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3 /1. //3 Zum Künstler mutiert Ausstellung von Peter Creuzburq im Rathaus Bruchhausen-Vilsen eröffnet Von Heiner Büntemeyer BR.-VILSEN• "Creuzburg's Re- tro 20113" heißt eine Ausstel- lung, die am Sonntag im Rat- haus eröffnet wurde. Bürger- meister Horst Wiesch begrüßte dazu zahlreiche Kunstinteres- sierte, vor allem aber Künstler Peter Creuzburg aus Bruchhau- sen-Vilsen selbst. "Die Aus- stellung hanschon in den Ta- gen vor der offiziellen Eröff- nung im Rathaus für Ge- sprächsstoff gesorgt", sagte Wieseh. Das zeige auch das große Interesse an-den sehr unterschiedlich gestalteten Objekten. Die Laudatio hielt Wolfgang Griese, Vorsitzender des Samtgemeinderats. Er be- zeichnete den:'"Individualis- ten" Peter Creuzburg als ei- nen "kommunikativen Ty- pen", der bewusst .zum Künstler mutiert sei. Er sei ein aufmerksamer Beobach- ter, der gesellschaftliche Entwicklungen mit den Mit- teln der Bildenden Künste kritisch kommentiert. Die Werkauswahllasse er- -kennen. dass sich der frei- berufliche Radierer, Grafi- ker und Maler Peter Creuz- burg einer stilistischen Ein- ordnung widersetze. "Den Schwerpunkt seiner Bild- motive bildet das politische Wolfgang Griese, Künstler Peter Creuzburg und Samtgemeinde- bürgermeister Horst Wiesch (von links) stehen in der Ausstellung im Rathaus.• Foto: Heiner Büntemeyer Alltagsleben und seine viel- faltigen Erscheinungsfor- men", erklärte Griese. "Bei einigen Werken ist die Bot- schaft so offensichtlich, dass sie sich dem Betrachter sofort erschließt. bei ande- ren ist sie stärker verschlüs- selt." Ein Werk von Creuzburg ist das "SchWimmhotel Ozeana", In einem Mix aus technischer Zeichnung, bildreicher Erzählkunst und deutlicher Detailverliebt- heit zeige sich der frühere Entwicklungsingenieur. der seiner Fantasie freien Lauf lassen durfte. Außerdem hinterfrage Creuzburg in seinen Wer- ken die Rolle 'der Frau in unterschiedlichen Kulturen. Eindrucksvolles Beispiel da- für ist die Collage "Häusli- che Gewalt". Der Künstler zeigt eine nackte Frau. de- ren Körper durch ein Seil gefangen scheint. .Peter Creuzburg wäre nicht Peter Creuzburg. wenn er seine Experimen- tierfreudigkeit nicht auf den dreidimensionalen Raum ausdehnen würde". erklärte Griese. Die Skulp- tur .Finanzkrise" kenn- zeichne eindrucksvoll ein bestehendes duales Prinzip. das durch seine Instabilität stürzen könnte. wenn die Spannung nur an einer Stel- le' ausfalle oder überdreht würde. Auch die Hommage an die Glühlampe sei ein "Denkmal besonderer Art". Schließlich habe die Glüh- birne die Lebensqualität der Menschen erheblich verbes- sert. daher die Tonskulpttir mit der Glühbirne an der Spitze. erklärte der Künst- ler.Allerdings "verzierte" Creuzburg diese Glühbirne mit einem Kreuz aus Filz zur Erinnerung an das Her- stellungsverbot von Glüh- birnen. "weil der einst ge- feierte Star. der Lichtspen- der des letzten Jahrhun- derts ausgemustert wurde". nicht mehr genügte. Creuzburg dankte dem Laudator. "Besser hätte ich es mir nicht wünschen kön- nen". Gleichzeitig dankte er allen. die ihn zu dieser Aus- stellung überredet und mit- geholfen hatten. sie zu rea- lisieren. _ Geöffnet ist die Ausstel- lung bis zum 8. November jeweils montags. mittwochs und freitags von 8 bis 12.30 Uhr und dienstags und don- nerstags von 8 bis 18 Uhr. - h. .•

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Zum Künstler mutiertAusstellung von Peter Creuzburq im Rathaus Bruchhausen-Vilsen eröffnet

Von Heiner Büntemeyer

BR.-VILSEN• "Creuzburg's Re-tro 20113" heißt eine Ausstel-lung, die am Sonntag im Rat-haus eröffnet wurde. Bürger-meister Horst Wiesch begrüßtedazu zahlreiche Kunstinteres-sierte, vor allem aber KünstlerPeter Creuzburg aus Bruchhau-sen-Vilsen selbst. "Die Aus-stellung hanschon in den Ta-gen vor der offiziellen Eröff-nung im Rathaus für Ge-sprächsstoff gesorgt", sagteWieseh. Das zeige auch dasgroße Interesse an-den sehrunterschiedlich gestaltetenObjekten.

Die Laudatio hielt WolfgangGriese, Vorsitzender desSamtgemeinderats. Er be-zeichnete den:' "Individualis-ten" Peter Creuzburg als ei-nen "kommunikativen Ty-pen", der bewusst .zumKünstler mutiert sei. Er seiein aufmerksamer Beobach-ter, der gesellschaftlicheEntwicklungen mit den Mit-teln der Bildenden Künstekritisch kommentiert.

Die Werkauswahllasse er--kennen. dass sich der frei-berufliche Radierer, Grafi-ker und Maler Peter Creuz-burg einer stilistischen Ein-ordnung widersetze. "DenSchwerpunkt seiner Bild-motive bildet das politische

Wolfgang Griese, Künstler Peter Creuzburg und Samtgemeinde-bürgermeister Horst Wiesch (von links) stehen in der Ausstellungim Rathaus.• Foto: Heiner Büntemeyer

Alltagsleben und seine viel-faltigen Erscheinungsfor-men", erklärte Griese. "Beieinigen Werken ist die Bot-schaft so offensichtlich,dass sie sich dem Betrachtersofort erschließt. bei ande-ren ist sie stärker verschlüs-selt."

Ein Werk von Creuzburgist das "SchWimmhotelOzeana", In einem Mix austechnischer Zeichnung,bildreicher Erzählkunst unddeutlicher Detailverliebt-heit zeige sich der frühereEntwicklungsingenieur. derseiner Fantasie freien Lauf

lassen durfte.Außerdem hinterfrage

Creuzburg in seinen Wer-ken die Rolle 'der Frau inunterschiedlichen Kulturen.Eindrucksvolles Beispiel da-für ist die Collage "Häusli-che Gewalt". Der Künstlerzeigt eine nackte Frau. de-ren Körper durch ein Seilgefangen scheint.

.Peter Creuzburg wärenicht Peter Creuzburg.wenn er seine Experimen-tierfreudigkeit nicht aufden dreidimensionalenRaum ausdehnen würde".erklärte Griese. Die Skulp-

tur .Finanzkrise" kenn-zeichne eindrucksvoll einbestehendes duales Prinzip.das durch seine Instabilitätstürzen könnte. wenn dieSpannung nur an einer Stel-le' ausfalle oder überdrehtwürde.

Auch die Hommage andie Glühlampe sei ein"Denkmal besonderer Art".Schließlich habe die Glüh-birne die Lebensqualität derMenschen erheblich verbes-sert. daher die Tonskulpttirmit der Glühbirne an derSpitze. erklärte der Künst-ler.Allerdings "verzierte"Creuzburg diese Glühbirnemit einem Kreuz aus Filzzur Erinnerung an das Her-stellungsverbot von Glüh-birnen. "weil der einst ge-feierte Star. der Lichtspen-der des letzten Jahrhun-derts ausgemustert wurde".nicht mehr genügte.

Creuzburg dankte demLaudator. "Besser hätte iches mir nicht wünschen kön-nen". Gleichzeitig dankte erallen. die ihn zu dieser Aus-stellung überredet und mit-geholfen hatten. sie zu rea-lisieren. _

Geöffnet ist die Ausstel-lung bis zum 8. Novemberjeweils montags. mittwochsund freitags von 8 bis 12.30Uhr und dienstags und don-nerstags von 8 bis 18 Uhr.

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