Zusammenfassung des V. Internationalen ......Ebenfalls intensiviert werden die Social-Media- und...
6
Seite 1 Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com Zusammenfassung des V. Internationalen Wanderdorfsymposiums 03. – 05. Mai 2017, Truden im Naturpark Tag 1: 03.05.2017 – EWD-Arbeitssitzung und Dorfrundgang mit Bürgermeister Michael Epp Vor dem offiziellen Beginn des V. Internationalen Wanderdorfsymposiums fand traditionsgemäß eine Arbeitssitzung aller Mitglieder von Europas Wanderdörfern statt. Die Dorfvertreter aus Südtirol, Österreich und Deutschland diskutierten angeregt über die positive Stimmung, die das Projekt in ihren Gemeinden auslöste, wurden über seinen Status quo unterrichtet und beschlossen gemeinsam die weitere organisatorische Vorgehensweise und zu ergreifende Marketingmaßnahmen. Einmal mehr bestätigte die in dem Meeting vorherrschende enthusiastische Stimmung, den von Europas Wanderdörfern eingeschlagenen Kurs auf dem Weg zu Europas Wanderspezialisten Nummer eins. Die wichtigsten Ergebnisse der Arbeitssitzung im Überblick: Die Webseite von Europas Wanderdörfern wird von einer B2B in eine B2C Plattform umgewandelt. Dafür ist es unerlässlich, die Dörfer und ihre Betriebe stärker in das Content- Management zu integrieren und regelmäßig spannende Geschichten für kundenorientierte Blogbeiträge von ihnen einzufordern. Ebenfalls intensiviert werden die Social-Media- und Online-Marketing-Aktivitäten. Neben Google AdWords- und Facebook-Ads-Kampagnen sind auch die Produktion von Drohnenvideos für einen eigenen Youtube-Kanal und das Bespielen von Plattformen wie Pinterest und Instagram angedacht. In einem konkreten Verhandlungsprozess befinden sich zwei Marketing- /Medienkooperationen mit dem Magazin Bergwelten und dem Gründer des Wandermagazins, Michael Sänger. In Zukunft wollen wir auch die Gastgeber in Europas Wanderdörfern, als Träger der jeweiligen dörflichen Leitidee, stärker in die Auslage stellen und sie auf der Homepage narrativ aufbereiten. Als Orientierung dienen dafür die „So schön ist…-Geschichten“ der neuen Website von Österreichs Wanderdörfern. Bis zum VI. Internationalen Wanderdorfsymposium im Schnalstal (18. – 20.10.2017), wird ein Vertrag zur Umwandlung von Europas Wanderdörfer in eine Arbeitsgemeinschaft
Transcript of Zusammenfassung des V. Internationalen ......Ebenfalls intensiviert werden die Social-Media- und...
Seite 1 Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
Zusammenfassung des V. Internationalen Wanderdorfsymposiums 03. – 05. Mai 2017, Truden im Naturpark
Tag 1: 03.05.2017 – EWD-Arbeitssitzung und Dorfrundgang mit Bürgermeister Michael Epp
Vor dem offiziellen Beginn des V. Internationalen Wanderdorfsymposiums fand traditionsgemäß eine Arbeitssitzung aller Mitglieder von Europas Wanderdörfern statt. Die Dorfvertreter aus Südtirol, Österreich und Deutschland diskutierten angeregt über die positive Stimmung, die das Projekt in ihren Gemeinden auslöste, wurden über seinen Status quo unterrichtet und beschlossen gemeinsam die weitere organisatorische Vorgehensweise und zu ergreifende Marketingmaßnahmen. Einmal mehr bestätigte die in dem Meeting vorherrschende enthusiastische
Stimmung, den von Europas Wanderdörfern eingeschlagenen Kurs auf dem Weg zu Europas Wanderspezialisten Nummer eins. Die wichtigsten Ergebnisse der Arbeitssitzung im Überblick:
Die Webseite von Europas Wanderdörfern wird von einer B2B in eine B2C Plattform umgewandelt. Dafür ist es unerlässlich, die Dörfer und ihre Betriebe stärker in das Content-Management zu integrieren und regelmäßig spannende Geschichten für kundenorientierte Blogbeiträge von ihnen einzufordern.
Ebenfalls intensiviert werden die Social-Media- und Online-Marketing-Aktivitäten. Neben Google AdWords- und Facebook-Ads-Kampagnen sind auch die Produktion von Drohnenvideos für einen eigenen Youtube-Kanal und das Bespielen von Plattformen wie Pinterest und Instagram angedacht.
In einem konkreten Verhandlungsprozess befinden sich zwei Marketing-/Medienkooperationen mit dem Magazin Bergwelten und dem Gründer des Wandermagazins, Michael Sänger.
In Zukunft wollen wir auch die Gastgeber in Europas Wanderdörfern, als Träger der jeweiligen dörflichen Leitidee, stärker in die Auslage stellen und sie auf der Homepage narrativ aufbereiten. Als Orientierung dienen dafür die „So schön ist…-Geschichten“ der neuen Website von Österreichs Wanderdörfern.
Bis zum VI. Internationalen Wanderdorfsymposium im Schnalstal (18. – 20.10.2017), wird ein Vertrag zur Umwandlung von Europas Wanderdörfer in eine Arbeitsgemeinschaft
Seite 2
Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
ausgearbeitet und anschließend zur Abstimmung gebracht. Damit werden alle rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Angelegenheiten des Projektes transparent geregelt.
Aufgrund des damit einhergehenden überbordenden Leistungsaufwandes und planungstechnischer Hürden, verständigten sich die Mitglieder darauf, von einem gemeinsamen Förderansuchen in naher Zukunft abzusehen und stattdessen individuelle Förderprojekte einzureichen.
Nach der arbeitsintensiven Mitgliederversammlung kam der Dorfspaziergang mit Bürgermeister Michael Epp gerade recht, um sich vor der bezaubernden Dorfkulisse Trudens die Beine zu vertreten und auf das Abendessen einzustimmen. Das Gemeindeoberhaupt führte die Besucher dabei über kopfsteingepflasterte Straßen durch enge Gassen vorbei an traditionellen Häuserfassaden, die jede Menge mediterranes Flair aufkommen ließen. Dabei erzählte er von der Besonderheit der offenen Höfe, den Bemühungen zum Erhalt der
ursprünglichen Strukturen und von der exzeptionellen Stellung der Gemeinde, die als Tor zu den Dolomiten eine Brücke zwischen zwei Kultur- und Sprachräumen bildet.
Tag 2: 04.05.2017 – Vortragsschwerpunkt Begrüßung durch Bürgermeister Michael Epp und Mike Iori (Präsident Tourismusverein Trudner Horn)
In ihren Begrüßungsworten zeichneten Michael Epp und Mike Iori ein Bild von Truden als Juwel im Naturpark, einen von der Natur gesegneten Flecken Erde, der durch eine generationsübergreifende Kultivierungsarbeit veredelt wurde. Der Ort verfügt über den höchsten prozentualen Bewaldungsanteil in ganz Südtirol und eine reichhaltige Kulturgeschichte. Die allgegenwärtige Harmonie zwischen Mensch und Natur vermittelt ein Gefühl von Vertrautheit
und Geborgenheit. Von der Teilnahme an Europas Wanderdörfern, die auch von einem breiten Engagement der Beherbergungsbetriebe getragen wird, erwartet sich Truden eine Aufwertung der Gemeinde und ihre Positionierung als Topwanderdestination auf dem internationalen Markt.
Seite 3
Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
Vortrag Stefan Fauster: „Gelebte Nachhaltigkeit im Gastgewerbe“
Der Südtiroler Hotelier (Drumlerhof/Sand in Taufers) und Obmann der Wanderhotels-best alpine, Stefan Fauster, schlug in seinem Vortrag zu der Praktikabilität der Gemeinwohlökonomie in Tourismusbetrieben ernstere Töne an. Auf eindringliche Weise erläuterte er dem Auditorium, dass Europa jährlich vier Monate von den Ressourcen ärmerer Kontinente lebe und dass die Menschheit, bei einer Fortführung ihres verschwenderischen Lebenswandels, im
Jahr 2040 bereits zwei Erdplanten benötigen werde, um ihren gigantischen ökologischen Fußabdruck bedienen zu können. Als Alternative plädierte er für ein Wirtschaften nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie, die die Prinzipien der Solidarität, Ethik, Nachhaltigkeit und Menschenwürde in das Zentrum ihres Handelns stellt und darauf ausgelegt ist, eine intakte Welt für zumindest drei zukünftige Generationen zu erhalten. Er selbst praktiziert diese alternative Wirtschaftsphilosophie seit 2013 mit Begeisterung in seinem Betrieb, dessen Gemeinwohlbilanz öffentlich einsehbar ist und der den Beweis erbringt, dass sich Gemeinwohlökonomie und wirtschaftlicher Erfolg vereinbaren lassen. Der komplette Vortrag von Stefan Fauster zum Download! Vortrag Sieghard Preis: „Landschaft als Geschichtenerzähler – Geschichten als Landschaftserzähler“
„Geschichten machen Produkte wertvoller!“ So lautete die Kernaussage von Sieghard Preis (Projektinitiator Europas Wanderdörfer), der sich in seiner Präsentation mit dem Effekt emotionaler Produktgeschichten auf touristische Landschaften beschäftigte. Er kam dabei zu dem Schluss, dass die meisten Tourismusdestinationen nach wie vor eine Fülle von Fakten aufzählen, anstatt ihre potentiellen Kunden mit emotionalen Erzählungen für ihre Angebote einnehmen würden. Da Landschaft jedoch äußerst subjektiv wahrgenommen werde, oftmals
beeinflußt von kulturellen und sozialen Erfahrungen, sei es notwendig, die Wahrnehmung der Besucher zu steuern. Eine gefühlsbetonte Produktgeschichte helfe dabei, den Blick der Gäste auf den Mythos einer Region, der die einzigartige Schönheit ihrer Landschaft ausmache, zu lenken und ihren kulturellen Charakter an ausgesuchten Ritualplätzen erfahrbar zu machen. Dadurch entstehe ein Sehnsuchtsraum, in den der Kunde über attraktive buchbare Leistungen eindringen möchte. Der komplette Vortrag von Sieghard Preis zum Download!
Seite 4
Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
Vortrag Hans Keuschnig: „Der Nationalpark Hohe Tauern als Landschaftsvermittler“
Als einer von sechs Nationalparken Österreichs liegt der Nationalpark Hohe Tauern im Dreiländereck zwischen Salzburg, Osttirol und Kärnten. Hans Keuschnig, verantwortlich für die Besucherbetreuung in dem Naturschutzgebiet, ging in seinem Beitrag kurz auf die Geschichte der Institution ein, deren Grundstein bereits 1918 gelegt wurde. Heute führen fachkundige Naturpark-Ranger kleine Besuchergruppen durch ausgesuchte Gebiete des Areals, auf überbordenden Massentourismus wird bewusst verzichtet. Die Landschaften und
Bewohner des Nationalparks Hohe Tauern wissen dabei so manche packende Geschichte zu erzählen: von den versteinerten Bauern auf der Pasterze über ein Ungeheuer, das sich durch halb Kärnten gefressen haben soll bis hin zu romantischen Pflanzen und mythischen Tieren. Die authentische Vermittlung der umliegenden Naturlandschaft durch die Ranger hat ein völlig neues Naturwahrnehmen und –erleben zur Folge. Der Komplette Vortrag von Hans Keuschnig zum Download! Rundgang durch das Naturparkhaus Trudner Horn mit Dipl. Agr. Ivan Plasinger
Der Leiter des Naturparkhauses Trudner Horn, Ivan Plasinger, nahm die Gäste in seinem Vortrag mit auf einen Ausflug durch den kleinsten jedoch artenreichsten der 7 Naturparke Südtirols. Verantwortlich für die herausragende Pflanzen- und Tiervielfalt sind das submediterrane Klima und die Koexistenz zweier diametral unterschiedlicher Gesteinsarten – Dolomit und Porphyr. Und so gedeihen im Naturpark Trudner Horn sowohl subalpine Fichtenwälder als auch üppige Busch- und Nadelwälder, die unter anderem von unzähligen, mitunter
seltenen Vogelarten bewohnt werden. Das Prunkstück des Naturparkhauses ist jedoch eine mehrere Stockwerke hohe Elevator Mühle, die die jahrhundertealte Tradition Trudens als Handelsroutenknotenpunkt versinnbildlicht.
Seite 5
Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
Vortrag Christoph Mayr Fingerle: „Slow Architecture: Baukultur in Truden als Haltung und Markenzeichen“
Die Architektur Trudens verbindet auf natürliche Weise traditionelle und moderne Baustile. Welches Leitbild dieser Philosophie zugrunde liegt, erörterte der Bozener Architekt Christoph Mayr Fingerle. Er verfolgt in der Gemeinde das Konzept der Slow Architecture, die in starkem Widerspruch zur sogenannten Event-Architektur steht. Letztere setzt auf spektakuläre Designs, die jedoch die Identität ihrer Umgebung weitgehend außer Acht lassen, während Slow Architecture sich bewusst mit Fragen zur besonderen Qualität eines Ortes, ihrer Beziehung zu der Landschaft
und Ihren natürlichen Materialien sowie dem optimalen Verhältnis zwischen Altem und Neuem auseinandersetzt. Die baulichen Interventionen der Slow Architecture sind jederzeit spürbar, wirken sich allerdings nicht störend auf das Landschaftsempfinden des Betrachters aus. Der komplette Vortrag von Christoph Mayr Fingerle zum Download! Vortrag Gustav Mattivi: „Willkommen in Altrei“
Der Bürgermeister von Altrei, Gustav Mattivi, machte die Symposiumsbesucher mit dem pflanzlichen Helden der Nachbargemeinde Trudens bekannt. Aus der blauen Lupine, dem Wahrzeichen Altreis, werden zahlreiche Genussprodukte, von Kaffee über Bier und Likör bis hin zu Schokolade hergestellt, die nur in der kleinen 400-Seelen-Gemeinde verkostet werden können. Der Ort ist Europas Wanderdörfern in Kooperation mit Truden beigetreten und bereichert den ohnehin bereits sehr starken Mythos der Region um eine weitere spannende
Komponente. Von dem wunderbaren Geschmack der Lupinenprodukte konnten sich die Symposiumsteilnehmer zum Abschluss des Vortragsschwerpunkts selbst überzeugen, ein Angebot, das nur zu gerne angenommen wurde. Der komplette Vortrag von Gustav Mattivi zum Download!
Seite 6
Europas Wanderdörfer i.A. Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Europa e.V. Unterwollaniger Straße 53, 9500 Villach, T +43 (0)4242 257530 | F +43 (0)4242 216630 [email protected] www.europas-wanderdoerfer.com
Tag 3: 05.05.2017 – Gemeinsamer Wandertag auf die neu errichtete Cisloner Alm
Der ungemein breitgefächerte Landschaftscharakter Trudens erschloss sich allen Symposiumsbesuchern auf dem abschließenden Wandertag zur Cisloner Alm. Traumhafte Panoramablicke versprühten sowohl südliches Flair als auch hochalpine Stimmungen und illustrierten auf imposante Art und Weise, warum Truden als Tor zu den Dolomiten sowie Brücke zwischen zwei Kulturen fungiert. Beeindruckend fiel auch das kulinarische Angebot der Cisloner Alm aus, das keine Wünsche offen ließ.
Wir bedanken uns bei allen Symposiumsteilnehmern für ihr Kommen sowie bei dem Tourismusverein Trudner Horn für die erstklassige Zusammenarbeit bei der Organisation der Veranstaltung und würden uns freuen, Sie alle beim VI. Internationalen Wanderdorfsymposium wiederzusehen. Im Schnalstal werden wir von 18. – 20.10.2017 ein Tal in Bewegung erleben und uns schwerpunktmäßig mit den Themen „Transhumanz“, „Slow Food“ und der „Kreislaufwirtschaft“ auseinandersetzen.
