kann. Freuen Siesich im August beispielsweise auf regel-mäßige BEWEI-Kochkurse, die Ihnen diegesunde und kalorienarme Ernährungnäher bringen, tolle Länderküchen vonHamburg bis Asien und viele Basic-Kochkurse, die sich um die richtigeFleischzubereitung oder Kochen mitdem Wok drehen. Kochen Sie zu -sammen mit Küchenchef ChristianSchulz und sparen Sie bei den verschie-denen Kochkursen im Au gust – denn dieMeridian Kochschule ge währt in diesemSommermonat 15 Prozent Rabatt.

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26 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Eine sonnige Zukunft für Europageht nicht!? Gibt’s nicht.

Dirk Müller ist einer der gefragtesten Börsenexperten und hat von den

Journalisten den Spitznamen „Mister Dax“ erhalten. Beim POLITISCHEN

FRÜHSTÜCK ging es jedoch nicht um Aktienkurse, sondern um grundlegende

Gedanken zur Zukunft des Euro, der – so Müller – „gegen die Wand fährt“.

Dirk MüllerGeschäftsführer Finanzethos GmbH

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 14. Mai

Schon als er seinen Arbeitsplatz noch ander Börse hatte, äußerte Müller eine kla-re Meinung, die nicht immer mit demMainstream übereinstimmte. Auchdies mal standen Gedanken und Vor-schläge zur Diskussion, die ebenso nach -denkenswert wie politisch tabu sind.

Müllers Grundgedanke: Immer ste-hen innerhalb eines WährungsgebietsGeldvermögen einerseits und Schuldenandererseits im Verhältnis 1 : 1, d.h. eshandelt sich beiderseits um die absolutgleichen Geldmengen. Oder anders be -trachtet: Was die eine Seite verliert, ge -winnt die andere stets in gleicher Höhe.Ergänzend ist zu bemerken:■ Das Geldvermögen ist innerhalb derBevölkerung sehr ungleich verteilt, wasdie Gefahr sozialer Spannungen pro -voziert.■ Ein Schuldenschnitt (s. Griechen-land) vernichtet auch Geldvermögen ingleicher Höhe.■ Der Staat (bzw. die EZB) kann in un -begrenzter Menge neues Geld drucken.Dadurch schafft man – unter Vernach-lässigung der Inflationsgefahr – dieMöglichkeit, immer neue Schulden ein-zugehen, während andererseits bei denKreditgebern das Vermögen wächst.

Die privaten Geldvermögen belau-fen sich in Deutschland auf 5 BillionenEuro. Während die Geldvermögen un gleich verteilt sind, sei der Schul -dendienst von allen zu tragen: über Steuern und Preise. Ein Weg aus der Verschuldung wäre Inflation. Damit würden Schulden und Geldvermögengleichermaßen abgeschmolzen.

Die gegenwärtige Eurokrise istdurch Fehler im Maastricht-Vertrag, derdie Währungsunion 1997 begründete,vorprogrammiert. Während der Euro-Vorgänger, der ECU, lediglich ein einheitliches Dach zu Verrechnungs-zwecken, z.B. für den Export, bildete unddarunter die Landeswährungen gegen-einander (begrenzt) schwanken konn-ten, haben wir jetzt eine starre Einheits -währung für die gesamte Eurozone. DerWert der Währung spiegelt nicht mehrdie realwirtschaftliche Leistungsfähig-keit wider. Hierzu wäre eine Art Finanz -ausgleich notwendig. Die fundamenta-len Unterschiede zwischen den ver-schiedenen Mitgliedsländern in wirt-schaftlicher und sozialer Hinsicht über-fordern jedoch die Gemeinschaft.

Selbst unter den ungleich günsti-geren Verhältnissen in der Bundesre-

publik bestehen z.B. zwischen Baden-Württemberg und dem Saarland deut-liche Niveauunterschiede, die wir nochdurch einen akzeptablen Länderfinanz -ausgleich ausbalancieren können. AufEuropa übertragen, müssten aber diewirtschaftlich starken Länder die defi-zitären Staaten langfristig mit gewalti-gen (Steuer-)Beträgen subventionieren.Das ist nicht durchsetzbar.

Könnten Landeswährungen dage-gen unter vereinbarten Rahmenbedin-gungen gegeneinander schwanken,würde der Markt die unterschiedlichenKonstellationen einbeziehen und dieVerwerfungen regulieren. So könnteauch eine Exportkrise, die durch gerin-gere Produktivität bedingt ist, durcheine Abwertung der entsprechendenWährung aufgefangen werden.

Ein zweiter zentraler Vorschlag Mül-lers soll „die Schulden wieder aktivie-ren“. Zweifellos läge genug Geld bereit(z.B. in Versicherungsvermögen), umInvestitionen zu tätigen. Statt durchKonjunkturprogramme der öffentlichenHand immer neue Schulden anzuhäu-fen, sollten staatlich garantierte Infra-strukturfonds entstehen. Müller hat kei-nen Zweifel, dass erhebliche Mittel indiese Institutionen fließen würden, umdamit volkswirtschaftlich ertragreicheInvestitionen – Infrastruktur, Energie-wende, Glasfasernetze, aber auch Bil-dung – zu finanzieren. Geldvermögenwürde in Sachvermögen umgewandelt.So ließen sich Finanzwirtschaft und Real -wirtschaft wieder in Einklang bringen.

Müller, der wirtschaftlicher Vernunftwieder zum Primat verhelfen will, wirbtum breite Unterstützung, so auch imWirtschaftsrat. He

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Ein Unternehmen im Spagat zwischen Investment und leistungsstarker Infrastruktur

In ganz Deutschland ist die Lebensdauer der Schienenwege bei Weitem

überschritten. Ersatzinvestitionen sind dringend nötig. Laut Zustandsbe-

richt (Verkehrsverbund Berlin Brandenburg) sind 9,4 Prozent des dortigen

Streckennetzes mit der geplanten Geschwindigkeit nicht be fahrbar.

Deutsche Bahn: Dr. Rüdiger Grube

Jahrgang 1951, geboren in Hamburg. Seit Mai 2009 Vorstandsvorsitzenderder Deutschen Bahn AG.

Mittagsveranstaltung am 24. Mai

28 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Die Jahrhunderte alten Anlagen sindpflegeaufwendig, personalintensiv undineffizient – doch für einen Ausbau derbestehenden Infrastruktur fehlt dasGeld. Deutsche Bahn-Chef Grube möch-te den Investitions-Rückstau ausglei-chen, die Kapazitäten und die Qualitäterhöhen sowie Ziele der Energiewendeumsetzen. Die Pflege der Eisenbahn-Infrastruktur in Deutschland sei gera-de für den Logistikstandort Hamburgwichtig. Auf Hamburg, so der DB-Chefweiter, entfallen zwölf Prozent der ge -samten Tonnage im Schienen güter -verkehr und mit 450.000 Reisenden proTag ist der Hamburger Hauptbahnhofdie Nummer 1 in Deutschland. Bahn-vorstand Grube kommt schnell zu denhamburgspezifischen Problemen undnimmt den vom Vorstandsvorsitzenden

Debatin zugespielten Ball an: Bahn undHafen sind für Hamburg wichtig. Bevöl-kerung und Wirtschaft an der Water-kant wachsen unaufhörlich. „Hier istdas Tor zur Welt, der jährliche Hafen-geburtstag mit seinen Besucherrekor-den ist nur ein Beispiel. Für die DB hatHamburg eine herausragende Be deu -tung“, so Grube vor gut 120 Gästen desWirtschaftsrats.

Deutschland hat mit 34.000 Schie-nenkilometern, davon im GroßraumHamburg 270 km sowie 56 Bahnhöfe,weltweit das dichteste Verkehrsnetz fürPersonen- und Güterverkehre. Hinzukommen noch 4.300 Kilometer Trassenprivater und kommunaler Unterneh-men mit Straßen-, Stadt- und U-Bah-nen. Die Hamburger S-Bahn hat 2012einen Rekord eingefahren: Mehr als 259

Millionen Fahrgäste waren allein mitdiesem Verkehrsmittel unterwegs. DieHamburger S-Bahn war übrigens daserste Eisenbahnverkehrsunternehmenin Deutschland, das vollständig mitÖkostrom betrieben wurde.

Und bleiben wir noch in Hamburg:Die DB beschäftigt hier rund 8.300 Mit-arbeiter, hinzu kommen 550 Azubis.Kürzlich wurde das neue Gebäude, die„Hammerbrook-Höfe“ mit 950 Büro -arbeitsplätzen eingeweiht. Auch derhiesige Mittelstand profitiert: Das jährliche Einkaufsvolumen der DB lagzu letzt bei mehr als 340 Millionen Euro.Damit ist die DB nicht nur einer dergrößten Arbeitgeber und Ausbilder derHansestadt, sondern auch einer dergrößten Investoren.

„Mit Blick auf die Infrastruktursehen wir die stetig steigende Nach-frage nach unseren Mobilitätsangebo-ten – vom ICE über die S-Bahn bis hinzum Carsharing und den Leihfahrrä-dern von StadtRAD, die das Verkehrs-mittel Bahn attraktiver machen“, soGrube. Und weiter, „wir sehen auch die

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prognostizierten Mengen im Schienen -güterverkehr und die Prognosen fürden Güterumschlag im Hafen!“ EineStudie des Hamburgischen Weltwirt-schaftsinstituts (HWWI) belegt, dass derAusbau der Hafenhinterlandanbin-dung zum Wettbewerbsfaktor fürDeutschlands wichtigsten Hafen wird.Grube zitiert Prof. Straubhaar: „Die Elb-vertiefung bringt nichts ohne bessereInfrastruktur im Hinterland.“ Jeder drit-te Container, der auf DeutschlandsSchienen unterwegs ist, läuft über dasNetz der Hafenbahn.

Vier Varianten einer Y-Trasse auf dem Prüfstand

Die Zukunft der norddeutschen Häfensteht und fällt mit leistungsfähigen

führungen vorgestellt werden. An -schließend soll das ‚Für‘ und ‚Wider‘ derVarianten in der breiten Öffentlichkeitdiskutiert werden, um dann eine Vor-zugsvariante festzulegen.

Für den Seehafenhinterlandverkehrwird zudem der neue Mega-Hub inLehrte errichtet und 100 Millionen Euroin Gleisanlagen, Umschlagkräne sowiein Leit- und Sicherungstechnik inves -tiert.

Am Bahnknoten Hamburg wirdlehrbuchhaft deutlich: Wir haben inDeutschland ein komplexes, integrier-tes, stark beanspruchtes Bahn-System.Durch den chronischen Investitions stauist die Lage äußerst dramatisch: Tras-sen und Bahnhöfe sind permanentüber beansprucht. An den großen Bahn-

Millionen Euro investiert. 300 Zug-Ein-heiten sind bestellt – deren Ausliefe-rung allerdings Jahre dauert.

Die Energiewende hat bei der DBhohen Stellenwert und ist stets eingegenwärtiges Thema! Mit 2,5 Milliar-den Euro pro Jahr hat die Bahn diehöchste Stromrechung aller Unter -nehmen. Als Ziel gilt: Bis 2015 will manmindestens 35 Prozent CO2-Einsparungerreichen. Grube missfällt die geplanteAbgabe der Stromgroßverbraucher:„Wer die Energiewende vorantreibt, sollbelohnt werden!“ so sein Credo.

Wegen der vorgegebenen Rede -länge nimmt er kurz zu drei weiterenPunkten Stellung: Lärmreduktion derSchienengüterverkehre, dem Börsen-gang und der Veränderung des Altona-

29

Prof. Dr. Peer Witten, Dr. Rüdiger Grube und Prof. Dr. Jörg F. Debatin (v.l.)

Dr. Klaus von Dohnanyi und Dr. Peter Blauwhoff

Albert Darboven und Rüdiger Kruse MdB

durchgängigen Eisenbahn-KorridorenRichtung Süd- und Südosteuropa. Dazubenötigt man den sogenannten „Ost-korridor“ über Uelzen, Stendal undMagdeburg weiter Richtung Hof undRegensburg, mit dem Ausbau ist Endeletzten Jahres begonnen worden. Vollausgebaut können täglich 40 Güter -züge mehr im Netz unterwegs sein alsheute. Dennoch benötigt man mehrKapazität Richtung Süden. Ob es amEnde die so genannte Y-Trasse, eineNeubaustrecke zwischen Hamburg,Bremen und Hannover ist, wird sich zei-gen. Im Auftrag des Bundes untersuchtdie DB derzeit vier verschiedene Vari-anten: das ursprüngliche „Y“, für dasbereits ein Raumordnungsverfahrenabgeschlossen wurde, ein weiter östlichgelegenes Y, eine großräumige Umfah-rung von Lüneburg und Uelzen sowieein Ausbau der bestehenden Strecken.Im Herbst soll der errechnete Kosten-Nutzen-Faktor verschiedener Trassen-

knoten herrscht Dauerstau. Nadelöhre,übervolle Bahnhöfe sowie Schleich-fahrten machen die Verkehre unbe -rechenbar. Geraten irgendwo Züge ausdem Takt, kommt es im gesamtenSystem zu Störungen.

Der Vorstandsvorsitzende sprichtsehr offen über das Sorgenkind Inves -tition: Wir geben in Deutschland nurnoch 0,7 Prozent des BIP aus. Bei denInvestitionen in die Schieneninfra-struktur liegt Deutschland weit hinten.Gemessen am Bruttoinlandsproduktinvestiert die Schweiz das Sechsfacheund Österreich immer noch mehr alsdas Vierfache – selbst Spanien und Ita-lien haben höhere Werte als Deutsch-land. Doch zu den guten Rahmenbe-dingungen der DB zählt die Planungs-sicherheit der Investitionen. Die Finan-zierungsvereinbarung zwischen Bahnund Bund garantiert einen jährlichenfesten Betrag für das Schienennetz. Inden letzten fünf Jahren wurden 49,6

er Bahnhofs. Der Güterverkehr ist euro -päisch – und da liegt das Problem. Dieinternationalen Anbieter der Verkehremüssen ebenso ran. Im Schienengüter-verkehr rollen auf unserem Strecknetzeben auch ausländische Waggons. NachDB-Auffassung muss Brüssel das Lärm-Reduktionsprogramm von oben ver-ordnen!

Einen Börsengang sieht Grube der-zeit nicht, „unser guter Cashflow machteinen Börsengang nicht zwingend not-wendig“. Für die Verlegung BahnhofAltona sind 13 Millionen Planungsgel-der bewilligt. Ob die S-Bahn im Kopf-bahnhof Altona und der Durchgangs-verkehr künftig am Diebsteichbahn-steig halten wird, werde demnächst mitOlaf Scholz geklärt, so Grube.

Seinen lebhaften, leidenschaftli-chen und informativen Vortrag been-det Rüdiger Grube mit der Feststellung:„Lassen Sie uns stolz sein auf das, wasdie Deutsche Bahn erreicht hat!“ EJH

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30 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Sensible Daten – safety first Dank der Einladung der Iron Mountain Deutschland GmbH konnten sich

unsere Mitglieder Mitte April über die Digitalisierung, Aktenarchi vierung

sowie die Sicherung und Wiederherstellung von Daten im Scanning

Center in Hamburg Alsterdorf informieren.

Wirtschaftsrat vor Ort bei Iron Montain am 17. April

Geschäftsführer Hans-Günter Börg-mann erläuterte den gesamten Zyklusunternehmenswichtiger Unterlagen:von der sicheren Aufbewahrung bis zurVernichtung aller physischen Doku-mente und selbstverständlich auchdigitaler Daten. Das 1951 in den USAgegründete Dienstleistungsunterneh-men verwaltet in seinen Archiv- undRechenzentren Milliarden von Datenund Informationen von mehr als155.000 Kunden in Nordamerika, Euro-pa, Lateinamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Die Firma beschäf-tigt weltweit mehr als 17.500 Mitarbei-ter; 2012 erzielte das Unternehmeneinen Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar.

Scannen ist mehr als die Umwand-lung von Papier in elektronische Sig -nale. Digitalisierung und Aktenarchi-vierung sind für die effiziente Organi-sation eines jeden Betriebs von großerBedeutung. Börgmann machte in sei-ner Präsentation klar, warum über-haupt digitalisiert werden sollte. Zu -

dem wurde das erfolgreiche Projekt„Swiss Life“ vorgestellt. In der Praxiserlebten wir, wie die tatsächliche Um -wandlung von Papierunterlagen in di -gi tale Dokumente funktioniert. Bei der

Führung durch das Scanning Centerkonnten wir die einzelnen Prozess-schritte verfolgen: beginnend mit derRegistrierung, bei der jeder Dokumen-tenstapel einen Barcode bekommt, mitdem er über den gesamten Prozessnachverfolgt werden kann. Das Digita-lisieren erfolgt auf einem Hochleis -tungsscanner, der formatunabhängigbis zu 90.000 Seiten am Tag scannt.Nach dem Scannen übernimmt eineScansoftware die automatische Klassi-fizierung der Dokumente. Es werdenIndexwerte wie z. B. Rechnungsnum-mer, Datum, Lieferant und Rechnungs-betrag eingelesen. Diese Daten über-mittelt ein Datenträger oder ein siche-rer SFTP-Server an den Kunden.

„Laut einer Iron Mountain-Studiebezeichnen 37 Prozent der europäi-schen Unternehmen ihre Aktenarchi-vierung als chaotisch. Für Informations -management-DIenstleister (wie IronMountain) besteht daher enormesPotenzial, Unternehmen durch geeig-nete Services – wie zum Beispiel umfas-sende Scanning-Prozesse – zu unter-stützen“, so Hans-Günter Börgmann,der somit optimistisch in die Zukunftblicken darf. Die zahlreichen Fragen derTeilnehmer bewiesen hohes Interessean diesem aktuellen Thema – ein rund -um gelungener Abend. BN

Zum UnternehmenHerman Knaust gründete Iron Moun-tain in Livingston (NY/USA). Zuvorverdiente er sein Geld mit Pilzen. Umdas Geschäft zu erweitern kaufte er1936 eine stillgelegte Eisenerzmine.Eine Marktveränderung im Pilzsektorveranlasste ihn zur Nutzungsände-rung seines „Iron Mountain“, die ihnab 1950 auf die Geschäftsidee „Schutzwichtiger Informationen“ brachte. Errichtete sein erstes Verkaufsbüro imEmpire State Building ein und über-zeugte einflussreiche Persönlichkei-ten, wichtige Depotunterlagen insein Center zu bringen. Zu den erstenKunden gehörte die East RiverSavings Bank; weitere Unternehmenfolgten schnell.

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Neues aus dem Landesverband

Wechselstimmung

Die vornehmste Aufgabe der Mitgliederversammlung ist sicherlich die

Wahl des Vorstands. Fast noch wichtiger dürfte aber sein, dass hier die

Gelegenheit für alle Mitglieder ist, sich zu Wort zu melden, Kritik zu üben

und am Ende die Kohäsionskräfte des Verbands zu optimieren.

Die diesjährige Mitgliederversamm-lung am 27. März stand im Zeicheneiner allgemeinen Wechselstimmung.Matthias Leutke, Peter Kronenberg undKatharina von Ehren hatten ihr Amt zurVerfügung gestellt. Somit waren außer-halb des Zweijahresrhythmus Neu-wahlen notwendig, wobei gleichzeitigdie Zahl der Vorstandsmitglieder umeinen Platz reduziert werden sollte. DieRede des scheidenden Vorsitzendenwurde von den über 100 Gästen auchmit Spannung erwartet. Die gute Bilanzwies im abgelaufenen Jahr zahlreiche

hochkarätig besetzte Veranstaltungenaus. Referenten wie Dr. Günther Oet-tinger oder Giovanni di Lorenzo warenerst vor kurzem Gast in Hamburg. Wei-tere regelmäßige Veranstaltungen sinddas POLTISCHE FRÜHSTÜCK, der JOURFIXE, Wirtschaftsrat vor Ort, WR im Dia-log sowie Sonderveranstaltungen, z.B.Golfturnier, Derby oder Cruise Days. DerLandesverband hat über 1.100 Mitglie-der. Zahlreiche Sponsoren haben denWirtschaftsrat in seiner Arbeit unter-stützt. Die aktuelle politische Situationin Hamburg sei gekennzeichnet durch

eine zu hohe Verschuldung. Unterneh-men müssten auf den drohenden Fach-kräftemangel reagieren. Deutlich mehrmüsse in die Ausbildung investiert, undWachstumsmotoren müssten klareridentifiziert werden.

Mit diesem Ausblick schied Mat-thias Leutke aus dem Amt mit aus-drücklichem Dank an den Landesvor-stand und die Mitarbeiter der Landes-geschäftsstelle. Der Rücktritt von Mat-thias Leutke vom Amt des Landesvor-sitzenden wurde mit großem Bedauernaufgenommen.

Die Wahl des neuen Landesvorsit-zenden Prof. Dr. Jörg Debatin erfolgteohne Gegenstimmen. Die stellvertre-tende Vorsitzende Ayül Özkan erhieltebenfalls große Zustimmung. Die Bot-schaft mit dieser Wahl war eindeutig:Konzentration auf Inhalte, um so dieKohäsionskräfte zu stärken. Mit dieserAussicht nahm der neue Vorstand seinMandat gerne an.

BN/Sei

Zur Mitgliederversammlung am 27. März 2013

Wir haben einen weiteren Arzt ver-pflichtet, Herrn Dr. med. Elmar Batten-berg, Facharzt für Allgemeinmedizin,Psychotherapie, Naturheilverfahrenund Ernährungsmedizin sowie Fasten-arzt und Mitglied in der Ärztegesell-schaft für Heilfasten und Ernährung(ÄGHE).

Jeder Arzt prägt auch das Angebot, wel-ches wir zusätzlich zum Fasten und zurErnährungstherapie anbieten. Herr Dr.Wittje hat die osteopathische Medizinund die Triggerpunktbehandlung nachSchloss Warnsdorf gebracht, mit HerrnDr. Battenberg können wir nun den inden letzten Jahren zunehmenden Nach -fragen nach psychotherapeutischer Un -terstützung noch besser nachkommen.

Für die Monate Juni, Juli und Au -gust unterbreiten wir Ihnen ein un -schlagbares Fastenangebot, aus medizi -nischer Sicht begründet: 14 Tage für 12.

Zwei Wochen für das Fasten ein -zuplanen, ist medizinisch außeror-dentlich sinnvoll, da Sie nach 10 Fasten-tagen noch einen Fastenbrechertagund drei Aufbautage in Anspruch neh-men können. Buchen Sie im Juni, Juliund August 14 Tage, und zahlen Sie nur12 Tage!

Von unseren treuen Gästen hörenwir immer wieder Jubiläen: „Ich kom-me seit 10, seit 20 Jahren hierher, ich bindas 30. Mal hier“. Welches Komplimentan uns! Langsam kommen die 40 unddie 50 vor – unglaublich. Ich freue michauf bekannte und neue Gäste in diesemJahr und heiße Sie alle herzlich will-kommen in Schloss Warnsdorf.

Herzlichst Ihre Heike Mohr

Neuigkeiten aus Schloss Warnsdorf PR-Bericht – Gesundheit

Schloss WarnsdorfSchlossstraße 10, 23626 WarnsdorfTelefon 0 45 02 / 84 [email protected]

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32 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Podiumsdiskussion:

Trotz Championsleague-Halbfinale folg -ten über 70 Mitglieder aus Jungen und„altem“ Wirtschaftsrat der Diskussionim Hause der Wirtschaftsprüfungsge-sellschaft Ernst & Young GmbH.

Nach der Begrüßung durch FlorianEilken als Landesvorsitzenden und JanBrorhilker als Vorstandsmitglied undVertretern von Ernst & Young über-nahm der Spiegel-Redakteur Martin U. Müller die Leitung des Podiums. In seiner spritzig-charmanten Art stellteer die Teilnehmer vor. Als Vertreter von Car sharing-Anbietern waren derGe schäfts führer der Autonetzer GmbH,Martin Gößler, sowie der Presse-sprecher von Car2Go, Andreas Leo, ver-treten. Die Verkehrsplanung Hamburgswurde vom Amtsleiter für Verkehr und Stra ßen wesen in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Martin Huber, vorgestellt. Für den HVV sprach dessen Planungsleiter Wolfgang Märtens, und die Politik wurde von derErsten Par lamentarischen Geschäfts-führerin der CDU-Bürgerschaftsfrak -tion, Birgit Stöver, vertreten.

Bereits in der Anfangsrunde wurdedeutlich, dass für die verschiedenen Ver-kehrsanbieter ein vernetztes Gesamt-system Vorrang vor einem abgegrenz-ten Wettbewerb hat. So entstehenimmer mehr Kooperationen, welche zu mehr Flexibilität und Unabhängig-keit vom eigenen Fahrzeug führen, beispielsweise von HVV und car2go.Während car2go eine Flotte für kurzeund mittlere Strecken parat hält, bietetdie Autonetzer GmbH eine Plattformzur Vermietung privater Fahrzeuge an.Derlei innovative Lösungen sind Aus-

druck und Folge eines gesellschaftlichenWandels. Wo vor 20 Jahren noch daseigene Auto den Status symbolisierte,ist heute die flexible und kostenbe-wusste Mobilität das Maß der Dinge.Dazu passt auch, dass ein Drittel der 18-25 Jährigen keinen Führerschein hat.

Bei aller Innovation und Vernetzungwurde in der Fragerunde aber auf denkritischen Zustand der Verkehrsinfra-struktur hingewiesen. Die Problemlageist hier beim Individualverkehr die gleiche wie bei den Wirtschaftsverkeh-ren. Wichtige Projekte leiden unterüberlangen Planungszeiten, und unter -bliebene Erneuerungen führen zu Ver-schleiß des Grundbestands. In deranschließenden Fragerunde wurdenzahlreiche Hinweise zu Verbesserungs-potential an die anwesenden Experten

gegeben. Ein Hauptaugenmerk galt vorallem den Ampelschaltungen und der„grünen Welle“. In den Antworten wur-de aber auch das Dilemma der Vekehrs-planer deutlich, einen gerechten Inter-essensausgleich zu wahren. So könntenInstandsetzungen zwar durch Nachtar-beit beschleunigt werden. Dies hätteaber eine – politisch nicht gewollte –Absenkung der Nachtruhe zur Folge.

Die diskutierten Aspekte von Inno-vationen und Verkehrsärgernissen wur-den von den Teilnehmern nach demoffiziellen Teil der Veranstaltung beiSpeis und Trank weiter vertieft. Der Junge Wirtschaftsrat freut sich auf diekommenden Veranstaltungen zum The-ma Jungen Mobilität und bedankt sichbei Ernst & Young für die herzliche Gast-freundschaft. Thomas Scheffel

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat

Innerstädtische Mobilitätder ZukunftIm Rahmen seiner Schwerpunktreihe „Junge Mobilität“

diskutierte der Junge Wirtschaftsrat am 23. April 2013

mit fachkundigen Vertretern aus Wirtschaft, Verwal-

tung und Politik über die „Innerstädtische Mobilität

der Zukunft“. angeregte Podiumsdiskussion mit (v. l.): Martin Gößler, Martin Huber,Martin U. Müller, Andreas Leo, Birgit Stöver, Wolfgang Märtens

gute Stimmung und angeregteDiskussionen im Anschluss

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33

Zunächst gewährte Herr Hoyer einenguten Einblick in sein Familienunter-nehmen. Das 1946 gegründete Unter-nehmen hat seinen Sitz in Hamburgund ist heute mit Umsätzen von übereiner Milliarde Euro und über 5.200 Mit-arbeitern in 80 Ländern der Welt tätig.Das Dienstleis tungsspektrum umfasstTransport- und Logistikdienstleistun-gen für Flüssig-, Gas- und Lebensmittel.In diesem Feld wurden gezielt Markt -nischen gesucht, sodass die Unterneh-mensgruppe für Branchenverhältnisseseit Jahren eine gute Rendite abwirft.Die Hoyer Gruppe tritt dabei als Fami -lienunternehmen auf, das im Sinne desEhrbaren Kaufmannes handelt. Die Verbindung von Tradition, Werten undInnovation wird in den Vordergrundgestellt.

Im Jahr 2007 zog sich Thomas Hoyervorzeitig von seinem Posten als Ge -schäftsführer zurück, um mehr Zeit fürseine privaten Interessen zu haben. Diesging mit dem Ziel einher, externe Fach-expertise für die strategische Ausrich-tung der Unternehmensgruppe in dieGeschäftsleitung zu holen. Somit befin-det sich die Hoyer Gruppe in einer Über-gangsphase, bis Mitglieder der drittenFamiliengeneration für eine Geschäfts-führung in Frage kommen. Der Wegdorthin ist über eine eigene Familien-verfassung geregelt, da sich die Familiebereits über Thomas Hoyer und seineGeschwister in verschiedene Teile ver-zweigt hat.

Im Laufe des Abends präsentiertesich Herr Hoyer als Traditionalist undechter Konservativer. Seine politischeEinstellung wirkte klar und sehr kritisch,sodass seine pointierten Aussagen nichtnur auf Übereinstimmung in der Ge -

sprächsrunde trafen. Insbesondere kri-tisierte er die heutigen Politiker scharfund bemängelte, dass fast alle gutenFachleute verdrängt worden wären undkaum gute junge Kräfte nachkämen.Dies führte bei den anwesenden jungenPolitikern zwangsläufig zu Wider-spruch.

Des Weiteren berichtete Herr Hoyervon seinem Ausscheiden aus der CDU.Die Begründung hierfür liegt maßgeb-

Frau Halfkath, warum sind Sie Mitgliedim Jungen Wirtschaftsrat geworden?Ich bin Mitglied im Jungen Wirt -schafts rat, um mich mit jungen enga-gierten Menschen über wirtschafts-politische Themen auszutauschen.Weiterhin möchte ich einen aktivenBeitrag für die zukünftige EntwicklungHamburgs mit dem Schwerpunkt aufdie Bedürfnisse der jungen Genera tionleisten. Darüber hinaus bietet mir derJunge Wirtschaftsrat die Möglichkeit,Kontakte zu anderen Branchen undUnternehmern zu knüpfen, um soeigene Ideen zu teilen und von Erfah-rungen anderer zu lernen.

Welche inhaltlichen Themen möchtenSie als Mitglied des Jungen Wirtschafts -rates vorantreiben?

FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED

Anja HalfkathFachgebietsleiterinBusiness Develop-ment & Controlling -Deutsche LufthansaAG, Gründerin - JadeImmobilien-Kontore.Kfr.

Das Leitthema des Jungen Wirt-schaftsrats ist in diesem Jahr die jun-ge Mobilität. Bezüglich der sich wan-delnden Anforderungen der jungenGenerationen an bestehende Mobi-litätskonzepte hinsichtlich Flexibilität,Nachhaltigkeit und Preissensibilität,stehe ich in meinem Beruf bei derDeutsche Lufthansa AG mit Kollegenund Kunden in häufiger Diskussion.Daher möchte ich durch Mitwirkungbei Veranstaltungen wie der Podiums -diskussion „Innerstädtische Mobilitätder Zukunft“ zur Entwicklung nach-haltiger Konzepte beitragen.

Wie bewerten Sie die Gemeinschaft derMitglieder untereinander?Der Junge Wirtschaftsrat bietet eineideale Plattform, um sich mit anderenjungen Unternehmensvertretern aus-zutauschen und zu vernetzen. DieGemeinschaft lebt meines Erachtensbesonders von der Vielfalt der Mitglie-der und dem offenen Dialog unterein-ander, so dass jede Veranstaltung zurErweiterung des eigenen Horizontsbeiträgt.

Die Fragen stellte Florian Eilken

Unternehmergespräch:

Veranstaltung mit Thomas HoyerIn einem sehr angenehmen Rahmen fand das Unternehmergespräch mit

Thomas Hoyer (Vorsitzender des Beirats und Gesellschafter der Hoyer

Internationale Spedition) statt. Der Junge Wirtschaftsrat begrüßte in

Kooperation mit den Jungen Unternehmern im Business Club Hamburg

die Gäste mit einem Sektempfang.

lich in dem von Kanzlerin Merkel einge -schlagenen politischen Kurs. Nach Mei-nung von Herrn Hoyer opfert die CDU-Vorsitzende politische Werte der Partei.Gleichzeitig stellte sich Herr Hoyer ent-schieden gegen die Entscheidungen derBundesregierung im Zuge der Staats-schuldenkrise und befürwortete denAustritt Deutschlands aus dem Euro.Trotz der Anwesenheit von jungen CDU-Bürgerschaftsabgeordneten und demLandesvorsitzenden der JU gelang esnicht Herrn Hoyer im Laufe des Abendsin seiner Meinungen umzustimmen.

Insgesamt war die Veranstaltungsehr gelungen. Auch der Austausch zwischen Mitgliedern von Die Familien -unternehmer und dem Wirtschaftsratwirkte sehr belebend. Eine Fortsetzungin hoffentlich ähnlich zur Diskussionanregenden Runden wäre sehr wün-schenswert. Anja Halfkath

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34 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Golf: Jubiläumsturnier in Falkenstein

Ein weiterer Faktor kann die Grund-kondition beeinflussen: (Unbemerkte)Blockaden im Bereich der Wirbelsäule,der Hüfte und der Gelenke, sie verhin-dern reibungslose, flüssige Bewegungs -abläufe. Diese Bewegungseinschrän-kungen haben ihre Ursachen in kleinenSportunfällen, können durch Opera -tionsfolgen auftreten oder entstandendurch nächtliches Verlegen. Selbst ge -ringe Verletzungen können systemati-sche Folgeketten provozieren und dasLeistungsniveau senken, da sie die neu-rale Übertragung im ganzen Körperstören. Energien die benötigt werden,um diese „Dysbalancen“ zu kompen-sieren gehen zu Lasten der Konzen -tration, Kraft und Koordination. Wenndann als dritter Faktor noch Frust undÄrger hinzukommen, verliert jeder Golfer weitere Energien, die dann aufmentaler Ebene enorm viel Kraft kos -ten. Selbstzweifel, Unsicherheiten undAngst vor jeglichen Hindernissen wach-sen, das Energiedefizit wächst mit.

Fazit: Wer sich von Blockaden (physischund mental) befreit, hat mehr Energie,Spaß und Erfolg nicht nur bei seinemGolfspiel.

Im Golfmarkt gibt es für diesesGebiet Spezialisten. Rat und schnelleAbhilfe hierfür finden unsere Leser beiden Damen von SPORT’S (E)motion inHamburg, Dipl.-Psych. Janin Tesmer-Laßund Osteopathin Juliane Horn.

www.sportsemotion.info

Jubiläumsturnier im noblen Falkensteiner Club

Wenn vorm 18. Lochdie Puste ausgeht...... hat er sich meist überfordert. BeimLaufen ist das anders. Spätestens ein-setzende Stiche signalisieren eine kör-perliche Überforderung, denn die Sti-che sind ein sicheres Zeichen von Man-gelerscheinungen. Was passiert aberbeim Golfsportler, wenn er seine Kräf-te falsch einschätzt und sich über-nimmt? Die Anzeichen sind meist lei-se kommen unauffällig. Gemeint sinddie unerklärlichen Leistungsabfällegegen Rundenende, denn misslungeneSchläge sind die Folge mangelnderKonzentrationskraft. Die Ursachen die-ser „Einbrüche“ sind unterschiedlich,genau wie der Zeitpunkt, wenn es deneinen oder anderen erwischt.

Jeder Golfer kennt die Situation:Mal hält man bis zur 16ten durch, deneinen erwischt es, nach bisher tadello-sem Spiel, bereits an der 12. Bahn. Fürden Leistungsabfall kann mangelndeEnergie verantwortlich sein. Schuld fürkonditionelle Probleme sind nicht nurunzureichende Flüssigkeits- und Nah-rungsaufnahme. Eine 18-Löcher-Runde,bei der je nach Gelände zwischen 5 und7 Kilometer gelaufen wird, erforderteine gute allgemeine körperliche Fit -ness. Geht es auch noch bergauf, berg -ab kommen schon mal „gefühlte 10Kilo meter“ zusammen. Da ist man gutberaten, in kleinen Dosen sowohl Ge -tränk und leichten „Knabberkram“, alledrei Löcher, so nebenher zu konsumie-ren. Jeder Golftrainer berät gern übersinnvolles Ergänzen der Energiespei-cher auf der Runde. Auch wenn die sosehr geschätzte „Halfway-Pause“ stetseine willkommene Unterbrechung seinmag, die Auswahl der angebotenenLeckereien, sollte immer kritisch ange-gangen werden.

... Alexander Lehnen (-33,0) vom Golf-club Schloss Karnitz. Unter den 68 Spie-lerinnen und Spielern, die sich in Ham-burg-Falkenstein um die ausgelobtenPreise in drei Kategorien bewarben, warder Karnitzer mit 34 erspielten Stable-fordpunkten, der Beste. Das beste Er -geb nis des Tages lieferte Wolfgang Buss(-11,8/Gut Waldhof) mit 19 Bruttopunk-ten ab. In den Klassen siegten u.a. JohnThomas Meyer (-15,5/Jersbek) mit 32Punk ten in der Klasse A und in der Klas-se B: Michael Schütz (-21,8/Altenhof) 30 Punkte, nach Stechen vor AndreasBerneike (-22,8/Wulfsmühle).

Der im Jubiläumsjahr gewählte Falkensteiner Course gab der Veran-staltung einen perfekten Rahmen. DieAn lage gilt als sehr anspruchsvoll und

Der Ernst-Werdermann-Pokal ging an ...

zeigte sich auch an diesem Turniertagvon ihrer besten aber auch anspruchs-vollsten Seite. Der Dank galt nicht nurden Teilnehmern, die vom Vorsitzenden,Prof. Dr. Debatin, zur Abendveranstal-tung begrüßt wurden, sondern auchden Sponsoren und dem FalkensteinerClub, der sich durch Turnierleiter Conrad Seiffert, bestens präsentierte.Die Siegerehrung, bei der den Spon -soren, Ernst & Young, PWC, Darboven,Scheffler PR, 25 hours hotel, Carlsberg,PGA LV Hamburg und Commerzbankgedankt wurde, krönte, zwischen Haupt-gang Spargel mit Kalbsmedaillon unddem Dessert, das Jubiläumsturnier desWirtschaftsrats. EJH

Ausführlicher Bericht in der Herbstausgabe.

Der glückliche Tombolagewinner StefanHischer (links) mit Voucher für eine 5tägigeReise in die Northwest-Region of Ireland,ins Rosapenna Hotel & Golf Resort.

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Neues aus dem Landesverband

Conrad Seiffert verlässt den WirtschaftsratEs ist ihm sichtlich schwer gefallen:Nach über zwei Jahren im Amt hat sichConrad Seiffert entschlossen, seinen 65.Geburtstag, den er in diesem Sommerfeiern wird, nicht mehr als hauptamtli-cher Landesgeschäftsführer des Wirt-schaftsrats zu begehen. Seine Verbun-denheit zu unserem Verband bleibtindes bestehen.

Der Landesverband Hamburg hatihm viel zu verdanken. Manches Neuewurde in seiner Zeit auf den Weggebracht: Der Wirtschaftsrat im Dialog,ein beliebtes Format zum Austauschmit der Politik, geht auf seine Initiativezurück. Auch mit den regelmäßigenUnternehmensbesuchen, dem Wirt-

schaftsrat vor Ort, hat er Gespür für dieInteressen der Mitglieder bewiesen.Manche hochinteressanten Vorträgegehen auf seine guten Kontakte inWirtschaft und Politik zurück.

Als echtem Hamburger ist es Con-rad Seiffert nie schwer gefallen, denrichtigen Ton zu finden. Die Mitgliederdes Wirtschaftsrats schätzen seinencharmanten Stil, verbunden mit – imbesten Sinne – konservativen Wertvor-stellungen.

Natürlich geht Conrad Seiffert nichtin den Ruhestand, sondern widmet sichanderen Aufgaben. Wir werden ihn hof-fentlich noch bei vielen Veranstaltun-gen des Wirtschaftsrats treffen und soden Kontakt aufrecht erhalten. Für sei-ne Verdienste bedanke ich mich imNamen des gesamten Landesvorstands!

Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Conrad Seiffert

Dr. Cornell Babendererde ist neue LandesgeschäftsführerinDie Führung der Landesgeschäftsstelleerfordert sicherlich universelle Fähig-keiten: Die Bereitschaft zur Übernahmevon Verantwortung, der Blick fürsGanze, der souveräne Umgang mit denMitgliedern sowie hohe kommunikati-ve und organisatorische Kompetenz.Frau Babendererde bringt all dieseEigenschaften mit. Ihre mehrjährigeErfahrung in Politik und Wirtschaftmachen sie zur idealen Stelleninhabe-rin. Zuletzt war die promovierte Histo-rikerin in Norddeutschland für einenamhafte Personalberatung tätig. DieHamburgische Landespolitik ist FrauBabendererde durch ihre Tätigkeit inder CDU-Bürgerschaftsfraktion sowiein der Behörde für Wirtschaft undArbeit vertraut.

Zur inhaltlichen Unterstützung derArbeit des Wirtschaftsrats ist BrigitteNolte freiberuflich für den Landesver-band tätig. Frau Nolte hat nach ihremStudium der Volkswirtschaftslehre alsReferentin in der CDU-Landtagsfrakti-

on in Schwerin, als Büroleiterin desWirtschaftsministers in Schwerin sowiein der Hamburgischen Bezirks- undLandespolitik gearbeitet.

Mit dem neuen Team in der Lan-desgeschäftsstelle wird die Arbeit desLandesverbands nun weiteren Schwungerhalten. Die stärkere Ausrichtung anInhalten und für Hamburg relevantenThemen erhält so breite Unterstützung.

Bleibt noch zu erwähnen, dass FrauBabendererde im Stadtrat in Winsenund Frau Nolte in der StadtvertretungNorderstedt kommunalpolitisch enga-giert sind. Dies darf als Indiz dafürgewertet werden, dass die Sicht desLandesverbands Hamburg nicht an derStadtgrenze aufhört.

Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Dr. Cornell Babendererde

???

Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin

Der Wirtschaftsrat ist für mich dasbeste Wirtschaftsforum in Hamburg. Erhat mich Jahrzehnte als Wirtschafts-förderer mit hochkarätigen Kontaktenund exponierten Vorträgen/Diskussio-nen begleitet.

Ich schätze den Wirtschaftsrat auchjetzt noch für meine politischen undehrenamtlichen Tätigkeiten. Mein größ-ter Wunsch: eine intensivere Umset-

Günther Siegert

zung der kompetenten wirtschafts-politischen Empfehlungen innerhalbder CDU.

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36 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Neues aus dem Landesverband

IM ÜBRIGEN ...... stehen wir vor den Bundestagswah-len. In Hamburg findet am 22. Septem-ber zeitgleich der Volksentscheid zumRückkauf der Energienetze statt. Wel-che Konsequenzen der Rückkauf für dieStadt, den Haushalt, die Energiewen-de und den Strompreis hätte, darübermüssen wir sprechen: am 27. August imRahmen einer hochrangig besetztenPodiumsdiskussion.

... werden die Mitglieder des Vorstandsund die Vorsitzenden der Landesfach-kommissionen auf einer Klausurta-gung im August die inhaltlichenSchwer punktthemen für die weitereArbeit des Landesverbandes beratenund festlegen. Schon jetzt ist klar, dass„Mehr Privat für einen starken Staat“,wie es die laufende Kampagne des

Wirtschaftsrats zum Thema hat, einedeutlichere Haushaltskonsolidierungund mehr Wettbewerb bedeuten muss.

... wollen wir eine neue Landesfach-kommission Immobilienwirtschaftgrün den. In dieser Branche sind die Rei-bungsflächen zwischen Wirtschaft undPolitik besonders vielfältig. Die Verga-be städtischer Grundstücke und öffent-licher Aufträge stehen ebenso auf derAgenda der Landesfachkommission,wie der öffentlich geförderte Woh-nungsbau und weitere branchenspezi-fische Themen.

... wird im Jubiläumsjahr zum 50jähri-gen Bestehen des Wirtschaftsrats derWirtschaftstag am 25. Juni 2013 in Ber-lin unter dem Motto „Ein starkesDeutschland für ein starkes Europa“stattfinden.

I N F O S A U S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S S T E L L E H A M B U R G... steht uns nach dem großen Zuspruchim vergangenen Jahr erneut die Pik-König-Lounge anlässlich des Derby-Meetings auf der Horner Rennbahn am3. Juli 2013 exklusiv zur Verfügung.

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN

Athanasios Armoutidis GeschäftsführerDEWIKO HAMBURG e.K.

Dr. Till Dunckel PartnerNESSELHAUF Rechtsanwälte

Kristin Eckmann GeschäftsführerinDONNER & REUSCHEL TREUHAND -Gesellschaft mbH & Co. KG

Frank Eilers

Sven Flohr Head of promotion & eventPerfect Media GmbH

Andreas J. Haug Geschäftsführender GesellschaftereVenture Capital Partners GmbH

Ronald Heinsen ProkuristBERENBERG BANK Joh. Berenberg Gossler & Co. KG Hamburg

Prof. Dr. Wolfram Ischebeck

Stefan Keinert InhaberKeinert Consulting, Ahrensburg

Christian Mangartz Leiter Private BankingUniCredit Bank AG / Hamburg

Alireza Roodsari GeschäftsführerARIA International GmbH

Karl F. AndruleitInhaberANDRULEIT WP/StB.Kiel

Niels P. E. BuckPartner Transaction ServicesKPMG WirtschaftsprüfungsgesellschaftHamburg

Martin BuchholzVorstand GDGE Genossenschaft DeutscherGrün-Energie-Erzeuger eGBad Oldesloe

Christian Fuchspersönlich haftender GesellschafterFMP Fuchs & Co. KGWedel i. H.

Nortbert EssingGeschäftsführender Gesellschafter Norbert Essing Kommunikation GmbH,Westerkappeln

GDGE Genossenschaft DeutscherGrün-Energie-Erzeuger eGBad Oldesloe

Maik LaskeManaging DirectorHSH Nordbank AGHamburg

Lars NürnbergerNiederlassungsleiter Siemens AG Kiel

Brigitte Nolte

Page 37: WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 02-2013

Nachlese„Denken ist eine Anstrengung.

Glauben ein Komfort.“

Ludwig Marcuse

Vorschau Landesverband Hamburg

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V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

VERANSTALTUNGEN3. Juli 2013Derby MeetingHorner Rennbahn

14. August 2013Dr. Johannes TeyssenVorsitzender des VorstandesE.ON SE

12. September 2013Julia JäkelVorsitzende des VorstandesGruner + Jahr

POLITISCHES FRÜHSTÜCK29. August 2013Dr. Peter Matuschekforsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen

WR IM DIALOG (nur für Mitglieder)

Der nächste WR im Dialog findet am 2. September 2013 statt

BITTE VORMERKEN:25. Juni 2013WirtschaftstagBerlin

27. August 2013PodiumsdiskussionThema: „Rückkauf der Energienetze“

Änderungen vorbehalten

JOUR FIXE (nur für Mitglieder)

19. September 2013

JUNGER WIRTSCHAFTSRAT15. August 2013Unternehmensbesuch bei KPMG zum Thema: „Megatrends im Handel“

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Landesverband Schleswig-Holstein

Ausgabe Juni 2013 | Landesverband Schleswig-Holstein 39

ach der schleswig-holsteinischenKommunalwahl vom 26. Mai und

unmittelbar vor der Bundestagswahlam 22. September 2013 treten landes-politische Themen naturgemäß in denHintergrund. Diese günstige Zeit könn-te die Landesregierung sinnvoll nutzen,um ihren schulpolitischen Kurs deut-lich zu korrigieren.

Für uns Unternehmer stellt sich dage-gen die Frage, wie sich die Bundestags-wahl auf die Investitionsfreudigkeit fürden Standort Deutschland auswirkenwird. Für mich als mittelständischenFamilienunternehmer stehen hier dierot-grünen Steuerpläne im Vorder-grund. Ideologisch begründete Bevor-mundung ist die eine Sache, aber wennnicht begriffen wird, daß Substanz-steuern auf das Rückgrat der deutschenWirtschaft zielen, dann muß man sichdarüber klar werden, was das im Kernbedeutet: Auf der einen Seite begün-stigt man die Wettbewerbsfähigkeitinternationaler Konzerne, die dieser Artder Besteuerung leicht ausweichenkönnen, und auf der anderen Seitebehindert man den heimischen Mittel-stand, hier vor Ort zu investieren.

Daß die SPD Umverteilung im Wett-streit mit den Linken als alleinige sozia-le Gerechtigkeit verkaufen muß, istnicht neu, da aber die Grünen jetzt vor

der Bundestagswahl auf diesen Kurseingeschwenkt sind, bedeutet ihre Ver-wirklichung im Falle eines rot-grünenWahlsieges. Aus der Sicht eines Wirt-schaftsrates sind Substanzsteuern aufBetriebsvermögen nicht mit den Prin-zipien einer sozialen Marktwirtschaftim Sinne Ludwig Erhards zu vereinba-ren. Wir Unternehmer jedoch könnenauch schon der politischen Idee nichtfolgen, daß soziale Gerechtigkeit nurUmverteilung bedeutet. In einer funk-tionierenden Gesellschaft kann sozialeGerechtigkeit nicht ohne Chancen- undLeistungsgerechtigkeit einhergehen.Finden diese Prinzipien bei den Grünenkeine Mehrheit mehr, hängt doch eini-ges für den deutschen Mittelstand vomWahlausgang ab.

Noch sind die Leistungsträger bei unsin der Mehrheit und machen Deutsch-land stark. Hoffen wir, daß das auch sobleibt!

Dr. Philipp Murmann

N

Rot-Grüne Steuerpläne gegen klein- und mittelständische FamilienunternehmenLeistungsgerechtigkeit ist soziale Gerechtigkeit

Dr. Philipp MurmannLandesvorsitzender Schleswig-Holstein

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Bessere Chancen für benachteiligte JugendlicheSiemens baut bei jungen Menschen, so Günther Hohlweg, Leiter der Aus-

bildung bei der Siemens AG für Deutschland, auf drei Kriterien: 1. Die

Fähigkeit der 75.000 jährlichen Interessenten, sich online zu bewerben.

2. Die Bereitschaft, am Ende der Ausbildung, technische Inhalte in der

Weltsprache Englisch sicher zu verstehen, und 3. sich ein festes Korsett

an Wissen anzueignen, auf das sich jeder Einstellende im Konzern ver-

lassen können möchte. Günther Hohlweg: „Wer bei der SiemensAG – auch als Hauptschüler – erst einmalzur Ausbildung angenommen wird,bringt diese trotz höchster Anforderun-gen fast immer erfolgreich zumAbschluß.“

Bildungspolitische Konferenz der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 18. März 2013 in Louisenlund

40 Landesverband Hamburg | Ausgabe Juni 2013

Diese Ziele könnten tatsächlich aucherreicht werden, weil die Siemens AGfür jeden Ausbildungsplatz einschließ-lich des Lehrlingsgehalts 100.000 Eurozur Verfügung stelle. Dafür würden vonden jährlich 75.000 Bewerbern 2.500Jugendliche zum Assessment-Centereingeladen, wonach von den Ausge-wählten nur jeder fünfzigste die Aus-bildungsziele am Ende nicht erreiche.

Eingeladen worden war der Chefder Ausbildung für Siemens in Deutsch-land zur zehnten bildungspolitischenKonferenz des Wirtschaftsrates, weil der Technikkonzern seine Ausbildungs -plätze über eine Quotenregelung zu 50Prozent an Abiturienten, 40 Prozent anRealschulabsolventen und zu 10 Prozentan Hauptschüler verteilt, was bei letz-teren durch eine entsprechende Absen-

kung der Ergebnisstandards im Onli-netest gesteuert wird. Die Motivationfür eine Hauptschülerquote trotz dersehr anspruchsvollen Ausbildungszie-le sei neben der sozialpolitischen Ver-antwortung des deutschen Industrie-konzerns die wachsende Herausforde-rung durch die demographische Ent-wicklung. Im Ergebnis brauchten die

durch persönliche Voraussetzungenbenachteiligten Jugendlichen zwaretwas mehr Zuwendung, aber am Endeder Ausbildung schnitten sie kaumschlechter ab als die übrigen. Für dieZukunft arbeite man an einem Bewer-bungssystem, das weibliche Jugendli-che, die sich für eine kaufmännischeTätigkeit bewerben, gezielt auf ihretechnischen Fähigkeiten testet. Die Er -fahrungen zeigten nämlich leider auch,daß alle Maßnahmen, die sich abzeich-nende technische Nachwuchslückedurch verstärkten weiblichen Nach-wuchs abzufedern, bislang ins Leeregelaufen seien.

Anke Erdmann MdL: „Das Berliner Modell des Produktiven Lernens mit zwei Schul- und drei Betriebstagen und dasHamburger Modell der Jugendberufs-agentur bieten gute Vorbilder für Schleswig-Holstein.“

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In der sich anschließenden Diskus-sion bestand zwischen den beidenLandtagsvertretern auf dem PodiumEinigkeit, daß Schleswig-Holsteinschnell Klarheit schaffen müsse überdie Fortsetzung der mit diesem Jahrauslaufenden Programme, nämlich dasder Europäischen Union „Schule undArbeitswelt“ und des Bundes zur Schul-sozialarbeit. Anke Erdmann, die fürBündnis90/Die Grünen dem Bildungs-ausschuß des Landtages vorsitzt, befür-wortete den Ansatz des ProduktivenLernens mit zwei Schul- und drei Be -triebstagen sowie das Hamburger Mo -

dungszentrums Eckener Schule ausFlensburg durch einen detailliertenBericht über die praktischen Alltag sei-ner Berufschule zu unterstreichen,wobei er aber ergänzend auch einenlandesweiten Verbund spezialisierterKräfte nach dem Hamburger Vorbild fürzielführend hält.

sind. Nachdem die praxisorientierteHauptschule in Schleswig-Holsteinnach jahrzehntelangem Niedergangnun in einer neuen Schulstruktur auf-gegangen ist, stellt sich die Frage, unterwelchem positiven Image man ein neues Angebot an diese Jugendlichenrichten kann, das ihren Chancen ge -recht wird. Das politisch immer wiederdiffamierte Image praktischer Fertig-keiten als Ausbildungsziel von Schulenkann jedenfalls nicht damit begründetwerden, daß die Verdienstmöglichkei-ten schlechter seien. Thomas Prey, Ge -

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Das Podium v.l. Dr. Sven Mohr, Schulleiter RBZ-Eckener-Schule; Günther Hohlweg, Leiter Corporate Human Resources Siemens AG;Anke Erdmann MdL; Moderator Ulrich Wiethaup; Barbara Ostmeier MdL und Dr. Roderich Stintzing, Geschäftsführender Gesellschafter IfT-Institut Talententwicklung

Barbara Ostmeier MdL: „Unsere erfolgreich arbeiten-den Berufsschulen sollten nicht durch neue konkurrierendeAngebote in eine Mittelkonkurrenzgedrängt werden.“

Dr. Roderich Stintzing: „Verantwortungan Jugendliche übertragen ist der besteWeg für Erfolg und Anerkennung und dieBereitschaft zu mehr Verantwortung.“

Helmut Siegmon, Schulleiter der Hebbelschule und Vorsitzender Philologen Verband Schles-wig-Holstein e.V.: „Die Aufgabe der Diffe-renzierungen im Schulsystem verbessertin keiner Weise die Chancen für benach-teiligte Jugendliche – im Gegenteil!“

dell der Jugendberufsagentur. Die CDU-Abgeordnete Babara Ostmeierwarnte dagegen, durch neue Träger dieMittel für die erfolgreich arbeitendenBerufsschulen im Land weiter zu be -schneiden. Letzteres wußte Dr. SvenMohr, Leiter des Regionalen Berufsbil-

Dr. Sven Mohr: „Eine landesweites Netzwerk spezia-lisierter Kräfte könnte die erfolgreicheArbeit an unseren Berufsschulen unterstützen.“

Dr. Roderich Stintzing, der mit Sitzin Flensburg vor 15 Jahren als ersterAnbieter qualifizierte Ausbildungs-messen für Schüler an den Markt ge -bracht und sich inzwischen deutsch-landweit mit über 110 Beschäftigten zueinem der führenden Anbieter ent-wickelt hat, sieht als wichtigstes Mit-tel für Jugendliche, insbesondere beischwierigen persönlichen Vorausset-zungen, diesen Verantwortung zu über-tragen. Diese Verantwortung müssenicht groß sein. Wichtig sei das Erfolgs-erlebnis, die dafür erhaltene Aner -kennung und die daraus erwachseneBereitschaft, mehr Verantwortungübernehmen zu dürfen.

Ungelöst blieb in der Diskussion dieFrage, wie die Gesellschaft zukünftigsolchen Menschen faire Chancen ein-räume, die Talente im praktischen Um -gang mit Werkzeugen oder Menschenbesitzen und deren Anlagen oder Lei-denschaften nicht akademisch geprägt

schäftsführender Gesellschafter einesnamhaften mittelständischen Maschi-nenbauunternehmens mit 125 Beschäf-tigten und Sitz in Kiel, merkte dazujedenfalls an, daß in seinem Unterneh-men die Schlosser am meisten verdie-nen würden. BZ

Thomas Prey: „In unserem Aufzugsunter-nehmen verdienen Schlosser inzwischenam meisten.”

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42 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

Podiumsdiskussion der Sektion Lübeck am 19. März 2013 im Hause EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG

„Auch gute Haupt-schüler sind qualifiziert

– das Land benötigtdringend Handwerker.“,

hieß es aus dem Auditorium.

v.l. Stephan Cosmus, Schulleiter Friedrich-List-Schule; Dr. Winfried Stöcker; Moderator Dr. Wilhelm Wessel; Anette Röttger und Thomas Schmittinger, Schulleiter Katharineum zu Lübeck, waren sich einig, daß ständig neue Schulreformen die erfolgreiche Arbeitder bewährten Bildungsträger erschwere.

( ... ) „Seit 2008 reformieren wir ein bisdahin gut funktionierendes dreiglie-driges Schulsystem“, sagt die CDU-Vorsitzende Anette Röttger. Durch die Umstellung auf das Zwei-Säulen-Modell aus Gemeinschaftsschule undGymnasium sei Schule Unter Druckgeraten.

( ... ) Kritik gab es für die in Schleswig-Holstein geplante Einrichtung dergymnasialen Oberstufe an Gemein-schaftsschulen. „Das bedroht die Exi-

stenz des gesamten Schulsystems“,sagt Stephan Cosmus, Schulleiter derFriedrich-List-Schule.

Thomas Schmittinger meint, daß eineWiederholung der Klassen manchmalsinnvoll sei. Sie nehme den Druck vomSchüler und würde am Ende zu einembesseren Abschluß führen. Dringenddiskutiert werden sollte die Ressour-cenfrage. Vor allem in den Naturwis-senschaften herrsche ein Mangel anqualifizierten Lehrkräften. ( ... )

„Auch gute Hauptschüler sind quali-fiziert“, kam die Anmerkung aus demPublikum. Das Land benötige drin-gend Handwerker.

Euroimmun-Chef Dr. Winfried Stöckerwünscht sich, daß die Schulabgängermit einem breit gefächerten in dieberufliche Qualifikation starten. „Wirbrauchen keine Spezialisten“, soStöcker. Die würden dann in den Un -ternehmen herausgebildet.

Bildungsvielfalt am WissenschaftsstandortLübeck – sind zusätzliche Oberstufen der richtige Weg?

Pressestimmen in AuszügenLübecker Nachrichten vom 23.3.2013

Lebendige Debatte über die Zukunft der Schulen

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Bildung und WirtschaftLandesfachkommission

Ulrich WiethaupKommissionsleiter

Der schulpolitische Kurs der neuen Lan-desregierung wirft bei führenden Ver-tretern unserer Bildungsträger offenbartiefe Sorgenfalten. Diesen Eindruck ge -wann jedenfalls der Teilnehmer der letz-ten Sitzung, in der 23 Teilnehmer aus ver-schiedensten Funktionsbereichen ineiner kurzen Vorstellungsrunde ihre bil-dungspolitische Wahrnehmung darleg-ten. So mehren sich offenbar die Signalevon Überforderung und Resignationauch bei jungen Lehrkräften, die trotzwachsender Ungleichheiten der Schülereiner Klasse immer noch jedem gerecht

werden möchten. Eine Tendenz, die auf-grund der bereits herrschender Unter-versorgung mit Lehrerkräften unmittel-bar an die Substanz gehe. Die paralleleAbschaffung einer schulartenorientier-ten Lehrerausbildung vollende die poli-tische Wunschvorstellung von einer Ein-heitsschule mit Einheitslehrern und ver-zichte dabei auf elementare Prinzipieneiner wirtschaftlichen Organisation:Arbeitsteilung und Spezialisierung.

Zu nehmende Sorgen verbinden sichauch mit der Einführung von Oberstufenan Gemeinschaftsschulen, die in Verbin-dung mit den sicher schrumpfendenSchülerkohorten in ruinöse Konkurrenzzu den bislang sehr erfolgreichen Gym-nasien und Berufsschulen treten müs-sen. Eine zunehmend schwierige Lageverzeichnen auch die privaten Bildungs-träger, die wie das Landeserziehungs-heim Louisenlund durch Entzug von Mit-

teln oder wie die privaten Berufsschulendurch unfaire Bedingungen im Wettbe-werb zu den staatlichen Einrichtungenums Überleben kämpfen müssen. Alar-mierende Signale kommen schließlichauch noch von den Anbietern berufsbe-zogener Bildungsmaßnahmen, die infol-ge der Ausschreibungsbedingungen fürBildungsträger einen Verdrängungs-wettbewerb mit der Folge drastisch sin-kender Qualitätsansprüche beobachten.

Diese Hinweise machen deutlich, daßdie Kommission viele Felder im Blickfeldbehalten muß. Die Weiterentwicklungder schulischen Berufsorientierung, dieAnerkennung außerschu lischer Lernlei-stungen, die Anknüpfung einer neuenFörderperiode des HandlungskonzeptesSchule und Arbeitswelt des ESF sowie dasFachkräftekonzept der Landesregierungwerden in den nächsten Monaten einenSchwerpunkt bilden.

Der Arbeitsmarkt hat sich von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitneh-

mermarkt entwickelt. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren wei-

ter verstärken.

Wolfgang Werner

Vorsitzender der Geschäftsführung derAgentur für Arbeit in Lübeck

Zur Zeit ist sowohl die Beschäftigung sohoch als auch die Arbeitslosigkeit soniedrig wie zuletzt 1993. "In einzelnenBranchen gibt es bereits spürbare Fach-kräfteengpässe", dieses Szenario ent-wickelte der Vorsitzende der Geschäfts-führung der Agentur für Arbeit Lübeck,Wolfgang Werner, bei einem Mittags-gespräch der dortigen Sektion des Wirt-schaftsrates. Lübeck selbst hatte imOktober die niedrigste Arbeitslosen-quote der vier kreisfreien Städte inSchleswig-Holstein. Vor vier Jahren wares noch die höchste. Die Unternehmenmüßten wissen, daß die Suche nachArbeitskräften künftig zeitaufwendigerwerden wird, sagte Werner. Auf deranderen Seite gebe es "relativ markt-ferne" Arbeitslose, die nur unter großenSchwierigkeiten vermittelbar seien.

Auch das Problem der Saisonarbeitslo-sigkeit, beispielsweise in einer Ferien-region in Ostholstein, sei noch nichtgelöst. Für ein Zimmermädchen, dasmit Saisonende bis zum Frühjahr sei-nen Job verliere, habe in dieser Zeitauch ein Unternehmen wie Bockholdtkeine Einsatzmöglichkeit, so dessenGeschäftsführer. Das mit rund 5000Mitarbeitern führende Reinigungsun-ternehmen in Norddeutschland warGastgeber der Veranstaltung. Um dieProbleme zumindest zum Teil zu über-winden, riet Werner zur Bildung vonaltersgerechten Teams und zur Einrich-tung von altersgerechten Arbeitsplät-zen. So könne beispielsweise der Miß-stand überwunden werden, daß vonden 55- bis 64-Jährigen gegenwärtiglediglich 56 Prozent berufstätig sind.

Durch familienpolitische Maßnahmen,auch in den Betrieben, seien darüberhinaus "Erwerbspartizipation undArbeitszeitvolumen" von Frauen stei-gerbar. Qualifizierung und Weiterbil-dung müßten vorangetrieben werden.Und: Die Wochenarbeitszeit von Voll-zeitkräften - zur Zeit 41,8 Stunden - kön-ne durch flexible Regelungen und dieNutzung von innerbetrieblichen Spiel-räumen erhöht werden - "eine Win-Win-Situation für beide Seiten." WB

Mittagsgespräch der Sektion Lübeck am 04. März 2013im Hause Bockholdt Gebäudedienste KG

Der Fachkräftemarkt über dem Zenit

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44 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

Die deutsche Energiewende und die politische Planung fürSchleswig-Holstein

Nicht nur wegen ungeklärter Risiken für Trinkwasserreservoirs und die

seismische Stabilität lehnt der schleswig-holsteinische Umwelt- und Ener-

giewendeminister Dr. Robert Habeck „Fracking“ rundheraus ab.

Nachmittagsgespräch der Sektion Schleswig/Flensburg am 27. Februar 2013 in Harrislee

Mit dem Verfahren, durch das durchEinpressen eines Sand-, Wasser- undChemikaliengemisches in tendenziellgasführende Gesteinsschichten großeMengen bislang nicht zugänglichenErdgases freigesetzt werden sollen,würde die unvermeidliche Energie-wende hin zu den erneuerbaren Ener-gien lediglich um Jahre und Jahrzehn-te hinausgezögert werden, sagte er aufeiner Veranstaltung der Sektion Flens-burg des Wirtschaftsrates in Harrislee:„Dann stehen wir in absehbarer Zeiterneut vor den Problemen, die wir jetzt– unter erheblichen Schwierigkeiten –zu lösen angetreten sind“. Für schles-wig-holsteinisches Gebiet liegen beimBergamt in Clausthal-Zellerfeld 16 An -träge auf Erkundung von Gas- undÖlvorkommen vor. Auch auf Nachfrage,so Habeck, gäben sie jedoch nicht zuerkennen, ob sie die Fracking-Metho-de anwenden wollen. Die Erlaubnis fürBodenuntersuchungen, die das Berg-recht in der Tendenz großzügig hand-habt, beinhaltet allerdings keine wei-tergehende Rechte, wie zum Beispiel

Aufschlußbohrungen. Anders als dieDeutschen sind die USA fest davonüberzeugt, ihre Energieprobleme mit„Fracking“ dauerhaft lösen zu können.Schon jetzt ist das Land mit dieserMethode vom Gas-Importeur zum Gas-Exporteur geworden. Habeck räumteallerdings auch ein, daß Deutschland

angestrebt werde, „ist das Land aller-dings auch voll. Mehr geht nicht.“ Seiteinem Jahr regten sich mehr und mehrGegenbewegungen: „Die müssen wirernst nehmen.“ Mit neun Gigawatt On -shore- sowie drei Gigawatt Offshore-Windstrom werde Schleswig-Holstein2019 „seine nationale Aufgabe erfüllt“haben. Dabei liefere das Land über die

v.l. Claudia Grotz (Windpower Siemens AG);Nina Hildebrandt (Vattenfall Europe) undMinister Dr. Robert Habeck

v.l. Sektionssprecher Hans-Peter Kjer, Torsten Koch (Bauplan Nord) und ThomasRohweder (Nord Schrott)

Dr. Gernot-Rüdiger Engel (li) im „Energie“-Gespräch mit Jörg Warncke (SteinbeisPapier)

einzigartiges Wirtschaftsförderungs-programm. 1,1 Milliarden Euro fließenallein durch die Erneuerbare-Energien-Umlage ins Land – „weit mehr als durchden Länderfinanzausgleich und die EU-Direktzahlungen zusammen“. 14.000Arbeitsplätze werden daraus entstehen.Mit einer Windeignungsfläche von 1,75Prozent der Landesfläche, wie sie jetzt

mit seiner restriktiven Haltung in Europa weitgehend allein steht. Vorallem osteuropäische Länder, allen vor-an Polen, werden in Brüssel für dasFracking Druck machen.

Für Schleswig-Holstein ist die Ener-giewende nach Auffassung Habecks ein

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Förderung hätte man deutlich frühergegensteuern müssen. Klarer Nutz-nießer der Energiewende sei die Land-wirtschaft, räumte er ein. Jetzt kommees darauf an, die Belastungen möglichstfair und für alle Betroffenen tragbar zuverteilen. Dies sieht er durch das EEG-Gesetz in seiner bisherigen Form nichtgewährleistet. Noch vor der Bundes-tagswahl erwartet er deshalb eine „kleine Reform“ dieses Gesetzeswerkes,nach der Wahl eine große: „Unabhän-gig davon, wer die Regierung stellt.“Gleichermaßen wichtig, so der Grünen-Politiker, sei die Planungssicherheit fürdie Marktteilnehmer. Auch die sei nicht(mehr) gegeben. Das zeige sich bei derFinanzierung von Investitionsvorhaben.Immer häufiger zögen Banken undSparkassen Verträge, die bis zur Unter-schriftsreife durchformuliert wordenseien, auf Grund restlicher Bedenkenauf der rechtlichen Seite kurzfristigzurück.

Vorwürfe und Bedenken, die Netz-infrastruktur sei nicht oder nur schwerfinanzierbar, wies Habeck zurück. Jahr-zehntelange hätten die Netzbetreibernicht in die Hoch- und Höchstspan-nungsnetze investiert. Diese Investitio-nen hätten ohnehin nachgeholt wer-den müssen. Das passiere nun, wennauch in anderer Konfiguration. Für denTransport des schleswig-holsteinischenWindstroms in die Verbrauchszentrensei nicht nur eine 380-kV-Leitung ander Westküste, sondern auch eine wei-tere entlang der Ostküste erforderlich,unterstrich Habeck. Er sei sicher, daß

Die Landesfachkommission Energie-wirtschaft hat nach dem Abschlußihrer umfassenden Bestandsaufnah-me erstmals öffentlich Position bezo-gen und die Landesregierung aufge-fordert, das im Koalitionsvertrag fest-geschriebene 300-Prozentziel zu kor-rigieren, wonach das Land bis zumJahr 2020 dreimal soviel Strom auserneuerbaren Energien erzeugen soll,wie es selbst verbraucht. Die Zielset-zung ist im Hinblick auf den dafürnotwendigen Netzausbau planungs-technisch nicht umsetzbar und ohneKlarheit über die zukünftigen Ab -trans portmöglichkeiten des Stromsge samtwirtschaftlich hochriskant.Derzeit erzeugt Schleswig-Holsteinetwa 70 Prozent seines Verbrauchsdurch erneuerbare Energien. Durchdie im Dezember 2012 verabschiedeteVerdoppelung der Windeignungs-flächen auf 1,7 Prozent der Landes-fläche können rund 165 der angestreb -ten 300 Prozent durch er neuerbareEnergien erreicht werden. Schon die-

EnergiewirtschaftLandesfachkommission

se genehmigten Ausbauschritte zie-hen erhebliche Folgekosten nach sichdurch den Ausbau der Verteilnetze,zunehmende Abschaltungen vonWind energieanlagen und eineschwin dende Netzstabilität, die dieregionalen und lokalen Strompreisezukünftig in die Höhe treiben werden.Schleswig-Holstein drohen damit diehöchsten Strompreise in der Bundes-republik, wenn die Landesregierungjetzt keine Kurskorrektur einleitet.Wenn die Energiewende als interna-tionales Vorbild ein Erfolg werden soll,muß jetzt sichergestellt werden, daßPlanziele nicht in die Irre führen undStrompreiserwartungen für die Indu-strie nicht aus dem Ruder laufen.

Dr. Stefan LiebingKommissionsleiter

diese nachträglich in den Bundesnetz-plan aufgenommen werde.

Das mit über 60 Zuhörern fach-kundig besetzte Auditorium bemän-gelte vor allem, daß es kein bundesein-

heitliches Energiewendekonzept, son-dern lediglich eines von vielen Länder-Egoismen geprägtes gibt. Auch wurdemehrfach mit Nachdruck die Sorgegeäußert, daß die Stabilität der Netzenicht gesichert sei. Anders als von vie-len erwartet, machte sich Habeck in die-sem Zusammenhang auch für konven-tionelle Kraftwerke und ihre Wechsel-beziehung mit Wind, Solar und Bio-masse stark. Der Vorrang der erneuer-baren Energien müsse unstreitig blei-ben, aber im Interesse der Vermeidungvon Engpässen könnte auch das Vor-halten von grundlastfähiger Stromer-zeugungskapazität vergütet werden,regte er an: „Wir bauen an einem EEGfür fossile Kraftwerke.“ WB

v.l. Stefan Brumm (E.ON Hanse); Stefan Bartels (BeBa Energie), HenningHolst (Ingenieurbüro Holst) und RüdigerSchuck (Dispatch Energy Innovations)

Minister Dr. Robert Habeck stellte sich vor der Sektion SL/FL einem offenen Dialog

Dr. Frank Osterwald (li, Danfoss SiliconPower) im Gespräch mit Dietrich Auster-mann (Wirtschaftsminister a.D.)

Windräder an Land bundesweit dengünstigsten Öko-Strom. Würde sich dieEnergiewende allein auf sie stützen,könnte die EEG-Umlage um vier Centsniedriger ausfallen, sagte Habeck undschob kritisch nach: Bei der Solarstrom-

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46 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

Wirtschaftsrat vor Ort: Sektion Plön/Ostholstein bei der Merz Dental GmbH am 17. April in Lütjenburg

Klingenburg ist seit 2006 Geschäfts-führer der Merz Dental GmbH in Lüt-jenburg. Das Unternehmen, das alsWerchan Zahnfabrik gegründet wurde,ist seit 60 Jahren in der Kleinstadt imKreis Plön beheimatet. Seit 1999 gehörtes als hundertprozentige Tochterge-sellschaft zur Merz Pharma GmbH & Co.

KG in Frankfurt. Klingenburg lobt denStandort, der von der Muttergesell-schaft offenbar nie in Frage gestelltwurde, vor allem wegen des Freizeit-wertes über alles. Aber er muß sichauch mit erheblichen Defiziten herum-schlagen. Die liegen im Warenverkehrund in der Mitarbeiterrekrutierung,

sagte er beim Mittagsgespräch der Sek-tion Plön/Ostholstein des Wirtschafts-rates. Logistisch addiert sich der Stan-dortnachteil durch Randlage und man-gelhaften Verkehrsanbindungen aufvier Stunden. Ausgehende Sendungenmüssen täglich bis 14 Uhr abgefertigtsein, wo 18 Uhr üblich ist. „Eine ver-schneite B 202 und ein Stau im Elbtun-nel stellen unsere Spedition und damituns vor große Probleme", sagte er.

Das Unternehmen, mit 160 Mitar-beitern größter gewerblicher Arbeitge-ber am Ort, versendet bei einem Export -anteil von 30 Prozent mit jährlich zwei-stelligen Wachstumsraten acht Millio-nen Zähne pro Jahr. Mit einem Umsatzvon 15 Millionen Euro ist es das dritt-größte auf dem hochspezialisiertenNischenmarkt. Für die Kunden, derenOrdervolumen zwischen 1.000 und400.000 Euro liegt, ist es ein Just-in-Time-Geschäft: Taggleich zu disponie-ren, ist allein Sache des Herstellers. Alsnoch gravierender empfindet der 47-Jährige die Standortschwäche auf demPersonalsektor. Es gebe keinen oder kei-nen geeigneten Nachwuchs, machte eram Beispiel der Zerspannungstechni-ker und Chemielaboranten deutlich.Klingenburg: „Den Haupt- und Real-schulabgängern in der Region fehlt esan Grundwissen, Mathematik und Che-mie vor allem.“ Und an „Drive“. Derpotentielle Nachwuchs scheine sichzum großen Teil in einer „Empfänger-gesellschaft“ eingerichtet zu haben.Die Sektion Plön/Ostholstein durfte die Merz Dental GmbH besichtigen

Wachstum trotz Randlage

Für Friedhelm Klingenburg ist Schleswig-Holstein der Gesundheitsmarkt

Nr. 1 in Deutschland. Das gelte sowohl für die medizinische Versorgung

und Erholung als auch für die Medizintechnik.

eine Erfolgsgeschichte aus der Gesundheitsindustrie

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Deshalb seien auch nicht alle angebo-tenen Ausbildungsplätze besetzt. Sehrgut sieht es nach seinen Worten dage-gen bei den Uni-Absolventen aus. Dieseien top. Und eigenes eingearbeitetesPersonal versucht Klingenburg wegendes Know-hows solange wie möglich zuhalten: „Grundsätzlich machen wirjedem Mitarbeiter, der die Altersgren-ze erreicht, ein Weiterbeschäftigungs-angebot.“

Der ungebrochene Erfolg des hoch-innovativen Unternehmens („Holstei-ner Biß“) beruht nach den Worten Klin-genburgs auf seinen anspruchsvollenQualitätsstandards, der großen Pro-duktionsflexibilität und der hohen Fer-tigungstiefe in der Herstellung vonKunststoffzähnen: 50.000 Variantenweist das Produktspektrum auf. Durchdie Entwicklung des ersten „vollanato-mischen“ Front- und Seitenzahnes aufBasis eines dreidimensional vernetztenKunststoffes sowie patentierte Zahn-formensysteme für CAD/CAM-Geräte inPraxis und Labor hat das mittelständi-

sche Unternehmen nicht nur wichtigeImpulse bei der Herstellung von Kon-fektionszähnen gegeben, sondern welt-weit Maßstäbe gesetzt.

Als aktuell erfolgversprechendstesWachstumssegment im Dentalmarktsieht Klingenburg die Zahnästhetik. Fürdas Unternehmen ist deshalb dasbrandneue „Lächeln2go“ ein „extremspannendes Thema“. Dabei werde derPatient erstmals nicht als Patient, son-dern als Mensch wahrgenommen. Diebei seiner Umsetzung verwandten, vonMerz mitentwickelten Veneers sindhauchdünn computergefräste Kunst-stoffschalen, die ähnlich einer Kontakt-linse eigenständig auf die vorhandenenZähne gesetzt, mit einem Haftvermitt-ler fixiert und nach Bedarf eingesetztund herausgenommen werden können.Das Verfahren, welches das Antlitz spür-bar verändert, indem es ein Lächeln aufdas Gesicht zaubert, wirkt sich damitpositiv auf die individuell empfundeneAttraktivität und damit das gesamteSelbstbewußtsein aus. WB

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Die Sitzung am 19. April beinhal-tete in zweierlei Hinsicht einenStabwechsel. Zum einen übergabProf. Dr. Dr. Hans Albers nach achtereignisreichen Jahren den Staf-felstab an Florian Friedel undzum anderen fand nach demRegierungswechsel ein ersterGedankenaustausch mit derneuen Spitze im Sozialministeri-um statt. Der besondere Dank an denscheidenden Vorsitzenden, der dieKommission weiterhin in Berlin undHamburg vertreten wird, sowie diegute Vorbereitung und konstruktiveOffenheit der neuen Ministerin KristinAlheit sorgten für eine vertrauensvol-le Atmosphäre, von der gute Signalefür einen fortgesetzten Dialog über diegesundheitspolitischen Herausforde-rungen für Schleswig-Holstein ver-spricht. Der neue Vorsitzende machteabschließend deutlich, daß neben demunverändert aktuellen Acht-Punkte-Programm der Kommission vomAugust 2011 und dem Positionspapier

GesundheitswirtschaftLandesfachkommission

zur Zukunft des Pflegemarktes vomJuni 2012 das Augenmerk verstärkt aufdie Mechanismen eines funktionie-renden Qualitätswettbewerb zu rich-ten sind, um neben den steigendenKosten auch die Leistungsfähigkeit derunterschiedlichen Träger im Markterfolgreich abbilden zu können. Einherzlicher Dank geht an die Lubinus-Stiftung für die wiederholt großzügi-ge Gastfreund schaft.

Der scheidende Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Hans Karl Albers, Ministerin KristinAlheit und der neue VorsitzendeFlorian Friedel, Geschäftsführer HELIOSKlinikum Schleswig GmbH

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48 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

Mittagsveranstaltung der Sektion Kiel am 05. März 2013 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann

Basel III – Auswirkungen auf die Kreditfähigkeitklein- und mittelständischer Unternehmen

Keine Bank und keine Sparkasse imLand hat sich „Basel III“ gewünscht.Das erneute Reformpaket der Bankfür Internationalen Zahlungsaus-gleich (BIZ) in Basel ist der Kredit-wirtschaft übergestülpt worden,um das Risiko weiterer Finanz-marktkrisen so weit wie möglicheinzugrenzen.

Anfang nächsten Jahres treten dieersten Bestimmungen in Kraft; 2019 solldas gesamte Paket wirksam sein. „DieAuswirkungen auf den unternehmeri-schen Mittelstand werden immenssein“, sagte Jörg Paulat, Senior Consul-tant des Verbandes der Vereine Credit -reform e.V. (Neuss) beim Mittagsge-spräch der Sektion Kiel des Wirtschafts -rates. Bonität sei alles. Diese dem Kre-dit gebenden Institut so unkompliziertwie möglich nachzuweisen, werde überdie Kreditkonditionen bestimmen. Mitentsprechenden Forderungen, auchwenn sie dem potentiellen Kreditneh-mer (noch) ungewöhnlich vorkommen,werde die Bank nicht zum „Buhmann“:Sie selbst müsse Ausleihungen je nachBonität mit in der Höhe gestaffeltenEigenkapitalanteilen unterlegen unddie „Bonität“ der Struktur ihres Kredit-

v.l. Jörg Paulat und Sven Möllemann (beide Creditreform), Sektionssprecher Reimer Tewesund Landesvorstandsmitglied Reinhardt Hassenstein (Sparkassen- und Giroverband SH)

geschäftes gegenüber den Aufsichts-behörden darlegen. Mit Sicherheit werde es zu Verschiebungen in den Verschuldungsstrukturen kommen, soPaulat. Eine bonitätsbezogene Kredit-vergabe führe tendenziell zu einerReduzierung von Bankkrediten und zueiner Ausweitung der Lieferantenkre-dite: „Gute Risiken bleiben bei den Ban-ken, schlechtere werden sich bei denLieferanten wiederfinden.“ Wegen derverschärften Eigenkapitalanforderun-gen sagte der Finanzexperte der Fi -nanz wirtschaft eine „Fusionswelle“ vor-aus. Sie werde vor allem die Sparkas-sen und Genossenschaftsbanken be -

treffen. Den Unternehmern und Selbst-ständigen empfahl er frühzeitigesNach denken über die traditionellenFinanzierungsmuster hinaus. Zur Liqui-ditätssicherung seien Maßnahmen wieFactoring und ein zielstrebiges Inkas-sosystem mit permanenter, auch lang-fristiger Schuldnerüberwachung, rat-sam. Instrumente, die beispielsweiseCreditreform anbiete. Wichtig sei dar-über hinaus eine ununterbrocheneKommunikation zwischen den Ge -schäfts partnern. Über allem gelte, sag-te er: „Je klarer und offener der Aus-tausch, desto solider und vertrauens-voller die Zusammenarbeit.“ WB

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PR-Bericht – Reisen

49

Die Fünf-Nächte-Reise „Donau Weinund Genuss“ ab/bis Passau lässt Rei-sende die Metropolen Wien, Bratislavaund die Wachau-Passage erleben. FünfDinner-Buffets mit regionalen Spezia-litäten, abgestimmt auf Weinempfeh-lungen und ein Wein-Talk bieten kuli-narische Highlights für Weinfreunde.Die Teilnehmer erleben Ma tinees undgönnen sich Heurige in Österreich.

Spricht man über erstklassige Weine, sokommt man an dem Namen Oxhoftnicht vorbei – Grund genug für A-ROSA,auf dieser Reise die Weinexperten ausHamburg an Bord zu holen. Die ausge-wiesenen Spezialisten für regionaleWeine nehmen die Gäste mit auf einewahre Genusskreuzfahrt durch Öster-reich – inklusive geschmackvoller Ab -stecher nach Ungarn. Passend dazukreieren die A-ROSA Köche eine Vielzahlkorrespondierender Speisen, die denSinn der Gäste für Kulinarik in unge-ahnte Geschmackssphären begleiten.

Themenreisen 2013 Donau Wein & GenussZum Wohle: Auf der A-ROSA MIAgehen Weinfreunde ihrer Leiden-schaft auf den Grund

Erholung zwischen den erlebnisrei-chen Exkursionen an Land bietet dasSPA-ROSA, der bordeigene Wellnessbe-reich mit Massage, Sauna, Dampfbadund Ruheraum sowie Beauty- undBodytreatments.

Ab 21. August 2013 – Fünf NächteDonau Wein & Genuss ab/bis Passauauf der A-ROSA MIA. Preis inkl. Aktiv-Verwöhnpaket ab 1.109,- Euro p.P. in derDoppel-Außenkabine. Das Aktiv-Ver-wöhnpaket enthält unter anderem:Getränkepauschale SELECT Premium,Vollpension Plus, Nutzung des SPA- undFitness-Be reichs, Nutzung der bordei-genen Trekkingbikes, Inklusivausflügeund vieles mehr. ■

Wirtschaftsrat vor Ort: Sektion Dithmarschen besucht Gesellschaft für Marine Aquakultur am 14. Mai 2013 in Büsum

Daß die politische Idee, mit fünf Millio-nen Euro ein nationales Zentrum fürmaritime Aquakultur aufzubauen,nicht zu einem Mißerfolg geworden ist,ist wohl zum einen der umsichtigenUmsetzung der Mittel durch die egebEntwicklungsgesellschaft BrunsbüttelmbH zu verdanken sowie andererseitsder glücklichen personellen Besetzung,die mit Prof. Dr. Carsten Schulz nicht nureinen engagierten Wissenschaftler ge -funden hat, sondern auch einen unter-nehmerisch rechnenden und denken-den Leiter, der inzwischen eine lange

Reihe von industriell motivierten Dritt-mittelprojekten für die Gesellschafterfolgreich auf den Weg gebracht hat.Trotz dieser Erfolge gäbe es zunehmendLiquiditätsengpässe, weil Projektförde-rungen teilweise erst Jahre nach demProjektstart ausgezahlt werden wür-den. Obgleich die geschlossene Kreis-lauftechnik auf dem Weltmarkt aktuellnoch nicht konkurrenzfähig sei und wiebeim Wels gegenüber der asiatischen

Pangasiuszucht bislang nur qualitativbestehen könne, sei bereits absehbar,daß steigende Weltmarktpreise insbe-sondere bei Edelfischen in absehbarerZeit für Marktreife der Anlagentechniksorgen werden.

Der Wirtschaftsrat wird die Ent-wicklung dieses Wachstumsfeldes unddie Chancen für industrielle Wert-schöpfung am Standort Schleswig-Hol-stein unterstützen. BZ

Prof. Dr. Carsten Schulz, WissenschaftlicherLeiter der GMA, vermittelt Projekte an derSchnittstelle zwischen industriellen Entwick-lungspartnern und staatlicher Grundlagen-forschung.

Bei Edelfischen wie dem Steinbutt beginnt die Fischzucht in

geschlossenen Kreisläufen, auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig

zu werden.

Das Kompetenznetzwerk Aquakultur unddie Chancen für Schleswig-Holstein

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50 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

PREUSS MESSE bildetkreisbeste Veranstal-tungskauffrau aus Holm – Die beste Veranstaltungskauf-frau des Kreises Pinneberg hat ihre Aus-bildung in Holm absolviert. MareikeHenken hat ihre Prüfung als Beste desJahrgangs abgeschlossen. Gelernt hatsie bei der PREUSS MESSE Baugesell-schaft in Holm. Stolz nahmen MareikeHenken und die GeschäftsführerinSabine Lewin jeweils eine Urkunde derIndustrie- und Handelskammer Kiel inEmpfang. Die junge Frau aus Wester-stede / Nds. ist nicht die einzige Mitar-

Quickborn – Immer mehr Menschen imNorden beziehen Strom und Wärme ausdezentralen Blockheizkraftwerken. Die-sem Trend folgend nahm die E.ON Han-se Wärme GmbH, eine Tochter der E.ONHanse AG (Quickborn), allein im letztenJahr zehn neue derartige umweltscho-nende Anlagen in Betrieb. Darüber hin-aus wurden die Planungen für rund 20Projekte mit einem Investitionsvolumenvon mehr als zehn Millionen Euro ange-schoben. Sie sollen in den nächsten zweibis vier Jahren umgesetzt werden.

Das Unternehmen zählt im Norden zueinem der größten Betreiber dieser ArtEnergieerzeugungsanlagen. Blockheiz-kräfte gelten als wichtiger Baustein derEnergiewende. Die dezentralen Anlagenerzeugen Strom und Wärme in einemArbeitsgang. Das macht sie besonderseffizient und umweltschonend, dennsie nutzen den eingesetzten Rohstoff –meist Erdgas, Biogas oder Bioerdgas –doppelt aus. WB

Mitgliedschaften seit 2002

beiterin, die ihre Ausbildung mit Bra-vour abgeschlossen hat. Bereits 2002,2007 stellte PREUSS MESSE eine lan-desbeste Werbekauffrau sowie 2003und 2005 jeweils die kreisbeste. Auchim Jahr 2012 stellte die PREUSS MESSEdie beste Veranstaltungskauffrau. DasUnternehmen wurde 1846 als erstesMessebauunternehmen der Weltgegründet. Das Unternehmen konzi-piert und realisiert für namhafte Kun-den Messestände für nationale undinternationale Messen und zeichnetsich durch Erfahrung und Innovationaus. WB

Persönliche Mitgliedschaft seit 2009

Prüfling Mareike Henken (li) übertraf diegesamte Konkurrenz und wurde Kreissiege-rin. Die mit Stolz erfüllte GeschäftsführerinSabine Lewin (re.) an der Seite ihres Schützlings

Namen und Nachrichten

Quickborn – Rekordjagd in Nordfries-land: Anfang des Jahres haben die 6.100Windenergie-, Photovoltaik- und Bio-gasanlagen erstmals 1.000 Megawattan erneuerbaren Energien in dasStromnetz eingespeist. Das teilt dieSchleswig-Holstein Netz AG (Quick-born), ein Gemeinschaftsunternehmenvon rund 200 Kommunen im Landesowie der E.ON Hanse AG mit. „Von die-sen Anlagen sind allein im letzten Jahrknapp 1.000 mit zusammen 200 Mega-watt neu installiert worden“, so Tech-nikvorstand Matthias Boxberger. Nachseinen Worten haben die erneuerbarenEnergien einen „wahren Wirtschafts-

boom“ ausgelöst. Allein in die Wind-kraft wurden mehr als 700 MillionenEuro investiert. Viele Gemeinden profi-tieren von der Gewerbesteuer. Tausen-de neuer Arbeitsplätze seien entstan-den. Nach Auffassung von Landrat Die-ter Harrsen wird der Ausbau der Ener-gieproduktion in rasantem Tempo wei-tergehen. Vor diesem Hintergrund

„Grünes Kraftwerk Nordfriesland":1000-Megawatt-Marke geknackt

Messebau von der Luft-fahrtindustrie beflügelt Für insgesamt 13 Kunden hat diePREUSS MESSE Ausstellungsstände aufder Aircraft Interiors Expo in Hamburgrealisiert. Über 1.600 Quadratmeter hatdas Unternehmen damit auf der welt-weit größten Messe für Flugzeugin-neneinrichtung überbaut. Zu ihrenKunden zählte PREUSS-Geschäftsführe-rin Sabine Lewin hier unter anderemAirbus KID Systeme; TIMCO, EasternAero Marine und den Bund der Deut-schen Luftfahrtindustrie. Unter demMotto „Hier gedacht – dort gemacht“setzt PREUSS vermehrt auf die Vernet-zung von Agenturen und Messebauun-ternehmen. WB

Persönliche Mitgliedschaft seit 2009

E.ON Hanse Wärme investiert über 10 MillionenEuro in dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung

mahnt er die "schnellstmögliche Fer-tigstellung" der geplanten 380-kV-Lei-tung an der Westküste an. Die Dring-lichkeit dieser Leitung wird auch durchden - gemessen am eigenen Bedarf -faktischen Stromüberschuß aus nord-friesischer Produktion deutlich. Selbstin Spitzenzeiten wird vor Ort nur eineLeistung von 150 Megawatt benötigt;ihr seht inzwischen die siebenfacheErzeugungsleistung gegenüber. "Dieszeigt", so Harrsen, "daß Nordfrieslandeines der großen grünen Kraftwerke inSchleswig-Holstein ist." WB

Mitgliedschaften seit 2002

Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG

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N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Quickborn – In diesem Jahr werdenüber 70 Ortsnetzstationen der Schles-wig-Holstein Netz AG mit landestypi-schen Motiven verziert. Seit 2009haben bereits rund 300 andere Statio-nen in Schleswig-Holstein einen neuenAnstrich erhalten. Die Steetart-Künst-ler von ART-EFX nehmen sich der Wän-de an und erschaffen in wenigen Stun-

den ein kleines Kunstwerk. Mit derSprühdose und im Auftrag der Schles-wig-Holstein Netz AG, einem Gemein-schaftsunternehmen der E.ON HanseAG und rund 200 schleswig-holsteini-schen Kommunen. Die Gestaltung mitMotiven ist optisch ansprechend an dieörtlichen Gegebenheiten angepaßt undwird im Vorfeld mit der Gemeinde

Detlev Küfe,Vorstandsvorsitzender der BordesholmerSparkasse

70 Ortsnetzstationen im neuen Gewand – Schleswig-Holstein Netz AG setzt Streetart-Projekt fort

Die rotbunten Rinder fügen sich perfekt in die Westküstenlandschaft

in Nordfriesland ein.

Die als Wohnmobil „getarnte“ Ortsnetzstation ziert liebevoll das ostholsteinische Süssau

abgestimmt. Die Schleswig-HolsteinNetz AG betreibt in rund 1.000 Gemein-den über 50.000 Kilometer Mittel- undNiederspannungsnetze sowie 15.000Kilometer Gas- und 7.500 KilometerKommunikationsnetze. Anteilseigneran der Schleswig-Holstein Netz AG sindrund 200 schleswig-holsteinische Kom-munen sowie die E.ON Hanse AG. WB

Mitgliedschaften seit 2002

Bordesholmer Sparkasse legtPunktlandung hinBordesholm – Mit einer Ausweitungihrer Kundenkredite um 3,6 Prozent(gleich 16,8 Millionen Euro) hat sich dieBordesholmer Sparkasse im letzten Jahrdeutlich besser entwickelt als die übri-gen 13 Sparkassen im Land. Sie legtenim Durchschnitt um 1,3 Prozent zu.Geprägt wurde das Geschäft von Selbst-ständigen und Unternehmen. Die ansie vergebenen Darlehenszusagen leg-ten um 9,3 Prozent auf 38,7 MillionenEuro zu. Die Kundeneinlagen wuchsenum sechs auf 418,2 Millionen Euro.

Der Vorstandsvorsitzende DetlevKüfe sprach von einem „guten und

überzeugenden Geschäftsjahr“. Dasschlägt sich auch im Ergebnis nieder.Das Institut, das nach eigenen Angabenmit 15,4 Prozent über die höchste Eigen-

kapitalquote aller schleswig-holsteini-schen Sparkassen verfügt, erwirtschaf-tete auf der Basis der Erwartungen einBetriebsergebnis vor Bewertung von6.016 Millionen Euro. Das entspricht0,82 Prozent der Durchschnittsbilanz-summe. Küfe: „Angesichts schwierigsterMarktgegebenheiten eine Punktlan-dung.“ Die erneut sehr hohen Abschrei-bungen aus der Sparkassenorganisati-on (HSH Nordbank, Landesbank Berlin)in Höhe von 2,5 Millionen Euro drück-ten den Jahresüberschuß auf 2,4 Mil-lionen Euro. Gleichwohl fiel dieser dop-pelt so hoch aus wie geplant. WB

Persönliche Mitgliedschaft seit 2006

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52 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juni 2013

N E U E S A U S D E M M I T G L I E D E R K R E I S

Kiel – Von Null auf 135 in zwei Jahren.Viel oder wenig? Für das Bankhaus Julius Bär ein ansprechendes Ergebnis.Das ist nämlich die Zahl der Kunden, diedas schweizerische Bankhaus seit sei-nem Start in Kiel, dem siebten Standortin Deutschland insgesamt, gewonnenhat. Denn es sind nicht irgendwelcheKunden. „Unsere Klientel sehen wir beiPrivatpersonen mit einem frei disponi-blen Vermögen von einer halben Milli-on Euro aufwärts“, so sagt MichaelSchütz, der Kieler Filialleiter. Und davongibt es in der Region einige. Und auchsolche, die sich bei der Vermögensver-waltung einem Institut mit ausländi-schen Wurzeln anvertrauen.

Noch betreuen fünf Berater dieKunden; alle haben ihren festen An -sprechpartner. Es sind Experten, die sichsowohl in der Region als auch auf deninternationalen Märkten auskennen.„Und wir expandieren“, fügt Schulz hin-

zu: „Wir sind sehr gut ins Jahr 2013 ge -startet.“ Einen oder zwei weitere Bera-ter würde das Haus gern einstellen –wenn es sie denn fände. Das ist aneinem Platz wie Hamburg anders. Dortwurde das Personal im letzten Jahrohne Schwierigkeiten von 7 auf 15 Mit-arbeiter aufgestockt. Und warum wirdKiel nicht von der Elbe aus mitbetreut?Weil die Kieler das nicht wollen, soSchütz ohne Zögern. Die vermögendenKreise am Ort hätten sich mit diversen,oft für sie nicht nachvollziehbaren,Umstrukturierungen der letzten Jahrein der deutschen Bankenlandschaft, beidenen immer mehr Zuständigkeitenauf die Plätze Hamburg und Frank-furt/M. verlagert wurden, noch immernicht zurecht gefunden. Heiko Schlag,Vorstandsvorsitzender der Julias BärEurope AG, bestätigt Schütz’ Einschät-zung: „Wir sind in der Entwicklung inKiel mehr als zufrieden.“

Mit konkreten Zahlen hält sich dieBank bedeckt. 2012 sei der Wert der ver-walteten Vermögen in Deutschlund um50 Prozent gestiegen. Dabei flossen ausder Region Norddeutschland, die vonHamburg und Kiel aus abgedeckt wird,neue Mittel in Höhe von 500 MillionenEuro zu Julius Bär. WB

Firmenmitglied seit 2007

Namen und Nachrichten

Nach zwei Jahren geht Julius Bär in Kiel auf Expansionskurs

Michael Schütz ist Geschäftsstellenleiterder Bank Julius Bär in Kiel

. . . I M Ü B R I G E N

Dr. Bertram ZitscherLandesgeschäftsführer

■ Der Wirtschaftsrat unterstützt dieInitiative „Jede Stunde zählt? Jetztzählen wir! – Fachunterricht statt Statistik“, die seit dem 8. März 2013 denUnterrichtsausfall und die Qualität derVertretungsmaßnahmen über ein Fehl-

stundenportal detailliert erfassen undveröffentlichen möchte. Wir meinen:Mehr privat für einen starken Staat giltan diesem Kontrollpunkt für Schul-qualität in besonderem Maße, nach-dem unsere Landesregierung dieseDaten seit zehn Jahren bewußt unter-drückt hat. Befreundete Verbände undun sere Unternehmen am Standortrufen wir dazu auf, Transparenz zurUnterrichtswirklichkeit auch an denBerufsschulen herzustellen.

http://www.fehlstunden-sh.de

■ Die Sektion Plön/Ostholstein desWirtschaftsrates der CDU e.V. hat aufihrer Mitgliederversammlung KarstenKahlcke, jahrzehntelang Vorstand der VRBank Ostholstein Nord – Plön eG, zuihrem neuen Sprecher gewählt. Rolf-Michael Werth, der dieses Amt 13 Jahrelang mit einer klaren Stimme ausgefüllthat, wurde mit besonderem Dank ver-abschiedet. Neu in den Vorstand ge -wählt wurden: Friedhelm Klingenburg(Geschäftsführer, Merz Dental GmbH),Björn Prölß, geschäftsführender Gesell-schafter, HPL Technology GmbH sowie

Korkut E.Telli, Geschäftsführer, MarinexGmbH. Weiterhin bleiben im Vorstandtätig: Hans-Werner Blöcker (Helmstorf),Thilo Gollan, Geschäftsführer GollanRecycling GmbH, Neustadt/H.), SönkeHuesmann, Landwirtschaftlicher Bera-ter.

v.l. Friedhelm Klingenburg,Hans-Werner Blöcker, Karsten Kahlcke, Björn Prölß, Sönke Huesmann

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PR-Bericht iba

... gehört zur Reihe der Smart MaterialHouses der Internationalen Bauaus-stellung IBA Hamburg.

„Mit der feierlich enthüllten IBA-Plakette zeichnen wir dieses Gebäudemit allen seinen Besonderheiten aus.Der WOODCUBE verzichtet als Effi -zienzhaus 40 weitgehend auf den Verbrauch von nicht nachwachsendenRohstoffen. Er ist damit ein herausra-gendes Beispiel für den Innovations-charakter der IBA. Das Haus schlägt einneues Kapitel in der Holzbau-Architek-tur auf“, sagte IBA-Geschäftsführer UliHellweg.

Beim Errichten fielen weder Schad-stoffe wie Öle noch chemischer Abfallan, sodass das Gebäude eines Tagesthermisch verwertbar ist und zur Ener-giegewinnung genutzt werden kann.Um das zu gewährleisten, wurden zu -vor alle Baumaterialien hinsichtlich

ihrer biologischen Verträglichkeit undihres CO2-Potentials überprüft. Schonin der Bauphase konnten außerdemrund 8.500 Tonnen CO2 eingespart wer-den. Sowohl in Konstruktion als auchim Betrieb ist das Gebäude als Null-

CO2-Haus zu bezeichnen. Strom undWärmeenergie generiert das Gebäudeaus regenerativen Quellen – mit dieserausgeglichenen CO2-Bilanz ist diesesProjekt vorbildlich im klimaneutralenBauen aus erneuerbaren Energien.

Der nachhaltig konzipierteWOODCUBE ...

Im WOODCUBE steht einer der ältesten und traditionellsten Baustoffe im Mittelpunkt:naturbelassenes Holz – völlig neu interpretiert. Das Holz wurde massiv verbaut und bleibtin Decken, Außenwänden und Böden weitestgehend sichtbar. Die Fassade altert auf natür-liche Weise, weil sie unbehandelt belassen ist, was die Ästhetik des Baustoffs Holz unter-streicht.

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Foto: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze

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V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

I M P R E S S U M

Herausgeber, V.I.S.d.P.:Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Landesverband HamburgDr. Cornell BabendererdeLandesgeschäftsführerinColonnaden 25/II. Stock20354 HamburgTel.: 040-30 38 10 49Fax: 040-30 38 10 59E-Mail: [email protected]

Landesverband Schleswig-HolsteinDr. Bertram Zitscher (BZ)LandesgeschäftsführerKleiner Kuhberg 2-6, 24103 KielTel.: 0431-67 20 75Fax: 0431-67 20 76E-Mail: [email protected]

Redaktion:Wolfgang Buhmann (WB)Ehrhard J. Heine (EJH)Dr. Manfred Hermann (He)Simone Niekammer (Ni)Brigitte Nolte (BN)Nicole Weich (We)

Bildnachweis:nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv

Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr

Auflage: 5.000 ExemplareSatz/Layout: (Wolfgang Schlett, KGV)Herstellung und Anzeigen:copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbHNeumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)22041 HamburgTelefon: +49 (0) 40- 689 45 45Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444E-Mail: [email protected]

Der Bezugspreis ist im Mitglieder beitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

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Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum

Änderungen vorbehalten

17. Juni 2013 · BargteheideStormarner WirtschaftsforumEinführungsreferat durch: Prof. Dr. Georg Erdmann, TechnischeUniversität Berlin und Mitglied derMonitoring-Kommission der Bundes -regierungPodium:Stefan Brumm, Leiter Unternehmens-entwicklung E.ON Hanse AG;Prof. Dr. Georg Erdmann, TechnischeUniversität Berlin und Mitglied derMonitoring-Kommission der Bundes -regierung;Dr.-Ing. Ulrich Bünger, Senior Consul-tant Ludwig-Bölkow-SystemtechnikGmbH, Ottobrunn;Helma E. Dirks, Leiterin Bereich Planungund Dialog, Prognos AG, Berlin;Dr. Deltev Repenning, Geschäftsführerder ecc Repenning GmbH, Geesthacht„Energiewende Deutschland – Wo liegt der richtige Weg für Schleswig-Holstein?“Moderation: Uwe Möllnitz, Mitglied der Landesfachkommission Energie-wirtschaft

19. Juni 2013 · HarrisleeMitgliederversammlungder Sektion Schleswig/Flensburg mitWahl des Sektionsvorstandes

19. Juni 2013 · HarrisleePodiumsdiskussionEinführungsreferat durch: Alexander Möller, GeschäftsführerAutokraft GmbHPodium:Dieter Harrsen, Landrat Nordfriesland;

Alexander Möller, GeschäftsführerAutokraft GmbH;Dr. Frank Nägele, Staatssekretär Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein;Klaus Schmidt, GeschäftsführerSchmidt Reisen„Landesnahverkehrsplan Weichen -stellungen für den ländlichen Raum“Moderation: Hannes Harding, stv. Redaktionsleiter Schleswiger Nachrichten (sh:z)

22. Juni 2013 · Kiel (nur für Mitglieder)Regattabegleitfahrt anläßlich der Kieler WocheEhrengast: Reimer Böge MdEP, Landesvorsitzender der CDU-Schles-wig-Holstein

24. Juni 2013 · BerlinParlamentarischer Abendfür Delegierte der fünf norddeutschenLandesverbände

25. Juni 2013 · BerlinWirtschaftstag50-jähriges Jubiläum

20.August 2013 · KaltenkirchenPodiumsdiskussionImpulsreferat durch Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter Sartori & Berger GmbH & Co. KG: „Maritime Logistik und die Herausforderungen Nord-Ostsee-Kanal“Einführungsvortrag durch Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen

„Wie können wir künftig unsere Infrastruktur finanzieren?“Podium:Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen;Gero Storjohann MdB, Mitglied desVerkehrsausschusses im DeutschenBundestag;N.N. Nord LB (Niedersachsen);N.N. Vertreter BaukonzernModeration: Hans-Werner Blöcker, Vorsitzender des Bauindustriever-bandes HH und SH

20. August 2013 · LübeckFlughafenbesichtigungProf. Dr.-Ing. Jürgen Friedel, Geschäftsführer Lübeck Airport Flughafenmanagement GmbH; Prof. Dr. Mohamad Rady Amar, Investor Lübeck Airport„Lübeck Airport mit Aufwind durchneuen Investor – Zielsetzung“

17. September 2013 · Schloß PlönLandesmitgliederversammlunganschließend Veranstaltung zum 50-jährigenJubiläumEhrengäste: u.a. Minister Peter Altmaier, Bundes -ministerium für Umwelt, Naturschutzund Reaktorsicherheit;Dr. Dieter Murmann, Ehrenvorsitzen-der des Wirtschftsrates der CDU e.V.;Dr. Jürgen Westphal, Wirtschafts-minister des Landes Schleswig-Holstein a.D.

Das nächste Heft erscheint im September 2013 mit dem Schwerpunktthema „Mehr Privat für einen starken Staat“

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