Zusammenfassung - 191 - IT Teilprojekte abwickeln

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Bernhard Tinner 1 191 IT Teilprojekte abwickeln 24. Oktober 2009 191 IT Teilprojekte abwickeln Zusammenfassung Führungsaspekte Projektführung Die Projektleitung beinhaltet alle leitenden Führungsaufgaben, welche von einem Projektleiter in einem Projekt wahrgenommen werden müssen, um die Abwicklungsziele zu erreichen. Begriffsabgrenzung „Führung / Management“ Mitarbeiter-Führung menschenbezogene Führung auf Personen und Kleingruppen bezogen verhaltenswissenschaftlicher Teil des Managementwissens (Behavioral Sciences) Unternehmensführung sachbezogene Führung auf wirtschaftliche Institutionen bezogen betriebswirtschaftlicher Teil des Managementwissens (Business Administration) Die Führung entscheidet durch welchen Dschungel man sich kämpft. Das Management kontrolliert den Kampf und führt ihn durch. Fehlt die Führung, nützt auch das beste Management nichts, wenn es sich durch den falschen Dschungel kämpft Disziplin Delegation Vorteile: Ressourcen voll ausschöpfen Den Besten für die Arbeit auswählen Freiraum schaffen um Übersicht zu behalten Schnellere Erledigung der Arbeit Weiterentwicklung der Teammitglieder Delegieren will gelernt sein

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Das ist eine Zusammenfassung des Moduls "191 IT Teilprojekte abwickeln", welches ich für die Ausbildung zum "Informaztiker mit eidg. Fachausweis" gemacht habe.

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1 191 IT Teilprojekte abwickeln

24. Oktober 2009

191 IT Teilprojekte

abwickeln

Zusammenfassung

Führungsaspekte

Projektführung

Die Projektleitung beinhaltet alle leitenden Führungsaufgaben, welche von einem Projektleiter in einem Projekt wahrgenommen werden müssen, um die Abwicklungsziele zu erreichen.

Begriffsabgrenzung „Führung / Management“

Mitarbeiter-Führung menschenbezogene Führung

auf Personen und Kleingruppen bezogen

verhaltenswissenschaftlicher Teil des Managementwissens (Behavioral Sciences)

Unternehmensführung sachbezogene Führung

auf wirtschaftliche Institutionen bezogen

betriebswirtschaftlicher Teil des Managementwissens (Business Administration)

Die Führung entscheidet durch welchen Dschungel man sich kämpft. Das Management kontrolliert den Kampf und führt ihn durch. Fehlt die Führung, nützt auch das beste Management nichts, wenn es sich durch den falschen Dschungel kämpft

Disziplin

Delegation

Vorteile:

Ressourcen voll ausschöpfen

Den Besten für die Arbeit auswählen

Freiraum schaffen um Übersicht zu behalten

Schnellere Erledigung der Arbeit

Weiterentwicklung der Teammitglieder

Delegieren will gelernt sein

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Das Delegationsgespräch

Vorbereitung

Ziel, Hintergründe, Erfahrung MA,

Vollmacht, Kontrollpunkte, Gesprächsablauf

Ort, Zeit, Gegenstand des Gesprächs vereinbaren

Durchführung (Eröffnung)

Positive Gesprächsatmosphäre schaffen

Zweck dieses Gesprächs

Hintergründe erklären (Wozu diese Aufgabe? Warum gerade dieser Mitarbeiter?)

Durchführung (Hauptteil)

Machbarkeit

Fähigkeiten/Kenntnisse überprüfen

Verantwortung klarmachen

Vertrauen zeigen

Fragen

Gemeinsam den Plan erarbeiten

Potentielle Schwierigkeiten besprechen

Durchführung (Abschluss)

Schlüsselaktionen, Vereinbarungen zusammenfassen / Gefühl des Mitarbeiters?

Nachbesprechung vereinbaren

Dank für Gespräch, Zuversicht Lösung aussprechen, motivieren

Rettungsleine

Unterstützung offerieren

Regelmässige Lagebesprechung

Motivation

Steuerung des Verhaltens

Anreize

Motivarten

Grundmotive alle Motive, die der Existenzsicherung dienen

Abgeleitete Motive Umweg über Geld, Arbeit etc. zu Grundmotiv

Erworbene Motive entstehen durch die Auseinandersetzung mit der Umwelt

Aktuelle Anreize sprechen bereits vorhandene Motive an

Normen und Werten

Zukunftsentwürfe Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen

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Zweifaktorentheorie nach Herzog

Hygienefaktoren Motivatoren

Führungsstiel Leistung

Unternehmenspolitik

Erfolg

Verwaltung Anerkennung

Arbeitsbedingungen Arbeit selbst

Beziehung zu Kollegen

Verantwortung

Beziehung zu Unterstellten

Aufstiegschancen

Beziehung zu Vorgesetzten

Möglichkeiten zum Wachstum

Status Entwicklungsmöglichkeiten

Arbeitssicherheit Entfaltungsmöglichkeiten

Gehalt Freiräume

Berufsbezogene Lebensbedingungen

Extrinsische Faktoren liegen nicht zentral im Arbeitsinhalt sondern stellen Bedingungen der Arbeitsumwelt dar

Intrinsische Faktoren beziehen sich unmittelbar auf die Arbeit selbst und ihre Inhalte

Einsatz von Motivatoren

Motivatoren Arbeits- und Aufgabengestaltung

Leistung Klare Ziele

Grad der Zielerreichung rückmelden

Anerkennung der eigenen Leistung

Stellungnahme durch Führungskräfte

Mitarbeitergespräch

Leistungsbeurteilung

Arbeit selbst Einsatz gemäss den Fähigkeiten und Fertigkeiten

Weder Über- noch Unterforderung

Ganzheitlichkeit

Information über Sinn und Zweck

Verantwortung Delegation

Beteiligung, Partizipation

Aufstieg Karriereplanung

Wachstum Entwicklungschancen

Handlungsspielraum erweitern

Qualifizierung

Sitzungen

Sitzungsarten

Orientierungs- / Informationssitzung (über Projekt, Aktivitäten, MA, Entscheidungen, etc)

Schlichtungssitzung

Entscheidungs- / Beschlusssitzung

Workshops

Beratungssitzung Sitzungen sind meist Mischformen der oben genannten Sitzungsarten. Es empfiehlt sich aber den Schwerpunkt der Sitzungsart vorgängig zu definieren.

Sitzungsplanung

Aktivitäten der Sitzungsplanung 1. Ziel der Sitzung 2. Sitzungsart bestimmen 3. Teilnehmer festlegen und Sitzungs-Rollen

definieren 4. Termin prüfen und reservieren 5. Traktandenliste aufstellen 6. Meinungen zu Problem einholen 7. Sitzungsablauf definieren 8. Einladungen versenden 9. Infrastruktur reservieren und prüfen

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Sitzungsabschluss

Regeln

Keine Sitzung ohne Ergebnisse!

Missverständnisse klarstellen

Zusammenfassung der erreichten Resultate

Zusammenfassung der nicht erreichten Ziele

Nächste Termine

Abbruch der Sitzung muss begründet sein

Abschluss der Sitzung

Durchführung

Wichtige Sitzungsregeln 1. Als erster den Raum betreten 2. Pünktlich beginnen 3. Begrüssen der Teilnehmer 4. Administratives (Rollen definieren,

Dauer, Pause etc.) 5. Traktanden der Sitzung aufzeigen 6. Ziele der Sitzung bekannt geben 7. Diskussion auslösen 8. Beim Thema bleiben 9. Interesse wach halten 10. Schweigende anregen, Vielredner

dämpfen 11. Auf Regeln achten 12. Moderatorenrolle klar definieren und

zuordnen 13. Alle Aspekte des Problems sehen 14. Entscheide steuern

Sitzungsmoderation

Moderationstechniken

Mit Fragen kann eine Diskussion/ein Gespräch in Gang gehalten, oder gezielt gesteuert werden.

Wer fragt, führt… Achten Sie darauf, dass Ihre Gesprächspartner dies nicht als starke Lenkung oder Bedrängung erleben. Fragetypen:

Offene Fragen Beginnen mit einem Fragewort: Wer, wie, wo, was, warum, weshalb, wieso

Geschlossene Fragen Können mit Ja oder Nein beantwortet werden

Aktivierungsfragen Fordern eine Stellungnahmen

Aktives Zuhören / Rückkopplungsfragen Geben Inhalte des vorangegangenen Gesprächs wieder

Abschliessende Fragen Es werden Alternativen vorgeschlagen, für die man sich entscheiden muss

Schwierige Situationen für Sitzungsleiter

1. In der Gruppe entstehen Interessensgegensätze. Es entstehen Untergruppen

2. Offene und versteckte Konflikte brechen auf

3. Stagnation, Blockierungen und Passivität bestimmen den Sitzungsverlauf

Schwierige Teilnehmer

Streitsüchtige (aggressive)

Ablehner

Ausfrager

Alleswisser (ev. arrogant)

Schüchterne / Stille

Dickfellige

Erhabene

Redselige

Konkurrenten

Phlegmatische

Gutmütiger

Kickoff-Meeting

Das Kickoff-Meeting ist…

…die Projekteinführungsveranstaltung, mit dem Ziel, alle Beteiligten zu informieren und zu motivieren.

…ein, "für alle hörbarer Startschuss" für das Projekt.

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Teilnehmer

Projektleiter (moderiert die Sitzung)

Komplettes Projektteam

Auftraggeber

Vorgesetzten der Projektmitarbeiter

Alle vom Projekt betroffenen

Führungsfehler am Kickoff-Meeting

Projektleitung kann Ziele, Rahmenbedingungen und Bedeutung des Projekts nicht erklären

teilnehmende Personen kennen sich nicht und erhalten keine Gelegenheit sich vorzustellen

Ausgangssituation (Informationsstand, Erwartungen, Einstellung zum Projekt) des Teams und der einzelnen Personen wird zu wenig oder nur formal betrachtet

Projektleitung zeigt nicht, dass sie die Führungsfunktionen übernehmen will Verunsicherung des Teams, eigene Position in Frage gestellt

Agenda eines Kickoff-Meetings

1 Begrüssung

2 Vorstellen der Traktandenliste

3 Bekanntgabe der Sitzungsziele

4 Vorstellen der Projektbeteiligten

5 Kurzpräsentation: Ausgangslage, Projektvorhabens

6 Projektabstimmung

6.1 Definitives Klären des Systemgrenzen

6.2 Welche Bereiche sind betroffen?

6.2 Was muss gemacht werden? Was nicht?

6.3 Wie sollte die Lösung aussehen?

6.4 Definieren der Ziele, Aufwand, Zeit

6.5 Was wollen wir nicht?

6.6 Einstimmigkeit erarbeiten (u.a. Risiken, Massnahmen, Erfolgsfaktoren)

7 Weiteres Vorgehen

8 Wer macht was?

9 Verabschiedung

Traktanden des Kick-off

Vorstellung der Beteiligten

Projektvorgeschichte (Präsentation durch Auftraggeber)

Ziel der neuen Lösung (Präsentation des Auftraggebers)

Anforderungen an die Lösung

Wer ist betroffen

Abhängigkeiten der neuen Lösung o Projektinhalt o Projektabgrenzung o Abhängigkeiten zu anderen

Projekten und OE's o Projektverantwortlichkeiten

Erfolgsfaktoren des Projekts o Vorgehensziele o Rahmenbedingungen

Projekt-Skills (Fähigkeiten im Projekt) o Projektorganisation o Projektvorgehen (Phasen) o Projektstrukturplan (Meilensteine)

Kritische Annahmen und mögliche Konsequenzen

o Chancen und Risiken o Erwartete

Projektdokumentationen

Anforderungen des Projektteams (Raum, Ausrüstung)

Berichtswesen (Wer berichtet was wann wem?)

Abwesenheiten von Projektbeteiligten

Nächste Schritte

Protokolle

Das Sitzungsprotokoll muss folgende Punkte beinhalten:

Kopf (Datum, Ort, Teilnehmer, Verteiler etc.)

Bezug zum letzten Protokoll

Themen mit Deadline und Verantwortung

Pendenzenliste

Termin der nächsten Sitzung

Projektteam

Definition: "Eine kleine, funktionsgegliederte Arbeitsgruppe mit gemeinsamen Zielsetzungen"

Team-Merkmale

intensive, wechselseitige Beziehungen

ausgeprägter Gemeinschaftsgeist

relativ starker Gruppenzusammenhalt

spezifische Arbeitsform (enge Kooperation)

oft heterogene Struktur (Fähigkeiten) Es braucht: Rollen, Normen, Status und ein gemeinsames Teamziel.

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Teambildungsprozess

Forming Formierungsphase, Orientierungsphase, Testphase

Mitglieder definieren erste Aufgaben und regeln die Zusammenarbeit

Storming Konfrontationsphase, Konfliktphase, Nahkampfphase

Erste Konflikte brechen aus. Gruppenstruktur beginnt sich heraus zu bilden: Machtverteilung, Rollenverteilung, Normenbildung.

Norming Normierungsphase, Organisierungsphase

Wir-Gefühl, Normen, Rollen und gegenseitige Unterstützung entwickeln sich.

Performing

Arbeitsphase, Wachstum, Integrationsphase, Verschmelzungsphase

Die Energie der Gruppe konzentriert sich auf die Aufgabenbearbeitung und die Zielerreichung.

Team versus Gruppe

Vor- und Nachteile eines Teams

Vorteile:

Grössere Wissensumme

Profit aus gemeinsame Wissen

Grössere Kreativität durch Assoziation

Fehler schneller aufgedeckt

Bei positive Klima, höhere Zusammenhalt, höhere Motivation

Risiko des einzelnen durch ein Team geteilt

Nachteile:

Es können persönliche Interessenkonflikte entstehen

Verantwortlichkeit nicht immer eindeutig definiert

Leistungsdruck und Anpassungsdruck auf einzelnen

Entstehung von Cliquen und Untergruppen

Gruppen führen

Zwei wesentliche Führungsfunktionen

1) Aufgabenorientiertes Führen Aufgaben die für die Zielerreichung notwendig sind.

2) Sozio-emotionales Führen Aufgaben, die für die Aufrechterhaltung und Stärkung der Gruppe, sowie zur Förderung des Gruppenzusammenhalts notwendig sind.

Aufgabenorientiert Sozio-emotionales Führen

Gruppenaktivität organisieren

Aufgaben präsentieren

Kommunikationsprozesse definieren

Entscheidungssituationen schaffen

Positionen kritisch hinterfragen

Gegensätzliche Interessen transparent machen

Zeitmanagement

Methodische Hilfestellung geben

Gutes Gruppenklima fördern

Spannungen bewusst machen

Sensibilität für das befinden der Gruppe und des Einzelnen

Gruppenmitglieder schützen

Ausgewogenen Kommunikation fördern

Verhaltens- & Kommunikationsregeln einhalten

Ausgegrenzte einbeziehen

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Kommunikation

Kommunikation ist… ...der wechselseitige Austausch von Gedanken, Meinungen, Wissen, Erfahrungen und Gefühlen sowie die Übertragung von Nachrichten, Informationen (neben der Sprache durch Zeichen aller Arten)

Distanzzonen

Technische Kommunikation

Mitteilungsebenen (das 4 Ohren-Prinzip)

Kommunikationsprobleme in Führungssituationen

Passive Resignation

„Man kann ja doch nichts machen“ „Ich kann ja doch nichts ändern“

Adaptive Resignation

„Man muss sich rechtzeitig darauf einstellen“ „Ich mache halt das Beste daraus“

Passive Verweigerung

Man schaltet auf stur Man stellt sich dumm Man mach Dienst nach Vorschrift

Aktive Verweigerung

Man beruft sich auf Rechte Man versucht der Massnahme auszuweichen

Aktive Ge-genhandlungen

Man mobilisiert Interessengruppen Man plant Gegenstrategien Man versucht auf Änderungsabsichten Einfluss zu nehmen = positivster Widerstand

Frageformen

Frageform

Fragesatz Frageverhalten

Fragewirkung

Geschlossene Frage

Sind Sie der Meinung, dass…?

Beherrschend

Eingehend

Fangfrage War nicht eben Ihre Meinung, dass…?

Misstrauisch

Klimazerstörend

Suggestivfrage

Sie sind doch der Meinung, dass…?

Fremdbestimmend

Von aussen steuernd

Offene Frage

Was sagen Sie dazu?

Partnerschaftlich

Befreiend

Reflektierende Frage

Wenn ich recht verstehe, meinen Sie, dass…?

Vertrauend

Klimaverbessernd

Richtungsweisende Frage

Sie sagten demnach, dass…?

Selbstbestimmung initiierend

Innensteuerung bewirkend

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Konfliktmanagement

Konflikt ist, wenn der Handlungsplan des einen den Handlungsplan des anderen einschränkt oder behindert.

Warnzeichen für Konflikte

Ungeduld im Umgang miteinander

Ideen attackiert, bevor ausformuliert

Einigung nicht möglich

Heftige Argumentation

Unnachgiebige Parteienbildung

Abfällige Äusserungen zur Gruppe/Arbeit

Vorwurf des mangelnden Verständnisses

WIN / WIN-Methode nach Gordon

“Du und ich wir haben einen Bedürfniskonflikt. Ich achte Deine Bedürfnisse, aber ich darf meine nicht vernachlässigen. Ich will von meiner Macht Dir gegenüber keinen Gebrauch machen, so dass ich gewinne und Du verlierst, aber ich kann auch nicht nachgeben und Dich auf meine Kosten gewinnen lassen. So wollen wir in gegenseitigem Einverständnis gemeinsam nach einer Lösung suchen, die ebenso Deine wie meine Bedürfnisse befriedigt, so dass wir beide gewinnen.”

(T. Gordon)

Typen der Konfliktlösung

Verdrehen der Äusserungen

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Risikomanagement

Risiken…

…sind mögliche Ereignisse oder Situationen mit negativen Auswirkungen (Schäden) auf das Projektergebnis insgesamt und/oder einzelne Teilbereiche

Risikomanagement…

…ist das Erkennen und Umgehen mit einer Bedrohung durch Abwehr, Ausweichen oder Mindern negativer Auswirkungen

Risikopotential…

…ist vorhanden, wenn folgende drei Faktoren vorliegen:

1) Konkrete Bedrohung 2) Schwachstelle 3) Möglicher Schaden

Risikotabelle

W = Eintretenswahrscheinlichkeit / T = Tragweite h = hoch / m = mittel / t = tief

Risiko-Massnahmentabelle

W = Eintretenswahrscheinlichkeit / T = Tragweite h = hoch / m = mittel / t = tief

Risiken in Projekten

Risiko-Massnahmenüberwachung

Überwachungsschritte:

regelmässige Rapportierung

Nutzenprüfung bei umgesetzten Massnahmen

Präventive Massnahmen prüfen (laufend)

Eskalierung Risiko-Rapportierung (Teilprojekt Projekt)

Risikoanalyse

Phasen der Risikoanalyse

Identifikation (Risiko erkennen)

Klassifikation (Risiko bewerten)

Dokumentation (Risiko beschreiben)

Dokumentation der Risikoanalyse

Kurzbeschreibung

Ursache(n)

Zeitpunkt, wenn Ursache und Eintritt zu erwarten sind

Wirkungszusammenhänge verschiedener Ereignisse (negative Synergien)

Tragweite in Bezug auf Kosten, Termine, Ergebnisqualität etc.

Rahmenbedingungen

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Projektkontrolle

Kontrolle ist nicht gleich Controlling

Controlling bedeutet... ...steuern, planen, kontrollieren, überwachen

Kontrolle ist... ...ein Soll-Ist-Vergleich

Projekte aus Zielkurs halten

Planung ohne nachfolgende Kontrolle ist wertlos! Fehlende Kontrolle führt zum "Management by surprise"

Position im Projektmodell

Soll-Ist-Vergleich (Plan-Ist-Vergleich)

Sind wir noch in der Zeit? Sind wir noch im Budget?

Sind Qualität und Funktionsumfang wie vereinbart?

Projektkontrolle in 3 Schritten

1) Feststellen der Abweichung (in time, in budget, in quality)

2) Ursachenanalyse (zukunfts- und zielgerichtet, keine Schuldzuweisung)

3) Konsequenzen der festgestellten Abweichungen für den weitern Projektverlauf (Alternativen, Reaktion, Projekterfolg sichern)

Was muss kontrolliert werden?

Termine (Soll-Ist-Vergleich; Meilensteintrendanalyse; Abweichungsanalyse)

Sachziele / Funktionalitäten (erreichen bestimmter technischer Daten; Qualitätssicherungsdokumente; Fertigstellungsgrad)

Kosten (Kostenverfolgung)

Risiken (Risikoführung; Risikobestimmung; Risikosteuerung)

Soft Facts (Zusammenarbeit; Stimmung; Motivation; Kommunikation)

Meilensteintrendanalyse

Stellt den Termintrend der Meilensteine grafisch dar

Ist leit durchschaubar

Erfordert geringen formalen Aufwand

Interpretation:

Extrem ansteigender Verlauf: zu optimistisch

Trendwende: fehlende realistische Termine

Gleichmässig fallender Verlauf: zu grosse Sicherheitspuffer

Zick-Zack-Verlauf: grosse Terminunsicherheit

Mittel zur Risikominderung

Informationsbeschaffung

Personalpolitik

Entwicklung mit Prototypen und Simulationen

Vereinfachung

usw.

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Projektfortschritt

Risikoführung

Risikobestimmung

Risikolandkarte (Risikomatrix)

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Qualitätsprüfung

Die Qualitätsprüfung ist die analytische Überprüfung der umgesetzten Vorgaben aus der Qualitätsplanung

Vorgehen bei Prüfungen

1) Prüfplan erstellen 2) Prüfen (Verifikation, Validation) 3) Prüfbericht erstellen

Rückmeldesystem

Projektfortschrittsbericht / Statusbericht

Es wird der allgemeine Sachfortschritt festgehalten. Inhalt und Form hängen vom Adressatenkreis ab: Wöchentlicher od. monatlicher Statusbericht:

der Projekt-MA an den Projektleiter

der Teilprojektleiter an den Projektleiter

des Projektleiters an den Steuerungsausschuss

Aufwanderfassung

Zur Sicherstellung einer korrekten Kostenkontrolle ist eine entwicklungsadäquate Erfassung des Personalaufwandes erforderlich: Regelmässige und vollständige Aufwanderfassung gemäss definiertem Arbeitspaket

Projektbesprechungen

…dienen dem direkten Informationsaustausch. …sind Grundlage für eine gezielte Projektsteuerung bei Schwierigkeiten im Entwicklungsablauf (Planabweichungen)

Feste Tagesordnung (Agenda, Traktanden) mit klar definiertem Tagesziel

Sitzung konsequent & bestimmt moderien

Erstellen eines Beschlussprotokolls durch den Protokollführer mit Terminen der nächsten Sitzungen

Deliverables:

Ist das Besprechungsprotokoll:

Besprechungstermin

Beginn und Ende

Besprechungs-Ort

Anlass und Thema

Teilnehmer

Moderator

Protokollführer

z.K.-Verteiler

Traktanden

Beschlüsse/Massnahmen

Termine

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Evtl. ergänzende Anhänge

Type Art

Regelmässige Projektbesprechungen

Projektteamsitzungen

Core-Team Meetings

Einzelgespräche mit Projekt-MA's

Sitzungen der Entscheidungs-, Beratungs- und Steuerungsgremien

Ergebnisgesteuerte Projektbesprechungen

Entscheidungssitzungen zu

Phasen

Meilensteinen

Ereignisgesteuerte Projektbesprechungen

Bei unvorhersehbaren Ereignissen:

Projektkrise

Sich abzeichnende erhebliche Planabweichungen

Sich abzeichnende Qualitätsmängel

Plötzlich auftretende Personalprobleme

Entwicklungstechnischen Sachproblemen

Plötzlich veränderte Marksituation

Deliverables:

drei Ecksäulen (Bermuda-Dreieck = Termine, Ressourcen & Funktionalität)

Bauchgefühl

Risiken

Massnahmen

Open issues

Ampelregelung

Ampelregelung (Ampelkonzept)

Termin Geplante Abgabetermine bzw.

Meilensteine o ROT:

Verspätung grösser als x Monate o GELB:

Termin kann nicht gehalten werden, Verspätung aber nicht grösser als x Monate

o GRÜN: Termin kann gehalten werden

Ressourcen Soll-Ist-Vergleiche der 4 Kostenarten (HW,

SW, interne Personalkosten, externe Personalkosten) o ROT:

Überschreitung grösser als xx% o GELB:

Überschreitung kleiner oder gleich xx% o GRÜN:

keine Überschreitung Funktionalität

Abweichungen bzw. Abstriche gegenüber dem im letzten Phasenpapier definierten Funktionsumfang o ROT:

grosse Abstriche o GELB:

kleine Abstriche o GRÜN:

Funktionsumfang wird voll erreicht

Regel 1 Regel 2 (Gesamtstatus)

ROT = 1 Punkt GELB = 2 Punkte GRÜN = 4 Punkte

ROT = 1-7 Punkte oder mind. Ein roter Einzelstatus GELB = 8-13 Punkte GRÜN = 14-16 Punkte

Projektabschluss

Aktivitäten beim Projektabschluss Produktabgabe / Produktübergabe

Projektauswertung / Projektabschlussbericht

Erfahrungssicherung / Einführungsnachbearbeitung

Projektauflösung

Produktabnahme & Projektübergabe

Abschlussaktivitäten Integrationstest

Systemtest

Akzeptanztest

Abnahme

Projektauswertung & -abschlussbericht

Projektauswertung Aufwände und Kosten

Termine und Zeiten

Technische Leistungsgrössen

Wirtschaftlichkeitszahlen

Funktionsanforderungen

Qualitätsmerkmale

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Abschlussbericht Kurze Projektbeschreibung (Aufgabe &

Ziel)

Soll-Ist-Vergleich der Projektergebnisse, Kosten & Termine

Entscheidungen während der Projektabwicklung

Begründung der Abweichung

Wirtschaftlichkeitsrechnung (Aufwand & Ertrag; ROI)

Noch offene Punkte und Mängel

Erfahrungen (Team, Benutzer, Auftraggeber)

Übergabe- resp. Übernahmeszenario

Schlussfolgerung/Fazit

Projektauflösung

Der Projektauflösungsprozess beinhaltet:

Übergabe der Projekt- und Systemdokumentation

Antrag auf Projektabschluss stellen

Offizielle Projektabschlusssitzung mit allen Projektgremien psychologisch Wichtig

Projektabschlussbericht von Gremien unterzeichnen lassen

Auflösung der Projektorganisation

AZATBORU

A = Ausgangslage Z = Ziele A = Anforderungen / Aktivitäten T = Termine B = Budget O = Organisation R = Rahmenbedingungen / Risiko U = Unterschrift

Quellennachweis:

IT-Teilprojekte abwickeln (191) (WISS-Autorenteam) 1. Auflage 2003, Compendio Bildungsmedian AG, Zürich