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WIRTSCHAFT 9 Samstag, 9. Februar 2013 Bei Überkinger geht es weiter ÜBERKINGEN Der insolvente Mine- ralbrunnen Überkinger hat einen In- vestor gefunden: Der Trendgeträn- ke-Hersteller IQ 4 You GmbH aus dem oberbayrischen Obermeltin- gen übernimmt die 38 Mitarbeiter, Produktion, Logistik und Marken- rechte. Der neue Eigentümer kün- digte bereits an, unter anderem in eine Abfülllinie für Getränkedosen zu investieren. 2012 kam das Unter- nehmen auf 75 Millionen Füllungen – durch den Mineralbrunnen kom- men weitere 25 Millionen hinzu. Überkinger war 2010 aus dem größten Mineralbrunnen des Lan- des, der Mineralbrunnen Überkin- gen-Teinach AG, ausgegliedert und an eine Investorengruppe um den ehemaligen Danone-Generaldirek- tor Rolf Glöckler verkauft worden. Im Mai 2012 folgte aber die Insol- venz in Eigenverwaltung. frz Ziehl-Abegg AG Im Jahr 1910 von Emil Ziehl in Berlin als Hersteller von Elektromotoren gegründet, wurde der Sitz der heutigen Ziehl-Abegg AG nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kün- zelsau verlagert. Heute gehört das Unter- nehmen der Familie des Gründerenkels Uwe Ziehl, der zugleich Aufsichtsratsvor- sitzender ist. mfd t Hintergrund Ansprechpartner Wirtschaft Allee 2 | 74072 Heilbronn Tel. 07131 615-0 | Fax 07131 615-373 -366 Jürgen Strammer ............................... jüs -325 Heiko Fritze .......................................... frz -315 Isabell Voigt ........................... ivo/Service -299 Manfred Stockburger ............................... ......................... mfd/Wirtschaft regional -438 Jürgen Paul ........ jüp/Wirtschaft regional E-Mail [email protected] [email protected] Ziehl-Abegg spürt Rückenwind KÜNZELSAU Ventilatorenhersteller wächst um vier Prozent – Gut ins neue Jahr gestartet Von unserem Redakteur Manfred Stockburger D ie Künzelsauer Ziehl-Abegg AG sieht sich als aktueller Wachstumsmeister unter den Hohenloher Ventilatorenher- stellern. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 371 Millionen Euro erwirtschaftet – knapp vier Prozent mehr als im Ver- gleichsjahr 2011. „Wir haben uns besser entwickelt als unsere Wettbe- werber“, jubiliert Vorstandschef Pe- ter Fenkl. Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung in Europa gewesen, sagt der Manager. Trotz der schwierigen Weltwirt- schaftslage habe der Hersteller von Elektromotoren und Ventilatoren damit erneut eine Rekordmarke beim Umsatz gesetzt, heißt es in Künzelsau. Ventilatoren von Ziehl- Abegg werden unter anderem in Kälte- und Klimaanlagen eingesetzt und zur Belüftung von Ställen. Die Motoren aus dem Kochertal kom- men etwa in Aufzügen und For- schungs-U-Booten zum Einsatz, auch in Computertomografen. Die Firma gehört der Familie Uwe Ziehl. Ergebnis Zum Ergebnis sagt Fi- nanzchef Achim Curd Rägle ledig- lich, dass der Gewinn „genau auf Plan“ gewesen sei. „Wir sind zufrie- den.“ 2011 hatte die Firmengruppe ausweislich Unternehmensregister ein Vorsteuerergebnis von rund 25 Millionen Euro erwirtschaftet. Im vergangenen März hatte Ziehl- Abegg ein Ergebnis leicht unter dem Wert von 2011 erwartet. Mit dem Umsatzwachstum einher ging ein Wachstum der Belegschaft. 1750 der weltweit 3150 Beschäftig- ten arbeiten im Hohenlohekreis. Um dem Fachkräftemangel vorzu- beugen setzt das Unternehmen ne- ben der Ausbildung auch auf die In- tegration von Beschäftigten aus an- deren Ländern wie Portugal. Stolz sind die Hohenloher dabei auf ihre „ausgezeichnete Willkommenskul- tur für neue Mitarbeiter“, so Rägle. Außer der Zentrale in Künzelsau hat Ziehl-Abegg große Werke in Schön- tal-Bieringen und im Gewerbepark Hohenlohe in Waldenburg. Dort hat das Unternehmen im Ja- nuar mit dem Bau einer Fabrik be- gonnen, in der Elektro-Antriebe für Omnibusse und Lastwagen gefer- tigt werden sollen. Rund 25 Millio- nen Euro investiert Ziehl-Abegg in die neue Heimat des Tochterunter- nehmens Ziehl-Abegg Automotive. Aufträge hat dieses Unternehmen bislang noch keine in den Büchern. Ziehl-Abegg werde von der Automo- bilbranche aber durchaus wahrge- nommen, wie Peter Fenkl betont. Fertigung Die Künzelsauer setzen insgesamt auf eine hohe Ferti- gungstiefe in der Region, wenn- gleich auch sie Werke in Ungarn und in China betreiben. In Schöntal- Bieringen gehört zum Produktions- programm auch eine eigene Gieße- rei, in der unter anderem Ventilato- renflügel aus Aluminium in Eigenre- gie hergestellt werden. „Wir garan- tieren den Kunden rund um den Glo- bus stets unsere Top-Qualität“, for- muliert Technikvorstand Norbert Schuster den eigenen Anspruch. Auch ins neue Jahr ist die Ziehl- Abegg-Gruppe „gut gestartet“, sagt Peter Fenkl. Das gute Wachstum des vergangen Jahres sei nicht mit einem Vorzieheffekt zu erklären, be- tont der Vorstandschef. „Wir haben uns besser entwickelt als unsere Wettbewerber.“ Peter Fenkl, Vorstandschef Hohe Fertigungstiefe: Mitarbeiterin Nina Fetter montiert einen Ventilator bei Ziehl-Abegg im Werk in Schöntal-Bieringen, wo sich auch die eigene Gießerei befindet. Fotos: Ziehl-Abegg VW-Tochter MAN auf Talfahrt Nach einem schwachen Jahr rechnet der Lkw-Bauer auch 2013 mit schlechten Zahlen MÜNCHEN Die kriselnden Lastwa- gen-Märkte in Europa machen MAN nach einem herben Gewinn- rückgang 2012 auch in diesem Jahr mächtig zu schaffen. Trotz erster Hoffnungszeichen im Schlussquar- tal des vergangenen Jahres dürften Umsatz und Gewinn erneut schrumpfen, sagte Konzernchef Ge- org Pachta-Reyhofen am Freitag bei der Vorlage der Bilanz für 2012. Denn der Lkw-Markt in Europa wer- de sich in den kommenden Monaten allenfalls leicht erholen. Erst für die Zeit danach macht Pachta-Reyhofen leise Hoffnung auf Besserung: Wenn die Weltwirtschaft 2013 mehr Fahrt aufnehme, könne die VW- Tochter 2014 wieder profitabel wachsen. Das hatte im vergangenen Jahr vor allem die Nutzfahrzeug-Sparte verhindert und dafür gesorgt, dass der Gewinn unter dem Strich um rund ein Viertel auf 189 Millionen Euro abgesackt war. Die Auftrags- eingänge gaben um sieben Prozent nach, was vor allem die Motoren- sparte bis in dieses Jahr hinein be- lasten wird. Der Konzernumsatz sank 2012 dagegen nur leicht auf 15,9 Milliarden Euro. Damit schlug sich MAN insgesamt noch besser als gedacht. Im vierten Quartal zeig- te der Trend in den meisten Berei- chen klar nach oben. Deswegen stutzte die Börse vor allem über den trüben Ausblick. Ex- perten hatten einen leichten Um- satzanstieg und deutlich mehr Ge- winn erwartet. Auch bei der Divi- dende hatten sie mehr als den nun angekündigten einen Euro sehen wollen. Nach den Berichten um eine bevorstehende Komplettübernah- me durch die Konzernmutter Volks- wagen spekulierten Börsianer, das Management könnte MAN kleinre- den, um damit den Kaufpreis für VW zu drücken. Pachta-Reyhofen kon- terte, die Prognose sei „absolut rea- listisch“ und vor allem auf Europas Lkw-Markt sei nun mal keine schnellere Kehrtwende in Sicht. Da freut sich der Vorstand schon über kleine Schritte: Nutzfahrzeug- Chef Anders Nielsen geht davon aus, dass die Lage im zweiten Quar- tal minimal besser sein könnte als in den ersten drei Monaten des Jahres. Etwas rosiger sieht es in Brasilien aus, wo MAN Marktführer bei Nutz- fahrzeugen ist: Nachdem die schwa- che Konjunktur und Veränderungen bei den Abgasrichtlinien das Ge- schäft 2012 in den Keller gedrückt hatten und den MAN-Gewinn fast halbierten, geht es dank staatlicher Subventionen nun wieder bergauf. Allerdings zogen die Aufträge aus Lateinamerika so stark an wie bei der VW-Schwestermarke Scania. Kurzarbeit MAN hatte angesichts der tristen Lage bereits Ende 2012 Kurzarbeit angekündigt. Seit Mitte Januar wird in den Werken Mün- chen und Salzgitter kurz gearbeitet. Kosten sollen auch durch die Zu- sammenarbeit von MAN und Scania unter dem VW-Dach entstehen. dpa MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen er- klärt die schwachen Geschäfte. Foto: dpa Thyssen-Krupp streicht 2000 Stellen ESSEN Der angeschlagene Industrie- konzern Thyssen-Krupp baut in sei- nem europäischen Stahlgeschäft mindestens 2000 Stellen ab. Davon sind nach dpa-Informationen vor- wiegend Beschäftigte in Deutsch- land betroffen. Der Standort Heil- bronn ist aber nicht betroffen. Er ge- hört zur Sparte Technologies. Von rund 27 600 Mitarbeitern der europäischen Stahlsparte ist mit rund 19 000 die große Mehrheit hierzulande beschäftigt. Durch mögliche Verkäufe könne sich die Belegschaftszahl um weitere 1800 Mitarbeiter reduzieren, teilte Deutschlands größter Stahlkonzern am Freitag in Essen mit. Die Maß- nahmen sollen bis zum Geschäfts- jahr 2014/15 umgesetzt sein. Thys- sen-Krupp will in den nächsten drei Jahren rund zwei Milliarden Euro einsparen, davon rund 500 Millio- nen Euro in seinem europäischen Stahlgeschäft. Neben Stilllegungen werde auch der Verkauf oder die Verlagerung von Anlagen geprüft, hieß es. Betrof- fen seien solche zur Stahlverede- lung in Duisburg, Dortmund, Neu- wied sowie in Spanien. Am Betrieb von zentralen Anlagen zur Stahlpro- duktion wie etwa den Hochöfen wol- le Thyssen-Krupp jedoch festhalten. Weltweit beschäftigte Thyssen- Krupp zum Ende des Geschäftsjah- res 2011/2012 (30. September) rund 170 000 Menschen. dpa/frz BMW behauptet Spitzenrang MÜNCHEN Der Autobauer BMW ist mit einem Rekordabsatz ins neue Jahr gestartet und bleibt auch im Ja- nuar klar die Nummer eins unter den Premium-Herstellern – aber Audi hat aufgeholt. BMW verkaufte im Januar gut 123 000 Autos oder fast zehn Prozent mehr als vor ei- nem Jahr. BMW, Audi und Merce- des legten im Januar auf allen Konti- nenten zu, am stärksten aber in Asien. Audi konnte seine Spitzenpo- sition in der Volksrepublik mit ei- nem Plus von gut 38 Prozent auf 37 700 Autos zum Jahresanfang kräf- tig ausbauen. BMW kam auf ein Plus von 15 Prozent auf 30 400 Autos, und Mercedes legte um 15 Prozent auf immerhin 17 000 Autos zu. In Deutschland und Europa be- hält BMW die Nase vorn. Die Münchner steigerten ihren Absatz in Deutschland im Januar um zehn Prozent auf 17 000 Autos, Audi legte noch etwas kräftiger zu und verkauf- te 14 600 Fahrzeuge, während Mer- cedes leicht schrumpfte und nur noch 12 500 Fahrzeuge absetzte. In den USA dagegen glänzt die Marke mit dem Stern – hier sind die Stuttgarter mit 22 500 verkauften Autos Marktführer und haben mit einem Plus von elf Prozent auch am meisten zugelegt. BMW kam mit ei- nem Zuwachs um zwei Prozent auf 20 200 Autos, und mit weitem Ab- stand folgte Audi mit knapp acht Prozent Plus auf 10 100 Autos. dpa Weniger Gründer im Südwesten STUTTGART Weil gut ausgebildete In- genieure einen sicheren Arbeits- platz als Angestellter dem Risiko der Selbstständigkeit vorziehen, geht die Zahl der Firmengründungen im Technologiesektor zurück. „Die Gründungsdynamik lässt tenden- ziell nach“, sagte Guy Selbherr, der Vorstand Bürgschaftsbank Baden- Württemberg am Freitag in Stutt- gart. Zwar verzeichnete das Institut 2012 einen leichten Anstieg der ge- förderten Neugründungen auf 961. Aber nur zehn bis 15 Prozent entfie- len davon auf technologieorientierte Unternehmen mit Wachstumspo- tenzial. Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) kündigte die Gründung eines neuen Fonds für Risikobeteiligun- gen an. Dieser richte sich gezielt an Firmengründer aus dem Bereich Hochtechnologie. Bis Sommer soll das Konzept stehen. Die Mittelständische Beteili- gungsgesellschaft (MBG) hatte 2012 einen Rückgang der Förderfäl- le um 18,6 Prozent zu verkraften. 127 Unternehmen wurde mit einer stillen Einlage geholfen. Ein Drittel waren Existenzgründer und Fir- menübernehmer. MBG-Geschäfts- führer Dirk Buddensiek erklärt den Rückgang mit dem niedrigen Zinsni- veau: „Die Kreditvergabe der Ban- ken war großzügig.“ Deshalb hätten sich viele Unternehmen gegen eine Beteiligung entschieden. pre Moody’s verdient glänzend NEW YORK Das in der Kritik stehen- de Geschäft der Ratingagenturen wirft gutes Geld ab. Moody’s als ei- ner der drei großen Spieler am Markt schraubte 2012 den Gewinn um 21 Prozent 690 Millionen Dollar hoch (516 Millionen Euro). Und das bei einem Umsatz von 2,7 Milliarden Dollar, was ein Plus von 20 Prozent bedeutete. Moody’s erwarte weiteres Wachs- tum in diesem Jahr, erklärte Firmen- chef Raymond McDaniel am Frei- tag. Die Branche steht momentan unter Beobachtung, nachdem das US-Justizministerium den Moody’s- Rivalen Standard & Poor’s auf fünf Milliarden Dollar verklagt hat. S&P habe vor der Finanzkrise wissent- lich zu gute Noten für Hypotheken- papiere verteilt und damit Investo- ren betrogen. Moody’s hatte derarti- ge Papiere ebenfalls mit Bestnoten bewertet. dpa Mehr Geld in Milchbranche STUTTGART Die rund 4000 Beschäf- tigten der Milchwirtschaft in Baden- Württemberg erhalten rückwirkend ab 1. Februar 2013 eine Entgelterhö- hung von drei Prozent. Zudem wur- de die tarifvertragliche Altersvor- sorge auf 670 Euro angehoben. Da- rauf einigte sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit dem Genossenschaftlichen Arbeit- geberverband Baden-Württemberg und der Tarifgemeinschaft Badi- scher Genossenschaften. red Verzicht auf A2 konkret INGOLSTADT Der Autobauer Audi hat die Entwicklungsarbeiten für den Nachfolger des A2 nach Informatio- nen von „Auto, Motor und Sport“ eingestellt. Nach dem R8 E-Tron ist damit auch das zweite E-Auto-Pro- jekt der Marke geplatzt. Da sich Audi künftig stärker auf die größe- ren Baureihen konzentrieren will, wird das gesamte A2-Projekt auf Eis gelegt, hieß es. Damit wird nun kon- kret, was Audi-Entwicklungsvor- stand Wolfgang Dürheimer erst- mals am 19. Januar im Gespräch mit der Heilbronner Stimme angekün- digt hatte. red US-Handelsdefizit sinkt WASHINGTON Das Defizit in der ame- rikanischen Handelsbilanz hat sich zum Jahresende 2012 stark verrin- gert. Von November auf Dezember sank der Fehlbetrag um 10,1 Milliar- den auf 38,5 Milliarden Dollar (28,8 Milliarden Euro), wie aus Zahlen des Washingtoner Handelsministe- riums vom Freitag hervorgeht. Ein solch niedriges Minus hatte es zu- letzt vor drei Jahren gegeben. dpa 450 Jobs bedroht FRANKFURT Die Betreibergesell- schaft des Chemie-Industrieparks in Frankfurt-Höchst will bis zu 450 Stellen streichen. Die Infraserv- Gruppe beschäftigt derzeit rund 2700 Leute. dpa Kurz notiert Deutsche Waren weltweit begehrt WIESBADEN Die deutsche Export- wirtschaft bleibt ungeachtet des schwächeren Geschäfts mit kriseln- den Euroländern auf Rekordjagd. Die Ausfuhren kletterten 2012 ge- genüber dem bisherigen Spitzen- jahr 2011 um 3,4 Prozent auf 1,097 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesba- den mitteilte. Ausschlaggebend für das neue Allzeithoch war die große Nachfra- ge aus Übersee nach Waren „Made in Germany“. Während die Liefe- rungen in die Länder der Eurozone um 2,1 Prozent auf 411,9 Milliarden Euro sanken, zogen die Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union kräftig um 8,8 Prozent auf 471,7 Milliarden Euro an. Auch die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, bestellten 3,3 Prozent mehr Waren im Wert von 213,8 Mil- liarden Euro. dpa

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WIRTSCHAFT 9Samstag,9. Februar 2013

Bei Überkingergeht es weiter

ÜBERKINGEN Der insolvente Mine-ralbrunnen Überkinger hat einen In-vestor gefunden: Der Trendgeträn-ke-Hersteller IQ 4 You GmbH ausdem oberbayrischen Obermeltin-gen übernimmt die 38 Mitarbeiter,Produktion, Logistik und Marken-rechte. Der neue Eigentümer kün-digte bereits an, unter anderem ineine Abfülllinie für Getränkedosenzu investieren. 2012 kam das Unter-nehmen auf 75 Millionen Füllungen– durch den Mineralbrunnen kom-men weitere 25 Millionen hinzu.

Überkinger war 2010 aus demgrößten Mineralbrunnen des Lan-des, der Mineralbrunnen Überkin-gen-Teinach AG, ausgegliedert undan eine Investorengruppe um denehemaligen Danone-Generaldirek-tor Rolf Glöckler verkauft worden.Im Mai 2012 folgte aber die Insol-venz in Eigenverwaltung. frz

Ziehl-Abegg AGIm Jahr 1910 von Emil Ziehl in Berlin alsHersteller von Elektromotoren gegründet,wurde der Sitz der heutigen Ziehl-AbeggAG nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kün-zelsau verlagert. Heute gehört das Unter-nehmen der Familie des GründerenkelsUwe Ziehl, der zugleich Aufsichtsratsvor-sitzender ist. mfd

t Hintergrund

Ansprechpartner WirtschaftAllee 2 | 74072 HeilbronnTel. 07131 615-0 | Fax 07131 615-373

-366 Jürgen Strammer ............................... jüs-325 Heiko Fritze .......................................... frz-315 Isabell Voigt ........................... ivo/Service-299 Manfred Stockburger ...............................

......................... mfd/Wirtschaft regional-438 Jürgen Paul ........ jüp/Wirtschaft regional

E-Mail [email protected]@stimme.de

Ziehl-Abegg spürt RückenwindKÜNZELSAU Ventilatorenhersteller wächst um vier Prozent – Gut ins neue Jahr gestartet

Von unserem RedakteurManfred Stockburger

D ie Künzelsauer Ziehl-AbeggAG sieht sich als aktuellerWachstumsmeister unter

den Hohenloher Ventilatorenher-stellern. Im vergangenen Jahr hatdas Unternehmen einen Umsatz von371 Millionen Euro erwirtschaftet –knapp vier Prozent mehr als im Ver-gleichsjahr 2011. „Wir haben unsbesser entwickelt als unsere Wettbe-werber“, jubiliert Vorstandschef Pe-ter Fenkl. Besonders erfreulich seidie positive Entwicklung in Europagewesen, sagt der Manager.

Trotz der schwierigen Weltwirt-schaftslage habe der Hersteller vonElektromotoren und Ventilatorendamit erneut eine Rekordmarkebeim Umsatz gesetzt, heißt es inKünzelsau. Ventilatoren von Ziehl-Abegg werden unter anderem inKälte- und Klimaanlagen eingesetztund zur Belüftung von Ställen. DieMotoren aus dem Kochertal kom-men etwa in Aufzügen und For-schungs-U-Booten zum Einsatz,auch in Computertomografen. DieFirma gehört der Familie Uwe Ziehl.

Ergebnis Zum Ergebnis sagt Fi-nanzchef Achim Curd Rägle ledig-lich, dass der Gewinn „genau aufPlan“ gewesen sei. „Wir sind zufrie-den.“ 2011 hatte die Firmengruppeausweislich Unternehmensregisterein Vorsteuerergebnis von rund 25Millionen Euro erwirtschaftet. Imvergangenen März hatte Ziehl-Abegg ein Ergebnis leicht unterdem Wert von 2011 erwartet.

Mit dem Umsatzwachstum einherging ein Wachstum der Belegschaft.1750 der weltweit 3150 Beschäftig-ten arbeiten im Hohenlohekreis.Um dem Fachkräftemangel vorzu-beugen setzt das Unternehmen ne-ben der Ausbildung auch auf die In-tegration von Beschäftigten aus an-deren Ländern wie Portugal. Stolzsind die Hohenloher dabei auf ihre„ausgezeichnete Willkommenskul-tur für neue Mitarbeiter“, so Rägle.Außer der Zentrale in Künzelsau hat

Ziehl-Abegg große Werke in Schön-tal-Bieringen und im GewerbeparkHohenlohe in Waldenburg.

Dort hat das Unternehmen im Ja-nuar mit dem Bau einer Fabrik be-

gonnen, in der Elektro-Antriebe fürOmnibusse und Lastwagen gefer-tigt werden sollen. Rund 25 Millio-nen Euro investiert Ziehl-Abegg indie neue Heimat des Tochterunter-nehmens Ziehl-Abegg Automotive.

Aufträge hat dieses Unternehmenbislang noch keine in den Büchern.Ziehl-Abegg werde von der Automo-bilbranche aber durchaus wahrge-nommen, wie Peter Fenkl betont.

Fertigung Die Künzelsauer setzeninsgesamt auf eine hohe Ferti-gungstiefe in der Region, wenn-gleich auch sie Werke in Ungarnund in China betreiben. In Schöntal-Bieringen gehört zum Produktions-programm auch eine eigene Gieße-rei, in der unter anderem Ventilato-renflügel aus Aluminium in Eigenre-gie hergestellt werden. „Wir garan-tieren den Kunden rund um den Glo-bus stets unsere Top-Qualität“, for-muliert Technikvorstand NorbertSchuster den eigenen Anspruch.

Auch ins neue Jahr ist die Ziehl-Abegg-Gruppe „gut gestartet“, sagtPeter Fenkl. Das gute Wachstumdes vergangen Jahres sei nicht miteinem Vorzieheffekt zu erklären, be-tont der Vorstandschef.

„Wir haben uns besserentwickelt als unsereWettbewerber.“Peter Fenkl,Vorstandschef

Hohe Fertigungstiefe: Mitarbeiterin Nina Fetter montiert einen Ventilator bei Ziehl-Abegg im Werk in Schöntal-Bieringen, wo sichauch die eigene Gießerei befindet. Fotos: Ziehl-Abegg

VW-Tochter MAN auf TalfahrtNach einem schwachen Jahr rechnet der Lkw-Bauer auch 2013 mit schlechten Zahlen

MÜNCHEN Die kriselnden Lastwa-gen-Märkte in Europa machenMAN nach einem herben Gewinn-rückgang 2012 auch in diesem Jahrmächtig zu schaffen. Trotz ersterHoffnungszeichen im Schlussquar-tal des vergangenen Jahres dürftenUmsatz und Gewinn erneutschrumpfen, sagte Konzernchef Ge-org Pachta-Reyhofen am Freitag beider Vorlage der Bilanz für 2012.Denn der Lkw-Markt in Europa wer-de sich in den kommenden Monatenallenfalls leicht erholen. Erst für dieZeit danach macht Pachta-Reyhofenleise Hoffnung auf Besserung:Wenn die Weltwirtschaft 2013 mehrFahrt aufnehme, könne die VW-Tochter 2014 wieder profitabelwachsen.

Das hatte im vergangenen Jahrvor allem die Nutzfahrzeug-Sparteverhindert und dafür gesorgt, dassder Gewinn unter dem Strich umrund ein Viertel auf 189 MillionenEuro abgesackt war. Die Auftrags-eingänge gaben um sieben Prozent

nach, was vor allem die Motoren-sparte bis in dieses Jahr hinein be-lasten wird. Der Konzernumsatzsank 2012 dagegen nur leicht auf15,9 Milliarden Euro. Damit schlugsich MAN insgesamt noch besserals gedacht. Im vierten Quartal zeig-te der Trend in den meisten Berei-chen klar nach oben.

Deswegen stutzte die Börse vorallem über den trüben Ausblick. Ex-perten hatten einen leichten Um-satzanstieg und deutlich mehr Ge-winn erwartet. Auch bei der Divi-dende hatten sie mehr als den nunangekündigten einen Euro sehenwollen. Nach den Berichten um einebevorstehende Komplettübernah-me durch die Konzernmutter Volks-wagen spekulierten Börsianer, dasManagement könnte MAN kleinre-den, um damit den Kaufpreis für VWzu drücken. Pachta-Reyhofen kon-terte, die Prognose sei „absolut rea-listisch“ und vor allem auf EuropasLkw-Markt sei nun mal keineschnellere Kehrtwende in Sicht.

Da freut sich der Vorstand schonüber kleine Schritte: Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen geht davonaus, dass die Lage im zweiten Quar-tal minimal besser sein könnte als inden ersten drei Monaten des Jahres.Etwas rosiger sieht es in Brasilienaus, wo MAN Marktführer bei Nutz-fahrzeugen ist: Nachdem die schwa-che Konjunktur und Veränderungenbei den Abgasrichtlinien das Ge-schäft 2012 in den Keller gedrückthatten und den MAN-Gewinn fasthalbierten, geht es dank staatlicherSubventionen nun wieder bergauf.Allerdings zogen die Aufträge ausLateinamerika so stark an wie beider VW-Schwestermarke Scania.

Kurzarbeit MAN hatte angesichtsder tristen Lage bereits Ende 2012Kurzarbeit angekündigt. Seit MitteJanuar wird in den Werken Mün-chen und Salzgitter kurz gearbeitet.Kosten sollen auch durch die Zu-sammenarbeit von MAN und Scaniaunter dem VW-Dach entstehen. dpa

MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen er-klärt die schwachen Geschäfte. Foto: dpa

Thyssen-Kruppstreicht

2000 StellenESSEN Der angeschlagene Industrie-konzern Thyssen-Krupp baut in sei-nem europäischen Stahlgeschäftmindestens 2000 Stellen ab. Davonsind nach dpa-Informationen vor-wiegend Beschäftigte in Deutsch-land betroffen. Der Standort Heil-bronn ist aber nicht betroffen. Er ge-hört zur Sparte Technologies.

Von rund 27 600 Mitarbeitern dereuropäischen Stahlsparte ist mitrund 19 000 die große Mehrheithierzulande beschäftigt. Durchmögliche Verkäufe könne sich dieBelegschaftszahl um weitere 1800Mitarbeiter reduzieren, teilteDeutschlands größter Stahlkonzernam Freitag in Essen mit. Die Maß-nahmen sollen bis zum Geschäfts-jahr 2014/15 umgesetzt sein. Thys-sen-Krupp will in den nächsten dreiJahren rund zwei Milliarden Euroeinsparen, davon rund 500 Millio-nen Euro in seinem europäischenStahlgeschäft.

Neben Stilllegungen werde auchder Verkauf oder die Verlagerungvon Anlagen geprüft, hieß es. Betrof-fen seien solche zur Stahlverede-lung in Duisburg, Dortmund, Neu-wied sowie in Spanien. Am Betriebvon zentralen Anlagen zur Stahlpro-duktion wie etwa den Hochöfen wol-le Thyssen-Krupp jedoch festhalten.Weltweit beschäftigte Thyssen-Krupp zum Ende des Geschäftsjah-res 2011/2012 (30. September) rund170 000 Menschen. dpa/frz

BMW behauptetSpitzenrang

MÜNCHEN Der Autobauer BMW istmit einem Rekordabsatz ins neueJahr gestartet und bleibt auch im Ja-nuar klar die Nummer eins unterden Premium-Herstellern – aberAudi hat aufgeholt. BMW verkaufteim Januar gut 123 000 Autos oderfast zehn Prozent mehr als vor ei-nem Jahr. BMW, Audi und Merce-des legten im Januar auf allen Konti-nenten zu, am stärksten aber inAsien. Audi konnte seine Spitzenpo-sition in der Volksrepublik mit ei-nem Plus von gut 38 Prozent auf37 700 Autos zum Jahresanfang kräf-tig ausbauen. BMW kam auf ein Plusvon 15 Prozent auf 30 400 Autos, undMercedes legte um 15 Prozent aufimmerhin 17 000 Autos zu.

In Deutschland und Europa be-hält BMW die Nase vorn. DieMünchner steigerten ihren Absatzin Deutschland im Januar um zehnProzent auf 17 000 Autos, Audi legtenoch etwas kräftiger zu und verkauf-te 14 600 Fahrzeuge, während Mer-cedes leicht schrumpfte und nurnoch 12 500 Fahrzeuge absetzte.

In den USA dagegen glänzt dieMarke mit dem Stern – hier sind dieStuttgarter mit 22 500 verkauftenAutos Marktführer und haben miteinem Plus von elf Prozent auch ammeisten zugelegt. BMW kam mit ei-nem Zuwachs um zwei Prozent auf20 200 Autos, und mit weitem Ab-stand folgte Audi mit knapp achtProzent Plus auf 10 100 Autos. dpa

WenigerGründer imSüdwesten

STUTTGART Weil gut ausgebildete In-genieure einen sicheren Arbeits-platz als Angestellter dem Risiko derSelbstständigkeit vorziehen, gehtdie Zahl der Firmengründungen imTechnologiesektor zurück. „DieGründungsdynamik lässt tenden-ziell nach“, sagte Guy Selbherr, derVorstand Bürgschaftsbank Baden-Württemberg am Freitag in Stutt-gart. Zwar verzeichnete das Institut2012 einen leichten Anstieg der ge-förderten Neugründungen auf 961.Aber nur zehn bis 15 Prozent entfie-len davon auf technologieorientierteUnternehmen mit Wachstumspo-tenzial.

Wirtschaftsminister Nils Schmid(SPD) kündigte die Gründung einesneuen Fonds für Risikobeteiligun-gen an. Dieser richte sich gezielt anFirmengründer aus dem BereichHochtechnologie. Bis Sommer solldas Konzept stehen.

Die Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft (MBG) hatte2012 einen Rückgang der Förderfäl-le um 18,6 Prozent zu verkraften.127 Unternehmen wurde mit einerstillen Einlage geholfen. Ein Drittelwaren Existenzgründer und Fir-menübernehmer. MBG-Geschäfts-führer Dirk Buddensiek erklärt denRückgang mit dem niedrigen Zinsni-veau: „Die Kreditvergabe der Ban-ken war großzügig.“ Deshalb hättensich viele Unternehmen gegen eineBeteiligung entschieden. pre

Moody’s verdient glänzendNEW YORK Das in der Kritik stehen-de Geschäft der Ratingagenturenwirft gutes Geld ab. Moody’s als ei-ner der drei großen Spieler amMarkt schraubte 2012 den Gewinnum 21 Prozent 690 Millionen Dollarhoch (516 Millionen Euro). Und dasbei einem Umsatz von 2,7 MilliardenDollar, was ein Plus von 20 Prozentbedeutete.

Moody’s erwarte weiteres Wachs-tum in diesem Jahr, erklärte Firmen-

chef Raymond McDaniel am Frei-tag. Die Branche steht momentanunter Beobachtung, nachdem dasUS-Justizministerium den Moody’s-Rivalen Standard & Poor’s auf fünfMilliarden Dollar verklagt hat. S&Phabe vor der Finanzkrise wissent-lich zu gute Noten für Hypotheken-papiere verteilt und damit Investo-ren betrogen. Moody’s hatte derarti-ge Papiere ebenfalls mit Bestnotenbewertet. dpa

Mehr Geld in MilchbrancheSTUTTGART Die rund 4000 Beschäf-tigten der Milchwirtschaft in Baden-Württemberg erhalten rückwirkendab 1. Februar 2013 eine Entgelterhö-hung von drei Prozent. Zudem wur-de die tarifvertragliche Altersvor-sorge auf 670 Euro angehoben. Da-rauf einigte sich die GewerkschaftNahrung-Genuss-Gaststätten mitdem Genossenschaftlichen Arbeit-geberverband Baden-Württembergund der Tarifgemeinschaft Badi-scher Genossenschaften. red

Verzicht auf A2 konkretINGOLSTADT Der Autobauer Audi hatdie Entwicklungsarbeiten für denNachfolger des A2 nach Informatio-nen von „Auto, Motor und Sport“eingestellt. Nach dem R8 E-Tron istdamit auch das zweite E-Auto-Pro-jekt der Marke geplatzt. Da sichAudi künftig stärker auf die größe-ren Baureihen konzentrieren will,wird das gesamte A2-Projekt auf Eisgelegt, hieß es. Damit wird nun kon-kret, was Audi-Entwicklungsvor-stand Wolfgang Dürheimer erst-mals am 19. Januar im Gespräch mitder Heilbronner Stimme angekün-digt hatte. red

US-Handelsdefizit sinktWASHINGTON Das Defizit in der ame-rikanischen Handelsbilanz hat sichzum Jahresende 2012 stark verrin-gert. Von November auf Dezembersank der Fehlbetrag um 10,1 Milliar-den auf 38,5 Milliarden Dollar (28,8Milliarden Euro), wie aus Zahlendes Washingtoner Handelsministe-riums vom Freitag hervorgeht. Einsolch niedriges Minus hatte es zu-letzt vor drei Jahren gegeben. dpa

450 Jobs bedrohtFRANKFURT Die Betreibergesell-schaft des Chemie-Industrieparks inFrankfurt-Höchst will bis zu 450Stellen streichen. Die Infraserv-Gruppe beschäftigt derzeit rund2700 Leute. dpa

Kurz notiert

Deutsche Waren weltweit begehrtWIESBADEN Die deutsche Export-wirtschaft bleibt ungeachtet desschwächeren Geschäfts mit kriseln-den Euroländern auf Rekordjagd.Die Ausfuhren kletterten 2012 ge-genüber dem bisherigen Spitzen-jahr 2011 um 3,4 Prozent auf 1,097Billionen Euro, wie das StatistischeBundesamt am Freitag in Wiesba-den mitteilte.

Ausschlaggebend für das neueAllzeithoch war die große Nachfra-

ge aus Übersee nach Waren „Madein Germany“. Während die Liefe-rungen in die Länder der Eurozoneum 2,1 Prozent auf 411,9 MilliardenEuro sanken, zogen die Exporte inLänder außerhalb der EuropäischenUnion kräftig um 8,8 Prozent auf471,7 Milliarden Euro an. Auch dieEU-Länder, die nicht der Eurozoneangehören, bestellten 3,3 Prozentmehr Waren im Wert von 213,8 Mil-liarden Euro. dpa