Download - : !0ë ÏÙ: !0Ù:0!0 / 9- ¯ ÏÝe Ï n[Ý¨Ï 2n õÝ[ n|...ÛD¹; ~{Û¹;D¹[ îÌ Ùî{ U {&î{ Ñ7~¹;ÛîB {î{Ì ÙDî 5 Ñ ÙîÑ Uî ÑÛ®î[D5_ ÛD&[ îD D{ ÑîqÙî =

Transcript
Page 1: : !0ë ÏÙ: !0Ù:0!0 / 9- ¯ ÏÝe Ï n[Ý¨Ï 2n õÝ[ n|...ÛD¹; ~{Û¹;D¹[ îÌ Ùî{ U {&î{ Ñ7~¹;ÛîB {î{Ì ÙDî 5 Ñ ÙîÑ Uî ÑÛ®î[D5_ ÛD&[ îD D{ ÑîqÙî =

Abgezeichnet von:

ArtdirectorAbgezeichnet von:

TextchefAbgezeichnet von:

Chefredaktion

NRW 8 30.09.12 30. SEPTEMBER 2012 WSMS-RVP1BELICHTERFREIGABE: -- ZEIT:::BELICHTER: FARBE:

WAMS_Dir/WAMS/WSMS-RVP130.09.12/1/MS_8 CCI 5% 25% 50% 75% 95%

+

WELT AM SONNTAG NR. 40 30. SEPTEMBER 2012NRW 8

ANZEIGE

ANZEIGE

D en Sprung in ein neu-es Leben hat Magda-lena Pieczynska vorzehn Jahren gewagt.Als der arabischeFrühling die Genera-tion Praktikum noch

nicht umgetauft hatte in Generation Fa-cebook. Und lange bevor die Euro-Krisesich anschickte, den jungen Erwachse-nen, die vor der Perspektivlosigkeit infremde Länder fliehen, wieder ein neuesEtikett zu verpassen: Generation hei-matlos könnte man jetzt vielleicht sagen.

„Für Polen war Deutschland damalsein Land der Möglichkeiten“, sagt Mag-dalena Pieczynska, die sich kurz Magdanennt. Ihr Deutschlandbild war ohnehinrosa eingefärbt – wegen ihrer ersten gro-ßen Liebe, die Magda kennenlernte, alssie 17 war. Ihr Freund war zwar auch Po-le, lebte aber in der Bundesrepublik, undnach über drei Jahren Fernbeziehungfolgte sie ihm.Zu dieser Zeit standen auch Peter

Burghardt noch alle Möglichkeiten offen.Erst mit der Entscheidung, sein Lehr-amtsstudium in Aachen abzubrechenging es bergab. Zwei Jahre lang hat Peteran der Armutsgrenze gelebt. Schlagzeug-unterricht und 400-Euro-Jobs reichtennicht zum Leben. Dann hat er eingese-hen, dass es so nicht weitergehen kann.„Auswandern war der logische Schritt“,sagt Peter heute. Über einen Freund be-kam er Kontakt zu einem Hersteller vonComputerspielen, der in Irland Deut-sche für die Kundenbetreuung suchte.Und plötzlich ging alles ganz schnell.Peter und Magda, beide 30, suchen ihr

Glück in der Fremde – ohne Familie, oh-ne Freunde, ohne finanziellen Rückhalt.Sie leben das Leben, das viele Menschenaus den südeuropäischen Krisenstaatengerade erst beginnen: Griechen, Spanier,Portugiesen und Italiener beschertenDeutschland im vergangenen Jahr einenneuen Zuwanderungsrekord. Die Ar-beitslosenquote bei Jugendlichen betrugin den Mittelmeerländern im Juni zwi-schen 34 und 53 Prozent.„Es gab Momente, in denen ich richtig

wütend war auf Polen. Weil ich das Ge-fühl hatte, dass mir Polen nichts ermög-licht hat“, stößt Magda nach einemscharfen Atemzug hervor. Ein Studiumhätte sie sich nicht leisten können, zugroß sei der Druck an polnischen Uni-versitäten, als dass Zeit für einen Neben-job gewesen wäre. An ihren Unterarmenzeugen einige Narben von langen Stun-den am Bügelbrett – dem Start in dasneue Leben in Münster. Magda wusste,dass es auch in Deutschland nicht leichtwird. Sie besuchte einen Sprachkurs, dieDeutschlehrerin vermittelte ihr die ers-ten Putzstellen. „Die Frau eines Profes-sors ist beim Putzen hinter mir herge-laufen und hat mich Vokabeln abge-fragt“, erinnert sich Magda. Zu Hausehörte sie deutsche Lieder, immer mitdem Wörterbuch in der Hand. Ihr Fleißwurde belohnt. Sie bestand die Sprach-prüfung für den Hochschulzugang undhatte plötzlich die Wahl: studieren oderheiraten. „Mein Freund wollte eine Frau,die zu Hause sitzt und Kinder kriegt. Ur-

sprünglich wollte ich genau das, aber ichwusste, dass ich erst irgendetwas fürmich tun muss. Und dann ist man aufeinmal unter Studenten, die andere An-sichten haben, und merkt, das Lebenkann auch anders sein“, sagt Magda. Ihre

Beziehung hielt kein Jahr mehr. DenKontakt zum polnischen Freundeskreisbrach Magda nahezu vollständig ab.Verglichen mit fast einer halben Milli-

on Polen in Deutschland ist die deutscheGemeinde in Irland klein. Peter ist einer

von gut 140.000 Deutschen,die im Jahr 2010 die Bundes-republik verlassen haben,und Irland taucht als Aus-wanderungsziel nicht ein-mal unter den Top Ten auf.Dennoch sind Peters Kolle-gen und Freunde fast aus-schließlich Deutsche, ob-wohl er jetzt schon seit überzwei Jahren im irischenCork arbeitet. „Ich fand dasbei Ausländern in Deutsch-land immer komisch, dassdie unter sich bleiben. Jetzt habe ich da-für mehr Verständnis“, sagt Peter. „Es istnicht so, dass man mit den anderennichts zu tun haben will, aber man findetautomatisch zusammen, wenn man ausdem gleichen Land kommt und die glei-che Sprache spricht.“Dabei mag Peter die Iren. Er mag es,

nach der Arbeit ein Bier im Pub zu trin-ken, statt alleine zu Hause vor demFernseher zu sitzen. Er schätzt es, dass

die Iren die Dinge ent-spannter sehen. Dass nichtdirekt angehupt wird, wermal bei Rot über die Ampelgeht. Dass sich niemandaufregt, wenn die Kassiere-rin im Supermarkt mit ei-ner alten Dame ein paarWorte wechselt und es des-wegen etwas länger dauert.Mittlerweile sehe er solcheSachen auch gelassener,sagt Peter. „Als einzelnerDeutscher kann ich hier eh

nicht alles umkrempeln.“Auch Magda hat sich verändert. Sie

nahm Jobs in Kneipen und Clubs an,wurde zum Nachtschwärmer. „Ich fanddie deutsche Mentalität einfach toll. InPolen haben die Frauen mit 21 geheiratetund wollten ein Familienleben. Hier waralles lockerer: die Unabhängigkeit, dieFreiheit, das Selbstbewusstsein – das hatmich fasziniert.“ Magda ist längst inte-griert. Sie studiert, kellnert, hat deutsche

Freunde. Doch ihr neuer Lebenspartnerist wieder gebürtiger Pole. Mit ihm kannsie über die Dinge lachen, die nicht zuübersetzen sind. „Deutsche werde ichnie sein, aber ich fühle mich auch nichtals richtige Polin. Ich stehe irgendwo inder Mitte, ganz werde ich nie mehr zu ei-ner Seite gehören“, sagt Magda. Ihr istnicht anzumerken, ob sie darüber traurigist. Wörter mit „ü“ bereiten ihr nochProbleme. Und in Polen sagen sie, Mag-da spreche anders als eine Einheimische.„Mein Zuhause ist in Münster, mein Le-ben ist hier, mein Herz ist hier“, sagt sie.„Aber Heimat ist, wo ich geboren bin,wo meine Familie ist, meine Mutter.“Zwei bis drei Mal im Jahr besucht Pe-

ter seine Familie und die alten Freundein Aachen. „Wenn ich in Deutschlandbin, merke ich erst, was mir fehlt“, sagt

er. Bedauern schwingt in seiner Stimmemit. „Manchmal habe ich das Gefühl,dass ich sehr viel verpasse. Ich merke beimeinen Freunden, dass ich nicht mehrTeil ihres Alltags bin.“ Will er zurücknach Deutschland? „Ja“, antwortet Peter,zum ersten Mal, ohne auch nur denBruchteil einer Sekunde zu zögern. „Esgibt viele Kleinigkeiten, die das Leben inDeutschland ausmachen und mich sagenlassen: Das ist meine Heimat. Sachen,die ich vorher nicht zu schätzen gewussthabe: Man ist gut behütet, alles ist bes-ser organisiert, und es gibt für alles Re-geln und Vorschriften, sodass man nichtviel verkehrt machen kann.“ Trotzdemhat Peter es nicht eilig, nach Deutsch-land zurückzugehen. Er sei in Irland sehrzufrieden, all seine Hoffnungen nachGeld, Freunden und Spaß an der Arbeithätten sich dort erfüllt.Für Magda ist das Leben in Deutsch-

land auch nach zehn Jahren noch allesandere als leicht. Ihr Studium finanziertsie allein. Ihre Arbeitstage zwischen put-zen und zapfen sind meist länger als dieKonzentrationsphasen in der Uni. Undtrotz guter Freunde: „Ohne Familie, oh-ne Menschen, auf die man sich bedin-gungslos verlassen kann, fühlt man sichimmer irgendwie alleine.“ Nach Polenfährt sie wieder häufiger, obwohl ihreMutter sich damit abgefunden hat, dassMagda nicht zurückkommen wird.„Wenn meine Mutter mich am Telefonfragt, wann ich nach Hause komme, sageich immer: Ich bin schon zu Hause.“

Heimat oder Zuhause?Jugendarbeitslosigkeit und Euro-Krise bringen eine neue Generation von Arbeitsmigrantenhervor. Auch Magdalena Pieczynska und Peter Burghardt suchen ihr Glück in der Fremde

Magdalena Pieczynska studiert und kellnert in Münster. Nach Polen will sie nicht zurück

MONACONTZ

EN/

VON MONA CONTZEN

Peter Burghardt wan-derte nach Irland aus

tes Zuwanderungsland war Nordrhein-Westfalen: 167.000 Ausländer fanden hierein neues Zuhause. Gleichzeitig zogen inden vergangenen beiden Jahren jeweilsrund 140.000 Deutsche aus dem Bundes-gebiet fort. Die beliebtesten Zielländerwaren 2010 die Schweiz (15,6 %), USA(9,2 %) und Österreich (7,7 %). Polenschafft es mit 6,7 % noch auf den vierten,das Vereinigte Königreich (6 %) auf denfünften Platz. Ein Großteil der meist hochqualifizierten Deutschen kehrt aberwieder in die Heimat zurück.

ZU- UND AUSWANDERER

Nach Angaben des Statistischen Bundes-amts zogen 2011 rund 840.000 Ausländernach Deutschland – fast ein Viertel mehrals im Vorjahr. Die höchsten Zuwachs-raten gab es aus den Krisenstaaten derEuropäischen Union. Aus Griechenlandund Spanien kamen jeweils rund 20.000Einwanderer und damit 90 bzw. 52 Pro-zent mehr als 2010. Die größte Zuwan-derergruppe stellen allerdings die Polenmit rund 160.000 Zuwanderern, für die esseit 2011 keine Einschränkungen beimArbeitsmarktzugang mehr gibt. Beliebtes-

Tickets und Infos unterwww.UCI-KINOWELT.deoder über die UCI App.

LIVE FROM LONDON 2007

“THEMOST DEMANDEDTICKET INMUSIC HISTORY”

GUINNESS BOOKOF RECORDS“THE GREATEST BAND INROCK‘N’ROLL HISTORY”

MOJO

Led Zeppelin: Celebration DayDas historische Konzert am 17. & 22. Oktober, 20 Uhr,auf der großen Kinoleinwand.

DasMarkenzeichen qualifizierterImmobilienmakler, Verwalter und Sachverständiger

www.ivd-expertensuche.net

KÖLN: (Vorwahl 02 21)

H. K. Gaul 2 57 74 93Immobiliengesellschaft mbH Fax 2 57 74 08

Domkloster 1, 50667 Köln

BAD HONNEF: (Vorwahl 0 22 24)

Stockhausen, Fachvermittlung 8 04 68-9für Haus und Grund Fax 8 94 24Aegidienberger Straße 29d, Postfach 60 47

Immer mehr Verbraucher lassen den Wertihrer Häuser von unabhängigen Gutachternbewerten. Egal ob bei Kauf oder Vererben vonImmobilien, eine Bewertung gibt Sicherheitüber den Marktwert des Gebäudes.Vor allem,wenn es um den Kauf oder Verkauf von Immo-bilien geht, wollen immer mehr Kunden aufNummer sicher gehen und sich von unabhän-giger Seite den Wert einer Immobilie fixierenlassen. Zunehmend werden aber auch beiScheidungen Gutachten erstellt. Um künftigeStreitigkeiten zu verhindern, werden Testa-menten häufig Gebäude-Gutachten beige-legt. Dies mache gerade dann Sinn, wenn dieeine Partei mit Grundbesitz, die andere abermit Geld bedacht wird.Mit den Gutachten kann man oft verhindern,dass die Streitparteien eine härtere Gang-art einlegen und Anwälte und Gerichteeinschalten.

BERGISCH GLADBACH: (Vorwahl 0 22 02)

NAGELSCHMIDT IMMOBILIEN 3 26 01seit Jahrzehnten vor Ort Fax 3 89 57Laurentiusstraße 80, 51465 Bergisch-Gladbachwww.nagelschmidt-immobilien.de, [email protected]

oder Köln: 0221-98 94 66 77oder Bonn: 0228-94 49 99 44oder Monschau: 02472-803 58 33

BIELEFELD: (Vorwahl 05 21)

FREDEBEUL IMMOBILIEN 6 22 28 oder 6 22 48GmbH & Co. KG IVD Fax 6 22 06Falkstraße 11, 33602 [email protected] www.fredebeul-immobilien.de

DORTMUND: (Vorwahl 02 31)

Kallen Immobilien seit 1919 9 13 03 10Hausverwaltungs-GmbH Fax 16 02 07Beurhausstraße 9, 44137 Dortmund www.kallen.de

IMMOBILIEN WANGARD 1 68 78Verkauf & Vermietung seit 1948 Fax 1 68 70Poststraße 4, 44137 [email protected] www.immobilien-wangard.de

Greif & Contzen 93 77 93-0Immobilienmakler GmbH Fax 93 77 93-77Pferdmengesstraße 42, 50968 Köln-Marienburg

[email protected] www.greif-contzen.de

IMMOBILIENVERTRIEB KÖLN GmbH 66 0 65-0Der Mehrfamilienhausspezialist im Kölner Zentrum

www.ImmobilienVertriebKoeln.de

Ott Immobilien Sa.-Nr. 31 20 81Aktiengesellschaft Fax 32 47 66Karolingerring 36, 50678 Köln

[email protected] www.ott-immobilien-ag.de

von Emhofen Immobilien OHG 9 40 55 10Kitschburger Str. 238, 50933 Köln Fax 40 99 [email protected] www.vonemhofen.de

ALBERT WOLTER Immobilien GmbH & Co. Seit 19192x in Köln: Rodenkirchen & Sülz. Lindenthal 3 40 31 [email protected] www.albertwolter1919.de

Gutachten geben Sicherheit Immobilienin Nordrhein-Westfalen.Landesweite Verbreitung zum günstigen mm-Preis.Verlagsvertretung Torsten StiegemannTel. 0234/911 77 80 · Fax 0234/911 77 887 · Fax: -98

KÜCHENWOHNEN SCHLAFEN

Kompetenz im Raum.Anton Thelen GmbHMay 15. 41334 Nettetal Leuth

Thelen & Drifte GmbHHolderberger Str. 69. 47447 Moers

Thelen GmbHScheurenstr. 24 – 26. 40215 Düsseldorf

www.thelen.de