Zeitschrift für Naturforschung / B / 25...
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IMIDAZOL- UND BENZIMIDAZOL-A-CARBONSÄUREESTER 1103
nen Isotropiepunkten überein. Nur in zwei Fällen haben sich Unterschiede ergeben. Auf ähnliche Beobachtungen wird in der Literatur hingewiesen15. Die Ursache ist jedoch bisher unbekannt.
Alle dargestellten Alkoxypropionate sind mono- trop. Wenn man die niedrigschmelzenden Komponenten betrachtet, steht dies im Einklang mit der Zusammenstellung von K a s t 9, nach der die Zahl der enantiotropen kristallinen Flüssigkeiten mit fallendem Schmelzpunkt stark abnimmt. In der untersuchten Substanzklasse befinden sich aber auch relativ hochschmelzende monotrope Verbindungen. Die entsprechenden Fettsäureester, als deren Oxaverbin- dungen die Alkoxypropionate aufgefaßt werden können, sind jedoch nahezu ausschließlich enantio- trop, so daß der veränderte Charakter den Ätherbindungen zugeschrieben werden kann. Beim Austausch einer Methylengruppe gegen ein Sauerstoffatom
werden das Molekülvolumen und die Polarisierbarkeit des Moleküls vermindert. Daher ist eine geringere Wechselwirkung zwischen Molekülen der Schmelze zu erwarten, ähnlich der, die sich in den verringerten Siedepunkten der Dialkyläther im Vergleich mit den Kohlenwasserstoffen äußert. Dieser geringe Unterschied der Kohäsionsenergie reicht offensichtlich aus, um den direkten Übergang vom kristallinen zum isotrop-flüssigen Zustand zu begünstigen, so daß die cholesterinische Phase nur beim Abkühlen der isotropen Schmelze existent ist. Ebenso scheint die verminderte intermolekulare Energie auch für die Abwesenheit der höhergeordneten smektischen Phase verantwortlich zu sein.
Für die Darstellung und mikroskopischen Untersuchungen möchten wir Herrn H . H a ss und für die re- fraktometrischen Messungen Frl. G. G r a b e unseren Dank aussprechen.
Synthese und Eigenschaften von Imidazol- und Benzimidazol-N-carbonsäureestern
H. R ö c h l i n g * und K. H. B ü c h e l **
(Z. Naturforsch. 25 b, 1103— 1110 [1970] ; eingegangen am 6. Mai 1970)
Durch Umsatz der Natriumsalze von 2-Trifluormethyl-benzimidazolen und Tribromimidazol mit Chlorameisensäureestern werden die entsprechenden TV-Carbonsäure-Derivate erhalten. Diese stellen eine neuartige Gruppe insektizider und acarizider Wirkstoffe dar, deren Wirkungsweise wahrscheinlich durch Entkopplung der oxydativen Phosphorylierung verursacht wird.
Elektronegativ substituierte, NH-acide Imidazole und Benzimidazole sind gute Herbizide. Sie hemmen den photosynthetischen Elektronentransport im Bereich der 2. Lichtreaktion und unterbinden bei höheren Konzentrationen auch die cyclische Photophosphorylierung (Entkopplung der ATP-Bildung) 2. NH-acide Imidazole und Benzimidazole besitzen auch insektizide Eigenschaften und entkoppeln schon in sehr geringen Konzentrationen die oxydative
Sonderdruckanforderungen an Dr. K a r l H e in z B ü c h e l , Farbenfabriken Bayer A.G., Forschungszentrum Abt. Schädlingsbekämpfung, D-5600 Wuppertal-Elberfeld., Postfach 21.
* Farbwerke Hoechst AG, Hoechst, Wiss. Hauptlaboratorium.
** Farbenfabriken Bayer AG, Forschungszentrum Wuppertal- Elberfeld.
1 K . H. B ü c h e l , F. K ö r t e , A. T r e b s t u . E. P i s t o r i u s , Angew. Chem. 77, 911 [1965] ; Angew. Chem. int. Edit. 4, 789 [1965] ; K . H. B ü c h e l u . W. D r a b e r , Progress in Photosynthesis Research, Vol. III, 1777, Herausg. H. M e t z n e r , Tübingen 1969.
Phosphorylierung in Rattenherz-Mitochondrien 3 und in Hausfliegen 4.
Durch Substitution am Imidazol-Molekül versuchten wir die insektiziden Eigenschaften zu verstärken, wobei gleichzeitig eine Verminderung der Phytotoxi- zität erreicht werden sollte. Eine Substanz mit ähnlich breitem bioziden Spektrum wie die elektronegativ substituierten Imidazole und Benzimidazole ist 4.6-Dinitro-2-sek.butylphenol. Aus diesem Nitrophe-
2 K. H . B ü c h e l , W . D r a b e r , A. T r e b s t u . E. P i s t o r i u s , Z. Naturforsch. 21 b, 243 [1 9 6 6 ] .
3 K. H. B ü c h e l , F. K ö r t e u . R . B. B e e c h e y , Angew. Chem. 77 , 814 [1 9 6 5 ] ; R . B. B e e c h e y , Biochem. J. 98, 2 84 [1 9 6 6 ] ; O. T. J o n e s u . W. A. W a t s o n , Nature [London] 208, 1169 [1 9 6 5 ] .
4 R . L. W i l l i a m s o n u . R . L. M e t c a l f , Science [Washington] 1 5 8 ,1 6 9 4 [1 9 6 7 ] .
5 K. R e i c h n e r , H . H a b i c h t , K. H ä r t e l u . L. E m m el, Angew. Chem. 74 , 9 94 [1 9 6 3 ] .
This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License.
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1104 H. RÖCHLING UND K. H. BÜCHEL
nol erhielt man durch Veresterung mit verschiedenen Säuren sowohl ein spezifisches Acarizid („Acri- cid“ ®), als auch ein Kontaktherbizid („A retit“ ®) 5.
Substitutions-Reaktionen an der NH-Gruppe ändern durch Aufhebung der intermolekularen Assoziation die Löslichkeit und damit die Transport- Eigenschaften von Imidazolen und Benzimidazolen, so daß man Verbindungen mit veränderten biologischen Eigenschaften erwarten kann. Da wir annehmen, daß die NH-Gruppe der „Toxophor“ aktiver Imidazole und Benzimidazole i s t1) 6, mußten solche Schutzgruppen gefunden werden, die z. B. eine direkte Kontaktwirkung auf Pflanzen verhindern, jedoch auf Grund der besseren Löslichkeit des Moleküls ein Eindringen in den Insektenorganismus erleichtern. Am W irkungsort muß die Schutzgruppe abspaltbar sein.
Wir versuchten eine Änderung der Transporteigenschaften durch 7V-Alkylierung zu erreichen. Solche A^-Alkyl-imidazole 7’ 8 zeigen zwar stark verminderte Phvtotoxizität, jedoch ist die insektizide Aktivität nur geringfügig verbessert. Obwohl dies schon auf eine erhöhte Spezifität hinweist, ist der Effekt wahrscheinlich wegen der Stabilität der N- Alkyl-Bindung nicht sehr ausgeprägt. Die Acylierung NH-acider Imidazole und Benzimidazole mit aliphatischen Säurechloriden gelingt nicht7. Nur durch Reaktion mit aromatischen Säurechloriden erhält man V-Acyl-Derivate 8, die jedoch auch leicht hydrolysieren 9 und daher phytotoxisch sind.
A-Carbonsäureester von Imidazolen und Benzimidazolen jedoch liegen mit ihrer Hydrolysestabili
tät zwischen den alkylierten und acylierten Produkten. /V-Carboäthoxy-tribromimidazol z. B. (Tab. 2 , Nr. 41) wurde mit 0,1 N Natronlauge in Alkohol/ Wasser titriert. Die Verbrauchszeit von einem Äquivalent NaOH (Spaltung der N — C-Bindung), beträgt schon 28 Minuten. Die A/-Carbonsäureester-Gruppe verbessert außerdem die allgemeinen Löslichkeitseigenschaften des Moleküls.
Wir stellten ein Anzahl von Imidazol- und Benz- imidazol-carbonsäuren her und konnten insbesondere bei den 2-Trifluormethyl-di- und trichlor-benz- imidazol-Derivaten eine deutliche Verstärkung der insektiziden Eigenschaften und Verminderung der Phvtotoxizität beobachten (vgl. Tab. 2) 14_16.
Zur Darstellung von N-Carbonsäureestern NH-acider Imidazole und Benzimidazole
Elektronegativ substituierte Imidazole und Benzimidazole verhalten sich wie schwache Säuren und werden vorteilhaft über ihre Natriumsalze (1) in absolutem Aceton oder Acetonitril mit Chlorameisen- säureestern umgesetzt. Da Carbonsäureester von NH-aciden Imidazolen und Benzimidazolen leicht unter Bildung von A-Alkyl-Derivaten decarboxylie- ren, wird die Ausbeute verbessert, wenn das Natriumsalz mit dem Chlorameisensäureester nur bis kurz unter den Siedepunkt des Lösungsmittels erhitzt wird. Carboalkvl-mercapto-Derivate (vgl. Tab. 1, Nr. 33 und 35) werden in der gleichen Weise aus Chlorameisensäurethioestern hergestellt.
CI
CLii e i
c
ei
>—CF, • Na® + CICOOCH,
CICI
> -C F a
CI3
COOK
CI'
CI'
(H)
H
C F 3
H (a)
Proton (a) r = 2.18
1. c. 2, K. H.
S. 250.B üch el u . A. Co n t e , unveröffentlichte Ergebnisse.
CLAceton
20h-* 4 0 - 5 0 ° CI'
V> - c f 3
SN
H(a) COOCH3
2 Proton (a) r = l,78
2-Trifluormethyl-4.5-6-trichlor-benzimidazol wird durch Chlorierung von Benzimidazol in Wasser erhalten 8. Es liegt das vic. Trichlorbenzimidazol vor, wie sich durch Vergleich mit dem aus 1.2-Diamino- 3.4.5-trichlorbenzol hergestellten Benzimidazol ergibt 8. Von den möglichen isomeren Carbonsäure- Derivaten 2 und 3 liegt Struktur 2 vor, wie sich aus
8 K. H. B ü c h e l , Hemmstoffe der Photosynthese V, Z. Naturforsch.. im Druck.
s H. A. St a a b , Angew. Chem. 74, 407 [1 9 6 2 ] .
IMIDAZOL- UND BENZIMIDAZOL-A-CARBONSÄUREESTER 1105
folgenden Gründen ergibt: Der chemical shift des Phenylprotons von r = 2,18 (vgl. 4) auf r = l,7 8 bei 2 wird mit großer Wahrscheinlichkeit durch die benachbarte N — CO-Gruppe hervorgerufen. W eiterhin konnten wir zeigen, daß ein Benzimidazol, das
in allen 4 Positionen des Benzolringes substituiert ist (vgl. Substanzen 5 bis 8 ) nicht mit Chlorameisen- säureestern umsetzbar ist. Die /V-Carbonsäureester- gruppe in 2 sollte daher der nicht halogenierten 7-Stellung benachbart sein.
Cl Cl Cl Br1 1 1 1
CH3\ y \ ^ K C H s ^ /X ^ v C l \ / V \|l > -C F 3 I || > -C F 3 I || / - C F 3 I || S - C F a
C H - r ^ X /^ N C l A / x X C K X / ^ I TH I H I H I H
Cl Cl Cl Br
3 6 7 8
Die Darstellung von 2-Trifluormethyl-5.6-dichlor- benzimidazol8, 2-Chlor- 10 und von 2-Methylmer- capto-benzimidazolen 11 ist beschrieben. Tribromimi- dazol wird nach 1. c. 12 hergestellt.
Biologische Eigenschaften
In Tab. 2 werden die biologischen Eigenschaften 13,14 einiger 2-Trifluormethyl-4.5.6-trichlorbenz- imidazol-./V-carbonsäureester15 mit denen der Ausgangsverbindung verglichen. Die Verbindungen zeigen gute Wirksamkeit gegen Raupen und Milben, sind auch ovizid gegen Milben und voll wirksam gegen Phosphorester-resistente Stäm m e16. Ihre Aktivität nimmt mit wachsender Länge des Ester-Alkylrestes zu (vgl. Tab. 2, Spalte 4 ). Das Maximum wird bei dem Carbo-n-propoxy-Derivat 15 erreicht, welches gegenüber Tetranychus tellarius 9-mal aktiver ist als das Ausgangs-Benzimidazol 9 und 14-mal aktiver als Methylparathion. Eine weitere Verlängerung des Alkylrestes hat eine Verminderung der Aktivität
zur Folge. Benzimidazol-V-carbonsäureester besitzen auch gute Aktivität bei Plutella maculipennis-Larven, hier sind einige etwa 11/2- bis 21/ 2-mal aktiver als Endrin.
Die Warmblütler- und Phytotoxizität nimmt mit wachsendem Alkylrest ab; die beste Pflanzen- und Warmblütlerverträglichkeit wird bei den Verbindungen 29, 18 und 20 erreicht.
Bemerkenswert ist, daß die Benzimidazol-./V-car- bonsäureester der Tab. 1 noch aktiv gegenüber Insekten- bzw. Milbenstämmen sind, die Resistenz gegen Chlorkohlenwasserstoff- und Organophosphor- Insektizide entwickelt haben. Sie sind keine Cholinesterase-Inhibitoren und werden deshalb auch in ihrer insektiziden Wirkung durch Synergisten wie „Sesamex“ nicht verstärkt. Ihre insektiziden bzw. acariziden Eigenschaften beruhen wohl darauf, daß sie wie die halogenierten 2-Trifluormethyl-benzimi- dazole 3’ 4 die oxydative Phosphorylierung im Insektenorganismus entkoppeln.
10 0 . Kym u . L. R a t n e r , Ber. dtsch. diem. Ges. 45 , 3 2 5 3 [1 9 1 2 ] .
11 Org. Synth. 30, 56, John Wiley and Sons, Inc., New York 1950; K. F u t a k i , J. pharmac. Soc. Japan 74 , 1365 [1954] ; H. Z in n e r , O. S c h r i t t u . G. R e m b a r z , Chem. Ber. 90, 2852 [1957].
12 I. E. B a l a b a n u . F. L. P y m a n , J . chem. Soc. [London] 121,947 [1922].
13 Die biologischen Teste wurden am Woodstock Agricultural Research Centre, Shell Research Ltd., Sittingbourne, von N. v. T iel u. J. C. F e l t o n durchgeführt.
14 Unabhängig von unseren Arbeiten wurde diese Stoffklasseauch von Wissenschaftlern der Fisons Pest Control, Ltd.Jealott’s Hill Res. Station, Berkshire, England, gefunden und die biolog. Eigenschaften erkannt. Vgl. D. T. S a g
g e r s u. M . L . C l a r k , N a tu r e [L o n d o n ] 215, 275 [1967] ; D . M . B o w k e r u . J. E. C a s id a , J. a g r ic . F o o d C h e m . 17, 956 [1969]. D ie V e rb in d . 39, T a b . 1, is t in z w isc h e n a ls d a s A c a r iz id F e n a z a flo r , F e n o f lu r a z o le b zw . L o v o za l (NC 5016) in d e n H a n d e l g eb ra c h t w o rd en (F is o n s P e s t C o n tro l L t d .) . V g l. N ie d . P a t . 6 501 323 vom 2. 2. 1965/3. 8. 1966, F is o n s P e s t C o n tr o l L t ., B r it . P a t . 21845/64 (Erf. D . E. B u r t o n , A. J. L a m b ie , G. T . N e w b o l d , A. P e r c i v a lu. I. R . S e n c ia l l ) F iso n s P e s t C o n tro l.
15 DAS 1 297 400 v. 15. 4. 1965/12. 6. 1969 (E rf. H . R ö c h l i n g , K . H . B ü c h e l u . F . K ö r t e ) S h e ll In t. R e s . M a a t. N .V .
16 Diese interessanten biologischen Eigenschaften wurden bereits im Juli 1963 von N. v. T i e l u . J. C. F e l t o n in Woodstode erkannt.
1106 H. RÖCHLING UND K. H. BÜCHEL
CI
c k / V n ,Nr. Formel (R = |j 'S
C l A A N 7C F 3 Schmp. Bruttoformel
[°C]
Analyse
[Molgew.] C H N CI S
C iiH 9F 3N 2 0 2 Ber. 51,2 3,5 10,9(258) Gef. 51,7 3,9 1 1 , 1
Ci2 H 9F 3N 2 0 2 Ber. 53,3 3,3 10,4(270) Gef. 53,9 3,7 1 0 , 1
Ci6H n F 3 N 2 0 2 Ber. 60,0 3,4 8 , 8
(320) Gef. 59,1 4,2 8,9
C n H 8 ClF3 N 2 0 2 Ber. 45,2 2,9 9,6 1 2 , 1
(292,5) Gef. 45,4 3,0 10,3 12,3 —
C u H 6Cl3F 3N 2 0 2 Ber. 36,5 1 , 6 7,7 — —
(361,5) Gef. 36,3 2,3 7,0 — —C1 0H 4Cl3F 3N 2 O2 Ber. 34,5 1 , 2 8 , 1 - -
(347,5) Gef. 34,5 1,5 8,9 — —
Ci3 HioCl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 36,1 2,7 7,6 - -
(365,5) Gef. 38,8 2 , 8 7,3 — -
Ci5 H 6Cl3F 3 N 2 0 2 Ber. 43,9 1,5 6 , 8 - -
(409,5) Gef. 44,5 2,4 6,9 — —
Ci2H 6Cl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 38,5 1 , 6 7,5 - -
(373,5) Gef. 38,8 1 , 8 7,5 — -
C n H 5Cl4 F 3 N 2 0 2 Ber. 33,3 1,3 7,0 - -
(396) Gef. 33,5 1,5 7,0 - -
Ci6H 8Cl3F 3 N 2 0 2 Ber. 45,3 1,9 6 , 6 - -
(423,5) ) Gef. 45,3 2,3 6,4 - -
C n H 5 BrCl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 30,0 1 , 1 6,3 - -
(440,5) Gef. 30,4 1,4 6,3 - -
Ci4 H 12C13 F 3 N 2 0 2 Ber. 41,6 2,9 6,9 - -
(403,5) Gef. 41,8 3,1 6 , 8 - -
Ci3H 8C13 F 3 N 2 0 2 Ber. 40,3 2 , 0 7,2 - -
(387,5) Gef. 40.5 2 , 1 7,7 - -
C i2H 8C13 F 3 N 2 0 2 Ber. 38,4 2 , 1 7.4 - -
(375,5)
Tab. 1.
Gef. 38,4 2 , 1 7,4 — —
-C F - ,
COOC2 H 5
/ V ^C F 3
V .
CO O CH 2CH = C H 2
/ \ ^ N V^ - c f 3
CO O CH 2 - C 6 H 5
CF- c f 3
4 V ^ N
ICOOC2 H 5
5 RICOOC2H 5
6 RI
COOCHg7 R
ICOOCH2CH(CH3 )2
8 R
c o o c 6 h 5
9 RICOOCH2C H =C H 2
10 RICOOCH2CH2Cl
11 RI
COOCH2C6 H 5
12 RI
COOCH2CH2Br
13 R|COO(CH2 )2CH(CH3 )2
14 R CH3
COOCH2 - C = C H 2
15 RI
COOCH0CH0 CH3
7 4 - 7 7
5 3 - 5 6
6 5 - 6 8
4 8 - 5 0
1 1 0 -1 1 3
1 3 7 -1 4 1
8 9 - 9 1
1 3 8 -1 4 1
7 3 - 7 5
1 4 4 -1 4 6
9 8 - 9 9
7 2 ,5 -7 3 ,5
9 0 -9 1
9 5 - 9 6
IMIDAZOL- UND BENZIMIDAZOL-A-CARBONSÄUREESTER 1107
CI
Nr.c k / V n
Formel (R = j ' S — C l ^ V ^ N
C F 3 Schmp.
[°C]
Bruttoformel
[Molgew.] C
Analyse
H N CI S
16 R 1 3 5 ,5 -1 3 6 Ci2 H 8Cl3F 3 N 2 0 2 Ber. 38,4 2 , 1 7,4 - -|COOCH(CH3 ) 2 (375,5) Gef. 38,0 1 , 8 7,8 - -
17 R 8 9 ,5 -9 0 ,5 Ci3 HioCl3F 3 N 2 0 3 Ber. 38,5 2,4 6,9 - -|COOC2 H 4 OC2 H 5 (405,5) Gef. 38,7 2,7 6 , 8 — —
18 RI
6 6 ,5 -6 7 ,5 Ci5 H i4Cl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 43,3 3,3 6,7 - -
COO(CH2 )5CH3 (417,5) Gef. 43,0 3,3 7,2 - —
19 R 1 2 7 ,5 -1 2 8 ,5 Ci4HioCl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 41,7 2,7 6,9 - -
C O O -< (^ ] (402,5) Gef. 41,1 2,9 6,7 - -
2 0 R CH 1 2 3 -1 2 4 Ci4 H i2Cl3 F 3 N 2 0 2 Ber. 41,6 2,4 6,9 - -
COOCHCH(CH3 ) 2 (403,5) Gef. 41,8 2,5 7,1 - —
2 1 R
COOCH2- /
1 0 8 ,5 -1 0 9 Ci6H 14Cl3F 3 N 2 0 2
(429,5)
Ber.
Gef.
44,7
45,1
3.3
3.4
6,5
6 , 8 - -
2 2 R 4 8 ,5 -5 1 Ci6 H i6Cl3F 3 N 2 0 2 Ber. 44,5 3,7 6,5 - —jCOO(CH2 )6CH3 (431,5) Gef. 44,9 3,8 6 , 2 - -
23 R 3 7 - 3 9 Ci9 H 2 2Cl3F 3 N 2 0 2 Ber. 48,3 4,6 5,9 - -|
COO(CH2 )9CH3 (473,5) Gef. 48,2 4,4 6 , 0 - —
CI
24Clx / \ / K
1 II > - c iC K \ / X N 1 1
CI COOC2 H 5
1 3 8 -1 3 9 c 1 0 h 5c i 5n 2 o 2
(362,5)Ber.Gef.
33.133.1
1,31,7
7.77.8
- -
25 R 1 1 3 -1 1 4 ,5 CiöHi2C13F 3 N 2 0 2 Ber. 43,4 2,9 6,7 - -
C O O -<^ (415,6) Gef. 44,6 3,6 6,7 - -
26
o 2N \ / V ^ N
1 1 > C1 \ / ^1COOC2 H 5
97 Ci0 H 8C1N3 O4
(269)Ber.Gef.
44,644,3
3.03.0
15,615,3
-
-
27
C k . / \ / N .
1 / _Cl\ / N
COOC0 H 5
78 Ci0H 8C12N 2O2(259)
Ber.Gef.
46,446,6
3.13.1
10,810,2 -
-
28 R 7 9 ,5 -8 0 Ci3H ioC13F3N 20 2 Ber. 40,0 2,6 7,2 - -
COO(CH2)3CH3 (389,5) Gef. 40,3 2,4 7,4 - -
29 R 5 3 - 5 4 Ci4H i2CI3F3N 20 2 Ber. 41,6 2,9 6,9 - -
COO(CH2)4CH3 (403,5) Gef. 41,6 3,2 7,0 - -
30 R CH3 1 1 0 ,5 -1 1 1 Ci 3H ioC13F 3N 20 2 Ber. 40,1 2,5 7,2 - -
c o o c h c h 2c h 3 (389,5)
Tab. 1.Gef. 40,3 2,4 7,5 — —
1108 H. RÖCHLING UND K. H. BÜCHEL
ClI
C k ^ / V / N Nr. Formel (R = I II / — C F 3 Sehmp.
ciA Ä n x [°C]Bruttoformel
[Molgew.] CAnalyse
H N Cl
C1 2 H 7CI4 F 3 N 2 O2 Ber. 35,2 1,7 6,8 —
(410,2) Gef. 35,6 2,0 6,7 —C12H7Cl3F3BrN202 Ber. 31,8 1,5 6,2 23,4
(454,2) Gef. 32,1 1,5 6,4 23.7C iiH 6Cl3F3N 20S Ber. 35,0 1,6 7,4 -
(377,5) Gef. 35,3 1,7 7,6 —
Ci 2H 13C1N20 2S Ber. 50,6 4.6 9,8 12,5(284,5) Gef. 50,9 4.4 9,6 12,3
C10H4C13F3N 2OS Ber. 33,0 1.1 7,7 29,3
(363.5) Gef. 32.9 1.1 7,6 29.1
C1 1 H 7CI2F 3 N 2 O2 Ber. 40.0 2.1 8,6 21,7(327,2) Gef. 40,1 2,7 8,1 22,3
Ci2H9Cl2F3N 20 2 Ber. 42,2 2.6 8,2 20.8(341,2) Gef. 41,8 3.1 7,8 20,5
Ci2H 9F 3N406 Ber. 39,8 2.5 15,5(362,2) Gef. 40,0 2.4 15,6
C1 ..H7CI0F 3 N 0O2 Ber. 48.0 1,9 7,5(375,1) Gef. 47,8 2,2 7,7
C10H9CI0F3N2O2 Ber. 42.3 2,6 8.2(341.2) Gef. 42,7 2.6 8,0
Ci0H 5CloF3N o02 Ber. 38.3 1.6 8.9(313,1) Gef. 38,7 2,0 8.9
CisHnCfeFsNaOa Ber. 44,0 3,1 7,9(355,1) Gef. 44,0 3,1 8,0 —
31 RICOO(CH2)3Cl
32 RICOO(CH2)5CH2Br
33 R ICOSC2H5
Cl
34
35 R
I
S - C H 3
C O O (C H 2)2- C H 3
COCH3
Cl2.
36 H3C ^ \ / " " N
Cl2>
/ -C F i
\
37 H a C ^ V / ^ N ^
CO O CH 3
-Nv- C F 3
38
39
40
COOC2H 5
o 2n v / \ ^ nV c f 3
'N IC O O (C H 2)2C H £
c k / V n
I IIC l A / ' N
I
C F 3
Cl
C K V X N
COOC6H 5
- c f 3
C O O (C H 2)2C H 3
c i ^ y x ^ x> - c f 3
41 c i A / V
CL
o = c - o c h 3
- c f 3
1 0 9 -1 1 0
1 1 3 ,5 -1 1 4 ,5
1 1 3 -1 1 4
6 7 ,5 -6 8
157 — 158
1 2 5 -1 2 7
100
1 1 3 -1 1 5
1 0 3 -1 0 4
6 3 - 6 4
142
42 c K X / ^ NI
o = c - o c h 2- c h (C H S>*
88
8,5
8,8
9,2
Tab. 1.
IMIDAZOL- UND BENZIMIDAZOL-/V-CARBONSÄUREESTER 1109
Nr.
Cl1
C k A / N , Formel (R = 1 % -
c k \ A n
-C F 3 Schmp. [°C]
Bruttoformel[Molgew.]
Analyse C H N Br S
Br _
43 \ N / 3 6 - 3 8 CeH5Br3 N202 Ber. 19,1 1,3 7,4 — —
1 (377) Gef. 19,3 1,4 7,3 — —COOC2 H 5
Br _
/ Br44 \ N / 5 8 - 6 4 C n H 7 Br3 N 2 0 2 Ber. 30,0 1,6 6,4 — —
1(439) Gef. 31,7 2,5 6,4 — —
C 0 0 C H 2 - C 8 H 5
Br _ T/ V - B r
45 \ N / 9 5 - 9 8 C5 H 3 Br3 N 2 0 2 Ber. 16,5 0,8 7,7 6 6 , 1 -1
(363) Gef. 17,2 1,1 7,8 65,9 -COOCH 3
Tab. 1. Imidazol- und Benzimidazol-A-carbonsäureester.
Formel L D 5 0 LD 50 LD 50
ClI
Nr. C k / V N Plutuella Tetranychus Warmblütler Herbizide17
(vgl. R = , 1 1 > C F 3 m aculipennis telarius A ktivitätTab. 1) C K V X N (Larven) 27H. A.
1 [y/cm 2] [y/cm 2] [mg/kg Maus]
„Endrin“ 0,14 _ 1 0 - 1 2 _, ,Methylparathion‘ ‘ — 0 , 1 1 30 —Cl
J
C l ^ / V / NIX 7 - C F 3 0,14 0,07 55 49
C K V X AH
6 R -C O O CH g 0,056 0 , 0 2 2 50 425 R -C O O C 2 H 5 0,07 0,013 400 26
16 R -C 0 0 C H (C H 3 ) 2 0,15 0,009 — 1915 R -C O O C H 2 CH2CH3 0,095 0,0078 400 4428 R -C 0 0 (C H 2 )3CH3 0,105 0 , 0 1 2 400 3029 R -C 0 0 (C H 2 )4 CH3 0,07 0 . 0 1 2 400 1718 R -C 0 0 (C H 2 )5 CH3 0,095 0,018 127 17
7 R - C 0 0 C H 2 CH(CH3)2> 0,056 0 , 0 2 2 1 0 0 - 2 0 0 282 0 R -C 0 0 C H C H (C H 3 ) 2 0,28 0 , 0 2 2 808 26
1CH3
17 R - C 0 0 C 2 H 4 0C 2H 5 0,095 0 , 0 2 2 — 4535 R -C O S C H 3 0,17 0 , 0 2 2 — 40
Tab. 2. Zunahme der insektiziden Eigenschaften und Abnahme der Warmblüter- und Phyto-toxizität durch Umsatz mit Chlor-ameisensäureestern.
17 Die herbizide Aktivität wurde an folgenden 6 Spezies mit einer Aufwandmenge von 1 kg/ha geprüft: Echinochloa crusgalli, Lepidium sativum, Digitaria sanguinalis, Amaranthus retroflexus, Bromus tectorum, Lemma minor. In jeder Spezies wird die herbizide Aktivität in einer gleitenden Skala von 0 — 9 bestimmt. 0 bedeutet keine Einwirkung, 9 Abtötung der Pflanze. In der „Summe der herbiziden Aktivität“ ( 2 H.A.) sind die an den 6 Spezies ermittelten Zahlen zusammengezählt. 2 H.A. = 54 ist bei dieser Bestimmungsmethode also die höchste erreichbare Aktivitätsziffer.
1110 W. DEDEK UND KH. LOHS
Experim enteller Teil *
1 -Carbäthoxy-tribromimidazol (Tab. 1, Nr. 41)
58,5 g (0,19 Mol) Tribromimidazol werden in 200 ml absolutem Acetonitril zusammen mit 14,4 g (0,19 Mol) 90,3-proz. Natriumäthylat suspendiert. Eine exotherme Salzbildung tritt ein und die Mischung färbt sich rot. Man rührt, bis das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt ist. Dann wird filtriert, und eine Lösung von 20,5 g (0,19 Mol) Chlorameisensäure- äthvlester in absolutem Acetonitril wird zugetropft. Unter Rühren erhitzt man das Reaktionsgemisch 4 Stdn. auf 75°, filtriert nach dem Abkühlen das gebildete Natriumchlorid ab und dampft das Filtrat ein. Der Rückstand wird mit Diäthyläther verrieben. Nach dem Filtrieren und Eindampfen der Atherlösung erhält man reines 1-Carboäthoxy-tribromimidazol (47,8% d. Th.). Schmelzpunkt und Analyse siehe Tab. 1, Nr. 41. Alle anderen in Tab. 1 aufgeführten Imidazol-carbonsäure- ester werden analog dieser Vorschrift hergestellt.
1 -Carbomethoxy-2-trifluormethyl-4.5.6-trichlor- benzimidazol (Tab. 1, Nr. 6)
17 g (0,05 Mol) 2-Trifluormethyl-4.5.6-trichlor-benz- imidazol werden in 80 ml absolutem Aceton gelöst und2 Stdn. mit 4,13 g (0,05 Mol) 90-proz. Natriumäthylat gerührt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert und unter Rühren mit 5,56 g (0,05 Mol) Chlorameisensäure- methylester versetzt. Man rührt dann 10 Stdn. bei 40°. Nach dem Filtrieren und Verdampfen des Lösungsmittels wird der Rückstand aus Ligroin 80 — 100° umkristallisiert. Ausbeute 17,3g (49,5% d. Th.). Schmelzpunkt und Analyse s. Tab. 1, Nr. 6. Alle anderen in Tab. 1 auf geführten Benzimidazolcarbonsäureester werden analog dieser Vorschrift hergestellt.
Tab. 1 gibt einen Überblick über die dargestellten N-Carbonsäureester von Imidazolen und Benzimidazolen.
* Die experimentellen Arbeiten wurden in den Laboratorien der ehemal. Shell Grundlagenforschung GmbH durchgeführt.
Zur alkylierenden Wirkung von Trichlorphon in Warmblütern
II. Verteilung von 14C in Organen und Leberproteinen bei Ratten nach Applikation von 14C-Trichlorphon
W o l f g a n g D e d e k und K a r l h e i n z L o h s *
Forschungsstelle für Chemische Toxikologie der Deutschen Akademie der Wissenschaftenzu Berlin, Leipzig
(Z. Naturforsch. 25 b, 1110— 1113 [1970] ; eingegangen am 22. Juni 1970)
14C — CH30-Trichlorphon wurde i. v. und i. p. an Ratten appliziert und 14C in Organen und Leberproteinen bestimmt. Die Hauptmenge wurde in Leber als nicht extrahierbarer 14C gefunden. Die spezifische Aktivität des 14C bleibt in den mit Ammonsulfat gefällten Globulinen und Albuminen der Leber auch nach mehrfacher Umfällung konstant, so daß 14C als chemisch fest am Protein gebunden anzusehen ist. Wahrscheinlich finden Alkylierungsreaktionen nicht nur an niedermolekularen Peptiden, z. B. Glutathion, sondern auch an Proteinen statt. Die Konsequenzen dieser Untersuchungen werden diskutiert.
In einer vorhergehenden A rbeit1 konnten wir zeigen, daß Serumproteine unter in vitro-Bedingun- gen von Trichlorphon methyliert werden. In der vorliegenden Mitteilung wird über die Untersuchung der methylierenden Eigenschaften des Trichlorphons in vivo berichtet.
Die an zahlreichen insektiziden Organophosphorverbindungen (OPV) beobachtete O-Desalkylierung wurde fast ausschließlich im Hinblick auf die ent-
Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. rer. nat. habil. K h . L o h s , Forschungsstelle für Chemische Toxikologie, X 701 Leipzig, Johannisallee 20.
* Anschrift der Verfasser: Dr. rer. nat. habil. W. D e d e k und Prof. Dr. rer. nat. habil. K h . L o h s , X 705 Leipzig, Permo- serstraße 15.
stehenden, nicht mehr toxischen Desalkylverbindungen untersucht. Erst in neuesten Arbeiten wird die Frage nach dem Mechanismus dieser in Warmblütern als Entgiftungsreaktion betrachteten O-Desalkylierung aufgegriffen. Übereinstimmend fanden H o l l i n g w o r t h 2 und F u k u n a g a et a l .3, daß das Tripeptid Glutathion durch eine enzymatisch katalysierte Reaktion an der SH-Gruppe zu S-Methyl- Glutathion methyliert wird; dieses konnte als 14C-S-
1 W. D e d e k u . K h . L o h s , Z. Naturforsch. 25 b. 94 [1970].2 R. M. H o l l i n g w o r t h , J. agric. Food Chem. 17, 987
[1969],3 K . F u k u n a g a , J. F u k a m i u . T. S h i s h i d o , Res. Reviews
25, 223 [1969].