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Zusammen geht mehr
Geschäftsbericht 2012 - 2016
Impressum
Arbeiterwohlfahrt / AWO
Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.
Detmolder Str. 280
33605 Bielefeld
Tel. (0521) 92 16-0
Fax (0521) 92 16-150
info@ awo-owl.de
www. awo-owl.de
www. facebook.com/awoowl
Verantwortlich: Klaus Dannhaus, Vorstandsvorsitzender
Redaktion: Mitarbeitende der Fachabteilungen und Stabsstellen der Bezirks-
geschäftsstelle, der Berufskollegs, des Fachseminares für Alten-
pflege, des Bezirksjugendwerkes und der Kreisverbände
Fotos: AWO, WB/B.Pierel, Titelfotos fotolia.com / istockphoto.com
Gestaltung: akzent-designbuero.de
Druck: flyeralarm.com
Die AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. ist beim Amtsgericht Bielefeld unter VR 1151
als Verein eingetragen. Sie ist von der Körperschaftssteuer befreit und gemäß § 5,
Abs. 1 Nr. 9 KStG als gemeinnützig anerkannt. Steuernummer: 305 /5970/0254
© AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. / Juni 20162
Der Internationale Tag gegen Rassismus wird von der AWO in OWL genutzt, um für Toleranz und ein Miteinander einzutreten (2015).
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Inhalt
Einleitung / Vielfalt sozial gestalten
Arbeitsbereiche
· Ausbildung & Beschäftigung / Den Nachwuchs im Blick
· Beratung / Herausforderungen und Lösungen
· Freiwillige / Das Engagement fördern
· Kinder, Jugendliche und Familien / Perspektiven bieten, Entwicklung ermöglichen
· Senioren / Alles aus einer Hand
· Wohnen / Wohnen, Leben, Wohlfühlen
· Verband & Unternehmen / Mit Zuversicht in die Zukunft
Anhang
· Berichte / Kreisverbände und Bezirksjugendwerk
· Elfriede-Eilers-Stiftung
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InhaltZusammen geht mehr
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„Zusammen geht mehr“, unter diesem Motto steht der Geschäfts-bericht der AWO Ostwestfalen- Lippe für die Jahre 2012 bis 2016.
Die Arbeiterwohlfahrt lebt vombesonderen Zusammenspiel von Ehren- und Hauptamt, beides zu-sammen bildet das Fundament der AWO und nur gemeinschaft-lich können wir unsere Stärke do-kumentieren.
Rund 11.500 Frauen und Män-
ner sind Mitglied in den 130 Orts-
vereinen der AWO in OWL und
unterstützen die Werte und Ziele
der AWO. Zusammen mit den ins-
gesamt 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim
Bezirksverband und in den 7 Kreisverbänden stehen sie
für die AWO in Ostwestfalen-Lippe.
Flagge zeigen, wie beispielsweise beim „Tag gegen Ras-
sismus“ oder aus Anlass des „Tages der Pflege“, ist für
uns ebenso selbstverständlich wie das Vorhalten von qua-
litativ guten Angeboten. Gerade die Verknüpfung unserer
Einrichtungen und Dienste in der Region mit dem ehren-
amtlichen Engagement und die Auseinandersetzung mit
sozialpolitischen Themen machen das Besondere der
Arbeit der AWO aus.
Den Verband AWO stärken
Eine der wichtigsten Aufgaben ist weiterhin, den Ver-
bandsbereich zu stabilisieren und die ehrenamtliche Arbeit
in den Ortsvereinen zu stützen und weiter zu entwickeln.
Dabei geht es neben der Gewinnung neuer Mitglieder
vorrangig darum, die örtlichen Aktivitäten zu stärken, um
die AWO für die Menschen als sozialpolitischen Lobby-
Verband sichtbar zu machen.
Zur Stärkung der Mitgliederorganisation haben wir in
den letzten vier Jahren verschiedene Projekte gemein-
sam mit den Kreisverbänden initiiert. Das aktuelle Pro-
jekt „Nachbarschaft … zusammen geht mehr“ hat sich
zum Ziel gesetzt, der AWO vor Ort wieder ein stärkeres
Gewicht zu geben. Nachbarschaftsteams werden an ver-
schiedenen Standorten aufgebaut. In ihnen sollen Frei-
willige sich engagieren können und Gliederungen und
Einrichtungen miteinander zusammenarbeiten.
Der Slogan der letzten Bezirkskonferenz „Offen für Neu-
es“ hat nach wie vor seine Berechtigung. Gesellschaftliche
Veränderungen, aber auch gesetzliche Rahmenvorgaben,
stellen den Verband immer wieder vor neue Herausforde-
rungen. Nur eine kontinuierliche Weiterentwicklung beste-
hender Einrichtungen und Dienste ermöglicht, dass wir
uns auch weiterhin als starker Akteur behaupten können.4
Einleitung
Vielfalt sozial gestalten
Regelmäßig ist das Präsidium „on tour“, besichtigt Einrichtungen und führt Gespräche. 2014 war das Seniorenzentrum Müllerburg in Oerlinghausen ein Ziel.
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uns, wenn Menschen mit Migrationshintergrund zu uns
kommen und bei uns arbeiten wollen.
Ziel unserer hauptamtlichen Arbeit ist es, verstärkt
präventiv tätig zu werden und nicht erst nach Eintreten
einer Krise zu intervenieren. Insbesondere in den ersten
prägenden Jahren und in prekären Lebenslagen müssen
Ressourcen bereitgestellt werden, um Kinder, Jugendli-
che sowie deren Familien unterstützen zu können. Dies
ist nicht nur aus Sicht der Kinder und Jugendlichen ein
richtiger Ansatz, sondern spart, wie zahlreiche Studien
zwischenzeitlich belegen, Folgekosten und führt damit
perspektivisch auch zu einer Entlastung der öffentlichen
Haushalte.
Von daher macht es Sinn, gerade für die ganz Jungen
bereits ein qualitativ gutes Angebot vorzuhalten. Die Ver-
besserung der Rahmenbedingungen in der Erziehung,
Bildung und Betreuung ist zwingend notwendig. Nach
dem starken quantitativen Ausbau der Plätze für Kinder
unter 3 Jahren in den Kindertageseinrichtungen ist nun-
mehr auch ein weiterer qualitativer Schub erforderlich.
Die Einführung des Präsidiumsmodells mit einem haupt-
amtlichen Vorstand und einem ehrenamtlich besetzten
Aufsichtsrat und Präsidium, das nunmehr bereits seit acht
Jahren besteht, hat sich beim Bezirksverband bewährt.
Die AWO in OWL wird auch auf Landesebene als Spit-
zenverband weiterhin ihren Einfluss geltend machen und
sich bei sozialpolitischen Fragen einmischen. Ein nicht zu
unterschätzender Vorteil ist dabei, dass die AWO OWL
durch das Vorhalten von Einrichtungen und Diensten
Impulse aus eigener Anschauung z.B. für die Weiterent-
wicklung von Gesetzen geben kann.
Werte leben
Die Grundwerte der AWO – Solidarität, Toleranz, Frei-
heit, Gleichheit und Gerechtigkeit – stehen für uns nicht
nur auf dem Papier, sondern finden sich in unserem
Handeln wieder. Es ist uns wichtig, dass Menschen mit
Behinderung auf allen Ebenen bei der AWO integriert
werden. Uns war es immer schon ein besonderes Anlie-
gen, die Schwerbehindertenquote bei den Mitarbeiten-
den zu erfüllen. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir
unsere Angebote nur tarifgebunden anbieten. Wir freuen
NRW-Familienministerin Christina Kampmann (Mitte) fühlte sich bei einem Besuch in der Integrativen Kindertagesstätte im Elfrie-de-Eilers-Zentrum wohl (2016).
Mit Dankeschön-Aktionen am „Tag der Pflege“ würdigen Präsidium, Vorstand und Fachabteilung seit einigen Jahren die Arbeit der Pflege-kräfte in den Senioreneinrichtungen wie hier 2015 im Robert-Nussbaum-Haus in Minden.
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Regelmäßig treffen sich Vertreter der SPD OWL mit Präsidium und Vorstand der AWO zum Informationsaustausch.
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Menschen für eine Ausbildung in den Sozialberu-
fen zu gewinnen, ist eine weitere wichtige Aufgabe. Wir
sind selbst Träger eines Berufskollegs mit Standorten in
Bielefeld und Herford, an dem gut 680 Schülerinnen
und Schüler unterrichtet werden. Außerdem halten wir
ein Fachseminar für Altenpflege auf dem Gelände des
Elfriede-Eilers-Zentrums mit aktuell 168 Schülerinnen und
Schülern vor.
Wichtig ist es, bereits frühzeitig junge Menschen für ein
Engagement in den Sozialberufen zu gewinnen. Deshalb
haben wir die Nachwuchskräfteförderung nach Auslaufen
der Projektförderung fest verankert. Wir kooperieren mit
Schulen in der Region, an denen wir die Schülerinnen und
Schüler über die Arbeitsfelder im Sozialsektor informieren.
Über 200 Beschäftigte im Freiwilligen Sozialen Jahr und
im Bundesfreiwilligendienst runden dieses Angebot ab.
Vorsorge für die Zukunft treffen
Als großer Träger im Bereich der stationären Altenhilfe
haben wir im Berichtszeitraum auf die sich weiter verän-
derten Bedarfe durch den Ausbau unseres Betreuungs-
angebotes reagiert. Zum einen tragen wir dafür Sorge,
dass unsere klassischen stationären Einrichtungen in der
Region sukzessive umfassend modernisiert werden. Im
Jahr 2014 ist in diesem Sinne das Seniorenzentrum Mül-
lerburg in Oerlinghausen grundlegend erneuert worden.
2015 wurde mit der Modernisierung des Seniorenzen-
trums Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede begonnen, wo
nach Abschluss der Maßnahme ein an den neuesten pfle-
gewissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtetes Haus
betrieben wird.
Zum anderen sind im Berichtszeitraum an vielen Stand-
orten in OWL SeniorenHausgemeinschaften entstanden,
die den Wunsch nach kleineren familienähnlichen Wohn-
strukturen aufnehmen. Diese Angebote werden abgerun-
det durch die Schaffung von zusätzlichen Wohnangebo-
Der Ansatz der Landesregierung, den gesetzlichen Rah-
men neu zu gestalten, ist richtig, erfordert aber auch die
Bereitstellung ausreichender finanzieller Ressourcen.
Eckpunkte unternehmerischer tätigkeiten
Die Schwerpunkte unserer unternehmerischen Aktivi-
täten haben sich, trotz der in den letzten Jahren zusätz-
lich übernommenen Aufgaben, nicht gravierend verän-
dert.
Gerade im Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen, in
dem mehr als 50 % unserer Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter beschäftigt sind, haben wir in den letzten Jahren
viele Maßnahmen umgesetzt. Gut 12 % der Kita-Plätze
in OWL werden in AWO-Einrichtungen vorgehalten. Um
die Arbeit trotz nicht einfacher gewordener Rahmenbe-
dingungen (Ausbau der Plätze für Kinder unter 3 Jahren,
nicht ausreichende Anpassung der Kindpauschalen an
die Kostenentwicklung) an vielen Stellen zu optimieren,
gehen wir an der einen oder anderen Stelle Wege, die auf
dem ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen, aber
aus unserer Sicht richtig sind (siehe „Kinder, Jugendliche,
Familien“).
An der REHA-Concept 2013 in Bad
Salzuflen war die AWO mit Beispielen inklusi-ver Arbeit in den Kitas
beteiligt.
Das Fachseminar für Altenpflege bietet seinen Auszubildenden Praktika im Ausland an.
Die Ehrung langjährig Beschäftigter ist der AWO wichtig. Auf die-sem Foto: Arbeitsjubilare 2015, die bereits seit 35 Jahren bei der AWO tätig sind.
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benötigen. Die Erziehungshilfezentren in Bielefeld und
Gütersloh richten sich an Familien in schwierigen Pro-
blemlagen. Stationäre und teilstationäre Angebote, wie
Tagesgruppen für Vorschul- und Schulkinder, bieten Hil-
fen. Mit einem stationären Angebot richten sich die Fami-
lienhäuser in Versmold und Rheda-Wiedenbrück an junge
Mütter und Väter ab 16 Jahren, die Unterstützung beim
Erlernen einer eigenständigen Lebens- und Familienfüh-
rung benötigen. Im Rahmen des Konzeptes „Westfälische
Pflegefamilien“ suchen wir Pflegefamilien, unterstützen
und begleiten diese. Weitere unterstützende Leistungen
werden durch verschiedene Beratungsstellen, wie Krebs-,
ten. Mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus werden sie
häufig gefördert, da es der AWO wichtig ist, Wohnraum
so kostengünstig anzubieten, dass jeder ihn sich leisten
kann. Durch den weiteren Ausbau im Berichtszeitraum
werden zwischenzeitlich an 25 Standorten in OWL über
237 Wohnungen und 73 Plätze in SeniorenHausgemein-
schaften vorgehalten.
Als Träger der Erziehungshilfe halten wir eine vielfältige
Palette von Angeboten bereit:
Unsere Erziehungsberatungsstelle in Bielefeld unter-
stützt seit über 60 Jahren Familien, wenn sie Hilfe
Aufsichtsrat und Präsidium (beide ehrenamtlich tätig) beraten und entscheiden über die Grundsätze und Formen der sozialen Arbeit der AWO OWL e.V. Der hauptamtliche Vorstand bereitet diese Arbeit vor und setzt sie um. Im Präsidium und Vorstand waren von 2012 bis 2016 aktiv (v. l. n. r.): Klaus-Ulrich Pustlauk, Karen Tank, Wolf-Eberhard Becker, Murielle Bühlmeyer, Paul Arens, Daniela Wollenberg, Klaus Dannhaus (Vorstandsvorsitzender), Heidi Ostmann, Norbert Wellmann (Präsidiumsvorsitzender), Wilfried Mittelberg, Petra Rixgens (Vorstand), Inge Howe MdL, Mechtild Rothe, Annette Becker, Wolfgang Spanier, Toni Fritz, Angelika Dopheide, Siegfried Gehrke. Nicht auf dem Bild ist Jürgen Jentsch, ebenfalls Mitglied des Präsidiums. Dem Aufsichtsrat gehörten Norbert Wellmann (Vor-sitzender), Paul Arens, Wolf-Eberhard Becker, Toni Fritz, Siegfried Gehrke, Jürgen Jentsch, Klaus-Ulrich Pustlauk und Mechtild Rothe an.
Der SPD-Politiker Franz Müntefering
(3. v. r.) war 2013 zu Gast in
der SeniorenHaus-gemeinschaft
Löhne-Mennig-hüffen.
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und Mitarbeiter partizipieren an unterschiedlichsten
Stellen davon. Seit 2010 haben wir ein umfassendes
Betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut, das
u.a. eine psychosoziale Beratung umfasst, Angebote zur
Teilnahme an Seminaren bietet, aber auch praktische
Hilfen am Arbeitsplatz beinhaltet.
2015 ist die Entscheidung gefallen, das Haus „Kajüte“
vom AWO-Kreisverband Herford zu erwerben. Es wird
im Laufe des Jahreswechsels 2016/2017 umfassend
modernisiert und nach Fertigstellung für Familien- und
Seniorenurlaub, aber auch für Bildungsangebote zur Ver-
fügung stehen.
Im Einrichtungsverbund Spatzenberg werden autisti-
sche Menschen in einer vollstationären Einrichtungen
unterstützt. Daneben gibt es ein weiteres tagesstrukturie-
rendes Angebot, das wahrgenommen werden kann.
Im Zuge der Übertragung der Einrichtungen des AWO-
Kreisverbandes Minden-Lübbecke im Jahre 2015 auf den
Bezirksverband sind weitere wichtige Arbeitsfelder hinzu-
gekommen. Zu nennen sind hierbei
insbesondere die Projekte im Bereich
der Ausbildung von Hauswirtschafts-
kräften – Maßnahmen, die die AWO
in Minden-Lübbecke bereits seit vielen
Jahrzehnten durchführt –, aber auch
frauenspezifische Einrichtungen, wie
ein Frauenhaus und eine Frauenbera-
tungsstelle.
Zur Bewältigung all dieser Aufgaben
sind beim Bezirksverband der AWO
4.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter beschäftigt. Die Stärkung der Iden-
tifikation dieser Mitarbeiter mit den
AWO-Werten ist ein Ziel, dem wir uns
in den Jahren seit 2014 besonders
widmen.
Ehe- und Lebensberatung, aber auch AIDS-Beratungs-
stellen, Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen oder
Schuldnerberatung gewährleistet.
Ein neuer Schwerpunkt entstand seit Anfang 2015
durch den großen Zuzug von Flüchtlingen. Das seit 2012
in Bielefeld bestehende Clearinghaus für minderjähri-
ge, unbegleitete Flüchtlinge wurde von den Kapazitäten
deutlich erweitert. Ein neues Angebot gleicher Art ent-
stand 2015 in der Stadt Herford. An vielen Standorten
in OWL findet Flüchtlingsberatung statt. Die Migrations-
beratung für Erwachsene richtet sich an Zuwanderer ab
27 Jahren unmittelbar nach der Einreise, aber auch an
bereits länger in Deutschland lebende Menschen mit
Integrationsbedarf, z.B. mit Sprachkursen und Sprach-
camps.
Das Thema „Gesundheit“ wird von der AWO nicht nur
als ein Angebot für externe Kunden vorgehalten, wie z.B.
durch das Kurhaus Schanzenberg für Mütter-Kind-Kuren
in Horn-Bad Meinberg, sondern auch Mitarbeiterinnen
NRW-Ministerpräsiden-tin Hannelore Kraft be-suchte den Info-Stand
der AWO OWL und des Bezirksjugendwerkes
am NRW-Tag 2014 in Bielefeld.
50jähriges Bestehen feierte 2014 der AWO-Ortsverein Bielefeld-Brake. Auch Ehrungen vieler Mitglieder gehörten zum Jubiläum dazu.
Die Jahressammlung der AWO trägt zur Finan-zierung der sozialen Arbeit vor Ort bei. Hier Aktive des Jahres 2014.
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Eine erfolgreiche Arbeit hängt von vielen Faktoren ab.
Dafür bedarf es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
sich in den vielen Einrichtungen und Diensten der AWO
in OWL engagieren. Dafür danken wir noch einmal aus-
drücklich.
Erfolgreich sein können wir aber auch nur im Zusam-
menspiel mit den vielen Partnern aus Politik, Verwaltung,
Wirtschaft und der Freien Wohlfahrtspflege. Wir danken
deshalb allen unseren Kooperationspartnern.
Und vor allem: Wir danken den Ehrenamtlichen und
Freiwilligen für ihre Mitwirkung. Wir danken unseren Mit-
gliedern für ihre Unterstützung.
Norbert Wellmann Klaus Dannhaus
Präsidiums- und VorstandsvorsitzenderAufsichtsratsvorsitzender
Wie die nachfolgenden Berichte aus den Arbeitsfeldern
verdeutlichen werden, hat sich die AWO in den letzten
vier Jahren wieder neuen Herausforderungen gestellt,
ihre bestehenden Einrichtungen weiterentwickelt, ist aber
auch in neuen Arbeitsfeldern aktiv geworden. 2016 und
die folgenden Jahren werden die AWO im unternehmeri-
schen Bereich noch einmal in besonderer Weise fordern,
da in den großen Arbeitsfeldern Pflege und Alter sowie
Kindertageseinrichtungen gesetzliche Veränderungen
anstehen, deren Tragweite zum jetzigen Zeitpunkt noch
nicht abschließend bewertet werden kann. In der Altenhil-
fe wird sowohl die Investitionsfinanzierung der stationären
Einrichtungen, als auch das gesamte Pflegesatzverfahren
neu geregelt. Im Bereich Kindertageseinrichtungen will
der Gesetzgeber auf die unzureichende Refinanzierung,
gerade im Hinblick auf den geforderten qualitativen Aus-
bau, durch ein neues Gesetz reagieren. Alle Gesetzes-
vorhaben sind von ausschlaggebender Bedeutung für die
Weiterentwicklung unseres Verbandes.
Gemeinsam mehr schaffen
Die wirtschaftliche Verantwortung für die Einrichtun-
gen, für die Beschäftigten und deren Familien ist hoch.
„Werte leben“ war das Motto der AWO-Bundes-
konferenz 2012. Auch die AWO OWL war mit ei-ner Delegation vertreten.
Im Klinikum Herford wurden 2013 Bilder und Objekte von Daniel Gallego, David Jünck (Bildmitte) und Diana Mund, Bewohner des Einrichtungsverbundes Spatzenberg, ausgestellt.
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In Herford entsteht an der Schillerstraße bis Anfang 2017 ein weiteres Bildungszentrum der AWO.
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Ergänzt wird das Bildungsangebot durch die Weiterbil-
dung „Sozialmanagement für Leitungskräfte in der Kin-
der- und Jugendhilfe“. Insgesamt besuchen im Schuljahr
2015/16 684 Schüler/innen die Berufskollegs. Das Ein-
zugsgebiet erstreckt sich über ganz Ostwestfalen-Lippe.
Die Berufskollegs zeichnen sich durch erwachsenenge-
rechtes Lehren und Lernen aus. Neben plenaren Phasen
setzen die Lehrer/innen auf Diskussionen, Kleingruppen-
phasen, Projektarbeiten, Referate und Übungen als For-
men des Lernens. Immer wichtiger wird auch die Arbeit
mit der internetgestützten Lernplattform, die Teil unserer
zeitgemäßen technischen Ausstattung ist. Gut ausgestat-
tete Fachräume ermöglichen die Vermittlung von Kompe-
tenzen auf hohem Niveau.
Fachoberschule für Gesundheit und Soziales Die zweijährige Fachoberschule für Gesundheit und
Soziales (FOS) bietet mit dem integrierten Jahresprakti-
kum und dem Abschluss der Fachhochschulreife („Facha-
bi“) viele interessante Möglichkeiten. So ermöglicht diese
schulische Weiterqualifizierung Orientierung im Bereich
Soziales und Gesundheit und verbessert gleichzeitig die
In den Einrichtungen und Diensten des AWO-Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe sind viele Frau-en und Männer für junge, alte, kranke und behinderte Menschen aktiv.
Für alle, die interessiert sind, sich für eine soziale Zukunft zu engagieren, bietet die AWO vielfältige Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten mit interessanten Aufgaben in einem kollegialen umfeld.
tarifliche Entlohnung, familienbewusste Personalpo-litik, kooperativer Führungsstil, Möglichkeiten der Wei-terqualifizierung, ein hohes Maß an Arbeitssicherheit und ein betriebliches Gesundheitsmanagement sind Standards für das Personalmanagement der AWO. Ausbildung und Beschäftigung werden im Folgenden näher vorgestellt.
Ausbildung
Berufskollegs Bielefeld/HerfordSeit 1995 in Bielefeld und seit 2001 in Herford enga-
giert sich der Bezirksverband mit den Berufskollegs der
AWO für eine qualifizierte, kompetente Ausbildung. Ange-
boten werden die Bildungsgänge „Fachoberschule für
Gesundheit und Soziales“, „Fachschule für Sozialpädago-
gik/Erzieher“ und „Fachschule für Heilerziehungspflege“.
Ausbildung & Beschäftigung
Den Nachwuchs im Blick
Schulalltag heute: Kreativ sein.
Gesamtzahl der Schüler/innen und Studierenden in Bielefeld und Herford 2016
Erzieher/innen | FOS | Heilerziehungspflege | Sozialmanagement
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pfleger/innen zukünftig auch vermehrt in Einrichtungen
der AWO Arbeitsmöglichkeiten finden.
SozialmanagementSozialpädagogische Einrichtungen stehen im Prozess
tiefgreifender Veränderungen. Qualitätsansprüche steigen,
Ressourcen werden knapper und müssen immer zielge-
nauer eingesetzt werden. Mitarbeiter/innen suchen nach
Möglichkeiten, ihre Berufsperspektive weiter zu entwik-
keln und Veränderungen qualifiziert mitzugestalten. Die
Weiterbildung Sozialmanagement ist hier das Bildungsan-
gebot, das seit 1999 Leitungskräfte in die Lage versetzt,
die wachsenden Aufgaben professionell und erfolgreich
zu bearbeiten.
WeiterentwicklungsmöglichkeitenDie Veränderungen in den Arbeitsfeldern im Sozial- und
Gesundheitsbereich führen zu erweiterten Anforderun-
gen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um diesem
veränderten Bedarf der Praxis gerecht zu werden, sind
Kooperationen zwischen Fachschulen und Fachhochschu-
len eine zukunftsweisende Möglichkeit der Weiterentwick-
lung von Fachkräften. Die Ausbildung zur/m Erzieher/in
an den Berufskollegs der AWO wird dadurch Grundlage für
die Weiterqualifizierung in Fachhochschulen im Rahmen
eines Bachelor-Studienganges. Fachhochschulen bieten
Studiengänge an, für die der erfolgreiche Abschluss der
Fachschulausbildung Zulassungsvoraussetzung ist. Dar-
über hinaus können während der Fachschulausbildung
erbrachte Leistungen anerkannt werden.
www.awo-berufskolleg.de
Fachseminar für AltenpflegeDas Fachseminar für Altenpflege im „Elfriede-Eilers-
Zentrum“ in Bielefeld bietet 168 Ausbildungsplätze in der
Altenpflege. Neben fünf Kursen zum/zur staatlich aner-
kannten Altenpfleger/in und einem Kurs zum/zur staat-
Ausbildungsplatzchancen (z.B. Gesundheits- und Kranken-
pfleger/in, Hebamme). Zudem wird mit dem erfolgreichen
Abschluss die Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung
zum/r Erzieher/in und Heilerziehungspfleger/in erworben.
Erzieher/in Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine der
wichtigsten Aufgaben der AWO. Daher ist die Ausbildung
zur Erzieher/in der zentrale Bildungsgang an den Berufs-
kollegs. Die Anforderungen an zukünftige Erzieher/innen
werden immer komplexer und anspruchsvoller. Dement-
sprechend ist eine der Hauptaufgaben der Berufskollegs,
die Ausbildung den aktuellen Bedarfen anzupassen. Bei-
spiele hierfür sind die alltagsintegrierte Sprachbildung,
Inklusion oder auch Elternarbeit. Von besonderer Bedeu-
tung für die angehenden Erzieher/innen sind die Praxis-
phasen in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhil-
fe. Hier zeichnen sich die Berufskollegs durch innovative
Konzepte der Praxisbegleitung aus. Dies ist eine besonde-
re Stärke der Ausbildung an den Berufskollegs. Neben der
fachlichen Qualifizierung wird besonderer Wert auf die
Entwicklung der Persönlichkeit gelegt. Mittlerweile kann
die AWO den Bedarf an Erzieher/innen für die eigenen
Kitas komplett mit Absolventen der Berufskollegs decken.
Heilerziehungspfleger/inDurch die aktuelle Entwicklung hin zur inklusiven Gesell-
schaft wird sich zukünftig auch das Berufsfeld von Heiler-
ziehungspfleger/innen erweitern. Heilerziehungspfleger/
innen werden verstärkt zum Ausbau inklusiver Strukturen
in den Bereichen Wohnen, Bildung, Freizeit und Arbeit
beitragen. Heilerziehungspfleger/innen sind mit ihrer
Doppelqualifikation in Pädagogik und Pflege die Fachkräf-
te, die diese Dienstleistung erbringen können. Sie sind
in Nordrhein-Westfalen als soziale und pflegerische Fach-
kräfte in stationäre Einrichtungen der Eingliederungshilfe
und als sozialpädagogische Fachkräfte nach dem Kinder-
bildungsgesetz anerkannt. Daher werden die am AWO
Berufskolleg in Bielefeld ausgebildeten Heilerziehungs-
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NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Mitte) war 2013 Ehrengast der Abschluss-veranstaltung des Modellprojektes „Nachwuchsförderung“.
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Qualität und Praxistauglichkeit der Ausbildung. Es finden
jährlich interne und externe Qualitätsprüfungen statt. Seit
2007 ist das Fachseminar nach der Qualitätsnorm DIN
ISO und AZWV zertifiziert. Durch die Kooperation mit der
Fachhochschule der Diakonie können Schüler/innen mit
den entsprechenden Voraussetzungen seit 2011 aus-
bildungsbegleitend den Bachelor of Science in Nursing
erwerben.
Die wohl größte Reform der Pflegeausbildungen steht
kurz bevor. Das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe soll
am 1.1.2018 in Kraft treten. Die Altenpflegeausbildung
wird mit der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu
einer Pflegeausbildung zusammengeführt. Die neue
Berufsbezeichnung wird dann Pflegefachfrau/Pflegefach-
mann lauten. Unter dieser Bezeichnung soll eine EU-weite
Anerkennung des Berufes möglich sein. Insgesamt erhofft
man sich eine Attraktivitätssteigerung der Ausbildung und
des Berufes. Dies wäre sehr wünschenswert und notwen-
dig angesichts der steigenden Bedarfe insbesondere in
der Altenhilfe.
www.awo-fachseminar-altenpflege.de
lich anerkannten Altenpflegehelfer/in werden Fortbildun-
gen für Praxisanleiter/innen und Inhouse-Schulungen in
Kooperationseinrichtungen durchgeführt.
Das Fachseminar gestaltet eine qualifizierte, praxisna-
he und zukunftsorientierte Ausbildung. Die Schüler/innen
erwerben Kompetenzen, die zur selbstständigen, eigen-
verantwortlichen und ganzheitlichen Pflege und Betreu-
ung hilfebedürftiger älterer Menschen befähigen.
Eine gezielte Anleitung durch die Praxisanleiter/innen
vor Ort, Pflegebesuche des Fachseminares, Praxisanlei-
tertreffen und die Ausbildung von Praxisanleiter/innen
gewährleisten eine enge Verzahnung von Theorie und
Praxis. Studienfahrten in die Niederlande haben das
Ziel, das Ausbildungswesen und die psychogeriatrische
Versorgungsmodelle dort kennen zu lernen. Praktika im
europäischen Ausland (u.a. Dänemark, Italien, Schweden,
Niederlande) ermöglichen einen vertieften Einblick in die
Arbeits- und Ausbildungsstrukturen dieser Länder.
Die Altenpflegehelferausbildung hat sich für viele Schü-
ler/innen als gutes Sprungbrett in die Fachkraftausbildung
entwickelt. Bei einem guten bis sehr guten Abschluss
kann die Fachkraftausbildung sogar verkürzt werden. In
der dreijährigen Altenpflegeausbildung schließen die
Schüler/innen Ausbildungsverträge mit einer Altenhilfe-
einrichtung im stationären oder ambulanten Bereich und
erhalten eine attraktive Ausbildungsvergütung oder eine
Förderung über die Agenturen für Arbeit bzw. Jobcenter.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend.
Alle erfolgreichen Absolventen konnten einen Arbeitsplatz
in der Pflege erhalten. Der Bedarf an Fachkräften in der
Altenpflege ist hoch und wird in den nächsten Jahren wei-
ter steigen.
Regelmäßige Befragungen von SchülerInnen und Ein-
richtungen bestätigen eine große Zufriedenheit mit der
Schulalltag heute: Konzentriert im Team arbeiten.
Mit „Alter und Trauma“ wurde 2015 ein besonde-
res Thema in die Ausbil-dung am Fachseminar für
Altenpflege eingeführt.
Schulalltag heute: Praktisches, gemeinsames Arbeiten mit Hilfe verschiedener Techniken wie z.B. „Mindmapping“.
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NachwuchsförderungUm dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist
es wichtig, bei Schülerinnen und Schüler das Interesse
für soziale Berufe zu wecken und zu fördern und über
Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigungsperspekti-
ven zu informieren. Im Rahmen des Projekts „Rücken-
wind“ von 2010 bis 2013 (gefördert mit Mitteln aus dem
Europäischen Sozialfonds) sind verbindliche Kooperati-
onsstrukturen mit Haupt-, Real- und Gesamtschulen in
Ostwestfalen-Lippe aufgebaut und verschiedene berufso-
rientierende Angebotsformen für Schülerinnen und Schü-
ler erprobt worden. Auf der Grund-
lage dieser Erkenntnisse wurde
das Arbeitsfeld „Nachwuchsförde-
rung“ durch die Schaffung einer
Koordinationsstelle und die Wei-
terentwicklung folgender Angebo-
te nachhaltig gesichert:
•Durchführung von Expertenun-
terricht an Schulklassen durch
engagierte Fachkräfte aus ver-
schiedenen Arbeitsfeldern,
•Erlebnistage inKitasundSenio-
renzentren mit besonderen Akti-
onen, durch die die Schülerin-
nen und Schüler einen ersten
praxisorientierten Blick „hinter
die Kulissen“ werfen können,
•AWO-Sozialparcours: Teilnahme
eines festen Kreises von interes-
sierten Schülerinnen und Schü-
lern mit sozialem Talent an Erleb-
nistagen in verschiedenen Ein-
richtungen und Arbeitsfeldern
und Begleitung über einen Zeit-
raum von ca. 2 Jahren,
Beschäftigung
Rund 4.100 Frauen und Männer sind beim Bezirksver-
band der AWO OWL beschäftigt. Die Beschäftigungsent-
wicklung verlief in den letzten Jahren kontinuierlich posi-
tiv. Überwiegend Frauen sind bei der AWO tätig.
Das Verhältnis Vollzeit zu Teilzeit hat sich gegenüber frü-
her umgekehrt. Nur 25 % aller Beschäftigten sind heute
in Vollzeit tätig. Die größten Arbeitsbereiche sind die Kin-
dertageseinrichtungen und die Seniorenzentren.
Rund 40 Absolventen
verlassen jährlich das Fachseminar
für Altenpflege. Ihre Arbeitsmög-
lichkeiten sind sehr gut.
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wichtigen Rekrutierungs- und Zugangsweg zu sozialen
Berufen entwickelt und dienen der AWO OWL als Res-
source zur Gewinnung von Nachwuchskräften. Bei der
AWO OWL stehen rund 250 Plätze für (junge) Erwachse-
ne von 16 bis 27 Jahren für das Freiwillige Soziale Jahr
(FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) zur Verfü-
gung. Seit der Einführung des BFD ab 2011 haben sich
die Teilnehmerzahlen in den Jahren 2012 bis 2015 auf
einem konstant hohen Niveau stabilisiert.
Neu hinzugekommen ist ab dem Jahrgang 2014/15
das Projekt „Social FOR“. Junge Menschen können hier
nicht nur Einblicke in soziale und pflegerische Arbeits-
gebiete erhalten, sondern durch den Schulbesuch der
Abendrealschule auch ihre Ausbildungschancen verbes-
sern, indem sie gleichzeitig die Fachoberschulreife (FOR)
nachholen.
www.awo-freiwilligendienste-owl.de
Ausbildung und PraktikaDie AWO stellt Ausbildungsplätze und Berufsanerken-
nungsplätze in den Bereichen Altenpflege, Kindertages-
einrichtungen, Hauswirtschaft
und Verwaltung zur Verfügung.
Sie schafft damit eine wichtige
Voraussetzung dafür, dass quali-
fizierte Fachkräfte kontinuierlich
zur Verfügung stehen. Gleichzeitig
werden Maßnahmen und Kon-
zepte entwickelt, um insbesonde-
re besonders leistungsfähige und
motivierte junge Fachkräfte für
eine Weiterbeschäftigung nach
Beendigung der Ausbildung bzw.
des Berufspraktikums zu gewin-
nen. Zentrale Willkommens- und
Informationsveranstaltungen wie
• Boys‘Day:DurchführungeinesErlebnistages,der sich
ausschließlich an Jungen richtet und deren Interesse an
sozialen Arbeitsfeldern geweckt und gefördert werden
soll,
• Durchführung von2- bis 3-wöchigen Schülerbetriebs-
praktika mit qualifizierter Begleitung,
• Schul-undAusbildungsmessen:Präsentationaufregio-
nalen Messen, seit 2014 auch an der Vocatium in Bie-
lefeld.
2015 konnten durch diese Aktivitäten ca. 1.750 junge
Menschen erreicht werden.
www.perspektive-awo.de
FreiwilligendiensteFreiwilligendienste ermöglichen jungen Menschen zwi-
schen 16 und 27 Jahren eine berufliche Orientierung und
einen Einblick in ein soziales Berufsfeld. Die persönlichen
und sozialen Kompetenzen werden erweitert und ausge-
baut. Damit haben sich die Freiwilligendienste zu einem
„Männer in die Kitas und in die Pflege“ ist die Botschaft, mit der die AWO OWL sich am jährlichen Boys‘ Day beteiligt.
Auf regionalen und lokalen Ausbildungs- und
Jobmessen ist die AWO OWL mit Informations-
ständen zu finden.
15
dert werden soll. Im September 2015 lud der Vorstand
erstmalig alle neuen Mitarbeitenden zu einer zentralen
Willkommensveranstaltung im Elfriede-Eilers-Zentrum
ein und begrüßte sie gemeinsamen mit dem Vorsitzen-
den des ehrenamtlichen Präsidiums. Ab 2016 sollen
jährlich drei dieser Veranstaltungen durchgeführt wer-
den.
Die Vereinbarung von Beruf und Familie hat für den
AWO-Bezirksverband eine hohe Priorität. Einen wesent-
lichen Beitrag soll das Projekt „Home-Office“ leisten. In
einer Erprobungsphase konnten insgesamt 14 Teilneh-
mer/innen aus Kindertageseinrichtungen, Senioren-
zentren und Geschäftsstelle einen Teil ihrer Arbeitszeit
zuhause verrichten. Das Projekt wurde eng durch eine
Steuerungsgruppe begleitet. Aufgrund des erfolgreichen
Verlaufs startet ab 2016 die erste Erweiterungsphase
unter Beteiligung weiterer Einrichtungen und weiterer
Beschäftigten. Eine zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat
abgeschlossene Betriebsvereinbarung regelt die Voraus-
setzungen für die Inanspruchnahme und die Rahmenbe-
dingungen.
Mit dem ElternService AWO OWL und dem Jugendwerk
OWL bot der AWO-Bezirksverband 2015 den Kindern
seiner Beschäftigten kostengünstige Ferienangebote und
Freizeiten an. Aufgrund der guten Resonanz wird das
Angebot 2016 erneut durchgeführt.
Im Zusammenhang mit dem audit berufundfamilie (bis
2014 praktiziert) erschien 2012 erstmalig die „BALANCE“
als Kommunikationsmedium für Beschäftigte. In ihr wer-
den Themen aus den Bereichen Familie, Beruf, Freizeit
und Gesundheit veröffentlicht.
„Markt der Möglichkeiten“ für Teilnehmer/-innen im Be-
rufsanerkennungsjahr sowie der praxisintegrierten Ausbil-
dung in den Kindertageseinrichtungen sind erste Schritte
in diese Richtung.
FührungskräfteentwicklungUnsere Einrichtungen und Dienste bewegen sich immer
stärker auf einem wettbewerblich ausgerichteten Sozial-
markt. Den Führungs- und Leitungskräften kommt hier
eine Schlüsselrolle zu. Sie repräsentieren die AWO vor Ort;
sie handeln im Spannungsverhältnis zwischen Werteori-
entierung und betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Sie
müssen vielfältigen Kundenwünschen und Erwartungshal-
tungen gerecht werden und dafür Sorge tragen, dass die
Beschäftigten die ihnen übertragenen Aufgaben erfüllen.
Der AWO-Bezirksverband hat sich daher entschlossen,
Angebote der Personalentwicklung für neue und erfah-
rene Leitungskräfte zu entwickeln, um diese zu stärken.
Den Auftakt bildete eine Fortbildungsreihe von Dezember
2014 bis Mai 2015 mit Modulen zu Themen wie:
• FührenmitAWO-Werten
• FührenundPersönlichkeit
• Personal-undTeamentwicklung
• BetriebswirtschaftlicheGrundlagen
Die Fortbildungsreihe soll in modifizierter Form unter
dem Titel „Führen mit Herz und Verstand“ 2016 und in
den Folgejahren fortgeführt werden.
MitarbeiterbindungDer AWO-Bezirksverband hat in den letzten Jahren
verstärkt Maßnahmen und Instrumente entwickelt, mit
denen die Identifizierung der Beschäftigten mit der AWO
als Arbeitgeber und Mitgliederverband und gleichzeitig
die Transparenz zwischen den Arbeitsbereichen geför-
Die werteorien-tierte Leitungskräfte-qualifizierung ist ein
wichtiger Baustein in der Personalführung
der AWO OWL. 2015 erhielten die
ersten Teilnehmer ihr Abschlusszertifikat.
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Beratung
Herausforderungen und Lösungen
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die Kooperation mit den Erziehungshilfeeinrichtungen und
Familienzentren intensiviert. Am Standort Löhne konnte
die Arbeit ohne Beeinträchtigungen fortgeführt werden.
Psychosoziale KrebsberatungsstelleDie psychosoziale Krebsberatungsstelle in Bielefeld hat
kontinuierlich hohe Fallzahlen zu verzeichnen und die
Kooperation mit den Städtischen Kliniken stabilisiert.
Insolvenz- und SchuldnerberatungDie Insolvenz- und Schuldnerberatung in Löhne konn-
te ihre Arbeit insbesondere in den Bereichen Präventi-
on, Kooperation mit Schulen und Bauschuldnerberatung
intensivieren.
Fachdienste für Migration und IntegrationEine besondere und zuletzt sogar sprunghafte Entwick-
lung erlebten im Berichtszeitraum die Fachdienste für
Migration und Integration. So konnte die Migrationsbe-
ratung für erwachsene Zuwanderer (MBE) in den Krei-
sen Gütersloh und Paderborn personell erweitert werden.
Einige umfangreiche Projekte konnten neben Beratung,
Sprachförderung, Sprachcamps und Integrationsarbeit an
Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der AWO Ostwest-falen-Lippe ist die Beratung. Sie bietet Informationen und vermittelt Hilfe zur Selbsthilfe. Viele Angebote sind vor Ort verfügbar. In der Regel sind sie kostenlos.
Familien- und Lebensberatung
„Frühe Hilfen“Seit 2014 wird der neue Dienst „Frühe Hilfen“ ange-
boten. Der Fachdienst betreut und berät Familien oder
Alleinerziehende mit Säuglingen und/oder Kleinkindern
bis zum 3. Lebensjahr. Das Angebot ist freiwillig und rich-
tet sich in erster Linie an das Stadtgebiet Bielefeld. Ziel
der Hilfe ist eine Stärkung der Kompetenz der Mütter/
Väter im Umgang mit ihren Säugling/Kleinkind.
Integrierte FamilienberatungsstelleEine belastende Zeit erlebte im Berichtszeitraum die
integrierte Familienberatungsstelle. Am Standort Biele-
feld musste eine dramatische Kürzung des kommunalen
Zuschusses verkraftet werden. Dennoch hat die Bera-
tungsstelle ein Online-Beratungsangebot entwickelt und
Seit 2013 berät die AWO OWL auch online.
Mit rund 172.000 Euro hat die Lions-Hilfe Bielefeld e.V. in 21 Jahren der AWO-Krebsberatungsstelle unterstützt. Auch 2015 gab es wieder eine Spendenübergabe.
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deren Einfluss auf das Gesundheitsverhalten im Alltag in
Kooperation mit der gesundheitswissenschaftlichen Fakultät
der Uni Bielefeld untersucht. Die sehr positiven Ergebnisse
wurden in „Praxis Klinische Verhaltensmedizin Rehabilita-
tion, Heft 1 (93)“ publiziert. Inzwischen wird die patien-
tenbezogene Leistung des Nachsorgeprogramms von der
BarmerGEK, der BIG und der AOK Nordost finanziert.
EAP BeratungEmployee Assistance Program (EAP) ist ein durch
den Arbeitgeber angebotener externer Beratungsservice
(Fachdienst) für die Beschäftigten eines Unternehmens.
Ziel ist die Förderung der psychischen und physischen
Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der
GesundheitsService AWO OWL bietet diese Leistung seit
zwei Jahren für kleinere und mittlere Unternehmen an
und ist inzwischen Vertragspartner von neun unterschied-
lich großen Firmen. Die vorwiegend telefonbasierten
Beratungsleistungen werden besonders gerne von Firmen
eingekauft, deren Mitarbeiterschaft im gesamten Bundes-
gebiet an verschiedensten Standorten tätig ist.
KurberatungsstellenDer GesundheitsService AWO OWL bietet im Elfriede-
Eilers-Zentrum in Bielefeld hoch qualifizierte Kurberatung
in einer der fünf bundesweit größten AWO-Kurberatungs-
stellen an. Jährlich werden hier ca. 250 Mütter und Väter
mit ca. 450 Kindern bei der Beantragung einer Vorsorge-
und Rehabilitationsmaßnahme erfolgreich unterstützt. Die
davon unabhängige Hotline „Kurberatungsstelle“ bietet dar-
über hinaus eine telefonbasierte Kurberatung im Auftrage
der GesundheitService AWO GmbH an. Sie ist insbeson-
dere für Menschen tätig, die in ihrem regionalen Bereich
keine AWO-Kurberatungsstelle vorfinden. Seit Bestehen
wurden mehrere Tausend Mütter und Väter beraten.
www.gesundheitsservice-awo-owl.de
den Start gebracht und umgesetzt werden. Beispielhaft
sollen hier drei Projekte genannt werden: Im Kreis Pader-
born hat die Integrationsagentur über 50 Sprachpatinnen
und -paten gewinnen können, die die sprachliche und
schulische Entwicklung von Kindern aus Zuwandererfa-
milien unterstützen. Im Projekt „Vielfalt in der Kita“ wur-
de der Ansatz des „Diversity Managements“ für die Kita-
Arbeit adaptiert. Anerkannte Flüchtlinge werden im Projekt
„Alpha OWL“, in dem die AWO als Kooperationspartner für
den Kreis Herford tätig ist, durch individuelle Beratung
und Coaching an den Arbeitsmarkt herangeführt.
Schwangerschafts-Konflikt-BeratungsstelleÜber Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität in-
formiert die Schwangerschafts-Konflikt-Beratungsstelle in
Lübbecke Schülerinnen und Schüler, Mädchen, Frauen
und junge Eltern.
www.awo-jugendundfamilie-owl.de www.awo-fachdienste-migration.de www.awo-beratung.org
Gesundheitsberatung
Der GesundheitsService AWO OWL hat im Berichtszeit-
raum sein Netz individueller und besonderer Gesund-
heitsberatungen erfolgreich ausbauen können:
Nachsorgeprogramm Seit 2008 bietet der GesundheitsService AWO OWL
ein telefonbasiertes Nachsorgeprogramm für die Nutzer-
innen von 20 AWO-Mutter-Kind-Kliniken in Deutschland
an. Bislang wurde das Nachsorgeprogramm von 12.000
Patientinnen in Anspruch genommen. Die intensiven tele-
fonischen Beratungen werden von Dipl.-Psychologinnen,
Gesundheitswissenschaftlerinnen und Dipl.-Sozialarbeite-
rinnen durchgeführt. Die Wirksamkeit der Beratung und
Das Team der Fach-dienste für Migration
und Integration 2015.
Die Familien- beratungsstelle Bielefeld führte 2015 erstmalig am Pink Shirt Day im Elfriede-Eilers-Zentrum eine Aktion gegen Mob-bing durch.
Bildbeschreibung
Bildbeschreibung
Ein Umzug in das im Bau befindliche AWO-Bildungszen-
trum Herford ist vorgesehen. 2012 kam der Betreuungs-
verein für den Kreis Gütersloh mit Standort Werther hin-
zu. Der AWO Ortsverein Werther war beim Aufbau sehr
behilflich. Auch in Werther sind die Bedarfe hoch und
die Fallzahlen steigen. Ein Aufbau weiterer Standorte im
Jahr 2017 und 2018 wäre sehr wünschenswert. Er ist
im Augenblick aber leider unmöglich, weil die gezahlten
Stundensätze seit 2005 nicht mehr erhöht wurden und
dadurch leider nicht mehr auskömmlich sind. Inhaltlich
konzentrieren sich die Betreuungsvereine der AWO OWL
derzeit auf die Entwicklung eines standardisierten Vorge-
hens zur Information über die Möglichkeiten der recht-
lichen Vorsorge (z.B. Betreuungsverfügungen) und zur
Gewinnung und Begleitung von ehrenamtlichen Betreu-
ern.
Betreuungsarbeit
GastfamilienGastfamilien, das besondere Wohnmodell für Men-
schen mit Behinderungen und anderen Einschränkungen
in der Alltagskompetenz, wird seit 2004 von der AWO
OWL kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt. Pri-
vate Gastfamilien und Menschen mit Betreuungsbedarf
werden vom Familienpflegefachteam zusammengebracht,
organisiert und unterstützt. 2014 wurde das 10jährige
Bestehen gefeiert. Für erwachsene behinderte Menschen
(Betreutes Wohnen in Gastfamilien, seit 2003), für älte-
re Menschen (Gastfamilien für Senioren, seit 2007), für
behinderte Mütter mit einem Kind (Begleitete Elternschaft
seit 2011) und für Flüchtlinge (Gastfamilien für Flüchtlin-
ge, ab 2016) kann das Modell eine Hilfe sein. Die Gastfa-
milien, die ein Entgelt bekommen, werden sehr sorgfältig
ausgesucht. Allen Beteiligten steht die AWO kontinuierlich
mit Rat und Tat zur Seite, sorgt für den Finanzierungsrah-
men und rechnet die Leistungen ab.
www.betreutes-wohnen-in-familien.de
BetreuungsvereinAufgrund von seelischen und körperlichen Erkrankun-
gen können viele ältere, aber auch jüngere Menschen
ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln. Wenn
keine geeigneten Angehörigen vorhanden sind, setzt
das Betreuungsgericht einen gesetzlichen Betreuer ein.
Aufgrund der demografischen und gesellschaftlichen Ent-
wicklung steigen diese Fallzahlen und Bedarfe beständig
an. Neben den Berufsbetreuern helfen die Betreuungs-
vereine, dieses wachsende Arbeitsfeld abzudecken. Im
Jahr 2009 hat die AWO OWL deshalb begonnen, an den
Standorten Betreuungsvereine aufzubauen, an denen die
AWO-Kreisverbände keine Betreuungsvereine haben bzw.
aufbauen wollen. Entstanden ist so zunächst der Betreu-
ungsverein für den Kreis Herford mit Sitz in Kirchlengern.
Seit 10 Jahren vermittelt das
Familienpflegeteam betreutes Wohnen
in Gastfamilien.
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Freiwillige
Das Engagement fördern
Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lippe
Die Freiwilligenakademie OWL, 2001 als ideelles Dach
für innovatives Freiwilligenmanagement gegründet, ist
ein Bildungs- und Partizipationsnetzwerk für alle am bür-
gerschaftlichen Engagement Interessierten in der AWO
Ostwestfalen-Lippe e.V.. Das Motto „So viele Fähigkeiten,
so viele Möglichkeiten!“ ist dabei Programm. Die Freiwil-
ligenakademie versteht sich als Möglichkeit zum Einmi-
schen und als Lobby für das Soziale. Gründe dafür gibt
es genug:
• dieVerwirklichungderRechtevonKindernaufBildung,
Gesundheit und Schutz,
• die Verbesserung der Situation von benachteiligten
Gruppen in unserer Gesellschaft,
•dieArmutvonKindernundFamilien,
•das Engagement gegen Rassismus
und für eine integrative Willkom-
menskultur für geflüchtete Men-
schen,
•dieVerbesserungdesAlltagesvieler
Seniorinnen und Senioren.
Aus über 300 Freiwilligenangebo-
ten für und mit Kindern, Frauen, Män-
nern, behinderten Menschen, Senio-
rinnen und Senioren, Migrantinnen
und Migranten kann die gewünschte
Aktivität ausgewählt werden. Alle Men-
schen, die sich engagieren, bringen
Fähigkeiten mit, die im sozialen Mit-
einander eine neue Qualität schaffen.
Die für die gewählte Aufgabe benö-
tigten zusätzlichen Informationen und
Kenntnisse werden durch Fortbildun-
gen vermittelt. Gemeinsam bewegen
die rund 2.600 Freiwilligen viel. Platz
ist immer auch für ihre eigenen Ideen
Eine menschliche, sozial gerechte Gesellschaft lebt durch das aktive, soziale Handeln ihrer Bürgerinnen und Bürger. Freiwillige stehen mit ihrem Engagement für diese soziale Werte und Ziele ein.
Die AWO unterstützt das freiwillige, bürgerschaftli-che Engagement in Ostwestfalen-Lippe durch vielfälti-ge Projektangebote, Fort- und Weiterbildung, Versiche-rungsschutz, Aktionen und Kampagnen.
Ehrenamtlich aktive Mitglieder sind die Basis des Netzwerkes „AWO“. Das soziale und kulturelle Enga-gement der Ortsvereine ist eine Säule der Arbeit der AWO. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten der aktiven Beteiligung. Eine Mitgliedschaft unterstützt und stärkt die AWO. Auch Förderer sind willkommen.
Prominente Vorleserinnen und Vorleser waren 2013 an der Dankeschön-Aktion für die Freiwilligen der Aktion „(Vor-)Lesen macht stark!“ beteiligt.
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Beschäftigte der KPMG helfen jedes Jahr am
„Make a difference day“ in sozialen Einrichtungen mit und renovieren z.B. Türen. Die Freiwilligenakademie
koordiniert den Einsatz.
Dieter Ihlefeld liest als Freiwilliger gerne Kindern der Kita Kleine Kampe in Bielefeld vor. Denn: „(Vor-)Lesen macht stark!“
(Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Detmold),
Petra Rixgens (Vorstand der AWO Ostwestfalen-Lippe
e.V.) und Norbert Wellmann (Vorsitzender des Präsidi-
ums der AWO Ostwestfalen-Lippe e.V.).
und Vorstellungen, die sie unter dem Dach der Freiwil-
ligenakademie OWL umsetzen. Dieses Bürger/innenen-
gagement hat gesellschaftliche Beachtung und Anerken-
nung erfahren. Die Freiwilligenakademie OWL wurde u.a.
2015 für den Bielefeld-Preis nominiert.
Schirmfrau der Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lip-
pe war bis Oktober 2015 Ministerin Ute Schäfer, (Fami-
lie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW). Nach dem
Ministerinnenwechsel hat die neue Familienministerin,
Christina Kampmann, diese Aufgabe im November 2015
übernommen. Namhafte Persönlichkeiten aus Ostwest-
falen-Lippe unterstützen in dem seit 2003 arbeitenden
Förderverein die Freiwilligenakademie. Dem Vorstand
gehören an: Thomas Seim (Vorsitzender, Chefredakteur
der Neuen Westfälischen), Wolfgang Brinkmann, (ehe-
maliger Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld), Elfriede
Eilers MdB a.D. (Ehrenvorsitzende der AWO Ostwestfalen-
Lippe e.V.), Dr. Johannes Kramer (ehemaliger Geschäfts-
führer des Klinikums Bielefeld), Jutta Küster (Journali-
stin), Martin Schiller (Geschäftsführer der CLS Mensch
& Büro GmbH), Karin Schrader (Erste Bürgermeisterin
der Stadt Bielefeld), Wolfgang Stadler (Vorsitzender des
AWO-Bundesverbandes e.V.), Marianne Thomann-Stahl
AWO Freiwilligenakademie OWL in Zahlen Jahresdurchschnittswerte
Freiwillige 2.600
Freiwilligenangebote 310
Modellprojekte 5 - 7
Qualifizierungsseminare rund 80 Angebote mit 960 TeilnehmerInnen
Kooperationspartner in OWL rund 350 (Einrichtungen, andere Träger und Kommunen)
unterstützte Menschen 8.000 Kinder und Jugendliche sowie 4.000 Erwachsene
Zeitspenden 310.000 Stunden
Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl (3. v. re.) ist im Förderverein der Freiwilligenakademie OWL. Hier informiert sie sich 2015 im Clearinghaus Bielefeld über das Engagement vor Ort.
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der Unterstützung standen Selbststärkung und Förderung
der Mädchen und Jungen zwischen der 5. und 7. Klasse.
Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Wohlfahrts-
pflege NRW (Projektlaufzeit 01.10.2011 - 30.09.2014)
„MEGA—Mein Engagement gegen Ausgrenzung“Als junger Mensch in einer Erziehungshilfeeinrichtung zu
sein, bedeutet, eine doppelte Last zu tragen. Zum einen
hat „im Heim“ zu leben meistens eine traumatische Vor-
geschichte. Zusätzlich bedeutet dies im Alltag, mit beson-
deren Hürden kämpfen zu müssen. Die Freiwilligenaka-
demie OWL, das Jugendamt der Stadt Bielefeld und Freie
Träger der erzieherischen Hilfen haben mit „MEGA – Mein
Engagement gegen Ausgrenzung“ geantwortet. MEGA hat
Erwachsene gewonnen, die auf junge Menschen zugehen
und sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten. Ob
Wandern, mit dem Hund spazieren gehen, gemeinsam
kochen, malen, basteln, töpfern, Musik machen, joggen,
tanzen, reiten, Selbstverteidigung, Stadtbummel, Muse-
umsbesuche, Hausaufgabenbetreuung, Lernbegleitung,
Projekte der Freiwilligenakademie OWL
„(Vor-)Lesen macht stark!“Sprache als Schlüssel zur Bildung, zur Verständigung,
zur Integration und zur Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben ist für uns alle selbstverständlich. Zunehmend gibt
es aber Mädchen und Jungen im Vorschulalter, die man-
gelnde Sprachkompetenz und eine geringe Vertrautheit
mit Büchern zeigen. Ursache hierfür ist oftmals das Feh-
len einer das Sprechen fördernden Umgebung, zu wenige
Sprechanlässe in der Familie, kaum Augenblicke des Vor-
lesens und Betrachtens von (Bilder-)Büchern. Hier setzt
„(Vor-)Lesen macht stark!“ an, das von der Freiwilligen-
akademie OWL entwickelt wurde. Das Besondere an dem
Konzept: Die rund 135 freiwilligen Vorlesepatinnen und
-paten bringen die Welt der Bücher und Geschichten zu
jährlich rund 700 Vorschulkindern in 130 Bielefelder Kitas.
Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung
und schaffen Bedingungen für mehr Bildungsgerechtig-
keit schon bei den Kleinen. Gefördert wird das Konzept
durch die Stadt Bielefeld.
„Gemeinsam gewinnen“Um Mädchen und Jungen an Haupt- und Gesamt-
schulen Möglichkeiten für eine bessere Teilhabe am
gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu ermöglichen,
wurden ergänzende Unterstützungs-, Bildungs-, Beteili-
gungs- und Stärkungsangebote entwickelt und erprobt. Ziel
war es, zusammen mit interessierten Schulen der Stadt
Bielefeld (insgesamt 9 Hauptschulen und eine Gesamt-
schule mit 3.200 Schüler/innen) bürgerschaftliche Netz-
werke zur Stärkung und Förderung der Schülerinnen und
Schüler aufzubauen und zu erproben. Engagierte Bürgerin-
nen und Bürger wurden als Kümmerer gewonnen, qualifi-
ziert und zum Einsatz gebracht. Neben neuen Formen von
Patenschaftsmodellen zwischen Schülerinnen, Schülern
und engagierten Freiwilligen wurden gemeinsame, inklu-
dierende Projekte und Aktionen entwickelt. Im Mittelpunkt
Botschafter der Aktion „MEGA – Mein Engagement gegen Aus-grenzung“ war 2014 der damalige Trainer von Arminia Biele-feld, Stefan Krämer (Mitte).
Junge Talente aus OWL hat der Kompo-
sitionswettbewerb der Kinderlobby gefördert.
Neun Mal wurde die Aktion durchgeführt.
Das Bild zeigt die Gewinner 2015 in der Bielefelder „Hechelei“.
22
Deutsch lernen – vieles ist und war möglich. MEGA ist
bundesweit eine neue Projektidee gewesen. Das Modell-
projekt wurde durch die GlücksSpirale von November
2012 bis Oktober 2015 gefördert.
KiwiBI – Kinder willkommen in Bielefeld Mütter und Väter haben es heute nicht immer leicht, ihr
Kind aufwachsen zu lassen. Häufig gibt es niemanden in
der Nähe aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, den
man um Rat fragen kann. Genau hier setzt „KiwiBI“ mit
seinem niedrigschwelligen Angebotsbausteinen Willkom-
mensbesuche, KiwiBI-Treffs und Unterstützungsangebote
an. Praktisch und unkompliziert wird geholfen. Geschulte
KiwiBI-Freiwillige geben Tipps und Informationen weiter
oder sind einfach nur da, um zuzuhören. KiwiBI unter-
stützt Mütter und Väter mit Neugeborenen und Kleinkin-
dern im Auftrag der Stadt Bielefeld im Rahmen der Bun-
desinitiative „Frühe Hilfen“.
Willkommen geflüchtete Kids in BielefeldDas neueste Projekt der Freiwilligenakademie OWL hat
zum Ziel, den Aufbau eines Freiwilligenmanagements für
Bielefelder Flüchtlingskinder und -jugendliche bis 25 Jah-
re umzusetzen. Um junge geflüchtete Menschen nach
ihrer Ankunft in der Stadt Bielefeld altersgerecht zu unter-
stützen, zu entlasten und zu begleiten, soll zusätzlich
zur professionellen Kinder- und Jugendhilfe freiwilliges
Engagement aufgebaut werden. Im Fokus dabei stehen
die Bedarfe der Mädchen und Jungen, die Förderung
ihrer aktiven Beteiligung und sowie die Ermöglichung
von Chancengerechtigkeit. Sie sollen an der Angebote-
entwicklung mitgestalten. Das Modellprojekt startete am
01.11.2015 mit einer Laufzeit von 3 Jahren und wird von
der Aktion Mensch finanziert.
www.freiwillige-owl.de www.kiwibi.de
Mit Jutetasche und Schnuffeltuch ausge-
stattet, besuchen Frei-willige des Projektes „KiwiBI – Kinder will-
kommen in Bielefeld“ junge Familien.
Mit der Aktion „Bunter Tisch“ bringt die Freiwilligenakademie OWL Menschen zusammen.
23
Kinder, Jugendliche und Familien
Perspektiven bieten, Entwicklung ermöglichen
Der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren ist
inzwischen weitestgehend abgeschlossen. Die Anzahl der
Kinder und die Betreuungs- und Altersstruktur der in AWO-
Kitas betreuten Kinder stabilisieren sich. Auffällig sind die
regional z.T. extrem unterschiedlichen Entwicklungen.
Das Arbeitsfeld Tageseinrichtungen für Kinder ist immer
noch stark in Bewegung. Gesellschaftliche Veränderungen
wie die demografische Entwicklung und die veränderten
Lebensbedingungen der Kinder sind Herausforderungen
an die pädagogische Praxis. Der Finanzdruck öffentlicher
Haushalte wirkt sich weiterhin nachteilig auf das Finanzie-
rungssystem aus und auch der zunehmende Konkurrenz-
druck hat herausfordernden Charakter.
Die Tageseinrichtungen der AWO OWL haben sich
den diversen Anforderungen zu einem frühen Zeitpunkt
gestellt. Innovative und mutige Konzepte sind umgesetzt.
Die Kitas sind zukunftssicher und leistungsstark aufgestellt.
Die AWO in Ostwestfalen-Lippe steht an der Seite von Kinder, Jugendlichen und Familien. Alle Familien-formen sind für sie dabei gleich wertvoll. Besonderes Augenmerk legt die AWO aber auf die unterstützung der Kinder.
Kinder sind unsere Zukunft. Wir müssen sie und ihre Familien besonders schützen und fördern. In den Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen und Famili-enhäusern der AWO ist dies der Fall. Die Arbeitsbe-reiche und ihre Schwerpunkte werden im Folgenden vorgestellt.
tageseinrichtungen für Kinder
Mit der Einführung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz)
im Jahr 2008 hat sich die Kita-Landschaft verändert. Die
Umstellung von der Spitzkostenabrechnung auf die Finan-
zierung über Kindpauschalen, die jährlich neu mit den
Jugendämtern verhandelt werden, hat zu grundlegenden
Veränderungen der Tageseinrichtungen für Kinder geführt.
Die Anpassung ist – auch bei der AWO OWL - durch den
Aufbau neuer Einrichtungsstrukturen, Steuerungs- und
Controllinginstrumente erfolgt.
Über „Erdarbeiten im Außengelände“ informierte sich NRW- Ministerpräsidentin Hannelore Kraft 2014 bei den Kindern in der AWO-Kita Bünde-Mitte.
2012 beteiligten sich die Bielefelder Kitas erstmalig an den Klima-wochen. Und das mit Erfolg: Sie gewannen einen Preis!
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Interne Anforderungen und änderungenMit der Auflösung der Fachabteilung Zentrale Dienste
und der Dezentralisierung der internen Dienstleistung
Instandhaltung erfolgte eine Integration des gesamten
Gebäudedienstleistungsbereichs in die Strukturen der
Kita-Abteilung. Neben den Aufgaben der klassischen
Instandhaltung finden sich jetzt auch die Bereiche Reini-
gung, Winterdienst, Hausmeister und Gärtner in der Abtei-
lung wieder.
Die grundlegende Neuorientierung des Qualitätsma-
nagements ist für den Bereich Tageseinrichtungen umge-
setzt. Eine aus Einrichtungsleitungen und Fachabteilung
zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat ein übersichtliches
praxisorientiertes Prozessmodell entwickelt und imple-
mentiert. Das interne Auditierungsverfahren ist für den
Bereich Tageseinrichtungen angepasst.
Das abteilungsübergreifend initiierte Projekt Betrieb-
liches Gesundheitsmanagement (BGM) wird in der
Abteilung Kindertageseinrichtungen mit einem eigenen
Schwerpunkt bearbeitet. Es wird ein Praxishandbuch
erstellt. Die Anschaffung von rückengerechtem Mobiliar
für Erzieherinnen wie z.B. Stehpulte, Erzieherinnenstühlen
sowie Tische mit Rollen wird sukzessive umgesetzt. Wei-
tere Maßnahmen sind die Installation von Lichtkonzepten
bzw. die Verbesserung der Beleuchtungssituation sowie
eine Akustikdämmung in den Gruppen- und Funktions-
räumen bzw. alternative Maßnahmen zum Lärmschutz.
Auch Gespräche zu Beruflichen Eingliederungsmaßnah-
men (BEM), um mit Hilfen und Leistungen die Arbeits-
unfähigkeit der Mitarbeiterinnen zu überwinden, erneute
Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und den Arbeitsplatz zu
erhalten, werden geführt.
Zur Fachkräftegewinnung und -bindung arbeitet eine
Mitarbeiterin mit den Aufgabenschwerpunkten „Orga-
nisationsberatung und Personal-Coaching“. Ziel ist die
inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung, die Unter-
Rahmenbedingungen und ihre AuswirkungenDie inhaltlichen und finanztechnischen gesetzlichen Än-
derungen mit ihren Auswirkungen für die Praxis in den
Einrichtungen der AWO OWL sind in der nachfolgenden
Tabelle beschrieben.
(Gesetzliche) Veränderungen
Personelle Auswirkungen
KiBiZ-Revisionsstunden 66 Vollzeitstellen
2012 Inkrafttreten Bundeskinderschutzgesetz
2012- 2015
Bundesprojekt Sprache und Integration
33 Stellen à 19,5 Std.
2013 Rechtsanspruch u3
2014 plusKITA 27 Stellen à 19,5 Std.
2014 Sprachförderpakte(Ersatzmaßnahme für Delfin IV)
74 Stellen à 5 Std.
2014 Richtlinien des LWL über die Förderung von Kindern mit Behinderung
2014 Dez. 2014 Umsetzung der Allergenkennzeichnungs-VO für Gemeinschaftsverpflegung
2015 Bundesprogramm Sprach-Kitas (ersetzt das Bundesprogramm Sprache und Integration)
17 Stellen à 19,5 Std.2 FB Sprache
2015 Verabschiedung der Bildungs-grundsätze
2015 Fortbildungsvereinbarung alltagsintegrierte Sprachförde-rung
2014 Partizipation als Bestandteil der Betriebserlaubnisse
2015 Präventionsgesetz (Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Päv G))
Ab 2016
Eltern müssen vor Kita-Aufnahme eine Bescheinigung zur Impfberatung vorlegen (ergänz. im Infektionsschutz-gesetz)
Eine Reihe neuer Kindertageseinrich-tungen wurden im Berichtszeitraum eröffnet. Hier eine Auswahl:
Kita Am Bach, Versmold (2013)
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Kita am Kreisel, Leopoldshöhe
(2014)
25
und ressourcenorientiert werden Leitungs- und Fachkräf-
te in Arbeitskreisen an der (Weiter-) Entwicklung fachlich-
inhaltlicher Prozesse und Konzepte beteiligt.
Weiterentwicklung mit Blick auf externe Anforderungen und gesetzliche Veränderungen
Veränderungen ergeben sich daraus, dass die Kinder in
den Tageseinrichtungen immer jünger werden, die Alters-
spanne größer ist und viele Kinder über Mittag betreut
werden. Verbindliche inhaltliche Vorgaben des Landes
wie die Umsetzung der Bildungsgrundsätze und die
Fortbildungsvereinbarung zum Thema Alltagsintegrierte
Sprachbildung erfordern die Entwicklung und Umsetzung
stützung und Stabilisierung pädagogischer Fachkräfte in
Krisen- und Konfliktsituationen sowie die Förderung von
Ausbildung und Qualifizierung. Die Tageseinrichtungen
bieten Praktikumsplätze in den Bereichen Schülerinnen-
praktika, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Fachoberschule
(FOS), Berufspraktikum (BP) und praxisintegrierte Aus-
bildung (PIA) an. Zur Bindung von BerufspraktikantInnen
haben wir das Projekt „Durchstarten“ initiiert. Die Nach-
wuchskräfte in diesem Programm werden zwei Jahre
begleitet und bei Bedarf unterstützt. Ihre fachliche und
persönliche Entwicklung wird in den jeweiligen Einsatz-
orten reflektiert und dokumentiert. Leitungskräfte werden
durch die Maßnahme stellvertretende Leitung für jede
Kita an die Leitungsaufgabe herangeführt. Kompetenz-
Kita Kleine Kampe,
Bielefeld (2013)
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Entwicklung der Platzzahlen in AWO-Kitas in OWL
Kitajahr 2012/2013 Kitajahr 2013/2014 Kitajahr 2014/2015 Kitajahr 2015/2016
Plätze
davon u3-Kinder
davon ü3-Kinder
6.937 7.098 7.319 7.336
5.599 5.524 5.615 5.642
1.338 1.574 1.704 1.694
Anteile der AWO an Kita-Plätzen in OWL Basis: Leistungsbescheide Kita-Jahr 2014/15
12%AWO in OWL
Kreis Höxter
Kreis Paderborn
Kreis Gütersloh
Kreis Lippe
Stadt Bielefeld
Kreis Herford
Kreis Minden
0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20%
14%
1%
1%
10%
12%
20%
18%
Die strukturelle Antwort auf die beschriebenen Verän-
derungen findet sich in der neu konzipierten Organisa-
tionsstruktur der Tageseinrichtung. Fachkräfte können
sich auf ihren pädagogischen Kernprozess konzentrieren.
Ein multiprofessionelles Team bestehend aus Hauswirt-
schaftskräften, Bürokräften und Hausmeistern unterstütz-
ten sie bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben. Leitungen
werden durch eine stellv. Leitung unterstützt. Darüber hin-
aus stellt die Fachabteilung ein diversifiziertes Beratungs-
und Unterstützungssystem zur Verfügung. Vertretungskräf-
te aus dem Fachkräftepool unterstützen bei Ausfallzeiten.
Die gravierenden Veränderungen der letzten Jahre
haben auch verwaltungstechnische Anpassungen erfor-
derlich gemacht. Mit der Software Kita plus haben wir
eine leistungsstarke Software, die den Anforderungen
des Systems flexibel angepasst werden kann. Ein über-
sichtliches und praxisorientiertes Qualitätsmanagement
und aktuelle Materialien, ein regelmäßiger Austausch in
Arbeitskreisen, Fortbildungen und Beratungen qualifizie-
ren die Mitarbeiterinnen in allen Funktionsbereichen im
System Kindertageseinrichtung.
Besondere Projekte
Familien mit Fluchterfahrungen in AWO-Kitas Die steigende Zahl an neuzugewanderten Familien wirkt
adäquater pädagogischer Instrumente. Die sonderfinan-
zierten Programme von Land und Bund wie plusKITA
und Sprach-Kitas machen die Erarbeitung von Konzepten
inklusiver Zusammenarbeit in den Teams notwendig.
Die pädagogisch konzeptionelle Antwort auf viele der
beschriebenen Veränderungen ist vielfältig. Um jedem
Kind individuelle, bedarfsgerechte und seinen Fähigkeiten
entsprechende Bildungsangebote zu ermöglichen, haben
wir uns auf den Weg gemacht, in den Tageseinrichtun-
gen die bezugsgruppenbasierte offene Arbeit konzeptio-
nell zu verankern. Damit können die Kinder an vielfälti-
gen pädagogischen Angeboten innerhalb der gesamten
Einrichtung teilnehmen. Die pädagogischen Fachkräfte
können so an ihren pädagogi-
schen Schwerpunkten orientiert
aktiv sein. Der naturnahgestaltete
Außenraum ist Bildungsraum. Mit
der Formulierung von Standpunk-
ten positionieren sich Träger und
Einrichtung eindeutig zu diversen
Themen und beziehen eine klare
Haltung. Teambegleiterinnen mit
verschiedenen Bildungsschwer-
punkten unterstützen bei Bedarf.26
Kita Haß-kampstraße, Bünde-Mitte (2014)
Bielefelder Kitas erhielten 2013 von der Supermarktkette JIBI Kinderwindeln geschenkt.
17052
27
Kita Lohmann-Carree (2015)
Kita Lange Straße, Steinhagen (2014)
gesellschaftlichen Aufgabe der Weiterentwicklung inte-
grativer Strukturen hin zur Inklusion entstanden und wird
in Kooperation mit der Universität Paderborn durchge-
führt.
An dem Projekt beteiligen sich 10 Kindertageseinrich-
tungen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Qua-
litätskriterien für strukturelle Rahmenbedingungen und
inhaltliche Vorgaben zur Entfaltung einer inklusiven Hal-
tung in den Kitas.
KompikZiel der Kita-Abteilung ist die Einführung einer EDV
gestützten, stärkenorientierten Bildungsdokumentation.
Kompik liegt eine Kompetenz- und stärkenorientierte
Betrachtung und kindliche Entwicklung zugrunde und
dient der pädagogischen Planung. Sie ist Grundlage für
qualitative Elterngespräche und individuelle Entwicklungs-
stände der Kinder. Ein Kompik-Team, bestehend aus Prak-
tikerinnen und einer Fachberaterin qualifiziert Multiplika-
torinnen, die danach die Qualifizierung in den Teams vor
Ort übernehmen.
KinderrechteDie Umsetzung der Kinderrechte im Sinne der UN-
Kinderechtskonventionen ist Aufgabe aller Tageseinrich-
tungen. Zur Unterstützung der Teams arbeiten seit 2013
zwei Teambegleiterinnen in dem Projekt Kinderrechte. Sie
haben ein umfangreiches Handout mit Praxismaterialien
erstellt, Fortbildungen und Bildungstage organisiert und
umgesetzt. Sie beraten und betreuen Tageseinrichtungen
vor Ort.
Ökologie und NachhaltigkeitUmweltschutz und Nachhaltigkeit sind Ziele der AWO.
Die Sensibilisierung für einen verantwortungsbewussten
sich auch auf die Kindertageseinrichtungen der AWO OWL
e.V. aus. Sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede und
traumatisierte Erlebnisse auf der Flucht stellen die Einrich-
tungen vor eine große Herausforderung.
Viele offene Fragen und die steigende Anzahl konkreter
Bedarfe im Kita-Alltag führten Ende 2015 dazu, dass in der
Fachabteilung Tageseinrichtungen für Kinder eine Fach-
beratung mit besonderem Schwerpunkt für den Bereich
„Familien mit Fluchterfahrungen in AWO Kindertagesein-
richtungen“ geschaffen wurde. Sie steht den Einrichtungen
als Ansprechpartnerin im Tandem mit einer Einrichtungs-
leitung zur Verfügung. Diese kann auf eine langjährige
Erfahrung in der interkulturellen pädagogischen Arbeit
zurückgreifen. Anhand einer Analyse der aktuellen Situa-
tion und Bedarfe vor Ort werden Systeme entwickelt (z.B.
Kommunikationshilfen, Fortbildungen, Beratungskonzepte,
personelle Unterstützung), die die Einrichtungen für ihre
pädagogische Arbeit im Kita-Alltag nutzen können.
Projekt „Inklusion – Gemeinsam Gestalten“ Das wissenschaftlich begleitete Projekt „Inklusion ge-
meinsam Gestalten“ ist auf dem Hintergrund der gesamt-
2015 hat der AWO-Bezirksverband gemeinsam mit der Universi-tät Paderborn ein Projekt gestartet, um den Stand der Inklusion in AWO-Kitas zu ermitteln und Entwicklungspotentiale zu erkennen.
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Jugend und Familie
In der Abteilung Jugend und Familie sind alle Einrich-
tungen und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe der AWO
OWL gebündelt. Durch die Integration fachlich verwand-
ter Bereiche wie z.B. Flüchtlingsberatung, Schuldnerbera-
tung, Migrationsfachdienste und Arbeitsmarktintegration
werden Kinder, Jugendliche und Familien umfassend und
passgenau unterstützt (siehe auch „Beratung“).
Die Abteilung Jugend und Familie ist aktiv in der
Jugend- und Erziehungshilfe, Gemeinwesen- und Migra-
tionsarbeit, Arbeitsmarktintegration und Beratung. Der
Vorrang des Kindeswohls, die Bekämpfung von Armut
und sozialer Ausgrenzung und die Integration in die
(Zuwanderungs-) Gesellschaft sind Hauptziele der
Arbeit. Flexible, bedarfsgerechte und passgenaue Maß-
nahmen sowie hohe, fachliche Standards kennzeichnen
die einzelnen Aktivitäten. Alle Fachkräfte der Einrichtun-
gen und Dienste sind miteinander vernetzt. Fragen und
Probleme werden so ganzheitlich betrachtet. Lösungen
können unter Berücksichti-
gung aller Ressourcen entwik-
kelt werden.
Die fachlichen Entwicklungen
in den Jahren 2012 bis 2016
waren maßgeblich geprägt
von bedarfsgerechter Weiter-
entwicklung im Bereich der
ambulanten, teilstationären
und stationären Erziehungshil-
fe, von der Implementierung
des Qualitätsmanagement (u.a.
im Bereich der Mutter (Vater)-
Kind-Wohnens), der Kinder-
rechte und des Kinderschutzes
im Bereich der stationären und
offenen Kinder- und Jugendhil-
Umgang mit Ressourcen ist Teil der pädagogischen Arbeit
in AWO-Kitas. Damit Umweltfreundlichkeit und Nachhal-
tigkeit auch in den Bereichen Gebäude und Ausstattung
umgesetzt werden können, wurden in der Fachabteilung
verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt:
Umsetzung naturnahe Gestaltung der Außengelände,
Erarbeitung Standpunkt Ökologie und Nachhaltigkeit,
Energieworkshops für Hausmeister und Einrichtungs-
leitungen, Beteiligung an der Klima-Schutzwoche und
an Aktionen und Projekten zum Umweltschutz und zur
Nachhaltigkeit.
Im Jahr 2013 gewann eine Aktion von 14 AWO Kitas im
Kreis Gütersloh den 2. Platz des Umweltpreises der Klima-
woche 2013. 2015 gewann das besondere Konzept des
AWO-Naturkindergartens Ubbedissen den Umweltpreis
von Carolinenbrunnen und Neue Westfälische.
www.awo-kitas-owl.de www.awo-familienzentren-owl.de
28
2014 wurde Elfriede Eilers` Waldhäuschen eröffnet. Haus und Grundstück in der Senne werden von Kitas für Naturerlebnistage, Fort-bildungen und Teamsit-zungen genutzt.
29
Ein volles Haus gab es 2014 bei der Eröffnung des „neuen“ Kastanien-Haus am
Wall in Lemgo. Junge und alte Menschen gemeinsam unter
einem Dach, geht das?
ist es nun Voraussetzung, geeignete Verfahren der Beteili-
gung sowie Möglichkeiten der Beschwerde in persönlichen
Angelegenheiten einzureichen (§ 45 Abs. 2 S. 2 Nr. 3 SGB
VIII). Zudem bilden für nahezu alle Aufgabenbereiche der
Kinder- und Jugendhilfe die Sicherung der Rechte von Kin-
dern und Jugendlichen in Einrichtungen und ihr Schutz
vor Gewalt Bestandteile der gesetzlich geforderten Quali-
tätsentwicklung. Die AWO OWL begrüßt diese Entwicklung
sehr. Mit allen stationären und teilstationären Einrichtun-
gen unserer Abteilung wurden geeignete, altersgerechte
Beschwerdeverfahren entwickelt. Es wurde eine abteilungs-
interne Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche im-
plementiert. Als ebenso wichtige externe Beschwerdestel-
le fungiert der Verein „Ombudschaft Jugendhilfe NRW“.
Neue Dienste und EinrichtungenDas Familienhaus Versmold wurde im April 2013
eröffnet. Es handelt sich hierbei, wie das Betreute-Mut-
ter-Kind-Wohnen in Rheda, um eine stationäre Jugend-
hilfeeinrichtung. Das Besondere an dem Familienhaus
Versmold ist die Verknüpfung von drei Erziehungshilfean-
geboten für Mütter/Väter mit Kindern:
• einemstationären,
• einemteilstationärenund
• einemambulantenBereich
Im stationären Bereich werden Mütter und/oder Väter
mit einem oder mehreren Kinder (bis sechs Jahren) auf-
genommen, die aufgrund ihrer Lebenssituation Bedarf
an intensiver Betreuung haben. Das Haus verfügt über
sieben Wohneinheiten mit jeweils einem Wohnzimmer
mit Pantry-Küche, Badezimmer, Kinderzimmer und einen
Schlafbereich für die Mutter und/oder Vater. Wir bieten
ebenfalls eine Familienwohnung mit mehreren Kinder-
zimmern an. Die jungen Mütter/Väter erhalten ein indivi-
duelles Beziehungs- und Betreuungsangebot, dass durch
passgenaue Maßnahmen und Angebote gekennzeichnet
ist. Die Kinder werden in der hauseigenen Kinderbetreu-
fe, des Angebotes der Frühen Hilfen und natürlich der
Flüchtlingsbetreuung/-begleitung.
www.awo-jugendundfamilie-owl.de
Kinderrechte, Kinderschutz und OmbudschaftenDie Sicherung der Rechte von Kindern, Jugendlichen
und ihren Familien in der Kinder- und Jugendhilfe ist in
den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der fachöf-
fentlichen Diskussion gerückt. Einen wesentlichen Beitrag
dazu haben vor allem die Ergebnisse und Empfehlun-
gen der Runden Tische „Heimerziehung in den 50er und
60er Jahren“ und „Sexueller Kindesmissbrauch“ gelei-
stet. Ausgangspunkte für diese beiden Initiativen waren
Missbrauchs- und Gewalterfahrungen von Kindern und
Jugendlichen in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen,
aber auch in Einrichtungen der freien Trägern. Die hierzu
erfolgten Aufarbeitungen und Ergebnisse bezogen sich
insbesondere auf die Erkenntnisse, dass ein wesentlicher
Schritt zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und
Jugendlichen sowie zur Stärkung ihrer Rechte altersge-
rechte Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten sein
müssen.
Am 1. Januar 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz
in Kraft. Im Hinblick auf die Erteilung der Betriebserlaubnis
Die Außengruppe der Kita Moenkamp in Bielefeld-Altenhagen erhielt 2014 zur Eröffnung Besuch von der NRW-Familienministerin Ute Schäfer.
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Mit Hilfe von Wäscheklammern an Symbolfotos entscheiden Kin-der in AWO-Kitas über ihre Tagesabläufe mit.
Schülerinnen der 1. Klasse einer Regelschule, die zusätz-
lich durch besondere Verhaltensmerkmale auffallen. Pro
Schulhalbjahr wurden somit insgesamt 19 Kinder in der
Einzelförderung mit je 1-2 Std. in der Woche gefördert.
Weitere ca. 25 Kinder haben nach Bedarf an der Einzel-
förderung oder in einer Kleingruppe pro Halbjahr teilge-
nommen. Ziel des Projektes war es, einen präventiven
Ansatz zu verfolgen, um mögliche weitere Maßnahmen
zu vermeiden. Zielführend erwiesen sich neben der Elter-
narbeit die Einzelförderung der Kinder bzw. die Klein-
gruppenarbeit. Das Besondere an dem Projekt war, die
Verortung des Angebots in den Schulen. Aufgrund dieser
Besonderheit konnten vielen Wege und Hindernisse in
der Zusammenarbeit umgangen werden und eine funk-
tionierende Teamstruktur aufgebaut werden.
Unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung Wohl-
fahrtpflege.
ErziehungshilfeDas Betreute Jugendwohnen „tor 6“ wird 2016 das
15-jährige Bestehen feiern. Das Betreute Jugendwohnen
ist ein Angebot der Erzieherischen Hilfen zur Verselbstän-
digung im Alter von 16 Jahren bis 21 Jahren. Die Jugend-
lichen werden größtenteils in Einzelappartement betreut.
Durch die hohe Nachfrage des Jugendamtes wurden zwei
zusätzliche Wohnungen für die Jugendlichen in Bielefeld
angemietet. Die Betreuung durch die pädagogischen
Fachkräfte erfolgt im Rahmen des stationären Angebotes.
Die drei tagesgruppen in Bielefeld arbeiten als teilsta-
tionäre Erziehungshilfeeinrichtungen für Grund- und Vor-
schulkinder eng mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt
Bielefeld zusammen. Die Grundschulkinder kommen an
fünf Tagen in der Woche nach der Schule in die Tages-
gruppe. Die Vorschulkinder werden ganztägig betreut. Die
Kinder erhalten ressourcenorientierte Einzel- und Grup-
penangebote. Die Elternarbeit wurde auf Erziehungsbe-
ratung und -begleitung im häuslichen Umfeld der Kinder
ung versorgt und ihrem Alter entsprechend individuell
gefördert. Die Ziele der Maßnahme sind der Aufbau einer
tragfähigen Beziehung zwischen Mutter/Vater und Kind,
sowie die Entwicklung einer langfristigen Perspektive für
das weitere Zusammenleben.
2014 hat eine besondere Entwicklung im Kastanien-Haus am Wall in Lemgo stattgefunden. Zum 1. Januar
2014 wechselte die Trägerschaft des Begegnungszen-
trums Kastanienhaus vom AWO-Ortverein Lemgo e.V. auf
den AWO-Bezirksverband. Das „Kastanienhaus“ am Lem-
goer Kastanienwall war bis dahin ein Begegnungszentrum
für Menschen 50plus, die ihre Zukunft und ihr Alter aktiv
gestalten wollen. Diese Zielgruppe ist recht neu für die
Abteilung Jugend und Familie. Ganz nach dem Motto:
„Älter werden – Neues wagen“ finden hier Angebote statt,
die den Besuchern und Teilnehmern gleichzeitig vielfälti-
ge Kontakte ermöglichen. Neben Kursen, Veranstaltungen
und Vorträgen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Bewe-
gung und Kreativität finden dort Computer- und Sprach-
kurse genauso wie Seniorengymnastik und Yogakurse
statt. Die Besonderheit des neuen KastanienHaus ist die
Tatsache, dass im November 2014 das Jugendzentrum
„Haus am Wall“ in den neuen Anbau gezogen ist. Somit
bekommt die generationsübergreifende Begegnung einen
besonderen Ort, der den Erfahrungsaustausch zwischen
den Generationen fördert. Die generationenübergrei-
fende Arbeit wird unterstützt vom AWO-Ortsverein und
wissenschaftlich begleitet von der TU Dortmund und der
Universität Bielefeld. Der Neubau des Jugendzentrums
wurde unterstützt von der Stiftung Wohlfahrtspflege und
dem Deutschen Hilfswerk (Fernsehlotterie).
Vom Juli 2013 bis Ende Juni 2015 fand das Projekt
„Desvio“ zur Implementierung eines Präventivangebotes
in Grundschulen zur Unterstützung von Kindern beim
Wechsel von der Kita in die Grundschule und zur Vor-
beugung von Erzieherischen Hilfen statt. Zielgruppe des
Projektes waren entwicklungsverzögerte Schüler und 30
NRW-Familienministerin Ute Schäfer (3.v.li.) und Bürgermeister Torsten Klute (2.v.li.) informierten sich 2013 persönlich über das neue Familienhaus Versmold.
31
internationalen Austauschpartnerschaft mit der Stadt Tik-
hvin/Russland.
Das Kinder- und Jugendhaus Brake arbeitet gut ver-
netzt im Sozialraum und konnte 2015 20jähriges Beste-
hen unter AWO-Trägerschaft feiern.
Der Stadtteiltreff Biesterberg in Lemgo trägt bereits
seit 15 Jahren zur Stabilisierung des Sozialraumes durch
zahlreiche Angebote für alle Bewohner des Stadtteils bei.
Die Ganztagsbetreuung in sieben Offenen Ganztags-
schulen wurde in Berichtszeitraum umstrukturiert. Die
Trägerschaft einer OGS in Detmold wurde im Zuge der
Schulzusammenlegung zweier Grundschulen abgegeben.
2015 wurden die sechs offenen Ganztagsbetreuungen in
Bünde (4) und Spenge (2) sowie die Übermittagbetreu-
ung an 6 weiterführenden Schulen an das Regionalbüro
Minden-Lübbecke angegliedert.
Fachdienste für Migration und IntegrationEine besondere und zuletzt sogar sprunghafte Entwick-
lung erlebten im Berichtszeitraum die Fachdienste für
Migration und Integration (siehe auch „Beratung“)
Eine dynamische Entwicklung durchlief der Bereich der
Sprachförderung. In den Kreisen Herford und Gütersloh
werden Basiskurse, Integrationskurse, Frauenkurse, Sprach-
kurse mit Arbeitsmarktorientierung und Kurse in Koopera-
tion mit verschiedenen Partnern (z.B. Arbeitgeber, British
Army, JVA) angeboten. Die Sprachcamps haben sich als
festes Angebot an zahlreichen Standorten etabliert.
Der Arbeitsbereich „Flüchtlingsdienste“ konnte aufgrund
der Entwicklung in den Jahren 2014/2015 (wieder)
neu aufgebaut werden. In Bad Salzuflen wurde das seit
2006 bestehende Projekt „Netzwerk Integration“ erwei-
tert: „Flüchtlings-, Familien- und IntegrationshelferInnen“
werden qualifiziert, eine Flüchtlingsberatungsstelle wurde
ausgeweitet. Auffällig ist, dass die Kinder zunehmend aus
mehrfachbelasteten Familien stammen. Der Anteil der
Kinder mit Migrationshintergrund ist bleibend hoch.
Auch der Bereich der ambulanten Erziehungshilfe (EHZ) wurde ausgebaut. Vor allem durch die Kooperation
im Trägerverbund (ein Verbund von acht Trägern) konnten
im Kreis Gütersloh Standards festgelegt werden und eine
Evaluation in Auftrag gegeben werden. Die Ergebnisse über
Effektivität und Kosteneinsparung werden 2016 vorliegen.
In den Westfälischen Pflegefamilien werden mittler-
weile 50 Pflegefamilien betreut, die in der Regel ein Kind
auf Dauer in ihre Familie aufnehmen. Hier arbeiten wir
owl-weit mit allen Jugendämtern zusammen.
Jugendarbeit und SchuleDas Herforder Jugendzentrum „die 9“ hat sich mit
einem neuen Team gut entwickelt. Schwerpunkte der
Arbeit sind insbesondere die Kooperationen mit Schulen,
Sportangebote, Medienpädagogik und der Aufbau einer
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Mit einem Spielangebot für Kinder beteiligten sich die Beratungs-stellen und Tagesgruppen 2014 am Familienfest im Elfriede-Eilers-Zentrum.
In vielen Kommunen, wie hier 2015 in
Bad Salzuflen, hat die AWO Flüchtlings-
beratungsstellen eingerichtet.
Sie sind gemeinsam für Jugendliche in Herford aktiv: Das Team des AWO-Jugendzentrums „die 9“.
tätssicherung dar. In Kooperation mit der Einrichtungslei-
tung, pädagogischen Mitarbeiterinnen und der Geschäfts-
stelle begann 2015 die Prozessmodellierung der beiden
Mutter(Vater)-Kind-Einrichtungen.
Gesundheit und Soziales
Kurhaus SchanzenbergDie Vorsorge- und Rehabilitationsklinik Kurhaus Schan-
zenberg in Horn-Bad Meinberg bietet ein ganzheitliches,
gesundheitsförderndes Therapiekonzept für Mütter und
Kinder in einem ansprechenden Ambiente an. Die Indi-
kationsbereiche sind psychosomatische und psychove-
getative Erkrankungen, degenerative Gelenk- und Wirbel-
säulenerkrankungen und das Erschöpfungssyndrom. Als
besonderes Merkmal bietet die Klinik auch Maßnahmen
für Mütter mit einem autistischen Kind an. Dem Haus wur-
de 2015 neben der jährlichen AWO-Tandemzertifizierung
und der Zertifizierung durch die Bundesarbeitsgemein-
schaft für Rehabilitation auch das MGW Siegel verliehen.
Zum Jahreswechsel 2014/2015 wurden das Schwimm-
bad und andere Bereiche im Kurhaus Schanzenberg um-
fangreich saniert und den veränderten Anforderungen
angepasst. Im Jahr 2016 folgt nun das bundesweite QS-
Reha-Verfahren, das für alle Vorsorge und Rehabilitations-
einrichtungen im Bundesgebiet verpflichtend ist.
Die Einrichtung hat sich einen guten Namen erworben
und ist innerhalb des Fachgebietes auf verschiedenen Ebe-
nen sehr gut vernetzt. Die Auslastung ist in den vergange-
nen Jahren kontinuierlich von 12.031 Belegungstagen in
2012 auf 19.987 Belegungstagen im Jahre 2015 gestiegen.
Die Preis- und Belegungspolitik der Krankenkassen, das
fachlich hochwertige Angebot und die kontinuierlichen kon-
zeptionellen und baulichen Weiterentwicklungen sind für
die Zukunft der Einrichtung die entscheidenden Faktoren.
www.kurhaus-schanzenberg.de
neu eingerichtet. Im Januar 2016 startet das Quartiers-
management für eine ehemalige Wohnanlage der British
Army, in die Flüchtlinge einquartiert werden. Im Kreis Her-
ford wurde eine regionale Flüchtlingsberatungsstelle und
in Bielefeld wurde eine Beratungsstelle für Verfahrensbe-
ratung und Beschwerdemanagement in der Erstaufnah-
meeinrichtung des Landes aufgebaut.
www.awo-fachdienste-migration.de
unbegleitete, minderjährige, geflüchtete JugendlicheDas Clearinghaus an der Ravensberger Straße in Biele-
feld besteht schon seit 2011. Es ist eine stationäre Einrich-
tung der Hilfen zur Erziehung für unbegleitete, minderjäh-
rige, männliche Flüchtlinge (UMFs). Aufgrund der hohen
Flüchtlingszahlen konnte die Platzzahl von ursprünglich 18
in Absprache mit dem Landesjugendamt deutlich erhöht
werden. Zwischenzeitlich wurden übergangsweise weitere
Dependancen im Auftrag der Stadt Bielefeld betreut. Im
Sommer 2015 bis Ende November 2015 wurden sieben
Jugendliche im Anbau der Pestalozzischule betreut. Im
Dezember 2015 ist dann die Clearingstelle Kleiberweg
gemeinsam mit einem Kooperationspartner eröffnet wor-
den. Dort sind insgesamt 40 Jugendliche untergebracht.
Ebenso wurde 2015 eine Clearinggruppe in Herford mit
neun Plätzen neu eröffnet.
Das Konzept der Clearingeinrichtungen beinhaltet die
Sicherung der Grundbedürfnisse, die Klärung der persön-
lichen Lebenssituation, sowie der schulischen und berufli-
chen Perspektive. Jugendliche, die seit dem 1. November
2015 nach Bielefeld kommen, befinden sich im soge-
nannten „Screening“, d.h. die Verweildauer in Bielefeld
ist begrenzt. Sie werden nach der Screening-Phase auf
andere Kommunen in NRW verteilt. In sämtlichen Berei-
chen der Einrichtungen und Diensten der Abteilung hat
das Qualitätsmanagement Einzug gehalten. Die erstellten
Prozesse stellen einen wichtigen Baustein in der Quali-32
Oberbürger-meister Pit Clausen nahm sich 2014 Zeit für ein Gespräch mit Flüchtlingen und Beschäftig-ten des AWO-Clearinghaus Bielefeld.
33
erholen oder in der Gruppe Freizeit und Bildung genie-
ßen, ist möglich.
Einrichtungsverbund SpatzenbergVor mehr als 20 Jahren wurde die Wohneinrichtung
Spatzenberg in Löhne von betroffenen Eltern und deren
Förderverein Wohnheim Spatzenberg e.V. geplant. 1996
hat die AWO OWL die Trägerschaft des Projektes über-
nommen und die komplett neu erstellte Einrichtung dann
1998 eröffnet. Gemeinsam haben Eltern und AWO einen
guten „Ort zum Leben“ für Erwachsene mit Autismus-
Spektrum-Störungen und weitreichenden Behinderungen
(„frühkindlicher Autismus“) geschaffen. 29 Erwachsene
haben im Wohnhaus und in der Außenwohngruppe in
Löhne ihr Zuhause gefunden. Die angegliederte Tages-
struktur ist speziell auf die Arbeits-, Förder- und Therapie-
bedingungen für Autisten, Menschen mit Behinderungen
und Wahrnehmungsstörungen ausgerichtet. In Kirchlen-
gern wird heilpädagogische Tagesbetreuung als ambulan-
te Hilfe angeboten. Als Einrichtung der Eingliederungshilfe
für Autisten wird der Einrichtungsverbund Spatzenberg
vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe gefördert.
Der Förderverein und die auch heute noch aktiven
Eltern ermöglichen viele Aktivitäten und Anschaffungen
Gästehaus BlombergDie Traditionseinrichtung Gästehaus Blomberg hat eine
neue Aufgabe erhalten. Jahrzehntelang stand das Haus
für Bildungsangebote, Freizeiten und soziale Gruppen zur
Verfügung. Obwohl zwischenzeitlich renoviert, war die
Ausstattung nicht mehr zeitgemäß. Der bisherige Zweck
hätte nur bei hohen Investitionen weiter verfolgt werden
können. Seit Sommer 2015 wird die Einrichtung nun dau-
erhaft von der Stadt Blomberg als Wohnstätte für geflüch-
tete Menschen aus Syrien und anderen Ländern genutzt.
Die Appartementstruktur des Hauses ist insbesondere für
Familien sehr gut geeignet. Die Geflüchteten fühlen sich
in der Einrichtung sehr wohl und werden gut versorgt.
Die Stadt Blomberg beabsichtigt, die Einrichtung zu kau-
fen. Die AWO wird auch über den Zeitpunkt des Verkaufs
hinaus in der hauswirtschaftlichen Versorgung und in der
Leitung der Einrichtung tätig sein.
Haus „Kajüte“, Langeoog Das Schullandheim „Kajüte“ des AWO-Kreisverbandes
Herford auf Langeoog ist an den AWO-Bezirksverband
verkauft worden. Zum Oktober 2016 wird es geschlossen,
um dann im Winter 2016/2017 umfangreich aus- und
umgebaut werden zu können. Unter anderem werden
an dem Haus in guter Insellage Balkone angebaut und
es wird komplett neu möbliert. Zum 1. April 2017 wird
die Einrichtung als gemeinnütziges Erholungs- und Bil-
dungszentrum mit 28 Urlaubseinheiten für je 1-6 Perso-
nen neu an den Start gehen. Insgesamt stehen dann 73
Plätze zur Verfügung. Es werden Einzelzimmer, Doppel-
zimmer, behindertenfreundliche Zimmer und Familienap-
partements mit Selbstversorgungsmöglichkeit angeboten.
Ein großzügiger Restaurantbereich, ein Kaminzimmer, ein
Wintergarten und attraktive Nebenräume ergänzen das
Wohlfühlambiente. Die neue „Kajüte“ wird ganzjährig
in den unterschiedlichen Saisonzeiten für verschiedene
Zielgruppen (Familien, Paare, Einzelreisende, Gruppen)
attraktive Angebote bieten. Einfach relaxen, sich aktiv
Der Förderverein und die Partnerschaftstädte Bad Oeynhausen und
Fismes unterstützen „den Spatzenberg“ regel- mäßig mit Spenden.
Mitglieder des Chores und der Band des „Spatzenberg“ 2013.
Das Kurhaus Schanzenberg bietet Müttern und Kindern ganzheitliche Gesund-heitsförderung.
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ein ähnliches Angebot zur Kindernotfallbetreuung an den
Start. Die Kinderbetreuung erfreut sich großer Beliebt-
heit und wird sehr gut angefragt. Eltern erleben diese als
hilfreiche Unterstützung und schätzen das Angebot ihres
Arbeitgebers. Der Pool der Betreuungspersonen ist ent-
sprechend auch gewachsen. Das Betreute Spielzimmer
in Herford besteht bereits seit 2007. Hier ist der Kreis der
Unternehmen, die ihren Beschäftigten die Kindernotfall-
betreuung zur Verfügung stellen, auch gewachsen. Die
Kreisverwaltung Herford, Westfalen-Weser-Energie, das
Klinikum Herford, Brax-Leineweber und das Jobcenter
Herford sind Kooperationspartner.
KitaPlusDie Stadt Versmold bietet in Kooperation mit dem
ElternService AWO OWL im AWO Familienzentrum „Villa
Kunterbunt“, im DRK Familienzentrum Versmold und seit
2015 auch in der Ev. Kindertageseinrichtung Oesterweg
KitaPlus als Randstundenbetreuung für Kinder von berufs-
tätigen Eltern an. Vor Beginn der regulären Öffnungszei-
ten oder nach Ende findet für Kinder, die einen Regelbe-
treuungsplatz in der jeweiligen Einrichtung haben, eine
Randstundenbetreuung statt. Für die Kinder bedeutet das,
dass sie in vertrauter Umgebung bleiben und dort wei-
ter betreut werden, bis sie von ihren Eltern nach Arbeits-
schluss abgeholt werden.
für die Bewohner. Neben dem Anbau von größeren
Wohnzimmern für die drei Wohngruppen in 2012 wurde
so 2015 ein Unterstand für die Geländewerkstatt ermög-
licht. In einem Film wurde die Arbeit des „Lebensortes“
Spatzenberg 2015 öffentlichkeitswirksam vorgestellt.
Besonderen Wert legt der Einrichtungsverbund auf seine
Einbindung in den alltäglichen Sozialraum. Es gibt viele
Nachbarschaftskontakte, z.B. zu AWO-Ortsvereinen, Schu-
len, Alltags- und Freizeiteinrichtungen. Außergewöhnliche
künstlerische Begabungen einiger Bewohner werden
gefördert. Regelmäßig werden Kunstausstellungen oder
Beteiligungen an bundesweiten Aktionen ermöglicht.
ElternService AWO OWL
2016 wird der ElternService AWO OWL sein 10-jähriges
Bestehen feiern. Die Dienstleistungen zur Vereinbarkeit
von Familie und Beruf sind in dieser Zeit stetig gewach-
sen. Dabei zählen die Beratung von Eltern zur Kinderbe-
treuung beim beruflichen Wiedereinstieg nach der Eltern-
zeit und die Beratung zur Pflege und Hilfe für Angehörige
zu den Schwerpunkten. Die Vortragsreihen „Belastende
Lebenssituationen meistern“ und „Bessere Vereinbarkeit
von Pflege und Beruf“ ergänzen das Angebot. Hinzu kom-
men Kinderbetreuungsangebote. Um die Beschäftigten
der AWO OWL bei der Vereinbarkeit von Beruf und Fami-
lie zu unterstützen, haben diese die Möglichkeit, alle Lei-
stungen des ElternService in Anspruch zu nehmen.
Betreute SpielzimmerSeit Januar 2015 gibt es im Elfriede-Eilers-Zentrum
einen kindgerecht gestalteten Spielbereich, das AWO-lino,
in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO OWL
ihr Kind durch qualifizierte Personen bei Ausfall der Regel-
betreuung oder Unterrichtsausfall betreuen lassen kön-
nen. Die Betreuungszeiten richten sich nach dem Bedarf
der Eltern. Bei der Schüco International KG ging 2012
Im „Apfelhäuschen“ in Bielefeld bietet die AWO
OWL seit 2015 für Kinder ihrer Beschäftigten eine
Tagespflege.
Kinder während der Ferienspiele 2014.
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geeigneten Kursen werden Kindertagespflegepersonen
dafür aus- und fortgebildet. In 2015 wurde erstmalig ein
Zertifikatskurs zum Thema „Inklusion in der Kindertages-
pflege „durchgeführt. Von 2016 bis 2018 beteiligt sich
der ElternService mit dem Jugendamt Bielefeld an dem
neuen Bundesprogramm „Kindertagespflege“ mit dem
Ziel die Qualitätsstandards deutlich anzuheben.
www.elternservice-awo-owl.de
FerienspieleSeit 2009 bietet der ElternService AWO OWL, in Koope-
ration mit dem AWO Jugendwerk OWL, Ferienspielforma-
te an. An allen Ferienspielen können auch Kinder mit
besonderem Förderbedarf teilnehmen. Für die Unterneh-
men Dr. Oetker Nahrungsmittel KG, Stadtwerke Bielefeld,
Sparkasse Bielefeld und Sparkasse Gütersloh und die 5
Unternehmen, die am Betreuten Spielzimmer Herford
beteiligt sind, werden Ferienspiele organisiert. Für Kinder
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AWO OWL gibt
es seit 2015 ein Ferienspielangebot in den Sommerferien
in Kooperation mit der Sparkasse Bielefeld. Durchgeführt
werden sie im AWO Berufskolleg im Elfriede-Eilers-Zen-
trum. Die Kosten für die Ferienspiele werden anteilig von
den Eltern und den Unternehmen getragen.
KindertagespflegeIm Kreis Herford ist der ElternService AWO OWL im
Auftrag des Kreisjugendamtes Herford bereits seit 2006
für in der Region lebende Familien Anlaufstelle in allen
Belangen der Kindertagespflege. Seit 2012 besteht auch
in bestimmten Bielefelder Stadtbezirken die Beauftra-
gung zur Vermittlung von Kindertagespflegepersonen
durch das Jugendamt Bielefeld. Familien werden beraten
und Betreuungsplätze in Kindertagespflege vermittelt. In
Das „LENKWERK“ organisierte Weihnachten 2013 eine große Geschenk-Aktion für bedürftige Bielefelder Kinder. AWO-Einrichtungen waren beteiligt.
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10 Jahre Kindertagespflege im Kreisgebiet konnte der AWO-Kreisverband Herford 2014 feiern.
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Senioren
Alles aus einer Hand
Entwicklungen
Der stationäre, ambulante und teilstationäre Pflege-
markt befindet sich im Wandel. Damit sind erhebliche
Veränderungs- und Anpassungsbedarfe verbunden. Es
besteht kein Zweifel daran, dass die demographische Ent-
wicklung zu einem Anstieg der pflege- und betreuungs-
bedürftigen Menschen führen wird. Unsicherheit besteht
aber, da nicht eingeschätzt werden kann, welchen Einfluss
der sich verändernde Lebensstil der älteren Menschen
auf den Zeitpunkt des Pflegebedarfs hat. Auch die stetig
fortschreitende medizinische und technische Entwicklung
wird weiter an Bedeutung gewinnen und die Selbststän-
digkeit von Seniorinnen und Senioren positiv unterstüt-
zen. Die pflegerische Versorgung kann also nicht isoliert
von den sich wandelnden Lebensbedingungen einer älter
werdenden Gesellschaft betrachtet werden.
Der Auslastungsgrad der stationären Pflegeeinrichtun-
gen des Bezirksverbandes der AWO OWL liegt regelmä-
ßig über den Durchschnittszahlen
des Landes. Um diese positiven
Kennzahlen weiterhin aufrecht
zu erhalten, wird es wichtig und
erstrebenswert sein, dass die
Angebote dem Bedarf und den
Wünschen der zu betreuenden
und zu pflegenden Personen stetig
angepasst werden. Gesundheits-
fördernde Aspekte, wie beispiels-
weise Bewegungsangebote bis hin
zur physiotherapeutischen Beglei-
tung, finden ebenfalls in der statio-
nären Langzeitpflege immer mehr
Beachtung, auch wenn dort in der
Regel ältere und teilweise schwer
erkrankte Menschen leben. Neben
den allgemeinen Entwicklungen in
der Pflege wurde ein besonderes
Das Altern ist ein normaler Prozess. Das Alter ist sichtbar. Der Anteil der älteren Menschen wird in den nächsten Jahren noch steigen. Aufgabe der Altenhilfe ist es, alten Menschen auch bei zunehmendem unter-stützungsbedarf eine weitgehend selbst bestimmte Lebensführung und teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Erforderlich ist ein auf die Bedarfslagen abgestimm-tes Hilfesystem, das Angebote der sozialen, körperli-chen und psychosozialen unterstützung und Beglei-tung vorhält. Dabei sind die individuellen Bedürfnisse des alten Menschen zu berücksichtigen, seine Fähig-keiten zu fördern und sein Selbstbestimmungsrecht zu wahren.
Die AWO in Ostwestfalen-Lippe hält alle erforder-lichen Angebote und Hilfen für ältere, pflegebedürftige Menschen vor.
musikmobil hat 2014 Senioren auf die Straße geholt: Ein Flashmob zur Bekanntmachung des Projektes wurde in Bielefeld organisiert.
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pflege, die fünf Sterbephasen, die Zusammenarbeit im
interdisziplinären Team. Außerdem besuchen die Teil-
nehmenden der Hospizkurse ein Hospiz und nehmen
an regelmäßigen Reflexionstreffen statt. Ferner besteht
eine Kooperation mit den örtlichen Palliativnetzen. Diese
Kooperation hat sowohl für die Bewohner als auch für die
Mitarbeiter Vorteile: Sie ermöglicht den Bewohnern, eine
spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Anspruch
zu nehmen. Für die Mitarbeiter bedeutet es, dass sie 24
Stunden am Tag einen Ansprechpartner für Notfall- und
Krisensituationen haben.
Pflegenoten und PflegequalitätDie Pflegenoten unserer Einrichtungen bewegen sich
seit 2012 kontinuierlich weiter im überdurchschnittlichen
Bereich – trotz Veränderungen und Verschärfung bei der
Pflegetransparenzvereinbarung (PTVS) 2013 und den
Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR) 2014. Um die Qualität
der Pflege noch weiter zu verbessern, beschloss die AWO
OWL eigene Qualitätsdaten zu erheben, die sich auf die
Ergebnisqualität der Pflegeleistungen beziehen. In Anleh-
nung an die Forschungsergebnisse zur Ergebnisqualität
des Institutes für Pflegewissenschaft an der Universität
Bielefeld werden Daten zu Druckgeschwüren, Stürzen,
Mangelernährung, freiheitsentziehenden Maßnahmen
erhoben. Dieses Vorgehen hat sich als besonders voraus-
schauend erwiesen, da zukünftig alle Einrichtungen der
Altenhilfe zum Nachweis ihrer Pflegequalität derartige
Daten erheben müssen.
Im Rahmen der Ergebnisqualitätsmessung hat die
AWO OWL zunächst vor allem die Anzahl von freiheits-
entziehenden Maßnahmen in den Blick genommen.
Freiheitsentziehende Maßnahmen, wie hochgezogene
Bettseitenteile und Bettgurte, die vor allem Bewohner-
innen und Bewohner, die stark sturzgefährdet sind, am
Aufstehen und anschließenden Stürzen hindern sollen,
wurden dokumentiert und mit dem Bundesdurchschnitt
Augenmerk auf die Palliativpflege und Sterbebegleitung
der Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenzentren
gelegt. Vermehrt haben die Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern die angebotene Weiterbildung zur Palliative-Care-
Fachkraft genutzt.
Das am 08.12.2015 in Kraft getretene „Gesetz zur
Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in
Deutschland“ befasst sich besonders mit der gesundheit-
lichen Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase.
Um den Bewohnerinnen und Bewohnern diese letzte
Phase so angenehm wie möglich zu gestalten, wurde von
der AWO OWL bereits in den vergangenen Jahren großer
Wert auf eine gelebte Hospiz- und Palliativkultur in den
Seniorenzentren gelegt. Um diese Kultur zu implemen-
tieren und weiterzuentwickeln, wurde ein Arbeitskreis für
die Beschäftigten eingerichtet. In der letzten Lebensphase
werden die hauptamtlichen Beschäftigten durch Ehren-
amtliche unterstützt. Die Hospizbegleiter werden für diese
herausfordernde Arbeit speziell geschult und vorbereitet.
Die Hospizgruppen werden von einer Projektmitarbeiterin
initiiert und geleitet. Sie vermittelt den Ehrenamtlichen
Kenntnisse im Umgang mit sterbenden Bewohnerinnen
und Bewohnern. Dazu gehören z.B. die spezielle Mund-
Mit einem großen Fest wurde 2012 der umgestaltete Garten des Bielefelder Seniorenzentrums Wilhelm-Augusta-Stift eröffnet.
Mit großem Aufwand wurde im Berichtszeitraum die Sturzprophylaxe in den Seniorenzentren u.a. durch Niedrigflur-Betten, Klingelmatten und Sturzsäcke verbessert.
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und Weiterbildungen der Betreuungskräfte können diese
mittlerweile ein breites Spektrum an Angeboten bieten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über die
Aktivitäten und nehmen diese gern in Anspruch. Kern-
stück dieser Pflegereform waren insgesamt die Leistungs-
verbesserungen für Menschen mit einer demenziellen
Erkrankung. Erstmalig wurden gesonderte Leistungen für
Menschen mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz
eingeführt. Sie erhielten ab Januar 2013 ein zusätzliches
Betreuungsgeld, das für spezielle Betreuungsleistungen
verwendet werden kann. Auch Menschen, die keiner Pfle-
gestufe zugeordnet sind (Pflegestufe 0), können erstmals
Pflegegeld oder Pflegesachleistungen erhalten. Außer-
dem haben nun auch Pflegebedürftige, die ab 2013 in
die Pflegestufe 0 eingestuft sind, einen Anspruch auf Ver-
hinderungs- bzw. Ersatzpflege. Verhinderungspflege kann
auch in Tagespflegen angeboten werden.
Am 01.01.2015 trat das Pflegestärkungsgesetz I in
Kraft. Wesentliche Inhalte waren die Anpassung (Dyna-
misierung) der Erstattungen der Pflegekassen an die Prei-
verglichen. Die erfreuliche Feststellung, dass man in den
Einrichtungen der AWO OWL im Vergleich zum Bun-
desdurchschnitt deutlich weniger freiheitsentziehende
Maßnahmen zu verzeichnen hatte, führte zu dem ehr-
geizigen Plan, sie noch weiter bzw. auf Null abzusenken.
Dieses Ziel konnte erreicht werden. Hierzu investierte der
AWO-Bezirksverband in Niedrigflur-Betten für alle Einrich-
tungen. Diese Betten haben den Vorteil, dass sie sich
so tief absenken lassen, dass die Bewohnerin oder der
Bewohner sich bei einem Sturz aus dem Bett keine Ver-
letzungen zuzieht. Ferner kann auf ein Hochziehen der
Bettseitenteile verzichtet werden. Weitere Hilfsmittel zur
Vermeidung von schweren Sturzfolgen wurden ebenfalls
angeschafft u.a. Sturzsäcke, die größere Verletzungen bei
einem Sturz aus dem Bett verhindern können sowie Klin-
gelmatten, die anzeigen, wenn sturzgefährdete Bewohne-
rinnen oder Bewohner aus dem Bett aussteigen. So kann
das Pflegepersonal schnell bei der Bewohnerin oder dem
Bewohner sein und die gewünschte Hilfe zukommen
lassen. Darüber hinaus wurden in unseren Einrichtungen
die Bewegungs- und Sportangebote für Bewohnerinnen
und Bewohner weiter ausgebaut. Über die Maßnahmen
der AWO OWL zur Vermeidung von freiheitsentziehenden
Maßnahmen wurde öffentlichkeitswirksam informiert u.a.
durch ein ausführliches WDR 5-Radiointerview.
Gesetzliche Rahmenbedingungen Aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen
konnten die Betreuungsangebote in den stationären und
teilstationären Einrichtungen deutlich ausgebaut werden.
Mit dem Pflegeweiterentwicklungsgesetz wurde 2011
die Möglichkeit geschaffen, zusätzliche Betreuungskräfte
für Pflegebedürftige mit eingeschränkter Alltagskompe-
tenz einzusetzen. Durch das Pflegeneuausrichtungsge-
setz (PNG) 2013 konnten auch in der Tagespflege mehr
Betreuungskräfte für die ergänzende Aktivierung und
Betreuung von Personen mit erheblich eingeschränkter
Alltagkompetenz eingesetzt werden. Durch die Aus-, Fort-
Gegen Rassismus gehen auch Senioren der „Rosenhöhe“ in Bielefeld-Brackwede 2014 vor die Tür.
Die Bewohnerbeiräte sind für das Zusammenleben in Senioren-zentren wichtig. Auch der Beirat des „Robert-Nussbaum-Haus“ in Minden engagiert sich für die Mitbewohner (2015).
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Singen macht glück-lich, auch im Senioren-
zentrum Feierabend-haus in Bad Salzuflen.
Das Seniorenzentrum Friedrich-Winter-Haus in Extertal feierte 2015 sein 25jähriges Bestehen. Diese Kolleginnen und Kollegen waren von Anfang an dabei.
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ten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung
der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für
ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen, Menschen
mit Behinderung und ihre Angehörigen“ (GEPA) in Kraft.
Das GEPA NRW regelt in zwei Teilen, dem Wohn- und
Teilhabegesetz und dem Alten- und Pflegegesetz Nord-
rhein-Westfalen, welche qualitativen Anforderungen an
Einrichtungen zu stellen sind und wie diese zu finanzie-
ren sind. Das übergeordnete Ziel des Alten- und Pflege-
gesetzes NRW ist es dabei, dem Grundsatz „Ambulant
vor Stationär“ zu folgen, weil die Landesregierung keine
Notwendigkeit für einen quantitativen Ausbau stationärer
Dauerpflegeeinrichtungen sieht.
Für die AWO OWL als Trägerin von neun Einrichtungen
der stationären Langzeitpflege und fünf Tagespflegein-
richtungen hatte die neue Gesetzeslage einige organisa-
torische Aufgaben zur Folge. In einem ersten Schritt mus-
ste bis zum 31.10.2015 die Historie jeder Einrichtung
aufgearbeitet und in der Internetplattform Pfad.Invest
dargestellt werden. Die Aufarbeitung dieser Historie und
deren finanzielle Darstellung wird nun die Basis für die
zukünftige Berechnung der sogenannten Investitionsko-
sten sein. Die Weichen für ein weiterhin qualitativ hoch-
wertiges Pflegeangebot bei der AWO OWL sind damit
gestellt.
Am 01.01.2016 ist nun das Pflegestärkungsgesetz II
in Kraft getreten. Die wesentlichen Neuerungen dieses
Gesetzes werden ab 2017 in Kraft treten. Seit Jahren wur-
de der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff angekündigt, nun
kommt er zur Umsetzung. Damit wird zukünftig die Pfle-
gebedürftigkeit am Grad der Selbstständigkeit gemessen.
Demenzielle Erkrankungen geraten stärker in den Mittel-
punkt. Pflegestufen werden in Pflegegrade übergeleitet.
Wie sich die Reform auf die Pflegeeinrichtungen auswir-
ken wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher
eingeschätzt werden. Für den Verband bedeutet es, bis
dahin die Neuerungen gut vorzubereiten.
sentwicklung der letzten 3 Jahre, Ausweitung der Kurz-
zeitpflege von vier auf acht Wochen und die Ausweitung
der Verhinderungspflege von vier auf sechs Wochen. Für
die Tagespflege gab es eine erhebliche Verbesserung.
Wurden zuvor die ambulanten Leistungen und die Lei-
stungen im Bereich der Tagespflege teilweise aufeinander
angerechnet, so konnte jetzt die Tages- und Nachtpflege
neben der ambulanten Pflege ohne Anrechnung voll in
Anspruch genommen werden. Die Anzahl der Betreu-
ungskräfte wurde erhöht und es besteht ein Anspruch für
alle Pflegebedürftigen auf zusätzliche Betreuungsleistun-
gen. Damit stieg die Anzahl der Betreuungskräfte in den
Einrichtungen und Tagespflegen weiter an.
Auswirkungen hatte diese gesetzliche Entwicklung auf
die Gästezahl in Tagespflegen und auf die Anzahl der
Kurzzeitpflegen in den stationären Einrichtungen. Die
Auslastung der Tagespflege stieg an, teilweise bestehen
bereits Wartelisten. Das Angebot für die Kurzzeitpflege
wird vermehrt genutzt, häufig auch als Übergang in die
Langzeitpflege. Die Pflegeeinrichtungen müssen sich teil-
weise auf eine höhere Frequenz von Ein- und Auszügen
der Bewohnerinnen und Bewohner einstellen.
Zwischenzeitlich wurde 2014 das Wohn- und Teilha-
begesetz NRW reformiert. Unter anderem wurde der
Bewohnerbeirat gestärkt. Die Rechte und Pflichten des
Beirates und auch die Aufgaben des Betreibers wurden
weiter differenziert. Die Beiräte in unseren Einrichtungen
sind sehr aktiv, sie setzen sich engagiert für die Belange
der Bewohnerinnen und Bewohner unserer Einrichtungen
ein. Regelmäßig lädt die Fachabteilung Alter und Pflege
die Beiräte zu einem Austausch über aktuelle Themen
ein. Das Angebot wird gern genutzt. 2015 wurde die
Öffentlichkeit durch eine Presseaktion über diese wertvol-
le Arbeit informiert.
Am 16. Oktober 2014 trat das „Gesetz zur Entwicklung
und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientier-
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wurde es ab 2014 durch ein dreijähriges, ebenfalls von
der Elfriede-Eilers-Stiftung gefördertes Projekt zum mögli-
chen Aufbau eines Hospizdienstes mit Freiwilligen für alle
Seniorenzentren.
www.hospizarbeit-in-der-awo-owl.de.
Achtsames BerührenAußerdem ist noch ein neues Projekt hinzugekom-
men, dass sich auf die Begleitung sterbender Bewohner
bezieht: Das von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte
Projekt „Achtsames Berühren“ wird im Feierabendhaus in
Bad Salzuflen durchgeführt.
Neu- und umbau Seniorenzentrum RosenhöheMit dem Spatenstich im Oktober 2014 begann das für
den Bezirksverband mit 14 Mio. Euro Investitionssumme
größte Bauprojekt, die Sanierung und Erneuerung des
Seniorenzentrums Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede.
Nach Jahren der Planung und nun vorangetrieben durch
eine für die Finanzierung günstige Gesetzesänderung wur-
Projekte
musikmobil Musik wird oft als Schlüssel zu Menschen mit Demenz
bezeichnet. Beim musikalischen Handeln erleben sie
Zugehörigkeit und Kontakt, Spaß und Freude - und erin-
nern sich an vergangene Zeiten. Menschen mit Demenz
brauchen dabei jemanden, der ihnen das Erlebnis Musik
ermöglicht, sie anleitet und an ihre vorhandenen Fähig-
keiten anknüpft. Diese Aufgabe übernahmen bei musik-
mobil Freiwillige, die Freude an der Musik und an der
Begegnung mit Seniorinnen und Senioren haben. Als
Modellprojekt des AWO-Bezirksverbands OWL wur-
de musikmobil von der Stiftung Wohlfahrtpflege NRW
gefördert.
Das Projekt wurde vom 15.03.2012 bis 14.03.2014
mit dem Ziel durchgeführt, einen musikalischen Besuchs-
dienst von Freiwilligen für Menschen mit Demenz aufzu-
bauen. Freiwillige und Beschäftigte aus Seniorenzentren
wurden u.a. im Rahmen von flash-mobs und mit Video-
clips für das musikmobil geworben und geschult. Musik-
instrumente wurden angeschafft und in Seniorenzentren
deponiert. Die Aktivitäten des musikmobil wurden per
Internetauftritt koordiniert. Alle entwickelten Materialien
wurden in Form eines bespielten USB-Sticks für weitere
Anwender verfügbar gemacht.
Leben bis zuletztDie Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren-
zentren sollen ihr „Leben bis zuletzt“ selbst bestimmen
können. Um sie dabei unterstützen zu können, wurde
im Jahr 2011 unter eben diesem Namen aus Spenden
der Elfriede-Eilers-Stiftung ein Pilotprojekt gestartet. Das
Projekt „Leben bis zuletzt“ wird weiterhin erfolgreich fort-
geführt und ist sowohl für die Mitarbeiter, als auch für
die Bewohnerinnen und Bewohner eine große Bereiche-
rung im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ergänzt
Die Sterbebegleitung durch Freiwillige ist ein Thema in AWO-Seniorenzentren. Diese Freiwilligen sind im „Feierabendhaus“ in Bad Salzuflen aktiv.
Im Rahmen des musikmobil-
Projektes wurden Freiwillige für
das Musizieren mit Senioren
qualifiziert.
Rund 14 Mio. Euro investiert die AWO in
den Neu- und Umbau des Seniorenzentrum
Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede. 2014 wurde
der erste Spatenstich vorgenommen.
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& Unternehmen / Beteiligungen). Bau und Ausstattung
der SeniorenHausgemeinschaft wurden jeweils durch die
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW oder das Deutsche Hilfs-
werk gefördert.
Demenz-Servicezentrum Region Ostwestfalen-LippeSeit 2004 ist das Demenz-Servicezentrum Region OWL
(DSZ) in der Trägerschaft des AWO-Bezirksverbandes. Im
Rahmen der Landesinitiative Demenz-Service NRW ist das
Team zuständig für die Stadt Bielefeld sowie die Kreise
Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und
Paderborn. Aufgabe ist der Auf- und Ausbau von Unter-
stützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz und
ihr privates Umfeld mit dem Ziel, das Thema Demenz zu
enttabuisieren, das gerontopsychiatrische Versorgungs-
system weiter zu entwickeln, vorhandene Erfahrungen
und Sachkompetenz an Betroffene, Angehörige und
Fachleute weiterzugeben sowie regionale Netzwerkarbeit
zu betreiben. 2014 feierte das Demenz-Servicezentrum
OWL gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern das
10jährige Bestehen. Für das Fest wurden Taschen mit
dem Logo „Ich handle dementsprechend“ gedruckt und
ein Videofilm mit Statements der Partner gedreht. Dar-
über hinaus gab es einen Festakt im Alarmtheater Biele-
feld mit einem kurzem Theaterstück, an dem Menschen
mit Demenz mitwirkten, sowie dem Chor „Vergiss´ die
Lieder nicht“.
Ein herausragendes Beispiel für ein Unterstützungsan-
gebot, dass das DSZ 2012 in Zusammenarbeit mit dem
langjährigen Kooperationspartner ZAB (Zentrale Akade-
mie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH) entwickelt
hat, ist die Ausbildung zum „Demenz-Coach – Versorgung
demenzkranker Menschen im Krankenhaus“. Das Inno-
vative der Weiterbildung für Gesundheits- und Kranken-
pflegekräfte in Krankenhäusern und Rehakliniken besteht
darin, spezielle Fachkräfte (Coaches) zu schulen, die als
Hauptansprechpartner für den Umgang mit Demenzkran-
de mit dem Bau eines neuen Gebäudes für eine Tages-
pflege und 21 stationären Pflegeplätzen begonnen. In vier
weiteren Bauabschnitten bis in das Jahr 2020 werden alle
Bestandsgebäude saniert oder neu gebaut. Das Senioren-
zentrum wird so an die Anforderungen moderner Pflege
und die sich ändernden Bedürfnisse der Bewohner ange-
passt.
Weiterhin werden nach Abschluss der Baumaßnahme
154 Bewohner, nun in Einzelzimmern mit eigenem Bad
und in 10 Wohngruppen mit jeweils eigenem Gemein-
schaftsbereich, in der „Rosenhöhe“ wohnen. Neben der
besonderen Beachtung der Barrierefreiheit, auch im neu
gestalteten Außengelände mit hoher Aufenthaltsqualität,
werden die neu strukturierten Funktions- und Dienst-
zimmer für die Beschäftigten in der täglichen Arbeit eine
erhebliche Entlastung darstellen. Im Jahr 2020 wird ein
einheitlich gestaltetes, den gesetzlichen Vorgaben ent-
sprechendes und energetisch auf dem neuesten Stand
ausgeführtes Seniorenzentrum wieder als größte Einrich-
tung des Bezirksverbandes zur Verfügung stehen.
www.haus-rosenhoehe.de
SeniorenHausgemeinschaftenSeniorenHausgemeinschaften bieten 8 Menschen Platz
in jeweils einem eigenen Wohn-/Schlafraum mit eige-
nem Bad. Der Alltag wird in einem großzügigen Gemein-
schaftsraum gemeinsam gestaltet. Hier wird gekocht,
gegessen, gespielt oder auf andere Weise gemeinsam
Zeit verbracht. Ein besonders gestalteter Garten steht für
gemeinsame Aktivitäten im Freien zur Verfügung. Die Mit-
glieder der Hausgemeinschaft werden durch Pflege- und
Hauswirtschaftskräfte in ihrem Alltagsleben unterstützt.
Nach den positiven Erfahrungen mit den ersten Senio-
renHausgemeinschaften in Löhne und Spenge wurden
im Berichtszeitraum vier weitere gleichartige Einrichtun-
gen gebaut und in Betrieb genommen. (Siehe Verband
Ein Friseursalon war 2012 der Ort einer Sponsoring-
veranstaltung mit Lesung und
Buffet zugunsten des „Wilhelm-
Augusta-Stiftes“ in Bielefeld.
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ken sowohl den Angehörigen als auch den verschiedenen
Berufsgruppen in Kliniken zur Verfügung stehen. Sie sol-
len fachlich beraten, Konflikte entschärfen sowie Freiwil-
lige gewinnen und schulen, die Dementen im Kranken-
haus betreuen, damit das Personal entlasten und allen
Sicherheit geben. Der Lehrgang umfasst drei mehrtägige
Module, die Präsentation einer Projektarbeit sowie vier
Coaching-Tage zur nachhaltigen Ergebnissicherung und
Umsetzung des Gelernten in die Praxis innerhalb eines
Jahres nach Abschluss der Ausbildung. Die Demenz-
Coaches sollen nach der Ausbildung ein Netzwerk bilden
und sich in der Arbeit vor Ort unterstützen. Im März 2015
begann die vierte Fortbildung in den Räumen der ZAB.
Das Fortbildungskonzept zum Demenz-Coach wurde am
2013 in Essen mit dem Deutschen Weiterbildungspreis
ausgezeichnet.
www.demenz-service-owl.de
Spielszenen von Menschen mit und ohne
Demenz waren 2014 Hö-hepunkte der 10-Jahres-
Feier des Demenz-Servicezentrum OWL.
Um aufmerksam zu machen, wurde 2014 ein Videoclip für das Demenz-Servicezentrum gedreht.
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WO
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EN
Wohnen
Wohnen, Leben, Wohlfühlen
angebote vermittelt werden können. Servicedienstleister
der AWO bieten Hilfe im Haushalt und beim Einkaufen,
Begleitung bei Arztbesuchen, Essen auf Rädern oder Am-
bulante Pflege.
Auch das Angebot an alternativen Wohnformen wurde
von der AWO OWL deutlich forciert. So sind mittlerwei-
le an sieben Standorten in der Region SeniorenHausge-
meinschaften entstanden. Hier leben stark betreuungs-
bedürftige Menschen zusammen, die nicht mehr in ihrer
ursprünglichen Häuslichkeit wohnen bleiben wollen bzw.
können. Jedem der in der Regel acht Mieter einer Senio-
renHausgemeinschaft steht ein eigenes Zimmer mit Bad
zur Verfügung, das individuell mit den eigenen Möbeln
eingerichtet werden kann. Des Weiteren können die Seni-
oren eine gemeinsame Wohnküche, Nebenräume und
einen geschützten Gartenbereich nutzen.
In allen Wohnanlagen der AWO ist die Schaffung einer
guten Wohngemeinschaft, in der sich alle wohl fühlen, ein
wichtiges Ziel. Aber auch das selbstbestimmte Wohnen in
der Gemeinschaft wird von der AWO geschätzt und geför-
dert. Perspektivisch soll das Angebot klassischer Wohnun-
gen mit unterschiedlichen Service-Konzepten und alterna-
tiver wie innovative Wohnprojekte wie „Wohnen für Jung
mit Alt“ verstärkt werden.
Der AWO-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe plant und realisiert in den letzten Jahren verstärkt Angebote im Bereich Wohnen. Die AWO bietet nicht nur, was ältere, pflegebedürftige Menschen brauchen, auch für Singles, Paare oder Alleinerziehende sind einige der vorhandenen rund 250 Wohnungen geeignet. Die Wohnungen befinden sich in Bad Salzuflen, Bielefeld, Bünde, Detmold, Kirchlengern, Löhne, Minden, Oer-linghausen, Spenge und Versmold.
Zum Teil werden die Wohnungen mit, zum Teil ohne
Wohnberechtigungsschein angeboten. Bei neuen Bau-
projekten stehen vorrangig barrierefreie Wohnungen
zur Verfügung, die auch bezahlbar bleiben. Vor diesem
Hintergrund nutzt die AWO verstärkt die Möglichkeiten,
Neubauten unter Einsatz von Wohnungsbaufördermitteln
zu realisieren. Je nach Entstehungsjahr bieten die Woh-
nungen unterschiedliche Standards. Häufig liegen sie im
Grünen und zentral. Insbesondere die neueren Wohnan-
lagen wie z.B. in Bielefeld, Bad Salzuflen und Versmold
entsprechen modernen Standards. Die älteren Wohnan-
lagen werden sukzessive modernisiert und an die Anfor-
derungen eines barrierefreien Wohnens angepasst. Das
besondere Plus aller Wohnangebote ist, dass den Mie-
tern auf Wunsch passgenaue Service- und Betreuungs-
In Versmold entsteht in unmittelbarer Nähe zur AWO-Kita Am Bach, dem AWO-Familienhaus und einem AWO-Service- und Bürohaus eine Wohnanlage für Alt und Jung, Alleinstehende und Familien. Spatenstich war 2014, eröffnet werden soll 2016.
„Wohnen am Starenweg“ (Gartenansicht), in Leopoldshöhe-Ase-missen 2015 / Seniorenwohnungen und eine SeniorenHaus-gemeinschaft, die vom AWO-Kreisverband Lippe betrieben wird.
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Verband & Unternehmen
Mit Zuversicht in die Zukunft
nimmt der AWO-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe koor-
dinierende Aufgaben innerhalb der AWO in der Region
und ist Ansprechpartner für Kommunen, Behörden, Ver-
bände und Einrichtungen. Er ist Mitglied der Landesar-
beitsgemeinschaft der AWO in NRW, der Landesarbeitsge-
meinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in NRW und des
Bundesverbandes der AWO.
Dieses Netzwerk „AWO OWL“ zu fördern und zu erhal-
ten, Verband und Unternehmen zielführend zu organi-
sieren, ist eine große Aufgabe. An vielen Stellschrauben
muss dafür gedreht werden. Im Folgenden mehr:
„Nachbarschaft … zusammen geht mehr“
„Wir wollen das Morgen sichern“, mit diesen Worten
umriss Norbert Wellmann, Präsidiumsvorsitzender der
AWO OWL, das langfristige Ziel der Kampagne „Nach-
barschaft … zusammen geht mehr“ auf der Auftaktver-
anstaltung im März 2015. Für die Stärkung des Mitglie-
derverbandes muss die AWO als sozialpolitischer Verband
deutlicher im öffentlichen Fokus stehen. Ausgehend von
den Lebenslagen und Bedürfnissen der Menschen in
ihrem Wohnumfeld wird die Kampagne neue Ideen für
lebendige, unterstützende Nachbarschaften entwickeln. So
möchte die AWO neue Zielgruppen ansprechen und wei-
tere Menschen für ein Engagement in der AWO gewinnen.
Nicht die formale Mitgliedschaft engagierter Freiwilliger
steht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwik-
keln und Ausprobieren neuer Beteiligungsformen. Geför-
Die AWO Ostwestfalen-Lippe ist ein moderner Sozi-alverband mit besonderem Profil. unsere Hilfe bieten wir allen Menschen an, die sie benötigen. Wir unter-stützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verant-wortlich zu gestalten. Die Werte Solidarität, toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit bestimmen unser Handeln.
Viele Frauen und Männer haben sich in der AWO organisiert oder sind bei ihr beschäftigt. Ehrenamtlich, freiwillig oder hauptberuflich gestalten sie Zukunft sozial. Die AWO ist zugleich Mitgliederverband und soziales unternehmen.
In OWL engagieren sich rund 11.500 Mitglieder in 130
Ortsvereinen. Sieben Kreisverbände und der Bezirksverband
beschäftigen in rund 300 Einrichtungen und Diensten rund
6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 3.000 Frei-
willige engagieren sich jährlich in den AWO-Einrichtungen
und Projekten vor Ort. Selbsthilfegruppen haben sich der
AWO als korporative Mitglieder angeschlossen.
Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege über-
Ortsvereine, Kreisverbände und Einrichtungen beteiligten sich an der AWO-Aktionswoche 2015. Für Nachbarschaftsaktionen wurde geworben.
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Elfriede-Eilers-Zentrum/Geschäftsstelle
Das Elfriede-Eilers-Zentrum ist seit 20 Jahren Anlaufstel-
le für viele Menschen aus Ostwestfalen-Lippe. Auf dem
Gelände an der Detmolder Straße 280 in Bielefeld sind
Dienste und Einrichtungen unterschiedlichster Art zusam-
mengefasst.
Im Berufskolleg für das Sozial- und Gesundheitswesen
werden rund 500 Schülerinnen und Schüler zu Erziehe-
rinnen und Erziehern, aber auch Heilerziehungspflegekräf-
te ausgebildet. Das Fachseminar für Altenpflege ist Ausbil-
dungsstätte für Altenpflegekräfte. Weitere Einrichtungen,
wie eine Kindertagesstätte, eine Tagesgruppe für Schul-
kinder, aber auch Beratungsstellen, Konferenzräume und
Cafeteria runden die Angebotspalette ab.
Auch die Geschäftsstelle des Bezirksverbandes befindet
sich auf dem Gelände des Elfriede-Eilers-Zentrums. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisieren, unterstüt-
zen und verwalten von hier aus die über 200 Einrichtun-
gen und Dienste, die der AWO-Bezirksverband vorhält.
Im Berichtszeitraum wurden zur Optimierung der Auf-
gaben strukturelle und personelle Veränderungen vorge-
nommen. So wurden u.a. die Aufgaben der Abteilung
Zentrale Dienste neu geordnet und im Wesentlichen der
Abteilung Finanzen und Verwaltung zugeordnet. Ange-
sichts wachsender Personalbedarfe bei drohendem Fach-
kräftemangel wurde der Bereich Personalentwicklung in
der Personalabteilung verstärkt. Bereits frühzeitig hat die
AWO OWL ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt.
In den letzten Jahren ist dies einer grundlegenden Revi-
sion unterzogen worden. Das neue in 2015 umgesetzte
prozessorientierte System überzeugt durch seine Klarheit
und Verständlichkeit und erleichtert die Arbeitsabläufe
trotz immer komplexerer Aufgabenstellungen.
dert wird das dreijährige Projekt von der GlücksSpirale.
Gemeinsam mit den Kreisverbänden und Einrichtungen
plant und organisiert ein Projektteam Nachbarschaftsan-
gebote und Aktionen vor Ort. Auch die Aktionen gegen
Rassismus im Frühjahr 2015 und die AWO-Aktionswoche
im Juni 2015 thematisierten „Nachbarschaft“. Ein News-
letter informiert regelmäßig über neue Nachbarschaftsan-
gebote, Ideen und Veranstaltungen.
Neue Kontakte und Vernetzungen entstehen im Rah-
men der Kampagne. So z.B. auch in Bad Salzuflen. Bereits
im Oktober 2015 hat der AWO-Ortsverein das Angebot
„Spaziergänge für geflüchtete Menschen“ organisiert. Mit
Unterstützung des Projektteams und der AWO Flüchtlings-
beratung wurde die Idee ausgearbeitet und umgesetzt.
Rundgänge, die mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken
und Singen im AWO-Begegnungszentrum endeten, fan-
den statt. Inzwischen gibt es noch weitere Aktionen dieser
Art in OWL. Viele Menschen engagieren sich in der AWO
für Geflüchtete. Sie kochen mit Flüchtlingen, organisieren
Sprach- und Welcome-Cafés, Musikveranstaltungen oder
nähen Geschenke für geflüchtete Kinder.
www.awo-nachbarschaft.de
Durchgeführte Beratungen des Projektteams
14 mit Kreisverbänden15 mit Einrichtungen24 mit Ortsvereinen 3 mit Interessierten
Nachbarschaftsangebote 112
Standorte 25
Aktive/Teilnehmende(im Durchschnitt nehmen 5 bis 10 Personen pro Angebot teil)
rund 840 Personen
Nachbarschaftsteams vor Ort(Ortsvereine und Einrichtungen)
7
Impulsreferate, Talkrunden und ein großes Frühstücksbuffet bildeten im März 2015 den Rahmen für die Auftakt-veranstaltung der AWO-Nachbarschaftskampagne.
46
ment und Recht zu. Sie informieren, beraten, initiieren,
begleiten und unterstützen Einrichtungen und Dienste in
vielfältiger Weise. Sie führen eigene Projekte durch.
QualitätsmanagementIm zurückliegenden Berichtszeitraum hat es im Bereich
Qualitätsmanagement der AWO OWL einen Neustart
Kompetenzen für alle
Die Arbeit der Fachabteilungen in der Bezirksgeschäfts-
stelle wird unterstützt durch die Personalabteilung und
die Abteilung Finanzen und Verwaltung. Eine besondere
Rolle kommt den Stabsstellen für Arbeits- und Gesund-
heitsschutz, Bürgerschaftliches Engagement, Innenrevisi-
on, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätsmanage-
Das Minikickerturnier war das Highlight der Kinder- und Familien-feste im Elfriede-Eilers-Zentrum 2012 und 2014.
VorstandVorsitz: Klaus Dannhaus
Stellv.: Petra Rixgens
Abteilung IPersonalKlaus Krebs
Claudia Rüter
Abteilung IIFinanzen &Verwaltung
Jörg Koerdt
Abteilung IIIAlter &Pflege
Maria Niggemeier
Abteilung IVKITA
Heike Brünnich
Abteilung VGesundheit &
SozialesUlla Struff-Koerdt
Abteilung VIIJugend&FamilieE. Upmann-StadlerPeter Buchmann
Abteilung VIIIAusbildung
Vorstand
Personal-wirtschaft
Finanz-buchhaltung
FachberatungOE, controlling
Fachberatung Gesundheit,Bildung
AmbulanteErziehungshilfe
Berufskolleg
Arbeits- undtarifrecht
Pflegesätzetagessätze
Personal-management
ProjekteSonderaufgaben
AWOOWL interneDienstleistungen
NetzwerkErziehungshilfe
Fachseminar
Arbeits- undGesundheitsschutz
Finanz-mittel
BauprojekteInstandhaltung
BauprojekteInstandhaltung
Behinderten-arbeit
FachberatungSonderaufgaben
AllgemeineVerwaltung
controllingBudgetplanung
ProjekteSonderaufgaben
Verwaltung Verwaltung controlling
Personal-entwicklung
Nachwuchs-gewinnung
EDV Verwaltung Verwaltung
technischerDienst
Beratung, Arbeits-marktintegration
BauprojekteInstandhaltung
MigrationIntegration
Immobilien-Management
JugendarbeitSchule
Stabsstellen- Arbeits- und Gesundheitsschutz (Dirk Pohlmann)- Bürgerschaftliches Engagement (Gabi Stillger)- Innenrevision (Stefan Sievert)- Öffentlichkeitsarbeit (Erwin Tälkers)- Qualitätsmanagement (Andrea Vieweger)- Recht (Thomas Euler)- Elternservice OWL/
tagesmütteragentur (Petra Neuhaus-Twele)
47
Mit einer Schweigeminute gedachten die Beschäftigten und Gäste, Auszubildenden und Schüler Ende 2015 der Opfer des Terroranschlages in Paris.
vielen Einrichtungen durchgeführt werden.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der
AWO OWL wurde für seine Beschäftigten in den Jah-
ren 2012 bis 2016 kontinuierlich ausgebaut. Bisherige
Maßnahmen wurden weiter entwickelt, neue Angebote
kamen hinzu.
Die Seminarangebote zur Unterstützung der Beschäf-
tigten unter dem Titel „Gesundheitslernen“ wurden durch
eine Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF)
deutlich angeschoben. Insgesamt nutzten 1.087 Teil-
nehmende die Seminar- und Supervisionsangebote. Die
Rückmeldungen waren so positiv, dass auch nach Ende
der ESF-Förderung die Angebote fortlaufend durchgeführt
werden. Die positiven Auswirkungen für den Arbeitsplatz
und die Arbeit wurden bei Umfragen bestätigt.
Die Fachberatung Integration schwerbehinderter
Beschäftigte ist sowohl Ansprechpartnerin für die Betroffe-
nen als auch für ihre jeweiligen Leitungskräfte in den Ein-
richtungen. Beratungsthemen sind vielfach das Schwerbe-
hindertenrecht oder die Zusammenarbeit vor Ort.
Die Fachberatung unterstützt u.a. bei der Beantragung
von Ausgleichszahlungen oder von Zuschüssen für Arbeits-
hilfen. Auch die kollegiale Zusammenarbeit vor Ort hat es
ermöglicht, dass seit 10 Jahren bei der AWO OWL die
Beschäftigungsquote Schwerbehinderter von mindestens
5 % erreicht wird. Das Unterstützungsangebot wird – im Sin-
ne von Prävention – auch von vielen Mitarbeitenden ohne
Schwerbehindertenstatus in Anspruch genommen, u.a.
bei Wiedereingliederungen nach längerer Erkrankung.
Durchschnittlich werden pro Jahr 157 Beschäftigte über
die Fachberatung Integration schwerbehinderter Mitarbei-
ter/innen betreut.
gegeben. Die Neuausrichtung beinhaltet die konsequente
Orientierung an Prozessen auf der Grundlage einer posi-
tiven Fehlerkultur. Das Projekt wurde 2012 mit den Pro-
zessen der Geschäftsstelle begonnen. Alle Abteilungen
haben Ihre Prozesse im Abgleich mit den Schnittstellen
modelliert und graphisch dargestellt. Arbeitsabläufe wur-
den dadurch transparenter. Im Oktober 2014 konnte das
Prozessmodell AWO OWL veröffentlicht und zur Nutzung
freigegeben werden. In der Folge wurden und werden
aktuell die Prozessmodelle der einzelnen Fachbereiche
sukzessive erarbeitet.
Bereits umgesetzt und veröffentlicht ist das Kita-Pro-
zessmodell. Aktuell in Erarbeitung sind die beiden Pro-
zessmodelle für die Seniorenzentren und die Mutter-Kind-
Häuser. Die anderen Fachbereiche und Einrichtungstypen
werden folgen. Grundlage für das gesamte Vorhaben
war und ist die Neuausrichtung des Fehlerbegriffs. Der
neue Begriff versteht Fehler als Hinweis zur Verbesse-
rung. Es ist die Aufgabe aller Beteiligten, gemeinsam an
geeigneten Lösungen und neuen Wegen zu arbeiten.
Die Ergebnisse dieser neuen Vorgehensweise sind in
der Umsetzung der Prozesse für alle transparent und im
Arbeitsalltag greifbar.
Arbeits- und GesundheitsschutzSeit 2015 hat der Bezirksverband die Aufgaben des
Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch eine eigens
hierfür eingerichtete Stabsstelle in die Hände genom-
men. Unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit hat die Auf-
gabe, den Bezirksverband in allen Fragen der Arbeitssi-
cherheit und des Gesundheitsschutzes zu unterstützen.
Dazu gehören u.a. die Beratung bei der Planung, Aus-
führung und Unterhaltung von Betriebsanlagen, die
Beschaffung technischer Arbeitsmittel, die Beurteilung
der Arbeitsbedingungen sowie Fragen der Arbeitsplatz-
gestaltung. Besichtigungen, Gefährdungsbeurteilungen,
Lärmmessungen und Schulungen konnten bereits in
Die Ehrenvorsitzende der AWO OWL, Elfriede Eilers, erhält
2013 Blumen zum Geburtstag von Norbert Wellmann, AWO-
Präsidiumsvorsitzender.
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48
Wirtschaftliche Entwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren 2012 bis
2015 war gekennzeichnet von steigenden Umsätzen.
Informationen hierzu können den nachfolgenden Grafi-
ken entnommen werden.
Mit der Gesundheitsberatung wurde für die Beschäftig-
ten der Arbeiterwohlfahrt ein weiterer Baustein des BGM
umgesetzt. Ziel ist, bei beruflicher Belastung, aber auch
bei Fragen und Problemen im privaten Bereich Unterstüt-
zung und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Die vorwiegend
telefonbasierte Beratung wird durchgeführt von Mitar-
beiter/innen des GesundheitsService AWO OWL. In den
ersten eineinhalb Jahres seit Einführung des Angebotes
im Juli 2014 haben 42 Mitarbeiter/innen das Angebot für
sich genutzt.
Eine Fair-Trade-Messe veranstaltete die AWO 2012 im Berufskolleg Herford.
Der Kontakt mit den Einrich-tungen vor Ort ist Präsidium
und Vorstand wichtig. Die SeniorenHausgemeinschaft
Spenge ist Weihnachten 2012 das Ziel.
Investitionstätigkeit Bezirksverband
150 .000.000 Euro
140 .000.000 Euro
130 .000.000 Euro
120 .000.000 Euro
110 .000.000 Euro
100 .000.000 Euro
90 .000.000 Euro
Jahr: 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Plan 2016
148.987.623 Euro
umsatzentwicklung seit dem Jahr 2010
16 .000.000 Euro
14 .000.000 Euro
12 .000.000 Euro
10 .000.000 Euro
8 .000.000 Euro
6 .000.000 Euro
4 .000.000 Euro
2 .000.000 Euro
14.526.687 Euro
Jahr: 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Vorläufig 2015 Plan 2016
49
Städtischen Klinikum Leistungen
der vor- und nachstationären Ver-
sorgung anbieten zu können. Aus
Sicht des AWO-Bezirksverbandes
hat sich dadurch eine gute Mög-
lichkeit ergeben, die eigene Ange-
botspalette bei der Versorgung und
Betreuung hilfe- und pflegebedürf-
tiger Menschen konsequent weiter-
zuentwickeln. Heute bietet das ZPG
Dienstleistungen der pflegerischen
Betreuung, der hauswirtschaftlichen
Versorgung und Beratung für etwa
250 Kunden in der Stadt Bielefeld
an. Daneben betreut der Ambu-
lante Pflegedienst zwei Senioren-
Hausgemeinschaften mit jeweils
acht Bewohnern im Breipohls Hof
(seit 2013) und am Lohmann-
Carree (ab 2016). Als weiteres
Angebot hält das ZPG eine solitäre
Kurzzeitpflegeinrichtung mit zehn
Plätzen und ein Patientenhotel mit
zwölf Plätzen vor. Beide Gesell-
schafter streben mit dem Aufbau
und der Weiterentwicklung des ZPG
eine nutzergerechte Versorgungs-
kette des gesundheitspflegerisches
Angebotes in Bielefeld an.
Die AWOService gGmbH bietet im Kreis Herford
soziale Dienstleistungen in den Bereichen Beratung, Bil-
dung, Pflege, Betreuung und Wohnen. Gesellschafter sind
neben dem Bezirksverband der AWO-Kreisverband Her-
ford e.V. und der AWO-Kreisverband Minden-Lübbecke
e.V.. Im „Zentrum Moorwiese“ in Enger befindet sich die
Geschäftsstelle. In den SeniorenHausgemeinschaften in
Bünde (seit 2014), Löhne und Spenge bietet die AWO-
Service eine familiäre Wohnalternative für ältere und
Beteiligungen
Der AWO-Bezirksverband ist seit vielen Jahren an Gesell-
schaften beteiligt. Strategisch sinnvolle Allianzen einzu-
gehen, ist das grundsätzliche Ziel. Fachlich und regional
unterschiedlich sind die Aufgaben.
Die Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH (ZPG) ist in Bielefeld entstanden, um gemeinsam mit dem
Die AWO OWL bildet Kaufleute für Büro-
management aus. Hier die neuen Auszubilden-
den des Jahres 2015 mit ihrer Ausbildungsleiterin
Stefanie Wagner.
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Der AWOService – hier der Pflegedienst Enger – unterstützt Pflegebedürftige im Kreis Herford mit einem breiten Angebot an Hilfen.
50
pflegebedürftige Menschen, die als Mieter eines eigenen
Appartements autonom wohnen, aber gemeinsam mit
ihren Mitbewohnern leben und wirtschaften. In Enger ist
2016 ein weiterer Standort in Vorbereitung.
Mit drei ambulanten Pflegediensten, der solitären Kurz-
zeitpflege in Enger, der Tagespflege in Bünde und den
betreuten Servicewohnungen in Kirchlengern und Löhne
hat die AWOService darüber hinaus ein Pflegenetzwerk
aufgebaut, das fachkundig berät und seine vielfältigen
Angebote mit Blick auf die individuellen Wünsche und
Lebenslagen von Pflegebedürftigen und ihrer Angehöri-
gen sorgfältig abstimmt. Abgerundet wird das Angebot
der AWOService durch das Bildungswerk „Moorwiese“.
Es bietet Beschäftigten in gesundheits- und sozialpflege-
rischen Berufen sowie interessierten Pflegenden praxis-
orientierte Aus-, Fort- und Weiterbildungen in der Pflege
an. Um dem zunehmenden Weiterbildungsbedarf in der
Pflege gerecht zu werden, entsteht derzeit in Herford ein
Bildungszentrum, in dem die AWOService ab 2017 ihr
Bildungsangebot ausweiten kann.
Weitere Beteiligungen der AWO OWL e.V. bestehen
an den auf Bundesebene gegründeten Gesellschaften
„Elternservice AWO GmbH“ und „Gesundheitsservice AWO gGmbH“.
www.zentrum-fuer-pflege-und-gesundheit.de www.awoservice.de
2014 konnte das Zentrum für Pflege und Gesundheit 10jähriges Bestehen feiern.
51
Anhang
Kreisverbände/Jugendwerk
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ter und Alltagslotsen für geflüchtete Menschen.
Mitarbeiterinnen und MitarbeiterDie Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich
im Berichtszeitraum trotz schwieriger Rahmenbedingun-
gen weiter erhöht. Insbesondere im Bereich der Angebo-
te an Schulen und im Bereich der ambulanten pflegeri-
schen Versorgung konnten neue Arbeitsplätze geschaffen
werden. Durch das Engagement des AWO Kreisverban-
des für die Betreuung und Integration geflüchteter Men-
schen konnten im Laufe des Jahres 2015 und zu Beginn
2016 ca. 12 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die
Mitarbeiter/-innenzahl stieg in den letzten vier Jahren von
auf 537 auf 654. Hinzu kommen ca. 280 freiberufliche
Honorarkräfte.
Einrichtungen und DiensteDie Arbeit der Einrichtungen des AWO Kreisverbandes
Bielefeld in den Jahren 2012 - 2015 wurde bestimmt
durch eine intensive Diskussion über die öffentliche Finan-
zierung sozialer Arbeit und die seit vielen Jahren einge-
frorenen oder gekürzten Zuschüsse und Vergütungssätze
bei Bund, Ländern und der Stadt Bielefeld sowie anderen
Zuschussgebern. Die AWO Bielefeld hat 2012 - 2015 ziel-
Kreisverband Bielefeld e.V.
Der AWO-Kreisverband Bielefeld besteht aus 18 Orts-
vereinen mit 2.065 Mitgliedern. Vor dem Hintergrund der
Vision einer sozial gerechten, solidarischen Gesellschaft
hat die ehrenamtliche Arbeit in den Ortsvereinen auch im
vergangenen Berichtszeitraum in beeindruckender Weise
die hauptamtliche Arbeit tatkräftig unterstützt und optimal
ergänzt. Mehr als 750 Menschen arbeiten im Bereich der
AWO Bielefeld in den verschiedensten Funktionen ehren-
amtlich zum Wohle der Bielefelder Stadtgesellschaft. Viele
Ortsvereine beteiligen sich unmittelbar an der Gestaltung
und Durchführung sozialer Arbeit und leisten direkte Hilfe
in den Stadtteilen und Quartieren. Verbandspolitisch zen-
tral war im Berichtszeitraum die Diskussion zur struktu-
rellen und inhaltlichen Zukunftsentwicklung der AWO als
Mitgliederverband und die Aktivitäten zur Gewinnung von
neuen Mitgliedern und Freiwilligen.
Zeit für Neues – Ehrenamt und Freiwilligenarbeit2014 wurde mit dem Slogan „Ehrenamt zum Glück –
zum Glück Ehrenamt“ mit bewusster Doppelbedeutung auf
die persönlichen und gesellschaftspolitischen Doppelwir-
kungen ehrenamtlicher Arbeit hingewiesen und geworben.
In klassischen Arbeitsbereichen, die im Kern von haupt-
amtlichen Mitarbeitern/-innen wahrgenommen werden,
sind unterstützend auch verstärkt Freiwillige eingebunden
worden. Beispiele sind die Alltags- und Formularlotsen, die
Rechtsberatung, die Entlastungsangebote für pflegende
Angehörige und Angehörige von Demenzerkrankten, die
Besuchsdienste, die Unterstützung im Frauenhaus oder
das Projekt Co.libri. Die „Sütterlin-Schreibstube“ als jüng-
stes Projekt (2013) verbindet die Generationen mitein-
ander. Das Interesse am ehrenamtlichen und freiwilligen,
bürgerschaftlichen Engagement ist in den vergangenen
Jahren stabil geblieben. Pro Jahr werden durchschnittlich
55 bis 60 neue individuelle Beratungen und Vermittlun-
gen durchgeführt. Im Berichtszeitraum wurden Qualifizie-
rungen durchgeführt für Seniorenbegleiter, Vorsorgebera-
Eröffnung der Hausgemeinschaft Am Pfarracker/Liethstück 2015.Auf dem Foto: Norbert Müller, Oliver Klingelberg für die BGW; Angelika Dopheide, Richildis Wälter, Rolf Potschies für die AWO.
„OGS funkt SOS“ war das Motto der Demon-stration 2013 auf dem Kesselbrink für eine bessere Förderung der Arbeit.
52
ergänzen und unterstützen die AWO-Beschäftigten. Mit
ihren Einrichtungen und MitarbeiterInnen betreut, beglei-
tet und berät die AWO jährlich ca. 20.000 Menschen im
Kreis Gütersloh. Gleichzeitig erreichen die 12 AWO-Orts-
vereine und die AWO-Thek mit ihren Ehrenamtsprojekten
jährlich ca. 21.000 BesucherInnen und TeilnehmerInnen.
Nur die in langen Jahren gewachsene gute Zusammenar-
beit und das Vertrauen der Kommunen und des Kreises
Gütersloh in die Zuverlässigkeit und die Kompetenz der
AWO machen dieses Wachstum möglich.
Ein hohes Maß an Offenheit, Transparenz und Koope-
ration sind für uns selbstverständliche Grundlagen der
Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern. So wurde
mit den vier Jugendämtern im Kreis Gütersloh eine gute,
sehr kreative Zusammenarbeit entwickelt, die zur Schaf-
fung gemeinsamer neuer Projekte und Standards führte.
Unbürokratische, pragmatische und schnelle Lösungen
werden dadurch möglich: So wurden seit Anfang 2015
in kurzer Zeit 5 Flüchtlingsberatungsstellen, 12 Brücken-
projekte für unter 6-jährige Flüchtlingskinder, Ambulan-
tes Clearing für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge,
Sprachfördermaßnahmen und Ehrenamtsprojekte aufge-
baut. Zum 01.05.2016 wird in Kooperation mit Bethel
in Gütersloh eine stationäre Einrichtung für jugendliche
Flüchtlinge eröffnet werden. Die Verfahrensberatung und
das Beschwerdemanagement in der Zeltstadt in Schloß
Holte-Stukenbrock sind in Vorbereitung. Auch das 2011
bis 2014 von der Aktion Mensch geförderte bundesweit
einmalige Beratungs- und Betreuungsangebot (NischE)
für die Kinder psychisch und suchtkranker Eltern konnte
auf diese Weise durch die gemeinsame Förderung der
Jugendämter, der Kinder- und Jugendpsychiatrie Hamm
und der Westfälischen Klink des LWL weitergeführt und
fachlich weiterentwickelt werden.
Seit vielen Jahren arbeitet die AWO im Bereich der Offe-
nen Ganztagsschule (OGS) mit Vereinen und Organisatio-
nen im jeweiligen Sozialraum zusammen. In den letzten
Jahren wurden mit dem Kreissportbund und mit der Wert-
kreis GmbH (vormals: Werkstatt für behinderte Menschen)
genau neue Dienste und Angebote aufgebaut, z.B.:
• Durchführung von Sprachcamps mit theaterpädagogi-
schem Schwerpunkt für Grundschulkinder in den Feri-
en und ab dem Jahr 2011 zusätzlich Sprachcamps mit
dem Schwerpunkt „Kleine Forscher“
• QuartiersbetreuungOstmannturmviertel
• Hilfen zur Erziehung in der OGS an der Grundschule
Dreekerheide
• Gemeinsames Projekt mit dem AWO Bundesverband
und den Naturfreunden Bielefeld – Teilhabe und nach-
haltige Lebensstile
• AusbaudesProjektesCo.libri
• EinrichtungderHausgemeinschaftLiethstück/AmPfarr-
acker
• AufbaudesQuartiersmanagementsinSchildesche
• AufbaudesKistengartenfürjungundalt
• GründungderSütterlin-Schreibstube
• 3LokaleAllianzenfürMenschenmitDemenz
• SprachkursefürBleibeberechtigte
• Flüchtlingssozialarbeitfür550MenschenundQuartiers-
arbeit in Ummeln
• MehrereProjektezurUnterstützungundBetreuungvon
geflüchteten Menschen
Präsidiumsvorsitzende: Angelika Dopheide
Vorstandsvorsitzender: Rolf Potschies
www.awo-bielefeld.de
Kreisverband Gütersloh e.V.
Für die AWO im Kreis Gütersloh waren die Jahre 2012
bis 2016 geprägt durch die Entwicklung neuer Konzep-
te und Kooperationsbeziehungen sowie die Übernahme
neuer Einrichtungen und die fachliche Weiterentwick-
lung der bestehenden Einrichtungen. So konnte die Zahl
der Einrichtungen und Projekte von 97 auf 132 erhöht
werden. Mit ihr stieg die Zahl der MitarbeiterInnen von
550 auf ca. 750. Ca. 250 Kursleiter und Vertretungskräfte
53
beratungsagentur wurde 2015 20 Jahre alt, viele Offene
Ganztagsschulen feierten ihr 10 jähriges Bestehen. Die
Gemeinwesenarbeit Harsewinkel feiert 2016 ihr 20-jäh-
riges Bestehen und das Jugendzentrum Steinhagen sein
30-jähriges Bestehen in Trägerschaft der AWO. Dieser
Erfolg ist vor allem dem Engagement und der Fachkom-
petenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdan-
ken, die die AWO Tag für Tag vor Ort repräsentieren.
Vorsitzender: Jürgen Jentsch
Geschäftsführerin: Ulrike Boden
www.awo-guetersloh.de
Kreisverband Herford e.V.
Wenngleich einzelne Ortsvereine ihren Mitglieder-
bestand im Berichtszeitraum halten oder gar steigern
konnten, ist insgesamt die Zahl der Mitglieder und der
Ortsvereine weiter rückläufig. Zum 31.12.2015 gab es im
Kreis Herford noch 24 Ortsvereine mit 2.286 Mitgliedern.
Das ist gegenüber dem 31.12.2011 ein Rückgang um
5,2 % der Mitglieder. Dabei ist der Mitgliederrückgang
nur ein Teil des Problems. Vorstände neu zu besetzen
stellt ein weiteres dar und gefährdet in der Zukunft die
Existenz weiterer Ortsvereine. Bemerkenswert ist, dass
davon auch Ortsvereine mit einem sehr aktiven Vereins-
leben und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der
Praxis, nicht aber in der Vereinsführung betroffen sind.
Dort, wo es interessante Arbeitsansätze gibt, können häu-
fig auch ehrenamtliche Mitarbeitende gefunden werden;
dieses gilt im Übrigen nicht nur für die Ortsvereine son-
dern auch in unseren hauptamtlichen Einrichtungen, wie
beispielsweise dem Projekt „Lesepaten“ in den Offenen
Ganztagsgruppen in Hiddenhausen. Ebenso deutlich ist
aber auch, dass sich ehrenamtliche Projekte häufig nur
dann stabilisieren und weiter entwickeln, wenn sie haupt-
amtlich begleitet werden.
Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden stieg
Kooperationen eingegangen, um neue Impulse und Stan-
dards für die OGS zu entwickeln. Durch eine Kooperati-
on mit der TU Dortmund seit 2013 wurden nicht nur alle
OGS`sen zertifiziert, sondern neue Projekte im Bereich
Ernährung entwickelt. Die Jugendzentren, Kitas, Schulso-
zialarbeiterInnen, Übergangscoaches, Beratungsstellen, etc.
arbeiten seit Jahren eng vernetzt mit Verbänden, Kommu-
nen, Institutionen, Vereinen und Firmen vor Ort. Auch im
Ehrenamtsbereich ist es Grundlage der Arbeit der AWO, in
enger Kooperation mit Anderen Projekte zu entwickeln und
umzusetzen. Wir danken unseren Kooperationspartnern für
die gute, konstruktive und langjährige Zusammenarbeit.
Bei der Fortbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter geht der AWO-Kreisverband seit 2015 neue Wege.
Durch den Anbau eines 540qm großen Neubaus an das
„Zentrum für Beratung und Begegnung“ in der Böhmer-
straße 13 wurde ein Konferenz- und Schulungsbereich
geschaffen, der es ermöglicht, ein umfangreiches Fort-
bildungsprogramm für alle Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter durchzuführen und somit gemeinsame fachliche
Grundlagen zu schaffen. Ein SupervisorInnen-Pool sorgt
darüber hinaus für individuelles Coaching der Teams.
Mit dem Umzug der Geschäftsstelle in die neuen Räu-
me konnte die Erziehungsberatungsstelle drei weitere
Räume bekommen und der Verein Sonnenblume e. V.,
mit dem im Bereich „Frühe Hilfen“ seit 2014 eine enge
Zusammenarbeit besteht, im Dezember 2015 in ein Büro
einziehen. Auch der 2013 erstmalig gewählte Betriebsrat
konnte Mitte 2014 ein eigenes Büro beziehen.
Die 2007 gemeinsam mit Verein Daheim gegründe-
te „Gepflegt Leben GmbH“ hat sich ebenfalls weiter
entwickelt und 2015 die Modelleinrichtung „Unter den
Ulmen“ eröffnet, in der 6 Plätze für außerklinisch beat-
mete Menschen und 6 Plätze für junge Pflegebedürftige
kombiniert mit einem Appartement für Besucher vorhan-
den sind. Inzwischen arbeiten ca. 140 MitarbeiterInnen
für „Gepflegt Leben“ Weitere Einrichtungen sind geplant.
Die zahlreichen Jubiläen im Berichtszeitraum zeigen die
Kontinuität und Nachhaltigkeit unserer Arbeit: Die Wohn-
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Zum gemein-samen Singen lud die AWO 2015 auf den Alten Markt in
Herford ein.
54
Vorsitzender: Norbert Wellmann
Geschäftsführer: Günter Busse
www.awo-herford.de
Kreisverband Höxter e.V.
Der AWO-Kreisverband Höxter hat sich in den vergan-
genen Jahren positiv weiter entwickelt: Die AWO ist in
allen Städten des Kreises durch ehrenamtliche Angebote
der Ortsvereine oder professionelle Dienstleistungen ver-
treten. In allen Städten des Kreises werden wir als kom-
petenter Partner wahrgenommen. Die Basis bilden über
400 Mitglieder in 8 Ortsvereinen. Die Ortsvereine organi-
sieren z.B. verschiedene Seniorentreffs, Spielnachmitta-
ge und Fahrten für Senioren, Kleiderbasare, Vermittlung
von Mutter/Vater-Kind-Kuren (Ortsverein Beverungen),
Spielgruppen für Kleinkinder, einen Kleiderladen und
„Lebensmittel-Ausgaben“ für finanziell schwache Men-
schen (Ortsvereine Peckelsheim und Borgentreich). Der
hauptamtliche Bereich des AWO-Kreisverbandes Höxter
ist in die Abteilungen „Senioren – Pflege, Unterstützung
und Begleitung zu Hause“ und „Kinder, Familie und Schu-
le“ gegliedert.
Zur Abteilung „Senioren“ gehören der Ambulante Pfle-
gedienst sowie ein „Mobiler Sozialer Dienst“. Als zukunfts-
orientiertes Dienstleistungsunternehmen bietet die Abtei-
lung „Senioren“ hohe Qualität und die Vernetzung eines
breiten Dienstleistungsspektrums für alte Menschen.
Die Leistungen werden vom Standort Bad Driburg aus
überwiegend im Bereich der Städte Bad Driburg, Brakel
und Willebadessen angeboten. In der Abteilung „Kinder,
Familie und Schule“ sind vier Regionalteams in Bad Dri-
burg, Borgentreich / Peckelsheim, Höxter und Steinheim
für unterschiedliche Leistungen der Jugendhilfe und der
sozialen Arbeit in Schulen verantwortlich. Verschiedene
präventive, ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erzie-
hung, die in Abstimmung mit Jugendämtern dezentral
und flexibel geleistet werden, haben die AWO im Kreis
im Berichtszeitraum auf 180, was schwerpunktmäßig auf
die überaus positive Entwicklung der „Offenen Ganztags-
schulen“ zurückzuführen ist. An 10 Schulen besuchen zwi-
schen 60 und fast 90 % der Schülerinnen und Schüler
unsere Bildungs- und Betreuungsgruppen außerhalb des
Unterrichtes bzw. Klassen im Rahmen des rhythmisierten
Unterrichtes. Zur Verbesserung der eigenen Arbeitsabläufe
hat ein Qualitätszirkel in den zurückliegenden drei Jahren
ein QM-System erarbeitet. Trotz der völlig unzureichenden
finanziellen und strukturellen Vorgaben des Landes NRW
entwickelt sich die Arbeit befriedigend; allerdings fehlt es
auch an adäquaten Antworten auf die steigenden Anforde-
rungen durch „Inklusion“ und Zuzug von Flüchtlingskindern.
Insgesamt nicht ohne Rückschläge entwickelte sich
unser noch junger Arbeitsbereich „Erzieherische Hilfen“.
Dabei nahm der Pflegekinderdienst eine sehr erfreuliche
Entwicklung, was sich durch den erneuten Gewinn der
Ausschreibung des Kreises Herford nach außen mani-
festiert und ebenso durch die Zertifizierung des QM-
System. Probleme gab es im „Kinder- und Jugendhaus“,
einer Wohn- und Clearinggruppe für Kinder und Jugend-
liche. Nach einem fast kompletten Neuanfang durch eine
Überarbeitung des Konzeptes und eine nahezu vollstän-
de personelle Neubesetzung, ist die Einrichtung jetzt
auf einem guten Weg und wird sich etablieren können.
Das Gleiche gilt sicherlich für den bereits begonnenen
Neuaufbau eines ambulanten pädagogischen Beratungs-
dienstes, der in den zurückliegenden Monaten erste gute
Ansätze zeigen konnte.
Ohne aus Platzgründen weiter darauf eingehen zu
können, soll erwähnt werden, dass neue Arbeitsfelder
im Bereich der Familienbildung erfolgreich erschlossen
werden konnten. Seniorenreisen sind nach wie vor ein
sehr erfolgreiches Angebot. Auch konnte eine Stabilisie-
rung der Tagespflegeeinrichtungen erreicht werden. Mit
der Bereitschaft, wenn notwendig, auch Veränderungen
zu vollziehen, sind die Perspektiven für die hauptamtliche
Arbeit durchaus positiv.
In gemeinsamen Klausursitzungen besprechen Ehren- und Hauptamt der AWO im Kreisverband Höxter die Aktivitäten.
55
gGmbH und der AWO Pflege- und Betreuungsdienste
Lippe gGmbH. Zusammen werden im Kreis Lippe 35
Einrichtungen und Diensten betrieben, in denen ca. 350
angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ca. 150
weitere Mitarbeitende tätig sind. Die Kindertageseinrich-
tungen, die Familienzentren und die Seniorenzentren der
AWO im Kreis Lippe befinden sich Trägerschaft des AWO-
Bezirksverbandes. Gemeinsam arbeiten somit in ca. 80
Einrichtungen und Diensten der AWO etwa 1.400 haupt-
amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die AWO in
Lippe.
Dabei ist der AWO-Kreisverband Träger der Beratungs-
stellen, Jugendzentren und Begegnungszentren. Dazu zäh-
len das Frauenhaus Lippe, die Schuldner- und Insolven-
zberatung, die Beratungsstelle für Schwangerschaft und
Familienplanung, die Psychosoziale Beratung für Senioren,
die Begegnungszentren in Bad Salzuflen, Detmold und
Oerlinghausen und die Jugendtreffs in Oerlinghausen.
Die AWO Soziale Dienste gGmbH ist Trägerin von 17
Offenen Ganztagsschulen in den Städten Bad Salzuflen,
Lage, Extertal, Schieder-Schwalenberg, Horn-Bad Mein-
berg und Oerlinghausen. Dort werden ca. 1.600 Kin-
der von 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den
Grundschulen betreut. In der Stadt Lage befindet sich die
Zentrale des Beschäftigungsprojektes „AWO Boutique“;
in Bad Salzuflen, Schieder-Schwalenberg und Horn-Bad
Meinberg werden Verkaufsshops betrieben. Ca. 30 Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter sorgen für Einkaufsmöglich-
keiten für bedürftige Menschen und für Arbeit für Benach-
teiligte am Arbeitsmarkt.
Der Pflegedienst, der Mobile Soziale Dienst und die
Seniorenhausgemeinschaft werden in Trägerschaft der
AWO Pflege gGmbH betrieben. Hier werden in den Pfle-
geteams Detmold, Bad Salzuflen, Extertal, Lage und Oer-
linghausen mehr als 500 Patienten und Klienten von 150
Mitarbeitenden versorgt.
In den vergangenen Jahren ist der Kreisverband Lippe
in besonderer Weise im Bereich der Verbandsentwicklung
aktiv geworden. So wurde die Betreuung der AWO-Orts-
Höxter zu einem wichtigen Jugendhilfeträger gemacht.
Drei AWO-Familienstützpunkte in Höxter, Peckelsheim
und Steinheim sind organisatorische Zentren für unser
umfangreiches Angebot, dessen hohe fachliche Quali-
tät allgemein anerkannt wird. Integriert in die Arbeit der
„AWO-Familienstützpunkte“ sind verschiedene Angebote
von sozialer Arbeit in Schulen. Schulsozialarbeit, Koope-
rationen im Bereich Offener Ganztagsgrundschulen, die
pädagogische Übermittagbetreuung in Schulen der Sekun-
darstufe 1 sowie Schulbegleitungen im Rahmen von
Inklusion sind Bestandteil des Angebots der AWO im Kreis
Höxter. Das „AWO-Spielmobil“, unser mobiler Spielplatz
kommt sowohl in Schulen als auch bei unterschiedlichsten
Festen und events im Kreis Höxter und darüber hinaus
zum Einsatz. Unsere Leistungen werden in insgesamt 8
Städten und 25 Schulen im Kreisgebiet von den pädago-
gischen Fachkräften des AWO-Kreisverbandes angeboten.
Das umfangreiche Angebot der AWO Kreisverbandes für
Familien im Kreis Höxter wird durch die Beratungsstelle
für Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität in Bad
Driburg, Höxter und Steinheim ergänzt. Seit September
2015 sind wir auch Träger einer Frauenberatungsstelle für
von Gewalt betroffene oder bedrohte Frauen.
Vorsitzender: Paul Arens
Geschäftsführer: Wolfgang Kuckuck
www.awo-hoexter.de
Kreisverband Lippe e.V.
Der AWO-Kreisverband Lippe ist mit seinen 37 Orts-
vereinen und ca. 4.500 Mitgliedern die größte Verbands-
gliederung in Ostwestfalen-Lippe. Im Kreis Lippe ist das
Angebot der AWO äußerst vielfältig. Die Ortsvereine ver-
fügen über eine breite Angebotsstruktur und betreiben
u.a. zurzeit 50 Altentagesstätten und Begegnungszentren.
Das Unternehmen AWO Lippe besteht aus dem AWO
Kreisverband Lippe e.V., der AWO Soziale Dienste Lippe
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Jedes Jahr feiert die AWO Lippe ein
Sommerfest. Hier ein Foto vom Sommer-
fest 2015.
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Arbeit vertreten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei
seit vielen Jahrzehnten auf Maßnahmen im Bereich der
Berufsvorbereitung und der Berufsausbildung. Seit Ende
der 1970er Jahre bildet die AWO in Minden benachtei-
ligte junge Menschen aus. In vielen Schulen hat sich der
Kreisverband im Bereich des Offenen Ganztages und der
Schulbetreuungen an weiterführenden Schulen mit sei-
nen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachlich
und organisatorisch eingebracht, damit eine gute Beglei-
tung und Betreuung von Schulkindern gewährleistet wird.
Die Beratung von und Hilfe für Frauen und deren Kin-
dern bildet einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit. Mit
dem Frauenschutzzentrum, der Frauenberatungsstelle,
der Beratungsstelle bei Schwangerschaftsproblemen und
Familienplanung bietet die AWO hier Anlaufstellen an, die
sehr gut angenommen und ausgelastet sind. Im Bereich
der AIDS-Prophylaxe werden kreisweit viele junge Men-
schen an das Thema Aufklärung und Umgang mit Sexua-
lität herangeführt. Im Bereich der Pflegeberatung beteiligt
sich die AWO in Kooperation mit anderen Wohlfahrtsver-
bänden an den Pflegeberatungszentren in Minden, Bad
Oeynhausen und Espelkamp. Der Mahlzeitendienst Essen
auf Rädern bietet seit fast 50 Jahren für viele ältere Men-
schen eine konkrete tägliche Hilfe bei der Bewältigung
ihrer Alltagsprobleme. Das gilt auch für das Begegnungs-
zentrums in Neu-Lerbeck. Durch vielfältige Maßnahmen
wird der Verbleib der Menschen in den eigenen vier
Wänden sichergestellt. Der AWO-Bezirksverband ist im
Kreis Minden-Lübbecke Träger von über 20 Einrichtungen
in vielen Ortschaften und unterhält in Minden mit dem
Robert-Nussbaum-Haus eine hervorragende Einrichtung
der stationären Altenhilfe.
Das Jahr 2015 war im AWO-Kreisverband davon
geprägt, die Dienste und Einrichtungen, die hauptamtlich
betrieben werden, durch eine Fusion unter dem Dach
des AWO-Bezirksverbandes zu vereinen. Hier wurden
Beschlüsse der Kreiskonferenzen und Vorstände erfolg-
reich umgesetzt. Die AWO verspricht sich eine Stärkung
des Verbandes und der Arbeit im Kreis Minden-Lübbecke.
vereine und der Mitglieder intensiviert, die AWO-Zeitung
„AWO in Lippe“ entwickelt und eine „Kreis Lippe Karte“
erstellt, die alle Kontaktdaten der im Kreis Lippe befindli-
chen Einrichtungen und Dienste der AWO enthält.
Auch das bezirksweite Projekt „Nachbarschaft – zusam-
men geht mehr“ wurde aktiv unterstützt und vorange-
bracht und es konnten schon erste Erfolge in Form neuer
Projekte erzielt werden.
Für die nächsten vier Jahre hat sich der Kreisverband
Lippe vorgenommen, sich intensiver um die Verbandsent-
wicklung zu bemühen, um dem auch im Kreis Lippe fest-
zustellenden Mitgliederschwund etwas entgegen zu set-
zen. Auf allen Ebenen der AWO-Arbeit soll ein Neuanfang
stattfinden; getreu dem Motto „Gemeinsam geht mehr“.
So will sich die AWO in Lippe fit für die Zukunft machen!
Vorsitzender: Dirk Schwerdfeger
Geschäftsführer: Detlef Stall
www.awo-lippe.de
Kreisverband Minden-Lübbecke e.V.
Der Kreisverband Minden-Lübbecke konnte im Berichts-
zeitraum in vielen Bereichen der ehrenamtlichen wie auch
hauptamtlichen Arbeit die durch Leitbild und Satzung vor-
gegebenen Ziele und Aufgaben erfolgreich gestalten.
Die AWO ist im Kreis Minden-Lübbecke immerhin noch
in 22 Ortschaften mit 950 Mitgliedern aktiv und rein
ehrenamtlich vertreten. Die Seniorenarbeit steht dabei im
Vordergrund der Arbeit in den Ortsvereinen und Senio-
renklubs. Mit ca. 1.000 regelmäßigen Besucherinnen
und Besucher ist dieser Teil der Arbeit nach wie vor der
Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit direkt vor Ort.
Hier leisten viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
eine wichtige und gute Arbeit für die Menschen aus dem
jeweiligen Sozialraum.
Im hauptamtlichen Bereich ist die AWO im Kreis Min-
den-Lübbecke gut und in vielen Bereichen der sozialen
Die Pflegedienste der AWO Lippe haben sich gut entwickelt. Hier das Pflegeteam Oerlinghausen.
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Die Flüchtlingsarbeit bestimmt im Moment sämtliche
Migrationsdienste, neue Stellen wurden eingerichtet,
beispielsweise in Delbrück und Hövelhof, in Delbrück
zusätzlich eine Stelle zur Vermittlung des Bildungs- und
Teilhabepaketes. Über der Flüchtlingsthematik dürfen wir
nicht vergessen, dass die AWO sich gleichermaßen für
alle weiteren Menschen einsetzt die Hilfe benötigen, sei
es im Bereich der Pflege und Haushaltsführung, der Psy-
chosozialen Beratung, der Familienhilfe oder von Armut
Betroffenen. In mehreren Veranstaltungen haben ehren-
und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
AWO Flagge gegen Rechts gezeigt. Aktuell beteiligen wir
uns an Demonstrationen gegen die AfD.
Schwerpunkte unsere Arbeit lagen im Bereich der Pfle-
gedienste, der Schulbetreuung durch die AWO Soziale
Dienste Paderborn GmbH, in unseren Migrationsfach-
diensten, der Sozialpädagogischen Familienhilfe, der Psy-
chosozialen Kontakt- und Beratungsstelle und unserem
Betreuungsverein. Während die Dienste in der Regel durch
Leistungsverträge abgesichert sind, steckt der Betreuungs-
verein in einer Finanzkrise. Seit 10 Jahren gilt ein einheit-
licher Stundensatz, der durch den Bund festgelegt wird.
Wenn es nicht gelingt, den Stundensatz zu erhöhen, sind
die Betreuungsvereine nahezu aller gemeinnützigen Trä-
ger in Deutschland in Frage gestellt. Im Jahr 2014 wurden
unsere Pädagogischen Angebote an Schulen erstmalig im
Rahmen der Tandemzertifizierung nach der AWO Norm
und der DIN ISO Norm geprüft und zertifiziert. Dies ist ein
großer Wettbewerbsvorteil vor Ort.
Inzwischen bestehen viele Soziale Dienste seit 25 oder
30 Jahren. Ein Generationswechsel deutet sich an. Ein
großer Teil unserer Einrichtungsleitungen ist schon in den
Ruhestand gegangen oder wird in Kürze in den Ruhe-
stand treten. Durch Einarbeitungslisten und Vertretungs-
regelungen stellen wir sicher, dass die Übergänge mög-
lichst reibungslos erfolgen. Trotzdem wird dem Verband
ein enormer Fundus an Wissen verlorengehen, wenn
Führungskräfte nach 20, 30 oder mehr Jahren in den
Ruhestand treten. Nach 32 Jahren in der Geschäftsfüh-
Es lässt sich festhalten, dass die AWO im Kreis gut auf-
gestellt ist und mit den ehrenamtlichen und hauptamt-
lichen Angeboten für eine große Anzahl an Menschen
täglich Hilfen, Beratung und Unterstützung anbietet. Es
bleibt dabei, die Begriffe Toleranz, Freiheit und Gerechtig-
keit werden in unserem Handeln praktisch umgesetzt. Die
Zielsetzung, an einer sozialen und gerechten Gesellschaft
mitzuwirken, hat für die AWO im Kreis Minden-Lübbecke
einen sehr hohen Stellenwert.
Vorsitzende: Toni Fritz
Geschäftsführer: Dirk Hanke
www.awo-minden.de
Kreisverband Paderborn e.V.
Unser Kreisverband sowie die AWO Soziale Dienste
Paderborn GmbH beschäftigen in den verschiedenen Ein-
richtungen und Diensten ca. 200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie eine Vielzahl von Honorarkräften. In
unseren 6 Ortsvereinen und 2 Stützpunkten engagieren
sich nur insgesamt 400 Mitglieder.
Auch bei uns gilt die besondere Herausforderung, den
Verband AWO wieder attraktiv für Menschen zu gestal-
ten, die sich nicht nur ehrenamtlich engagieren möch-
ten, sondern den Verband auch langfristig durch ihre Mit-
gliedschaft unterstützen. Bewundernswert ist das große
ehrenamtliche Engagement von Menschen in Projekten.
In diesem Bereich konnten wir eine Teilzeitstelle einrich-
ten, die Ehrenamtliche unterstützt und begleitet. Ca. 300
Menschen sind ehrenamtlich im Kreisverband Paderborn,
insbesondere in den verschiedensten Angeboten unseres
Mehrgenerationenhauses aktiv. Im Jahr 2012 wurde unter
dem Vorsitz von Karl-Heinz Stiller der Beirat des Mehrge-
nerationenhaus AWO Leo gegründet. Die Mitglieder tref-
fen sich regelmäßig und unterstützen das Haus in den
Bereichen „Ehrenamt stärken“, „Finanzen stärken“ und
„Spendenakquise“ sowie „Image und Strategie“.
Die Gründungsmitglieder des „AWO-LEO“-Beirates Paderborn: Josef Hackfort, Dr. Otto Drosihn,
Klaus Lurse, Hans Behringer, Karl-Heinz Stiller, Günter Bitterberg
und Mechtild Rothe (v.l.n.r.).
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grative Freizeit anbieten zu können. Über die Jahre hat
sich ein treuer “Kundenstamm“ entwickelt, der die Quali-
tät unserer Arbeit zu schätzen weiß. Aber auch über neue
Teilnehmer*innen dürfen wir uns jährlich freuen, so dass
wir im Jahr 2015 in acht Kinder- und Jugendfreizeiten
140 Teilnehmer*innen begrüßen konnten.
Ferienspiele stellen einen weiteren elementaren
Bestandteil unserer Arbeit dar. Hier wurde in der Ver-
gangenheit insbesondere die Zusammenarbeit mit dem
ElternService der AWO OWL intensiviert und neue Ferien-
angebote für Firmen geschaffen. Darüber hinaus führen
wir auch weiterhin im Rahmen der offenen Ganztags-
schulen Ferienangebote für Kinder in Bielefeld durch.
Auf der innerverbandlichen Ebene gab und gibt es in
OWL viele Anknüpfungspunkte und eine gute Zusam-
menarbeit zwischen Jugendwerk und AWO: Hier sei nur
beispielhaft auf das Kinder-, Jugend- und Familienfest
„AWO rockt“ in den Jahren 2012 und 2014 verwiesen,
sowie auf die enge Kooperation mit dem Referat Freiwil-
ligendienste. Weiterhin übernimmt das Jugendwerk vor-
wiegend die Seminararbeit und ist auch in der Seminarar-
beit des Social For beteiligt.
Hinweisen möchten wir noch auf die Möglichkeit der
Fördermitgliedschaft beim Jugendwerk, auch für über
30jährige. „MuPfeL (Mitglieder*innen und Paten für
ereignisreiches Leben) haben hier die Möglichkeit, durch
einen selbstgewählten Betrag Teilnehmer*innen unserer
Freizeiten mit geringerem Einkommen zu unterstützen.
Vorstand: Murielle Bühlmeyer, Lars Stolte
Geschäftsführerin: Pia Nacke
www.jugendwerk-owl.de
rung wird auch der Geschäftsführer im Laufe des Jahres
2016 in den Ruhestand treten, die bisherige Stellvertre-
tung, Ulla Hoentgesberg wird die Geschäftsführung des
Kreisverbands und der AWO Soziale Dienste Paderborn
übernehmen.
Vorsitzende: Mechtild Rothe
Geschäftsführer: Harald Ehlers
www.awo-paderborn.de
Bezirksjugendwerk Ostwestfalen-Lippe
Das Jugendwerk begründet als der selbstständige Kin-
der- und Jugendverband der Arbeiterwohlfahrt seine Akti-
vitäten auf den Grundwerten des demokratischen Sozia-
lismus: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. In diesem
Rahmen versteht sich das Jugendwerk als politische Inter-
essensvertretung für Kinder und Jugendliche und tritt für
deren stärkere Beteiligung in allen Lebensbereichen ein.
Die Basis unserer Verbandsarbeit sind die Kinder, Jugend-
lichen und jungen Erwachsenen als aktive Verbandsmit-
glieder, durch deren Engagement die Arbeit des Jugend-
werkes maßgeblich getragen wird.
Um die Vielzahl unserer Maßnahmen in der gewohnt
hohen Qualität anbieten zu können, ist uns die Weiter-
bildung unserer ehrenamtlichen Unterstützer*innen ein
besonderes Anliegen. Somit bieten wir jedes Jahr ver-
schiedene Fortbildungen an. Weiterhin ist die Durch-
führung von Jugendgruppenleiter*innenschulungen ein
unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Auf diesen
Schulungen vermitteln wir den jungen Menschen ab 16
Jahren pädagogische Grundlagen und unser Verbandsver-
ständnis, um sie für unsere Arbeit zu begeistern.
Unserem traditionellen Arbeitsbereich, den Kinder- und
Jugendfreizeiten, sind wir auch in den letzten Jahren treu
geblieben. In diesem Arbeitsfeld haben wir unser Spek-
trum durch verschiedene Kooperationen noch erweitern
können und sind nun in der glücklichen Lage, auch inte-
Das Bezirksjugend-werk organisiert u.a. Jugendgruppenleiter*innen-schulungen sowie Kinder- und Jugendfreizeiten.
Murielle Bühlmeyer (JW-Vorstand) und Pia Nacke (JW-Geschäfts-
führerin) sind aktiv gegen Rassismus
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Elfriede-Eilers-Stiftung
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Klaus Krebs vergibt die Zuwendungen. Der Fachbeirat unter
dem Vorsitz von Rechtsanwalt Hans Bubenzer begleitet die
Arbeit.
Es liegt in Ihrer Hand, ein Zeichen zu setzen und neue
Projekte zu fördern, um Menschen eine neue Perspektive
zu geben:
Spendenkonto: Sparkasse BielefeldIBAN: DE75 4805 0161 0000 1156 26BIc: SPBIDE3BXXX
www.elfriede-eilers-stiftung.de
Die Elfriede-Eilers-Stiftung hat zum Ziel, zusätzliche und innovative Projekte der Arbeiterwohlfahrt/AWO, Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. in der Kinder-, Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe zu fördern. Ins-besondere will sie für benachteiligte Kinder und alte Menschen aktiv werden.
Projekte, die in den letzten Jahren gefördert wurden:
• Die Begleitung älterer Menschen und ihrer Angehöri-
gen in der letzten Lebensphase war das Thema meh-
rerer Qualifizierungskurse für Freiwillige. Sie sind später
in Seniorenzentren der AWO tätig geworden. Die Elfrie-
de-Eilers-Stiftung ermöglichte die Durchführung. Aktuell
fördert die Stiftung den Aufbau eines regionalen Netz-
werkes freiwilliger Sterbebegleitung in den Seniorenein-
richtungen der AWO in OWL.
• „Nurwer sichbewegt, bleibt beweglich!“– ImSenio-
renzentrum Baumheide können Bewohner, Besucher
und Gäste seit Mitte des Jahres in einem Bewegungs-
parcours im Park ihre Fitness altersgerecht und ohne
Leistungsdruck trainieren. Die Elfriede-Eilers-Stiftung
ermöglichte die Anschaffung der Geräte.
• Der Kompositionswettbewerb „Gib den Ton an! Mach´
Deine Musik!“ der Kinderlobby OWL fordert Kinder und
Jugendliche auf, ihr Leben und ihre Wünsche musikalisch
zu präsentieren. Offen für alles und niedrigschwellig ist
das Konzept. Deshalb förderte die Elfriede-Eilers-Stiftung
den einzigartigen regionalen Wettbewerb.
Ihre unterstützung kommt an!Die Stiftung ist eine gemeinnützige und rechtsfähige
Stiftung bürgerlichen Rechts. Spenden, Zustiftungen und
Erbschaften unterstützen die Arbeit. Der ehrenamtliche
Vorstand mit Wolfgang Stadler (Vors.), Claudia Rüter und
Elfriede Eilers (Foto: B. Pierel, WB)
Arbeiterwohlfahrt / AWOBezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.
Detmolder Straße 280
33605 Bielefeld
Tel. (0521) 92 16 -0
Fax (0521) 92 16 -150
www.awo-owl.de
www.facebook.com/awoowl
AWO Normen IS
O 90
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geprüfte
Qualität
zer
tifiz
iert
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Wir sind für Sie da.