Zusammenfassung der Wirtschaftsethik

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Utilitarismus - Mensch steht unter Herrschaft Freude/Leid, dies soll also der Moral zur Grundlage dienen - Handlung ist gut/nützlich, wenn Freude vergrößert/Leid verringert wird -> Prinzip der Nützlichkeit - utilitaristisches Kalkül: Freude/Leid werden anhand von sieben Umständen berechnet: Intensität/Dauer/Gewissheit oder Ungewissheit/Nähe oder Ferne/Folgenträchtigkeit/Reinheit/Ausmaß der betroffenen Personen - Mill modifiziert seine Theorie des Nutzens und des Guten dahingehend, dass bestimmte menschliche Lustempfindungen als moralisch wertvoller zu betrachten sind als tierische; einige Freuden dominieren den moralischen Wert anderer: intellektuelle Freuden haben einen höheren Wert als rein sinnliche Freuden Kant - Wunsch: ein für alle Menschen gleichermaßen verbindliches Moralgesetz; Lebensweisheiten, die auf Erfahrungen beruhen, bieten keine geeignete Grundlage -> nicht notwendig und allgemein gültig -> nur die reine Vernünftigkeit bleibt übrig - da der Mensch Bürger zweier Welten ist (Vernunftwesen und Sinnenwesen gleichermaßen) kann der menschl. Wille verschiedene Ausprägungen haben; Triebe/Neigungen und Vernunft - Naturgaben/Glücksgaben können sowohl gut wie auch böse sein -> entscheidend ist der Wille, der dahinter steht -> der gute Wille ist der sich an der Vernunft ausrichtende Wille -> nur der gute Wille ist an sich gut - die Vernunft sagt dem Menschen, seine Grundsätze müssen logisch vereinbar sein mit der Form eines allgemeingültigen Gesetzes: Sittengesetz als dem Menschen a priori eingeschrieben - da der Mensch auch Sinnenwesen ist, muss er sich dieses Moralgesetz als Imperativ auferlegen -> kategorischer Imperativ -> Einklang von allgemeiner Gesetzmäßigkeit und persönlicher Maxime wird überprüft - allgemeine Formel -> Naturgesetzformel -> Mensch-Zweck-Formel -> Reich-der-Zwecke- Formel - Handeln aus Pflicht / pflichtgemäßes Handeln / pflichtwidriges Handeln

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Eine Zusammenfassung über die Inhalte eines Universitätskurses zum Thema Wirtschaftsethik

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  • Utilitarismus - Mensch steht unter Herrschaft Freude/Leid, dies soll also der Moral zur Grundlage dienen - Handlung ist gut/ntzlich, wenn Freude vergrert/Leid verringert wird -> Prinzip der Ntzlichkeit - utilitaristisches Kalkl: Freude/Leid werden anhand von sieben Umstnden berechnet: Intensitt/Dauer/Gewissheit oder Ungewissheit/Nhe oder Ferne/Folgentrchtigkeit/Reinheit/Ausma der betroffenen Personen - Mill modifiziert seine Theorie des Nutzens und des Guten dahingehend, dass bestimmte menschliche Lustempfindungen als moralisch wertvoller zu betrachten sind als tierische; einige Freuden dominieren den moralischen Wert anderer: intellektuelle Freuden haben einen hheren Wert als rein sinnliche Freuden Kant - Wunsch: ein fr alle Menschen gleichermaen verbindliches Moralgesetz; Lebensweisheiten, die auf Erfahrungen beruhen, bieten keine geeignete Grundlage -> nicht notwendig und allgemein gltig -> nur die reine Vernnftigkeit bleibt brig - da der Mensch Brger zweier Welten ist (Vernunftwesen und Sinnenwesen gleichermaen) kann der menschl. Wille verschiedene Ausprgungen haben; Triebe/Neigungen und Vernunft - Naturgaben/Glcksgaben knnen sowohl gut wie auch bse sein -> entscheidend ist der Wille, der dahinter steht -> der gute Wille ist der sich an der Vernunft ausrichtende Wille -> nur der gute Wille ist an sich gut - die Vernunft sagt dem Menschen, seine Grundstze mssen logisch vereinbar sein mit der Form eines allgemeingltigen Gesetzes: Sittengesetz als dem Menschen a priori eingeschrieben - da der Mensch auch Sinnenwesen ist, muss er sich dieses Moralgesetz als Imperativ auferlegen -> kategorischer Imperativ -> Einklang von allgemeiner Gesetzmigkeit und persnlicher Maxime wird berprft - allgemeine Formel -> Naturgesetzformel -> Mensch-Zweck-Formel -> Reich-der-Zwecke-Formel - Handeln aus Pflicht / pflichtgemes Handeln / pflichtwidriges Handeln

  • - Handeln aus Pflicht: Pflicht besagt dabei die Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung fr das Gesetz; Beweggrund muss die Pflicht sein, keine persnliche Neigung - pflichtgemes Handeln: eine Handlung aus Neigung stimmt zufllig mit der Handlung, die der Pflicht entsprche, berein; dies ist nicht moralisch wertvoll Jonas - grundlegender Wandel der menschl. Lebenssituation, technischer Fortschritt -> verndertes menschl. Handeln unter modernen Bedingungen -> Ethik wird mit neuen Anforderungen konfrontiert -> Ethik muss Bereiche umspannen, die individuelle Lebensplanung berschreiten und weit in die Zukunft reichen - als Kompass soll die vorausgedachte Gefahr dienen: aus ihr heraus erst werden die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten herleiten lassen -> Heuristik der Furcht: Mensch wei eher, was er nicht will, als was er will, deshalb Frchten vor Wnschen konsultieren - es bedarf eines Imperativs, der auf den neuen Typ menschlichen Handelns passt: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung vertrglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden - Kritik an Kant: KI ist als Grundberlegung der Moral nicht selber moralisch, sondern logisch, denn er definiert sich durch logische Selbstvertrglichkeit, es liegt aber kein Selbstwiderspruch in der Vorstellung, dass die Menschheit einmal aufhre zu existieren; auerdem sei die Zeitdimension dabei unbeachtet und dieser nur ans Individuum gerichtet - neuer Imperativ richtet sich mehr an ffentliche Politik als an privates Verhalten - Begrndung fr notwendigen Fortbestand der Menschheit schwierig, ohne Religion womglich nicht begrndbar

    Hobbes - Naturzustand: Gleichheit der Fhigkeiten (Krper und Geist) -> gleiche Hoffnungen, dieselben Ziele zu erreichen -> Selbsterhaltungstrieb: in diesem Zustand hat jeder ein Recht auf alles - Konkurrenzkampf; stndige Todesfurcht; geprgt durch die drei Hauptursachen des Streits: Wettstreben (Gewinn), Argwohn (Sicherheit) und Ruhmsucht (Ansehen) - ohne Ordnung gebietende oberste Gewalt: bellum omnium contra omnes (durch Kampfbereitschaft bestimmt) - keine Sicherheit: keine Wissenschaft, keine Knste, kein Handeln, kein Miteinander kann

  • entstehen - das Leben der Menschen: einsam, arm, kmmerlich, roh und kurz - Vertrag eines jeden mit jedem: Ich autorisiere diesen Menschen oder diese Versammlung von Menschen und bertrage ihnen mein Recht mich zu regieren unter der Bedingung, dass du ihnen ebenso dein Recht bertrgst und alle ihre Handlungen autorisierst. - Zweck des Souverns ist Frieden und Verteidigung aller; deshalb ist es Recht des Souvern, Richter ber die Mittel zum Frieden und zur Verteidigung zu sein sowie ber das, was diese hindert und strt: Meinungslenkung, Eigentumsverteilung, Rechtsprechung - Souvern kann kein Unrecht tun, da er zum Autor jeder Handlung seiner Untertanen autorisiert wurde - Staat kann nicht aufgelst werden -> der Vertrag ist zwischen den Untertanen, nicht zwischen Staat Untertan - Staat lst sich nur auf, wenn der Souvern die Untertanen im Kriegsfall nicht mehr schtzen kann - Monarchie -> Demokratie, da diese zu Feindschaften und unbefriedigter Ruhmsucht fhrt Rousseau - Naturzustand: Mensch ist gut, aber natrliche Ungleichheiten, es gibt kein Unrecht, wo kein Eigentum ist - derjenige, welcher zuerst Eigentum fr sich beanspruchte, war der wahre Stifter der brgerlichen Gesellschaft: dies fhrte zu Laster, Krieg, Mord, Elend und Grueltaten -> erste Gesellschaft - erste Gesellschaft -> Reiche herrschen ber Arme - erst wenn das Individuum sich des Staates bewusst wird, ihn konstituiert und gestaltet, kann es zu dem positiven Staat kommen - Wunsch: Staat schtzt und verteidigt jede Person, obwohl sie vereint sind zum Schutz, bleibt jeder so frei wie vorher -> Gesellschaftsvertrag: Jeder von uns stellt gemeinschaftlich seine Person und seine ganze Kraft unter die oberste Leitung des Allgemeinwillens, und wir nehmen jedes Mitglied als untrennbaren Teil des Ganzen auf. - egoistischer Einzelwille -> Gesamtheit der Einzelwillen -> Allgemeinwille -> wahres Gemeinwohl -> der allgemeine Wille ist immer gerecht und hat nur den allgemeinen Nutzen vor Augen; er entsteht, wenn von der Gesamtheit der Einzelwillen die Plus- und Minusgren abgezogen werden

  • - der Allgemeinwille kann nur entstehen, wenn jeder Brger nur sich selbst vertritt -> keine Parteien - Legislative als einzige Macht des Souverns: die Souvernitt besteht im Allgemeinwillen Rawls - wie wird die Gerechtigkeit eines Gesellschaftsmodells bestimmt? - Schleier des Nichtwissens: Freiheit & Gleichheit, Klasse/Status/Krperlichkeit/Intelligenz nicht bekannt -> keiner kann Grundstze auswhlen, die ihn aufgrund gewisser Dinge bevorteilen -> Maximin-Prinzip: in diesem Zustand whlt jeder diejenigen Prinzipien, die auch im schlechtestmglichen Fall noch akzeptabel fr ihn wren - Menschen wrden in diesem Zustand zwei Prinzipien whlen, die in lexikalischer Ordnung stehen: 1. Jedermann soll gleiches Recht auf das umfangreichste System gleicher Grundfreiheiten haben, das mit dem gleichen System fr alle anderen vertrglich ist. 2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten sind so zu gestalten, dass (a) vernnftigerweise zu erwarten ist, dass sie zu jedermanns Vorteil dienen, und (b) sie mit Positionen und mtern verbunden sind, die jedem offen stehen. - gleiche Grundfreiheiten: Wahlrecht, Rede- und Versammlungsfreiheit, Gewissens- und Gedankenfreiheit, Unverletzlichkeit der Person, Recht auf Eigentum, Schutz vor staatlicher Willkr

    Arendt - drei menschliche Grundttigkeiten der vita activa; Definition & Grundbedingung: Arbeiten -> Zufhren der Lebensnotwendigkeiten zu dem menschlichen Organismus -> das Leben selbst; das Leben im Fluss halten, Weiterleben von Individuum und Gattung Herstellen -> ber die natrliche Vergnglichkeit und natrliche Wiederkehr des Immer-Gleichen hinausgehende Ttigkeit, die knstliche Dinge von Dauer als eigentliche Heimat des von Natur aus unnatrlichen Menschen schafft -> Angewiesenheit auf Gegenstndlichkeit und Objektivitt; das Leben im Fluss halten, dem flchtigen Dasein Dauer verleihen Handeln -> Ttigkeit, die sich direkt zwischen Menschen abspielt (ohne durch Materie oder Dinge vermittelt zu sein); die Fhigkeit besitzen, selbst einen Anfang zu setzen, Verantwortung fr seine Existenz zu bernehmen, Schaffen der Bedingungen fr Geschichte -> ein initium setzen -> alle verankert in den allgemeinsten Grundbedingungen des Lebens in Natalitt und Mortalitt

  • - Handeln: spiegelt die Pluralitt menschlicher Existenz wider, da es Gleichheit und Verschiedenheit ausdrckt; Gleichheit als Gattungswesen, Verschiedenheit als Individuum, das sich handelnd aus Eigeninitiative heraus offenbart - Eigeninitiative entscheidend fr menschliches Wesen, da sich-in-die-Welt-einschalten als zweite Geburt unbedingt notwendig, whrend Arbeit/Herstellen nicht lebensnotwendig ist -> ohne Handeln ist der Mensch kein Mensch - die Freiheit des Handelns des Menschen spiegelt sich in zwei wesentlichen Fhigkeiten des Menschen: im Verzeihen und im Versprechen - Verzeihen-Knnen als sich einer zwingenden Ursache-Wirkung-Kette zu entziehen, im Jetzt einen Neuanfang zu setzen - Versprechen-Knnen als sich in der Ungewissheit der Zukunft zu versichern, Identitt zu bilden und zu sichern - besonders Versprechen mit groer Rolle in der Politik, sonst keine Vertrge/Bndnisse: Grundvoraussetzung aller Vertragstheorien - Macht: Fhigkeit, im Einvernehmen mit anderen zu handeln; entsteht durch Untersttzung des Volkes; abhngig von Zahlen; Extremfall der Macht: alle gegen einen; jeder menschlichen Gemeinschaft inhrent, bedarf daher keiner Rechtfertigung - Gewalt: unabhngig von Zahlen -> instrumentaler Charakter; Extremfall der Gewalt: einer gegen alle; funktionell, nicht essentiell, bedarf daher eines Zweckes/einer Rechtfertigung - Strke: kommt immer einem Einzelnen (Ding oder Person) zu als individuelle Eigenschaft; Strke hlt der Macht der vielen nie stand - Autoritt kann Eigenschaft einzelner Personen sein (Eltern-Kind-Beziehung) oder einem Amt zugehren (katholische Hierarchie); ihr Kennzeichen ist die fraglose Anerkennung seitens derer, denen Gehorsam abverlangt wird; sie bedarf keines Zwanges oder berredung - Macht und Gewalt sind Gegenstze: wo die eine absolut herrscht, ist die andere nicht vorhanden - es hat nie einen Staat gegeben, der sich ausschlielich auf Gewaltmittel htte sttzen knnen; selbst die totale Herrschaft bedarf einer Machtbasis - Rterepublik entstand immer im Zuge von Revolutionen -> dem Handeln innewohnende Staatsform -> ideale Machtordnung - horizontale Machtverteilung -> Macht entsteht auf jeder Ebene neu - Zusammensitzen zur Diskussion fr Meinungsausbildung -> hieraus ergibt sich derjenige, der am besten geeignet ist, die Meinung der Gruppe im nchsthheren Rat zur Geltung zu bringen (Selbstausleseprozess fr politische Elite) Platon

    - Frage nach der Mglichkeit objektiven Wissens -> wird bejaht - Wissen ist nicht Wahrnehmen, da Sinne voneinander getrennt und das Nachdenken ber diese

  • Empfindungen nicht durch sie stattfindet -> es muss etwas auerhalb der Sinne geben -> die Seele - Hhlengleichnis -> Verdeutlichung der vier Stufen der Erkenntnis -> Liniengleichnis - 1. Stufe = Menschen sehen nur Schatten -> Vermuten = Schatten, Spiegelbilder 2. Stufe = Mensch steigt auf, ist zuerst geblendet vom Licht der Sonne, sieht nur undeutlich -> Glauben = Tiere, Pflanzen, Gegenstnde 3. Stufe = erkennt Menschen und Gegenstnde -> Meinen = Mathematik 4. Stufe = sieht und erkennt die Sonne und ihre Wirkung selbst -> Wissen = Erkenntnis der Ideen - Welt des Denkbaren = Oberwelt = Meinen/Wissen = unvernderlich, unvergnglich - Welt des Erkennbaren = Hhle = Vermuten/Glauben = unbestndig, vernderlich - vom Ursprung des Begriffs der Gleichheit -> Verdeutlichung der anamnesis (Wiedererinnerung) der vor der Geburt geschauten Ideen und Begrndung der Unsterblichkeit der Seele - in der empirisch wahrnehmbaren Welt gibt es keine perfekte Gleichheit, dennoch erscheinen Objekte als gleich -> wie ist das mglich? -> die Gleichheit an sich muss schon zuvor bekannt gewesen sein - Anblick einer Sache -> Vorstellung einer anderen -> Wiedererinnerung (Anamnesis) - dieses Wissen wird bei der Geburt verloren, spter aber wiedererinnert; wenn das Wissen beibehalten wre, wren alle Menschen auf dem gleichen Wissensstand, was nicht der Fall ist -> Nachweis der Unsterblichkeit der Seele - Ideen sind die objektiven Grundlagen der uns umgebenden Wirklichkeit -> Beispiel Baum im Wandel der Jahreszeiten, der dennoch als Baum wahrgenommen wird - strenge Unterscheidung zwischen Ideenwelt und sinnlich wahrnehmbarer Welt (Zwei-Welten-Theorie) - die Ideen sind hierarchisch geordnet: Idee des Gutes an der Spitze der Ideenpyramide: die Welt ist im Kern gut; der Mensch, der die Hherwertigkeit der Ideenwelt im Vergleich zur wahrgenommenen Welt und den inneren Aufbau der Ideenwelt erkennt, wird das Gute zum Ziel nehmen Descartes - Frage: gibt es eine sichere, unbezweifelbare Erkenntnis? - wenn diese gefunden, darauf neues Gebude der Wissenschaft grnden - alles von Grund auf umstrzen, da oft falsches fr wahr gehalten wurde -> methodischer Zweifel - alles, was bisher fr Wissen galt, entsprang sinnlicher Wahrnehmung; diese hat sich oft als Tuschung erwiesen - auch im Traum hlt man sich oft fr wach, die Existenz im Wachzustand kann also ebenfalls

  • angezweifelt werden - mgliche Existenz eines Betrgergottes, der dem Menschen die Existenz nur vorspielt; dies wrde Gottes Allgte widersprechen, allerdings hat er auch einen unvollkommenen Menschen geschaffen, den seine Sinne tuschen -> Widerspruch - auch wenn der Betrgergott nun ber alles tuschen mag, so wird er doch nie bewirken knnen, dass ich nicht sei, solange ich denke, ich sei etwas -> Ich bin, ich existiere/cogito, ergo sum notwendig wahr - alles, das ebenso klar und deutlich erscheint wie das cogito, ist notwendig wahr - die Existenz einer Auenwelt lsst sich nicht unmittelbar zweifelsfrei nachweisen, lediglich der je eigene Bewusstseinsstrom ist gewiss: die ganze Welt knnte eine Illusion sein -> daher: Beweis Gottes, um daraus abgeleitet die Existenz der Auenwelt zu beweisen - der Sachgehalt einer Ursache muss mindestens genau so gro sein wie der Sachgehalt ihrer Wirkung: woher sonst soll der Gehalt der Wirkung stammen und wie knnte ihn die Ursache ihr geben, wenn sie ihn nicht selbst bese -> dies stimmt auch fr Vorstellungen, denen ein Bedeutungsgehalt zukommt (Bedeutungsgehalt = Vorstellung eines Sachgehalts) -> Beispiel: Sonne -> erwrmter Stein - Gott = unendlich, unabhngig, allwissend, allmchtig, hat alles Existierende erschaffen - diese Vorstellung von Vollkommenheit kann ihre Ursache nicht im Ich haben; Gott muss notwendigerweise existieren - Gott = vollkommen -> kann Menschen nicht grundstzlich tuschen wollen = kein Betrgergott; Sinnestuschungen ergeben sich aus dem freien Willen des Menschen - Erneuerung der Philosophie nach dem Vorbild der Mathematik = vier Regeln fr einen gesicherten Erkenntnisfortschritt: 1 Skepsis: Nichts fr wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann (evidentermaen) 2 Analyse: Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen (Strukturierung) 3 Konstruktion: Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten (induktives Vorgehen) 4 Rekursion: Stets prfen, ob bei der Untersuchung Vollstndigkeit erreicht ist - Gesamtheit der Wissenschaften identisch mit der Philosophie: Metaphysik -> Physik -> Medizin/Mechanik/Ethik; Ethik als hauptschlicher Nutzen der Philosophie - 1 eine unendliche Substanz = Gott 2 eine endliche Substanz = das denkende Ich (res cogitans) 3 eine endliche Substanz = der ausgedehnte Krper (res extensa) - die beiden endlichen Substanzen sind vllig eigenstndig (Dualismus Seele/Krper) - die Krperwelt definiert sich nicht durch Sinneswahrnehmungen wie Farbe/Geruch/Wrme,

  • sondern rein durch Ausgedehntsein -> Wachsbeispiel

    Locke - Erkenntnis sollte an der Quelle, also in der Betrachtung der Dinge selbst, gesucht werden - Wahrheit kann nur aus eigener Beobachtung -> Erfahrung, damit naturgegebenen Fhigkeiten, gewonnen werden - es gibt keine angeborenen Ideen (Beispiel anhand der Entwicklung eines Kindes); Objekte ben einen unmittelbaren Reiz auf die Sinnesorgane aus; die Flle der Ideen liegt in der Mannigfaltigkeit der Umgebung begrndet - Ablehnung dogmatischer Prinzipien, bpsw. Glauben an angeborene, unbezweifelbare Dinge, da diese den Menschen determinieren (Ablehnung der ideae annatae Descartes) - Sensation: sinnlich wahrnehmbare Objekte und deren Qualitten; von gelb, wei, hei, kalt, weich, hart, bitter, s - Reflexion, in der sich der Verstand seiner eigenen Ttigkeit bewusst wird und sich zum Gegenstand der Objektbetrachtung macht; innerer Sinn; wahrnehmen, denken, zweifeln, glauben, schlieen, erkennen, wollen - Sensation/Reflexion sind passive Vorgnge; die aus ihnen stammenden Ideen knnen nicht selbstgeschaffen sein und der Geist kann keine Idee haben, die nicht vllig aus ihnen stammt -> aus diesem Material an einfachen Ideen jedoch als Grundlage kann der Geist selbststndig weitere Ideen bilden 1 Kombination mehrerer einfacher Ideen -> komplexe Ideen 2 Ideen von Relationen; zwei Ideen so zusammenzustellen, dass man sie zu gleicher Zeit berblickt, ohne sie zu verschmelzen; eine solche Relation ist die Kausalitt 3 Abstraktion -> allgemeine Ideen; Trennung einer Idee von allen anderen Ideen, die sie in ihrer realen Existenz begleiten (Sonne -> Wrme) -> Substanzen, Relationen, Modi - Gewissheitsgrade der Erkenntnis: 1 intuitive Erkenntnis (klarste und sicherste): wei ungleich schwarz -> auf den ersten Blick wahrgenommen, ohne Vermittlung anderer Ideen 2 demonstrative Erkenntnis (durch Beweise vermittelt): bereinstimmung/Nichtbereinstimmung von Ideen wird mittelbar wahrgenommen, es bedarf einer vermittelnden Ideen, daraus ergeben sich Beweise bzw. eine Demonstration 3 Erfahrungswissen (einschrnkendes Kriterium der Augenblicklichkeit): wenn unsere Sinne dem Verstand eine Idee zufhren, so knnen wir davon ausgehen, dass in diesem Augenblick ein Ding auer uns existiert; dieses Wissen reicht so weit wie das gegenwrtige Zeugnis unserer Sinne, aber nicht weiter - die Erkenntnisfhigkeit orientiert sich an Veranlagung und Verhltnissen -> menschliches Bewusstsein ist nicht dem absoluten Umfang alles Seienden zu erkennen fhig, aber zum Erkennen dessen, was der Selbsterhaltung dient; diese Erkenntnis ist von einer ausreichenden Sicherheit

  • - primre Sinnesqualitten: dauernd beibehalten, vllig untrennbar vom Krper -> Weizenkorn wird aufgespalten, bleibt fest/ausgedehnt/beweglich, Ebenbilder der Krper, existieren real in den Krpern selbst - sekundre Sinnesqualitten: abhngig von primren Qualitten, keine hnlichkeit mit den Krpern, von sinnlich nicht wahrnehmbaren Partikeln erzeugt, wirksam als Krfte in ihren Krpern Hume - Wahrnehmungen lassen sich nicht als Abbildungen einer unabhngig von mir existierenden Auenwelt nachweisen -> Wahrnehmung msste mit Original vergleichen werden knnen, nicht mglich, da Beobachterperspektive bei eigenem Erkenntnisprozess nicht einnehmbar -> Wahrnehmung ist reines Bewusstseinsphnomen -> alle Erfahrung ist blo wahrscheinlich - Frage: Kann man im Ausgang von einem bestimmten Ereignis (Ursache) durch bloes Denken ein weiteres Ereignis (Wirkung) genau hervorsagen? -> Beispiel des Menschen, der kein Erfahrungswissen besitzt und nicht vorhersagen kann, was mit einem Ball geschieht, der fallengelassen wird -> er kennt die Schwerkraft nicht - alles, was ich wahrnehmen kann, ist das Gleichzeitigsein und das Nacheinander bestimmter Empfindungen; es gibt in der Wahrnehmung kein Wegeneinander (propter hoc) - die Wirkung ist von ihrer Ursache gnzlich verschieden und kann folglich niemals in ihr entdeckt werden -alle Erfahrungsbeweise sttzen sich auf die hnlichkeit, die wir zwischen Naturobjekten feststellen und durch die wir verleitet werden, Wirkungen hnlich denen zu erwarten, die wir schon als Folgen solcher Objekte angetroffen haben: dies ist eine psychologische Wirkung der Gewhnung, aber kein wahrer Kausalzusammenhang - da Kausalitt nicht existiert, kann damit nicht in den Wissenschaften gearbeitet werden; fr das Alltagsleben ist es aber kein Problem, damit weiterzuarbeiten

    Popper - Reformulierung und Lsung des humeschen Induktionsproblems: HL -> logisches Problem -> ist es gerechtfertigt, von erfahrenen Einzelfllen auf noch nicht geschehene, aber erfahrbare Einzelflle zu schlieen? -> Antwort auf das logische Problem: nein, ganzgleich, wie oft diese Einzelflle auch erfahren wurden HPL -> psychologisches Problem -> warum glauben/erwarten trotzdem alle Menschen, dass noch nicht geschehene Erfahrungen den bereits gemachten entsprechen werden? -> Antwort auf das psychologische Problem: aus Gewohnheit; ohne diesen Mechanismus wrden wir kaum

  • berleben - es sei herauszufinden, ob es in einer empiristischen Erkenntnistheorie eine Antwort auf Hume gibt; wenn nicht, dann gbe es keinen erkenntnistheoretischen Unterschied zwischen Vernunft und Wahnsinn - Reformulierung der humeschen Probleme: Erfahrungen als Prfaussagen und noch nicht vorliegende Erfahrungen als erklrende allgemeine Theorien - L1: Lsst sich die Behauptung, eine erklrende allgemeine Theorie sei wahr, durch Prfaussagen, die man als wahr annimmt, rechtfertigen? -> Nein, noch so viele wahre Prfaussagen knnen die Behauptung nicht rechtfertigen - L2: Lsst sich die Behauptung, eine erklrende allgemeine Theorie sei wahr oder sei falsch durch Prfaussagen, die man als wahr oder als falsch annimmt, rechtfertigen? -> Ja, die Annahme, bestimmte Prfaussagen seien wahr, kann die Behauptung, eine erklrende allgemeine Theorie sei falsch, rechtfertigen - L3: Knnen empirische Grnde (=Annahme der Richtigkeit/Falschheit einer Prfaussage) jemals rechtfertigen, einige von mehreren konkurrierenden erklrenden allgemeinen Theorien anderen unter dem Gesichtspunkt der Wahrheit/Falschheit vorzuziehen? -> ja; es kann vorkommen, dass Prfaussagen einige Theorien widerlegen -> Knnen wir berhaupt etwas wissen? Eine Annherung an die Wahrheit ist mglich (Antwort auf erkenntnistheoretischen Pessimismus); sicheres Wissen ist uns versagt (Antwort auf erkenntnistheoretischen Optimismus) - die Induktion ist die Methode wissenschaftlicher Systeme -> zur Ablehnung der induktiven Methode fhrt allerdings, dass diese kein geeignetes Abgrenzungskriterium bietet, d.h. kein Kennzeichen des empirischen Charakters eines theoretischen Systems -> Abgrenzungsproblem = kantsches Problem - nur ein System, das durch die Erfahrung berprft werden kann, soll als empirisch gelten; deshalb solle als Abgrenzungskriterium nicht die Verifizierbarkeit, sondern die Falsifizierbarkeit des Systems stehen; das System muss auf dem Weg der empirischen Methode nicht endgltig positiv ausgezeichnet werden knnen, aber seine logische Form soll es ermglichen, es auf dem Weg der empirischen Methode negativ auszuzeichnen -> ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern knnen - die Wissenschaft hat grundstzlich ein offenes Ende; wer sich dazu entscheidet, wissenschaftliche Systeme nicht weiter zu berprfen, sondern sie als endgltig verifiziert zu betrachten, scheidet aus - die Mglichkeit der Falsifikation genereller Hypothesen beruht darauf, dass es sich um Allstze handelt, die in Es-gibt-nicht-Stze umformbar sind: Alle Schwne sind wei -> Es gibt keine nicht-weien Schwne wenn es nun eine Beobachtung eines nicht-weien Schwans gibt, formuliert man dieses

  • Ergebnis zunchst in einem singulren Es-gibt-Satz: an der und der Raum- und Zeit-Stelle gibt es nicht-weie Schwne -> Basissatz (da sie die Basis fr die Beurteilung/Falsifikation allgemeiner Hypothesen bilden) -> genereller Existenzsatz: es gibt nicht-weie Schwne Kuhn

    - Bezug zu Popper: die Wissenschaftspraxis gestaltet sich anders -> Lakatos: Zusammenste zwischen Theorien und Tatsachenaussagenfhren nicht zu Falsifikation, d.h. gehen nicht unbedingt zu Ungunsten von Theorien aus, sondern sind Widersprche, d.h. man hlt an der Theorie fest und sucht nach anderen Tatsachen -> neue Hilfshypothesen werden gesucht, um eigentliche Hypothese zu sttzen und vor Kritik abzuschirmen - Theorie wissenschaftlicher Revolutionen - Wissenschaft besteht aus zwei verschiedenen Phasen: Phasen der normalen Wissenschaft und wissenschaftlichen Revolutionen - normale Wissenschaft: Paradigmata = bestimmen anerkannte Probleme und Methoden; deren Leistung ist neu genug, eine bestndige Gruppe von Anhngern anzuziehen und noch offen genug fr ungelste Probleme; Wissenschaft ist Aufrumarbeit; es geht nicht darum, neue Phnomene zu finden, sondern das Erwartete auf einem neuen Weg zu erreichen; - Krise: Auftreten von Anomalien, welche nicht mit den Mitteln des herrschenden Paradigmas zu erklren sind; Paradigma wird nicht verworfen, Anomalien werden nicht als Gegenbeispiele behandelt -> dafr bedarf es eines neuen Paradigmas, das die Anomalien zu erklren vermag - wissenschaftliche Revolution: gehuftes Auftreten von Anomalien gepaart mit einem neuen Paradigma, das die Probleme des alten lsen kann - Ablehnung einer Theorie: nie Vergleich der Theorie mit der Natur, sondern immer Vergleich zweier Paradigmata mit der Natur und untereinander; Ablehnung eines Paradigmas immer Annahme eines anderen

    UtilitarismusKantJonasHobbesRousseauRawlsArendtPlatonDescartesLockeHumePopperKuhn