4. Forum Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Gesundheitlichen Bevölkerungsschutz| 26. Juni 2014
Krisenkommunikation in der Praxis: Wenn Schweigen nicht Gold ist!
Kommunikation
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Allgemeine Grundsätze
Bad news is good news!
Journalistischer Grundsatz:
Nachrichten haben eine besonders hohe Aufmerksamkeit, wenn sie von Menschen, Tieren oder Gesundheit handeln.
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Standard-Krise/3-Phasen-Modell1. Gerüchte, Fakten2. Hintergründe, Ursachenforschung3. Abklingen
Abb. nach Dr. Werner Nowag, Skript „Krisenkommunikation“
Achtung: Jahrestag
des Ereignisses
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Krisenverstärker
MedienMainstream-Karawane, oft einseitiger Betroffenheitsjournalismus statt Fakten, Behörden auf der „Anklagebank“, Fokus oft nur auf Sensationen/Skandale …
Politik/Behördenmangelnde Abstimmung, zu viele Sprecher, widersprüchliche Aussagen, langsame Sprachfähigkeit, politische Interessen …
Öffentlichkeitstark geprägt „Wir hier unten, ihr da oben“-Mentalität, selten Grundsatz „In dubio pro reo“, Empörung in Soziale Netzwerken …
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Allgemeine Grundsätze
In der Krise ist Schweigen nicht Gold!
Merke!Sprachlosigkeit oder widersprüchliche Aussagen von Behörden zählen zu den stärksten Krisen-Boostern!
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Stakeholder in der Krise
Bevölkerung
Lebensmittelbranche
NGOs
Tierschutzorganisationen
EinsatzkräfteMedien
(Aufsichts-)Behörden
BetroffeneLandwirtschaft
Interessenverbände
Blogger, Soziale Netzwerke
Politik/Parteien
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Allgemeine Grundsätze
Die beste Voraussetzung, eine Krise zu meistern, ist ein stabil positives
Image.Michael Konken, Vorsitzender Deutscher Journalistenverband (DJV)
Umkehrschluss:
Die Öffentlichkeit lässt sich umso schneller negativ in ihrer öffentlichen Meinung beeinflussen, je weniger Positives vom Krisenbetroffenen bekannt ist.
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Allgemeine Grundsätze
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Allgemeine Grundsätze
Wie ist das Image Ihres Amtes/Ihrer Abteilung?
Gehen Sie offen und transparent mit „Krisen und Skandalen“ um oder eher nach dem Prinzip „Keine schlafenden Hunde wecken“?
Können Sie in der Öffentlichkeit auf nachvollziehbare positive Leistungsbilanzen verweisen?
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Die Krise im Web 2.0
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Die Krise im Web 2.0
Nicht alles neu, aber:
Krisenkommunikation im Web 2.0 stellt neue Anforderungen an Früherkennung, Analyse, Umgang, Intervention und Instrumente der Kommunikation.
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Die virtuelle Welt ist bunt …
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Die Krise im Web 2.0
Im Web 2.0 potenzieren sich Anzahl der Akteure und Reichweite um ein Vielfaches.
Interessensvereinigungen, Aktivisten, „Stimmungsmacher“ usw. sind hier besonders aktiv.
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Die Krise im Web 2.0
Hohe Skandalisierungsbereitschaft, rasante Verbreitung im Netz. Nicht Tage zählen, sondern Stunden & Minuten.
Soziale Medien und Blogs lassen sich hervorragend als Empörungs- und Betroffenheitsmaschinen nutzen (Shitstorms).
Überwiegend Amateur-Quellen, persönliche Meinungen dominieren, viele Gerüchte …
Klassische kommunikative und juristische Interventionsstrategien bewirken im Social Web wenig!
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Die Krise im Web 2.0
Krisen werden künftig ohne eigene Social-Media-Aktivitäten nicht mehr händelbar sein!
Wie kritisch auch einige Entwicklungen sein mögen, das Web 2.0 ist eine Realität, der sich auch Behörden stellen müssen.
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Interviews meistern
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Szenario: INTERVIEW PHARMA-LOBBY
Quelle:QVCinsider/Youtube
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Interview-Vorbereitung: Checkliste
Immer Abstimmung mit dem Kommunikationsverantwortlichen/Pressestelle!
Wie, wann und wo soll das Gespräch stattfinden?
Den richtigen Gesprächspartner festlegen!
Wo soll der Beitrag veröffentlicht werden (welche Medien, welches Format)?
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Interview-Vorbereitung: Checkliste
Was ist das genaue Thema des Beitrages?
Um welche Themenaspekte geht es?
Gibt es andere Interviewpartner?
Wie lang soll der Beitrag werden?
Wann soll der Beitrag veröffentlicht werden?
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Interviews meistern
Keep it short and simple (KISS-Prinzip)
Kurze Botschaften!
Kurze Absätze!
Kurze Sätze!
Einfache Wörter! Kein „Fachchinesisch“!
Hauptsätze, Hauptsätze, Hauptsätze! Kurt Tucholsky
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Interviews meistern
Merke!
Die Floskel „Kein Kommentar“ wirkt oft wie ein Schuldeingeständnis.
Wenn eine Frage nicht beantwortet werden kann, sollten die Gründe dafür genannt werden.
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Interviews meistern
Autorisierung von Interviews möglich
Vorher vereinbaren, auch Zeitbedarf!
Punktuelle - aber nicht substanzielle - Änderungen möglich!
Merke! Interviews in Krisen sind nicht ergebnisoffen, sondern eher als „Verhör“ angelegt!
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„Goldene Regeln“ im Interview
Sagen Sie stets die Wahrheit!
Klartext statt Fachsprache
Ehrlichkeit statt Verharmlosen
Bescheidenheit statt „alles im Griff“
30 Sekunden = 5 Hauptsätze!
3 wichtige Fakten nennen, Botschaften wiederholen, Peaks setzen
Nur mit überprüfbaren Fakten informieren
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„Goldene Regeln“ im Interview
Diskutieren Sie keine Schuldfrage!
Vermeiden Sie Stellungnahmen zu Spekulationen, Unterstellungen Dritter(Ausnahme: grob falsche Tatsachen!!!)
Interne Kommunikation nicht vergessen!(Mitarbeiter sind wichtige Multiplikatoren)
Für Krisen gibt es keine Strategie nach dem Rezeptbuch!
Dem Wort die Taten folgen lassen!
Zusagen einhalten!
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„Goldene Regeln“ im Interview
Merke!
Berücksichtigen Sie bei Ihren Antworten stets die emotionale Ebene, zeigen Sie Anteilnahme & Verständnis.
(Betroffene, Angehörige, Beteiligte)!
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Checkliste Krisenkommunikation
Welche Tabu-Fragen gibt es?
Was interessiert die Medien am Thema?
Welche Ängste hat die Öffentlichkeit?
Ein Interview ist keine Unterhaltung!!! Nehmen Sie sich Zeit für eine intensive Vorbereitung!
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Checkliste Krisenkommunikation
Besteht eine Gefährdung der Bevölkerung und/oder Natur/Umwelt?
Liegen Versäumnisse Verantwortlicher vor?
Wurde rechtzeitig gehandelt?
Wurden alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet? (Wer?)
Gab es in der Vergangenheit derartige Krisen?
Welche Auswirkungen haben die (Folge-) Schäden?
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Checkliste Krisenkommunikation
Welche Informationen sind in der Öffentlichkeit/Medien bereits bekannt?
Welche Aussagen treffen Experten im eigenen Hause?
Welche Aussagen treffen Experten der Medien?
Was wird in den Sozialen Netzwerken diskutiert?
Gibt es Antworten zu den Ursachen?
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Checkliste Krisenkommunikation
Welche (Erst-)Hilfsmaßnahmen wurden eingeleitet?
Wurden Hilfsmaßnahmen vergessen, nicht eingeleitet, und wenn ja, warum?
Was wird getan, um derartige Fälle möglicherweise künftig zu vermeiden?
Werden/wurden ggf. (personelle oder organisatorische) Konsequenzen gezogen?
Emergency-Statementformel
EinstiegsformelStellen Sie mit Namen und Funktion kurz vor. Weisen Sie darauf hin, dass Sie im Moment nur eine kurze Stellungnahme abgeben können.
Informationen (keine Spekulationen!)Fakten (kurz wer, was, wann, wo, wie, warum?)
Emergency-Statementformel
Verständnis/Anteilnahme (!!!)„Wir sind betroffen von dem Ausmaß/ schockiert von den Bildern … Alle Mitarbeiter/ Einsatzkräfte sind vor Ort und wir kümmern uns um die Menschen (Tiere), die Schaden und Leid erfahren haben.“
Ausstiegsformel (Nachfragen abblocken)„Das ist das, was ich im Moment dazu sagen kann. Wenn es Neuigkeiten gibt, halten wir Sie auf dem Laufenden.“
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Fragen?
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ENDE
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