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Zusammen geht mehr Geschäftsbericht 2012 - 2016

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Zusammen geht mehr

Geschäftsbericht 2012 - 2016

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Impressum

Arbeiterwohlfahrt / AWO

Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.

Detmolder Str. 280

33605 Bielefeld

Tel. (0521) 92 16-0

Fax (0521) 92 16-150

info@ awo-owl.de

www. awo-owl.de

www. facebook.com/awoowl

Verantwortlich: Klaus Dannhaus, Vorstandsvorsitzender

Redaktion: Mitarbeitende der Fachabteilungen und Stabsstellen der Bezirks-

geschäftsstelle, der Berufskollegs, des Fachseminares für Alten-

pflege, des Bezirksjugendwerkes und der Kreisverbände

Fotos: AWO, WB/B.Pierel, Titelfotos fotolia.com / istockphoto.com

Gestaltung: akzent-designbuero.de

Druck: flyeralarm.com

Die AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. ist beim Amtsgericht Bielefeld unter VR 1151

als Verein eingetragen. Sie ist von der Körperschaftssteuer befreit und gemäß § 5,

Abs. 1 Nr. 9 KStG als gemeinnützig anerkannt. Steuernummer: 305 /5970/0254

© AWO Ostwestfalen-Lippe e.V. / Juni 20162

Der Internationale Tag gegen Rassismus wird von der AWO in OWL genutzt, um für Toleranz und ein Miteinander einzutreten (2015).

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Inhalt

Einleitung / Vielfalt sozial gestalten

Arbeitsbereiche

· Ausbildung & Beschäftigung / Den Nachwuchs im Blick

· Beratung / Herausforderungen und Lösungen

· Freiwillige / Das Engagement fördern

· Kinder, Jugendliche und Familien / Perspektiven bieten, Entwicklung ermöglichen

· Senioren / Alles aus einer Hand

· Wohnen / Wohnen, Leben, Wohlfühlen

· Verband & Unternehmen / Mit Zuversicht in die Zukunft

Anhang

· Berichte / Kreisverbände und Bezirksjugendwerk

· Elfriede-Eilers-Stiftung

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InhaltZusammen geht mehr

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„Zusammen geht mehr“, unter diesem Motto steht der Geschäfts-bericht der AWO Ostwestfalen- Lippe für die Jahre 2012 bis 2016.

Die Arbeiterwohlfahrt lebt vombesonderen Zusammenspiel von Ehren- und Hauptamt, beides zu-sammen bildet das Fundament der AWO und nur gemeinschaft-lich können wir unsere Stärke do-kumentieren.

Rund 11.500 Frauen und Män-

ner sind Mitglied in den 130 Orts-

vereinen der AWO in OWL und

unterstützen die Werte und Ziele

der AWO. Zusammen mit den ins-

gesamt 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim

Bezirksverband und in den 7 Kreisverbänden stehen sie

für die AWO in Ostwestfalen-Lippe.

Flagge zeigen, wie beispielsweise beim „Tag gegen Ras-

sismus“ oder aus Anlass des „Tages der Pflege“, ist für

uns ebenso selbstverständlich wie das Vorhalten von qua-

litativ guten Angeboten. Gerade die Verknüpfung unserer

Einrichtungen und Dienste in der Region mit dem ehren-

amtlichen Engagement und die Auseinandersetzung mit

sozialpolitischen Themen machen das Besondere der

Arbeit der AWO aus.

Den Verband AWO stärken

Eine der wichtigsten Aufgaben ist weiterhin, den Ver-

bandsbereich zu stabilisieren und die ehrenamtliche Arbeit

in den Ortsvereinen zu stützen und weiter zu entwickeln.

Dabei geht es neben der Gewinnung neuer Mitglieder

vorrangig darum, die örtlichen Aktivitäten zu stärken, um

die AWO für die Menschen als sozialpolitischen Lobby-

Verband sichtbar zu machen.

Zur Stärkung der Mitgliederorganisation haben wir in

den letzten vier Jahren verschiedene Projekte gemein-

sam mit den Kreisverbänden initiiert. Das aktuelle Pro-

jekt „Nachbarschaft … zusammen geht mehr“ hat sich

zum Ziel gesetzt, der AWO vor Ort wieder ein stärkeres

Gewicht zu geben. Nachbarschaftsteams werden an ver-

schiedenen Standorten aufgebaut. In ihnen sollen Frei-

willige sich engagieren können und Gliederungen und

Einrichtungen miteinander zusammenarbeiten.

Der Slogan der letzten Bezirkskonferenz „Offen für Neu-

es“ hat nach wie vor seine Berechtigung. Gesellschaftliche

Veränderungen, aber auch gesetzliche Rahmenvorgaben,

stellen den Verband immer wieder vor neue Herausforde-

rungen. Nur eine kontinuierliche Weiterentwicklung beste-

hender Einrichtungen und Dienste ermöglicht, dass wir

uns auch weiterhin als starker Akteur behaupten können.4

Einleitung

Vielfalt sozial gestalten

Regelmäßig ist das Präsidium „on tour“, besichtigt Einrichtungen und führt Gespräche. 2014 war das Seniorenzentrum Müllerburg in Oerlinghausen ein Ziel.

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uns, wenn Menschen mit Migrationshintergrund zu uns

kommen und bei uns arbeiten wollen.

Ziel unserer hauptamtlichen Arbeit ist es, verstärkt

präventiv tätig zu werden und nicht erst nach Eintreten

einer Krise zu intervenieren. Insbesondere in den ersten

prägenden Jahren und in prekären Lebenslagen müssen

Ressourcen bereitgestellt werden, um Kinder, Jugendli-

che sowie deren Familien unterstützen zu können. Dies

ist nicht nur aus Sicht der Kinder und Jugendlichen ein

richtiger Ansatz, sondern spart, wie zahlreiche Studien

zwischenzeitlich belegen, Folgekosten und führt damit

perspektivisch auch zu einer Entlastung der öffentlichen

Haushalte.

Von daher macht es Sinn, gerade für die ganz Jungen

bereits ein qualitativ gutes Angebot vorzuhalten. Die Ver-

besserung der Rahmenbedingungen in der Erziehung,

Bildung und Betreuung ist zwingend notwendig. Nach

dem starken quantitativen Ausbau der Plätze für Kinder

unter 3 Jahren in den Kindertageseinrichtungen ist nun-

mehr auch ein weiterer qualitativer Schub erforderlich.

Die Einführung des Präsidiumsmodells mit einem haupt-

amtlichen Vorstand und einem ehrenamtlich besetzten

Aufsichtsrat und Präsidium, das nunmehr bereits seit acht

Jahren besteht, hat sich beim Bezirksverband bewährt.

Die AWO in OWL wird auch auf Landesebene als Spit-

zenverband weiterhin ihren Einfluss geltend machen und

sich bei sozialpolitischen Fragen einmischen. Ein nicht zu

unterschätzender Vorteil ist dabei, dass die AWO OWL

durch das Vorhalten von Einrichtungen und Diensten

Impulse aus eigener Anschauung z.B. für die Weiterent-

wicklung von Gesetzen geben kann.

Werte leben

Die Grundwerte der AWO – Solidarität, Toleranz, Frei-

heit, Gleichheit und Gerechtigkeit – stehen für uns nicht

nur auf dem Papier, sondern finden sich in unserem

Handeln wieder. Es ist uns wichtig, dass Menschen mit

Behinderung auf allen Ebenen bei der AWO integriert

werden. Uns war es immer schon ein besonderes Anlie-

gen, die Schwerbehindertenquote bei den Mitarbeiten-

den zu erfüllen. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir

unsere Angebote nur tarifgebunden anbieten. Wir freuen

NRW-Familienministerin Christina Kampmann (Mitte) fühlte sich bei einem Besuch in der Integrativen Kindertagesstätte im Elfrie-de-Eilers-Zentrum wohl (2016).

Mit Dankeschön-Aktionen am „Tag der Pflege“ würdigen Präsidium, Vorstand und Fachabteilung seit einigen Jahren die Arbeit der Pflege-kräfte in den Senioreneinrichtungen wie hier 2015 im Robert-Nussbaum-Haus in Minden.

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Regelmäßig treffen sich Vertreter der SPD OWL mit Präsidium und Vorstand der AWO zum Informationsaustausch.

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Menschen für eine Ausbildung in den Sozialberu-

fen zu gewinnen, ist eine weitere wichtige Aufgabe. Wir

sind selbst Träger eines Berufskollegs mit Standorten in

Bielefeld und Herford, an dem gut 680 Schülerinnen

und Schüler unterrichtet werden. Außerdem halten wir

ein Fachseminar für Altenpflege auf dem Gelände des

Elfriede-Eilers-Zentrums mit aktuell 168 Schülerinnen und

Schülern vor.

Wichtig ist es, bereits frühzeitig junge Menschen für ein

Engagement in den Sozialberufen zu gewinnen. Deshalb

haben wir die Nachwuchskräfteförderung nach Auslaufen

der Projektförderung fest verankert. Wir kooperieren mit

Schulen in der Region, an denen wir die Schülerinnen und

Schüler über die Arbeitsfelder im Sozialsektor informieren.

Über 200 Beschäftigte im Freiwilligen Sozialen Jahr und

im Bundesfreiwilligendienst runden dieses Angebot ab.

Vorsorge für die Zukunft treffen

Als großer Träger im Bereich der stationären Altenhilfe

haben wir im Berichtszeitraum auf die sich weiter verän-

derten Bedarfe durch den Ausbau unseres Betreuungs-

angebotes reagiert. Zum einen tragen wir dafür Sorge,

dass unsere klassischen stationären Einrichtungen in der

Region sukzessive umfassend modernisiert werden. Im

Jahr 2014 ist in diesem Sinne das Seniorenzentrum Mül-

lerburg in Oerlinghausen grundlegend erneuert worden.

2015 wurde mit der Modernisierung des Seniorenzen-

trums Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede begonnen, wo

nach Abschluss der Maßnahme ein an den neuesten pfle-

gewissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtetes Haus

betrieben wird.

Zum anderen sind im Berichtszeitraum an vielen Stand-

orten in OWL SeniorenHausgemeinschaften entstanden,

die den Wunsch nach kleineren familienähnlichen Wohn-

strukturen aufnehmen. Diese Angebote werden abgerun-

det durch die Schaffung von zusätzlichen Wohnangebo-

Der Ansatz der Landesregierung, den gesetzlichen Rah-

men neu zu gestalten, ist richtig, erfordert aber auch die

Bereitstellung ausreichender finanzieller Ressourcen.

Eckpunkte unternehmerischer tätigkeiten

Die Schwerpunkte unserer unternehmerischen Aktivi-

täten haben sich, trotz der in den letzten Jahren zusätz-

lich übernommenen Aufgaben, nicht gravierend verän-

dert.

Gerade im Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen, in

dem mehr als 50 % unserer Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter beschäftigt sind, haben wir in den letzten Jahren

viele Maßnahmen umgesetzt. Gut 12 % der Kita-Plätze

in OWL werden in AWO-Einrichtungen vorgehalten. Um

die Arbeit trotz nicht einfacher gewordener Rahmenbe-

dingungen (Ausbau der Plätze für Kinder unter 3 Jahren,

nicht ausreichende Anpassung der Kindpauschalen an

die Kostenentwicklung) an vielen Stellen zu optimieren,

gehen wir an der einen oder anderen Stelle Wege, die auf

dem ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen, aber

aus unserer Sicht richtig sind (siehe „Kinder, Jugendliche,

Familien“).

An der REHA-Concept 2013 in Bad

Salzuflen war die AWO mit Beispielen inklusi-ver Arbeit in den Kitas

beteiligt.

Das Fachseminar für Altenpflege bietet seinen Auszubildenden Praktika im Ausland an.

Die Ehrung langjährig Beschäftigter ist der AWO wichtig. Auf die-sem Foto: Arbeitsjubilare 2015, die bereits seit 35 Jahren bei der AWO tätig sind.

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benötigen. Die Erziehungshilfezentren in Bielefeld und

Gütersloh richten sich an Familien in schwierigen Pro-

blemlagen. Stationäre und teilstationäre Angebote, wie

Tagesgruppen für Vorschul- und Schulkinder, bieten Hil-

fen. Mit einem stationären Angebot richten sich die Fami-

lienhäuser in Versmold und Rheda-Wiedenbrück an junge

Mütter und Väter ab 16 Jahren, die Unterstützung beim

Erlernen einer eigenständigen Lebens- und Familienfüh-

rung benötigen. Im Rahmen des Konzeptes „Westfälische

Pflegefamilien“ suchen wir Pflegefamilien, unterstützen

und begleiten diese. Weitere unterstützende Leistungen

werden durch verschiedene Beratungsstellen, wie Krebs-,

ten. Mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus werden sie

häufig gefördert, da es der AWO wichtig ist, Wohnraum

so kostengünstig anzubieten, dass jeder ihn sich leisten

kann. Durch den weiteren Ausbau im Berichtszeitraum

werden zwischenzeitlich an 25 Standorten in OWL über

237 Wohnungen und 73 Plätze in SeniorenHausgemein-

schaften vorgehalten.

Als Träger der Erziehungshilfe halten wir eine vielfältige

Palette von Angeboten bereit:

Unsere Erziehungsberatungsstelle in Bielefeld unter-

stützt seit über 60 Jahren Familien, wenn sie Hilfe

Aufsichtsrat und Präsidium (beide ehrenamtlich tätig) beraten und entscheiden über die Grundsätze und Formen der sozialen Arbeit der AWO OWL e.V. Der hauptamtliche Vorstand bereitet diese Arbeit vor und setzt sie um. Im Präsidium und Vorstand waren von 2012 bis 2016 aktiv (v. l. n. r.): Klaus-Ulrich Pustlauk, Karen Tank, Wolf-Eberhard Becker, Murielle Bühlmeyer, Paul Arens, Daniela Wollenberg, Klaus Dannhaus (Vorstandsvorsitzender), Heidi Ostmann, Norbert Wellmann (Präsidiumsvorsitzender), Wilfried Mittelberg, Petra Rixgens (Vorstand), Inge Howe MdL, Mechtild Rothe, Annette Becker, Wolfgang Spanier, Toni Fritz, Angelika Dopheide, Siegfried Gehrke. Nicht auf dem Bild ist Jürgen Jentsch, ebenfalls Mitglied des Präsidiums. Dem Aufsichtsrat gehörten Norbert Wellmann (Vor-sitzender), Paul Arens, Wolf-Eberhard Becker, Toni Fritz, Siegfried Gehrke, Jürgen Jentsch, Klaus-Ulrich Pustlauk und Mechtild Rothe an.

Der SPD-Politiker Franz Müntefering

(3. v. r.) war 2013 zu Gast in

der SeniorenHaus-gemeinschaft

Löhne-Mennig-hüffen.

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und Mitarbeiter partizipieren an unterschiedlichsten

Stellen davon. Seit 2010 haben wir ein umfassendes

Betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut, das

u.a. eine psychosoziale Beratung umfasst, Angebote zur

Teilnahme an Seminaren bietet, aber auch praktische

Hilfen am Arbeitsplatz beinhaltet.

2015 ist die Entscheidung gefallen, das Haus „Kajüte“

vom AWO-Kreisverband Herford zu erwerben. Es wird

im Laufe des Jahreswechsels 2016/2017 umfassend

modernisiert und nach Fertigstellung für Familien- und

Seniorenurlaub, aber auch für Bildungsangebote zur Ver-

fügung stehen.

Im Einrichtungsverbund Spatzenberg werden autisti-

sche Menschen in einer vollstationären Einrichtungen

unterstützt. Daneben gibt es ein weiteres tagesstrukturie-

rendes Angebot, das wahrgenommen werden kann.

Im Zuge der Übertragung der Einrichtungen des AWO-

Kreisverbandes Minden-Lübbecke im Jahre 2015 auf den

Bezirksverband sind weitere wichtige Arbeitsfelder hinzu-

gekommen. Zu nennen sind hierbei

insbesondere die Projekte im Bereich

der Ausbildung von Hauswirtschafts-

kräften – Maßnahmen, die die AWO

in Minden-Lübbecke bereits seit vielen

Jahrzehnten durchführt –, aber auch

frauenspezifische Einrichtungen, wie

ein Frauenhaus und eine Frauenbera-

tungsstelle.

Zur Bewältigung all dieser Aufgaben

sind beim Bezirksverband der AWO

4.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

ter beschäftigt. Die Stärkung der Iden-

tifikation dieser Mitarbeiter mit den

AWO-Werten ist ein Ziel, dem wir uns

in den Jahren seit 2014 besonders

widmen.

Ehe- und Lebensberatung, aber auch AIDS-Beratungs-

stellen, Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen oder

Schuldnerberatung gewährleistet.

Ein neuer Schwerpunkt entstand seit Anfang 2015

durch den großen Zuzug von Flüchtlingen. Das seit 2012

in Bielefeld bestehende Clearinghaus für minderjähri-

ge, unbegleitete Flüchtlinge wurde von den Kapazitäten

deutlich erweitert. Ein neues Angebot gleicher Art ent-

stand 2015 in der Stadt Herford. An vielen Standorten

in OWL findet Flüchtlingsberatung statt. Die Migrations-

beratung für Erwachsene richtet sich an Zuwanderer ab

27 Jahren unmittelbar nach der Einreise, aber auch an

bereits länger in Deutschland lebende Menschen mit

Integrationsbedarf, z.B. mit Sprachkursen und Sprach-

camps.

Das Thema „Gesundheit“ wird von der AWO nicht nur

als ein Angebot für externe Kunden vorgehalten, wie z.B.

durch das Kurhaus Schanzenberg für Mütter-Kind-Kuren

in Horn-Bad Meinberg, sondern auch Mitarbeiterinnen

NRW-Ministerpräsiden-tin Hannelore Kraft be-suchte den Info-Stand

der AWO OWL und des Bezirksjugendwerkes

am NRW-Tag 2014 in Bielefeld.

50jähriges Bestehen feierte 2014 der AWO-Ortsverein Bielefeld-Brake. Auch Ehrungen vieler Mitglieder gehörten zum Jubiläum dazu.

Die Jahressammlung der AWO trägt zur Finan-zierung der sozialen Arbeit vor Ort bei. Hier Aktive des Jahres 2014.

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Eine erfolgreiche Arbeit hängt von vielen Faktoren ab.

Dafür bedarf es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die

sich in den vielen Einrichtungen und Diensten der AWO

in OWL engagieren. Dafür danken wir noch einmal aus-

drücklich.

Erfolgreich sein können wir aber auch nur im Zusam-

menspiel mit den vielen Partnern aus Politik, Verwaltung,

Wirtschaft und der Freien Wohlfahrtspflege. Wir danken

deshalb allen unseren Kooperationspartnern.

Und vor allem: Wir danken den Ehrenamtlichen und

Freiwilligen für ihre Mitwirkung. Wir danken unseren Mit-

gliedern für ihre Unterstützung.

Norbert Wellmann Klaus Dannhaus

Präsidiums- und VorstandsvorsitzenderAufsichtsratsvorsitzender

Wie die nachfolgenden Berichte aus den Arbeitsfeldern

verdeutlichen werden, hat sich die AWO in den letzten

vier Jahren wieder neuen Herausforderungen gestellt,

ihre bestehenden Einrichtungen weiterentwickelt, ist aber

auch in neuen Arbeitsfeldern aktiv geworden. 2016 und

die folgenden Jahren werden die AWO im unternehmeri-

schen Bereich noch einmal in besonderer Weise fordern,

da in den großen Arbeitsfeldern Pflege und Alter sowie

Kindertageseinrichtungen gesetzliche Veränderungen

anstehen, deren Tragweite zum jetzigen Zeitpunkt noch

nicht abschließend bewertet werden kann. In der Altenhil-

fe wird sowohl die Investitionsfinanzierung der stationären

Einrichtungen, als auch das gesamte Pflegesatzverfahren

neu geregelt. Im Bereich Kindertageseinrichtungen will

der Gesetzgeber auf die unzureichende Refinanzierung,

gerade im Hinblick auf den geforderten qualitativen Aus-

bau, durch ein neues Gesetz reagieren. Alle Gesetzes-

vorhaben sind von ausschlaggebender Bedeutung für die

Weiterentwicklung unseres Verbandes.

Gemeinsam mehr schaffen

Die wirtschaftliche Verantwortung für die Einrichtun-

gen, für die Beschäftigten und deren Familien ist hoch.

„Werte leben“ war das Motto der AWO-Bundes-

konferenz 2012. Auch die AWO OWL war mit ei-ner Delegation vertreten.

Im Klinikum Herford wurden 2013 Bilder und Objekte von Daniel Gallego, David Jünck (Bildmitte) und Diana Mund, Bewohner des Einrichtungsverbundes Spatzenberg, ausgestellt.

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In Herford entsteht an der Schillerstraße bis Anfang 2017 ein weiteres Bildungszentrum der AWO.

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Ergänzt wird das Bildungsangebot durch die Weiterbil-

dung „Sozialmanagement für Leitungskräfte in der Kin-

der- und Jugendhilfe“. Insgesamt besuchen im Schuljahr

2015/16 684 Schüler/innen die Berufskollegs. Das Ein-

zugsgebiet erstreckt sich über ganz Ostwestfalen-Lippe.

Die Berufskollegs zeichnen sich durch erwachsenenge-

rechtes Lehren und Lernen aus. Neben plenaren Phasen

setzen die Lehrer/innen auf Diskussionen, Kleingruppen-

phasen, Projektarbeiten, Referate und Übungen als For-

men des Lernens. Immer wichtiger wird auch die Arbeit

mit der internetgestützten Lernplattform, die Teil unserer

zeitgemäßen technischen Ausstattung ist. Gut ausgestat-

tete Fachräume ermöglichen die Vermittlung von Kompe-

tenzen auf hohem Niveau.

Fachoberschule für Gesundheit und Soziales Die zweijährige Fachoberschule für Gesundheit und

Soziales (FOS) bietet mit dem integrierten Jahresprakti-

kum und dem Abschluss der Fachhochschulreife („Facha-

bi“) viele interessante Möglichkeiten. So ermöglicht diese

schulische Weiterqualifizierung Orientierung im Bereich

Soziales und Gesundheit und verbessert gleichzeitig die

In den Einrichtungen und Diensten des AWO-Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe sind viele Frau-en und Männer für junge, alte, kranke und behinderte Menschen aktiv.

Für alle, die interessiert sind, sich für eine soziale Zukunft zu engagieren, bietet die AWO vielfältige Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten mit interessanten Aufgaben in einem kollegialen umfeld.

tarifliche Entlohnung, familienbewusste Personalpo-litik, kooperativer Führungsstil, Möglichkeiten der Wei-terqualifizierung, ein hohes Maß an Arbeitssicherheit und ein betriebliches Gesundheitsmanagement sind Standards für das Personalmanagement der AWO. Ausbildung und Beschäftigung werden im Folgenden näher vorgestellt.

Ausbildung

Berufskollegs Bielefeld/HerfordSeit 1995 in Bielefeld und seit 2001 in Herford enga-

giert sich der Bezirksverband mit den Berufskollegs der

AWO für eine qualifizierte, kompetente Ausbildung. Ange-

boten werden die Bildungsgänge „Fachoberschule für

Gesundheit und Soziales“, „Fachschule für Sozialpädago-

gik/Erzieher“ und „Fachschule für Heilerziehungspflege“.

Ausbildung & Beschäftigung

Den Nachwuchs im Blick

Schulalltag heute: Kreativ sein.

Gesamtzahl der Schüler/innen und Studierenden in Bielefeld und Herford 2016

Erzieher/innen | FOS | Heilerziehungspflege | Sozialmanagement

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pfleger/innen zukünftig auch vermehrt in Einrichtungen

der AWO Arbeitsmöglichkeiten finden.

SozialmanagementSozialpädagogische Einrichtungen stehen im Prozess

tiefgreifender Veränderungen. Qualitätsansprüche steigen,

Ressourcen werden knapper und müssen immer zielge-

nauer eingesetzt werden. Mitarbeiter/innen suchen nach

Möglichkeiten, ihre Berufsperspektive weiter zu entwik-

keln und Veränderungen qualifiziert mitzugestalten. Die

Weiterbildung Sozialmanagement ist hier das Bildungsan-

gebot, das seit 1999 Leitungskräfte in die Lage versetzt,

die wachsenden Aufgaben professionell und erfolgreich

zu bearbeiten.

WeiterentwicklungsmöglichkeitenDie Veränderungen in den Arbeitsfeldern im Sozial- und

Gesundheitsbereich führen zu erweiterten Anforderun-

gen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um diesem

veränderten Bedarf der Praxis gerecht zu werden, sind

Kooperationen zwischen Fachschulen und Fachhochschu-

len eine zukunftsweisende Möglichkeit der Weiterentwick-

lung von Fachkräften. Die Ausbildung zur/m Erzieher/in

an den Berufskollegs der AWO wird dadurch Grundlage für

die Weiterqualifizierung in Fachhochschulen im Rahmen

eines Bachelor-Studienganges. Fachhochschulen bieten

Studiengänge an, für die der erfolgreiche Abschluss der

Fachschulausbildung Zulassungsvoraussetzung ist. Dar-

über hinaus können während der Fachschulausbildung

erbrachte Leistungen anerkannt werden.

www.awo-berufskolleg.de

Fachseminar für AltenpflegeDas Fachseminar für Altenpflege im „Elfriede-Eilers-

Zentrum“ in Bielefeld bietet 168 Ausbildungsplätze in der

Altenpflege. Neben fünf Kursen zum/zur staatlich aner-

kannten Altenpfleger/in und einem Kurs zum/zur staat-

Ausbildungsplatzchancen (z.B. Gesundheits- und Kranken-

pfleger/in, Hebamme). Zudem wird mit dem erfolgreichen

Abschluss die Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung

zum/r Erzieher/in und Heilerziehungspfleger/in erworben.

Erzieher/in Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine der

wichtigsten Aufgaben der AWO. Daher ist die Ausbildung

zur Erzieher/in der zentrale Bildungsgang an den Berufs-

kollegs. Die Anforderungen an zukünftige Erzieher/innen

werden immer komplexer und anspruchsvoller. Dement-

sprechend ist eine der Hauptaufgaben der Berufskollegs,

die Ausbildung den aktuellen Bedarfen anzupassen. Bei-

spiele hierfür sind die alltagsintegrierte Sprachbildung,

Inklusion oder auch Elternarbeit. Von besonderer Bedeu-

tung für die angehenden Erzieher/innen sind die Praxis-

phasen in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhil-

fe. Hier zeichnen sich die Berufskollegs durch innovative

Konzepte der Praxisbegleitung aus. Dies ist eine besonde-

re Stärke der Ausbildung an den Berufskollegs. Neben der

fachlichen Qualifizierung wird besonderer Wert auf die

Entwicklung der Persönlichkeit gelegt. Mittlerweile kann

die AWO den Bedarf an Erzieher/innen für die eigenen

Kitas komplett mit Absolventen der Berufskollegs decken.

Heilerziehungspfleger/inDurch die aktuelle Entwicklung hin zur inklusiven Gesell-

schaft wird sich zukünftig auch das Berufsfeld von Heiler-

ziehungspfleger/innen erweitern. Heilerziehungspfleger/

innen werden verstärkt zum Ausbau inklusiver Strukturen

in den Bereichen Wohnen, Bildung, Freizeit und Arbeit

beitragen. Heilerziehungspfleger/innen sind mit ihrer

Doppelqualifikation in Pädagogik und Pflege die Fachkräf-

te, die diese Dienstleistung erbringen können. Sie sind

in Nordrhein-Westfalen als soziale und pflegerische Fach-

kräfte in stationäre Einrichtungen der Eingliederungshilfe

und als sozialpädagogische Fachkräfte nach dem Kinder-

bildungsgesetz anerkannt. Daher werden die am AWO

Berufskolleg in Bielefeld ausgebildeten Heilerziehungs-

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NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Mitte) war 2013 Ehrengast der Abschluss-veranstaltung des Modellprojektes „Nachwuchsförderung“.

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Qualität und Praxistauglichkeit der Ausbildung. Es finden

jährlich interne und externe Qualitätsprüfungen statt. Seit

2007 ist das Fachseminar nach der Qualitätsnorm DIN

ISO und AZWV zertifiziert. Durch die Kooperation mit der

Fachhochschule der Diakonie können Schüler/innen mit

den entsprechenden Voraussetzungen seit 2011 aus-

bildungsbegleitend den Bachelor of Science in Nursing

erwerben.

Die wohl größte Reform der Pflegeausbildungen steht

kurz bevor. Das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe soll

am 1.1.2018 in Kraft treten. Die Altenpflegeausbildung

wird mit der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu

einer Pflegeausbildung zusammengeführt. Die neue

Berufsbezeichnung wird dann Pflegefachfrau/Pflegefach-

mann lauten. Unter dieser Bezeichnung soll eine EU-weite

Anerkennung des Berufes möglich sein. Insgesamt erhofft

man sich eine Attraktivitätssteigerung der Ausbildung und

des Berufes. Dies wäre sehr wünschenswert und notwen-

dig angesichts der steigenden Bedarfe insbesondere in

der Altenhilfe.

www.awo-fachseminar-altenpflege.de

lich anerkannten Altenpflegehelfer/in werden Fortbildun-

gen für Praxisanleiter/innen und Inhouse-Schulungen in

Kooperationseinrichtungen durchgeführt.

Das Fachseminar gestaltet eine qualifizierte, praxisna-

he und zukunftsorientierte Ausbildung. Die Schüler/innen

erwerben Kompetenzen, die zur selbstständigen, eigen-

verantwortlichen und ganzheitlichen Pflege und Betreu-

ung hilfebedürftiger älterer Menschen befähigen.

Eine gezielte Anleitung durch die Praxisanleiter/innen

vor Ort, Pflegebesuche des Fachseminares, Praxisanlei-

tertreffen und die Ausbildung von Praxisanleiter/innen

gewährleisten eine enge Verzahnung von Theorie und

Praxis. Studienfahrten in die Niederlande haben das

Ziel, das Ausbildungswesen und die psychogeriatrische

Versorgungsmodelle dort kennen zu lernen. Praktika im

europäischen Ausland (u.a. Dänemark, Italien, Schweden,

Niederlande) ermöglichen einen vertieften Einblick in die

Arbeits- und Ausbildungsstrukturen dieser Länder.

Die Altenpflegehelferausbildung hat sich für viele Schü-

ler/innen als gutes Sprungbrett in die Fachkraftausbildung

entwickelt. Bei einem guten bis sehr guten Abschluss

kann die Fachkraftausbildung sogar verkürzt werden. In

der dreijährigen Altenpflegeausbildung schließen die

Schüler/innen Ausbildungsverträge mit einer Altenhilfe-

einrichtung im stationären oder ambulanten Bereich und

erhalten eine attraktive Ausbildungsvergütung oder eine

Förderung über die Agenturen für Arbeit bzw. Jobcenter.

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend.

Alle erfolgreichen Absolventen konnten einen Arbeitsplatz

in der Pflege erhalten. Der Bedarf an Fachkräften in der

Altenpflege ist hoch und wird in den nächsten Jahren wei-

ter steigen.

Regelmäßige Befragungen von SchülerInnen und Ein-

richtungen bestätigen eine große Zufriedenheit mit der

Schulalltag heute: Konzentriert im Team arbeiten.

Mit „Alter und Trauma“ wurde 2015 ein besonde-

res Thema in die Ausbil-dung am Fachseminar für

Altenpflege eingeführt.

Schulalltag heute: Praktisches, gemeinsames Arbeiten mit Hilfe verschiedener Techniken wie z.B. „Mindmapping“.

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NachwuchsförderungUm dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist

es wichtig, bei Schülerinnen und Schüler das Interesse

für soziale Berufe zu wecken und zu fördern und über

Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigungsperspekti-

ven zu informieren. Im Rahmen des Projekts „Rücken-

wind“ von 2010 bis 2013 (gefördert mit Mitteln aus dem

Europäischen Sozialfonds) sind verbindliche Kooperati-

onsstrukturen mit Haupt-, Real- und Gesamtschulen in

Ostwestfalen-Lippe aufgebaut und verschiedene berufso-

rientierende Angebotsformen für Schülerinnen und Schü-

ler erprobt worden. Auf der Grund-

lage dieser Erkenntnisse wurde

das Arbeitsfeld „Nachwuchsförde-

rung“ durch die Schaffung einer

Koordinationsstelle und die Wei-

terentwicklung folgender Angebo-

te nachhaltig gesichert:

•Durchführung von Expertenun-

terricht an Schulklassen durch

engagierte Fachkräfte aus ver-

schiedenen Arbeitsfeldern,

•Erlebnistage inKitasundSenio-

renzentren mit besonderen Akti-

onen, durch die die Schülerin-

nen und Schüler einen ersten

praxisorientierten Blick „hinter

die Kulissen“ werfen können,

•AWO-Sozialparcours: Teilnahme

eines festen Kreises von interes-

sierten Schülerinnen und Schü-

lern mit sozialem Talent an Erleb-

nistagen in verschiedenen Ein-

richtungen und Arbeitsfeldern

und Begleitung über einen Zeit-

raum von ca. 2 Jahren,

Beschäftigung

Rund 4.100 Frauen und Männer sind beim Bezirksver-

band der AWO OWL beschäftigt. Die Beschäftigungsent-

wicklung verlief in den letzten Jahren kontinuierlich posi-

tiv. Überwiegend Frauen sind bei der AWO tätig.

Das Verhältnis Vollzeit zu Teilzeit hat sich gegenüber frü-

her umgekehrt. Nur 25 % aller Beschäftigten sind heute

in Vollzeit tätig. Die größten Arbeitsbereiche sind die Kin-

dertageseinrichtungen und die Seniorenzentren.

Rund 40 Absolventen

verlassen jährlich das Fachseminar

für Altenpflege. Ihre Arbeitsmög-

lichkeiten sind sehr gut.

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wichtigen Rekrutierungs- und Zugangsweg zu sozialen

Berufen entwickelt und dienen der AWO OWL als Res-

source zur Gewinnung von Nachwuchskräften. Bei der

AWO OWL stehen rund 250 Plätze für (junge) Erwachse-

ne von 16 bis 27 Jahren für das Freiwillige Soziale Jahr

(FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) zur Verfü-

gung. Seit der Einführung des BFD ab 2011 haben sich

die Teilnehmerzahlen in den Jahren 2012 bis 2015 auf

einem konstant hohen Niveau stabilisiert.

Neu hinzugekommen ist ab dem Jahrgang 2014/15

das Projekt „Social FOR“. Junge Menschen können hier

nicht nur Einblicke in soziale und pflegerische Arbeits-

gebiete erhalten, sondern durch den Schulbesuch der

Abendrealschule auch ihre Ausbildungschancen verbes-

sern, indem sie gleichzeitig die Fachoberschulreife (FOR)

nachholen.

www.awo-freiwilligendienste-owl.de

Ausbildung und PraktikaDie AWO stellt Ausbildungsplätze und Berufsanerken-

nungsplätze in den Bereichen Altenpflege, Kindertages-

einrichtungen, Hauswirtschaft

und Verwaltung zur Verfügung.

Sie schafft damit eine wichtige

Voraussetzung dafür, dass quali-

fizierte Fachkräfte kontinuierlich

zur Verfügung stehen. Gleichzeitig

werden Maßnahmen und Kon-

zepte entwickelt, um insbesonde-

re besonders leistungsfähige und

motivierte junge Fachkräfte für

eine Weiterbeschäftigung nach

Beendigung der Ausbildung bzw.

des Berufspraktikums zu gewin-

nen. Zentrale Willkommens- und

Informationsveranstaltungen wie

• Boys‘Day:DurchführungeinesErlebnistages,der sich

ausschließlich an Jungen richtet und deren Interesse an

sozialen Arbeitsfeldern geweckt und gefördert werden

soll,

• Durchführung von2- bis 3-wöchigen Schülerbetriebs-

praktika mit qualifizierter Begleitung,

• Schul-undAusbildungsmessen:Präsentationaufregio-

nalen Messen, seit 2014 auch an der Vocatium in Bie-

lefeld.

2015 konnten durch diese Aktivitäten ca. 1.750 junge

Menschen erreicht werden.

www.perspektive-awo.de

FreiwilligendiensteFreiwilligendienste ermöglichen jungen Menschen zwi-

schen 16 und 27 Jahren eine berufliche Orientierung und

einen Einblick in ein soziales Berufsfeld. Die persönlichen

und sozialen Kompetenzen werden erweitert und ausge-

baut. Damit haben sich die Freiwilligendienste zu einem

„Männer in die Kitas und in die Pflege“ ist die Botschaft, mit der die AWO OWL sich am jährlichen Boys‘ Day beteiligt.

Auf regionalen und lokalen Ausbildungs- und

Jobmessen ist die AWO OWL mit Informations-

ständen zu finden.

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dert werden soll. Im September 2015 lud der Vorstand

erstmalig alle neuen Mitarbeitenden zu einer zentralen

Willkommensveranstaltung im Elfriede-Eilers-Zentrum

ein und begrüßte sie gemeinsamen mit dem Vorsitzen-

den des ehrenamtlichen Präsidiums. Ab 2016 sollen

jährlich drei dieser Veranstaltungen durchgeführt wer-

den.

Die Vereinbarung von Beruf und Familie hat für den

AWO-Bezirksverband eine hohe Priorität. Einen wesent-

lichen Beitrag soll das Projekt „Home-Office“ leisten. In

einer Erprobungsphase konnten insgesamt 14 Teilneh-

mer/innen aus Kindertageseinrichtungen, Senioren-

zentren und Geschäftsstelle einen Teil ihrer Arbeitszeit

zuhause verrichten. Das Projekt wurde eng durch eine

Steuerungsgruppe begleitet. Aufgrund des erfolgreichen

Verlaufs startet ab 2016 die erste Erweiterungsphase

unter Beteiligung weiterer Einrichtungen und weiterer

Beschäftigten. Eine zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat

abgeschlossene Betriebsvereinbarung regelt die Voraus-

setzungen für die Inanspruchnahme und die Rahmenbe-

dingungen.

Mit dem ElternService AWO OWL und dem Jugendwerk

OWL bot der AWO-Bezirksverband 2015 den Kindern

seiner Beschäftigten kostengünstige Ferienangebote und

Freizeiten an. Aufgrund der guten Resonanz wird das

Angebot 2016 erneut durchgeführt.

Im Zusammenhang mit dem audit berufundfamilie (bis

2014 praktiziert) erschien 2012 erstmalig die „BALANCE“

als Kommunikationsmedium für Beschäftigte. In ihr wer-

den Themen aus den Bereichen Familie, Beruf, Freizeit

und Gesundheit veröffentlicht.

„Markt der Möglichkeiten“ für Teilnehmer/-innen im Be-

rufsanerkennungsjahr sowie der praxisintegrierten Ausbil-

dung in den Kindertageseinrichtungen sind erste Schritte

in diese Richtung.

FührungskräfteentwicklungUnsere Einrichtungen und Dienste bewegen sich immer

stärker auf einem wettbewerblich ausgerichteten Sozial-

markt. Den Führungs- und Leitungskräften kommt hier

eine Schlüsselrolle zu. Sie repräsentieren die AWO vor Ort;

sie handeln im Spannungsverhältnis zwischen Werteori-

entierung und betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Sie

müssen vielfältigen Kundenwünschen und Erwartungshal-

tungen gerecht werden und dafür Sorge tragen, dass die

Beschäftigten die ihnen übertragenen Aufgaben erfüllen.

Der AWO-Bezirksverband hat sich daher entschlossen,

Angebote der Personalentwicklung für neue und erfah-

rene Leitungskräfte zu entwickeln, um diese zu stärken.

Den Auftakt bildete eine Fortbildungsreihe von Dezember

2014 bis Mai 2015 mit Modulen zu Themen wie:

• FührenmitAWO-Werten

• FührenundPersönlichkeit

• Personal-undTeamentwicklung

• BetriebswirtschaftlicheGrundlagen

Die Fortbildungsreihe soll in modifizierter Form unter

dem Titel „Führen mit Herz und Verstand“ 2016 und in

den Folgejahren fortgeführt werden.

MitarbeiterbindungDer AWO-Bezirksverband hat in den letzten Jahren

verstärkt Maßnahmen und Instrumente entwickelt, mit

denen die Identifizierung der Beschäftigten mit der AWO

als Arbeitgeber und Mitgliederverband und gleichzeitig

die Transparenz zwischen den Arbeitsbereichen geför-

Die werteorien-tierte Leitungskräfte-qualifizierung ist ein

wichtiger Baustein in der Personalführung

der AWO OWL. 2015 erhielten die

ersten Teilnehmer ihr Abschlusszertifikat.

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Beratung

Herausforderungen und Lösungen

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die Kooperation mit den Erziehungshilfeeinrichtungen und

Familienzentren intensiviert. Am Standort Löhne konnte

die Arbeit ohne Beeinträchtigungen fortgeführt werden.

Psychosoziale KrebsberatungsstelleDie psychosoziale Krebsberatungsstelle in Bielefeld hat

kontinuierlich hohe Fallzahlen zu verzeichnen und die

Kooperation mit den Städtischen Kliniken stabilisiert.

Insolvenz- und SchuldnerberatungDie Insolvenz- und Schuldnerberatung in Löhne konn-

te ihre Arbeit insbesondere in den Bereichen Präventi-

on, Kooperation mit Schulen und Bauschuldnerberatung

intensivieren.

Fachdienste für Migration und IntegrationEine besondere und zuletzt sogar sprunghafte Entwick-

lung erlebten im Berichtszeitraum die Fachdienste für

Migration und Integration. So konnte die Migrationsbe-

ratung für erwachsene Zuwanderer (MBE) in den Krei-

sen Gütersloh und Paderborn personell erweitert werden.

Einige umfangreiche Projekte konnten neben Beratung,

Sprachförderung, Sprachcamps und Integrationsarbeit an

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der AWO Ostwest-falen-Lippe ist die Beratung. Sie bietet Informationen und vermittelt Hilfe zur Selbsthilfe. Viele Angebote sind vor Ort verfügbar. In der Regel sind sie kostenlos.

Familien- und Lebensberatung

„Frühe Hilfen“Seit 2014 wird der neue Dienst „Frühe Hilfen“ ange-

boten. Der Fachdienst betreut und berät Familien oder

Alleinerziehende mit Säuglingen und/oder Kleinkindern

bis zum 3. Lebensjahr. Das Angebot ist freiwillig und rich-

tet sich in erster Linie an das Stadtgebiet Bielefeld. Ziel

der Hilfe ist eine Stärkung der Kompetenz der Mütter/

Väter im Umgang mit ihren Säugling/Kleinkind.

Integrierte FamilienberatungsstelleEine belastende Zeit erlebte im Berichtszeitraum die

integrierte Familienberatungsstelle. Am Standort Biele-

feld musste eine dramatische Kürzung des kommunalen

Zuschusses verkraftet werden. Dennoch hat die Bera-

tungsstelle ein Online-Beratungsangebot entwickelt und

Seit 2013 berät die AWO OWL auch online.

Mit rund 172.000 Euro hat die Lions-Hilfe Bielefeld e.V. in 21 Jahren der AWO-Krebsberatungsstelle unterstützt. Auch 2015 gab es wieder eine Spendenübergabe.

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deren Einfluss auf das Gesundheitsverhalten im Alltag in

Kooperation mit der gesundheitswissenschaftlichen Fakultät

der Uni Bielefeld untersucht. Die sehr positiven Ergebnisse

wurden in „Praxis Klinische Verhaltensmedizin Rehabilita-

tion, Heft 1 (93)“ publiziert. Inzwischen wird die patien-

tenbezogene Leistung des Nachsorgeprogramms von der

BarmerGEK, der BIG und der AOK Nordost finanziert.

EAP BeratungEmployee Assistance Program (EAP) ist ein durch

den Arbeitgeber angebotener externer Beratungsservice

(Fachdienst) für die Beschäftigten eines Unternehmens.

Ziel ist die Förderung der psychischen und physischen

Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der

GesundheitsService AWO OWL bietet diese Leistung seit

zwei Jahren für kleinere und mittlere Unternehmen an

und ist inzwischen Vertragspartner von neun unterschied-

lich großen Firmen. Die vorwiegend telefonbasierten

Beratungsleistungen werden besonders gerne von Firmen

eingekauft, deren Mitarbeiterschaft im gesamten Bundes-

gebiet an verschiedensten Standorten tätig ist.

KurberatungsstellenDer GesundheitsService AWO OWL bietet im Elfriede-

Eilers-Zentrum in Bielefeld hoch qualifizierte Kurberatung

in einer der fünf bundesweit größten AWO-Kurberatungs-

stellen an. Jährlich werden hier ca. 250 Mütter und Väter

mit ca. 450 Kindern bei der Beantragung einer Vorsorge-

und Rehabilitationsmaßnahme erfolgreich unterstützt. Die

davon unabhängige Hotline „Kurberatungsstelle“ bietet dar-

über hinaus eine telefonbasierte Kurberatung im Auftrage

der GesundheitService AWO GmbH an. Sie ist insbeson-

dere für Menschen tätig, die in ihrem regionalen Bereich

keine AWO-Kurberatungsstelle vorfinden. Seit Bestehen

wurden mehrere Tausend Mütter und Väter beraten.

www.gesundheitsservice-awo-owl.de

den Start gebracht und umgesetzt werden. Beispielhaft

sollen hier drei Projekte genannt werden: Im Kreis Pader-

born hat die Integrationsagentur über 50 Sprachpatinnen

und -paten gewinnen können, die die sprachliche und

schulische Entwicklung von Kindern aus Zuwandererfa-

milien unterstützen. Im Projekt „Vielfalt in der Kita“ wur-

de der Ansatz des „Diversity Managements“ für die Kita-

Arbeit adaptiert. Anerkannte Flüchtlinge werden im Projekt

„Alpha OWL“, in dem die AWO als Kooperationspartner für

den Kreis Herford tätig ist, durch individuelle Beratung

und Coaching an den Arbeitsmarkt herangeführt.

Schwangerschafts-Konflikt-BeratungsstelleÜber Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität in-

formiert die Schwangerschafts-Konflikt-Beratungsstelle in

Lübbecke Schülerinnen und Schüler, Mädchen, Frauen

und junge Eltern.

www.awo-jugendundfamilie-owl.de www.awo-fachdienste-migration.de www.awo-beratung.org

Gesundheitsberatung

Der GesundheitsService AWO OWL hat im Berichtszeit-

raum sein Netz individueller und besonderer Gesund-

heitsberatungen erfolgreich ausbauen können:

Nachsorgeprogramm Seit 2008 bietet der GesundheitsService AWO OWL

ein telefonbasiertes Nachsorgeprogramm für die Nutzer-

innen von 20 AWO-Mutter-Kind-Kliniken in Deutschland

an. Bislang wurde das Nachsorgeprogramm von 12.000

Patientinnen in Anspruch genommen. Die intensiven tele-

fonischen Beratungen werden von Dipl.-Psychologinnen,

Gesundheitswissenschaftlerinnen und Dipl.-Sozialarbeite-

rinnen durchgeführt. Die Wirksamkeit der Beratung und

Das Team der Fach-dienste für Migration

und Integration 2015.

Die Familien- beratungsstelle Bielefeld führte 2015 erstmalig am Pink Shirt Day im Elfriede-Eilers-Zentrum eine Aktion gegen Mob-bing durch.

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Bildbeschreibung

Bildbeschreibung

Ein Umzug in das im Bau befindliche AWO-Bildungszen-

trum Herford ist vorgesehen. 2012 kam der Betreuungs-

verein für den Kreis Gütersloh mit Standort Werther hin-

zu. Der AWO Ortsverein Werther war beim Aufbau sehr

behilflich. Auch in Werther sind die Bedarfe hoch und

die Fallzahlen steigen. Ein Aufbau weiterer Standorte im

Jahr 2017 und 2018 wäre sehr wünschenswert. Er ist

im Augenblick aber leider unmöglich, weil die gezahlten

Stundensätze seit 2005 nicht mehr erhöht wurden und

dadurch leider nicht mehr auskömmlich sind. Inhaltlich

konzentrieren sich die Betreuungsvereine der AWO OWL

derzeit auf die Entwicklung eines standardisierten Vorge-

hens zur Information über die Möglichkeiten der recht-

lichen Vorsorge (z.B. Betreuungsverfügungen) und zur

Gewinnung und Begleitung von ehrenamtlichen Betreu-

ern.

Betreuungsarbeit

GastfamilienGastfamilien, das besondere Wohnmodell für Men-

schen mit Behinderungen und anderen Einschränkungen

in der Alltagskompetenz, wird seit 2004 von der AWO

OWL kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt. Pri-

vate Gastfamilien und Menschen mit Betreuungsbedarf

werden vom Familienpflegefachteam zusammengebracht,

organisiert und unterstützt. 2014 wurde das 10jährige

Bestehen gefeiert. Für erwachsene behinderte Menschen

(Betreutes Wohnen in Gastfamilien, seit 2003), für älte-

re Menschen (Gastfamilien für Senioren, seit 2007), für

behinderte Mütter mit einem Kind (Begleitete Elternschaft

seit 2011) und für Flüchtlinge (Gastfamilien für Flüchtlin-

ge, ab 2016) kann das Modell eine Hilfe sein. Die Gastfa-

milien, die ein Entgelt bekommen, werden sehr sorgfältig

ausgesucht. Allen Beteiligten steht die AWO kontinuierlich

mit Rat und Tat zur Seite, sorgt für den Finanzierungsrah-

men und rechnet die Leistungen ab.

www.betreutes-wohnen-in-familien.de

BetreuungsvereinAufgrund von seelischen und körperlichen Erkrankun-

gen können viele ältere, aber auch jüngere Menschen

ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln. Wenn

keine geeigneten Angehörigen vorhanden sind, setzt

das Betreuungsgericht einen gesetzlichen Betreuer ein.

Aufgrund der demografischen und gesellschaftlichen Ent-

wicklung steigen diese Fallzahlen und Bedarfe beständig

an. Neben den Berufsbetreuern helfen die Betreuungs-

vereine, dieses wachsende Arbeitsfeld abzudecken. Im

Jahr 2009 hat die AWO OWL deshalb begonnen, an den

Standorten Betreuungsvereine aufzubauen, an denen die

AWO-Kreisverbände keine Betreuungsvereine haben bzw.

aufbauen wollen. Entstanden ist so zunächst der Betreu-

ungsverein für den Kreis Herford mit Sitz in Kirchlengern.

Seit 10 Jahren vermittelt das

Familienpflegeteam betreutes Wohnen

in Gastfamilien.

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Freiwillige

Das Engagement fördern

Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lippe

Die Freiwilligenakademie OWL, 2001 als ideelles Dach

für innovatives Freiwilligenmanagement gegründet, ist

ein Bildungs- und Partizipationsnetzwerk für alle am bür-

gerschaftlichen Engagement Interessierten in der AWO

Ostwestfalen-Lippe e.V.. Das Motto „So viele Fähigkeiten,

so viele Möglichkeiten!“ ist dabei Programm. Die Freiwil-

ligenakademie versteht sich als Möglichkeit zum Einmi-

schen und als Lobby für das Soziale. Gründe dafür gibt

es genug:

• dieVerwirklichungderRechtevonKindernaufBildung,

Gesundheit und Schutz,

• die Verbesserung der Situation von benachteiligten

Gruppen in unserer Gesellschaft,

•dieArmutvonKindernundFamilien,

•das Engagement gegen Rassismus

und für eine integrative Willkom-

menskultur für geflüchtete Men-

schen,

•dieVerbesserungdesAlltagesvieler

Seniorinnen und Senioren.

Aus über 300 Freiwilligenangebo-

ten für und mit Kindern, Frauen, Män-

nern, behinderten Menschen, Senio-

rinnen und Senioren, Migrantinnen

und Migranten kann die gewünschte

Aktivität ausgewählt werden. Alle Men-

schen, die sich engagieren, bringen

Fähigkeiten mit, die im sozialen Mit-

einander eine neue Qualität schaffen.

Die für die gewählte Aufgabe benö-

tigten zusätzlichen Informationen und

Kenntnisse werden durch Fortbildun-

gen vermittelt. Gemeinsam bewegen

die rund 2.600 Freiwilligen viel. Platz

ist immer auch für ihre eigenen Ideen

Eine menschliche, sozial gerechte Gesellschaft lebt durch das aktive, soziale Handeln ihrer Bürgerinnen und Bürger. Freiwillige stehen mit ihrem Engagement für diese soziale Werte und Ziele ein.

Die AWO unterstützt das freiwillige, bürgerschaftli-che Engagement in Ostwestfalen-Lippe durch vielfälti-ge Projektangebote, Fort- und Weiterbildung, Versiche-rungsschutz, Aktionen und Kampagnen.

Ehrenamtlich aktive Mitglieder sind die Basis des Netzwerkes „AWO“. Das soziale und kulturelle Enga-gement der Ortsvereine ist eine Säule der Arbeit der AWO. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten der aktiven Beteiligung. Eine Mitgliedschaft unterstützt und stärkt die AWO. Auch Förderer sind willkommen.

Prominente Vorleserinnen und Vorleser waren 2013 an der Dankeschön-Aktion für die Freiwilligen der Aktion „(Vor-)Lesen macht stark!“ beteiligt.

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Beschäftigte der KPMG helfen jedes Jahr am

„Make a difference day“ in sozialen Einrichtungen mit und renovieren z.B. Türen. Die Freiwilligenakademie

koordiniert den Einsatz.

Dieter Ihlefeld liest als Freiwilliger gerne Kindern der Kita Kleine Kampe in Bielefeld vor. Denn: „(Vor-)Lesen macht stark!“

(Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Detmold),

Petra Rixgens (Vorstand der AWO Ostwestfalen-Lippe

e.V.) und Norbert Wellmann (Vorsitzender des Präsidi-

ums der AWO Ostwestfalen-Lippe e.V.).

und Vorstellungen, die sie unter dem Dach der Freiwil-

ligenakademie OWL umsetzen. Dieses Bürger/innenen-

gagement hat gesellschaftliche Beachtung und Anerken-

nung erfahren. Die Freiwilligenakademie OWL wurde u.a.

2015 für den Bielefeld-Preis nominiert.

Schirmfrau der Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lip-

pe war bis Oktober 2015 Ministerin Ute Schäfer, (Fami-

lie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW). Nach dem

Ministerinnenwechsel hat die neue Familienministerin,

Christina Kampmann, diese Aufgabe im November 2015

übernommen. Namhafte Persönlichkeiten aus Ostwest-

falen-Lippe unterstützen in dem seit 2003 arbeitenden

Förderverein die Freiwilligenakademie. Dem Vorstand

gehören an: Thomas Seim (Vorsitzender, Chefredakteur

der Neuen Westfälischen), Wolfgang Brinkmann, (ehe-

maliger Geschäftsführer Stadtwerke Bielefeld), Elfriede

Eilers MdB a.D. (Ehrenvorsitzende der AWO Ostwestfalen-

Lippe e.V.), Dr. Johannes Kramer (ehemaliger Geschäfts-

führer des Klinikums Bielefeld), Jutta Küster (Journali-

stin), Martin Schiller (Geschäftsführer der CLS Mensch

& Büro GmbH), Karin Schrader (Erste Bürgermeisterin

der Stadt Bielefeld), Wolfgang Stadler (Vorsitzender des

AWO-Bundesverbandes e.V.), Marianne Thomann-Stahl

AWO Freiwilligenakademie OWL in Zahlen Jahresdurchschnittswerte

Freiwillige 2.600

Freiwilligenangebote 310

Modellprojekte 5 - 7

Qualifizierungsseminare rund 80 Angebote mit 960 TeilnehmerInnen

Kooperationspartner in OWL rund 350 (Einrichtungen, andere Träger und Kommunen)

unterstützte Menschen 8.000 Kinder und Jugendliche sowie 4.000 Erwachsene

Zeitspenden 310.000 Stunden

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl (3. v. re.) ist im Förderverein der Freiwilligenakademie OWL. Hier informiert sie sich 2015 im Clearinghaus Bielefeld über das Engagement vor Ort.

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der Unterstützung standen Selbststärkung und Förderung

der Mädchen und Jungen zwischen der 5. und 7. Klasse.

Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Wohlfahrts-

pflege NRW (Projektlaufzeit 01.10.2011 - 30.09.2014)

„MEGA—Mein Engagement gegen Ausgrenzung“Als junger Mensch in einer Erziehungshilfeeinrichtung zu

sein, bedeutet, eine doppelte Last zu tragen. Zum einen

hat „im Heim“ zu leben meistens eine traumatische Vor-

geschichte. Zusätzlich bedeutet dies im Alltag, mit beson-

deren Hürden kämpfen zu müssen. Die Freiwilligenaka-

demie OWL, das Jugendamt der Stadt Bielefeld und Freie

Träger der erzieherischen Hilfen haben mit „MEGA – Mein

Engagement gegen Ausgrenzung“ geantwortet. MEGA hat

Erwachsene gewonnen, die auf junge Menschen zugehen

und sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten. Ob

Wandern, mit dem Hund spazieren gehen, gemeinsam

kochen, malen, basteln, töpfern, Musik machen, joggen,

tanzen, reiten, Selbstverteidigung, Stadtbummel, Muse-

umsbesuche, Hausaufgabenbetreuung, Lernbegleitung,

Projekte der Freiwilligenakademie OWL

„(Vor-)Lesen macht stark!“Sprache als Schlüssel zur Bildung, zur Verständigung,

zur Integration und zur Teilhabe am gesellschaftlichen

Leben ist für uns alle selbstverständlich. Zunehmend gibt

es aber Mädchen und Jungen im Vorschulalter, die man-

gelnde Sprachkompetenz und eine geringe Vertrautheit

mit Büchern zeigen. Ursache hierfür ist oftmals das Feh-

len einer das Sprechen fördernden Umgebung, zu wenige

Sprechanlässe in der Familie, kaum Augenblicke des Vor-

lesens und Betrachtens von (Bilder-)Büchern. Hier setzt

„(Vor-)Lesen macht stark!“ an, das von der Freiwilligen-

akademie OWL entwickelt wurde. Das Besondere an dem

Konzept: Die rund 135 freiwilligen Vorlesepatinnen und

-paten bringen die Welt der Bücher und Geschichten zu

jährlich rund 700 Vorschulkindern in 130 Bielefelder Kitas.

Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung

und schaffen Bedingungen für mehr Bildungsgerechtig-

keit schon bei den Kleinen. Gefördert wird das Konzept

durch die Stadt Bielefeld.

„Gemeinsam gewinnen“Um Mädchen und Jungen an Haupt- und Gesamt-

schulen Möglichkeiten für eine bessere Teilhabe am

gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu ermöglichen,

wurden ergänzende Unterstützungs-, Bildungs-, Beteili-

gungs- und Stärkungsangebote entwickelt und erprobt. Ziel

war es, zusammen mit interessierten Schulen der Stadt

Bielefeld (insgesamt 9 Hauptschulen und eine Gesamt-

schule mit 3.200 Schüler/innen) bürgerschaftliche Netz-

werke zur Stärkung und Förderung der Schülerinnen und

Schüler aufzubauen und zu erproben. Engagierte Bürgerin-

nen und Bürger wurden als Kümmerer gewonnen, qualifi-

ziert und zum Einsatz gebracht. Neben neuen Formen von

Patenschaftsmodellen zwischen Schülerinnen, Schülern

und engagierten Freiwilligen wurden gemeinsame, inklu-

dierende Projekte und Aktionen entwickelt. Im Mittelpunkt

Botschafter der Aktion „MEGA – Mein Engagement gegen Aus-grenzung“ war 2014 der damalige Trainer von Arminia Biele-feld, Stefan Krämer (Mitte).

Junge Talente aus OWL hat der Kompo-

sitionswettbewerb der Kinderlobby gefördert.

Neun Mal wurde die Aktion durchgeführt.

Das Bild zeigt die Gewinner 2015 in der Bielefelder „Hechelei“.

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Deutsch lernen – vieles ist und war möglich. MEGA ist

bundesweit eine neue Projektidee gewesen. Das Modell-

projekt wurde durch die GlücksSpirale von November

2012 bis Oktober 2015 gefördert.

KiwiBI – Kinder willkommen in Bielefeld Mütter und Väter haben es heute nicht immer leicht, ihr

Kind aufwachsen zu lassen. Häufig gibt es niemanden in

der Nähe aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, den

man um Rat fragen kann. Genau hier setzt „KiwiBI“ mit

seinem niedrigschwelligen Angebotsbausteinen Willkom-

mensbesuche, KiwiBI-Treffs und Unterstützungsangebote

an. Praktisch und unkompliziert wird geholfen. Geschulte

KiwiBI-Freiwillige geben Tipps und Informationen weiter

oder sind einfach nur da, um zuzuhören. KiwiBI unter-

stützt Mütter und Väter mit Neugeborenen und Kleinkin-

dern im Auftrag der Stadt Bielefeld im Rahmen der Bun-

desinitiative „Frühe Hilfen“.

Willkommen geflüchtete Kids in BielefeldDas neueste Projekt der Freiwilligenakademie OWL hat

zum Ziel, den Aufbau eines Freiwilligenmanagements für

Bielefelder Flüchtlingskinder und -jugendliche bis 25 Jah-

re umzusetzen. Um junge geflüchtete Menschen nach

ihrer Ankunft in der Stadt Bielefeld altersgerecht zu unter-

stützen, zu entlasten und zu begleiten, soll zusätzlich

zur professionellen Kinder- und Jugendhilfe freiwilliges

Engagement aufgebaut werden. Im Fokus dabei stehen

die Bedarfe der Mädchen und Jungen, die Förderung

ihrer aktiven Beteiligung und sowie die Ermöglichung

von Chancengerechtigkeit. Sie sollen an der Angebote-

entwicklung mitgestalten. Das Modellprojekt startete am

01.11.2015 mit einer Laufzeit von 3 Jahren und wird von

der Aktion Mensch finanziert.

www.freiwillige-owl.de www.kiwibi.de

Mit Jutetasche und Schnuffeltuch ausge-

stattet, besuchen Frei-willige des Projektes „KiwiBI – Kinder will-

kommen in Bielefeld“ junge Familien.

Mit der Aktion „Bunter Tisch“ bringt die Freiwilligenakademie OWL Menschen zusammen.

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Kinder, Jugendliche und Familien

Perspektiven bieten, Entwicklung ermöglichen

Der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren ist

inzwischen weitestgehend abgeschlossen. Die Anzahl der

Kinder und die Betreuungs- und Altersstruktur der in AWO-

Kitas betreuten Kinder stabilisieren sich. Auffällig sind die

regional z.T. extrem unterschiedlichen Entwicklungen.

Das Arbeitsfeld Tageseinrichtungen für Kinder ist immer

noch stark in Bewegung. Gesellschaftliche Veränderungen

wie die demografische Entwicklung und die veränderten

Lebensbedingungen der Kinder sind Herausforderungen

an die pädagogische Praxis. Der Finanzdruck öffentlicher

Haushalte wirkt sich weiterhin nachteilig auf das Finanzie-

rungssystem aus und auch der zunehmende Konkurrenz-

druck hat herausfordernden Charakter.

Die Tageseinrichtungen der AWO OWL haben sich

den diversen Anforderungen zu einem frühen Zeitpunkt

gestellt. Innovative und mutige Konzepte sind umgesetzt.

Die Kitas sind zukunftssicher und leistungsstark aufgestellt.

Die AWO in Ostwestfalen-Lippe steht an der Seite von Kinder, Jugendlichen und Familien. Alle Familien-formen sind für sie dabei gleich wertvoll. Besonderes Augenmerk legt die AWO aber auf die unterstützung der Kinder.

Kinder sind unsere Zukunft. Wir müssen sie und ihre Familien besonders schützen und fördern. In den Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen und Famili-enhäusern der AWO ist dies der Fall. Die Arbeitsbe-reiche und ihre Schwerpunkte werden im Folgenden vorgestellt.

tageseinrichtungen für Kinder

Mit der Einführung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz)

im Jahr 2008 hat sich die Kita-Landschaft verändert. Die

Umstellung von der Spitzkostenabrechnung auf die Finan-

zierung über Kindpauschalen, die jährlich neu mit den

Jugendämtern verhandelt werden, hat zu grundlegenden

Veränderungen der Tageseinrichtungen für Kinder geführt.

Die Anpassung ist – auch bei der AWO OWL - durch den

Aufbau neuer Einrichtungsstrukturen, Steuerungs- und

Controllinginstrumente erfolgt.

Über „Erdarbeiten im Außengelände“ informierte sich NRW- Ministerpräsidentin Hannelore Kraft 2014 bei den Kindern in der AWO-Kita Bünde-Mitte.

2012 beteiligten sich die Bielefelder Kitas erstmalig an den Klima-wochen. Und das mit Erfolg: Sie gewannen einen Preis!

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Interne Anforderungen und änderungenMit der Auflösung der Fachabteilung Zentrale Dienste

und der Dezentralisierung der internen Dienstleistung

Instandhaltung erfolgte eine Integration des gesamten

Gebäudedienstleistungsbereichs in die Strukturen der

Kita-Abteilung. Neben den Aufgaben der klassischen

Instandhaltung finden sich jetzt auch die Bereiche Reini-

gung, Winterdienst, Hausmeister und Gärtner in der Abtei-

lung wieder.

Die grundlegende Neuorientierung des Qualitätsma-

nagements ist für den Bereich Tageseinrichtungen umge-

setzt. Eine aus Einrichtungsleitungen und Fachabteilung

zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat ein übersichtliches

praxisorientiertes Prozessmodell entwickelt und imple-

mentiert. Das interne Auditierungsverfahren ist für den

Bereich Tageseinrichtungen angepasst.

Das abteilungsübergreifend initiierte Projekt Betrieb-

liches Gesundheitsmanagement (BGM) wird in der

Abteilung Kindertageseinrichtungen mit einem eigenen

Schwerpunkt bearbeitet. Es wird ein Praxishandbuch

erstellt. Die Anschaffung von rückengerechtem Mobiliar

für Erzieherinnen wie z.B. Stehpulte, Erzieherinnenstühlen

sowie Tische mit Rollen wird sukzessive umgesetzt. Wei-

tere Maßnahmen sind die Installation von Lichtkonzepten

bzw. die Verbesserung der Beleuchtungssituation sowie

eine Akustikdämmung in den Gruppen- und Funktions-

räumen bzw. alternative Maßnahmen zum Lärmschutz.

Auch Gespräche zu Beruflichen Eingliederungsmaßnah-

men (BEM), um mit Hilfen und Leistungen die Arbeits-

unfähigkeit der Mitarbeiterinnen zu überwinden, erneute

Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und den Arbeitsplatz zu

erhalten, werden geführt.

Zur Fachkräftegewinnung und -bindung arbeitet eine

Mitarbeiterin mit den Aufgabenschwerpunkten „Orga-

nisationsberatung und Personal-Coaching“. Ziel ist die

inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung, die Unter-

Rahmenbedingungen und ihre AuswirkungenDie inhaltlichen und finanztechnischen gesetzlichen Än-

derungen mit ihren Auswirkungen für die Praxis in den

Einrichtungen der AWO OWL sind in der nachfolgenden

Tabelle beschrieben.

(Gesetzliche) Veränderungen

Personelle Auswirkungen

KiBiZ-Revisionsstunden 66 Vollzeitstellen

2012 Inkrafttreten Bundeskinderschutzgesetz

2012- 2015

Bundesprojekt Sprache und Integration

33 Stellen à 19,5 Std.

2013 Rechtsanspruch u3

2014 plusKITA 27 Stellen à 19,5 Std.

2014 Sprachförderpakte(Ersatzmaßnahme für Delfin IV)

74 Stellen à 5 Std.

2014 Richtlinien des LWL über die Förderung von Kindern mit Behinderung

2014 Dez. 2014 Umsetzung der Allergenkennzeichnungs-VO für Gemeinschaftsverpflegung

2015 Bundesprogramm Sprach-Kitas (ersetzt das Bundesprogramm Sprache und Integration)

17 Stellen à 19,5 Std.2 FB Sprache

2015 Verabschiedung der Bildungs-grundsätze

2015 Fortbildungsvereinbarung alltagsintegrierte Sprachförde-rung

2014 Partizipation als Bestandteil der Betriebserlaubnisse

2015 Präventionsgesetz (Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Päv G))

Ab 2016

Eltern müssen vor Kita-Aufnahme eine Bescheinigung zur Impfberatung vorlegen (ergänz. im Infektionsschutz-gesetz)

Eine Reihe neuer Kindertageseinrich-tungen wurden im Berichtszeitraum eröffnet. Hier eine Auswahl:

Kita Am Bach, Versmold (2013)

24

Kita am Kreisel, Leopoldshöhe

(2014)

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25

und ressourcenorientiert werden Leitungs- und Fachkräf-

te in Arbeitskreisen an der (Weiter-) Entwicklung fachlich-

inhaltlicher Prozesse und Konzepte beteiligt.

Weiterentwicklung mit Blick auf externe Anforderungen und gesetzliche Veränderungen

Veränderungen ergeben sich daraus, dass die Kinder in

den Tageseinrichtungen immer jünger werden, die Alters-

spanne größer ist und viele Kinder über Mittag betreut

werden. Verbindliche inhaltliche Vorgaben des Landes

wie die Umsetzung der Bildungsgrundsätze und die

Fortbildungsvereinbarung zum Thema Alltagsintegrierte

Sprachbildung erfordern die Entwicklung und Umsetzung

stützung und Stabilisierung pädagogischer Fachkräfte in

Krisen- und Konfliktsituationen sowie die Förderung von

Ausbildung und Qualifizierung. Die Tageseinrichtungen

bieten Praktikumsplätze in den Bereichen Schülerinnen-

praktika, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Fachoberschule

(FOS), Berufspraktikum (BP) und praxisintegrierte Aus-

bildung (PIA) an. Zur Bindung von BerufspraktikantInnen

haben wir das Projekt „Durchstarten“ initiiert. Die Nach-

wuchskräfte in diesem Programm werden zwei Jahre

begleitet und bei Bedarf unterstützt. Ihre fachliche und

persönliche Entwicklung wird in den jeweiligen Einsatz-

orten reflektiert und dokumentiert. Leitungskräfte werden

durch die Maßnahme stellvertretende Leitung für jede

Kita an die Leitungsaufgabe herangeführt. Kompetenz-

Kita Kleine Kampe,

Bielefeld (2013)

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Entwicklung der Platzzahlen in AWO-Kitas in OWL

Kitajahr 2012/2013 Kitajahr 2013/2014 Kitajahr 2014/2015 Kitajahr 2015/2016

Plätze

davon u3-Kinder

davon ü3-Kinder

6.937 7.098 7.319 7.336

5.599 5.524 5.615 5.642

1.338 1.574 1.704 1.694

Anteile der AWO an Kita-Plätzen in OWL Basis: Leistungsbescheide Kita-Jahr 2014/15

12%AWO in OWL

Kreis Höxter

Kreis Paderborn

Kreis Gütersloh

Kreis Lippe

Stadt Bielefeld

Kreis Herford

Kreis Minden

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20%

14%

1%

1%

10%

12%

20%

18%

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Die strukturelle Antwort auf die beschriebenen Verän-

derungen findet sich in der neu konzipierten Organisa-

tionsstruktur der Tageseinrichtung. Fachkräfte können

sich auf ihren pädagogischen Kernprozess konzentrieren.

Ein multiprofessionelles Team bestehend aus Hauswirt-

schaftskräften, Bürokräften und Hausmeistern unterstütz-

ten sie bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben. Leitungen

werden durch eine stellv. Leitung unterstützt. Darüber hin-

aus stellt die Fachabteilung ein diversifiziertes Beratungs-

und Unterstützungssystem zur Verfügung. Vertretungskräf-

te aus dem Fachkräftepool unterstützen bei Ausfallzeiten.

Die gravierenden Veränderungen der letzten Jahre

haben auch verwaltungstechnische Anpassungen erfor-

derlich gemacht. Mit der Software Kita plus haben wir

eine leistungsstarke Software, die den Anforderungen

des Systems flexibel angepasst werden kann. Ein über-

sichtliches und praxisorientiertes Qualitätsmanagement

und aktuelle Materialien, ein regelmäßiger Austausch in

Arbeitskreisen, Fortbildungen und Beratungen qualifizie-

ren die Mitarbeiterinnen in allen Funktionsbereichen im

System Kindertageseinrichtung.

Besondere Projekte

Familien mit Fluchterfahrungen in AWO-Kitas Die steigende Zahl an neuzugewanderten Familien wirkt

adäquater pädagogischer Instrumente. Die sonderfinan-

zierten Programme von Land und Bund wie plusKITA

und Sprach-Kitas machen die Erarbeitung von Konzepten

inklusiver Zusammenarbeit in den Teams notwendig.

Die pädagogisch konzeptionelle Antwort auf viele der

beschriebenen Veränderungen ist vielfältig. Um jedem

Kind individuelle, bedarfsgerechte und seinen Fähigkeiten

entsprechende Bildungsangebote zu ermöglichen, haben

wir uns auf den Weg gemacht, in den Tageseinrichtun-

gen die bezugsgruppenbasierte offene Arbeit konzeptio-

nell zu verankern. Damit können die Kinder an vielfälti-

gen pädagogischen Angeboten innerhalb der gesamten

Einrichtung teilnehmen. Die pädagogischen Fachkräfte

können so an ihren pädagogi-

schen Schwerpunkten orientiert

aktiv sein. Der naturnahgestaltete

Außenraum ist Bildungsraum. Mit

der Formulierung von Standpunk-

ten positionieren sich Träger und

Einrichtung eindeutig zu diversen

Themen und beziehen eine klare

Haltung. Teambegleiterinnen mit

verschiedenen Bildungsschwer-

punkten unterstützen bei Bedarf.26

Kita Haß-kampstraße, Bünde-Mitte (2014)

Bielefelder Kitas erhielten 2013 von der Supermarktkette JIBI Kinderwindeln geschenkt.

17052

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Kita Lohmann-Carree (2015)

Kita Lange Straße, Steinhagen (2014)

gesellschaftlichen Aufgabe der Weiterentwicklung inte-

grativer Strukturen hin zur Inklusion entstanden und wird

in Kooperation mit der Universität Paderborn durchge-

führt.

An dem Projekt beteiligen sich 10 Kindertageseinrich-

tungen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Qua-

litätskriterien für strukturelle Rahmenbedingungen und

inhaltliche Vorgaben zur Entfaltung einer inklusiven Hal-

tung in den Kitas.

KompikZiel der Kita-Abteilung ist die Einführung einer EDV

gestützten, stärkenorientierten Bildungsdokumentation.

Kompik liegt eine Kompetenz- und stärkenorientierte

Betrachtung und kindliche Entwicklung zugrunde und

dient der pädagogischen Planung. Sie ist Grundlage für

qualitative Elterngespräche und individuelle Entwicklungs-

stände der Kinder. Ein Kompik-Team, bestehend aus Prak-

tikerinnen und einer Fachberaterin qualifiziert Multiplika-

torinnen, die danach die Qualifizierung in den Teams vor

Ort übernehmen.

KinderrechteDie Umsetzung der Kinderrechte im Sinne der UN-

Kinderechtskonventionen ist Aufgabe aller Tageseinrich-

tungen. Zur Unterstützung der Teams arbeiten seit 2013

zwei Teambegleiterinnen in dem Projekt Kinderrechte. Sie

haben ein umfangreiches Handout mit Praxismaterialien

erstellt, Fortbildungen und Bildungstage organisiert und

umgesetzt. Sie beraten und betreuen Tageseinrichtungen

vor Ort.

Ökologie und NachhaltigkeitUmweltschutz und Nachhaltigkeit sind Ziele der AWO.

Die Sensibilisierung für einen verantwortungsbewussten

sich auch auf die Kindertageseinrichtungen der AWO OWL

e.V. aus. Sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede und

traumatisierte Erlebnisse auf der Flucht stellen die Einrich-

tungen vor eine große Herausforderung.

Viele offene Fragen und die steigende Anzahl konkreter

Bedarfe im Kita-Alltag führten Ende 2015 dazu, dass in der

Fachabteilung Tageseinrichtungen für Kinder eine Fach-

beratung mit besonderem Schwerpunkt für den Bereich

„Familien mit Fluchterfahrungen in AWO Kindertagesein-

richtungen“ geschaffen wurde. Sie steht den Einrichtungen

als Ansprechpartnerin im Tandem mit einer Einrichtungs-

leitung zur Verfügung. Diese kann auf eine langjährige

Erfahrung in der interkulturellen pädagogischen Arbeit

zurückgreifen. Anhand einer Analyse der aktuellen Situa-

tion und Bedarfe vor Ort werden Systeme entwickelt (z.B.

Kommunikationshilfen, Fortbildungen, Beratungskonzepte,

personelle Unterstützung), die die Einrichtungen für ihre

pädagogische Arbeit im Kita-Alltag nutzen können.

Projekt „Inklusion – Gemeinsam Gestalten“ Das wissenschaftlich begleitete Projekt „Inklusion ge-

meinsam Gestalten“ ist auf dem Hintergrund der gesamt-

2015 hat der AWO-Bezirksverband gemeinsam mit der Universi-tät Paderborn ein Projekt gestartet, um den Stand der Inklusion in AWO-Kitas zu ermitteln und Entwicklungspotentiale zu erkennen.

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Jugend und Familie

In der Abteilung Jugend und Familie sind alle Einrich-

tungen und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe der AWO

OWL gebündelt. Durch die Integration fachlich verwand-

ter Bereiche wie z.B. Flüchtlingsberatung, Schuldnerbera-

tung, Migrationsfachdienste und Arbeitsmarktintegration

werden Kinder, Jugendliche und Familien umfassend und

passgenau unterstützt (siehe auch „Beratung“).

Die Abteilung Jugend und Familie ist aktiv in der

Jugend- und Erziehungshilfe, Gemeinwesen- und Migra-

tionsarbeit, Arbeitsmarktintegration und Beratung. Der

Vorrang des Kindeswohls, die Bekämpfung von Armut

und sozialer Ausgrenzung und die Integration in die

(Zuwanderungs-) Gesellschaft sind Hauptziele der

Arbeit. Flexible, bedarfsgerechte und passgenaue Maß-

nahmen sowie hohe, fachliche Standards kennzeichnen

die einzelnen Aktivitäten. Alle Fachkräfte der Einrichtun-

gen und Dienste sind miteinander vernetzt. Fragen und

Probleme werden so ganzheitlich betrachtet. Lösungen

können unter Berücksichti-

gung aller Ressourcen entwik-

kelt werden.

Die fachlichen Entwicklungen

in den Jahren 2012 bis 2016

waren maßgeblich geprägt

von bedarfsgerechter Weiter-

entwicklung im Bereich der

ambulanten, teilstationären

und stationären Erziehungshil-

fe, von der Implementierung

des Qualitätsmanagement (u.a.

im Bereich der Mutter (Vater)-

Kind-Wohnens), der Kinder-

rechte und des Kinderschutzes

im Bereich der stationären und

offenen Kinder- und Jugendhil-

Umgang mit Ressourcen ist Teil der pädagogischen Arbeit

in AWO-Kitas. Damit Umweltfreundlichkeit und Nachhal-

tigkeit auch in den Bereichen Gebäude und Ausstattung

umgesetzt werden können, wurden in der Fachabteilung

verschiedene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt:

Umsetzung naturnahe Gestaltung der Außengelände,

Erarbeitung Standpunkt Ökologie und Nachhaltigkeit,

Energieworkshops für Hausmeister und Einrichtungs-

leitungen, Beteiligung an der Klima-Schutzwoche und

an Aktionen und Projekten zum Umweltschutz und zur

Nachhaltigkeit.

Im Jahr 2013 gewann eine Aktion von 14 AWO Kitas im

Kreis Gütersloh den 2. Platz des Umweltpreises der Klima-

woche 2013. 2015 gewann das besondere Konzept des

AWO-Naturkindergartens Ubbedissen den Umweltpreis

von Carolinenbrunnen und Neue Westfälische.

www.awo-kitas-owl.de www.awo-familienzentren-owl.de

28

2014 wurde Elfriede Eilers` Waldhäuschen eröffnet. Haus und Grundstück in der Senne werden von Kitas für Naturerlebnistage, Fort-bildungen und Teamsit-zungen genutzt.

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29

Ein volles Haus gab es 2014 bei der Eröffnung des „neuen“ Kastanien-Haus am

Wall in Lemgo. Junge und alte Menschen gemeinsam unter

einem Dach, geht das?

ist es nun Voraussetzung, geeignete Verfahren der Beteili-

gung sowie Möglichkeiten der Beschwerde in persönlichen

Angelegenheiten einzureichen (§ 45 Abs. 2 S. 2 Nr. 3 SGB

VIII). Zudem bilden für nahezu alle Aufgabenbereiche der

Kinder- und Jugendhilfe die Sicherung der Rechte von Kin-

dern und Jugendlichen in Einrichtungen und ihr Schutz

vor Gewalt Bestandteile der gesetzlich geforderten Quali-

tätsentwicklung. Die AWO OWL begrüßt diese Entwicklung

sehr. Mit allen stationären und teilstationären Einrichtun-

gen unserer Abteilung wurden geeignete, altersgerechte

Beschwerdeverfahren entwickelt. Es wurde eine abteilungs-

interne Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche im-

plementiert. Als ebenso wichtige externe Beschwerdestel-

le fungiert der Verein „Ombudschaft Jugendhilfe NRW“.

Neue Dienste und EinrichtungenDas Familienhaus Versmold wurde im April 2013

eröffnet. Es handelt sich hierbei, wie das Betreute-Mut-

ter-Kind-Wohnen in Rheda, um eine stationäre Jugend-

hilfeeinrichtung. Das Besondere an dem Familienhaus

Versmold ist die Verknüpfung von drei Erziehungshilfean-

geboten für Mütter/Väter mit Kindern:

• einemstationären,

• einemteilstationärenund

• einemambulantenBereich

Im stationären Bereich werden Mütter und/oder Väter

mit einem oder mehreren Kinder (bis sechs Jahren) auf-

genommen, die aufgrund ihrer Lebenssituation Bedarf

an intensiver Betreuung haben. Das Haus verfügt über

sieben Wohneinheiten mit jeweils einem Wohnzimmer

mit Pantry-Küche, Badezimmer, Kinderzimmer und einen

Schlafbereich für die Mutter und/oder Vater. Wir bieten

ebenfalls eine Familienwohnung mit mehreren Kinder-

zimmern an. Die jungen Mütter/Väter erhalten ein indivi-

duelles Beziehungs- und Betreuungsangebot, dass durch

passgenaue Maßnahmen und Angebote gekennzeichnet

ist. Die Kinder werden in der hauseigenen Kinderbetreu-

fe, des Angebotes der Frühen Hilfen und natürlich der

Flüchtlingsbetreuung/-begleitung.

www.awo-jugendundfamilie-owl.de

Kinderrechte, Kinderschutz und OmbudschaftenDie Sicherung der Rechte von Kindern, Jugendlichen

und ihren Familien in der Kinder- und Jugendhilfe ist in

den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der fachöf-

fentlichen Diskussion gerückt. Einen wesentlichen Beitrag

dazu haben vor allem die Ergebnisse und Empfehlun-

gen der Runden Tische „Heimerziehung in den 50er und

60er Jahren“ und „Sexueller Kindesmissbrauch“ gelei-

stet. Ausgangspunkte für diese beiden Initiativen waren

Missbrauchs- und Gewalterfahrungen von Kindern und

Jugendlichen in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen,

aber auch in Einrichtungen der freien Trägern. Die hierzu

erfolgten Aufarbeitungen und Ergebnisse bezogen sich

insbesondere auf die Erkenntnisse, dass ein wesentlicher

Schritt zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und

Jugendlichen sowie zur Stärkung ihrer Rechte altersge-

rechte Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten sein

müssen.

Am 1. Januar 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz

in Kraft. Im Hinblick auf die Erteilung der Betriebserlaubnis

Die Außengruppe der Kita Moenkamp in Bielefeld-Altenhagen erhielt 2014 zur Eröffnung Besuch von der NRW-Familienministerin Ute Schäfer.

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Mit Hilfe von Wäscheklammern an Symbolfotos entscheiden Kin-der in AWO-Kitas über ihre Tagesabläufe mit.

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Schülerinnen der 1. Klasse einer Regelschule, die zusätz-

lich durch besondere Verhaltensmerkmale auffallen. Pro

Schulhalbjahr wurden somit insgesamt 19 Kinder in der

Einzelförderung mit je 1-2 Std. in der Woche gefördert.

Weitere ca. 25 Kinder haben nach Bedarf an der Einzel-

förderung oder in einer Kleingruppe pro Halbjahr teilge-

nommen. Ziel des Projektes war es, einen präventiven

Ansatz zu verfolgen, um mögliche weitere Maßnahmen

zu vermeiden. Zielführend erwiesen sich neben der Elter-

narbeit die Einzelförderung der Kinder bzw. die Klein-

gruppenarbeit. Das Besondere an dem Projekt war, die

Verortung des Angebots in den Schulen. Aufgrund dieser

Besonderheit konnten vielen Wege und Hindernisse in

der Zusammenarbeit umgangen werden und eine funk-

tionierende Teamstruktur aufgebaut werden.

Unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung Wohl-

fahrtpflege.

ErziehungshilfeDas Betreute Jugendwohnen „tor 6“ wird 2016 das

15-jährige Bestehen feiern. Das Betreute Jugendwohnen

ist ein Angebot der Erzieherischen Hilfen zur Verselbstän-

digung im Alter von 16 Jahren bis 21 Jahren. Die Jugend-

lichen werden größtenteils in Einzelappartement betreut.

Durch die hohe Nachfrage des Jugendamtes wurden zwei

zusätzliche Wohnungen für die Jugendlichen in Bielefeld

angemietet. Die Betreuung durch die pädagogischen

Fachkräfte erfolgt im Rahmen des stationären Angebotes.

Die drei tagesgruppen in Bielefeld arbeiten als teilsta-

tionäre Erziehungshilfeeinrichtungen für Grund- und Vor-

schulkinder eng mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt

Bielefeld zusammen. Die Grundschulkinder kommen an

fünf Tagen in der Woche nach der Schule in die Tages-

gruppe. Die Vorschulkinder werden ganztägig betreut. Die

Kinder erhalten ressourcenorientierte Einzel- und Grup-

penangebote. Die Elternarbeit wurde auf Erziehungsbe-

ratung und -begleitung im häuslichen Umfeld der Kinder

ung versorgt und ihrem Alter entsprechend individuell

gefördert. Die Ziele der Maßnahme sind der Aufbau einer

tragfähigen Beziehung zwischen Mutter/Vater und Kind,

sowie die Entwicklung einer langfristigen Perspektive für

das weitere Zusammenleben.

2014 hat eine besondere Entwicklung im Kastanien-Haus am Wall in Lemgo stattgefunden. Zum 1. Januar

2014 wechselte die Trägerschaft des Begegnungszen-

trums Kastanienhaus vom AWO-Ortverein Lemgo e.V. auf

den AWO-Bezirksverband. Das „Kastanienhaus“ am Lem-

goer Kastanienwall war bis dahin ein Begegnungszentrum

für Menschen 50plus, die ihre Zukunft und ihr Alter aktiv

gestalten wollen. Diese Zielgruppe ist recht neu für die

Abteilung Jugend und Familie. Ganz nach dem Motto:

„Älter werden – Neues wagen“ finden hier Angebote statt,

die den Besuchern und Teilnehmern gleichzeitig vielfälti-

ge Kontakte ermöglichen. Neben Kursen, Veranstaltungen

und Vorträgen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Bewe-

gung und Kreativität finden dort Computer- und Sprach-

kurse genauso wie Seniorengymnastik und Yogakurse

statt. Die Besonderheit des neuen KastanienHaus ist die

Tatsache, dass im November 2014 das Jugendzentrum

„Haus am Wall“ in den neuen Anbau gezogen ist. Somit

bekommt die generationsübergreifende Begegnung einen

besonderen Ort, der den Erfahrungsaustausch zwischen

den Generationen fördert. Die generationenübergrei-

fende Arbeit wird unterstützt vom AWO-Ortsverein und

wissenschaftlich begleitet von der TU Dortmund und der

Universität Bielefeld. Der Neubau des Jugendzentrums

wurde unterstützt von der Stiftung Wohlfahrtspflege und

dem Deutschen Hilfswerk (Fernsehlotterie).

Vom Juli 2013 bis Ende Juni 2015 fand das Projekt

„Desvio“ zur Implementierung eines Präventivangebotes

in Grundschulen zur Unterstützung von Kindern beim

Wechsel von der Kita in die Grundschule und zur Vor-

beugung von Erzieherischen Hilfen statt. Zielgruppe des

Projektes waren entwicklungsverzögerte Schüler und 30

NRW-Familienministerin Ute Schäfer (3.v.li.) und Bürgermeister Torsten Klute (2.v.li.) informierten sich 2013 persönlich über das neue Familienhaus Versmold.

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internationalen Austauschpartnerschaft mit der Stadt Tik-

hvin/Russland.

Das Kinder- und Jugendhaus Brake arbeitet gut ver-

netzt im Sozialraum und konnte 2015 20jähriges Beste-

hen unter AWO-Trägerschaft feiern.

Der Stadtteiltreff Biesterberg in Lemgo trägt bereits

seit 15 Jahren zur Stabilisierung des Sozialraumes durch

zahlreiche Angebote für alle Bewohner des Stadtteils bei.

Die Ganztagsbetreuung in sieben Offenen Ganztags-

schulen wurde in Berichtszeitraum umstrukturiert. Die

Trägerschaft einer OGS in Detmold wurde im Zuge der

Schulzusammenlegung zweier Grundschulen abgegeben.

2015 wurden die sechs offenen Ganztagsbetreuungen in

Bünde (4) und Spenge (2) sowie die Übermittagbetreu-

ung an 6 weiterführenden Schulen an das Regionalbüro

Minden-Lübbecke angegliedert.

Fachdienste für Migration und IntegrationEine besondere und zuletzt sogar sprunghafte Entwick-

lung erlebten im Berichtszeitraum die Fachdienste für

Migration und Integration (siehe auch „Beratung“)

Eine dynamische Entwicklung durchlief der Bereich der

Sprachförderung. In den Kreisen Herford und Gütersloh

werden Basiskurse, Integrationskurse, Frauenkurse, Sprach-

kurse mit Arbeitsmarktorientierung und Kurse in Koopera-

tion mit verschiedenen Partnern (z.B. Arbeitgeber, British

Army, JVA) angeboten. Die Sprachcamps haben sich als

festes Angebot an zahlreichen Standorten etabliert.

Der Arbeitsbereich „Flüchtlingsdienste“ konnte aufgrund

der Entwicklung in den Jahren 2014/2015 (wieder)

neu aufgebaut werden. In Bad Salzuflen wurde das seit

2006 bestehende Projekt „Netzwerk Integration“ erwei-

tert: „Flüchtlings-, Familien- und IntegrationshelferInnen“

werden qualifiziert, eine Flüchtlingsberatungsstelle wurde

ausgeweitet. Auffällig ist, dass die Kinder zunehmend aus

mehrfachbelasteten Familien stammen. Der Anteil der

Kinder mit Migrationshintergrund ist bleibend hoch.

Auch der Bereich der ambulanten Erziehungshilfe (EHZ) wurde ausgebaut. Vor allem durch die Kooperation

im Trägerverbund (ein Verbund von acht Trägern) konnten

im Kreis Gütersloh Standards festgelegt werden und eine

Evaluation in Auftrag gegeben werden. Die Ergebnisse über

Effektivität und Kosteneinsparung werden 2016 vorliegen.

In den Westfälischen Pflegefamilien werden mittler-

weile 50 Pflegefamilien betreut, die in der Regel ein Kind

auf Dauer in ihre Familie aufnehmen. Hier arbeiten wir

owl-weit mit allen Jugendämtern zusammen.

Jugendarbeit und SchuleDas Herforder Jugendzentrum „die 9“ hat sich mit

einem neuen Team gut entwickelt. Schwerpunkte der

Arbeit sind insbesondere die Kooperationen mit Schulen,

Sportangebote, Medienpädagogik und der Aufbau einer

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Mit einem Spielangebot für Kinder beteiligten sich die Beratungs-stellen und Tagesgruppen 2014 am Familienfest im Elfriede-Eilers-Zentrum.

In vielen Kommunen, wie hier 2015 in

Bad Salzuflen, hat die AWO Flüchtlings-

beratungsstellen eingerichtet.

Sie sind gemeinsam für Jugendliche in Herford aktiv: Das Team des AWO-Jugendzentrums „die 9“.

Page 32: Zusammen geht mehr - awo-owl.de€¦ · orten in OWL SeniorenHausgemeinschaften entstanden, die den Wunsch nach kleineren familienähnlichen Wohn-strukturen aufnehmen. Diese Angebote

tätssicherung dar. In Kooperation mit der Einrichtungslei-

tung, pädagogischen Mitarbeiterinnen und der Geschäfts-

stelle begann 2015 die Prozessmodellierung der beiden

Mutter(Vater)-Kind-Einrichtungen.

Gesundheit und Soziales

Kurhaus SchanzenbergDie Vorsorge- und Rehabilitationsklinik Kurhaus Schan-

zenberg in Horn-Bad Meinberg bietet ein ganzheitliches,

gesundheitsförderndes Therapiekonzept für Mütter und

Kinder in einem ansprechenden Ambiente an. Die Indi-

kationsbereiche sind psychosomatische und psychove-

getative Erkrankungen, degenerative Gelenk- und Wirbel-

säulenerkrankungen und das Erschöpfungssyndrom. Als

besonderes Merkmal bietet die Klinik auch Maßnahmen

für Mütter mit einem autistischen Kind an. Dem Haus wur-

de 2015 neben der jährlichen AWO-Tandemzertifizierung

und der Zertifizierung durch die Bundesarbeitsgemein-

schaft für Rehabilitation auch das MGW Siegel verliehen.

Zum Jahreswechsel 2014/2015 wurden das Schwimm-

bad und andere Bereiche im Kurhaus Schanzenberg um-

fangreich saniert und den veränderten Anforderungen

angepasst. Im Jahr 2016 folgt nun das bundesweite QS-

Reha-Verfahren, das für alle Vorsorge und Rehabilitations-

einrichtungen im Bundesgebiet verpflichtend ist.

Die Einrichtung hat sich einen guten Namen erworben

und ist innerhalb des Fachgebietes auf verschiedenen Ebe-

nen sehr gut vernetzt. Die Auslastung ist in den vergange-

nen Jahren kontinuierlich von 12.031 Belegungstagen in

2012 auf 19.987 Belegungstagen im Jahre 2015 gestiegen.

Die Preis- und Belegungspolitik der Krankenkassen, das

fachlich hochwertige Angebot und die kontinuierlichen kon-

zeptionellen und baulichen Weiterentwicklungen sind für

die Zukunft der Einrichtung die entscheidenden Faktoren.

www.kurhaus-schanzenberg.de

neu eingerichtet. Im Januar 2016 startet das Quartiers-

management für eine ehemalige Wohnanlage der British

Army, in die Flüchtlinge einquartiert werden. Im Kreis Her-

ford wurde eine regionale Flüchtlingsberatungsstelle und

in Bielefeld wurde eine Beratungsstelle für Verfahrensbe-

ratung und Beschwerdemanagement in der Erstaufnah-

meeinrichtung des Landes aufgebaut.

www.awo-fachdienste-migration.de

unbegleitete, minderjährige, geflüchtete JugendlicheDas Clearinghaus an der Ravensberger Straße in Biele-

feld besteht schon seit 2011. Es ist eine stationäre Einrich-

tung der Hilfen zur Erziehung für unbegleitete, minderjäh-

rige, männliche Flüchtlinge (UMFs). Aufgrund der hohen

Flüchtlingszahlen konnte die Platzzahl von ursprünglich 18

in Absprache mit dem Landesjugendamt deutlich erhöht

werden. Zwischenzeitlich wurden übergangsweise weitere

Dependancen im Auftrag der Stadt Bielefeld betreut. Im

Sommer 2015 bis Ende November 2015 wurden sieben

Jugendliche im Anbau der Pestalozzischule betreut. Im

Dezember 2015 ist dann die Clearingstelle Kleiberweg

gemeinsam mit einem Kooperationspartner eröffnet wor-

den. Dort sind insgesamt 40 Jugendliche untergebracht.

Ebenso wurde 2015 eine Clearinggruppe in Herford mit

neun Plätzen neu eröffnet.

Das Konzept der Clearingeinrichtungen beinhaltet die

Sicherung der Grundbedürfnisse, die Klärung der persön-

lichen Lebenssituation, sowie der schulischen und berufli-

chen Perspektive. Jugendliche, die seit dem 1. November

2015 nach Bielefeld kommen, befinden sich im soge-

nannten „Screening“, d.h. die Verweildauer in Bielefeld

ist begrenzt. Sie werden nach der Screening-Phase auf

andere Kommunen in NRW verteilt. In sämtlichen Berei-

chen der Einrichtungen und Diensten der Abteilung hat

das Qualitätsmanagement Einzug gehalten. Die erstellten

Prozesse stellen einen wichtigen Baustein in der Quali-32

Oberbürger-meister Pit Clausen nahm sich 2014 Zeit für ein Gespräch mit Flüchtlingen und Beschäftig-ten des AWO-Clearinghaus Bielefeld.

Page 33: Zusammen geht mehr - awo-owl.de€¦ · orten in OWL SeniorenHausgemeinschaften entstanden, die den Wunsch nach kleineren familienähnlichen Wohn-strukturen aufnehmen. Diese Angebote

33

erholen oder in der Gruppe Freizeit und Bildung genie-

ßen, ist möglich.

Einrichtungsverbund SpatzenbergVor mehr als 20 Jahren wurde die Wohneinrichtung

Spatzenberg in Löhne von betroffenen Eltern und deren

Förderverein Wohnheim Spatzenberg e.V. geplant. 1996

hat die AWO OWL die Trägerschaft des Projektes über-

nommen und die komplett neu erstellte Einrichtung dann

1998 eröffnet. Gemeinsam haben Eltern und AWO einen

guten „Ort zum Leben“ für Erwachsene mit Autismus-

Spektrum-Störungen und weitreichenden Behinderungen

(„frühkindlicher Autismus“) geschaffen. 29 Erwachsene

haben im Wohnhaus und in der Außenwohngruppe in

Löhne ihr Zuhause gefunden. Die angegliederte Tages-

struktur ist speziell auf die Arbeits-, Förder- und Therapie-

bedingungen für Autisten, Menschen mit Behinderungen

und Wahrnehmungsstörungen ausgerichtet. In Kirchlen-

gern wird heilpädagogische Tagesbetreuung als ambulan-

te Hilfe angeboten. Als Einrichtung der Eingliederungshilfe

für Autisten wird der Einrichtungsverbund Spatzenberg

vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe gefördert.

Der Förderverein und die auch heute noch aktiven

Eltern ermöglichen viele Aktivitäten und Anschaffungen

Gästehaus BlombergDie Traditionseinrichtung Gästehaus Blomberg hat eine

neue Aufgabe erhalten. Jahrzehntelang stand das Haus

für Bildungsangebote, Freizeiten und soziale Gruppen zur

Verfügung. Obwohl zwischenzeitlich renoviert, war die

Ausstattung nicht mehr zeitgemäß. Der bisherige Zweck

hätte nur bei hohen Investitionen weiter verfolgt werden

können. Seit Sommer 2015 wird die Einrichtung nun dau-

erhaft von der Stadt Blomberg als Wohnstätte für geflüch-

tete Menschen aus Syrien und anderen Ländern genutzt.

Die Appartementstruktur des Hauses ist insbesondere für

Familien sehr gut geeignet. Die Geflüchteten fühlen sich

in der Einrichtung sehr wohl und werden gut versorgt.

Die Stadt Blomberg beabsichtigt, die Einrichtung zu kau-

fen. Die AWO wird auch über den Zeitpunkt des Verkaufs

hinaus in der hauswirtschaftlichen Versorgung und in der

Leitung der Einrichtung tätig sein.

Haus „Kajüte“, Langeoog Das Schullandheim „Kajüte“ des AWO-Kreisverbandes

Herford auf Langeoog ist an den AWO-Bezirksverband

verkauft worden. Zum Oktober 2016 wird es geschlossen,

um dann im Winter 2016/2017 umfangreich aus- und

umgebaut werden zu können. Unter anderem werden

an dem Haus in guter Insellage Balkone angebaut und

es wird komplett neu möbliert. Zum 1. April 2017 wird

die Einrichtung als gemeinnütziges Erholungs- und Bil-

dungszentrum mit 28 Urlaubseinheiten für je 1-6 Perso-

nen neu an den Start gehen. Insgesamt stehen dann 73

Plätze zur Verfügung. Es werden Einzelzimmer, Doppel-

zimmer, behindertenfreundliche Zimmer und Familienap-

partements mit Selbstversorgungsmöglichkeit angeboten.

Ein großzügiger Restaurantbereich, ein Kaminzimmer, ein

Wintergarten und attraktive Nebenräume ergänzen das

Wohlfühlambiente. Die neue „Kajüte“ wird ganzjährig

in den unterschiedlichen Saisonzeiten für verschiedene

Zielgruppen (Familien, Paare, Einzelreisende, Gruppen)

attraktive Angebote bieten. Einfach relaxen, sich aktiv

Der Förderverein und die Partnerschaftstädte Bad Oeynhausen und

Fismes unterstützen „den Spatzenberg“ regel- mäßig mit Spenden.

Mitglieder des Chores und der Band des „Spatzenberg“ 2013.

Das Kurhaus Schanzenberg bietet Müttern und Kindern ganzheitliche Gesund-heitsförderung.

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ein ähnliches Angebot zur Kindernotfallbetreuung an den

Start. Die Kinderbetreuung erfreut sich großer Beliebt-

heit und wird sehr gut angefragt. Eltern erleben diese als

hilfreiche Unterstützung und schätzen das Angebot ihres

Arbeitgebers. Der Pool der Betreuungspersonen ist ent-

sprechend auch gewachsen. Das Betreute Spielzimmer

in Herford besteht bereits seit 2007. Hier ist der Kreis der

Unternehmen, die ihren Beschäftigten die Kindernotfall-

betreuung zur Verfügung stellen, auch gewachsen. Die

Kreisverwaltung Herford, Westfalen-Weser-Energie, das

Klinikum Herford, Brax-Leineweber und das Jobcenter

Herford sind Kooperationspartner.

KitaPlusDie Stadt Versmold bietet in Kooperation mit dem

ElternService AWO OWL im AWO Familienzentrum „Villa

Kunterbunt“, im DRK Familienzentrum Versmold und seit

2015 auch in der Ev. Kindertageseinrichtung Oesterweg

KitaPlus als Randstundenbetreuung für Kinder von berufs-

tätigen Eltern an. Vor Beginn der regulären Öffnungszei-

ten oder nach Ende findet für Kinder, die einen Regelbe-

treuungsplatz in der jeweiligen Einrichtung haben, eine

Randstundenbetreuung statt. Für die Kinder bedeutet das,

dass sie in vertrauter Umgebung bleiben und dort wei-

ter betreut werden, bis sie von ihren Eltern nach Arbeits-

schluss abgeholt werden.

für die Bewohner. Neben dem Anbau von größeren

Wohnzimmern für die drei Wohngruppen in 2012 wurde

so 2015 ein Unterstand für die Geländewerkstatt ermög-

licht. In einem Film wurde die Arbeit des „Lebensortes“

Spatzenberg 2015 öffentlichkeitswirksam vorgestellt.

Besonderen Wert legt der Einrichtungsverbund auf seine

Einbindung in den alltäglichen Sozialraum. Es gibt viele

Nachbarschaftskontakte, z.B. zu AWO-Ortsvereinen, Schu-

len, Alltags- und Freizeiteinrichtungen. Außergewöhnliche

künstlerische Begabungen einiger Bewohner werden

gefördert. Regelmäßig werden Kunstausstellungen oder

Beteiligungen an bundesweiten Aktionen ermöglicht.

ElternService AWO OWL

2016 wird der ElternService AWO OWL sein 10-jähriges

Bestehen feiern. Die Dienstleistungen zur Vereinbarkeit

von Familie und Beruf sind in dieser Zeit stetig gewach-

sen. Dabei zählen die Beratung von Eltern zur Kinderbe-

treuung beim beruflichen Wiedereinstieg nach der Eltern-

zeit und die Beratung zur Pflege und Hilfe für Angehörige

zu den Schwerpunkten. Die Vortragsreihen „Belastende

Lebenssituationen meistern“ und „Bessere Vereinbarkeit

von Pflege und Beruf“ ergänzen das Angebot. Hinzu kom-

men Kinderbetreuungsangebote. Um die Beschäftigten

der AWO OWL bei der Vereinbarkeit von Beruf und Fami-

lie zu unterstützen, haben diese die Möglichkeit, alle Lei-

stungen des ElternService in Anspruch zu nehmen.

Betreute SpielzimmerSeit Januar 2015 gibt es im Elfriede-Eilers-Zentrum

einen kindgerecht gestalteten Spielbereich, das AWO-lino,

in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO OWL

ihr Kind durch qualifizierte Personen bei Ausfall der Regel-

betreuung oder Unterrichtsausfall betreuen lassen kön-

nen. Die Betreuungszeiten richten sich nach dem Bedarf

der Eltern. Bei der Schüco International KG ging 2012

Im „Apfelhäuschen“ in Bielefeld bietet die AWO

OWL seit 2015 für Kinder ihrer Beschäftigten eine

Tagespflege.

Kinder während der Ferienspiele 2014.

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geeigneten Kursen werden Kindertagespflegepersonen

dafür aus- und fortgebildet. In 2015 wurde erstmalig ein

Zertifikatskurs zum Thema „Inklusion in der Kindertages-

pflege „durchgeführt. Von 2016 bis 2018 beteiligt sich

der ElternService mit dem Jugendamt Bielefeld an dem

neuen Bundesprogramm „Kindertagespflege“ mit dem

Ziel die Qualitätsstandards deutlich anzuheben.

www.elternservice-awo-owl.de

FerienspieleSeit 2009 bietet der ElternService AWO OWL, in Koope-

ration mit dem AWO Jugendwerk OWL, Ferienspielforma-

te an. An allen Ferienspielen können auch Kinder mit

besonderem Förderbedarf teilnehmen. Für die Unterneh-

men Dr. Oetker Nahrungsmittel KG, Stadtwerke Bielefeld,

Sparkasse Bielefeld und Sparkasse Gütersloh und die 5

Unternehmen, die am Betreuten Spielzimmer Herford

beteiligt sind, werden Ferienspiele organisiert. Für Kinder

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AWO OWL gibt

es seit 2015 ein Ferienspielangebot in den Sommerferien

in Kooperation mit der Sparkasse Bielefeld. Durchgeführt

werden sie im AWO Berufskolleg im Elfriede-Eilers-Zen-

trum. Die Kosten für die Ferienspiele werden anteilig von

den Eltern und den Unternehmen getragen.

KindertagespflegeIm Kreis Herford ist der ElternService AWO OWL im

Auftrag des Kreisjugendamtes Herford bereits seit 2006

für in der Region lebende Familien Anlaufstelle in allen

Belangen der Kindertagespflege. Seit 2012 besteht auch

in bestimmten Bielefelder Stadtbezirken die Beauftra-

gung zur Vermittlung von Kindertagespflegepersonen

durch das Jugendamt Bielefeld. Familien werden beraten

und Betreuungsplätze in Kindertagespflege vermittelt. In

Das „LENKWERK“ organisierte Weihnachten 2013 eine große Geschenk-Aktion für bedürftige Bielefelder Kinder. AWO-Einrichtungen waren beteiligt.

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10 Jahre Kindertagespflege im Kreisgebiet konnte der AWO-Kreisverband Herford 2014 feiern.

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Senioren

Alles aus einer Hand

Entwicklungen

Der stationäre, ambulante und teilstationäre Pflege-

markt befindet sich im Wandel. Damit sind erhebliche

Veränderungs- und Anpassungsbedarfe verbunden. Es

besteht kein Zweifel daran, dass die demographische Ent-

wicklung zu einem Anstieg der pflege- und betreuungs-

bedürftigen Menschen führen wird. Unsicherheit besteht

aber, da nicht eingeschätzt werden kann, welchen Einfluss

der sich verändernde Lebensstil der älteren Menschen

auf den Zeitpunkt des Pflegebedarfs hat. Auch die stetig

fortschreitende medizinische und technische Entwicklung

wird weiter an Bedeutung gewinnen und die Selbststän-

digkeit von Seniorinnen und Senioren positiv unterstüt-

zen. Die pflegerische Versorgung kann also nicht isoliert

von den sich wandelnden Lebensbedingungen einer älter

werdenden Gesellschaft betrachtet werden.

Der Auslastungsgrad der stationären Pflegeeinrichtun-

gen des Bezirksverbandes der AWO OWL liegt regelmä-

ßig über den Durchschnittszahlen

des Landes. Um diese positiven

Kennzahlen weiterhin aufrecht

zu erhalten, wird es wichtig und

erstrebenswert sein, dass die

Angebote dem Bedarf und den

Wünschen der zu betreuenden

und zu pflegenden Personen stetig

angepasst werden. Gesundheits-

fördernde Aspekte, wie beispiels-

weise Bewegungsangebote bis hin

zur physiotherapeutischen Beglei-

tung, finden ebenfalls in der statio-

nären Langzeitpflege immer mehr

Beachtung, auch wenn dort in der

Regel ältere und teilweise schwer

erkrankte Menschen leben. Neben

den allgemeinen Entwicklungen in

der Pflege wurde ein besonderes

Das Altern ist ein normaler Prozess. Das Alter ist sichtbar. Der Anteil der älteren Menschen wird in den nächsten Jahren noch steigen. Aufgabe der Altenhilfe ist es, alten Menschen auch bei zunehmendem unter-stützungsbedarf eine weitgehend selbst bestimmte Lebensführung und teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Erforderlich ist ein auf die Bedarfslagen abgestimm-tes Hilfesystem, das Angebote der sozialen, körperli-chen und psychosozialen unterstützung und Beglei-tung vorhält. Dabei sind die individuellen Bedürfnisse des alten Menschen zu berücksichtigen, seine Fähig-keiten zu fördern und sein Selbstbestimmungsrecht zu wahren.

Die AWO in Ostwestfalen-Lippe hält alle erforder-lichen Angebote und Hilfen für ältere, pflegebedürftige Menschen vor.

musikmobil hat 2014 Senioren auf die Straße geholt: Ein Flashmob zur Bekanntmachung des Projektes wurde in Bielefeld organisiert.

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pflege, die fünf Sterbephasen, die Zusammenarbeit im

interdisziplinären Team. Außerdem besuchen die Teil-

nehmenden der Hospizkurse ein Hospiz und nehmen

an regelmäßigen Reflexionstreffen statt. Ferner besteht

eine Kooperation mit den örtlichen Palliativnetzen. Diese

Kooperation hat sowohl für die Bewohner als auch für die

Mitarbeiter Vorteile: Sie ermöglicht den Bewohnern, eine

spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Anspruch

zu nehmen. Für die Mitarbeiter bedeutet es, dass sie 24

Stunden am Tag einen Ansprechpartner für Notfall- und

Krisensituationen haben.

Pflegenoten und PflegequalitätDie Pflegenoten unserer Einrichtungen bewegen sich

seit 2012 kontinuierlich weiter im überdurchschnittlichen

Bereich – trotz Veränderungen und Verschärfung bei der

Pflegetransparenzvereinbarung (PTVS) 2013 und den

Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR) 2014. Um die Qualität

der Pflege noch weiter zu verbessern, beschloss die AWO

OWL eigene Qualitätsdaten zu erheben, die sich auf die

Ergebnisqualität der Pflegeleistungen beziehen. In Anleh-

nung an die Forschungsergebnisse zur Ergebnisqualität

des Institutes für Pflegewissenschaft an der Universität

Bielefeld werden Daten zu Druckgeschwüren, Stürzen,

Mangelernährung, freiheitsentziehenden Maßnahmen

erhoben. Dieses Vorgehen hat sich als besonders voraus-

schauend erwiesen, da zukünftig alle Einrichtungen der

Altenhilfe zum Nachweis ihrer Pflegequalität derartige

Daten erheben müssen.

Im Rahmen der Ergebnisqualitätsmessung hat die

AWO OWL zunächst vor allem die Anzahl von freiheits-

entziehenden Maßnahmen in den Blick genommen.

Freiheitsentziehende Maßnahmen, wie hochgezogene

Bettseitenteile und Bettgurte, die vor allem Bewohner-

innen und Bewohner, die stark sturzgefährdet sind, am

Aufstehen und anschließenden Stürzen hindern sollen,

wurden dokumentiert und mit dem Bundesdurchschnitt

Augenmerk auf die Palliativpflege und Sterbebegleitung

der Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenzentren

gelegt. Vermehrt haben die Mitarbeiterinnen und Mitar-

beitern die angebotene Weiterbildung zur Palliative-Care-

Fachkraft genutzt.

Das am 08.12.2015 in Kraft getretene „Gesetz zur

Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in

Deutschland“ befasst sich besonders mit der gesundheit-

lichen Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase.

Um den Bewohnerinnen und Bewohnern diese letzte

Phase so angenehm wie möglich zu gestalten, wurde von

der AWO OWL bereits in den vergangenen Jahren großer

Wert auf eine gelebte Hospiz- und Palliativkultur in den

Seniorenzentren gelegt. Um diese Kultur zu implemen-

tieren und weiterzuentwickeln, wurde ein Arbeitskreis für

die Beschäftigten eingerichtet. In der letzten Lebensphase

werden die hauptamtlichen Beschäftigten durch Ehren-

amtliche unterstützt. Die Hospizbegleiter werden für diese

herausfordernde Arbeit speziell geschult und vorbereitet.

Die Hospizgruppen werden von einer Projektmitarbeiterin

initiiert und geleitet. Sie vermittelt den Ehrenamtlichen

Kenntnisse im Umgang mit sterbenden Bewohnerinnen

und Bewohnern. Dazu gehören z.B. die spezielle Mund-

Mit einem großen Fest wurde 2012 der umgestaltete Garten des Bielefelder Seniorenzentrums Wilhelm-Augusta-Stift eröffnet.

Mit großem Aufwand wurde im Berichtszeitraum die Sturzprophylaxe in den Seniorenzentren u.a. durch Niedrigflur-Betten, Klingelmatten und Sturzsäcke verbessert.

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und Weiterbildungen der Betreuungskräfte können diese

mittlerweile ein breites Spektrum an Angeboten bieten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich über die

Aktivitäten und nehmen diese gern in Anspruch. Kern-

stück dieser Pflegereform waren insgesamt die Leistungs-

verbesserungen für Menschen mit einer demenziellen

Erkrankung. Erstmalig wurden gesonderte Leistungen für

Menschen mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz

eingeführt. Sie erhielten ab Januar 2013 ein zusätzliches

Betreuungsgeld, das für spezielle Betreuungsleistungen

verwendet werden kann. Auch Menschen, die keiner Pfle-

gestufe zugeordnet sind (Pflegestufe 0), können erstmals

Pflegegeld oder Pflegesachleistungen erhalten. Außer-

dem haben nun auch Pflegebedürftige, die ab 2013 in

die Pflegestufe 0 eingestuft sind, einen Anspruch auf Ver-

hinderungs- bzw. Ersatzpflege. Verhinderungspflege kann

auch in Tagespflegen angeboten werden.

Am 01.01.2015 trat das Pflegestärkungsgesetz I in

Kraft. Wesentliche Inhalte waren die Anpassung (Dyna-

misierung) der Erstattungen der Pflegekassen an die Prei-

verglichen. Die erfreuliche Feststellung, dass man in den

Einrichtungen der AWO OWL im Vergleich zum Bun-

desdurchschnitt deutlich weniger freiheitsentziehende

Maßnahmen zu verzeichnen hatte, führte zu dem ehr-

geizigen Plan, sie noch weiter bzw. auf Null abzusenken.

Dieses Ziel konnte erreicht werden. Hierzu investierte der

AWO-Bezirksverband in Niedrigflur-Betten für alle Einrich-

tungen. Diese Betten haben den Vorteil, dass sie sich

so tief absenken lassen, dass die Bewohnerin oder der

Bewohner sich bei einem Sturz aus dem Bett keine Ver-

letzungen zuzieht. Ferner kann auf ein Hochziehen der

Bettseitenteile verzichtet werden. Weitere Hilfsmittel zur

Vermeidung von schweren Sturzfolgen wurden ebenfalls

angeschafft u.a. Sturzsäcke, die größere Verletzungen bei

einem Sturz aus dem Bett verhindern können sowie Klin-

gelmatten, die anzeigen, wenn sturzgefährdete Bewohne-

rinnen oder Bewohner aus dem Bett aussteigen. So kann

das Pflegepersonal schnell bei der Bewohnerin oder dem

Bewohner sein und die gewünschte Hilfe zukommen

lassen. Darüber hinaus wurden in unseren Einrichtungen

die Bewegungs- und Sportangebote für Bewohnerinnen

und Bewohner weiter ausgebaut. Über die Maßnahmen

der AWO OWL zur Vermeidung von freiheitsentziehenden

Maßnahmen wurde öffentlichkeitswirksam informiert u.a.

durch ein ausführliches WDR 5-Radiointerview.

Gesetzliche Rahmenbedingungen Aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen

konnten die Betreuungsangebote in den stationären und

teilstationären Einrichtungen deutlich ausgebaut werden.

Mit dem Pflegeweiterentwicklungsgesetz wurde 2011

die Möglichkeit geschaffen, zusätzliche Betreuungskräfte

für Pflegebedürftige mit eingeschränkter Alltagskompe-

tenz einzusetzen. Durch das Pflegeneuausrichtungsge-

setz (PNG) 2013 konnten auch in der Tagespflege mehr

Betreuungskräfte für die ergänzende Aktivierung und

Betreuung von Personen mit erheblich eingeschränkter

Alltagkompetenz eingesetzt werden. Durch die Aus-, Fort-

Gegen Rassismus gehen auch Senioren der „Rosenhöhe“ in Bielefeld-Brackwede 2014 vor die Tür.

Die Bewohnerbeiräte sind für das Zusammenleben in Senioren-zentren wichtig. Auch der Beirat des „Robert-Nussbaum-Haus“ in Minden engagiert sich für die Mitbewohner (2015).

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Singen macht glück-lich, auch im Senioren-

zentrum Feierabend-haus in Bad Salzuflen.

Das Seniorenzentrum Friedrich-Winter-Haus in Extertal feierte 2015 sein 25jähriges Bestehen. Diese Kolleginnen und Kollegen waren von Anfang an dabei.

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ten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung

der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für

ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen, Menschen

mit Behinderung und ihre Angehörigen“ (GEPA) in Kraft.

Das GEPA NRW regelt in zwei Teilen, dem Wohn- und

Teilhabegesetz und dem Alten- und Pflegegesetz Nord-

rhein-Westfalen, welche qualitativen Anforderungen an

Einrichtungen zu stellen sind und wie diese zu finanzie-

ren sind. Das übergeordnete Ziel des Alten- und Pflege-

gesetzes NRW ist es dabei, dem Grundsatz „Ambulant

vor Stationär“ zu folgen, weil die Landesregierung keine

Notwendigkeit für einen quantitativen Ausbau stationärer

Dauerpflegeeinrichtungen sieht.

Für die AWO OWL als Trägerin von neun Einrichtungen

der stationären Langzeitpflege und fünf Tagespflegein-

richtungen hatte die neue Gesetzeslage einige organisa-

torische Aufgaben zur Folge. In einem ersten Schritt mus-

ste bis zum 31.10.2015 die Historie jeder Einrichtung

aufgearbeitet und in der Internetplattform Pfad.Invest

dargestellt werden. Die Aufarbeitung dieser Historie und

deren finanzielle Darstellung wird nun die Basis für die

zukünftige Berechnung der sogenannten Investitionsko-

sten sein. Die Weichen für ein weiterhin qualitativ hoch-

wertiges Pflegeangebot bei der AWO OWL sind damit

gestellt.

Am 01.01.2016 ist nun das Pflegestärkungsgesetz II

in Kraft getreten. Die wesentlichen Neuerungen dieses

Gesetzes werden ab 2017 in Kraft treten. Seit Jahren wur-

de der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff angekündigt, nun

kommt er zur Umsetzung. Damit wird zukünftig die Pfle-

gebedürftigkeit am Grad der Selbstständigkeit gemessen.

Demenzielle Erkrankungen geraten stärker in den Mittel-

punkt. Pflegestufen werden in Pflegegrade übergeleitet.

Wie sich die Reform auf die Pflegeeinrichtungen auswir-

ken wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher

eingeschätzt werden. Für den Verband bedeutet es, bis

dahin die Neuerungen gut vorzubereiten.

sentwicklung der letzten 3 Jahre, Ausweitung der Kurz-

zeitpflege von vier auf acht Wochen und die Ausweitung

der Verhinderungspflege von vier auf sechs Wochen. Für

die Tagespflege gab es eine erhebliche Verbesserung.

Wurden zuvor die ambulanten Leistungen und die Lei-

stungen im Bereich der Tagespflege teilweise aufeinander

angerechnet, so konnte jetzt die Tages- und Nachtpflege

neben der ambulanten Pflege ohne Anrechnung voll in

Anspruch genommen werden. Die Anzahl der Betreu-

ungskräfte wurde erhöht und es besteht ein Anspruch für

alle Pflegebedürftigen auf zusätzliche Betreuungsleistun-

gen. Damit stieg die Anzahl der Betreuungskräfte in den

Einrichtungen und Tagespflegen weiter an.

Auswirkungen hatte diese gesetzliche Entwicklung auf

die Gästezahl in Tagespflegen und auf die Anzahl der

Kurzzeitpflegen in den stationären Einrichtungen. Die

Auslastung der Tagespflege stieg an, teilweise bestehen

bereits Wartelisten. Das Angebot für die Kurzzeitpflege

wird vermehrt genutzt, häufig auch als Übergang in die

Langzeitpflege. Die Pflegeeinrichtungen müssen sich teil-

weise auf eine höhere Frequenz von Ein- und Auszügen

der Bewohnerinnen und Bewohner einstellen.

Zwischenzeitlich wurde 2014 das Wohn- und Teilha-

begesetz NRW reformiert. Unter anderem wurde der

Bewohnerbeirat gestärkt. Die Rechte und Pflichten des

Beirates und auch die Aufgaben des Betreibers wurden

weiter differenziert. Die Beiräte in unseren Einrichtungen

sind sehr aktiv, sie setzen sich engagiert für die Belange

der Bewohnerinnen und Bewohner unserer Einrichtungen

ein. Regelmäßig lädt die Fachabteilung Alter und Pflege

die Beiräte zu einem Austausch über aktuelle Themen

ein. Das Angebot wird gern genutzt. 2015 wurde die

Öffentlichkeit durch eine Presseaktion über diese wertvol-

le Arbeit informiert.

Am 16. Oktober 2014 trat das „Gesetz zur Entwicklung

und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientier-

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wurde es ab 2014 durch ein dreijähriges, ebenfalls von

der Elfriede-Eilers-Stiftung gefördertes Projekt zum mögli-

chen Aufbau eines Hospizdienstes mit Freiwilligen für alle

Seniorenzentren.

www.hospizarbeit-in-der-awo-owl.de.

Achtsames BerührenAußerdem ist noch ein neues Projekt hinzugekom-

men, dass sich auf die Begleitung sterbender Bewohner

bezieht: Das von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte

Projekt „Achtsames Berühren“ wird im Feierabendhaus in

Bad Salzuflen durchgeführt.

Neu- und umbau Seniorenzentrum RosenhöheMit dem Spatenstich im Oktober 2014 begann das für

den Bezirksverband mit 14 Mio. Euro Investitionssumme

größte Bauprojekt, die Sanierung und Erneuerung des

Seniorenzentrums Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede.

Nach Jahren der Planung und nun vorangetrieben durch

eine für die Finanzierung günstige Gesetzesänderung wur-

Projekte

musikmobil Musik wird oft als Schlüssel zu Menschen mit Demenz

bezeichnet. Beim musikalischen Handeln erleben sie

Zugehörigkeit und Kontakt, Spaß und Freude - und erin-

nern sich an vergangene Zeiten. Menschen mit Demenz

brauchen dabei jemanden, der ihnen das Erlebnis Musik

ermöglicht, sie anleitet und an ihre vorhandenen Fähig-

keiten anknüpft. Diese Aufgabe übernahmen bei musik-

mobil Freiwillige, die Freude an der Musik und an der

Begegnung mit Seniorinnen und Senioren haben. Als

Modellprojekt des AWO-Bezirksverbands OWL wur-

de musikmobil von der Stiftung Wohlfahrtpflege NRW

gefördert.

Das Projekt wurde vom 15.03.2012 bis 14.03.2014

mit dem Ziel durchgeführt, einen musikalischen Besuchs-

dienst von Freiwilligen für Menschen mit Demenz aufzu-

bauen. Freiwillige und Beschäftigte aus Seniorenzentren

wurden u.a. im Rahmen von flash-mobs und mit Video-

clips für das musikmobil geworben und geschult. Musik-

instrumente wurden angeschafft und in Seniorenzentren

deponiert. Die Aktivitäten des musikmobil wurden per

Internetauftritt koordiniert. Alle entwickelten Materialien

wurden in Form eines bespielten USB-Sticks für weitere

Anwender verfügbar gemacht.

Leben bis zuletztDie Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren-

zentren sollen ihr „Leben bis zuletzt“ selbst bestimmen

können. Um sie dabei unterstützen zu können, wurde

im Jahr 2011 unter eben diesem Namen aus Spenden

der Elfriede-Eilers-Stiftung ein Pilotprojekt gestartet. Das

Projekt „Leben bis zuletzt“ wird weiterhin erfolgreich fort-

geführt und ist sowohl für die Mitarbeiter, als auch für

die Bewohnerinnen und Bewohner eine große Bereiche-

rung im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ergänzt

Die Sterbebegleitung durch Freiwillige ist ein Thema in AWO-Seniorenzentren. Diese Freiwilligen sind im „Feierabendhaus“ in Bad Salzuflen aktiv.

Im Rahmen des musikmobil-

Projektes wurden Freiwillige für

das Musizieren mit Senioren

qualifiziert.

Rund 14 Mio. Euro investiert die AWO in

den Neu- und Umbau des Seniorenzentrum

Rosenhöhe in Bielefeld-Brackwede. 2014 wurde

der erste Spatenstich vorgenommen.

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& Unternehmen / Beteiligungen). Bau und Ausstattung

der SeniorenHausgemeinschaft wurden jeweils durch die

Stiftung Wohlfahrtspflege NRW oder das Deutsche Hilfs-

werk gefördert.

Demenz-Servicezentrum Region Ostwestfalen-LippeSeit 2004 ist das Demenz-Servicezentrum Region OWL

(DSZ) in der Trägerschaft des AWO-Bezirksverbandes. Im

Rahmen der Landesinitiative Demenz-Service NRW ist das

Team zuständig für die Stadt Bielefeld sowie die Kreise

Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und

Paderborn. Aufgabe ist der Auf- und Ausbau von Unter-

stützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz und

ihr privates Umfeld mit dem Ziel, das Thema Demenz zu

enttabuisieren, das gerontopsychiatrische Versorgungs-

system weiter zu entwickeln, vorhandene Erfahrungen

und Sachkompetenz an Betroffene, Angehörige und

Fachleute weiterzugeben sowie regionale Netzwerkarbeit

zu betreiben. 2014 feierte das Demenz-Servicezentrum

OWL gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern das

10jährige Bestehen. Für das Fest wurden Taschen mit

dem Logo „Ich handle dementsprechend“ gedruckt und

ein Videofilm mit Statements der Partner gedreht. Dar-

über hinaus gab es einen Festakt im Alarmtheater Biele-

feld mit einem kurzem Theaterstück, an dem Menschen

mit Demenz mitwirkten, sowie dem Chor „Vergiss´ die

Lieder nicht“.

Ein herausragendes Beispiel für ein Unterstützungsan-

gebot, dass das DSZ 2012 in Zusammenarbeit mit dem

langjährigen Kooperationspartner ZAB (Zentrale Akade-

mie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH) entwickelt

hat, ist die Ausbildung zum „Demenz-Coach – Versorgung

demenzkranker Menschen im Krankenhaus“. Das Inno-

vative der Weiterbildung für Gesundheits- und Kranken-

pflegekräfte in Krankenhäusern und Rehakliniken besteht

darin, spezielle Fachkräfte (Coaches) zu schulen, die als

Hauptansprechpartner für den Umgang mit Demenzkran-

de mit dem Bau eines neuen Gebäudes für eine Tages-

pflege und 21 stationären Pflegeplätzen begonnen. In vier

weiteren Bauabschnitten bis in das Jahr 2020 werden alle

Bestandsgebäude saniert oder neu gebaut. Das Senioren-

zentrum wird so an die Anforderungen moderner Pflege

und die sich ändernden Bedürfnisse der Bewohner ange-

passt.

Weiterhin werden nach Abschluss der Baumaßnahme

154 Bewohner, nun in Einzelzimmern mit eigenem Bad

und in 10 Wohngruppen mit jeweils eigenem Gemein-

schaftsbereich, in der „Rosenhöhe“ wohnen. Neben der

besonderen Beachtung der Barrierefreiheit, auch im neu

gestalteten Außengelände mit hoher Aufenthaltsqualität,

werden die neu strukturierten Funktions- und Dienst-

zimmer für die Beschäftigten in der täglichen Arbeit eine

erhebliche Entlastung darstellen. Im Jahr 2020 wird ein

einheitlich gestaltetes, den gesetzlichen Vorgaben ent-

sprechendes und energetisch auf dem neuesten Stand

ausgeführtes Seniorenzentrum wieder als größte Einrich-

tung des Bezirksverbandes zur Verfügung stehen.

www.haus-rosenhoehe.de

SeniorenHausgemeinschaftenSeniorenHausgemeinschaften bieten 8 Menschen Platz

in jeweils einem eigenen Wohn-/Schlafraum mit eige-

nem Bad. Der Alltag wird in einem großzügigen Gemein-

schaftsraum gemeinsam gestaltet. Hier wird gekocht,

gegessen, gespielt oder auf andere Weise gemeinsam

Zeit verbracht. Ein besonders gestalteter Garten steht für

gemeinsame Aktivitäten im Freien zur Verfügung. Die Mit-

glieder der Hausgemeinschaft werden durch Pflege- und

Hauswirtschaftskräfte in ihrem Alltagsleben unterstützt.

Nach den positiven Erfahrungen mit den ersten Senio-

renHausgemeinschaften in Löhne und Spenge wurden

im Berichtszeitraum vier weitere gleichartige Einrichtun-

gen gebaut und in Betrieb genommen. (Siehe Verband

Ein Friseursalon war 2012 der Ort einer Sponsoring-

veranstaltung mit Lesung und

Buffet zugunsten des „Wilhelm-

Augusta-Stiftes“ in Bielefeld.

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ken sowohl den Angehörigen als auch den verschiedenen

Berufsgruppen in Kliniken zur Verfügung stehen. Sie sol-

len fachlich beraten, Konflikte entschärfen sowie Freiwil-

lige gewinnen und schulen, die Dementen im Kranken-

haus betreuen, damit das Personal entlasten und allen

Sicherheit geben. Der Lehrgang umfasst drei mehrtägige

Module, die Präsentation einer Projektarbeit sowie vier

Coaching-Tage zur nachhaltigen Ergebnissicherung und

Umsetzung des Gelernten in die Praxis innerhalb eines

Jahres nach Abschluss der Ausbildung. Die Demenz-

Coaches sollen nach der Ausbildung ein Netzwerk bilden

und sich in der Arbeit vor Ort unterstützen. Im März 2015

begann die vierte Fortbildung in den Räumen der ZAB.

Das Fortbildungskonzept zum Demenz-Coach wurde am

2013 in Essen mit dem Deutschen Weiterbildungspreis

ausgezeichnet.

www.demenz-service-owl.de

Spielszenen von Menschen mit und ohne

Demenz waren 2014 Hö-hepunkte der 10-Jahres-

Feier des Demenz-Servicezentrum OWL.

Um aufmerksam zu machen, wurde 2014 ein Videoclip für das Demenz-Servicezentrum gedreht.

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Wohnen

Wohnen, Leben, Wohlfühlen

angebote vermittelt werden können. Servicedienstleister

der AWO bieten Hilfe im Haushalt und beim Einkaufen,

Begleitung bei Arztbesuchen, Essen auf Rädern oder Am-

bulante Pflege.

Auch das Angebot an alternativen Wohnformen wurde

von der AWO OWL deutlich forciert. So sind mittlerwei-

le an sieben Standorten in der Region SeniorenHausge-

meinschaften entstanden. Hier leben stark betreuungs-

bedürftige Menschen zusammen, die nicht mehr in ihrer

ursprünglichen Häuslichkeit wohnen bleiben wollen bzw.

können. Jedem der in der Regel acht Mieter einer Senio-

renHausgemeinschaft steht ein eigenes Zimmer mit Bad

zur Verfügung, das individuell mit den eigenen Möbeln

eingerichtet werden kann. Des Weiteren können die Seni-

oren eine gemeinsame Wohnküche, Nebenräume und

einen geschützten Gartenbereich nutzen.

In allen Wohnanlagen der AWO ist die Schaffung einer

guten Wohngemeinschaft, in der sich alle wohl fühlen, ein

wichtiges Ziel. Aber auch das selbstbestimmte Wohnen in

der Gemeinschaft wird von der AWO geschätzt und geför-

dert. Perspektivisch soll das Angebot klassischer Wohnun-

gen mit unterschiedlichen Service-Konzepten und alterna-

tiver wie innovative Wohnprojekte wie „Wohnen für Jung

mit Alt“ verstärkt werden.

Der AWO-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe plant und realisiert in den letzten Jahren verstärkt Angebote im Bereich Wohnen. Die AWO bietet nicht nur, was ältere, pflegebedürftige Menschen brauchen, auch für Singles, Paare oder Alleinerziehende sind einige der vorhandenen rund 250 Wohnungen geeignet. Die Wohnungen befinden sich in Bad Salzuflen, Bielefeld, Bünde, Detmold, Kirchlengern, Löhne, Minden, Oer-linghausen, Spenge und Versmold.

Zum Teil werden die Wohnungen mit, zum Teil ohne

Wohnberechtigungsschein angeboten. Bei neuen Bau-

projekten stehen vorrangig barrierefreie Wohnungen

zur Verfügung, die auch bezahlbar bleiben. Vor diesem

Hintergrund nutzt die AWO verstärkt die Möglichkeiten,

Neubauten unter Einsatz von Wohnungsbaufördermitteln

zu realisieren. Je nach Entstehungsjahr bieten die Woh-

nungen unterschiedliche Standards. Häufig liegen sie im

Grünen und zentral. Insbesondere die neueren Wohnan-

lagen wie z.B. in Bielefeld, Bad Salzuflen und Versmold

entsprechen modernen Standards. Die älteren Wohnan-

lagen werden sukzessive modernisiert und an die Anfor-

derungen eines barrierefreien Wohnens angepasst. Das

besondere Plus aller Wohnangebote ist, dass den Mie-

tern auf Wunsch passgenaue Service- und Betreuungs-

In Versmold entsteht in unmittelbarer Nähe zur AWO-Kita Am Bach, dem AWO-Familienhaus und einem AWO-Service- und Bürohaus eine Wohnanlage für Alt und Jung, Alleinstehende und Familien. Spatenstich war 2014, eröffnet werden soll 2016.

„Wohnen am Starenweg“ (Gartenansicht), in Leopoldshöhe-Ase-missen 2015 / Seniorenwohnungen und eine SeniorenHaus-gemeinschaft, die vom AWO-Kreisverband Lippe betrieben wird.

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Verband & Unternehmen

Mit Zuversicht in die Zukunft

nimmt der AWO-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe koor-

dinierende Aufgaben innerhalb der AWO in der Region

und ist Ansprechpartner für Kommunen, Behörden, Ver-

bände und Einrichtungen. Er ist Mitglied der Landesar-

beitsgemeinschaft der AWO in NRW, der Landesarbeitsge-

meinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in NRW und des

Bundesverbandes der AWO.

Dieses Netzwerk „AWO OWL“ zu fördern und zu erhal-

ten, Verband und Unternehmen zielführend zu organi-

sieren, ist eine große Aufgabe. An vielen Stellschrauben

muss dafür gedreht werden. Im Folgenden mehr:

„Nachbarschaft … zusammen geht mehr“

„Wir wollen das Morgen sichern“, mit diesen Worten

umriss Norbert Wellmann, Präsidiumsvorsitzender der

AWO OWL, das langfristige Ziel der Kampagne „Nach-

barschaft … zusammen geht mehr“ auf der Auftaktver-

anstaltung im März 2015. Für die Stärkung des Mitglie-

derverbandes muss die AWO als sozialpolitischer Verband

deutlicher im öffentlichen Fokus stehen. Ausgehend von

den Lebenslagen und Bedürfnissen der Menschen in

ihrem Wohnumfeld wird die Kampagne neue Ideen für

lebendige, unterstützende Nachbarschaften entwickeln. So

möchte die AWO neue Zielgruppen ansprechen und wei-

tere Menschen für ein Engagement in der AWO gewinnen.

Nicht die formale Mitgliedschaft engagierter Freiwilliger

steht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwik-

keln und Ausprobieren neuer Beteiligungsformen. Geför-

Die AWO Ostwestfalen-Lippe ist ein moderner Sozi-alverband mit besonderem Profil. unsere Hilfe bieten wir allen Menschen an, die sie benötigen. Wir unter-stützen Menschen, ihr Leben eigenständig und verant-wortlich zu gestalten. Die Werte Solidarität, toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit bestimmen unser Handeln.

Viele Frauen und Männer haben sich in der AWO organisiert oder sind bei ihr beschäftigt. Ehrenamtlich, freiwillig oder hauptberuflich gestalten sie Zukunft sozial. Die AWO ist zugleich Mitgliederverband und soziales unternehmen.

In OWL engagieren sich rund 11.500 Mitglieder in 130

Ortsvereinen. Sieben Kreisverbände und der Bezirksverband

beschäftigen in rund 300 Einrichtungen und Diensten rund

6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 3.000 Frei-

willige engagieren sich jährlich in den AWO-Einrichtungen

und Projekten vor Ort. Selbsthilfegruppen haben sich der

AWO als korporative Mitglieder angeschlossen.

Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege über-

Ortsvereine, Kreisverbände und Einrichtungen beteiligten sich an der AWO-Aktionswoche 2015. Für Nachbarschaftsaktionen wurde geworben.

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Elfriede-Eilers-Zentrum/Geschäftsstelle

Das Elfriede-Eilers-Zentrum ist seit 20 Jahren Anlaufstel-

le für viele Menschen aus Ostwestfalen-Lippe. Auf dem

Gelände an der Detmolder Straße 280 in Bielefeld sind

Dienste und Einrichtungen unterschiedlichster Art zusam-

mengefasst.

Im Berufskolleg für das Sozial- und Gesundheitswesen

werden rund 500 Schülerinnen und Schüler zu Erziehe-

rinnen und Erziehern, aber auch Heilerziehungspflegekräf-

te ausgebildet. Das Fachseminar für Altenpflege ist Ausbil-

dungsstätte für Altenpflegekräfte. Weitere Einrichtungen,

wie eine Kindertagesstätte, eine Tagesgruppe für Schul-

kinder, aber auch Beratungsstellen, Konferenzräume und

Cafeteria runden die Angebotspalette ab.

Auch die Geschäftsstelle des Bezirksverbandes befindet

sich auf dem Gelände des Elfriede-Eilers-Zentrums. Die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisieren, unterstüt-

zen und verwalten von hier aus die über 200 Einrichtun-

gen und Dienste, die der AWO-Bezirksverband vorhält.

Im Berichtszeitraum wurden zur Optimierung der Auf-

gaben strukturelle und personelle Veränderungen vorge-

nommen. So wurden u.a. die Aufgaben der Abteilung

Zentrale Dienste neu geordnet und im Wesentlichen der

Abteilung Finanzen und Verwaltung zugeordnet. Ange-

sichts wachsender Personalbedarfe bei drohendem Fach-

kräftemangel wurde der Bereich Personalentwicklung in

der Personalabteilung verstärkt. Bereits frühzeitig hat die

AWO OWL ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt.

In den letzten Jahren ist dies einer grundlegenden Revi-

sion unterzogen worden. Das neue in 2015 umgesetzte

prozessorientierte System überzeugt durch seine Klarheit

und Verständlichkeit und erleichtert die Arbeitsabläufe

trotz immer komplexerer Aufgabenstellungen.

dert wird das dreijährige Projekt von der GlücksSpirale.

Gemeinsam mit den Kreisverbänden und Einrichtungen

plant und organisiert ein Projektteam Nachbarschaftsan-

gebote und Aktionen vor Ort. Auch die Aktionen gegen

Rassismus im Frühjahr 2015 und die AWO-Aktionswoche

im Juni 2015 thematisierten „Nachbarschaft“. Ein News-

letter informiert regelmäßig über neue Nachbarschaftsan-

gebote, Ideen und Veranstaltungen.

Neue Kontakte und Vernetzungen entstehen im Rah-

men der Kampagne. So z.B. auch in Bad Salzuflen. Bereits

im Oktober 2015 hat der AWO-Ortsverein das Angebot

„Spaziergänge für geflüchtete Menschen“ organisiert. Mit

Unterstützung des Projektteams und der AWO Flüchtlings-

beratung wurde die Idee ausgearbeitet und umgesetzt.

Rundgänge, die mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken

und Singen im AWO-Begegnungszentrum endeten, fan-

den statt. Inzwischen gibt es noch weitere Aktionen dieser

Art in OWL. Viele Menschen engagieren sich in der AWO

für Geflüchtete. Sie kochen mit Flüchtlingen, organisieren

Sprach- und Welcome-Cafés, Musikveranstaltungen oder

nähen Geschenke für geflüchtete Kinder.

www.awo-nachbarschaft.de

Durchgeführte Beratungen des Projektteams

14 mit Kreisverbänden15 mit Einrichtungen24 mit Ortsvereinen 3 mit Interessierten

Nachbarschaftsangebote 112

Standorte 25

Aktive/Teilnehmende(im Durchschnitt nehmen 5 bis 10 Personen pro Angebot teil)

rund 840 Personen

Nachbarschaftsteams vor Ort(Ortsvereine und Einrichtungen)

7

Impulsreferate, Talkrunden und ein großes Frühstücksbuffet bildeten im März 2015 den Rahmen für die Auftakt-veranstaltung der AWO-Nachbarschaftskampagne.

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ment und Recht zu. Sie informieren, beraten, initiieren,

begleiten und unterstützen Einrichtungen und Dienste in

vielfältiger Weise. Sie führen eigene Projekte durch.

QualitätsmanagementIm zurückliegenden Berichtszeitraum hat es im Bereich

Qualitätsmanagement der AWO OWL einen Neustart

Kompetenzen für alle

Die Arbeit der Fachabteilungen in der Bezirksgeschäfts-

stelle wird unterstützt durch die Personalabteilung und

die Abteilung Finanzen und Verwaltung. Eine besondere

Rolle kommt den Stabsstellen für Arbeits- und Gesund-

heitsschutz, Bürgerschaftliches Engagement, Innenrevisi-

on, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätsmanage-

Das Minikickerturnier war das Highlight der Kinder- und Familien-feste im Elfriede-Eilers-Zentrum 2012 und 2014.

VorstandVorsitz: Klaus Dannhaus

Stellv.: Petra Rixgens

Abteilung IPersonalKlaus Krebs

Claudia Rüter

Abteilung IIFinanzen &Verwaltung

Jörg Koerdt

Abteilung IIIAlter &Pflege

Maria Niggemeier

Abteilung IVKITA

Heike Brünnich

Abteilung VGesundheit &

SozialesUlla Struff-Koerdt

Abteilung VIIJugend&FamilieE. Upmann-StadlerPeter Buchmann

Abteilung VIIIAusbildung

Vorstand

Personal-wirtschaft

Finanz-buchhaltung

FachberatungOE, controlling

Fachberatung Gesundheit,Bildung

AmbulanteErziehungshilfe

Berufskolleg

Arbeits- undtarifrecht

Pflegesätzetagessätze

Personal-management

ProjekteSonderaufgaben

AWOOWL interneDienstleistungen

NetzwerkErziehungshilfe

Fachseminar

Arbeits- undGesundheitsschutz

Finanz-mittel

BauprojekteInstandhaltung

BauprojekteInstandhaltung

Behinderten-arbeit

FachberatungSonderaufgaben

AllgemeineVerwaltung

controllingBudgetplanung

ProjekteSonderaufgaben

Verwaltung Verwaltung controlling

Personal-entwicklung

Nachwuchs-gewinnung

EDV Verwaltung Verwaltung

technischerDienst

Beratung, Arbeits-marktintegration

BauprojekteInstandhaltung

MigrationIntegration

Immobilien-Management

JugendarbeitSchule

Stabsstellen- Arbeits- und Gesundheitsschutz (Dirk Pohlmann)- Bürgerschaftliches Engagement (Gabi Stillger)- Innenrevision (Stefan Sievert)- Öffentlichkeitsarbeit (Erwin Tälkers)- Qualitätsmanagement (Andrea Vieweger)- Recht (Thomas Euler)- Elternservice OWL/

tagesmütteragentur (Petra Neuhaus-Twele)

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Mit einer Schweigeminute gedachten die Beschäftigten und Gäste, Auszubildenden und Schüler Ende 2015 der Opfer des Terroranschlages in Paris.

vielen Einrichtungen durchgeführt werden.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der

AWO OWL wurde für seine Beschäftigten in den Jah-

ren 2012 bis 2016 kontinuierlich ausgebaut. Bisherige

Maßnahmen wurden weiter entwickelt, neue Angebote

kamen hinzu.

Die Seminarangebote zur Unterstützung der Beschäf-

tigten unter dem Titel „Gesundheitslernen“ wurden durch

eine Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF)

deutlich angeschoben. Insgesamt nutzten 1.087 Teil-

nehmende die Seminar- und Supervisionsangebote. Die

Rückmeldungen waren so positiv, dass auch nach Ende

der ESF-Förderung die Angebote fortlaufend durchgeführt

werden. Die positiven Auswirkungen für den Arbeitsplatz

und die Arbeit wurden bei Umfragen bestätigt.

Die Fachberatung Integration schwerbehinderter

Beschäftigte ist sowohl Ansprechpartnerin für die Betroffe-

nen als auch für ihre jeweiligen Leitungskräfte in den Ein-

richtungen. Beratungsthemen sind vielfach das Schwerbe-

hindertenrecht oder die Zusammenarbeit vor Ort.

Die Fachberatung unterstützt u.a. bei der Beantragung

von Ausgleichszahlungen oder von Zuschüssen für Arbeits-

hilfen. Auch die kollegiale Zusammenarbeit vor Ort hat es

ermöglicht, dass seit 10 Jahren bei der AWO OWL die

Beschäftigungsquote Schwerbehinderter von mindestens

5 % erreicht wird. Das Unterstützungsangebot wird – im Sin-

ne von Prävention – auch von vielen Mitarbeitenden ohne

Schwerbehindertenstatus in Anspruch genommen, u.a.

bei Wiedereingliederungen nach längerer Erkrankung.

Durchschnittlich werden pro Jahr 157 Beschäftigte über

die Fachberatung Integration schwerbehinderter Mitarbei-

ter/innen betreut.

gegeben. Die Neuausrichtung beinhaltet die konsequente

Orientierung an Prozessen auf der Grundlage einer posi-

tiven Fehlerkultur. Das Projekt wurde 2012 mit den Pro-

zessen der Geschäftsstelle begonnen. Alle Abteilungen

haben Ihre Prozesse im Abgleich mit den Schnittstellen

modelliert und graphisch dargestellt. Arbeitsabläufe wur-

den dadurch transparenter. Im Oktober 2014 konnte das

Prozessmodell AWO OWL veröffentlicht und zur Nutzung

freigegeben werden. In der Folge wurden und werden

aktuell die Prozessmodelle der einzelnen Fachbereiche

sukzessive erarbeitet.

Bereits umgesetzt und veröffentlicht ist das Kita-Pro-

zessmodell. Aktuell in Erarbeitung sind die beiden Pro-

zessmodelle für die Seniorenzentren und die Mutter-Kind-

Häuser. Die anderen Fachbereiche und Einrichtungstypen

werden folgen. Grundlage für das gesamte Vorhaben

war und ist die Neuausrichtung des Fehlerbegriffs. Der

neue Begriff versteht Fehler als Hinweis zur Verbesse-

rung. Es ist die Aufgabe aller Beteiligten, gemeinsam an

geeigneten Lösungen und neuen Wegen zu arbeiten.

Die Ergebnisse dieser neuen Vorgehensweise sind in

der Umsetzung der Prozesse für alle transparent und im

Arbeitsalltag greifbar.

Arbeits- und GesundheitsschutzSeit 2015 hat der Bezirksverband die Aufgaben des

Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch eine eigens

hierfür eingerichtete Stabsstelle in die Hände genom-

men. Unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit hat die Auf-

gabe, den Bezirksverband in allen Fragen der Arbeitssi-

cherheit und des Gesundheitsschutzes zu unterstützen.

Dazu gehören u.a. die Beratung bei der Planung, Aus-

führung und Unterhaltung von Betriebsanlagen, die

Beschaffung technischer Arbeitsmittel, die Beurteilung

der Arbeitsbedingungen sowie Fragen der Arbeitsplatz-

gestaltung. Besichtigungen, Gefährdungsbeurteilungen,

Lärmmessungen und Schulungen konnten bereits in

Die Ehrenvorsitzende der AWO OWL, Elfriede Eilers, erhält

2013 Blumen zum Geburtstag von Norbert Wellmann, AWO-

Präsidiumsvorsitzender.

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Wirtschaftliche Entwicklung

Die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren 2012 bis

2015 war gekennzeichnet von steigenden Umsätzen.

Informationen hierzu können den nachfolgenden Grafi-

ken entnommen werden.

Mit der Gesundheitsberatung wurde für die Beschäftig-

ten der Arbeiterwohlfahrt ein weiterer Baustein des BGM

umgesetzt. Ziel ist, bei beruflicher Belastung, aber auch

bei Fragen und Problemen im privaten Bereich Unterstüt-

zung und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Die vorwiegend

telefonbasierte Beratung wird durchgeführt von Mitar-

beiter/innen des GesundheitsService AWO OWL. In den

ersten eineinhalb Jahres seit Einführung des Angebotes

im Juli 2014 haben 42 Mitarbeiter/innen das Angebot für

sich genutzt.

Eine Fair-Trade-Messe veranstaltete die AWO 2012 im Berufskolleg Herford.

Der Kontakt mit den Einrich-tungen vor Ort ist Präsidium

und Vorstand wichtig. Die SeniorenHausgemeinschaft

Spenge ist Weihnachten 2012 das Ziel.

Investitionstätigkeit Bezirksverband

150 .000.000 Euro

140 .000.000 Euro

130 .000.000 Euro

120 .000.000 Euro

110 .000.000 Euro

100 .000.000 Euro

90 .000.000 Euro

Jahr: 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Plan 2016

148.987.623 Euro

umsatzentwicklung seit dem Jahr 2010

16 .000.000 Euro

14 .000.000 Euro

12 .000.000 Euro

10 .000.000 Euro

8 .000.000 Euro

6 .000.000 Euro

4 .000.000 Euro

2 .000.000 Euro

14.526.687 Euro

Jahr: 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Vorläufig 2015 Plan 2016

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Städtischen Klinikum Leistungen

der vor- und nachstationären Ver-

sorgung anbieten zu können. Aus

Sicht des AWO-Bezirksverbandes

hat sich dadurch eine gute Mög-

lichkeit ergeben, die eigene Ange-

botspalette bei der Versorgung und

Betreuung hilfe- und pflegebedürf-

tiger Menschen konsequent weiter-

zuentwickeln. Heute bietet das ZPG

Dienstleistungen der pflegerischen

Betreuung, der hauswirtschaftlichen

Versorgung und Beratung für etwa

250 Kunden in der Stadt Bielefeld

an. Daneben betreut der Ambu-

lante Pflegedienst zwei Senioren-

Hausgemeinschaften mit jeweils

acht Bewohnern im Breipohls Hof

(seit 2013) und am Lohmann-

Carree (ab 2016). Als weiteres

Angebot hält das ZPG eine solitäre

Kurzzeitpflegeinrichtung mit zehn

Plätzen und ein Patientenhotel mit

zwölf Plätzen vor. Beide Gesell-

schafter streben mit dem Aufbau

und der Weiterentwicklung des ZPG

eine nutzergerechte Versorgungs-

kette des gesundheitspflegerisches

Angebotes in Bielefeld an.

Die AWOService gGmbH bietet im Kreis Herford

soziale Dienstleistungen in den Bereichen Beratung, Bil-

dung, Pflege, Betreuung und Wohnen. Gesellschafter sind

neben dem Bezirksverband der AWO-Kreisverband Her-

ford e.V. und der AWO-Kreisverband Minden-Lübbecke

e.V.. Im „Zentrum Moorwiese“ in Enger befindet sich die

Geschäftsstelle. In den SeniorenHausgemeinschaften in

Bünde (seit 2014), Löhne und Spenge bietet die AWO-

Service eine familiäre Wohnalternative für ältere und

Beteiligungen

Der AWO-Bezirksverband ist seit vielen Jahren an Gesell-

schaften beteiligt. Strategisch sinnvolle Allianzen einzu-

gehen, ist das grundsätzliche Ziel. Fachlich und regional

unterschiedlich sind die Aufgaben.

Die Zentrum für Pflege und Gesundheit gGmbH (ZPG) ist in Bielefeld entstanden, um gemeinsam mit dem

Die AWO OWL bildet Kaufleute für Büro-

management aus. Hier die neuen Auszubilden-

den des Jahres 2015 mit ihrer Ausbildungsleiterin

Stefanie Wagner.

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Page 50: Zusammen geht mehr - awo-owl.de€¦ · orten in OWL SeniorenHausgemeinschaften entstanden, die den Wunsch nach kleineren familienähnlichen Wohn-strukturen aufnehmen. Diese Angebote

Der AWOService – hier der Pflegedienst Enger – unterstützt Pflegebedürftige im Kreis Herford mit einem breiten Angebot an Hilfen.

50

pflegebedürftige Menschen, die als Mieter eines eigenen

Appartements autonom wohnen, aber gemeinsam mit

ihren Mitbewohnern leben und wirtschaften. In Enger ist

2016 ein weiterer Standort in Vorbereitung.

Mit drei ambulanten Pflegediensten, der solitären Kurz-

zeitpflege in Enger, der Tagespflege in Bünde und den

betreuten Servicewohnungen in Kirchlengern und Löhne

hat die AWOService darüber hinaus ein Pflegenetzwerk

aufgebaut, das fachkundig berät und seine vielfältigen

Angebote mit Blick auf die individuellen Wünsche und

Lebenslagen von Pflegebedürftigen und ihrer Angehöri-

gen sorgfältig abstimmt. Abgerundet wird das Angebot

der AWOService durch das Bildungswerk „Moorwiese“.

Es bietet Beschäftigten in gesundheits- und sozialpflege-

rischen Berufen sowie interessierten Pflegenden praxis-

orientierte Aus-, Fort- und Weiterbildungen in der Pflege

an. Um dem zunehmenden Weiterbildungsbedarf in der

Pflege gerecht zu werden, entsteht derzeit in Herford ein

Bildungszentrum, in dem die AWOService ab 2017 ihr

Bildungsangebot ausweiten kann.

Weitere Beteiligungen der AWO OWL e.V. bestehen

an den auf Bundesebene gegründeten Gesellschaften

„Elternservice AWO GmbH“ und „Gesundheitsservice AWO gGmbH“.

www.zentrum-fuer-pflege-und-gesundheit.de www.awoservice.de

2014 konnte das Zentrum für Pflege und Gesundheit 10jähriges Bestehen feiern.

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Anhang

Kreisverbände/Jugendwerk

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ter und Alltagslotsen für geflüchtete Menschen.

Mitarbeiterinnen und MitarbeiterDie Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich

im Berichtszeitraum trotz schwieriger Rahmenbedingun-

gen weiter erhöht. Insbesondere im Bereich der Angebo-

te an Schulen und im Bereich der ambulanten pflegeri-

schen Versorgung konnten neue Arbeitsplätze geschaffen

werden. Durch das Engagement des AWO Kreisverban-

des für die Betreuung und Integration geflüchteter Men-

schen konnten im Laufe des Jahres 2015 und zu Beginn

2016 ca. 12 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die

Mitarbeiter/-innenzahl stieg in den letzten vier Jahren von

auf 537 auf 654. Hinzu kommen ca. 280 freiberufliche

Honorarkräfte.

Einrichtungen und DiensteDie Arbeit der Einrichtungen des AWO Kreisverbandes

Bielefeld in den Jahren 2012 - 2015 wurde bestimmt

durch eine intensive Diskussion über die öffentliche Finan-

zierung sozialer Arbeit und die seit vielen Jahren einge-

frorenen oder gekürzten Zuschüsse und Vergütungssätze

bei Bund, Ländern und der Stadt Bielefeld sowie anderen

Zuschussgebern. Die AWO Bielefeld hat 2012 - 2015 ziel-

Kreisverband Bielefeld e.V.

Der AWO-Kreisverband Bielefeld besteht aus 18 Orts-

vereinen mit 2.065 Mitgliedern. Vor dem Hintergrund der

Vision einer sozial gerechten, solidarischen Gesellschaft

hat die ehrenamtliche Arbeit in den Ortsvereinen auch im

vergangenen Berichtszeitraum in beeindruckender Weise

die hauptamtliche Arbeit tatkräftig unterstützt und optimal

ergänzt. Mehr als 750 Menschen arbeiten im Bereich der

AWO Bielefeld in den verschiedensten Funktionen ehren-

amtlich zum Wohle der Bielefelder Stadtgesellschaft. Viele

Ortsvereine beteiligen sich unmittelbar an der Gestaltung

und Durchführung sozialer Arbeit und leisten direkte Hilfe

in den Stadtteilen und Quartieren. Verbandspolitisch zen-

tral war im Berichtszeitraum die Diskussion zur struktu-

rellen und inhaltlichen Zukunftsentwicklung der AWO als

Mitgliederverband und die Aktivitäten zur Gewinnung von

neuen Mitgliedern und Freiwilligen.

Zeit für Neues – Ehrenamt und Freiwilligenarbeit2014 wurde mit dem Slogan „Ehrenamt zum Glück –

zum Glück Ehrenamt“ mit bewusster Doppelbedeutung auf

die persönlichen und gesellschaftspolitischen Doppelwir-

kungen ehrenamtlicher Arbeit hingewiesen und geworben.

In klassischen Arbeitsbereichen, die im Kern von haupt-

amtlichen Mitarbeitern/-innen wahrgenommen werden,

sind unterstützend auch verstärkt Freiwillige eingebunden

worden. Beispiele sind die Alltags- und Formularlotsen, die

Rechtsberatung, die Entlastungsangebote für pflegende

Angehörige und Angehörige von Demenzerkrankten, die

Besuchsdienste, die Unterstützung im Frauenhaus oder

das Projekt Co.libri. Die „Sütterlin-Schreibstube“ als jüng-

stes Projekt (2013) verbindet die Generationen mitein-

ander. Das Interesse am ehrenamtlichen und freiwilligen,

bürgerschaftlichen Engagement ist in den vergangenen

Jahren stabil geblieben. Pro Jahr werden durchschnittlich

55 bis 60 neue individuelle Beratungen und Vermittlun-

gen durchgeführt. Im Berichtszeitraum wurden Qualifizie-

rungen durchgeführt für Seniorenbegleiter, Vorsorgebera-

Eröffnung der Hausgemeinschaft Am Pfarracker/Liethstück 2015.Auf dem Foto: Norbert Müller, Oliver Klingelberg für die BGW; Angelika Dopheide, Richildis Wälter, Rolf Potschies für die AWO.

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„OGS funkt SOS“ war das Motto der Demon-stration 2013 auf dem Kesselbrink für eine bessere Förderung der Arbeit.

52

ergänzen und unterstützen die AWO-Beschäftigten. Mit

ihren Einrichtungen und MitarbeiterInnen betreut, beglei-

tet und berät die AWO jährlich ca. 20.000 Menschen im

Kreis Gütersloh. Gleichzeitig erreichen die 12 AWO-Orts-

vereine und die AWO-Thek mit ihren Ehrenamtsprojekten

jährlich ca. 21.000 BesucherInnen und TeilnehmerInnen.

Nur die in langen Jahren gewachsene gute Zusammenar-

beit und das Vertrauen der Kommunen und des Kreises

Gütersloh in die Zuverlässigkeit und die Kompetenz der

AWO machen dieses Wachstum möglich.

Ein hohes Maß an Offenheit, Transparenz und Koope-

ration sind für uns selbstverständliche Grundlagen der

Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern. So wurde

mit den vier Jugendämtern im Kreis Gütersloh eine gute,

sehr kreative Zusammenarbeit entwickelt, die zur Schaf-

fung gemeinsamer neuer Projekte und Standards führte.

Unbürokratische, pragmatische und schnelle Lösungen

werden dadurch möglich: So wurden seit Anfang 2015

in kurzer Zeit 5 Flüchtlingsberatungsstellen, 12 Brücken-

projekte für unter 6-jährige Flüchtlingskinder, Ambulan-

tes Clearing für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge,

Sprachfördermaßnahmen und Ehrenamtsprojekte aufge-

baut. Zum 01.05.2016 wird in Kooperation mit Bethel

in Gütersloh eine stationäre Einrichtung für jugendliche

Flüchtlinge eröffnet werden. Die Verfahrensberatung und

das Beschwerdemanagement in der Zeltstadt in Schloß

Holte-Stukenbrock sind in Vorbereitung. Auch das 2011

bis 2014 von der Aktion Mensch geförderte bundesweit

einmalige Beratungs- und Betreuungsangebot (NischE)

für die Kinder psychisch und suchtkranker Eltern konnte

auf diese Weise durch die gemeinsame Förderung der

Jugendämter, der Kinder- und Jugendpsychiatrie Hamm

und der Westfälischen Klink des LWL weitergeführt und

fachlich weiterentwickelt werden.

Seit vielen Jahren arbeitet die AWO im Bereich der Offe-

nen Ganztagsschule (OGS) mit Vereinen und Organisatio-

nen im jeweiligen Sozialraum zusammen. In den letzten

Jahren wurden mit dem Kreissportbund und mit der Wert-

kreis GmbH (vormals: Werkstatt für behinderte Menschen)

genau neue Dienste und Angebote aufgebaut, z.B.:

• Durchführung von Sprachcamps mit theaterpädagogi-

schem Schwerpunkt für Grundschulkinder in den Feri-

en und ab dem Jahr 2011 zusätzlich Sprachcamps mit

dem Schwerpunkt „Kleine Forscher“

• QuartiersbetreuungOstmannturmviertel

• Hilfen zur Erziehung in der OGS an der Grundschule

Dreekerheide

• Gemeinsames Projekt mit dem AWO Bundesverband

und den Naturfreunden Bielefeld – Teilhabe und nach-

haltige Lebensstile

• AusbaudesProjektesCo.libri

• EinrichtungderHausgemeinschaftLiethstück/AmPfarr-

acker

• AufbaudesQuartiersmanagementsinSchildesche

• AufbaudesKistengartenfürjungundalt

• GründungderSütterlin-Schreibstube

• 3LokaleAllianzenfürMenschenmitDemenz

• SprachkursefürBleibeberechtigte

• Flüchtlingssozialarbeitfür550MenschenundQuartiers-

arbeit in Ummeln

• MehrereProjektezurUnterstützungundBetreuungvon

geflüchteten Menschen

Präsidiumsvorsitzende: Angelika Dopheide

Vorstandsvorsitzender: Rolf Potschies

www.awo-bielefeld.de

Kreisverband Gütersloh e.V.

Für die AWO im Kreis Gütersloh waren die Jahre 2012

bis 2016 geprägt durch die Entwicklung neuer Konzep-

te und Kooperationsbeziehungen sowie die Übernahme

neuer Einrichtungen und die fachliche Weiterentwick-

lung der bestehenden Einrichtungen. So konnte die Zahl

der Einrichtungen und Projekte von 97 auf 132 erhöht

werden. Mit ihr stieg die Zahl der MitarbeiterInnen von

550 auf ca. 750. Ca. 250 Kursleiter und Vertretungskräfte

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beratungsagentur wurde 2015 20 Jahre alt, viele Offene

Ganztagsschulen feierten ihr 10 jähriges Bestehen. Die

Gemeinwesenarbeit Harsewinkel feiert 2016 ihr 20-jäh-

riges Bestehen und das Jugendzentrum Steinhagen sein

30-jähriges Bestehen in Trägerschaft der AWO. Dieser

Erfolg ist vor allem dem Engagement und der Fachkom-

petenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdan-

ken, die die AWO Tag für Tag vor Ort repräsentieren.

Vorsitzender: Jürgen Jentsch

Geschäftsführerin: Ulrike Boden

www.awo-guetersloh.de

Kreisverband Herford e.V.

Wenngleich einzelne Ortsvereine ihren Mitglieder-

bestand im Berichtszeitraum halten oder gar steigern

konnten, ist insgesamt die Zahl der Mitglieder und der

Ortsvereine weiter rückläufig. Zum 31.12.2015 gab es im

Kreis Herford noch 24 Ortsvereine mit 2.286 Mitgliedern.

Das ist gegenüber dem 31.12.2011 ein Rückgang um

5,2 % der Mitglieder. Dabei ist der Mitgliederrückgang

nur ein Teil des Problems. Vorstände neu zu besetzen

stellt ein weiteres dar und gefährdet in der Zukunft die

Existenz weiterer Ortsvereine. Bemerkenswert ist, dass

davon auch Ortsvereine mit einem sehr aktiven Vereins-

leben und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden in der

Praxis, nicht aber in der Vereinsführung betroffen sind.

Dort, wo es interessante Arbeitsansätze gibt, können häu-

fig auch ehrenamtliche Mitarbeitende gefunden werden;

dieses gilt im Übrigen nicht nur für die Ortsvereine son-

dern auch in unseren hauptamtlichen Einrichtungen, wie

beispielsweise dem Projekt „Lesepaten“ in den Offenen

Ganztagsgruppen in Hiddenhausen. Ebenso deutlich ist

aber auch, dass sich ehrenamtliche Projekte häufig nur

dann stabilisieren und weiter entwickeln, wenn sie haupt-

amtlich begleitet werden.

Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden stieg

Kooperationen eingegangen, um neue Impulse und Stan-

dards für die OGS zu entwickeln. Durch eine Kooperati-

on mit der TU Dortmund seit 2013 wurden nicht nur alle

OGS`sen zertifiziert, sondern neue Projekte im Bereich

Ernährung entwickelt. Die Jugendzentren, Kitas, Schulso-

zialarbeiterInnen, Übergangscoaches, Beratungsstellen, etc.

arbeiten seit Jahren eng vernetzt mit Verbänden, Kommu-

nen, Institutionen, Vereinen und Firmen vor Ort. Auch im

Ehrenamtsbereich ist es Grundlage der Arbeit der AWO, in

enger Kooperation mit Anderen Projekte zu entwickeln und

umzusetzen. Wir danken unseren Kooperationspartnern für

die gute, konstruktive und langjährige Zusammenarbeit.

Bei der Fortbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter geht der AWO-Kreisverband seit 2015 neue Wege.

Durch den Anbau eines 540qm großen Neubaus an das

„Zentrum für Beratung und Begegnung“ in der Böhmer-

straße 13 wurde ein Konferenz- und Schulungsbereich

geschaffen, der es ermöglicht, ein umfangreiches Fort-

bildungsprogramm für alle Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter durchzuführen und somit gemeinsame fachliche

Grundlagen zu schaffen. Ein SupervisorInnen-Pool sorgt

darüber hinaus für individuelles Coaching der Teams.

Mit dem Umzug der Geschäftsstelle in die neuen Räu-

me konnte die Erziehungsberatungsstelle drei weitere

Räume bekommen und der Verein Sonnenblume e. V.,

mit dem im Bereich „Frühe Hilfen“ seit 2014 eine enge

Zusammenarbeit besteht, im Dezember 2015 in ein Büro

einziehen. Auch der 2013 erstmalig gewählte Betriebsrat

konnte Mitte 2014 ein eigenes Büro beziehen.

Die 2007 gemeinsam mit Verein Daheim gegründe-

te „Gepflegt Leben GmbH“ hat sich ebenfalls weiter

entwickelt und 2015 die Modelleinrichtung „Unter den

Ulmen“ eröffnet, in der 6 Plätze für außerklinisch beat-

mete Menschen und 6 Plätze für junge Pflegebedürftige

kombiniert mit einem Appartement für Besucher vorhan-

den sind. Inzwischen arbeiten ca. 140 MitarbeiterInnen

für „Gepflegt Leben“ Weitere Einrichtungen sind geplant.

Die zahlreichen Jubiläen im Berichtszeitraum zeigen die

Kontinuität und Nachhaltigkeit unserer Arbeit: Die Wohn-

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Zum gemein-samen Singen lud die AWO 2015 auf den Alten Markt in

Herford ein.

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Vorsitzender: Norbert Wellmann

Geschäftsführer: Günter Busse

www.awo-herford.de

Kreisverband Höxter e.V.

Der AWO-Kreisverband Höxter hat sich in den vergan-

genen Jahren positiv weiter entwickelt: Die AWO ist in

allen Städten des Kreises durch ehrenamtliche Angebote

der Ortsvereine oder professionelle Dienstleistungen ver-

treten. In allen Städten des Kreises werden wir als kom-

petenter Partner wahrgenommen. Die Basis bilden über

400 Mitglieder in 8 Ortsvereinen. Die Ortsvereine organi-

sieren z.B. verschiedene Seniorentreffs, Spielnachmitta-

ge und Fahrten für Senioren, Kleiderbasare, Vermittlung

von Mutter/Vater-Kind-Kuren (Ortsverein Beverungen),

Spielgruppen für Kleinkinder, einen Kleiderladen und

„Lebensmittel-Ausgaben“ für finanziell schwache Men-

schen (Ortsvereine Peckelsheim und Borgentreich). Der

hauptamtliche Bereich des AWO-Kreisverbandes Höxter

ist in die Abteilungen „Senioren – Pflege, Unterstützung

und Begleitung zu Hause“ und „Kinder, Familie und Schu-

le“ gegliedert.

Zur Abteilung „Senioren“ gehören der Ambulante Pfle-

gedienst sowie ein „Mobiler Sozialer Dienst“. Als zukunfts-

orientiertes Dienstleistungsunternehmen bietet die Abtei-

lung „Senioren“ hohe Qualität und die Vernetzung eines

breiten Dienstleistungsspektrums für alte Menschen.

Die Leistungen werden vom Standort Bad Driburg aus

überwiegend im Bereich der Städte Bad Driburg, Brakel

und Willebadessen angeboten. In der Abteilung „Kinder,

Familie und Schule“ sind vier Regionalteams in Bad Dri-

burg, Borgentreich / Peckelsheim, Höxter und Steinheim

für unterschiedliche Leistungen der Jugendhilfe und der

sozialen Arbeit in Schulen verantwortlich. Verschiedene

präventive, ambulante und teilstationäre Hilfen zur Erzie-

hung, die in Abstimmung mit Jugendämtern dezentral

und flexibel geleistet werden, haben die AWO im Kreis

im Berichtszeitraum auf 180, was schwerpunktmäßig auf

die überaus positive Entwicklung der „Offenen Ganztags-

schulen“ zurückzuführen ist. An 10 Schulen besuchen zwi-

schen 60 und fast 90 % der Schülerinnen und Schüler

unsere Bildungs- und Betreuungsgruppen außerhalb des

Unterrichtes bzw. Klassen im Rahmen des rhythmisierten

Unterrichtes. Zur Verbesserung der eigenen Arbeitsabläufe

hat ein Qualitätszirkel in den zurückliegenden drei Jahren

ein QM-System erarbeitet. Trotz der völlig unzureichenden

finanziellen und strukturellen Vorgaben des Landes NRW

entwickelt sich die Arbeit befriedigend; allerdings fehlt es

auch an adäquaten Antworten auf die steigenden Anforde-

rungen durch „Inklusion“ und Zuzug von Flüchtlingskindern.

Insgesamt nicht ohne Rückschläge entwickelte sich

unser noch junger Arbeitsbereich „Erzieherische Hilfen“.

Dabei nahm der Pflegekinderdienst eine sehr erfreuliche

Entwicklung, was sich durch den erneuten Gewinn der

Ausschreibung des Kreises Herford nach außen mani-

festiert und ebenso durch die Zertifizierung des QM-

System. Probleme gab es im „Kinder- und Jugendhaus“,

einer Wohn- und Clearinggruppe für Kinder und Jugend-

liche. Nach einem fast kompletten Neuanfang durch eine

Überarbeitung des Konzeptes und eine nahezu vollstän-

de personelle Neubesetzung, ist die Einrichtung jetzt

auf einem guten Weg und wird sich etablieren können.

Das Gleiche gilt sicherlich für den bereits begonnenen

Neuaufbau eines ambulanten pädagogischen Beratungs-

dienstes, der in den zurückliegenden Monaten erste gute

Ansätze zeigen konnte.

Ohne aus Platzgründen weiter darauf eingehen zu

können, soll erwähnt werden, dass neue Arbeitsfelder

im Bereich der Familienbildung erfolgreich erschlossen

werden konnten. Seniorenreisen sind nach wie vor ein

sehr erfolgreiches Angebot. Auch konnte eine Stabilisie-

rung der Tagespflegeeinrichtungen erreicht werden. Mit

der Bereitschaft, wenn notwendig, auch Veränderungen

zu vollziehen, sind die Perspektiven für die hauptamtliche

Arbeit durchaus positiv.

In gemeinsamen Klausursitzungen besprechen Ehren- und Hauptamt der AWO im Kreisverband Höxter die Aktivitäten.

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gGmbH und der AWO Pflege- und Betreuungsdienste

Lippe gGmbH. Zusammen werden im Kreis Lippe 35

Einrichtungen und Diensten betrieben, in denen ca. 350

angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ca. 150

weitere Mitarbeitende tätig sind. Die Kindertageseinrich-

tungen, die Familienzentren und die Seniorenzentren der

AWO im Kreis Lippe befinden sich Trägerschaft des AWO-

Bezirksverbandes. Gemeinsam arbeiten somit in ca. 80

Einrichtungen und Diensten der AWO etwa 1.400 haupt-

amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die AWO in

Lippe.

Dabei ist der AWO-Kreisverband Träger der Beratungs-

stellen, Jugendzentren und Begegnungszentren. Dazu zäh-

len das Frauenhaus Lippe, die Schuldner- und Insolven-

zberatung, die Beratungsstelle für Schwangerschaft und

Familienplanung, die Psychosoziale Beratung für Senioren,

die Begegnungszentren in Bad Salzuflen, Detmold und

Oerlinghausen und die Jugendtreffs in Oerlinghausen.

Die AWO Soziale Dienste gGmbH ist Trägerin von 17

Offenen Ganztagsschulen in den Städten Bad Salzuflen,

Lage, Extertal, Schieder-Schwalenberg, Horn-Bad Mein-

berg und Oerlinghausen. Dort werden ca. 1.600 Kin-

der von 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den

Grundschulen betreut. In der Stadt Lage befindet sich die

Zentrale des Beschäftigungsprojektes „AWO Boutique“;

in Bad Salzuflen, Schieder-Schwalenberg und Horn-Bad

Meinberg werden Verkaufsshops betrieben. Ca. 30 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter sorgen für Einkaufsmöglich-

keiten für bedürftige Menschen und für Arbeit für Benach-

teiligte am Arbeitsmarkt.

Der Pflegedienst, der Mobile Soziale Dienst und die

Seniorenhausgemeinschaft werden in Trägerschaft der

AWO Pflege gGmbH betrieben. Hier werden in den Pfle-

geteams Detmold, Bad Salzuflen, Extertal, Lage und Oer-

linghausen mehr als 500 Patienten und Klienten von 150

Mitarbeitenden versorgt.

In den vergangenen Jahren ist der Kreisverband Lippe

in besonderer Weise im Bereich der Verbandsentwicklung

aktiv geworden. So wurde die Betreuung der AWO-Orts-

Höxter zu einem wichtigen Jugendhilfeträger gemacht.

Drei AWO-Familienstützpunkte in Höxter, Peckelsheim

und Steinheim sind organisatorische Zentren für unser

umfangreiches Angebot, dessen hohe fachliche Quali-

tät allgemein anerkannt wird. Integriert in die Arbeit der

„AWO-Familienstützpunkte“ sind verschiedene Angebote

von sozialer Arbeit in Schulen. Schulsozialarbeit, Koope-

rationen im Bereich Offener Ganztagsgrundschulen, die

pädagogische Übermittagbetreuung in Schulen der Sekun-

darstufe 1 sowie Schulbegleitungen im Rahmen von

Inklusion sind Bestandteil des Angebots der AWO im Kreis

Höxter. Das „AWO-Spielmobil“, unser mobiler Spielplatz

kommt sowohl in Schulen als auch bei unterschiedlichsten

Festen und events im Kreis Höxter und darüber hinaus

zum Einsatz. Unsere Leistungen werden in insgesamt 8

Städten und 25 Schulen im Kreisgebiet von den pädago-

gischen Fachkräften des AWO-Kreisverbandes angeboten.

Das umfangreiche Angebot der AWO Kreisverbandes für

Familien im Kreis Höxter wird durch die Beratungsstelle

für Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität in Bad

Driburg, Höxter und Steinheim ergänzt. Seit September

2015 sind wir auch Träger einer Frauenberatungsstelle für

von Gewalt betroffene oder bedrohte Frauen.

Vorsitzender: Paul Arens

Geschäftsführer: Wolfgang Kuckuck

www.awo-hoexter.de

Kreisverband Lippe e.V.

Der AWO-Kreisverband Lippe ist mit seinen 37 Orts-

vereinen und ca. 4.500 Mitgliedern die größte Verbands-

gliederung in Ostwestfalen-Lippe. Im Kreis Lippe ist das

Angebot der AWO äußerst vielfältig. Die Ortsvereine ver-

fügen über eine breite Angebotsstruktur und betreiben

u.a. zurzeit 50 Altentagesstätten und Begegnungszentren.

Das Unternehmen AWO Lippe besteht aus dem AWO

Kreisverband Lippe e.V., der AWO Soziale Dienste Lippe

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Jedes Jahr feiert die AWO Lippe ein

Sommerfest. Hier ein Foto vom Sommer-

fest 2015.

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Arbeit vertreten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei

seit vielen Jahrzehnten auf Maßnahmen im Bereich der

Berufsvorbereitung und der Berufsausbildung. Seit Ende

der 1970er Jahre bildet die AWO in Minden benachtei-

ligte junge Menschen aus. In vielen Schulen hat sich der

Kreisverband im Bereich des Offenen Ganztages und der

Schulbetreuungen an weiterführenden Schulen mit sei-

nen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachlich

und organisatorisch eingebracht, damit eine gute Beglei-

tung und Betreuung von Schulkindern gewährleistet wird.

Die Beratung von und Hilfe für Frauen und deren Kin-

dern bildet einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit. Mit

dem Frauenschutzzentrum, der Frauenberatungsstelle,

der Beratungsstelle bei Schwangerschaftsproblemen und

Familienplanung bietet die AWO hier Anlaufstellen an, die

sehr gut angenommen und ausgelastet sind. Im Bereich

der AIDS-Prophylaxe werden kreisweit viele junge Men-

schen an das Thema Aufklärung und Umgang mit Sexua-

lität herangeführt. Im Bereich der Pflegeberatung beteiligt

sich die AWO in Kooperation mit anderen Wohlfahrtsver-

bänden an den Pflegeberatungszentren in Minden, Bad

Oeynhausen und Espelkamp. Der Mahlzeitendienst Essen

auf Rädern bietet seit fast 50 Jahren für viele ältere Men-

schen eine konkrete tägliche Hilfe bei der Bewältigung

ihrer Alltagsprobleme. Das gilt auch für das Begegnungs-

zentrums in Neu-Lerbeck. Durch vielfältige Maßnahmen

wird der Verbleib der Menschen in den eigenen vier

Wänden sichergestellt. Der AWO-Bezirksverband ist im

Kreis Minden-Lübbecke Träger von über 20 Einrichtungen

in vielen Ortschaften und unterhält in Minden mit dem

Robert-Nussbaum-Haus eine hervorragende Einrichtung

der stationären Altenhilfe.

Das Jahr 2015 war im AWO-Kreisverband davon

geprägt, die Dienste und Einrichtungen, die hauptamtlich

betrieben werden, durch eine Fusion unter dem Dach

des AWO-Bezirksverbandes zu vereinen. Hier wurden

Beschlüsse der Kreiskonferenzen und Vorstände erfolg-

reich umgesetzt. Die AWO verspricht sich eine Stärkung

des Verbandes und der Arbeit im Kreis Minden-Lübbecke.

vereine und der Mitglieder intensiviert, die AWO-Zeitung

„AWO in Lippe“ entwickelt und eine „Kreis Lippe Karte“

erstellt, die alle Kontaktdaten der im Kreis Lippe befindli-

chen Einrichtungen und Dienste der AWO enthält.

Auch das bezirksweite Projekt „Nachbarschaft – zusam-

men geht mehr“ wurde aktiv unterstützt und vorange-

bracht und es konnten schon erste Erfolge in Form neuer

Projekte erzielt werden.

Für die nächsten vier Jahre hat sich der Kreisverband

Lippe vorgenommen, sich intensiver um die Verbandsent-

wicklung zu bemühen, um dem auch im Kreis Lippe fest-

zustellenden Mitgliederschwund etwas entgegen zu set-

zen. Auf allen Ebenen der AWO-Arbeit soll ein Neuanfang

stattfinden; getreu dem Motto „Gemeinsam geht mehr“.

So will sich die AWO in Lippe fit für die Zukunft machen!

Vorsitzender: Dirk Schwerdfeger

Geschäftsführer: Detlef Stall

www.awo-lippe.de

Kreisverband Minden-Lübbecke e.V.

Der Kreisverband Minden-Lübbecke konnte im Berichts-

zeitraum in vielen Bereichen der ehrenamtlichen wie auch

hauptamtlichen Arbeit die durch Leitbild und Satzung vor-

gegebenen Ziele und Aufgaben erfolgreich gestalten.

Die AWO ist im Kreis Minden-Lübbecke immerhin noch

in 22 Ortschaften mit 950 Mitgliedern aktiv und rein

ehrenamtlich vertreten. Die Seniorenarbeit steht dabei im

Vordergrund der Arbeit in den Ortsvereinen und Senio-

renklubs. Mit ca. 1.000 regelmäßigen Besucherinnen

und Besucher ist dieser Teil der Arbeit nach wie vor der

Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit direkt vor Ort.

Hier leisten viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

eine wichtige und gute Arbeit für die Menschen aus dem

jeweiligen Sozialraum.

Im hauptamtlichen Bereich ist die AWO im Kreis Min-

den-Lübbecke gut und in vielen Bereichen der sozialen

Die Pflegedienste der AWO Lippe haben sich gut entwickelt. Hier das Pflegeteam Oerlinghausen.

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Die Flüchtlingsarbeit bestimmt im Moment sämtliche

Migrationsdienste, neue Stellen wurden eingerichtet,

beispielsweise in Delbrück und Hövelhof, in Delbrück

zusätzlich eine Stelle zur Vermittlung des Bildungs- und

Teilhabepaketes. Über der Flüchtlingsthematik dürfen wir

nicht vergessen, dass die AWO sich gleichermaßen für

alle weiteren Menschen einsetzt die Hilfe benötigen, sei

es im Bereich der Pflege und Haushaltsführung, der Psy-

chosozialen Beratung, der Familienhilfe oder von Armut

Betroffenen. In mehreren Veranstaltungen haben ehren-

und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

AWO Flagge gegen Rechts gezeigt. Aktuell beteiligen wir

uns an Demonstrationen gegen die AfD.

Schwerpunkte unsere Arbeit lagen im Bereich der Pfle-

gedienste, der Schulbetreuung durch die AWO Soziale

Dienste Paderborn GmbH, in unseren Migrationsfach-

diensten, der Sozialpädagogischen Familienhilfe, der Psy-

chosozialen Kontakt- und Beratungsstelle und unserem

Betreuungsverein. Während die Dienste in der Regel durch

Leistungsverträge abgesichert sind, steckt der Betreuungs-

verein in einer Finanzkrise. Seit 10 Jahren gilt ein einheit-

licher Stundensatz, der durch den Bund festgelegt wird.

Wenn es nicht gelingt, den Stundensatz zu erhöhen, sind

die Betreuungsvereine nahezu aller gemeinnützigen Trä-

ger in Deutschland in Frage gestellt. Im Jahr 2014 wurden

unsere Pädagogischen Angebote an Schulen erstmalig im

Rahmen der Tandemzertifizierung nach der AWO Norm

und der DIN ISO Norm geprüft und zertifiziert. Dies ist ein

großer Wettbewerbsvorteil vor Ort.

Inzwischen bestehen viele Soziale Dienste seit 25 oder

30 Jahren. Ein Generationswechsel deutet sich an. Ein

großer Teil unserer Einrichtungsleitungen ist schon in den

Ruhestand gegangen oder wird in Kürze in den Ruhe-

stand treten. Durch Einarbeitungslisten und Vertretungs-

regelungen stellen wir sicher, dass die Übergänge mög-

lichst reibungslos erfolgen. Trotzdem wird dem Verband

ein enormer Fundus an Wissen verlorengehen, wenn

Führungskräfte nach 20, 30 oder mehr Jahren in den

Ruhestand treten. Nach 32 Jahren in der Geschäftsfüh-

Es lässt sich festhalten, dass die AWO im Kreis gut auf-

gestellt ist und mit den ehrenamtlichen und hauptamt-

lichen Angeboten für eine große Anzahl an Menschen

täglich Hilfen, Beratung und Unterstützung anbietet. Es

bleibt dabei, die Begriffe Toleranz, Freiheit und Gerechtig-

keit werden in unserem Handeln praktisch umgesetzt. Die

Zielsetzung, an einer sozialen und gerechten Gesellschaft

mitzuwirken, hat für die AWO im Kreis Minden-Lübbecke

einen sehr hohen Stellenwert.

Vorsitzende: Toni Fritz

Geschäftsführer: Dirk Hanke

www.awo-minden.de

Kreisverband Paderborn e.V.

Unser Kreisverband sowie die AWO Soziale Dienste

Paderborn GmbH beschäftigen in den verschiedenen Ein-

richtungen und Diensten ca. 200 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter sowie eine Vielzahl von Honorarkräften. In

unseren 6 Ortsvereinen und 2 Stützpunkten engagieren

sich nur insgesamt 400 Mitglieder.

Auch bei uns gilt die besondere Herausforderung, den

Verband AWO wieder attraktiv für Menschen zu gestal-

ten, die sich nicht nur ehrenamtlich engagieren möch-

ten, sondern den Verband auch langfristig durch ihre Mit-

gliedschaft unterstützen. Bewundernswert ist das große

ehrenamtliche Engagement von Menschen in Projekten.

In diesem Bereich konnten wir eine Teilzeitstelle einrich-

ten, die Ehrenamtliche unterstützt und begleitet. Ca. 300

Menschen sind ehrenamtlich im Kreisverband Paderborn,

insbesondere in den verschiedensten Angeboten unseres

Mehrgenerationenhauses aktiv. Im Jahr 2012 wurde unter

dem Vorsitz von Karl-Heinz Stiller der Beirat des Mehrge-

nerationenhaus AWO Leo gegründet. Die Mitglieder tref-

fen sich regelmäßig und unterstützen das Haus in den

Bereichen „Ehrenamt stärken“, „Finanzen stärken“ und

„Spendenakquise“ sowie „Image und Strategie“.

Die Gründungsmitglieder des „AWO-LEO“-Beirates Paderborn: Josef Hackfort, Dr. Otto Drosihn,

Klaus Lurse, Hans Behringer, Karl-Heinz Stiller, Günter Bitterberg

und Mechtild Rothe (v.l.n.r.).

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grative Freizeit anbieten zu können. Über die Jahre hat

sich ein treuer “Kundenstamm“ entwickelt, der die Quali-

tät unserer Arbeit zu schätzen weiß. Aber auch über neue

Teilnehmer*innen dürfen wir uns jährlich freuen, so dass

wir im Jahr 2015 in acht Kinder- und Jugendfreizeiten

140 Teilnehmer*innen begrüßen konnten.

Ferienspiele stellen einen weiteren elementaren

Bestandteil unserer Arbeit dar. Hier wurde in der Ver-

gangenheit insbesondere die Zusammenarbeit mit dem

ElternService der AWO OWL intensiviert und neue Ferien-

angebote für Firmen geschaffen. Darüber hinaus führen

wir auch weiterhin im Rahmen der offenen Ganztags-

schulen Ferienangebote für Kinder in Bielefeld durch.

Auf der innerverbandlichen Ebene gab und gibt es in

OWL viele Anknüpfungspunkte und eine gute Zusam-

menarbeit zwischen Jugendwerk und AWO: Hier sei nur

beispielhaft auf das Kinder-, Jugend- und Familienfest

„AWO rockt“ in den Jahren 2012 und 2014 verwiesen,

sowie auf die enge Kooperation mit dem Referat Freiwil-

ligendienste. Weiterhin übernimmt das Jugendwerk vor-

wiegend die Seminararbeit und ist auch in der Seminarar-

beit des Social For beteiligt.

Hinweisen möchten wir noch auf die Möglichkeit der

Fördermitgliedschaft beim Jugendwerk, auch für über

30jährige. „MuPfeL (Mitglieder*innen und Paten für

ereignisreiches Leben) haben hier die Möglichkeit, durch

einen selbstgewählten Betrag Teilnehmer*innen unserer

Freizeiten mit geringerem Einkommen zu unterstützen.

Vorstand: Murielle Bühlmeyer, Lars Stolte

Geschäftsführerin: Pia Nacke

www.jugendwerk-owl.de

rung wird auch der Geschäftsführer im Laufe des Jahres

2016 in den Ruhestand treten, die bisherige Stellvertre-

tung, Ulla Hoentgesberg wird die Geschäftsführung des

Kreisverbands und der AWO Soziale Dienste Paderborn

übernehmen.

Vorsitzende: Mechtild Rothe

Geschäftsführer: Harald Ehlers

www.awo-paderborn.de

Bezirksjugendwerk Ostwestfalen-Lippe

Das Jugendwerk begründet als der selbstständige Kin-

der- und Jugendverband der Arbeiterwohlfahrt seine Akti-

vitäten auf den Grundwerten des demokratischen Sozia-

lismus: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. In diesem

Rahmen versteht sich das Jugendwerk als politische Inter-

essensvertretung für Kinder und Jugendliche und tritt für

deren stärkere Beteiligung in allen Lebensbereichen ein.

Die Basis unserer Verbandsarbeit sind die Kinder, Jugend-

lichen und jungen Erwachsenen als aktive Verbandsmit-

glieder, durch deren Engagement die Arbeit des Jugend-

werkes maßgeblich getragen wird.

Um die Vielzahl unserer Maßnahmen in der gewohnt

hohen Qualität anbieten zu können, ist uns die Weiter-

bildung unserer ehrenamtlichen Unterstützer*innen ein

besonderes Anliegen. Somit bieten wir jedes Jahr ver-

schiedene Fortbildungen an. Weiterhin ist die Durch-

führung von Jugendgruppenleiter*innenschulungen ein

unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit. Auf diesen

Schulungen vermitteln wir den jungen Menschen ab 16

Jahren pädagogische Grundlagen und unser Verbandsver-

ständnis, um sie für unsere Arbeit zu begeistern.

Unserem traditionellen Arbeitsbereich, den Kinder- und

Jugendfreizeiten, sind wir auch in den letzten Jahren treu

geblieben. In diesem Arbeitsfeld haben wir unser Spek-

trum durch verschiedene Kooperationen noch erweitern

können und sind nun in der glücklichen Lage, auch inte-

Das Bezirksjugend-werk organisiert u.a. Jugendgruppenleiter*innen-schulungen sowie Kinder- und Jugendfreizeiten.

Murielle Bühlmeyer (JW-Vorstand) und Pia Nacke (JW-Geschäfts-

führerin) sind aktiv gegen Rassismus

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Elfriede-Eilers-Stiftung

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Klaus Krebs vergibt die Zuwendungen. Der Fachbeirat unter

dem Vorsitz von Rechtsanwalt Hans Bubenzer begleitet die

Arbeit.

Es liegt in Ihrer Hand, ein Zeichen zu setzen und neue

Projekte zu fördern, um Menschen eine neue Perspektive

zu geben:

Spendenkonto: Sparkasse BielefeldIBAN: DE75 4805 0161 0000 1156 26BIc: SPBIDE3BXXX

www.elfriede-eilers-stiftung.de

Die Elfriede-Eilers-Stiftung hat zum Ziel, zusätzliche und innovative Projekte der Arbeiterwohlfahrt/AWO, Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. in der Kinder-, Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe zu fördern. Ins-besondere will sie für benachteiligte Kinder und alte Menschen aktiv werden.

Projekte, die in den letzten Jahren gefördert wurden:

• Die Begleitung älterer Menschen und ihrer Angehöri-

gen in der letzten Lebensphase war das Thema meh-

rerer Qualifizierungskurse für Freiwillige. Sie sind später

in Seniorenzentren der AWO tätig geworden. Die Elfrie-

de-Eilers-Stiftung ermöglichte die Durchführung. Aktuell

fördert die Stiftung den Aufbau eines regionalen Netz-

werkes freiwilliger Sterbebegleitung in den Seniorenein-

richtungen der AWO in OWL.

• „Nurwer sichbewegt, bleibt beweglich!“– ImSenio-

renzentrum Baumheide können Bewohner, Besucher

und Gäste seit Mitte des Jahres in einem Bewegungs-

parcours im Park ihre Fitness altersgerecht und ohne

Leistungsdruck trainieren. Die Elfriede-Eilers-Stiftung

ermöglichte die Anschaffung der Geräte.

• Der Kompositionswettbewerb „Gib den Ton an! Mach´

Deine Musik!“ der Kinderlobby OWL fordert Kinder und

Jugendliche auf, ihr Leben und ihre Wünsche musikalisch

zu präsentieren. Offen für alles und niedrigschwellig ist

das Konzept. Deshalb förderte die Elfriede-Eilers-Stiftung

den einzigartigen regionalen Wettbewerb.

Ihre unterstützung kommt an!Die Stiftung ist eine gemeinnützige und rechtsfähige

Stiftung bürgerlichen Rechts. Spenden, Zustiftungen und

Erbschaften unterstützen die Arbeit. Der ehrenamtliche

Vorstand mit Wolfgang Stadler (Vors.), Claudia Rüter und

Elfriede Eilers (Foto: B. Pierel, WB)

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Arbeiterwohlfahrt / AWOBezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.

Detmolder Straße 280

33605 Bielefeld

Tel. (0521) 92 16 -0

Fax (0521) 92 16 -150

[email protected]

www.awo-owl.de

www.facebook.com/awoowl

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geprüfte

Qualität

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