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Zahntrauma – Was tun?

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Zahntrauma –Was tun?

Zahntrauma – Jeden zweiten Jugendlichen trifft es 2

Welche Arten von Zahnverletzungen gibt es? 4

Verhaltensregeln bei Zahntrauma 8

Wie behandelt man ein Zahntrauma? 11

Traumatisierte Zähne – Ernährungstipps und Pflege 14

Folgen des Zahntraumas? 15

Wie beugt man einer Zahnverletzung vor? 17

Raum für Notizen 19

Impressum 21

Verletzte Zähnekönnen in denmeisten Fällengerettet werden.

2 Zahntrauma – Jeden zweiten Jugendlichen trifft es

Zahntrauma – Jeden zweitenJugendlichen trifft es

Mehr als 50 Prozent der Jugendlichen erleiden bis zu ihrem17. Lebensjahr ein Zahntrauma. Jungen sind dreimal sohäufig von Zahnverletzungen betroffen wie Mädchen.Besonders viele Zahnunfälle passieren zwischen dem2. und 3. und zwischen dem 7. und 11. Lebensjahr.Je nach Alter, in dem der Zahnunfall passiert, können

Milchzähne oder bleibende Zähne verletzt werden. Siewerden unterschiedlich behandelt.Statistisch gesehen passieren 30 Prozent der Zahnver-

letzungen im Milchgebiss und 20 Prozent an den bleiben-den Zähnen. Häufig sind die oberen Frontzähne betroffen.In den meisten Fällen ist es möglich, die verletzten

Zähne zu erhalten. Entscheidend hierfür ist die Art derVerletzung, der parodontale Zustand bzw. das Stadiumdes Wurzelwachstums. Es kann allerdings auch vorkom-men, dass im Falle eines ausgeschlagenen Zahnes der ein-gepflanzte Zahn vom Körper nicht angenommen wird.Dann kann nach Monaten oder sogar mehreren Jahrender Zahn als Spätfolge des Unfalls verloren gehen.

Zahntrauma – Jeden zweiten Jugendlichen trifft es 3

Wie kann es passieren?Unfälle mit Zahnverletzungen als Folge passieren imnormalen Alltag – in der Schule, bei Freizeitaktivitätenund im familiären Leben. Zahnverletzungen können beiStürzen oder durch Schläge gegen die Zähne entstehen.Besondere Gefahren lauern beim Sport, insbesondere

bei sogenannten Kontaktsportarten, wie zum BeispielFußball, Basketball, Handball, Ringen, Boxen, Karate,Feldhockey oder Rugby. Außerdem gibt es Sportarten,bei denen eine erhöhte Sturzgefahr besteht, zum Beispieldas Inlineskating. Erfahrungsgemäß passieren auch vieleZahnunfälle beim Fahrradfahren, beim Ballspielen undim Schwimmbad.

4 Welche Arten von Zahnverletzungen gibt es?

Zahnverletzungen können im Milch-, Wechsel- undbleibenden Gebiss passieren.Sie treten mit oder ohne Substanzverlust auf, das

bedeutet, dass bei dem Unfall Zahnhartsubstanz beschädigtund vom Zahn abgesprengt wird. Abgesplitterte Zahnteilekönnen sich auf den Zahnschmelz begrenzen oder bis indie darunterliegende Dentinschicht (Zahnbein) ausbreiten.Ist Letzteres der Fall, besteht die Gefahr, dass der Zahn-nerv freigelegt wird. Die Verletzungen der Zähne beschrän-ken sich entweder auf die Zahnkrone oder sie reichen bis indie Wurzel des Zahnes. Je nach Richtung und Ausprägungder einwirkenden Kräfte können Zähne im Zahnfach(Alveole) verschoben, nach innen gedrückt oder aus demZahnfach herausgedrückt werden. Zahnhartsubstanzver-letzungen treten nicht selten mit Verlagerungen oder mitdem Herausschlagen des Zahnes kombiniert auf.

Welche Arten vonZahnverletzungen gibt es?

Äußerlich nicht sicht-bar, können Zähneund Zahnhalteapparaterschüttert werden,Zähne sich lockern,Zahnstücke abbre-chen, der Zahn in denKieferknochen hinein-gedrückt werden. Eskann der ganze Zahnvollkommen heraus-brechen oder dieWurzel frakturierenund die Pulpa(umgangssprachlich

”Nerv“) verletztwerden.

Frontalansicht einesoberen rechtenmittleren Schneide-zahnes

Zahnwurzel

Zahnhals

Zahnkrone

Knochenmark

Zahnfachknochen

Wurzelhaut mit Haltefasern

Wurzelzement

Zahnfach (Alveole)

Zahnfleisch

Zahnmark (Pulpa)mit Blutgefäßen und Nerven

Zahnbein (Dentin)

Zahnschmelz

Par

odon

tium

Welche Arten von Zahnverletzungen gibt es? 5

Erschütterung (Konkussion)Bei dieser Art Trauma ist der Faserapparat, der den Zahnin seinem Zahnfach (Alveole) hält, überwiegend unver-letzt. In Teilbereichen der Fasern kommt es zu Einblutun-gen bzw. zu einemHämatom (Bluterguss) (siehe Abb.). Dazwischen Zahn und knöchernem Zahnfach eigentlich keinPlatz ist, wird der Zahn druckempfindlich und schmerztbei Berührung.

Lockerung (Subluxation)Die einwirkende Kraft führt dazu, dass sich der Zahn kurzaus seiner ursprünglichen Position herauslöst. Dabeikommt es zur Verletzung des Parodontiums, ein Großteildes zahnhaltenden Faserapparates wird geschädigt. Derverletzte Zahn ist beweglich, er steht allerdings noch inseiner ursprünglichen Position (siehe Abb.).Aufgrund der Verletzung des Parodontiums kann es

zu einer Blutung aus dem Zahnfach kommen. Dies wirddurch einen schmalen Blutsaum im Bereich des Zahnhalsesdeutlich. Diese Verletzung kann mit einem vorübergehen-den, durchaus aber auch mit einem bleibenden Sensibili-tätsverlust des Zahnes einhergehen.

Zahnpulpa

Die Zahnpulpa (auch: das Zahnmark oder umgangssprachlichZahnnerv genannt), füllt den inneren Teil des Zahnes, die Pulpa-höhle aus, die von den Zahnhartsubstanzen umhüllt wird. DiePulpahöhle reicht von der Zahnkrone bis an die Spitze derZahnwurzel(n). Die Pulpa besteht aus Bindegewebe mit Blut-und Lymphgefäßen sowie Nervenfasern.

6 Welche Arten von Zahnverletzungen gibt es?

Verlagerung (Dislokation)Bei der Dislokation kommt es zur Verlagerung des Zahnes.Die parodontalen Fasern werden hierbei nahezu voll-ständig zertrennt. Somit lockert sich der Zahn und wirdzusätzlich aufgrund der Richtung der Krafteinwirkungteilweise aus seiner ursprünglichen Position herausge-drückt (siehe Abb. 1). Man erkennt dies daran, dass Anteileder Zahnwurzel sichtbar werden. Die Zähne können geradeaus der Alveole herausgedrückt oder seitlich verlagertwerden. Wenn die Zähne zur Mundhöhle oder Lippe hinverschoben werden, ist die jeweils gegenüberliegendeKnochenlamelle, die die Zahnwurzel bedeckt, frakturiert(siehe Abb. 2). Es kommt zur Abtrennung des Gefäß-Nerven-Bündels, das an der Wurzelspitze in den Zahn ein-tritt; daraus resultiert der Sensibilitätsverlust des Zahnes.

Hineinpressung (Intrusion)Bei dieser Zahnverletzung kommt es aufgrund der Rich-tung der einwirkenden Kraft zur Verlagerung des Zahnesin den Kieferknochen (siehe Abb.). In dem Kieferknochen-bereich, in den der Zahn hineingedrückt wird, frakturiertder Alveolarknochen. Der Verbund mit dem Zahnfleischgeht verloren, die parodontalen Fasern und das Gefäß-Nerven-Bündel zerreißen. Dadurch kommt es zum Sensi-bilitätsverlust des Zahnes.

Vollständiges Herausbrechen (Avulsion)Bei der Avulsion eines Zahnes löst sich der Zahn komplettaus seinem Zahnfach heraus (siehe Abb.). Zurück bleibteine leere oder mit einem Blutpfropf gefüllte Alveole(Zahnfach). Die parodontalen Fasern und das Gefäß-Nerven-Bündel zerreißen bei dieser Verletzung komplett,sodass die Sensibilität des verletzten Zahnes verloren geht.Die empfindlichen Zellen auf der Wurzeloberfläche desZahnes werden durch das Herauslösen aus dem Zahnfachgeschädigt.

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Welche Arten von Zahnverletzungen gibt es? 7

Frakturen des ZahnesWährend des Traumas wirken Kräfte auf die Zahnhart-substanzen ein, die dazu führen können, dass Anteileder Zahnhartsubstanz brechen. Dies kann auf die äußereZahnhartsubstanz, den Zahnschmelz, begrenzt sein oderaber bis in die darunterliegende Substanz, das Dentin(Zahnbein), reichen. Im Rahmen von Dentinverletzungenkann es zur Eröffnung des Zahnnervs kommen.

Die Frakturen treten im oberen Dritteldes Zahnes (Zahnkrone), im mittlerenDrittel des Zahnes (Zahnwurzel) oder imunteren Drittel des Zahnes (Wurzelspitze)auf. Je nach Lage der Frakturlinie unter-scheidet sich die Behandlung der Verletzung.Ist am Zahn nur ein Stück abgebrochen,

kann der Zahnarzt es mit einem Spezial-kleber wieder ankleben; wenn nicht, er-folgt die Reparatur mit einer unsichtbarenFrontzahnfüllung.

Auch wenn ein Zahn komplett ausgeschlagen ist,besteht die Möglichkeit, ihn zu retten.

Schmelzrisse Kronenfrakturen mit Schmelz-, Schmelz-Dentin-Verletzung mit bzw. ohneEröffnung der Pulpa

Bei Verletzung des Zahnnervs (links) bedarfes einer vorherigen Wurzelbehandlung.

Verhaltensregeln beiZahntrauma

8 Verhaltensregeln bei Zahntrauma

Wenn ein Zahn verletzt wird, spielt der Faktor Zeit einegroße Rolle.Bei einem Zahnunfall muss zunächst geprüft werden,

ob der Verletzte bei Bewusstsein ist, dementsprechend istHilfe zu holen und zu leisten. Bei Blutungen aus demMund muss die Mundhöhle auf eventuelle Zahnverletzun-gen untersucht werden. Bei stark gelockerten oder aus-geschlagenen Zähnen besteht die Gefahr, dass diese ver-schluckt oder sogar eingeatmet werden. Lose imMundliegende Zähne müssen aus der Mundhöhle entfernt undidealerweise in eine Zahnrettungsbox eingelegt werden.Wird bei der Untersuchung der Mundhöhle festgestellt,

dass ein Zahn ausgeschlagen oder ein Zahnteil abgeschla-gen wurde und sich dieser nicht in der Mundhöhle befindet,muss der Zahn bzw. das Bruchstück umgehend an derUnfallstelle gesucht werden. Ausgeschlagene (avulsierte)Zähne dürfen zum Schutz der Zellen auf der Wurzelober-fläche nur an der Zahnkrone berührt werden. Verschmut-zungen an den gefundenen Fragmenten/Zähnen belässtman vorerst. Nicht desinfizieren!

Das Verhaltenam Unfallort hatbesonders bei aus-geschlagenen Zähnenerheblichen Einflussauf die Prognose fürdie verletzten Zähne.

Nach einem Zahn-trauma ist umgehendeine Zahnarztpraxisoder eine Zahnklinikaufzusuchen.

Erste Hilfe bei Zahn-unfällen: Eine großeRolle spielt der FaktorZeit. Bis zur Wieder-einpflanzung einesZahnes sollten idealer-weise nur ca. 30 Minu-ten vergehen. Ist diesnicht möglich, so ver-längert eine Zahn-rettungsbox die„Überlebenszeit“.

Verhaltensregeln bei Zahntrauma 9

In der Zahnrettungs-box kann der Zahn mitseinen Zahnwurzel-fasern am besten biszum Wiedereinsetzendurch den Zahnarztaufbewahrt werden.Sollte keine Zahn-rettungsbox zur Ver-fügung stehen, kannder Zahn alternativ inMilch oder Wassergelagert werden.

ZahnrettungsboxIn einigen öffentlichen Sportstätten und Schulen gibt esZahnrettungsboxen. Empfehlenswert sind sie für jedeHausapotheke. Diese Transportgefäße beinhalten ein zell-physiologisches Medium, das verhindert, dass der Zahnaustrocknet und sich somit die Zahnhartsubstanz verfärbt.Ein Überleben der Zellen auf der Wurzeloberfläche wird sounterstützt. Eine Zahnrettungsbox ist in jeder Apothekeerhältlich.Sollte keine Zahnrettungsbox zur Verfügung stehen,

kann der Zahn ersatzweise auch in Milch transportiertwerden.

10 Verhaltensregeln bei Zahntrauma

Auf demWeg zum Zahnarzt kann der Betroffene denverletzten Bereich kühlen (z. B. mit Kältekompressen),damit keine übermäßige Schwellung entsteht.Wird der Zahn feucht und steril (keimfrei) transportiert,

sind die Chancen sehr groß, dass er wieder einheilt.Eine regelmäßige Nachsorge beim Zahnarzt ist unbe-

dingt notwendig.

Wahrscheinlichkeit des Zahnerhalts in Abhängigkeit vom Transport

Verlust des Zahnes

Nährmedium

kalte, ultrahocherhitzte Milch

Wasser

sterile, isotone Kochsalzlösung

Speichel

Taschentuch

HandelsüblicheKältekompresse

Erhalt des Zahnes

Wie behandelt manein Zahntrauma?

Wie behandelt man ein Zahntrauma? 11

Bei Zahnverletzungen muss in jedem Fall ein Zahnarztaufgesucht werden. Dort erfolgt die klinische und röntgeno-logische Untersuchung. Röntgenaufnahmen braucht man,um Zahnfrakturen, Frakturen des Knochens und Fremd-material (z. B. Metallsplitter) diagnostizieren zu können.Der behandelnde Zahnarzt legt fest, ob und wie zu behan-deln ist.

Neben der ästheti-schenWiederherstel-lung gilt es, negativeAuswirkungen auf dasKieferwachstum zuvermeiden.

12 Wie behandelt man ein Zahntrauma?

Behandlung verletzter Zähne im bleibenden Gebiss

• Befestigung des FragmentesHeutzutage ist es möglich, Fragmente mithilfe vonKompositen (Kunststoff) an der Restzahnhartsubstanz zubefestigen.

• WurzelkanalbehandlungBei dauerhaftem Verlust der Sensibilität wird im Rahmeneiner Wurzelkanalbehandlung das nicht mehr sensibleGewebe aus dem Zahn entfernt und nach Einlage einesMedikamentes nach mehreren Behandlungssitzungendurch einWurzelfüllmaterial ersetzt.

• Repositionierung und Schienung von ZähnenVerlagerte, hineingepresste oder komplett ausgeschlageneZähne werden nach gründlicher Wundreinigung in dieursprüngliche Position gebracht und mithilfe einer grazilenDrahtschiene stabilisiert und ruhiggestellt. Die Draht-schiene bezieht die Nachbarzähne mit ein und wird überkleine Klebepunkte befestigt. Die Schienung belässt man,je nach Verletzungsart, ein bis vier Wochen. Im Rahmen derNachsorge werden Sensibilitätsproben durchgeführt, dieauch die Nachbarzähne miteinschließen.

Der verletzte Zahn(Mitte) wird mit einerDrahtschiene, die auchdie Nachbarzähne mit-einbezieht, stabilisiertund ruhiggestellt.

Wie behandelt man ein Zahntrauma? 13

Behandlung verletzter Zähne im MilchgebissBei Milchzähnen stehen wesentlich weniger Behand-lungsmöglichkeiten zur Verfügung als bei bleibendenZähnen. Die Therapie bei Milchzähnen muss so gewähltwerden, dass kein Risiko besteht, durch die Behandlungden hinter den Milchzähnen liegenden Zahnkeim derbleibenden Zähne zu schädigen. So wird der Zahnarzteinen geschädigten Milchzahn vorzeitig entfernen, umdie Entwicklung der bleibenden Zähne nicht zu beein-trächtigen. Bleibt bei der Entfernung des Milchzahns dieWurzel im Kieferknochen stecken, kann man sie dortbelassen, denn sie wird beim Durchbruch der bleibendenZähne abgestoßen oder vom Körper abgebaut.Komplett herausgeschlagene Milchzähne werden nicht

wieder eingepflanzt. Werden die Milchzähne infolge desUnfalls in den Kieferknochen hineingedrückt, brechensie in der Regel nach ein paar Wochen oder Monaten vonselbst wieder durch.

Komplett herausge-schlagene Milchzähnewerden im Gegensatzzu bleibenden Zähnennicht wieder einge-pflanzt.

14 Traumatisierte Zähne – Ernährungstipps und Pflege

Generell ist es wichtig, nach Zahnverletzungen mindes-tens eine Woche lang nur weiche Kost zu sich zu nehmen.

Die verletzten Zähne benötigen genauso Pflege, wie dieanderen, gesunden Zähne. Obwohl das Putzen im verletz-ten Bereich anfangs unangenehm ist, müssen die Zähnegeputzt werden. Zahnbelag der nicht entfernt wird, kannzusätzlich Entzündungen am Zahnfleisch und Deminerali-sierungen des Zahnschmelzes hervorrufen.Zum Reinigen der traumatisierten Zähne empfiehlt sich

eine weiche Zahnbürste. Bei geschienten Zähnen kannzusätzlich mit einer schmalen Zahnzwischenraumbürstegearbeitet werden, die die schmalen Zwischenräumezwischen Schiene und Zähnen reinigt. Ergänzend ist dieAnwendung einer antibakteriellen Mundspüllösung sinn-voll, um die Bakterienzahl in der Mundhöhle zu reduzierenund Entzündungen entgegenzuwirken.

Traumatisierte Zähne –Ernährungstipps und Pflege

Nach Zahnverletzun-gen sollte mindestenseine Woche lang nurWeiches gegessenwerden.

Mit einer sehr weichenZahnbürste müssendie verletzten Zähnevorsichtig geputztwerden. Ziel ist es,die Bakterienzahl imMund gering zu halten,damit keine Entzün-dung entsteht.

weiche Kost harte Kost

Folgen des Zahntraumas?

Folgen des Zahntraumas? 15

Bei Zahnverletzungen kommt es häufig aufgrund dergeringen Platzverhältnisse zur Mitbeteiligung angrenzen-der Strukturen. Verletzungen des Zahnfleisches und desKnochens heilen in den meisten Fällen ohne Folgen aus.Im Milchzahngebiss kann es durch Verletzungen der

Milchzähne dazu kommen, dass die Entwicklung der blei-benden Zähne beeinträchtigt wird. Dies zeigt sich bei-spielsweise durch Farb- und/oder Formanomalien oder imRahmen von Durchbruchsstörungen der bleibendenZähne.

Was passiert mit dem Zahnnerv?Nahezu jede Verletzung vonMilchzähnen und insbeson-dere von bleibenden Zähnen hat Auswirkungen auf denZahnnerv (Pulpa). Nicht immer sind die Schäden an ihmsofort ersichtlich. Manchmal werden sie erst nach einigerZeit deutlich. Im Rahmen des Traumas kommt es zurDehnung, Quetschung oder sogar zum Abriss der Pulpa.Je nach Schweregrad des Traumas und dem Stadium desWurzelwachstums kommt es zur Regeneration des Pulpa-gewebes, zur Ausbildung von Ersatzgewebe oder zur Pulpa-nekrose. Aufgrund der fehlenden Durchblutung sterbendie Zellen im Zahnnerv ab; dies erfordert zwangsläufig eineWurzelkanalbehandlung.

Nach einem Zahnunfallsind regelmäßigezahnärztliche Kontrol-len erforderlich, umrechtzeitig erkennenzu können, ob derZahnnerv geschädigtwurde.

16 Folgen des Zahntraumas

Um eine Beteiligung des Zahnnervs rechtzeitig erkennenzu können, sind nach einem Zahnunfall regelmäßige zahn-ärztliche Kontrollen erforderlich.

Zahnhalteapparat geschädigt – Was nun?Schäden am Zahnhalteapparat (Parodontium) können zurResorption des traumatisierten Zahnes führen. Bei Kin-dern und Jugendlichen ist manchmal im Bereich des ver-letzten Zahnes ein Wachstumsstopp des Kieferknochensdie Folge.Nach Zahnverlust wird der zahntragende Knochen nicht

mehr benötigt, er baut sich in Höhe und Breite schnell ab.Auch das Zahnfleisch geht zurück.

Wie beugt man einerZahnverletzung vor?

Wie beugt man einer Zahnverletzung vor? 17

Gerade beim Sport, insbesondere bei Kontaktsportarten,wie zum Beispiel Fußball, Hockey etc., bietet sich dasTragen eines Zahnschutzes an, um Zahnverletzungenvorzubeugen. Bei dem Zahnschutz handelt es sich umSchienen, die konfektioniert sind oder individuell erstelltwerden können.Für individuelle Schienen nimmt der Zahnarzt einen

Abdruck von Ober- und Unterkiefer. Daraus fertigtder Zahntechniker im Dentallabor einen Mundschutz,den der Zahnarzt anschließend dem Patienten inder Praxis anpasst. Der Mundschutz muss dieOberkieferzähne bis zum ersten Backenzahnumfassen sowie die Unterkieferzähne, hier jedochnur zu einemMillimeter.

Es gibt die Möglich-keit, der Sportartentsprechend, unter-schiedlich starkeSchienen herzu-stellen, und damitdas Risiko einerZahnverletzung zusenken.

Kinder lieben bunten Zahnschutz.

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Notizen

Raum für Notizen 19

20 Raum für Notizen

Notizen

Herausgeber:Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK)Flößergasse 181369 Münchenwww.blzk.de

Redaktion:Referat Prophylaxe,Alterszahnmedizin, Behindertenzahnmedizin der BLZKE-Mail: [email protected]

Vorlage und fachliche Beratung:Prof. Dr. Dr. Andreas Schlegel, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik des Universitäts-klinikums Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Vorsitzender des Vereins zur Förderung der wissenschaftlichen Zahnheilkunde in Bayern e.V. (VFwZ).Dr. Anne Bauersachs, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Dr. Herbert Michel, Referent Prophylaxe /Alterszahnmedizin / Behindertenzahnmedizin der BLZK; Vorsitzender der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ)

Rahmenlayout:engelhardt, atelier für gestaltung, Mühldorf am Inn

Gestaltung:Pokorny Design, München

Bilder und Grafiken:Initiative proDente, Seite 3, 13, 16, 17creativ collection, Seite 2, 8, 14 linksChristian Dittmann, Seite 5, 6, 7, 9, 12Nach Prof. Dr. Dr. Andreas Schlegel, Seite 10 untenDr. Herbert Michel, Seite 14 MittePokorny Design, Seite 4fotolia, Seite 1, 10 oben, 14 rechts, 18

Karikatur:Erik Liebermann, Steingaden, Seite 11

Druck:J. Gotteswinter GmbH, München

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