Z Magazin Juni Juli 2015 · 2015-12-04 · Haifischbecken-Bewirterin der Herzen. Rastafari...

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Freizeit THEMA Halbzeitwissen SCHLACHTHOF LAGERHAUS z MA GA ZIN FÜR STADTKULTUR JUN JUL 15 Theater in Bremen und umzu Freizeit JARABE DE PALO Latinrock fürs Sommerfeeling FLUT AUF DER BREMINALE Die Bühne bebt ENDLESS GRIND Back to the Roots BÜHNE HANDWERK KUNST

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Fre ize i tTHEMA Halbze i twi s sen

S C H L A C H T H O F L A G E R H A U S zMAGAZIN

F Ü R S T A D T K U L T U R

JUNJUL15

Theater in Bremenund umzu

F r e i z e i t

JARABE DE PALOLa t in rock fü r s Sommer fee l ing

FLUT AUF DER BREMINALEDie Bühne beb t

ENDLESS GRINDBack to the Roo t s

BÜHNEHANDWERK

KUNST

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inhaltT H E M A

H A L B Z E I T

F R E I Z E I T

Bühne Handwerk KunstVorschläge für einen Umbau| Bernd StegemannKomisch ist nicht einfach| Jörg WindszusTheater der besonderen Nähe | Gudrun GoldmannSchauspiel nach Noten | Andreas Schnell Gemeinsam spielen | Jens Laloire

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Kulturelle KurznachrichtenMachen macht SpaßPorträt Sönke Busch| Joschka SchmittLinksabbiegerLiteratur | Katrin HeinsPunk mit ButterGlosse | Jens Laloire

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Juni :Jarabe de Palo | Jazzetage | Rebell Comedy |Fünf vor der Ehe | Mittsommerfestival | V. B. Schulze’s Bernsteinzimmer | Sleaford Mods | Theaterlust im Liluba | Bremer AmateurTheater | Endless Grind

Juli :Flut auf der Breminale | Doctor Krapula | Efkaka| Slammer Filet | Sommertanz | Frei raus!

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FRÜHERWARMEHRLAMETTA

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HERAUSGEBER Vis i t

Schlachthof

Übrigens: Wir sind eine offeneRedaktion. Jede und jeder kann gernemitmachen! Kontakt:[email protected]

F Ü R S T A D T K U L T U RzMAGAZIN

editorial

EIN MAGAZINMACHT STADTKULTUR

Als wir uns für diese Ausgabe zur Redaktionssitzung getroffen haben, hieß

der Arbeitstitel noch: Warum brauchen wir Theater? Und eine der ersten

spontanen Antworten war: ›Weil ich da gerne hingehe.‹ Das konnten schon

von den Anwesenden nicht alle bejahen, obwohl die Wichtigkeit und Bedeu-

tung überhaupt nicht in Frage gestellt wurde. Schon merkwürdig. Irgendwie

weiß man, dass eine Stadt ohne Theater unvollständig und nackt wäre,

aber trotzdem geht man selten oder nie hin. Das gilt nicht nur für Z-Redak-

teurInnen, wie die Zahlen des Deutschen Bühnenvereins nahelegen: In der

Spielzeit 2012/13 sind 19.648.941 BesucherInnen ins Theater gegangen.

Eine beeindruckende Zahl? Vielleicht, aber es sind fast 100.000 weniger als

in der Spielzeit davor, das entspricht der Größe einer Großstadt.

Der Dramaturg und Publizist Bernd Stegemann hat sich mit der Entste-

hung und heutigen Situation des Theaters befasst und sagt, dass es seinen

Platz in der Gesellschaft begründen muss, er wird ihm nicht mehr selbstver-

ständlich zugebilligt. Seine Thesen stellen wir, etwas zugespitzt durch die

notwendige Kürzung, zur Diskussion. Wir haben aber auch dahin geschaut,

wo Menschen gerne ins Theater gehen. Das sind oft die kleinen Privatbüh-

nen, von denen es in Bremen und umzu recht viele gibt, ein paar davon stel-

len wir vor. Besonders beliebt sind die, die plattdeutsche Stücke aufführen.

Wie die August-Hinrichs-Bühne am Staatstheater Oldenburg, auch die haben

wir besucht. Und dann gibt es Theater ja auch als Schulfach, in Bremen

sogar als Leistungskurs. Das ist ein Pilotprojekt, in dem gerade der erste

Durchgang sein Abitur gemacht hat. Die beteiligten Lehrerinnen berichten

von ihren Erfahrungen. Interessant auch, dass Bremen das letzte Bundes-

land ist, das einen Landesverband der Freien Darstellenden Künste grün-

dete. Warum und wieso erfahren Sie in dieser Ausgabe.

Gud run Go l dmann (Che f r edak teu r i n )

Fo to : ANDRÉ SCHMOLL

K U L T U R G U T

Von L ena S t u cken s chm id t

Fo to : FELIX BÜTTNER

Pedy Thiede ist Altpunkerin der ersten Stunde. Viertel-Ikone. Ein Sonnen-schein de Luxe. Gern gesehen vor, hinter oder auf dem Tresen.Haifischbecken-Bewirterin der Herzen. Rastafari Hairstyle-Afi-cionada. Mitarbeiterin des Monats im Lagerhaus, jeden Monat! Und der Haifisch, der hat Zähne …

… und die trägt er im Haifi sitzend im Gesicht! Grins!Für immer Punk?

Das will ich sein! Das sollten alle anderen auch wollen, aber ganz viele auch bleiben lassen.Kannst du dir ein Leben in den USA vorstellen, wie es dein Bruder führt?

Never ever! Es ist ein schönes Land, aber die Politik ist scheiße!Mein Bruder ist toll, aber im falschen Land lebend.Lager oder Lagerhaus?

Lager schmeckt nicht. Bääääh! Lagerhaus forever, mindestens noch mal 35 Jahre! Vor oder hinterm Tresen?

Hinterm Tresen oder von wo guckst du? Aber ohne Stammgäste, die nerven partout!Welche Band würdest du gerne in Bremen sehen?

Killing Joke, die sind sooo geil! Pat, mach mal im Lagerhaus!Rasta-Haar, aber herzlich?

Könnte bei mir hinkommen. Was mein Haar betrifft: pflegeleicht. Alle zwei Monate waschen. No Shampoo, Baby.Und sieht sexy aus!Wurde dir mal Geld für dein tolles Haar geboten?

In der Schänke war vor Jahren mal eine Künstlerin, die hat mir1.000 Euro für ein Dreadlock angeboten. Ich hab sie dann auf3.000 Euro hochgehandelt. Für eines ihrer Kunstwerke hätteichs gemacht, sie wollte sich das Haar aber selber einflechten.No way!Eine konstruktive Idee, die die kulturelle Gentrifizierung im Viertel aufhalten kann?

Hallo, Menschen über 40, die so fühlen, als wäre ihr Lebenschon vorbei, weil sie glauben, ›alles‹ erreicht zu haben: Hierist mein Heim, mein Mann, meine Kinder, mein Job, meineAltersversorgung! Aufwachen! Menschenattrappen, die sich ausFrustration ein Haus in unserem Stadtteil kaufen, müssen wie-der gierig sein auf Kultur, auf Menschen, auf Sex, auf Leben!Und nicht für sich beanspruchen: Dieses Haus ist mein Sarg! Ist Bier der Sex des Alters?

Ist Sex das Bier des Alters? Nein, haha, Wein!Du musst mir jetzt eine Frage stellen!

Warum fragst du mich so einen Mist die ganze Zeit?Natürlich weil du eines der Urgesteine der Bremer Subkultur bist.Was würdest du für mich kochen und warum?

Wieso kochen, ich lad dich ein ins Restaurant. Kochen für dich,niemals! Besser is das.War früher mehr Lametta?

Ja, weil alle blöd waren. Kann ich nicht beurteilen. Bin erst 22!Interview: SEAN-PATRIC BRAUN

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KEINE INTENDANTEN MEHR!Die Verantwortung für die nun temporär gesicherten Gruppen besteht

auch darin, für eine bestimmte Stadt oder Region Theater zu machen.Die Kulturdezernenten der Städte müssten in ihren Ausschreibungen keine Intendanten mehr suchen, sondern Theatertruppen. Die feudaleIntendantenmacht ist ein untaugliches Mittel, komplexe künstlerischeProzesse zu organisieren. Die Sehnsucht nach dem guten König undstrengen Vater ist reaktionär. Sie dient allein dem Untertanen in uns undbefriedet die Angst der Politiker, indem sie den Unruheort Theater aneiner Adresse kontrollieren können.Wenn ein Betrieb eine autoritäreFührung benötigt, um konstruktiv arbeiten zu können, dann stimmtetwas Grundlegendes nicht.

DIE KUNST MUSS VORRANG HABEN!Wenn die künstlerischen Kräfte innerhalb des Theaters nicht wieder

in Vorhand kommen und die Institutionen nach ihrem Willen formen, wirddie Organisation immer weiter um sich selbst kreisen und nur ihr eigenesÜberleben sichern. Die Eigenzeit von Institutionen ist länger als die derdort arbeitenden Menschen. Von daher ist es die Aufgabe jeder Genera-tion, die Institution für ihre Zeit neu zu erfinden.

Wir leben in einer Blütephase des Neoliberalismus. Wie betrieblicheAbläufe zu dynamisieren sind, ist an jeder Ecke zu beobachten. Also lasstuns bitte damit aufhören, Theater damit zu rechtfertigen, dass wir unsalle noch mehr Mühe geben wollen.

BEENDEN WIR DEN STRUKTURSTREIT!Die Stadttheater müssen aufhören, ihre Kunst aus der Reaktion auf

ein schwindendes Interesse zu beschleunigen. Die Schauspieler solltensich weniger als besonders interessante Mitmenschen gebärden und wieder als Künstler begreifen, die im Präsens der Bühne ein Spiel mituns spielen.

Nutzen wir die immer noch einzigartige Förderung der Stadttheaterfür den Umbau zu Künstlertheatern, beenden wir damit den Struktur-streit zwischen freier Szene und Stadttheater und nehmen von beidenSeiten das Beste: den Innovationsmut und die Hartnäckigkeit in der Verfolgung der eigenen Ideen von der freien Szene und die strukturelleAb-sicherung der Produktionsverhältnisse und das Gedächtnis desEnsembles vom Stadttheater, das für den Zeitraum seiner künstlerischenLeitung befreit ist von weiteren bürokratischen Bewährungsproben.

Wir leben in komplizierten Zeiten, da die Worte und die daran sich

DIE KUNST HAT DAS STADIUM DER HANDWERKELEI ERREICHTEin Theater muss geschlossen werden, wenn seine künstlerische

Kraft kleiner ist als seine Organisationsmacht. Mit dieser einfachen Gleichung hat Ivan Nagel 1993 die Schließung des Schiller-Theatersbegründet. Ich bin für die Neuauflage einer solchen Prüfung der Stadt-theater und der freien Szene. Beide Bereiche haben sich, was die Orga-nisation von Förderungen/Finanzierungen, Probenzeiten und Auf-führungsbedingungen betrifft, sehr viel mehr angenähert, als es beidenlieb sein kann.

Das Stadttheater hat in dem Beschleunigungsfuror unserer Zeit dasEnsemble ebenso wie die Regieinstanz okkupiert, um sie in seinemBetriebsablauf in etwas völlig anderes zu verkehren. Die engagiertenSchauspieler sind heute weniger eine künstlerische Instanz als eine den Repertoirebetrieb sichernde Einrichtung. Einfach ausgedrücktgewährleisten die festangestellten Schauspieler die Flexibilität und Fülleder Angebote, weil sie aufgrund ihrer Sklavenhalter-Verträge siebenTage in der Woche und dreizehn Stunden am Tag einsetzbar sind.

Der Regisseur wird als personifizierter Ausnahmezustand engagiert,um dem Betrieb, was überwiegend die Schauspieler meint, Feuerunterm Hintern zu machen und pünktlich die nächste Premiere als nochnie gesehenes Ereignis herauszubringen. Als letzte Verdinglichung indieser Reihe von Entfremdungen wird schließlich der Begriff der Kunstzu einem Pseudonym für Erfolg und Aufmerksamkeit.

Die freie Szene hingegen baut ihre Netze von Förderungen, Festivalsund Probenzentren immer weiter aus, was zu Produktionsabläufen und Absprachen führt, die häufig viel komplexer und damit unfreier sind als diejenigen innerhalb des Stadttheaters. Und wer möchte dieimmer neuen Vorlieben der jeweiligen Förderstellen heraushorchen, umseine Kunst in immer neuen Phrasen diesen anpassen zu müssen?

Die Stadttheater importieren aus Gründen der Effizienz die prekärenArbeitsbedingungen der freien Szene. Damit steigern sie den Grund-umsatz an theatralen Ereignissen zu Dumpinglöhnen innerhalb einerBlase von Angestellten, die nach öffentlichen Tarifen bezahlt werden. Esist längst überfällig, die Doppelstruktur aus freien Förderungen einer-seits und Stadttheatern andererseits neu zu denken.

DAS KÜNSTLERTHEATER!Statt zwischen freier Szene und Stadttheater zu unterscheiden,

sollte zwischen jungen Künstlern und etablierten Theatergruppen unter-schieden werden. Für die ersten Schritte sollten vielfältige Fördermög-lichkeiten angeboten werden. Wichtig hierbei wäre die transparenteBegründung, warum etwas gefördert wird oder eben nicht. Die erstenProjekte sind nicht nur Schritte in den Markt, sondern vielmehr Schrittein die eigene Kunst. Die Gruppen, die sich auf diese Art etabliert haben,könnten im nächsten Schritt in den gesicherten Verhältnissen einerInstitution weiterarbeiten.

’BerndStegemann

Bernd Stegemann war von 1999 bis2002 Chefdramaturg am Tat in Frank-furt, 2004 bis 2007 dann Dramaturgam Deutschen Theater Berlin. Seit2005 ist er Professor für Schauspiel-geschichte, Dramaturgie und Theater-regie an der Hochschule für Schau-spielkunst Ernst Busch. Von 2009 bis 2011 Chefdramaturg und ab 2011

Gastdramaturg an der Schaubühne Berlin. Außerdem ist er Mitherausgeber

der ›Blätter des Deutschen Theaters‹.Der vollständige Artikel ›Wäre das

schlimm?‹ ist auf Nachtkritik.denachzulesen. Die beiden Bücher desAutors ›Kritik des Theaters‹ (2013)und ›Lob des Realismus‹ (2015) sind im Verlag Theater der Zeiterschienen.

knüpfenden Sehnsüchte und Ängstehäufig unbemerkt ihren Sinn ver-drehen. Die Behauptung unserer Zeit,Entfremdung sei durch Flexibilitätersetzt worden und Identität durchNetzwerke, ist eine Lüge, die alleinder Steigerung des Umsatzes dient.Bedenkt den Unterschied zwischen›Creative Industry‹ und Kunst!

Ein Theater ohne das Geheimnisder Verwandlung ist ein totes Theater.Ein vollends über seine Mittel auf-geklärtes Theater erstrahlt in trium-phaler Belanglosigkeit. Ein Theaterohne den sich verwandelnden Men-schen ist eine Wahrnehmungsübungund kein Ereignis. Theater kann nurmit seiner Kunst die Menschen fürsich gewinnen. Und nur so kann esalle nörgeligen Nachfragen nach Rele-vanz und Finanzierungslücken als all-tägliche Zwänge auf den Platz verwei-sen, auf den sie gehören.

FÜR EIN THEATER DER KÜNSTLER.

Fo to : ANDRÉ SCHMOLL / ›Messer in Hennen‹ · Le Mecredi bleu in Kooperation mit dem theaterSCHLACHTHOFFo to : ANDREAS CASPARI / ›Last Night‹ · tanzwerk bremen

Stadttheater versus Freie Szene, das ist derGrundtenor unzähliger Auseinandersetzungen in

vielen Städten. Es geht um Status, Positionen,Inhalte (auch) und natürlich um Geld. Der Autor

Bernd Stegemann hat diesen Streit zu einem fiktiven Ende geführt, indem er eine Lösung

formuliert. Er fordert ein Künstlertheater. DieserArtikel ist eine stark verkürzte Version seinerÜberlegungen, es gibt sie auch in komplexer

Form, Hinweise dazu am Ende des Textes

THEMA

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UMBAUVORSCHLÄGEFÜR EINEN

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KOMISCH IST NICHT EINFACH

er braucht überhaupt Theater? Insofern man von ›brauchen‹in Bezug auf eine Kunstform, die wie alle Künste das gesell-schaftlich Überflüssige repräsentiert, überhaupt sprechenkann. Dann brauchen wohl Schauspieler das Theater am drin-gendsten: die Bühne, das Publikum, den samtenen Vorhang,der sich schließlich hebt und den endlosen Proben einenrasch vergänglichen Sinn verleiht. Schauspielen als Beruf istniemals nur Broterwerb. Das Ethos des ›The show must goon‹ beinhaltet auch die Verpflichtung, gegenüber dem Publi-kum jederzeit sein Bestes zu geben, auch wenn man von

Liebeskummer, Geldsorgen oder Zahnschmerzen geplagt wird.Oder von Lampenfieber.

Günter Gräbner beispielsweise ist pensionierter Industrie-kaufmann, aber im wirklichen Leben stand er gerade als Wil-liam Shakespeare auf der Bühne, in einer Inszenierung vonKishons ›Es war die Lerche‹, bei der er gemeinsam mit seinerFrau auch Regie führte. Seitdem ziert ihn eine viktorianischeBarttracht, die er schon allein deswegen nicht abrasiert, weilnoch nicht entschieden ist, ob das Stück im Herbst wiederaufgenommen wird. Außerdem ist er Vorsitzender des Verban-des Bremer Amateurtheater, der im letzten Jahr sein 50-jähri-ges Bestehen gefeiert hat.

Wobei Bremen in diesem Fall auch den niedersächsischenSpeckgürtel umfasst, denn ein Großteil der im Verband orga-nisierten Gruppen ist ländlich geprägt und bedient sich derniederdeutschen Sprache. Jede Theatergruppe unterhält einspezielles, meist lokal definiertes Publikum und ist über denLandesverband vernetzt, der ihnen zusätzlich zu der Verbands-zeitschrift mit Ankündigungen, Aufführungskritiken und Szene-Gossip auch Lehrgänge sowie eine umfängliche Versi-cherungsleistung bietet. Jüngstes Mitglied ist ein Verein, der sich der russischen Schauspielkunst verschrieben hat, ein Novum in der Bremer Amateurtheaterlandschaft.

Zwei stadtbremische Gruppen (Theater Phönix und Union Theater) habenim Bremer Kriminal Theater in der Friesenstraße eine neue Spielstättegefunden, nachdem das Packhaus im Schnoor nicht mehr zur Verfügungstand. Mit Ausnahme des Hanseaten-Klubs, der sein Theater am LehesterDeich mittlerweile gekauft hat, verfügen Amateure selten über feste Auf-führungsorte. Viele tingeln durch Gemeindesäle und Bürgerhäuser, ›da istman häufig mehr mit An- und Abbau beschäftigt, als dass man zum Spielenkommt‹, so Oliver Huhn vom Bremer Amateurtheater Ensemble (BAT), dasseine aktuelle Produktion sowohl auf der Speicherbühne in der Übersee-stadt als auch im Kulturzentrum Lagerhaus aufführt.

Das BAT-Ensemble ist in den 90er Jahren aus einer Waller Schultheater-AG heraus entstanden. ›Das Gefühl, vor vielen Leuten auf der Bühne zu ste-hen, wirkt wie eine Droge. Und mit der wollten wir nicht aufhören.‹ Geradeweil das Theaterschaffen für alle Beteiligten mit enormem Stress verbundenist, weckt es auch die Leidenschaft von manchem, der mit diesem Metier inBerührung kommt. ›Vor jeder Premiere nehme ich mir vor, so etwas nie wie-der zu machen. Aber noch vor dem Schlussvorhang denke ich an das näch-ste Projekt‹, so Huhn. Anstelle des Studiums zum Umweltphysiker eine pro-fessionelle Schauspielkarriere in Angriff zu nehmen, wäre dem heutigenKlimaforscher allerdings nicht in den Sinn gekommen. Den Amateurstatushaben sie nicht ohne Grund in ihrem Vereinsnamen festgeschrieben. ›Ama-teur sein bedeutet, dass ich nur das spiele, was mir auch liegt. Wenn ichein bestimmtes Stück unbedingt inszenieren will, muss ich so lange Über-zeugungsarbeit leisten, bis genug Leute dahinterstehen.‹

In diesem Jahr einigte sich das Ensemble auf einen Klassiker aus derHochzeit der Bremer Schule, Fassbinders Trauerspiel über die GiftmörderinGesche Gottfried, ausgerechnet. ›Ein bisschen Größenwahn ist in unsererStückauswahl sicherlich enthalten.‹ Viele Verlage zieren sich, ihre Auf-führungsrechte an Amateure zu vergeben, obwohl die genauso Tantiemenabführen wie die Profis. Auch wenn sich keiner der Akteure vor und hinterden Kulissen sein Engagement auszahlen lässt, sind mit jeder InszenierungProduktionskosten verbunden, die über den Kartenverkauf wieder einge-spielt werden müssen. Neben der Technik- und Saalmiete müssen auchKostüme und Requisiten eingekauft werden. ›Wir würden auch Boulevard-komödien spielen, aber eben nur, wenn wir Lust haben.‹

Komische Stücke sind keineswegs einfacher zu spielen, aber besser zuverkaufen. Amateurtheater ist in erster Linie volkstümliche Unterhaltung,aber auch mit ernsten Stoffen ist es möglich, Zuschauer anzusprechen, diees normalerweise nicht in die heiligen Tempel bürgerlicher Hochkultur zieht.

Die Szene der Bremer Amateurtheater ist viel-fältiger, als man denkt. Dass es dabei nichtnur um Bauerschwänke geht, zeigt folgenderkleiner Einblick:

J Ö R G W I N D S Z U S

erwig Dust gönnt den kleinen Bühnen und Vereinen diesenErfolg von Herzen, hat aber selbst einen höheren Anspruch ansein Theater: ›Die Sprache hat mehr verdient als diese Schen-kelklopfersprüche.‹ Und den versucht er als Leiter der August-Hinrichs-Bühne am Staatstheater Oldenburg gemeinsam mitDramaturgin Gesche Gloystein umzusetzen. Bei der Stückaus-wahl suchen sie nach Themen, die sie erzählen wollen. ›Aberes muss sinnvoll sein, dass wir es auf Platt machen‹, erklärtdie Dramaturgin. ›Bei ›Moby Dick‹ zum Beispiel findet alles ineinem geschlossenen Raum statt, eben auf einem Schiff,

und da ist die Arbeitssprache Platt. Das funktioniert.‹ Gleichesgilt für ›Emmas Glück‹, das auf einem Bauernhof spielt.

Insgesamt gibt es 4.500 niederdeutsche Bühnen und dasniederdeutsche Theater ist mittlerweile sogar immaterielles Kul-turerbe der Unesco. Doch wie kommt es eigentlich dazu, dassdas Oldenburger Staatstheater eine Niederdeutsche Bühne hatund wieso ist die ein Verein? Dust erzählt, dass der Verein kurznach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde und 1921 daserste Stück auf die Bühne brachte. Das lief so erfolgreich, dassder damalige Intendant das Angebot machte, sich als Laien-bühne dem Landestheater anzugliedern und sich unter seinekünstlerische Leitung zu stellen. Diese Konstruktion hat bis heu-te Bestand und ist wohl bundesweit einmalig. Vorteile gibt esauf beiden Seiten: Die Auslastung der Niederdeutschen Bühneliegt bei 85 bis 87 Prozent, es kommen also viele Zuschauer insHaus, die man für ein hochdeutsches Stück ›abwerben‹ kann.Und auf der anderen Seite kann die Laienbühne in einem pro-fessionellen Umfeld arbeiten und ist finanziell abgesichert.

Zurück zum Schenkelklopfen. Die Oldenburger wehren sichnicht gegen den Begriff Volkstheater, denn das ist für sie einTheater, wo sich jeder wiedererkennt, Theater aus dem Volk fürdas Volk. Auch wenn das ein wenig pathetisch klingt. Die Spra-che ist dabei sehr wichtig: ›Platt erzeugt eine andere Nähe, wirsind nah an den Menschen dran‹, erzählt der Bühnenleiter. Unddas funktioniert auch bei klassischen Texten, zum Beispiel vonGoethe, Dürrenmatt oder von Horváth. Sie haben es bewiesen,sogar einen niederdeutschen Faust gab es schon. ›Schwierigwird es bei Hochliteratur und hochpoetischen Texten‹, sagtGesche Gloystein, ›aber nicht unmöglich. Diese Texte kann mannicht einfach ins Plattdeutsche übertragen, die brauchen eineArt der Übersetzung.‹

In der Regel produziert die August-Hinrichs-Bühne dreiStücke pro Spielzeit plus ein Kinderstück plus Stücke derPlatt’n’Studios, das sind die Theaterclubs für den Nachwuchs,die es für alle Altersstufen gibt (8+, 14+ und 18+). Hier kannman sein Platt verbessern oder es erlernen und natürlich Thea-ter spielen. Und es gibt viele Menschen, die über die Clubs zumEnsemble stoßen. Inzwischen haben sie 60 Mitglieder zwischenacht und 82 Jahren, von denen 20 bis 25 pro Spielzeit auf derBühne zum Einsatz kommen. Der Aufwand ist hoch: Die Proben-zeit erstreckt sich über neun bis zehn Wochen, in denen täglich

G U D R U N G O L D M A N N

Die niederdeutsche Sprache ist (noch) nicht vom Aussterben bedroht, aber immerweniger Menschen sprechen sie. Verstanden wird Platt noch von vielen, das sieht man am plattdeutschen Theater auf dem flachen Land. Das brummt, die Vorstellungen sind fast überall ausverkauft.

THEATER DER BESONDEREN NÄHE

drei Stunden am Abend geprobt wird, dazu kommen zehn biszwölf Vorstellungen.

Beispielsweise die Oldenburger Version von ›Sluderkraam in’tTreppenhus‹, ein Stück, das die meisten noch vom Ohnsorg-Theater in einer Besetzung mit Henry Vahl und Heidi Kabel ken-nen. Dabei ist gerade dieses Theater kein Vorbild für die Olden-burger. ›Ohnsorg tut uns nicht gut‹, sagt Dust. ›Die Besucherfragen allerdings danach, denn das ist für sie plattdeutschesTheater. Es ist aber aus den 60ern und sehr gestrig.‹ Inzwischenhat man jedoch auch dort erkannt, dass Platt und modern sichnicht ausschließen und mit dem Ohnsorg-Studio vor drei Jahreneine Bühne für junges Publikum eröffnet. Mit der tauscht dieAugust-Hinrichs-Bühne nun einmal im Jahr Stücke für Kinder undJugendliche: Die Hamburger schickten im März ihr Ensemble mit ›Die große Wörterfabrik – Wöör mit Kulöör‹ nach Oldenburgund bekamen im Gegenzug ›Gulliver‹. So hat man zwei Stücke imProgramm, muss aber nur eins produzieren.

Den ›Gulliver‹ hat Gesche Gloystein übersetzt, die das Platt-deutsche zwar nicht mehr zuhause gelernt hat, es aber von dortim Ohr hat, wie sie sagt. Um die Sprache richtig zu lernen, beleg-te sie Seminare an der Uni, jetzt spricht sie sie fließend: ›Löppt.‹Typisch plattdeutsche Antwort: auf den Punkt und ohne Gedöns.

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Fo tos : ANDRÉ SCHMOLL

BAT-Ensemble:›Bremer Freiheit – Frau Geesche Gottfried‹von Rainer Werner Fassbinder

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Fo tos : KAREN STUKE

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u einem Leistungskurs gehört natürlich auch die Abiturprüfung,mit einer sechsstündigen Klausur. Die SchülerInnen könnenauch eine fachpraktische Prüfung ablegen, für die sie eine Szene oder eine Figur einstudieren müssen – die theoretischeKlausur bleibt aber auch für sie Pflicht. Andere Bundesländerwarten gespannt darauf, wie die Sache ausgeht. ›Drei Gruppendurchlaufen diesen Versuch jetzt‹, sagt Anja Engel, ›danachwird evaluiert und dann kommt entweder die Erlaubnis weiter-zumachen, vielleicht sogar auch für andere Bundesländer –oder es kommt das Aus, weil die Ergebnisse nicht den Erwar-

tungen entsprechen, die an einen Leistungskurs gestellt werden.‹Zu denen gehören vor allem die Vermittlung von theoretischem

Wissen, von Reflexionsfähigkeit und Abstraktionsvermögen, erklärtdie Lehrerin: ›Also die Fähigkeit, Dinge intellektuell miteinander zuverbinden, nicht nur zu tun, sondern das auch zu reflektieren. Dasist wie im Fach Deutsch. Einen Text zu lesen und wiederzugeben,was darin steht, genügt nicht. Die Schüler sollen beispielsweiseauch den Text in seinem literaturgeschichtlichen Kontext verortenkönnen. Sie sollen das Allgemeine im Speziellen erkennen. DasGleiche wird im Darstellenden Spiel verlangt.‹ An der Entwicklungdes Lehrplans waren Engel und Machemer selbst maßgeblich beteiligt.

Dass dabei nicht vor allem Kunst entsteht, versteht sich beinahevon selbst, auch wenn die Schüler des Leistungskurses sich durch-aus der Öffentlichkeit präsentieren. Wie Ende April mit ihrer Insze-nierung ›Gackern und Kreischen‹, einer eigenen Bearbeitung vonWilly Russells ›Hirsche und Hennen‹, einem Stück über Geschlech-terrollen, aber auch über den Übergang ins Erwachsenenleben:Erzählt wird die Nacht vor der Hochzeit zweier junger Menschen,die mit ihrem jeweiligen Freundeskreis Junggesellenabschied feiern.

A N D R E A S S C H N E L L

Als Schulfach ist Darstellendes Spiel seit Jahren in deutschen Stundenplänen verankert.Bremen ist nun das erste Bundesland, in dem es einen Leistungskurs Darstellendes Spielgibt. Seit September vergangenen Jahres ›werden die Schülerinnen und Schüler fünfWochenstunden in Schauspiel, Dramaturgie und Tanz sowohl theoretisch als auch praktisch weitergebildet‹, wie die Schule am Leibnizplatz auf ihrer Internetseite schreibt.Anja Engel und Elisabeth Machemer betreuen den Leistungskurs als Lehrerinnen.

SCHAUSPIEL NACH NOTEN

Anhand der Arbeit an dieser Inszenierung erklärt Engel, was das Beson-dere am Darstellenden Spiel ist: ›Wenn wir auf die Bühne gehen, mussnatürlich etwas Präsentables herauskommen. Aber es geht vor allem umden Prozess. Und dabei natürlich sehr um reflektorische Fähigkeiten. Ich glaube, dass die im Darstellenden Spiel schwieriger zu leisten sind alsin anderen Fächern, weil die Schüler ein Teil dessen sind, was sie reflek-tieren. Sie agieren und stehen gleichzeitig neben sich und schauen sichzu. Natürlich geht es auch um die Reflexion des Stücks und seiner Entste-hung, um die Figuren. Aber es gibt daneben eine Praxis, die die Reflexionspiegelt und fördert. Ich glaube, dass die Schüler dabei noch einmalanders als in anderen Fächern wahrnehmen, wie sich ihre Persönlichkeitentwickelt. Sie erleben den ganzen Prozess, von der Stückauswahl überdie Strichfassung und die Proben bis zur Aufführung mit. Ich glaube, dasist ein einmaliges Erlebnis.‹

Für ›Gackern und Kreischen‹ haben die SchülerInnen weit über diefünf Wochenstunden hinaus gearbeitet, an Wochenenden und Nachmit-tagen, ohne Freizeitausgleich. Ein Zeichen dafür, dass zumindest für die elf der Schulversuch jetzt schon ein Erfolg ist.

Eher noch eine Baustelle ist dagegen die Kooperation mit der BremerShakespeare Company, die ihre Räume auf dem gleichen Grundstückhat wie die Schule am Leibnizplatz. Zwar ist diese Zusammenarbeit imGrunde integraler Bestandteil des Konzepts, wie so oft untergräbt aberin der Praxis das liebe Geld die gute Idee. Es sind jährliche Gemein-schaftsproduktionen anvisiert, bei denen Schauspieler des Company-Ensembles mit den SchülerInnen zusammen auf der Bühne stehen.Indes: ›Die Kooperationen sind durch die Bildungsbehörde nichtgedeckt‹, wie Elisabeth Machemer sagt. In anderen Worten: ›Es gibtkeine Honorare für die Shakespeare Company. Das heißt, wir müssenuns die Finger für Anträge wundschreiben.‹ Anja Engel ergänzt: ›Wirdürfen aber auch keine Schulmittel dafür verwenden‹ – denn die sindnur für Materialkosten. ›Es wäre ein großer Fortschritt, wenn da eineKlärung käme.‹

inen festen Ort oder eine Anlaufstelle für die Anliegen der Freien Szenehat es in Bremen bis vor kurzem nicht gegeben. Die Schwankhalle, dieursprünglich als Spielstätte der Bremer Off-Szene gedacht war, hat dieseFunktion nie wirklich ausfüllen können und ist dafür regelmäßig kritisiertworden. Überhaupt konnte manchmal der Eindruck entstehen, dass dasverbindende Element innerhalb der Freien Szene in erster Linie das kollek-tive Gerangel um die spärlich gefüllten Geldtöpfe war. Dazu passte, dassBremen bis vor ein paar Monaten das einzige Bundesland ohne einen Landesverband der Freien Darstellenden Künste war. Zwar hatte es immermal wieder Überlegungen oder Anläufe gegeben, doch letztlich hatte sichdiese Idee nie durchgesetzt. Das ist nun anders: Ob es tatsächlich derSchwung aus dem Rabbit-Projekt war, sei dahingestellt, allerdings riss derin seinem Rahmen aufgenommene Gesprächsfaden danach nicht mehr ab;es folgten regelmäßige Treffen und schließlich gründeten im vergangenenDezember 33 Akteure einstimmig den Landesverband Freie DarstellendeKünste Bremen (LAFDKB).

Für Markus Herlyn grenzt diese Gründung ›an ein kleines Wunder‹. DerRegisseur betreibt seit über 20 Jahren das Studio 13 Theaterinstitut amBreitenweg und kennt sich folglich aus in Bremens Freier Szene. Dort habesich seiner Meinung nach in den letzten Jahrzehnten eine ›Wagenburgmen-talität‹ etabliert, denn die Bedingungen seien ›extrem schwierig gewordenunter den Vorzeichen von über 20 Jahren neoliberal orientierter Politik undständiger Haushaltsnotlage‹. Das Rabbit-Projekt habe er durchaus als wich-tigen Impuls für eine neue ›Zusammenarbeitskultur‹ empfunden. Dement-sprechend hoffnungsvoll blickt Herlyn auf den Verband, zu dessen Mit-gliedern er von Beginn an gehört und mit dessen bisheriger Arbeit er sehrzufrieden ist.

Auch viele andere Akteure der Freien Szene erhoffen sich Fortschrittevon der Gründung des Verbandes, der inzwischen 62 Mitglieder zählt; einer davon ist der Theatermacher Silvan Stephan. Stephan gehört zu denGründern des Alsomirschmeckts!-Theaters, hat das Rabbit-Projekt mit-organisiert und ist zudem Teil des Theaterkollektivs dreiprozentextra.

Stephan sieht im LAFDKB die Chance, endlich mit einer Stim-me zu sprechen, denn die institutionsungebundenen Theater-macher bräuchten eine Lobby, die dafür sorgen müsse, ›dasses wieder mehr Geld, eine Fachjury, zuverlässige Kommuni-kation und klare Termine von Seiten der Förderer‹ gebe. Inden von Stephan genannten Punkten sieht der LAFDKB einige seiner zentralen Aufgaben. Konkrete Ziele seien, so der Vor-stand, ›ein funktionierendes Proben- und Aufführungsnetz-werk herzustellen‹, ›ein nachvollziehbares, verlässliches Verga-beverfahren des Senators für Kultur‹ sowie ›ein festes Budgetund damit Planungssicherheiten auch für größere Projekte‹.Darüber hinaus fordert man eine Diskussion darüber, wie manein soziales Sicherungssystem schaffen könne, das es den›Künstler*innen dieser Stadt ermöglicht, mit der Kunst älter zuwerden‹.

Eine spannende Frage wird in Zukunft sicherlich sein, wiestark die Übereinstimmungen sind zwischen den verschiede-nen Akteuren mit ihrem unterschiedlichen Verständnis davon,was Theater ist, kann und sein soll. Der fünfköpfige Vorstandscheint die Diversität der Freien Szene indes durchaus abzu-bilden. Mit dem Regisseur und Schauspieler Hans König, derfrei schaffenden Regisseurin Katrin Bretschneider, der Thea-terpädagogin Susan Keiper, der ImprovisationstheaterspielerinNicole Erichsen und dem Leiter des theaterSCHLACHTHOFTobias Pflug ist er vielseitig aufgestellt.

Tatsächlich scheint unter den Akteuren, die dem LAFDKBbeigetreten sind, so etwas wie Aufbruchsstimmung zu herr-schen. Kritische Stimmen halten sich bisher zurück. Jetzt darfman gespannt sein, ob das auch in den kommenden Monatenso bleibt und es dem Verband auf Dauer gelingt, mehr Gehörzu finden und die freie Szene zu stärken.

J E N S L A L O I R E

GEMEINSAM SPIELENIm Herbst 2013 machte zwei Monate lang ein Projekt von sich reden, dass es in dieserForm noch nicht in Bremen gegeben hatte. Verschiedene Akteure aus der Freien Theaterszene der Hansestadt hatten sich zusammengefunden, um gemeinsam das Stück ›White Rabbit Red Rabbit‹ des iranischen Autors Nassim Soleimanpour aufzuführen. Eine der Besonderheiten dieses Projekts war die Kooperation zwischen verschiedenenTheatern, Ensembles und Schauspielern, die dazu führte, dass einige der Theatermachermiteinander ins Gespräch kamen und sich über die Dauer des Projekts hinaus aus-tauschten – und zwar vor allem über die Bedingungen der Freien Theaterszene in Bremen.

Fo tos : BEGÜM YÜCELAY

E

ZANJA ENGEL

Mehr im Internet: http://leibnizplatz.de/darstellendes-spiel-in-der-oberstufe/

Fo tos : TOBIAS PFLUG

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halbzeitwissenF Ü R S T A D T K U L T U R

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zMAGAZIN

Foto : ANDRÉ SCHMOLL

Gründer innenpre isBereits zum neunten Mal können Bremer (Klein-)Unternehmerin-

nen und Freiberuflerinnen einen Preis von 5.000 Euro gewinnen,

den Belladonna einer Gründerin verleiht, die seit zwei bis fünf

Jahren mit einer ökonomisch tragfähigen Idee erfolgreich

am Markt präsent ist. Hintergrund des Preises ist, dass bei der

bisherigen Quote von 30 Prozent das Potential von Frauen noch

lange nicht ausgeschöpft ist – auch wenn das im Bundes-

vergleich schon viel ist. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni,

weitere Informationen gibt es auf belladonna-bremen.de.

B E L L A D O N N A S C H R E I B T A U S

Flücht l ingsunterstützung in S iz i l ienAus einer spontanen Hilfsaktion im letzten Jahr ist inzwischen

ein Verein mit vielen Plänen geworden. Gerade ist eine Delegati-

on nach Sizilien aufgebrochen, wo Kontakte ausgebaut und län-

gerfristige Kooperationspartner gesucht werden. Mit dabei:

unsere Autorin Johanne Bischoff. Gesammelt werden diesmal

keine Hilfsgüter, sondern Geld, damit vor Ort die notwendigen

Dinge gekauft werden können. Alle Infos über Spenden, Förder-

mitgliedschaften und einen Vortrag zum Thema, der gebucht

werden kann, finden sich auf seehilfe.com.

P R O J E K T S E E H I L F E

Ausge l ach t ! ?Wie ist es weltweit um die

Meinungsfreiheit von Karika-

turisten bestellt? Dieser

Frage geht die Dokumen-

tation ›Ausgelacht!?‹ nach,

die am 5. Juni als DVD in

der Arte Edition erscheint.

Es begann mit den Mohammed-Karikaturen in der dänischen

Tageszeitung Jyllands-Posten. Sie lösten gewalttätige Ausschrei-

tungen in der arabischen Welt aus. Und dieses Jahr gab es den

Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo,

bei dem auch vier Zeichner getötet wurden. Ausgelacht! spürt

Tabus der Pressefreiheit in Israel, Palästina, Deutschland,

Tunesien, Frankreich, Belgien und den Vereinigten Staaten auf.

M E I N U N G S F R E I H E I T

THEMA

MACHEN MACHT SPASS

Wird über Sönke Busch berichtet, ist meist vom Schrift-steller und Redner die Rede. Neben beruflicher Unab-hängigkeit in solchen und anderen Tätigkeitsfeldern ist esvor allem manch gesellschaftliche Konvention, von der er sich frei macht. Er ist eher Lebenskünstler als Künstler,um davon zu leben.

Sönke Busch lebt für die Kunst – auch von ihr. AberLetzteres weniger vordergründig. Geld ist ihm möglichstunwichtig, Gier ein schlechter Ratgeber. Denn mehr Geldbedeutet oft mehr Stress. Es ist der offizielle Gradmesserfür Erfolg, jedoch nicht der einzige. Ein anderer Monitordes Gelingens ist Aufmerksamkeit. Und davon bekommt erreichlich. Fast egal, was er macht. Nicht immer jedochpositiv, wie etwa bei seiner ›lautesten Rede der Welt‹. Diebrachte ihm vergangenen Sommer beachtliches medialesInteresse. Er hielt sie vom Café Sand aus über die Weserhinweg. Um darauf hinzuweisen, wie sich Form und Inhaltvon Gesagtem immer wieder entkoppeln. Seine Lieblings-beschwerde: ›Durch die Lautstärke hat die Muschelsamm-lung meiner Kinder auf der Heizung zu sehr gewackelt.‹

Beschwerden – die einiger unruhiger Anwohner – sindauch Thema beim Kulturschutzgebiet, einer Initiative,deren Sprecher Sönke Busch ist und die sich im Märzzugunsten der bedrohten Kulturlandschaft zusammenfand.Epizentrum der Kulturaktivisten ist das Viertel. Dort spielter eine Doppelrolle: Anlieger und einer mit Anliegen. Seiteinem halben Jahr ist er in einer Wohnung ganz oben überder Lila Eule zuhause. Vom Grünen-Pionier Olaf Dinnéerbaut, einst vom Schauspieler Bruno Ganz bewohnt. Eingläserner Dachboden dient als Atelier. Gefühlt überblickter von dort das ganze Viertel und er nutzt diese Leucht-turmposition, um Abstand zu wahren. Dinge vielleichtdann und wann auch naiv zu betrachten. Rhetorisch ver-siert, poetisch talentiert; nötig, wenn er Reden entwirft,Bücher schreibt, Lesungen und Vorlesungen vorbereitet.

Der gebürtige Hastedter befindet sich früh auf einembedingt gradlinigen Weg. Verankert in seiner Subkultur –dem HipHop – absolviert Sönke Busch zunächst dasStraßenabitur. Resultat: Wortgewandtheit und kalligraphi-sches Geschick. Auf das Modedesign-Fachabitur folgen einStipendium für Filmregie in Wien und längere Berlin-Auf-enthalte. Er beginnt, Drehbücher für die Bühne umzuarbei-ten und findet, das Beste am Schreiben ist die Entwick-lung eines Plans. Und dann die Beobachtung, was darauswird. Ihm ist aufgefallen, dass Schriftsteller kaum nochohne Weltuntergang und Epik auskommen. Die wirklichguten Geschichten aber, die passieren für Sönke Busch imKleinen. Daher kehrt er nach Bremen zurück, ohne dieStadt kleiner machen zu wollen, als sie ist. Vielmehr siehter sie als gesamtgesellschaftliches Abbild der Welt. SeineWelt innerhalb dieser Welt ist das Viertel. Und dort be-findet er sich mittendrin in einer Geschichte, die er und

seine Mitmenschen mit-schreiben.

Zu den Initialzündun-gen der Bewegung ge-hört eine vom Kulturad-vokaten Busch verfassteBrandrede über subkul-turelle Missstände derStadt. Mit feinsinnigemotionalisierender, jaagitierender Wirkung.Sodann entspinnt sicheine eindrucksvolle Welleder Solidarität. SvenRegener, Jan Böhmer-mann, Johannes Strateund Julia Engelmannzählen zu den namenhaf-ten Bremer Fürspreche-rInnen. Entscheidendersind jedoch die vielenkleinen Aktionen, die aufGemeinsamkeit abzielen.Wenig später hat er in seinem Kiez erste Klimaänderungenausgemacht und freut sich, dass es mal ein anderes Stadt-gespräch als Werder gibt. Vorläufiger Gipfel: ein Abend zuEhren des lebendigen Viertels, mit Musik und Miteinander.Zehntausende kommen, Sönke Busch mittendrin.

Er ist selbstbewusst und überzeugt von dem, was ertut. Andernfalls wäre das freie Dasein schwierig. Fußendauf gut dreißig Jahren Lebenserfahrung als Hausbesetzer,Dozent für kreatives Schreiben, ausgezeichneter Kreativ-pilot und Verfasser einer Radioserie, weiß er: Er kannetwas erreichen, etwas ändern. Zeitweise denkt er, Lebenund Arbeit abgrenzen zu müssen, um einen Burnout zu vermeiden. Die Erkenntnis: Man muss es als Ganzes sehenund darf es vor allem nicht zu ernst nehmen. Für Außen-stehende mag es mitunter schwierig sein, zwischen demöffentlichen und dem privaten Sönke Busch zu trennen. Er spielt mit Inszenierungen, lotet ihre Grenzen zur Realitätaus. Arbeit und Freizeit verfließen oft. Stets sucht erSchnittmengen zwischen dem Labor Kunst und der Exis-tenz.

Und in Zukunft? Was weiß er denn schon, was Endedes Jahres ist. Vielleicht Hörspielerei im Radio? Vielleichtdas versehentlich versprochene Bob Marley-Coveralbum?Man muss nicht alles benennen. Namen geben Machtüber Dinge, sagt er. Sönke Busch versucht lieber, mit Wor-ten Worte zu vermeiden. Nicht über alles Kontrolle zuhaben. Das ist eine Art Glück für ihn. Weitermachen, dasist sein Credo: Solange man am Machen bleibt, kommendie guten Dinge. J O S C H K A S C H M I T T

S Ö N K E B U S C H

Foto

:ANDRÉ SCHMOLL

PORTRÄT

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zMAGAZIN

F Ü R S T A D T K U L T U R

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halbzeitwissen

Jungen, sie hatte kein anderes Wort für ihn und mochte dasUnbekümmerte und Nichtssagende, das in diesem Wortschwang, dass der Anblick dieses Jungen ihr Bild von derWelt verändern müsste. Sie spürte, dass sie diesen Jungen,sein Wesen, seine Gedanken, seine Träume, niemals verste-hen würde. Egal, wie lange sie mit ihm spräche, wie lange er,wenn er die Geduld denn hätte und die Gelegenheit sich böte,sich ihr zu erklären versuchte, er würde ihr immer völligfremd bleiben. Und wenn das mit ihm so war, dann gäbe esauch andere Menschen, mit denen es ihr ebenso erginge,und wenn es ihr mit anderen Menschen so erginge, warumdann nicht mit denen, denen sie sich lieb und nahe glaubte,und, letztendlich, mit sich selbst.

Es war kläglich, wie banal diese Erkenntnis war, aber, somusste sie sich eingestehen, ihr Bild von der Welt war bislangso gewesen, dass alle Menschen im Grunde so leben wolltenwie sie selbst und dass die, die das nicht taten, eben nurnicht so viel Glück gehabt hatten. Natürlich war es völligabsurd zu glauben, dass dieser Junge davon träumte, so zuleben, wie sie es tat, selbst wenn er es in zwanzig oder drei-ßig Jahren tun sollte, würde in ihm noch immer ein Bewusst-sein schwelen von dem, der er gewesen war, ein völlig auto-nomes, in sich ruhendes Wesen, das an einer Straßeneckestand und sich reckte, um den einen oder anderen Stern vomHimmel zu pflücken.

Sie war auf dem Weg nach Hause. In Kürze würde sie denWagen in die per Funk zu öffnende und zu schließende Gara-ge fahren und schließlich freute sie sich noch immer überden Luxus, von der Garage direkt ins Haus gehen zu können.Obwohl es heute nicht regnete. An diesem ersten trockenenTag seit langem würden die Nachbarn rechts, links, vorne,hinten ihre Rasen mähen. Sie könnte die Terrassentür öffnen,damit der Duft von frisch gemähtem Gras ins Haus strömenkonnte. Was konnte an einem Leben falsch sein, wenn mannoch Freude hatte an dem Duft frisch gemähten Grases. Siewusste es einfach nicht.

Sie war auf dem Weg nach Hause. Anfangs nahm sie nur einenSchemen war, etwas, das da nicht hingehörte. Sie konzen-trierte sich auf den Verkehr, auf die Ampel, an der sie abbiegenmusste. Sie hatte keine Zeit, auf jemanden zu achten, der daam Straßenrand stand. Dann sprang die Ampel auf gelb, siebremste hart. Jetzt hatte sie Zeit, ihn zu betrachten, sie kann-te die Ampelschaltung nur zu gut. Sie dachte nicht darübernach, ob sie auch noch hätte durchfahren können.

Er war jung, aber sie konnte nicht einschätzen, wie jung. Erkonnte fünfzehn sein oder fünfundzwanzig, sie hatte da keinGefühl für. Er trug eine dieser Hosen, deren Bund unterhalbdes Beginns der Arschfalte saß, und der Schritt irgendwo da,wo sie die Knie vermutete. Er trug etwas, das sie Kapuzenshirtnennen würde, für das es aber wahrscheinlich einen anderenNamen gab. Es war grün, grasfroschgrün, sie wunderte sichüber das Wort in ihrem Kopf. Wahrscheinlich war nichts Beson-deres an ihm. Er passte nur nicht in diese Gegend, das Shirtirgendwie zu schmuddelig, die Haare zu wirr, als dass er alsder Sohn einer ihrer Nachbarn durchgegangen wäre. Gleich-zeitig schien er sich seiner Deplatziertheit nicht im Geringstenbewusst zu sein. Er hielt seine Arme hoch über seinen Kopf,streckte seinen Körper dem Himmel entgegen, fuhr sich mitder Hand durch die Haare, bückte sich, um etwas vom Bodenaufzuheben, das er einen Moment lang mit einem gewissenErstaunen betrachtete, um es dann mit dem Fuß von sich weg-zukicken. Jede einzelne dieser Bewegungen schien seinen gan-zen Körper einzubeziehen, das offensichtliche Desinteresse anallem, was außerhalb seiner selbst, seiner unmittelbarenUmgebung lag, umgab ihn mit einem klaren Licht, als schweb-te er.

Sie war auf dem Weg nach Hause. Hinter ihr wurde gehupt,die Ampel war auf grün gesprungen, die Phase für die Links-abbieger kurz, die Fahrer hinter ihr ungeduldig. Sie selbst hat-te an dieser Stelle schon oft gehupt. Sie fuhr mit einemRucken an, zog den ersten Gang zu hoch, schaltete zu früh inden dritten, dass der Wagen wieder ruckelte. Als sie in denfünften Gang schaltete, wusste sie, dass der Anblick dieses

LINKSABBIEGERV O N K A T R I N H E I N S

Jahrgang 1969, ausge-

bildete Schifffahrts-

kauffrau, abgebrochene

Germanistin und inzwi-

schen als Referentin

für Presse- und Öffent-

lichkeitsarbeit an der

Akademie für Weiter-

bildung der Universität

Bremen beschäftigt.

Diverse Veröffent-

lichungen in Antholo-

gien und Zeitschriften,

seit kurzem auch zwei

veröffentlichte eBooks

(›Erbschaftsangelegen-

heiten‹ und ›Das Leben

in Hunden‹). 1995

Bremer Autorenstipen-

dium, 2001/2002

Ausbildung zur

Drehbuchautorin.

Ka t r i n He i n s

WRITER’SCORNER

Foto : ANDRÉ SCHMOLL

Früher hingen am Sielwalleck immer die Punks ab, sie hockten dortmit ihren Hunden auf ranzigen Wolldecken, tranken Karlsquell ausDosen und hörten Oi-Punk, der aus alten mit Panzerband zusammen-gehaltenen Kassettenrekordern schepperte. Einer aus der Gruppestand meist auf dem Gehweg und quatschte die Leute an, die vorbei-gingen. Haste mal ’ne Mark war schon so etwas wie ein geflügeltesWort, damals, Ende der Neunziger, als es noch keinen Euro gab.Manchmal blieb ich stehen, kramte in meinem Portemonnaie undgab ihnen eine Mark oder siebzig, achtzig Pfennige, was der Punkdann immer Hammer oder geil fand, aber letztlich wohl vor allemdem Kiosk gegenüber oder dem Aldi in der Bismarckstraße zugute-kam, wo die Punks ihr Bier kauften.Inzwischen sind die Punks von der Sielwallkreuzung verschwun-

den, schon ziemlich lange eigentlich, ohne dass ich sagen könnte,wann genau. Vielleicht ist ja auch daran der Euro schuld, der an sovielem anderen angeblich schuld sein soll. Der Euro hat die Punksvertrieben wäre ja mal eine interessante Parole für die Wahlplakatedieser rechtspopulistischen Anti-Euro-Partei. Auf dem Plakat könnteman einen Punk mit der Parole abdrucken: Früher war ich Punk, seites den Euro gibt, bin ich arbeitslos. Das wäre doch zumindest irgend-wie originell.Seit Neuestem habe ich wieder regelmäßig Kontakt mit Punks.

In dem Haus, in dem ich im Dachgeschoss wohne, lebt seit ein paarMonaten eine Punkerin im Erdgeschoss, zusammen mit HerrnSchmidt, ihrem Rottweilermischling, die beide des Öfteren Besuchbekommen von anderen Punks. Wenn ich denen zufällig an derHaustür begegne, fragen die nie nach siebzig oder achtzig Cent, son-dern halten mir höflich die Tür auf, und ich merke dann jedes Mal,dass ich völlig falsche Vorstellungen von Punkern habe. Meine Punk-Nachbarin hört sogar Queen und hat immer einen Hundebeuteldabei, wenn sie mit ihrem Rottweilermischling Gassi geht – vonwegen Scheiß auf das System! Die Punks von heute sind auch nurganz normale Leute; schließlich macht die einstige Ikone des Punk,John Lydon, ja inzwischen auch Werbung für Butter und nennt dasdann Anarchie. In diesem Sinne könnte man sagen: Läuft doch wie geschmiert mit der Gesellschaft und den Punks – so harmonischwar’s früher nie :-)

VERZETT ELTJens Laloire

PUNK MIT BUTTER

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freizeitH I G H L I G H T D E S M O N A T SJ U N Iz06

2015

THEMA

06 JUN SA // SCHLACHTHOF

Jarabe de PaloLAT INROCK FÜR’S SOMMERFEEL ING

FREIZEIT

14

Als Pau Donés mit seiner Band Jarabe de Palo 1996 den Song ›La Flaca‹ aufnahm, konnte er nicht ahnen, wohin das führt: Ein halbesJahr nach Veröffentlichung des mitreißenden Latin-Rock-Stücksfand es den Weg in eine spanische Fernsehwerbung und avancier-te zum Hit. Das gleichnamige Album verkaufte sich nach der Aus-strahlung des TV-Spots fünfzigmal öfter als in den Monaten davor.

Nun, fast 20 Jahre später, gelten Jarabe de Palo als Speerspitzedes spanischen Latin-Rocks. Unzählige verkaufte Alben und eine Auszeichnung mit dem Latin Grammy für ›Orquesta Reciclando‹ sindder Beweis dafür. Aber als wäre das noch nicht genug, gab es den Ritterschlag in Form eines Covers von ›La Flaca‹ durch den MeisterSantana selbst dazu.

Aber kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Mit ihremaktuellen Album ›Somos‹ landen sie wieder einen Volltreffer. FeinsterLatin-Rock vermischt sich mit groovendem Funk und lädt ein, dasTanzbein zu schwingen. Damit man sich aber nicht vollends ver-ausgabt, werden immer wieder hinreißende Balladen eingestreut –eine der Spezialitäten von Pau Donés. Jarabe de Palo schaffen es mitdiesem Album mal wieder, einen breit gefächerten Sound zu präsen-tieren. Einflüsse der verschiedensten Latin-Spielarten – von kuba-nisch bis brasilianisch, von Flamenco bis Salsa – treffen auf Funk,Rap, Reggae mit leichten Schlenkern Richtung Jazz.

Zurück zur klassischen, sechsköpfigen Besetzung mit ihren viel-fältigen Gitarren- und Keyboardklängen: Hier läuft besonders Saxo-fonist Jimmy Jimenez zu Höchstform auf und nimmt einen wichtigenPlatz im Bandsound ein. Wieder mit von der Partie ist auch eine illus-tre Runde an Gastmusikern. Neben dem italienischen SongwriterJovanotti, der seine Freunde von Jarabe de Palo immer wieder malbegleitet, fügt sich ein weiteres italienisches Element in den Soundein: der neapolitanische Sänger Kekko Silvestre. Für ein andalu-sisches Feeling sorgt La Duende, während die venezolanische Rap-perin Gybylonia Pau Donés während der Rap-Parts zur Seite steht.Ein wilder Genremix, der sich nahtlos ineinanderfügt und die Musikvon Jarabe de Palo so einzigartig macht.

Von dieser Einzigartigkeit können sich weltweit Menschen über-zeugen, wenn die Band mal wieder ausgiebig auf Tour ist. Vor allemin Spanien und Lateinamerika erfreuen sich die Konzerte großerBeliebtheit. Höchste Zeit, mal wieder in Deutschland aufzuschlagenund den eher mauen Sommer, den man meist zu erwarten hat, für ein paar Stunden vergessen zu lassen. Denn eines versprechenJarabe de Palo auf jeden Fall: frischen Latin-Rock mit funkigem Som-merfeeling, der seinesgleichen sucht.

ARNE HELMS➟Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert von Funkhaus Europa

Tickets: VVK: € 20,– (zzgl. VVK-Geb) AK € 25,–

Seit April eröffnen bei der Jazzetage an jedem ersten Mittwoch im Monat künstle-risch hochwertige Projekte aus Jazz, Improvisation und jazzverwandter Musik denAbend, um die Bühne der etage 3 im Lagerhaus dann zur Jamsession freizugeben.Vor der Sommerpause ist ein ganz besonderer Musiker der deutschen Jazzszene zuGast: Sigi Busch wird mit seinem 14 String Trio auftreten und den Abend mit HajoHoffmann und Claus Rückbeil einleiten. Er sagt dazu: ›Mit dieser Besetzung habe ichmir einen lang gehegten Traum erfüllt, ein Trio nur mit Saiteninstrumenten, Violine,Gitarre und Bass. Wir spielen Jazz mit europäischen Wurzeln, die aparte Besetzungermöglicht aber auch eine Öffnung in andere Richtungen, Folk, Latin, Country oderindische Musik. Sehr wichtig ist der stete Trialog der beteiligten Musiker, die Freudeam Entdecken und der Spaß an der Musik.‹

MARTHA GRAF

➟etage 3, 21 Uhr // Der Eintritt ist frei.

Wer Interesse hat, im Rahmen der Jazzetage aufzutreten, wende sich bitte an: www.hiltawskymusic.de

Jazzetage14 S T R I N G T R I O

03 JUN MI // LAGERHAUS

Rebell ComedyD IE ÜBL ICHEN VERDÄCHT IGEN

4 JUN DO // SCHLACHTHOF

Alles begann im Jahr 2003, als fünf Musikstudenten beschlossen, Musik zu machen– damals noch schräg und semiprofessionell. Eigene Songs ersetzten dann nach undnach ihr Repertoire an Coversongs und es folgten etliche Konzerte in Deutschlandund dem deutschsprachigen Ausland. Mittlerweile sind die Wahlhannoveraner nachknapp 13 Jahren Bandgeschichte bei ihrem sechsten Album angelangt. ›Tigerbaby‹heißt es und ist Programm. In ihren Songs setzen sich Christian, Martin, Tobi, Til undSascha mit ohrwurmartigen Melodien humorvoll mit elementaren Fragen des Lebensrund um das schöne Geschlecht und den männlichen Gegenpart auseinander. Dassind Fragen wie: Meint sie immer, was sie sagt? Und: Kann man bei Männern in Bezie-hungen eigentlich von artgerechter Tierhaltung sprechen? Die sympathischen Sunny-boys brauchen nur wenige Takte, um ihre gute Laune auf das Publikum zu übertragen.

JANA TREPTOW

➟Kesselhalle, 20 Uhr // Reihe vocal heroes //

Tickets: VVK: € 15,– (zzgl. VVK-Geb.) AK: € 18,–

Fünf vor der EheS I E B R A U C H E N K E I N E B A N D , S I E S I N D D I E B A N D

19 JUN FR // SCHLACHTHOF

SOLD OUT!

Die üblichen Verdächtigen mal wieder. Kaum war die Rebell Comedy-›Ist kein Spaßmehr‹-Tour im Dezember ausverkauft, wird der nächste Stand-Up-Comedy-Rundum-schlag durch Deutschland vorgenommen und wieder stehen die Zeichen auf vollesHaus. Rebell Comedy schickt erneut sechs Leute aus ihrem festen Ensemble auf dieBühne. Die üblichen Verdächtigen sind in diesem Fall Ususmango, Pu, Hany Siam,Özcan Cosar, Alain Frei, Enissa Amani und Moderator Khalid Bounouar. Aber als obdas nicht reichen würde, reihen sich die Gäste Vincent Pfäfflin und Faisal Kawusi indie illustre Runde vielversprechender Jungcomedians ein. Dass die Akteure ihre Wur-zeln in den verschiedensten Ecken dieser Welt haben, steht an diesem Abend nichtim Mittelpunkt. Geliefert wird aber feinste Stand-Up-Comedy nach amerikanischenVorbild. Mal rauh, mal mitten aus dem Leben – aber immer ehrlich, frisch und einzig-artig. Eins ist sicher: Nach der Vorstellung ist ein Lachmuskelkater fällig.

ARNE HELMS

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Veranstalter: Lachflash Bremen

Tickets: VVK: € 27,– (zzgl. VVK-Geb.) // ausverkauft

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FREIZEIT

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Es ist wieder soweit, die Liluba-Festival-Saison erreicht ihren Mittsommerwende-Höhepunkt. Dieses Jahr lädt das Kulturprojekt unter dem Motto ›Tropical Smooth &Groove‹ ins zauberhafte Lichtluftbad. Los geht’s mit Samote, einem Singer/Song-writer in Sachen Reggae und Soul. Karibisches Flair verbreitet dann die Berliner Band 40 Degrees, die eine Melange aus Reggae und Dancehall, R&B, HipHop und Socaspielt. Coffee aus Bremen sind elf umtriebige MusikerInnen, die selbst komponierteSongs von Reggae über Dancehall bis zu Ska präsentieren. Zum Abschluss des Live-Programms wartet das Kabinett der Spatzen gegen 23 Uhr mit einer wunderschönenFeuerperformance auf. Und weiter geht’s – DJ Brown aus Brasilien legt mit VoodooBeats, Cumbia, Reggae und Tropical Bass und dem neuen Hype der Szene, Trap &Moombahton, noch einen drauf! Zu tollen Illuminationen und lauschigen Lagerfeuernwird übrigens ein karibischer Cocktail empfohlen: Jamaican Punch.

MARTHA GRAF

➟Liluba, 18 Uhr // Tickets: € 10,– / erm. € 7,–

MittsommerfestivalT R O P I C A L S M O O T H & G R O O V E

20 JUN SA // L ICHTLUFTBAD

V. B. Schulze’s BernsteinzimmerDER SCH ILFROHRSCHÖSSL ING

Das Bernsteinzimmer steht im schönen Juni unter der zwingenden Energie von Sirenengesängen im Konsonantenrausch. So hört sich das an: Die sengende SonneSüdostasiens steckte in dem scharf gebeizten Schilfrohrschößling, den sie in Erman-gelung jeglicher Restsympathie und jedweden Respekts mit satanischer Strenge überseine Schenkel schmetterte, sie war kalt wie Hundekot am Neujahrsmorgen, so zogsie die nächste nesselgiftige Fuchtel aus der Lauge und sah seinen Leib sich zusam-menziehen in Erwartung der lodernden Streiche, die sich über ebendiesen Leib er-gießen sollten.

Wie stets mit V. B. Schulze, Jens Willemer, C. W. Unruh und Timóteo Trabula. präsentiert und inhaltlich verantwortet einmal mehr durch den Rare Archetype Fund.

HANS AST

➟ etage 3, 21 Uhr //

Eintritt: € 3,–

20 JUN SA // LAGERHAUS

Die Sleaford Mods gemahnen an die Kunst des Pöbelns der englischen Arbeiter-klasse zwischen The Fall und The Streets: Ihre Songs rauschen und haben seltenmehr als zwei Akkorde. Das Duo ist über 40 Jahre alt, macht gerne Pauschalurlaubund überzeugt dich davon, dass deine Lieblingsband Mist ist. Sleaford Mods hassenin ihren Texten mit großer Leidenschaft und das auf sehr kreative Art und Weise. Abersie sind keine Misanthropen. Und das Besondere ist: Sie treten das allgegenwärtigeSektierertum in der Popkultur mit Füßen. Sie singen ohne graduelle Unterschiedewütend gegen all das an, was sie nicht mögen: das Establishment, die Arbeitslosig-keit, Oasis und Kasabian. Aber Sleaford Mods begehen auch das angebliche Sakrileg,Indie-Ikonen wie Sonic Youth als überholt und öde zu outen. Am besten live im Lager-haus zelebrieren, inklusive Doppelsupport.

SEAN-PATRIC BRAUN

➟Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 13,– (zzgl. VVK-Geb. bei eventim, Ear-Schallplatten,

Hot Shot)

Sleaford Mods /Sudden Infant /Defekt DefektC OM I N G O F A G E

22 JUN MO // LAGERHAUS

Das Theaterlust-Festival sorgt für vergnügliche Sommertheatertage im Lichtluftbad,wenn Mensch, Puppe! einige seiner aktuellen Produktionen spielt. Darunter ist dies-mal eine Premiere für die ganze Familie: ›Hexen und so … Die Geschichte von denMiesepetern‹ nach dem Buch von Annie M. G. Schmidt, einer der beliebtesten Kin-derbuchautorinnen der Niederlande, zu sehen am Donnerstag. Weitere humor- undphantasievolle Inszenierungen folgen: Ein Schneewittchen-Märchenabend, ›FieteAnders‹, ›Schieflage – Der musikalische Sturzflug einer wartenden Dame‹ und einRumpelstilzchen-Märchenabend. Ergänzt wird das Ganze durch Konzerte imAnschluss: Am Donnerstag spielt Gisela Fischer am Akkordeon, am Samstag sindFlorian Oberlechner und Christian Hiltawsky an Akkordeon und Schlagzeug zu hören.Übrigens: Das Programm findet auch bei schlechtem Wetter statt – gemütlich imüberdachten Bereich.

MARTHA GRAF

➟Liluba, jeweils 15.30 Uhr & 20.30 Uhr, Einlass eine Stunde vorher //

Tickets: nachmittags € 8 /6,– (Kinder) / abends € 13/8,– (Kinder)

Theaterlust im Liluba O P E N A I R M I T M E N S C H , P U P P E !

25–28 JUN DO–SO // L ICHTLUFTBAD

Bremer Amateur Theater BREMER FRE IHE I T – FR AU GEESCHE GOTTFR IED

Was trieb die berüchtigte Giftmörderin an, 15 Menschen umzubringen? Kann sie sich der Schuld für die Morde entziehen? Das Bremer Amateur Theater-Ensemble präsentiert zu diesen Fragen ein schaurig-dramatisches Spektakel um Emanzipationund Schuld.

Gefangen zwischen einem gewalttätigen Ehemann, nervenden Kindern und ihrenEltern, die von ihr ein züchtiges und tüchtiges Frauenleben erwarten, strebt Geeschenach Selbstbestimmung und Freiheit und sieht als einzigen Weg, diesem Wunsch näher-zukommen, die Vergiftung all jener, die ihr im Weg stehen. Vermeintlich befreit, stellenjedoch immer neue Personen Forderungen an sie. Das modern interpretierte packendeStück um Emanzipation und Schuld basiert auf der wahren Geschichte aus der BremerStadthistorie und thematisiert schonungslos den Konflikt zwischen Selbstbestimmungund gesellschaftlichem Druck. Dabei wird der tragische Plot mit fast seifenopernhaftenElementen und gruseligen Nuancen aus dem Schauermärchen angereichert.

MARTHA GRAF

➟ Saal, 19.30 Uhr //

Tickets: VVK: € 14,– / 10,– (ermäßigt)

26./27. JUN 3./4. JUL FR/SA // LAGERHAUS

Diese neumodischen Skater immer, mit ihren abgedrehten Tricks und kompliziertenCombos. Alles unnötiger Schnickschnack! Früher, als man noch Surfbretter mit Rol-len fuhr, war das nicht so anstrengend. Da zählte vor allem eins: der Style. Also Backto the Roots, Truckercap auf und Jeansweste an! Beim 19. Endless Grind ist die alteSchule wieder Programm: Weit- und Hochsprung, Pool, Street und der längste Grindim Pool. Mitmachen kann jeder, der noch weiß, wie man in den guten, alten Zeitengefahren ist. Wessen Balance nicht ausreicht, um auf den wackeligen Rollbrettern zustehen, stellt sich einfach dazu und hängt ein bisschen ab. Bei bester Skate-Muckezwischen Punk, Surf und Hardcore kann man sich dann ansehen, wie andere sich (vergeblich) anstrengen. Wenn der höchste Ollie gestanden und die letzte Achsegebrochen ist, geht es auf der Aftershow-Party mit Danger! Danger! im Magazinkellerweiter. Mit einem kühlen Bier in der Hand kann man sich dann stolz die aufgeschürf-ten Knie zeigen, fachsimpeln, warum einem die Bowl nicht so lag, und sich einmalquer durch den Plattenschrank der DJs hören.

ARNE HELMS➟Vorplatz, 12 Uhr // Eintritt frei

19. Endless Grind – Oldschool Skateboard SessionB A C K T O T H E R O O T S

27 JUN SA // SCHLACHTHOF

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Flut

FLUT ist ein Label des Kulturzentrum Lagerhaus und bietet mit internationalenAkteuren, Bremer Bands und Newcomern ein furioses Programm aus Pop,Punk, Liedermaching, Electro, Metal, Folk, Soul, Polka, Salsa, Mariachi, Cumbia, Gospel und Rock-Musik. FLUT wird präsentiert von Funkhaus Europaund unterstützt vom Senator für Kultur und den Beiräten Mitte und ÖstlicheVorstadt. Das Programm moderiert Carolina Quesada.

Die Suzannah Karenina Raw-Pop-Band ist ein Trio in Tüll und rotzig-barocken Brautkleidern mit handgemachten ungeschliffenen Songs. Meike(S.O.L.) am Bass und Christian (Funky Debop) am Schlagzeug umrahmenmit schnörkellosen loopartigen Grooves den ergreifenden Gesang Suzan-nahs. Zu dritt, mit Sequenzer, Synths, Gitarre und Saxophon im Gepäck,reisen Alltag an. Bauen auf. Machen Musik. Und dann stampft es, alle tan-zen und alle wollen Spaß mit ein bisschen Punk, Rave und Kindertechno.Und dann kommen Liedfett aus Hamburg, der hausgemachte Liedermaching-Untergrund schlechthin. Das Trio gibt den Takt vor und dasPublikum swingt mit. Sei es Punk oder Pop – musikalische Grenzen wer-den gesprengt und neu definiert. Ignoranz war gestern, heute ist Liedfett.Das bedeutet: Cajon, Gitarre und Gesang erzeugen melodiöse Juwelen vonewigem Glanze.➟ab 20 Uhr

Tüll, Rave und fette Lieder

Suzannah Karenina

Sie sind beliebte Gäste auf Europas Bühnen, selbst nach Havanna wurdensie schon eingeladen: The Baboon Show aus Schweden gehören zu denbesten Live-Acts ihres Landes. Der Name bezieht sich angeblich auf dieschwedische Regierung, die sich in den Augen der Band wie eine Hordewilder Paviane aufführt. The Baboon Show spielen eine Mischung aus 77erPunk, Garage-Rock und Powerpop mit äußerst bissigen Texten und einerBühnenshow, die nichts trocken lässt. Mantar waren die Metal-Entdeckungdes letzten Jahres. 18 Minuten dauerte ihre Show im letzten Jahr auf derBreminale (dann kam die Unwetterwarnung) und sie hinterließen bleiben-den Eindruck, nicht nur hier. Mittlerweile spielen sie auf großen Festivalsund haben gerade wieder eine US-Tour hinter sich. Nur zu zweit kehren siemit prügelnden Beats, dunklen Melodien und Schwärze das Tiefste dermenschlichen Seele an die Oberfläche.➟ab 20.30 Uhr

Die Bühne bebtMantar

Rhonda

Los De Abajo

freizeitH I G H L I G H T D E S M O N A T SJ U L Iz07

2015

Die Liebe zur Underground Music der späten Siebziger bis frühen Achtziger ist sicherallen drei Bands des Abends anzumerken. Ganz besonders ist dieser Einfluss beidem Bremer englisch-deutschen Trio Defekt Defekt auszumachen. Musikalisch gehtes in Richtung Post Punk, New Wave und Garage Punk von ehemaligen Mitgliedernder Bands Trashmonkeys, Chung und International Removals. Weiter geht es miteiner Band aus dem tiefen Süden, Stuttgart genauer gesagt, dem Seattle Schwabens,wie der Musikexpress verkündete. Und wie sagen es Schmutzki selbst? ›Okay, Stutt-gart ist vielleicht nicht das kulturelle Epizentrum der Republik. Aber vielleicht hatgenau dieser Umstand dazu geführt, dass Schmutzki aus Stuttgart bzw. Stuttgart ausSchmutzki gerade explodiert.‹ Zurück in den hohen Norden. Im letzten Jahr feiertensie ihren 15. Geburtstag, seit acht Jahren versuchen wir, sie auf die FLUT-Bühne zubekommen. Nun ist es soweit: Turbostaat werden nicht wie auf ihren Geburtstags-shows alle 63 Lieder von fünf Alben spielen, aber anderthalb Stunden Energie, Kraftund Leidenschaft könnten es schon werden. Der Abend wird präsentiert von der kul-tigen Musikbar Eisen.

➟ab 20 Uhr

Nord Punk Süd17 JUL FR // BREMINALE

Global Pop aus Hamburg, Bayern, MexikoEr ist viel gereist. Nun ist er ›Zu Hause‹, so der Titel des bald erscheinenden Albums.Matteo Capreoli lebt als Musiker und Produzent für Künstler wie Samy Deluxe, Das Bound Nico Suave seit einiger Zeit in Hamburg. Musikalisch ist aus den vielen ver-zweigten Wegen, aus Reggae, Soul, Singer/Songwriter, nun ein direkter geworden:Freak-Folk-Soul. Django 3000, die lässig groovenden Desperados aus dem Chiemgau,mögen es gerne ›wuid und laut‹. Gipsy-Disco mit einer Mischung aus Polka, Danceund Rock nennt das Quartett seine brodelnde Soundmixtur, mit der es schon dieTanzböden vom Chiemsee bis zum Ural zum Beben gebracht hat, und das in derBesetzung Stehgeige, Gitarre, Standbass und Schlagzeug. Los De Abajo bezeichnensich selbst als die erste Salsa-Punk-Band. Dass sie sich als politische Band verstehen,verrät schon ihr Name, der auf einen Klassiker der revolutionären mexikanischen Lite-ratur zurückgeht, das gleichnamige Buch von Mariano Azuela (deutscher Titel: DieRechtlosen). Ihren politischen Protest kleiden Los De Abajo allerdings in einen gutgelaunten Stilmix aus Rock, Salsa, Reggae, Ska und Cumbia.➟ab 20 Uhr

18 JUL SA // BREMINALE

Der Sonntagnachmittag gehört dem Nachwuchs: Youth on Stage. Den Anfangmachen die Jüngsten von der Kinderschule mit Rock- und Popsongs. Auch die GSMBrokstraße ist dabei. SchülerInnen der Musikschule Klangraum spielen einen Mix vonakustischer Gitarren- bis Rockmusik. Im weiteren Programm sind die Nachwuchs-bands Sunset Replay und Ophéleia, die bereits auf dem Kippe Rockt-Festival abräum-ten. Und als Abschluss noch ein Highlight: Siyou’n’Hell. Zwei Musiker aus ganz unter-schied-lichen Traditionen verschmelzen in unerhörter Harmonie: Siyousenergiegeladene, einfühlsame Gospelstimme und Hellmut Hattlers markantes, druck-volles Bass-Spiel. In einem Programm aus Hattler-Songs, gemeinsamen Lieblingslie-dern und ersten eigenen Stücken. Eine Reduktion auf Stimme und Bass erzeugt hierein Maximum an knisternder Intensität.

➟ab 13 Uhr

➟➟alle Anfangszeiten siehe Seite 23

Youth’n’Hell(mut)

19 JUL SO // BREMINALE

WOLFGANG GERHARDY, KULTURZENTRUM LAGERHAUS

Turbostaat

Django 3000

Siyou’n’Hell

15 JUL MI // BREMINALE 16 JUL DO // BREMINALE

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FREIZEIT

20

Die kolumbianische Kombo Doctor Krapula hat sich in ihrer Heimat und darüberhinaus nicht nur musikalisch einen Namen gemacht. In erster Linie wollen sie aufMissstände wie die Abholzung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet hinweisen undsich für die indigene Bevölkerung einsetzen. Und so nutzen sie die Aufmerksamkeit,die ihren Konzerten zukommt, für politische Botschaften. In Kolumbien, wo sie ihregrößte Show vor 280.000 Fans spielten, sind Doctor Krapula fast schon unsterblich,aber auch über die Grenzen des durch Bürger- und Drogenkrieg gebeutelten Landeshinaus zählen sie zu den ganz Großen. Und nun sind sie mit ihrem neuen Album›Ama-Zonas‹ auf Europa-Tournee. Auch auf ihm sind politische Statements in tanzba-re und unbeschwerte Songs verpackt, mit dabei sind so illustre Gäste wie ManuChao, Ska-P und Che Sudaka. Feinster Mestizo mit Hammond-Orgel: Tanzen und Mit-singen erlaubt!

MARTHA GRAF

➟Saal, 19.30 Uhr // Tickets: VVK. € 10,– / AK- € 13,–

Doctor KrapulaM E S T I Z O M I T H A MM O N D - O R G E L

07 JUL DI // LAGERHAUS

Die Efkaka-Improshow HELDEN DES AUGENBL ICKS

Theater ohne vorgegebene Texte, Skripte oder Drehbücher – geht das überhaupt?Klar! Das beweist die Bremer Improvisationstheatergruppe Efkaka. Spritzig undschlagfertig springen die Bühnenkünstler von Szene zu Szene. Als echte Helden desAugenblicks begeistern sie immer wieder mit Gesang, Spielspaß und Premieren imSekundentakt. Die Zuschauer sind dabei aktiv am Geschehen beteiligt – ohne jedochselbst auf die Bühne zu müssen. So sorgt ein einfacher Begriff aus dem Publikum füreine völlig überraschende Szene. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.Das glauben Sie nicht? Dann kommen Sie doch einfach vorbei, lassen sich davonüberraschen, was aus Ihren Ideen und Vorgaben gezaubert wird und genießen einenimprovisierten Theaterabend: spontan, skurril, poetisch – wie das Leben.

MARTHA GRAF

➟ etage 3, 20 Uhr //

Eintritt: € 9/6,– (ermäßigt)

18 JUL SA // LAGERHAUS

Eine Arena unter freiem Himmel? Das klingt nach Colosseum, Gladiatorenkämpfen,wilden Tieren und einem unerbittlichen Publikum, das den Daumen entweder nachoben oder nach unten zeigt – je nach dem, ob die Kämpfer in ihrer Gunst stehen odernicht. Na ja. So ähnlich ist das Slammer Filet in der Arena des Schlachthofs. Nur ohnerömische Adelige. Und ohne wilde Tiere. Und die Gladiatoren sind Poeten – ohneSchwerter, aber dafür mit mal feinsinnigen, mal lustigen, mal kritischen Texten. Dasunerbittliche Publikum ist aber da. Sieben glückliche Erwählte dürfen Juroren spielenund am Ende jedes Vortrags den Daumen in Form einer Zahl von eins bis zehn recken.Die Sieger der Vorrunde messen sich dann nochmals in einem epischen Finale. Einsgegen eins, keine Tricks, nur die Stimme und ein guter Text. Der Gewinner verlässtdann die Arena, nicht als freier Mann oder freie Frau (das ist die Person im bestenFall sowieso), sondern als Käpt’n Slam, behangen mit Ruhm und Ehre. Fast wie imalten Rom. Nur ohne Blut – aber mit Charmevergießen.

ARNE HELMS

➟Arena, 20 Uhr // Veranstalter: Slammer Filet //

Tickets: VVK: € 5,– (zzgl. VVK-Geb.) AK: € 7,–

Slammer FiletC O LO S S E U M D E R P O E T E N

31 JUL MI // SCHLACHTHOF

SommertanzE IN AUSWE IS – ÜBER 100 ANGEBOTE

Frei raus! K INDER MACHEN F I LM

FERIENPROGRAMM // SCHLACHTHOF23 JUL – 02 SEP / V IELE ORTE

Das tanzwerk bietet ein beschwingtes Ferienprogramm an: Über 100Angebote, allesamt auf einen Ausweis, der für 65 Euro zu haben ist, Kin-der zahlen die Hälfte. Damit kann dann rundum probiert werden, von JazzDance über Ballett, Pilates, HipHop, Yoga und Contact Improvisation bishin zu Kursen aus dem Gesundheitsbereich oder der japanischen Bewe-gungskunst Aiki Shin Taiso. Es gibt Yoga für Kinder unter freiem Himmel,Tanzexperimente für Senioren und zeitgenössische Tanztechniken. Weralso noch nicht die große Tour entlang der Seidenstraße im Kalender hat,dem oder der sei der Sprung in die Tanzwelt empfohlen: einen Sommerneue Erlebnisse auftanken und vielleicht ein Hobby finden, das den nächs-ten Winter erhellt.

MARTHA GRAF

➟Infos unter tanzwerk-bremen.de

In den Sommerferien bietet die Medienwerkstatt Schlachthof zwei Film-Work-shops für Kinder und Jugendliche an. Während der je fünf Tage werden sie dasFilmemachen von der Idee bis zum fertigen Film kennenlernen: Wie man einespannende Geschichte erfindet, ein kleines Drehbuch schreibt, eine Rollespielt, Kamera und Regie führt oder für den guten Ton sorgt. Am Ende desWorkshops findet die Premiere vor dem gespannten Publikum statt. Spätes-tens dann werden auch die Eltern, Freundinnen und Freunde merken, wie vielSpaß die jungen Filmemacher_innen hatten und dass sehenswerte Filmenicht nur von Profis gemacht werden.➟für 9- bis 12-Jährige 27.–31. Juli, 9.30 bis 15 Uhr, mit Mittagessen

➟für 12- bis 15-Jährige 24.–28. August, 9.30 bis 15 Uhr, mit Mittagessen

➟Anmeldung erforderl. bis 10. Juli, [email protected]

➟Teilnahmegebühr: 60–100,– € (nach Selbsteinschätzung) / ermäßigt 30,– €

2121

C O M I N G S O O N

B I S N O V E M B E R

C O M I N G S O O N

B I S N O V E M B E R11/09 Maybebop S C H L A C H T H O F

11/09 Jessy Martens L A G E R H A U S

24/09 Ruts DC L A G E R H A U S

03/10 Phil S C H L A C H T H O F

17/10 Irie Révoltes S C H L A C H T H O F

17/10 Weekend L A G E R H A U S

21/10 Tocotronic S C H L A C H T H O F

25/10 Al Andaluz S C H L A C H T H O F

01/1 1 Ewan Dobson L A G E R H A U S

05/11 Klaus Lage S C H L A C H T H O F

06/11 Mosnter osf Liedermaching L A G E R H A U S

14/11 Rhonda L A G E R H A U S

1 1 /09 Maybebop S C H L A C H T H O F

1 1 /09 Jessy Martens L A G E R H A U S

24/09 Ruts DC L A G E R H A U S

03/ 10 Phil S C H L A C H T H O F

17/ 10 Irie Révoltes S C H L A C H T H O F

17/ 10 Weekend L A G E R H A U S

21/ 10 Tocotronic S C H L A C H T H O F

25/ 10 Al Andaluz S C H L A C H T H O F

01/ 1 1 Ewan Dobson L A G E R H A U S

05/ 1 1 Klaus Lage S C H L A C H T H O F

06/ 1 1 Monsters of Liedermaching L A G E R H A U S

14/ 1 1 Rhonda L A G E R H A U S

Am 26. September

wieder im

Schlachthof

!

Reklame

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DDaarruumm**

EINE GRAB REDE

das ende war am anfang sichtbar jetzt ist es da herzlich willkommen

so ist beendet was immer beendet werden wollte ein wir das es niemals gab ist von uns

gegangen und hat spuren der sehnsucht sichtbar gemacht so laufen leben neben

einander laufen rennen rennen um ihr leben jeder für sich in seiner unserer welt

Wenn es leise wird und keiner mehr etwas sagen kann. Wenn alles aufhört, seine

Bedeutung verliert, wenn man fällt und man hat Angst, dass man niemals aufschlägt. In

der Ewigkeit bleibt alles leise Wie hört sich Schnee an, wenn er fällt keine Geräusche

alles still, die Töne haben keinen Ton mehr, nichts klingt da nach dir. Verloren,

verändert, begraben, vergessen, die Formen vergehen, verändern ihr Gesicht. Da steht es

da, das steht da, das, stürzendes Gewicht, hämmernde Luft. ENDE

Tobias Pflug, April 2015

*warum wir das Theater brauchen

www.theaterschlachthof.de

FREIZEIT

22

Doctor Krapula 07/07

Mi 03Do 04Fr 05

Sa 06Do 11Fr 12

Mi 17Sa 20

Mo 22Do 25

Fr 26

Sa 27

So 28

J U L I

lagerhaus

J U N I

Bremer Amateur Theater |

Bremer Freiheit – Frau Geesche Gottfried | Saal 19.30 Uhr

Doctor Krapula | Konzert | Saal 19.30 Uhr

Die Efkaka-Improshow | Improtheater | etage 3, 20 Uhr

ID – Without Colours 05/06

J U N I / J U L I 2 0 1 5

FREIZEIT

Fr 03&Sa 04

Di 07Sa 18

Montagsoffene Tanzgelegenheit | ab 20 Uhr Standard & Latein | ab 21.30 Uhr Tango mit dem DJane-Trio Natascha, Nina & Tango Anima | Ac

htung: Am 22.6. fällt die Offe

ne Tanzgelegenheit aus!

täg l ich Lugar en el tiempo | Werke des kubanischen Künstlers Papucho | bis 2. Juli, Kafé ab 18 Uhr

Jazzetage | 14 String Trio | etage 3, 21 Uhr

Spruchreif | Der Bremer U-20-Slam | Saal 19 Uhr

ID – Without Colours | Film und Gespräch mit Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und Kampagne gegen rassistische Polizeigewalt Bremen | Saal 19 Uhr

Die Efkaka-Improshow | Improtheater | etage 3, 20 Uhr

Slam Bremen | Stargast Mona Harry | Saal 19.30 Uhr

SPH-Bandcontest – Stadtfinale | Baleful Seduction/Elbion/It Never Ends/

Koona Phony/No Thanks Mary/Pretty Shameless | Saal 18 Uhr

Science Slam | Public Viewing im Kafé | Saal 19.30 Uhr

Mittsommerfestival | Tropical Smooth & Groove – Samote/Dadda Dice/Coffee/ DJ Brown, Cocktails und Feuerkunst | Liluba 18 Uhr

V. B. Schulze’s Bernsteinzimmer | Der Schilfrohrschößling | etage 3, 21 UhrSleaford Mods/Sudden Infant/Defekt Defekt | Konzert | Saal 20 UhrTheaterlust – Openair mit Mensch, Puppe! | Hexen und so…/Schneewittchen

anschließend Konzert mit Gisela Fischer (Akkordeon) | Liluba 15.30/20.30 Uhr

Theaterlust | Fiete Anders/Schieflage | Liluba 15.30/20.30 UhrBremer Amateur Theater |

Bremer Freiheit – Frau Geesche Gottfried | Saal 19.30 Uhr

Theaterlust | Hexen und so …/Rumpelstilzchen, anschließend Konzert mit Florian

Oberlechner (Akkordeon) u. Christian Hiltawsky (Schlagzeug) | Liluba 14.30/20.30 Uhr

Bremer Amateur Theater | Bremer Freiheit – Frau Geesche Gottfried | Saal 19.30 Uhr

Festa do Brasil mit Verão Tropical | Konzert/Party | etage 3, 22 UhrTheaterlust | Hexen und so … | Liluba 15.30 Uhr

15 | MITTWOCH Tüll, Rave und fette LiederSuzannah Karenina 20 Uhr Alltag 21 Uhr | Liedfett 22.30 Uhr

16 | DONNERSTAG Die Bühne bebtThe Baboon Show 20.30 Uhr | Mantar 22.30 Uhr

17 | FREITAG Nord Punk SüdDefekt Defekt 20 Uhr | Schmutzki 21.30 UhrTurbostaat 23.30 Uhr

18 | SAMSTAG Global Pop aus Hamburg, Bayern, MexikoMatteo Capreoli 20 Uhr | Django 3000 21.30 UhrLos De Abajo 23.30 Uhr

19 | SONNTAG Youth’n’Hell(mut)Youth on Stage 13 Uhr | Sunset Replay/Ophéleia 16.30 Uhr |Siyou’n’Hell 19 Uhr

FLUTBÜHNE AUF DER BREMINALE15/07Liedfett/Flut

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schlachthof

J U N I

J .U.D.I .T.H. 19/20

// I M P R E S S U MHerausgeber : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0421/377750, Fax: 3777511, [email protected],Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12–19, 28203 Bremen, Telefon: 0421/701461, -fax: 701306, Z-Magazin im Internet: www.schlachthof-bremen.de Redakt ion: Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Sophie Hellgardt, Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Ausland: Anette Harasimowitsch, Südafrika, Robert Best, Schweiz Grafische Gestaltung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Beiträge: Hans Ast, Sean-Patric Braun, Martha Graf, Katrin Heins, Arne Helms, Jens Laloire, Joschka Schmitt, Andreas Schnell, Bernd Stegemann, Jana Treptow, Jörg Windszus Fotos/I l lustrat ion: André Schmoll (Titel), Lena Stuckenschmidt (Kultur-gut), Jacob Adolphi, Felix Büttner, Andreas Caspari, Clemens Heidrich, Stephan Latusek, Bálint Meggyesi, Norbert A. Müller, Tobias Pflug, Dominik Santner, André Schmoll, David Schlichter, Karen Stuke, Begüm Yücelay Namentl ich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.Druckerei : Girzig & Gottschalk, Bremen.

Z-Magazin

19. Endless Grind 27

Sa 04

Sa 11

Sa 25

Mo–Fr27–31

Fr 31

Heute bin ich Samba 25

J U N I / J U L I 2 0 1 5

FREIZEIT Goldener Glücksdrache, wo bist du? |

Projekt vom Finden und Erfinden in Findorff | Kesselhalle 10.30/16 Uhr

Rebell Comedy | Die üblichen Verdächtigen | Kesselhalle 20 UhrJarabe de Palo | Tour Americano / präsentiert von Funkhaus Europa | Kesselhalle 20 Uhr

Soulground | Tour 2015 | Magazinkeller 20 Uhr

Joy & Spirit | Findorffer Gospel-, Jazz- und Pop-Chor | Kesselhalle 20 UhrVeganes Sommerfest | Außengelände 11 UhrBest Off – Kurzfilme Open Air | Von Marina Glück zur Mangelware | Arena 20.30 Uhr

Fünf vor der Ehe | a cappella in der Reihe ›vocal heroes‹ | Kesselhalle 20 UhrJ.U.D.I.T.H. | Gastspiel von Marja Christians und Isabel Schwenk | Theaterwerkstatt 20 Uhr

J.U.D.I.T.H. | Gastspiel von Marja Christians und Isabel Schwenk | Theaterwerkstatt 19.30 Uhr

Salome | Gastspiel von Marja Christians und Isabel Schwenk | Theaterwerkstatt 21.15 Uhr

19. Endless Grind | Oldschool Skateboard Session mit Contests, Live-Band und DJs | Vorplatz 12 Uhr

Danger!Danger! | mit dem freshesten Shizzle aus Punk, Indie, Metal, Electro, Soul, Rock und Trashpop | Magazinkeller 23 Uhr

Mi 03

Do 04

Sa 06

Mo 08

Sa 13

So 14

Mi 17

Fr 19

Sa 20

Sa 27

Grand Budapest Hotel | Open Air-Kino am Schlachthof | Arena 22 UhrTod den Hippies – es lebe der Punk! | Open Air-Kino am Schlachthof | Arena 22 Uhr

Stand Up Disco | Party für Schwule, Lesben und Freunde | Magazinkeller 23 Uhr

Heute bin ich Samba | Open Air-Kino am Schlachthof | Arena 22 UhrFrei Raus! | Kurzfilmworkshop für 9- bis 12-Jährige | Medienwerkstatt 9.30 –15 Uhr

Das Bremer Slammer Filet – Open Air | Poetry Slam | Arena 20 Uhr

J U L I

Schlachthof