ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA · April, Ausgabe 4/2016 Themen in dieser Ausgabe ERFOLGREICHE...

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1 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016 ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 7. April, Ausgabe 4/2016 Themen in dieser Ausgabe ERFOLGREICHE ZUCHT BRAUCHT MODERNE ZWS Erfolgreiche Zucht braucht moderne ZWS Leistungsprüfung tritt der EMR bei Russland will stärkere Zusammenarbeit Inhalt Erfolgreiche Zucht braucht moderne ZWS 1 Neuer GZW – fit, vital und leistungsstark! 2 Neuer Zuchtwert Vitalitätswert 3 Gastkommentar von Mag. Ing. Franz Sturmlechner, ZAR-Geschäftsführer von 2003 - 2016 4 Leistungsprüfung tritt der EMR bei Russland will stärkere Zusammenarbeit im Agrarsektor 5 Rupprechter unterstützt Zuchtviehexporte Internationaler Tier- beurteilungswettbewerb GS HUXOY – der beste HUCOS-Sohn ist abgegangen 6 Jubiläumsausstellung 75 Jahre VZV Pankrazberg I ZAR-Skitage in Sölden und Obergurgl, Tirol Lange Nacht der Forschung 2016 7 Termine 8 Die Zuchtwertschätzung (ZWS) wird zwar von vielen Praktikern immer wieder kritisch beurteilt, aber es be- steht wohl kein Zweifel daran, dass für eine erfolgreiche Zucht kein Weg an einer modernen Zuchtwertschätzung vorbei führt. Generell kann sich die gemeinsame ZWS mit Deutschland und beim Fleckvieh mittlerweile auch mit Tschechien hinsichtlich Umfang und Qualität im internationalen Ver- gleich durchaus sehen lassen. Für je- den Stier werden bei jeder ZWS Zuchtwerte für ca. 50 verschiedene Merkmale nach den modernsten Me- thoden geschätzt und veröffentlicht. Eine Folge davon immer am neuesten Stand zu sein, sind natürlich auch im- mer wieder Änderungen bei den Zuchtwerten. Bei der April-ZWS war es wieder einmal soweit mit einer grö- ßeren Umstellung bei den Rassen Fleckvieh und Braunvieh. Das betrifft einerseits die Neuausrichtung des Ge- samtzuchtwerts (GZW), aber auch die Einführung einer ZWS für Aufzucht- verluste und weitere Verbesserungen im Fitness- und Gesundheitsbereich. Die für die Praktiker auffälligste Än- derung ist die stärkere Stauchung des GZW bei Kühen, genomischen Kandi- daten und Jungvererbern. Das bedeu- tet, dass die GZWe der Toptiere nach unten gegangen sind. Ein Rückgang im GZW muss aber nicht automatisch einen Rückgang in der Rangierung bedeuten! Man wird sich aber sehr schnell an diese neue Skala gewöhnt haben. Besonders ist auf den Vitalitätswert (VIW) hinzuweisen, der das Ergebnis der neuen ZWS Aufzuchtverluste dar- stellt. Der Bereich der Aufzuchtverlus- te wurde ja bisher in der Zucht völlig vernachlässigt, ist aber aus wirtschaft- licher und Tierschutzsicht ein sehr wichtiger Bereich. Im Gesundheitsbereich gibt es mit der Einbeziehung der sogenannten ge- burtsnahen Beobachtungen einen großen Schritt nach vorne. Trotzdem ist die Erfassung der tierärztlichen Diagnosen keinesfalls zu vernachlässi- gen – es gibt noch sehr viel Verbesse- rungspotential! Hier hat es auch jeder Bauer selbst in der Hand, etwas zu einer Verbesserung der Zuchtwert- schätzung und letztlich zur Zucht auf gesunde, leistungsstarke Kühe beizu- tragen! Die neue ZWS stellt einen weiteren Meilenstein in der ZWS dar und ermöglicht es allen Bauern ihr persönliches Zuchtziel noch besser umzusetzen – man muss die Möglich- keiten der ZWS nur nutzen! Lukas Kalcher Kommentar von Dr. Christian Fürst, ZuchtData, Wien. Dr. Christian Fürst ist federfüh- rend für die Umsetzung des neuen Gesamtzuchtwertes verantwortlich und präsentierte die neue Umsetzung im diesjährigen ZAR-Seminar 2016. Der neue Gesamtzuchtwert wurde am Dienstag, den 5. April 2016, erstmals in der Veröffentlichung der Zuchtwerte berücksich- tigt. Foto: ZAR

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ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter

Themen in dieser Ausgabe

Inhalt

1 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 7. April, Ausgabe 4/2016

Themen in dieser Ausgabe ERFOLGREICHE ZUCHT BRAUCHT MODERNE ZWS

• Erfolgreiche Zucht braucht moderne ZWS

• Leistungsprüfung tritt der EMR bei

• Russland will stärkere Zusammenarbeit

Inhalt

Erfolgreiche Zucht braucht moderne ZWS

1

Neuer GZW – fit, vital und leistungsstark!

2

Neuer Zuchtwert Vitalitätswert

3

Gastkommentar von Mag. Ing. Franz Sturmlechner, ZAR-Geschäftsführer von 2003 - 2016

4

Leistungsprüfung tritt der EMR bei

Russland will stärkere Zusammenarbeit im Agrarsektor

5

Rupprechter unterstützt Zuchtviehexporte

Internationaler Tier- beurteilungswettbewerb

GS HUXOY – der beste HUCOS-Sohn ist abgegangen

6

Jubiläumsausstellung 75 Jahre VZV Pankrazberg I

ZAR-Skitage in Sölden und Obergurgl, Tirol

Lange Nacht der Forschung 2016

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Termine 8

Die Zuchtwertschätzung (ZWS) wird zwar von vielen Praktikern immer wieder kritisch beurteilt, aber es be-steht wohl kein Zweifel daran, dass für eine erfolgreiche Zucht kein Weg an einer modernen Zuchtwertschätzung vorbei führt. Generell kann sich die gemeinsame ZWS mit Deutschland und beim Fleckvieh mittlerweile auch mit Tschechien hinsichtlich Umfang und Qualität im internationalen Ver-gleich durchaus sehen lassen. Für je-den Stier werden bei jeder ZWS Zuchtwerte für ca. 50 verschiedene Merkmale nach den modernsten Me-thoden geschätzt und veröffentlicht. Eine Folge davon immer am neuesten Stand zu sein, sind natürlich auch im-mer wieder Änderungen bei den Zuchtwerten. Bei der April-ZWS war es wieder einmal soweit mit einer grö-ßeren Umstellung bei den Rassen Fleckvieh und Braunvieh. Das betrifft einerseits die Neuausrichtung des Ge-samtzuchtwerts (GZW), aber auch die Einführung einer ZWS für Aufzucht-verluste und weitere Verbesserungen im Fitness- und Gesundheitsbereich. Die für die Praktiker auffälligste Än-derung ist die stärkere Stauchung des GZW bei Kühen, genomischen Kandi-daten und Jungvererbern. Das bedeu-tet, dass die GZWe der Toptiere nach

unten gegangen sind. Ein Rückgang im GZW muss aber nicht automatisch einen Rückgang in der Rangierung bedeuten! Man wird sich aber sehr schnell an diese neue Skala gewöhnt haben. Besonders ist auf den Vitalitätswert (VIW) hinzuweisen, der das Ergebnis der neuen ZWS Aufzuchtverluste dar-stellt. Der Bereich der Aufzuchtverlus-te wurde ja bisher in der Zucht völlig vernachlässigt, ist aber aus wirtschaft-licher und Tierschutzsicht ein sehr wichtiger Bereich. Im Gesundheitsbereich gibt es mit der Einbeziehung der sogenannten ge-burtsnahen Beobachtungen einen großen Schritt nach vorne. Trotzdem ist die Erfassung der tierärztlichen Diagnosen keinesfalls zu vernachlässi-gen – es gibt noch sehr viel Verbesse-rungspotential! Hier hat es auch jeder Bauer selbst in der Hand, etwas zu einer Verbesserung der Zuchtwert-schätzung und letztlich zur Zucht auf gesunde, leistungsstarke Kühe beizu-tragen! Die neue ZWS stellt einen weiteren Meilenstein in der ZWS dar und ermöglicht es allen Bauern ihr persönliches Zuchtziel noch besser umzusetzen – man muss die Möglich-keiten der ZWS nur nutzen!

Lukas Kalcher 

Kommentar von Dr. Christian Fürst, ZuchtData, Wien. Dr. Christian Fürst ist federfüh-rend für die Umsetzung des neuen Gesamtzuchtwertes verantwortlich und präsentierte die neue Umsetzung im diesjährigen ZAR-Seminar 2016. Der neue Gesamtzuchtwert wurde am Dienstag, den 5. April 2016, erstmals in der Veröffentlichung der Zuchtwerte berücksich-tigt. Foto: ZAR

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2 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

Tabelle: Wirtschaftliche Gewichte pro genetischer Standardabweichung (%) für Fleckvieh und Braunvieh

Lukas Kalcher 

NEUER GZW – FIT, VITAL UND LEISTUNGSSTARK!

Der Gesamtzuchtwert (GZW), die mathematische Formulierung des Zuchtziels, wurde 1998 in Österreich eingeführt. Die letzte größere Ände-rung liegt schon etwa 10 Jahre zurück, weshalb eine Arbeitsgruppe Zuchtziel, bestehend aus Vertretern der Zucht-Dachverbände ASR, AGÖF, ARGE Braunvieh Deutschland und Öster-reich bzw. Tschechien sowie Vertre-tern der Zuchtwertschätzstellen einge-richtet, um die fachliche Basis vorzu-bereiten. Wichtige Grundlagen wur-den dabei auch im Rahmen des Pro-jekts OptiGene von ZAR/ZuchtData und BOKU Wien erarbeitet. Die je-weiligen Rassenarbeitsgemeinschaf-ten haben sich schließlich auf die neu-en Gewichtungen geeinigt, die bei der April-ZWS umgesetzt wurden. Gewichtung optimiert Die neue Gewichtung verschiebt sich beim Fleckvieh von 38 : 16 : 46 für Milch : Fleisch : Fitness geringfügig auf 38 : 18 : 44%, beim Braunvieh von 48 : 5 : 47 auf 50 : 5 : 45% (siehe Tabelle). Beim Fleckvieh wird mit der etwas höheren Gewichtung des

Fleischkomplexes und der gleichzeiti-gen Verschiebung der Gewichtung innerhalb des Fleischblocks auf die Schlachtqualitätsmerkmale der großen Bedeutung der Doppelnutzung Rech-nung getragen. Beim Braunvieh wie-derum versucht man den Druck auf die Milchleistung bei gleichzeitig gu-ter Fitness zu erhöhen. Innerhalb des Milchblocks verschiebt sich die Ge-wichtung von Fett-kg zu Eiweiß-kg von 1 : 10 auf 1 : 1,4 beim Fleckvieh bzw. 1 : 1,7 beim Braunvieh und ent-spricht damit der wirtschaftlichen Re-alität nach dem Wegfall der Milch-quote. Innerhalb des Fitnessblocks sind die wichtigsten Änderungen die ungefähre Verdoppelung des Ge-wichts für den Fruchtbarkeitswert (FRW) und die Einbeziehung des neu-en Merkmals Vitalitätswert (VIW). Der Kalbeverlauf paternal und beim Braunvieh auch die Melkbarkeit wer-den nicht mehr im GZW berücksich-tigt, da bei diesen Merkmalen von den Besamungsorganisationen bzw. den Züchtern ohnehin strenge eigene Se-lektionsgrenzen gelten.

      Fleckvieh  Braunvieh 

      bis Dez. 2015  ab April 2016  bis Dez. 2015  ab April 2016 

Milch  Fe ‐kg  4,4  38  18,6  38  4,8  48  20,7  50 

   Eiweiß‐kg  33,4     19,4     38,4     27,8    

   Eiweiß‐%  ‐     ‐     4,7     1,5    

Fleisch  Ne ozunahme  7,3  16  4  18  2,2  5  3  5 

   Handelsklasse  4,6     7     1,4     1    

   Ausschlachtung  4,6     7     1,4     1    

Fitness  Nutzungsdauer  13,4  46  10  44  16,1  47  12  45 

   Persistenz  2,0     3     2,7     3    

   Fruchtbarkeit (FRW)  6,8     14     8,6     15    

   Kalbeverlauf paternal  1,8     ‐     0,9     ‐    

   Kalbeverlauf maternal  1,8     1     0,9     1    

   Totgeburten paternal  4,0     ‐     3,0     ‐    

   Totgeburten maternal  4,0     ‐     3,0     ‐    

   Vitalitätswert (VIW)  ‐     5     ‐     4    

   Eutergesundheit (EGW)  9,7     10     10,0     10    

   Melkbarkeit  2,0     1     2,0     ‐    

Die neue Gewichtung verschiebt sich beim Fleck-vieh von 38 : 16 : 46 für Milch : Fleisch : Fitness geringfügig auf 38 : 18 : 44%. Foto: Sendlhofer

Bei der Rasse Braunvieh verschiebt sich das Ver-hältnis von 48 : 5 : 47 für Milch : Fleisch : Fit-ness auf 50 : 5 : 45%. Foto: Fankhauser

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3 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

GZW gestaucht Abgesehen von Änderungen in der Gewichtung der Merkmale gibt es beim GZW auch methodische Ände-rungen. Die genetischen Beziehungen (Korrelationen) zwischen allen Merk-malen im GZW wurden neu geschätzt und die Berechnungsmethode über-arbeitet. Die bisherige Methode führte zu überhöhten Streuungen der Ge-samtzuchtwerte bei niedrigen bis mitt-leren Sicherheiten, weshalb eine Mo-difikation notwendig wurde. Mit der verbesserten Methodik wird die Streu-ung verringert, das heißt, die Gesamt-zuchtwerte werden ‚gestaucht‘ und rücken enger zusammen. Die Stau-chung der GZWe ist bei den NK-geprüften Stieren nur sehr gering, bei den genomischen Jungvererbern (GJV) und den Kühen allerdings deut-lich ausgeprägt. Beim Fleckvieh ver-lieren GJV und Kühe z.B. mit einem

bisherigen GZW von 140 oder mehr im Schnitt etwa 8 GZW-Punkte, beim Braunvieh ca. 6 Punkte. Bei den Fleckvieh-Stieren bedeutet die Um-stellung, dass statt zuletzt 27 nur mehr 1 Stier einen GZW über 140 aufweist. Bei den Braunvieh-Stieren haben nur mehr 5 Stiere statt zuletzt 21 einen GZW über 136. Da sich die Stau-chung auf die NK-Stiere kaum aus-wirkt, rücken sie in der Rangierung nach GZW merklich nach vorne. Dadurch sind die Zuchtwerte von NK-geprüften und genomischen Stieren jetzt noch besser direkt vergleichbar. Die Stauchung ist beim MW relativ gering ausgeprägt, beim FIT aller-dings auch deutlich. Die Stauchung beim FIT trifft auch die NK-Stiere, da die Fitness-Sicherheiten bei den jun-gen NK-Stieren noch relativ niedrig sind.

Lukas Kalcher 

Eine längere Trächtigkeitsdauer führt zu größe-ren Kälbern und damit auch zu mehr Geburts-problemen. Daher wird die Trächtigkeitsdauer bei der neuen ZWS Kalbeverlauf als Hilfsmerk-mal berücksichtigt.

Danksagung Für die Finanzierung des Projektes OptiGene (Optimierung der langfristigen züchterischen Entwicklung der österreichischen Rinderrassen unter besonderer Berücksichtigung der Gesund-heit und der genomischen Selektion, Projekt 100808), danken wir dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie der Zentralen Arbeits-gemeinschaft österreichischer Rinderzüchter und den Rassenarbeitsgemeinschaften für Fleck-vieh, Braunvieh, Pinzgauer und Grauvieh sehr herzlich.

In der ZWS wird im Fitnessbereich ja bereits eine sehr breite Palette an Merkmalen angeboten, der Zeitraum der gesamten Aufzuchtphase wurde in der ZWS aber bisher völlig vernach-lässigt. Dieser Bereich kann jetzt mit der neuen ZWS für Aufzuchtverluste züchterisch bearbeitet werden. Daten-grundlage für die neue ZWS sind Ver-endungsmeldungen aus der Tierkenn-zeichnung. Die Erblichkeiten (Herita- bilitäten) liegen im Bereich von 1 bis 3%. Der neue Zuchtwert Vitalitäts-wert (VIW) umfasst die Totgeburten-rate und die Aufzuchtverluste bis zum Alter von 15 Monaten. Ein höherer VIW bedeutet niedrigere Aufzucht-verluste bzw. höhere Überlebensraten. Weitere Verbesserungen bei der Fitness Eine weitere wichtige Neuerung in der Fitness-ZWS ist die Verwendung der sogenannten „geburtsnahen Ge-sundheitsbeobachtungen“. In der neuen ZWS gehen Nachgeburtsver-

haltungen aus Beobachtungen als Er-gänzung der Diagnosen für frühe Fruchtbarkeitsstörungen ein, das Fest-liegen ergänzt die Milchfieber-Diagnosen. Die Sicherheiten steigen bei den Stieren dadurch deutlich an. Es ist bekannt, dass eine längere Trächtigkeitsdauer zu größeren Käl-bern führt und damit auch zu mehr Geburtsproblemen. Aus diesem Grund wird die Trächtigkeitsdauer bei der neuen ZWS Kalbeverlauf als Hilfs-merkmal berücksichtigt. Durch die Einbeziehung der Trächtigkeitsdauer wird der Zuchtwert Kalbeverlauf deutlich sicherer geschätzt. Tschechien ist beim Fleckvieh bereits seit längerer Zeit mit den Merkmalen Milch, Fleisch, Exterieur, Zellzahl und Melkbarkeit Teil der gemeinsa-men ZWS. Als nächstes Merkmal erfolgte die Einbeziehung der tsche-chischen Daten für die Nutzungs- dauer-ZWS bei der April-ZWS.

NEUER ZUCHTWERT VITALITÄTSWERT

Das Wichtigste kurz zusammengefasst: > Neue Zuchtziele = neue wirtschaftli-che Gewichte im GZW > Methodische Anpassungen GZWe von Kühen und genomischen Kandidaten werden gestaucht > Neues Merkmal Vitalitätswert VIW: Totgeburten + Aufzuchtverluste > Verwendung der geburtsnahen Be-obachtungen in Gesundheits- und Frucht-barkeits-ZWS höhere Sicherheiten > Trächtigkeitsdauer als Hilfsmerkmal für Kalbeverlauf > Einbeziehung von Tschechien in die ZWS Nutzungsdauer

Details finden Sie in den Unterlagen des ZAR-Seminars 2016 unter www.zar.at -> Downloads -> ZAR-Seminar

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4 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

Lukas Kalcher 

„ES WAR SEHR SCHÖN, ES HAT MICH SEHR…“

Nach fast 13 Jahren im Dienste der österreichischen Rinderzucht heißt es auch für mich, jetzt Abschied zu neh-men. Mit 31. März endete mein Dienstverhältnis bei der ZAR. Es war eine aufregende Zeit mit vielen Erfol-gen, aber auch mit Rückschlägen. War 2003 noch die grundsätzliche Frage, ob und wie es mit der ZAR weitergeht, so stellt sich jetzt die Fra-ge eher dahingehend, wie weit die Verantwortung und der Tätigkeitsbe-reich der ZAR künftig noch reichen kann. Die ZAR ist heute Bündler und Treiber im Forschungsbereich, Bil-dungsanbieter für Jungzüchter und Betriebsführer, österreichisches Aus-hängeschild für Zuchtviehmarketing, geschätzter und respektierter Interes-senvertreter im Agrarbereich und ernstgenommener Kooperationspart- ner ausländischer Partner in über 40 Zielmärkten. Zusammen mit der 100%-Tochter, der ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, welche im Bereich Datenverarbeitung, Herde-buchführung und Genetik in Mitteleu-ropa prägend ist, kann Österreich als Hochzuchtland in der Rinderhaltung eine führende Position einnehmen, Als Rinderzüchter werden Sie sich die berechtigte Frage stellen, „Was habe ich davon?“ Je nach Produktionsausrichtung, Her-kunft aus dem Bundesland und Inten-sität der Betriebsführung ist diese Fra-ge unterschiedlich zu beantworten. Jedenfalls unbestritten ist, dass die Entwicklung des genetischen Zucht-fortschritts in Österreich international seinesgleichen sucht, die Datensicher-heit der heimischen Rinderzucht hoch akzeptiert ist, die Exportintensität trotz aller veterinären Schwierigkeiten immer noch zum Europameistertitel reicht, die modernsten Zuchttechnolo-

gien ohne zusätzliche Lizenzzahlun-gen nutzbar sind, die heimische Rin-derzucht frühzeitig Antworten auf Fragen der Energieeffizienz, des Kli-maschutzes, der sinnvollen Antibio-tikaanwendung bietet und dass die Rinderhaltung in der heimischen Ag-rarpolitik weitgehend noch als dessen Herzstück gesehen wird. Dazu zählt, dass die österreichische Jungzüchter-arbeit und der Jungzüchterprofi als internationales Vorzeigeprojekt die-nen und die Motivation der Züchterju-gend sowie den Fortbestand der hei-mischen Viehwirtschaft sichert. Trotz dieser Erfolge bleibt noch viel zu tun. Die Herausforderungen sind vielfältig und erfordern ein noch stär-keres Zusammenrücken innerhalb der Branche, aber auch zwischen den Tierhaltungs-Dachorganisationen. So freut es mich, dass ich die Geschäfts-führung der ZAR mit DI Martin Steg-fellner in junge dynamische Hände übergeben darf und mit Obmann Ste-fan Lindner ein äußerst kompetenter und erfahrener Obmann die Geschicke der Rinderzucht übernommen hat. Ich persönlich werde beim heimischen Branchenführer in der Tierernährung, der Firma GARANT, die Bereichslei-tung für alle Marktagenden überneh-men und so die heimische Rinderwirt-schaft auch künftig begleiten. Dane-ben möchte ich ein größeres Augen-merk auf meinen Bauernhof im Most-viertel legen. Mir bleibt somit nur mehr, Ihnen al-len, für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren zu danken und alles Gute in Haus und Hof zu wün-schen. „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefordert und sehr gefreut – und, ich hab es gerne gemacht.“

Gastkommentar von Mag. Ing. Franz Sturm- lechner, ZAR-Geschäftsführer von 2003 - 2016

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5 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

Lukas Kalcher 

LEISTUNGSPRÜFUNG TRITT DER EMR BEI

Die EMR (European Milk Recording EEIG) ist eine europäische Partner-schaft von Leistungsprüfungsorgani-sationen, deren Ziel es ist, mehr Infor-mationen aus der Milchprobe zu ge-winnen. Dazu wurde in den vergange-nen Jahren das Forschungsprojekt OptiMIR durchgeführt, dessen Ergeb-nisse in den Bereichen Fütterung und Stoffwechsel heute bereits genutzt werden. Ausgehend vom Partner des Rinder-datenverbundes RDV, Herrn Dr. Fritz Gollé-Leidreiter (LKV Baden-Würt- temberg), haben die Vertreter der EMR die österreichische Leistungs-prüfung eingeladen, sich diesem Ent-wicklungsverbund anzuschließen. Mit einem attraktiven Angebot können nun die bestehenden Anwendungen auch in Österreich im vollen Umfang

genutzt werden. Zudem können die heimischen Ideen gemeinsam stärker verfolgt und umgesetzt werden. Der Beirat der LKV Austria hat sich für den Beitritt ausgesprochen, damit die bestehenden Anwendungen der Milchanalytik gemeinsam weiterent-wickelt werden können und so inno-vative Nutzeranwendungen für die heimischen Kontrollbetriebe entste-hen. Als erstes Ergebnis könnte nach dem Vorbild von Baden Württemberg in absehbarer Zeit ein Ketoseindex zur besseren Beurteilung von Stoff-wechselproblemen für jede Einzelkuh bei jeder Probemelkung als Ergän-zung zum Fett/Eiweißquotient sein. Dieses Service könnte damit allen österreichischen Kontrollbetrieben zur Verfügung stehen.

Zum Abschluss der Diskussion wurde der neue gemeinsame Weg mit Handschlag zwischen dem Vorsitzenden der EMR, Herrn Christophe Lecom-te und dem Beiratsvorsitzenden, Herrn Josef Mair, besiegelt, v.l.: Stegfellner, Prodinger, Mas-sart, Zottl, Lecomte, Gollé-Leidreiter, Mair, Hußl, Bertozzi, Schallerl, Mayerhofer, Koblmül-ler.

RUSSLAND WILL STÄRKERE ZUSAMMENARBEIT IM AGRARSEKTOR

Bilaterales Treffen mit dem russischen Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow „Wir sind auf gutem Wege, die tradi-tionell guten bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Österreich wieder zu normalisieren und weiter auszubauen. Das Interesse an einer Zusammenarbeit im Agrarbereich ist auf beiden Seiten groß. Wichtig ist, dass wir jetzt bereits mit den Vorbe-reitungen beginnen, damit unsere Be-triebe so rasch wie möglich wieder nach Russland liefern können, wenn es zu einer Lockerung des russischen Embargos für Lebensmittel kommt", betont Bundesminister Andrä Rupp-rechter. Rupprechter begleitete Bundespräsi-dent Heinz Fischer bei seinem Staats-besuch in Moskau und traf dabei mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin und Regierungschef Dmitri Medwedew zusammen.

Hauptthema eines bilateralen Arbeits-gesprächs mit dem russischen Land-wirtschaftsminister Alexander Tkat- schow waren Kooperationsmöglich-keiten in der Land- und Forstwirt-schaft, insbesondere der Rinderzucht. Vereinbart wurde auch ein Prozess, dass bei einer Lockerung oder dem Auslaufen des russischen Embargos sofort wieder österreichische Produkte zugelassen werden. Dazu ist die neu-erliche Zertifizierung der Exportbe-triebe durch die russischen Behörden notwendig, Vertreter der zuständigen Veterinärbehörden sollen im Juli nach Österreich kommen. Im Oktober die-ses Jahres wird Rupprechter im Zuge seiner Exportoffensive „Best of Aus-tria" die größte russische Agrarmesse „Goldener Herbst" in Moskau besu-chen. Die österreichische Rinderzucht ist dort seit Jahren mit einem Messe-stand präsent.

Im Rahmen des österreichischen Staatsbesuches überreichte Landwirtschaftsminister Andrä Rup- prechter seinem russischen Amtskollegen Alexan-der Tkatschow ein besonderes Geschenk: Einen Nachdrucke des bekannten Votivbildes vom Tux-Zillertaler Viehtriebes im Jahre 1848 nach Russ-land. Von Fügen im Zillertal nach Sysran an der Wolga (Russland) wurden die Tux-Zillertaler Rinder getrieben, insgesamt ein 3.400 km langer Fußmarsch, der 9 Monate lang Mensch und Tier alles abverlangte.

Foto: BMLFUW/Rauscher-Weber

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6 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

Lukas Kalcher 

Im Rahmen seines Oberösterreichta-ges besuchte Minister Andrä Rupp-rechter auch die Besamungsstation in Hohenzell. Ziel der gemeinsamen Gespräche mit den Obmännern Jo-hann Hosner, Berthold Haselgruber und dem Geschäftsführer der Genetic Austria, Peter Kreuzhuber, war die Abstimmung der Bemühungen um die Ankurbelung des Zuchtrinderexpor-tes. Eine Einladung von hochrangigen Vertretern aus der Türkei nach Öster-reich war ein erstes konkretes Ergeb-nis. Dabei sollen Erleichterungen bei den technischen Anforderungen unter Dach und Fach gebracht werden.

In einer weiteren Gesprächsrunde mit Vertretern der Initiativgruppe Quali-tätsmilch, koordiniert von Anton Maislinger, nahm sich Minister Andrä Rupprechter Zeit für die An-liegen der besorgten Milchbauern. Der Ruf nach politischen Lösungen in Zeiten mit schwieriger Marktlage ist sicher gerechtfertigt. Es müssen aber vor allem die Molkereien ihren Anteil zur Marktlenkung beitragen. Am En-de eines intensiven Diskurses nahm der Minister viele Anliegen und Vor-schläge aus dem Innviertel mit.

Bundesminister Andrä Rupprechter zu Gast in der Besamungsstation in Hohenzell, OÖ, v.l.: Abg.z.NR Manfred Hofinger, RZO-Obmann Berthold Haselgruber, Geschäftsführer der Genetic Austria, Mag. Peter Kreuzhuber, FIH-Obmann Johann Hosner, RZO-Geschäftsführer DI Franz Kaltenbrunner, FIH-Geschäftsführer Dr. Josef Miesenberger, Bundesminister DI Andrä Rupprechter.

RUPPRECHTER UNTERSTÜTZT ZUCHTVIEHEXPORTE

Das erfolgreiche Team aus Kärnten, v.l.: Dir. DI Josef Huber, FL Birgit Wallner, Hannes Krieg-hofer, Martin Trupp und Meinhard Huber.

Erfolg: Kärntner Schüler wird Vizeeuropameister Anfang März fand in Paris auf der internationalen Landwirtschaftsmesse SIA ein europaweiter Tierbeurtei-lungswettbewerb statt. Der Wettbe-werb bestand darin, Holstein- und Charolaiskühe in den jeweiligen Exte-rieurmerkmalen zu bewerten. Drei Fachschüler der LFS-Waizenkirchen (OÖ), der LFS-Altmünster (OÖ) und der LFS-Litzlhof) stiegen für Öster-reich in den Ring. Dabei konnte der Fachschüler Hannes Krieghofer von

der LFS Litzlhof den sensationellen zweiten Platz erreichen und ist somit Vize-Europameister. Auch die restli-chen beiden Schülerinnen platzierten sich im guten Mittelfeld. In Summe waren 43 TeilnehmerInnen aus 18 Ländern bei diesem Wettbewerb da-bei. Krieghofer wurde vorab von FL Ing. Birgit Wallner, Chefklassifizie-rer Meinhard Huber für die Rasse Holstein und von Christina Trippold für die Rasse Charolais für den Wett-bewerb vorbereitet. Wir gratulieren!

INTERNATIONALER TIERBEURTEILUNGSWETTBEWERB

Im Jänner dieses Jahres musste GS HUXOY im Alter von 12 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ge-schlachtet werden. Damit verlässt ein Braunviehstier die Bühne, der die in-ternationale Braunviehzucht nachhal-tig beeinflusst hat. 60.000 Samendo-sen wurden von GENOSTAR in alle Braunviehpopulationen Europas ver-kauft. Relativ wenig, weil GS HUXOY in seiner Karriere nie wirklich gut produziert hat. Vor ein

paar Jahren hat er die Samenprodukti-on gänzlich eingestellt, konnte aber durch die Überstellung an die Station in Kagelsberg, Stmk., noch einmal in Produktion gebracht werden. Auf der Steiermarkschau 2010 wurde erstmals eine Töchtergruppe aus dem Testein-satz präsentiert. Das war damit der Startschuss für seine internationale Karriere. Ausführliche Infos erhalten Sie unter www.rinderzucht-stmk.at

GS HUXOY – DER BESTE HUCOS-SOHN IST ABGEGANGEN

Gezüchtet wurde GS HUXOY am Zuchtbetrieb von Anton Gruber aus Bischoffeld in der Steier-mark. Mittlerweile basiert sein Nachkommen-Zuchtwert auf Informationen tausender Töchter in der deutsch-österreichischen Zuchtwertschät-zung. Foto: stephanhauser.com

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7 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

Lukas Kalcher 

JUBILÄUMSAUSSTELLUNG 75 JAHRE VZV PANKRAZBERG I

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens veranstalteten die Züchterinnen und Züchter des Braunviehzuchtvereins Pankrazberg I eine Jubiläumsausstel-lung in Fügen, Tirol. Dabei wurden 222 Braunviehtiere von 17 Ausstel-lern präsentiert – ein hoher Schnitt

von 14 ausgestellten Tieren pro Aus-steller. Am stärksten vertreten war Hansjörg Taxacher mit 92 ausgestell-ten Tieren, gefolgt von Helmut Troppmair mit 49 ausgestellten Tie-ren. Gerichtet wurden die Tiere von Emil Zangerl und Lukas Rasinger. Eutergesamtsiegerin wurde JONGLEUR Sarina

von Hansjörg Taxacher, die auch Eutersiegerin bei der Braunvieh-Bundesschau 2015 war.

Foto: Winkler

TERMIN: DIE LANGE NACHT DER FORSCHUNG 2016

Rinderzucht – traditionelle Fertig-keit im High-Tech-Gewand Die Forschung gehört zu den wich-tigsten Aufgaben der RINDER-ZUCHT AUSTRIA. Die österreichi-schen Nutztierwissenschaftler genie-ßen international einen hervorragen-den Ruf. Die “Forschungsabteilung“ der österreichischen Rinderzucht ist in der Zuchtdata EDV Dienstleistungs GmbH organisiert. Diese ist eng ver-netzt mit den 40 Mitgliedsorganisatio-nen, den Universitäten im In- und Ausland, den Ministerien, den Wirt-schaftspartnern und natürlich auch den Besamungsstationen. „Bei der Umsetzung der Zuchtpro-gramme üben die Besamungsstationen eine Schlüsselfunktion aus. Deshalb ist es nicht zufällig, dass wir einem breiten Publikum unsere Forschungs-schwerpunkte im Rahmen der langen Nacht der Forschung an der Besa-mungsstation näher bringen wollen“, so der Geschäftsführer der Besa-mungsstation, Dr. Josef Miesenber-ger.

In den aktuellen Projekten werden Möglichkeiten der effizienten Milch- und Fleischproduktion unter Berück-sichtigung von „Klimazielen“ ebenso behandelt wie die Weiterentwicklung der Zuchtziele unter sich ändernden wirtschaftlichen und gesellschaftli-chen Rahmenbedingungen. Aber auch die Nutzung der genomischen Infor-mationen aus dem Zellkern ermög-licht neue Möglichkeiten für die Rin-derzüchter. Zurzeit ist die RINDER-ZUCHT AUSTRIA Projektträger bei den Forschungsaktivitäten OptiGene, Efficient Cow, Elektronisches Stall-buch, Effizienz Rechner und leitender Projektpartner bei den Projekten Ge-ne2Farm undADDA (Advancement of Dairying in Austria). Nutzen Sie am 22. April 2016 von 17:00 - 22:00 Uhr die einmalige Gele-genheit, um an der Besamungsstation in Hohenzell, OÖ, in die spannende Forschungsarbeit rund um die Rinder-zucht einzutauchen. Nähere Informati-onen erhalten Sie unter www.langenachtderforschung.at

Betriebsbesichtigung der Almwirtschaft von Jakob Prantl in Sölden, Tirol, v.l.: Raphael Kuen, Davido Vicario, Lukas Kalcher, Günter Winter, Leopold Pargfrieder, Franz Sturmlechner, Martin Mayerhofer, Daniele Vicario, Hannes Lehner, Christa Egger-Danner, Jakob Prantl, Sepp Lederer Foto: ZAR

ZAR-SKITAGE IN SÖLDEN UND OBERGURGL, TIROL

Traditionell nach dem ZAR-Seminar in Salzburg nahmen sich wieder 15 Schibegeisterte Rinderzüchter und Mitarbeiter der Rinderzucht zwei Ta-ge Urlaub, um in die bekannten Schi-gebiete Sölden und Obergurgl einzu-tauchen. Unter der fachkundigen Füh-rung durchs Gelände von Schilehrer

Raphael Kuen, GF des Tiroler Grau-viehzuchtverbandes und die Verkösti-gung auf höchstem Niveau in der Almhütte von Jakob Prantl in Sölden (Obmann Stv. des Tiroler Grauvieh-zuchtverbandes), wurden die Skifans auch heuer bestens betreut. Ein herzliches Dankeschön!

Page 8: ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA · April, Ausgabe 4/2016 Themen in dieser Ausgabe ERFOLGREICHE ZUCHT BRAUCHT MODERNE ZWS • Erfolgreiche Zucht braucht moderne ZWS • Leistungsprüfung

ZAR-Kuhrier RINDERZUCHT AUSTRIA

8 ZAR-Kuhrier Ausgabe 4/2016

TERMINE

16. - 17. April 2016

9. Bundesfleischrinderschau Mayerhoferstraße 12 5751 Maishofen In Summe werden 250 Tiere und 17 verschiedener Rassen gerichtet. Besuchen Sie das Schautagebuch auf www.fleischrinder.at

16. - 17. April 2016 Jungzüchterprofi, Modul 7 Greinbachhalle, Penzendorf 268, Steiermark

19. - 20. April 2016 Dreiländerseminar Deutschland - Österreich - Schweiz Schwägalp, Säntis, Appenzell, Schweiz

29. Mai 2016 Weltmilchtag und Tag der offenen Tür LFS Pyhra, 3143 Pyhra, Kyrnbergstraße 4

22. April 2016 17:00 - 22:00 Uhr

Lange Nacht der Forschung Oberösterreichische Besamungsstation in Hohenzell www.langenachtderforschung.at

22. - 24. April 2016 Jungzüchterprofi, Modul 8 Agrarzentrum WEST, Brennbichl 53, 6460 Imst, Tirol

IMPRESSUM Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) 1200 Wien, Dresdner Straße 89/19

Tel.: +43 1 334 17 21 | Fax: +43 1 334 17 13 | E-mail: [email protected] Internet: http://zar.at

www.rinderzucht-austria.at

Lukas Kalcher