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ThemaNicht nur ein Schön wettergott
Gott ist anders
für missionarisches Christsein
!mpulse
InterviewSeelsorge erleben und lernen
UniarbeitAuf dem Campus in Israel
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INHALT
4 Nicht nur ein Schönwettergott
Thema
10 Gott ist anders?
Bibelarbeit
14 Seelsorge erleben und lernen
Interview
16 Auf dem Campus in Israel
17 Zum Beten nach Ungarn
18 „Ich kann das nicht“ 19 In the Summertime
20 Die eine sät, der andere erntet
21 Glaube „Made in Germany“ für China
3 Editorial 9 Impressum 9 Leitgedanken 13 Sie sind gefragt 13 Sind Sie kreativ? 22 Veranstaltungen 2013/14
Campus für Christus PersonalPostfach 100 262 35332 Gießen
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EDITORIAL
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Vor ein paar Jahren gab es das Konzept: „Simplify your …“ (hier bitte all das einsetzen,
was Sie nicht im Griff haben, aber gerne unter Kontrolle hätten). Beim Vorbereiten die-
ser Impulse kam mir häufiger der Verdacht, dass wir (okay: ich) mit Gott nicht viel anders
umgehen. Ich würde natürlich nie behaupten, dass ich ihn simplifiziere, vereinfache, zu-
rechtbiege. Aber genau das steckt oft hinter meinem sogenannten theologischen Wissen.
Manchmal gebe ich mich lieber mit christlichen Allgemeinplätzen zufrieden, als zuzuge-
ben, dass ich mit meinen beinahe fünfzig Jahren noch so sehr an der Oberfläche kratze,
wie ich es tue.
Ja, ich habe Gott in vielen Situationen erfahren. Ja, ich habe Gebetserhörungen erlebt.
Ja, ich versuche, mein Leben an Jesus Christus auszurichten. Und trotzdem fühlt es sich
manchmal wie bloße Theorie an, wenn das Leben sagt: Eingeholt von der Wirklichkeit!
Ist Gott so, wie ich früher dachte? Oder ist er ganz anders? Ist diese Frage vielleicht gar
nicht ketzerisch, sondern der Schlüssel zu einer echten Begegnung mit dem wirklichen
Gott – nicht geschönt, aber auch nicht fromm weichgespült?
Diesem „anderen“ Gott sind wir in dieser Impulse auf der Spur. Diesen „anderen“ Gott
sucht Esther Maria Magnis in ihrem Buch mit dem provozierenden Titel „Gott braucht dich
nicht“. Wir hatten es bei unserem Gewinnspiel im Sommer verlost, denn als Redaktions-
team waren wir berührt von dieser scheinbar anklagenden Haltung im Leid, die zu einer
tiefen, neuen Begegnung mit Gott wird. Deshalb haben wir Kontakt mit der Autorin auf-
genommen. Unser Interview mit Frau Magnis finden Sie ab der nächsten Seite. Anschlie-
ßend folgt eine biblische Stellungnahme zum „anderen“ Gott (S. 10). Um weitere überra-
schende Begegnungen mit Gott geht es auf S. 19 bei einem spannenden Sommereinsatz
in Kasan, auf S. 20 bei einem FSJ in Chile und auf S. 16 beim Start einer Arbeit in Israel.
Ich wünsche Ihnen herausfordernde Impulse mit dieser Impulse. Seien Sie herzlich gegrüßt
Hauke Burgarth
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ott ist schrecklich. So schön er auch ist – so
unendlich tief seine Liebe und Zuneigung zu
den Menschen sein mag. Ich erschrecke vor
Gott. Und die Schrecken aus der Zeit damals
lassen mich in meinen Gebeten immer noch
humpeln. Und es ist eine Lüge, die in man-
chen Kirchgemeinden verbreitet wird, wenn
sie sagen: Wir haben keine Drohbotschaft,
wir haben eine Froh botschaft. Es ist nicht
wahr. Es ist einfach nicht wahr.
G
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Impulse: Sie erzählen in
Ihrem Buch, wie Sie den
Glauben, den Sie als Kind
hatten, verlieren und dann
wieder finden. Wie würden
Sie Ihren Kinderglauben
beschreiben, und was ist
dann verlorengegangen?
Magnis: Der Kinderglaube war bereit, ganz viele Bil-der von Gott aufzunehmen und zu verarbeiten. Dieser Glaube war eigentlich stra-pazierfähig, Dann habe ich
viele Dinge gehört, gerade auch in der Kir-che, die nicht wirklich geholfen haben. Es war diese Entmystifizierung Gottes, die-se nachträgliche Vermenschlichung. Diese Seite Christi, dass er eben auch Gott war, wurde zu sehr weggestrichen, und dadurch wurde Jesus für mich uninteressant – allen-falls noch so interessant wie Lady Di oder Gandhi. Das war ja in den achtziger Jahren, und Lady Di war in der Zeit auch ständig bei den Armen und super sozial … Dieser Gott war für mich dann nicht mehr rele-vant.
Impulse: … und mit diesem „entkleide-
ten“ Gottesglauben sind Sie dann in die
schwierige Zeit hineingeraten, als Ihr Va-
ter starb.
Magnis: Genau. Während der Krankheit war es schwierig zu beten. Der Jesus mei-ner Schulzeit war ein weicher, schwacher Mann, der moralisches Handeln von mir wollte. Den brauchte man nicht anzufle-hen. Meine Geschwister und ich mussten uns erstmal den Glauben an einen großen Gott zurückholen.
Esther Maria
Magnis, Jahrgang
1980 hat Verglei-
chende Religions-
wissenschaften und
Geschichte studiert.
Sie lebt und arbeitet
in Berlin.
ott hat sich in dieser Welt am Kreuz hin-richten lassen. Das gehört zu den dreckigs-ten Todesarten, die es gibt. Und Gott hat zugelassen, dass mein Bruder sich zu Tode erschrak. Und Gott hat gesagt, dass je-der sein Kreuz in dieser Welt auf sich neh-men und ihm nachfolgen soll. Es war nie die Rede davon, dass es hier witzig wird. ( …) Unser Glaube, der Glaube der Chris-ten, hat einen Schrecken. Unser Glaube macht „BUH!“. Unser Glaube hat in sich den Schrecken um den ganzen Dreck der Welt. Er hat einen Schrecken. So wie diese Welt. Und erst dann kommt die Frohe Bot-schaft. ( …)
Gott ist schrecklich. Gott brüllt. Gott schweigt. Gott scheint abwesend. Und Gott liebt in einer Radikalität, vor der man sich fürchten kann. Alle seine Jünger, bis auf einen, alle, die ihn geliebt haben, sind auf brutale Weise umgebracht worden. Und in dem Moment, als Gott Mensch wurde, als er dieser Welt im Fleisch nahe kam, da brachte er mit sich das große Kin-dermorden. So kam Gott in die Welt. Sei-ne Berührung mit unserer Geschichte hat nicht nur Maria zum Lächeln gebracht. Sein Eintritt hat ein Drama hervorgerufen. Das muss er gewusst haben. Unsere Erlö-sung, die Verstrickungen zwischen Mensch und Gott, unsere Schuldgeschichte, die Entfernung zu ihm, all das ist wahrschein-lich schlimmer, komplizierter und ernster, als wir wirklich glauben.
Auszug aus dem Buch von Esther Maria Magnis „Gott
braucht dich nicht“, Seite 223f.
Nicht nur ein
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THEMA
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Ich hatte in der Zeit, als ich mich von Gott abgewandt hatte,
den Bezug zur Wirklichkeit verloren.
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Sie haben dann Jahre später Ihren Glauben neu entdeckt. Inwie-
weit knüpft der an das an, was Sie als Kind schon kannten?
Das, was an jedem Kinderglauben schön ist, ist ein großes Interes-se an Gott. Ich wollte als Kind alles über ihn wissen und war auch bereit, dass Gott irgendetwas macht bei mir. Dass er einmal zu mir kommt oder so. Das war natürlich ganz kindlich, und je älter ich wurde, desto mehr wurde mein Denken gesättigt durch das, was ich so gelernt hatte. Gerade auch durch dieses Christusbild, das mir vermittelt wurde, habe ich einfach irgendwann das Interesse verlo-ren. Ich dachte mir: Also, ich weiß jetzt ungefähr, wie er ist – und zwar ziemlich langweilig. Und ich denke, dass da mein neuer Glau-be an den Kinderglauben anknüpft: Ich weiß nicht, was als Nächs-tes kommt, und ich weiß auch nicht genau, wie er ist … Aber wie als Kind erhoffe ich viel Gutes!
Und was hat dazu geführt, dass Sie wieder glauben konnten?
Es ist schwierig, das in wenigen Sätzen zu beschreiben. Als ich nach dem Tod meines Vaters mit Gott gebrochen habe, war meine Welt zerstört und ich habe versucht, einen nihilistischen Atheismus wirk-lich zu leben. Und diese Sinnlosigkeit, die manche Leute so theo-retisch im Munde führen, die war für mich jeden Tag spürbar. Ich habe wirklich geglaubt, dass alles sinnlos ist! Und ich konnte mor-gens nicht mehr aufstehen. Das ging Jahre. Irgendwann wollte ich nur noch die Wahrheit haben. Schon so eine Aussage, dass das Le-ben sinnlos ist, muss ja wahr sein oder eben nicht. Mir ist damals bewusst geworden: Es gibt Wahrheit, und sie muss irgendwo zu finden sein. Ich glaube, dass das der Wendepunkt war. Damit war ich schon wieder in der Nähe des Gottesgedankens.
Wenn Sie in dieser Zeit an der Uni, als Sie so mit Gott rangen,
einem unserer missionarisch engagierten Studenten begegnet
wären, was hätte Ihnen da geholfen – oder was eben gar nicht?
Als ich da schon richtig tief drinsteckte, vermutlich gar nichts. Ich glaube, den hätte ich nur belächelt: Es ist total rührend, dass du sagst, „Gott liebt dich so und er ist gut“. Offenbar hast du noch nicht genug ernsthafte Wirklichkeit erlebt und glaubst deswegen noch dieses Zeug. So jemand hätte keine Chance bei mir gehabt. Vielleicht hätten philosophische Gespräche geholfen, eine ehrliche Auseinandersetzung mit denkenden Christen oder meinetwegen auch mit konsequenten, intelligenten Atheisten. Aber ich habe so etwas wenig getroffen.
Sie haben das also weitgehend mit Gott
direkt ausgemacht. Gehen wir mal einen
Schritt weiter. Was gehört zum Glauben
eigentlich dazu?
Ich denke, zum Glauben gehört das Be-wusstsein, dass es eben ein Glaube ist. Ich sag das auch immer im Gespräch mit Freunden, die Atheisten sind: Es ist nicht ein Wissen, sondern mehr die einzige Hoff-nung, die ich habe. Wenn es nicht wahr wäre, wenn es keinen Gott gäbe, wenn wirklich alles sinnlos wäre, dann braucht man als Leidender auch nicht weiterzule-ben. Aber vielleicht ist gar nicht alles sinn-los? Vielleicht gibt es das Gute wirklich und Liebe und Wahrheit bei Gott? Das ist viel-leicht ein erster Schritt zum Glauben, und viel mehr hat man auch nicht in der Hand. Man hofft, dann kommt vielleicht ein erstes Gebet, Warten. Und dann beginnt etwas.
Damit sind wir dann ja schon im Reich der
Erfahrungen. Wie fühlt sich das an? Was
ist eine „normale“ Gotteserfahrung?
Also, für mich ist es schon eine Gottes-erfahrung, wenn ich überhaupt glaube – weil in mir sonst der Zweifel so stark ist. Es ist „trotzdem glauben können“. Es war furchtbar mitzuerleben, wie mein Vater und mein Bruder an Krebs starben. Aber mein Bruder hatte keine Angst. Sein Glaube an Gott war viel wahrer und stärker als der Krebs, der ihn klein machen wollte. Dieser Glaube war auch so ein „trotzdem“. Das wird einem geschenkt. Das ist ein Wun-der angesichts der Welt. Aber sicher gibt es ganz verschiedene Formen, Gott zu begeg-nen. Man liest davon in der Bibel … und natürlich sind die Erfahrungen so unter-schiedlich, wie die Menschen sind. Ich finde es schwer zu sagen: So oder so müsste eine
Jede
Religion
hat schöne,
bekloppte,
über -
for der n de
Seiten. Aber
keine ist so
gaga wie
das Chris-
tentum.
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Gotteserfahrung aussehen, und man kann auch nur schwer dar-über sprechen. Es hat etwas Peinliches, wenn man darüber spricht, etwas Schreckliches – und doch auch wieder etwas Schönes, wenn man bei anderen etwas liest oder hört und merkt: Dieser Mensch glaubt an den gleichen Gott!
Das ging uns beim Lesen Ihres Buches ähnlich. Bei uns in der
evangelikalen Szene ist oft mehr heile Welt angesagt, und wir
merkten doch: Es ist der gleiche Gott, dem Sie begegnet sind …
Ja! Und deswegen denke ich auch, dass die vielen Diskussionen, die man als Teenager so führt, ob es Gott nun gibt oder nicht, irgendwann einfach langweilig werden. Irgendwie so, als würde man nur darüber diskutieren, ob es wohl wirkliche Liebe gibt, aber nie das eigene Herz riskiert. Irgendwann hat man keine Lust mehr, über die Gottesfrage zu diskutieren, weil es für einen Wirklichkeit geworden ist und weil man Gott nicht mehr als eine fiktive Idee sieht. Man will nicht mehr wissen, ob er ist, sondern einfach nur noch, wie er ist.
Wie ist er denn?
Schön! Und unheimlich. Und groß. Und immer irgendwie anders, als man denkt. Mir kommt es schon ganz komisch vor, darüber zu reden. Ich werfe hier einfach so ein paar Sachen in den Raum und ich finde es irgendwie unanständig, über Gott zu sprechen.
… und trotzdem reden wir ständig über ihn. Haben Sie eine Idee,
wie man da einen guten Weg findet – über ihn reden zu wollen,
weil es ein Bedürfnis und auch unser Auftrag ist, und gleichzeitig
zu wissen, wir können gar nicht über ihn reden, ohne ihn klein-
zumachen?
Das finde ich wirklich schwierig. Ich habe vier Jahre für mein Buch gebraucht und weiß gar nicht, wie man das als Prediger macht, je-den Sonntag über Gott zu sprechen. Ich gehe lieber in die Mes-sen, in denen nicht so viel über Gott, sondern zu Gott gesprochen wird. Bei Predigten schalte ich ganz oft ab und warte darauf, dass es mit der Anbetung weitergeht.
Welche Tipps kann man Leuten geben, die Gott begegnen wol-
len?
Tipps habe ich nicht. Ich glaube, dass diese Leidenschaft für Gott
– dass man mehr von ihm sehen, mehr von ihm wissen will, bei ihm sein, ihn anbeten will – viel damit zu tun hat, ihn auszuhalten: in der Stille und mit vielen ungelösten Fragen. Auch wenn es kein Automatismus ist; ich glaube schon, dass einen das tiefer führen kann. Ich bin katholisch und das führt dazu, dass man manchmal fast ein alternatives Leben führt. Das zieht sich durch die Jahres- und Tageszeiten hindurch: Gebete morgens, mittags, abends und zur Nacht, bei jedem Essen denkt man an und bittet für die, die nichts haben. Und dann die Fastenzeiten vor Ostern und Weih-nachten … Mir hilft diese äußere Form sehr: Dass ich mich bei-spielsweise im Fasten ein Stück aus diesem Kreislauf herauslöse, Tiere zu töten, Blut zu vergießen. Ich trete da heraus und das Le-ben wird immer magerer und stiller und karger bis Karfreitag zur Todesstunde, mit dieser peinlichen Sprachlosigkeit von uns. Und dann das etwas überfordernde Getöse in der Osternacht. Ich glau-be, dass unser Inneres eine äußere Form schafft, aber ich glaube auch, dass solche äußeren Formen Innerlichkeit schaffen. Sozusa-gen ein Lämpchen anmachen als Zeichen an Gott: Hier wartet je-mand auf dich.
Jetzt haben wir viel über Gott gesprochen und wie man ÜBER
ihn und MIT ihm reden kann. Welche Rolle spielt der gekreuzig-
te Christus in dem allen?
Ohne Christus könnte man über Gott fast nichts sagen … Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Er zeigt diese unglaubliche Grö-ße Gottes und diese unverständlichen, seltsamen Wege, die Gott geht: dass Jesus ans Kreuz geht. Und die Frage ist berechtigt: Wie-so bin ich bei dem christlichen Gott und bei Jesus gelandet? Ich hab das in meinem Buch ein bisschen außen vor gelassen, weil ich gemerkt habe, die Gottesfrage strapaziert in unserer Genera-tion schon genug, und wenn ich da noch tiefer in den christlichen Glauben hineingehe, sprengt das den Rahmen. Ich bin jedenfalls sehr dankbar für den Ausruf von Jesus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dass es keinen Ort gibt, an den man hinkommt, wo er nicht auch schon war! Nicht einmal in die äußerste Entfernung zu Gott, weil er selbst da schon war. Das ist so groß …
Impulse: … dass daraus das nächste Buch wird?
Magnis: (lacht) Jaja. Die Trilogie …
Es musste möglich sein, nicht an Gott zu glauben,
den Tod als Ende des Lebens zu begreifen und damit umzugehen.
Würdevoll. Erwachsen. Andere konnten es offenbar.
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LEITGEDANKEN
„Ich kenne Gott“
Das Buch, in dem sich Gott vorstellt, ist dick und vielfältig. In unseren Bibelgruppen lesen wir es intensiv, lernen Verse auswendig und wenden das Verstandene an. Ich behaupte: „Ich kenne Gott“. Ich weiß, was er in der Vergangenheit getan hat. Ich habe selber konkrete Gebetserhörungen erlebt. Kürzlich ganz banal: Schenke uns gutes Wetter beim Wandern, obwohl die ganze Woche Regen vorhergesagt war. Es hat nur zwei Tage ge-regnet und wurde eine herrliche Woche. Oder etwas mutiger vor einem Jahr: Bitte bestätige unseren Glaubensschritt, eine Stadtaktion in Chemnitz durchzuführen, indem du uns das Geld dafür zukommen lässt. Der notwendige Betrag kam wirklich im letzten Augenblick zusammen. Und doch bin ich manchmal fassungslos und verwirrt. Trotz vieler Gebete habe ich den Tod von nächsten Verwandten erleben müssen. Auch das Erbe, das mein Vater mühsam aufgebaut hatte, ging drei Jahre nach seinem Tod in die Insolvenz. Was ich dankbar als Geschenk Gottes angenommen hatte, war plötzlich weg. Das war sehr bit-ter. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedan-ken“ (Jes. 55,8), lesen wir in der Bibel. Mir bleibt nichts übrig, als mich unabhängig von meiner emotionalen Verfassung an den klaren Aussagen Gottes festzuhalten: Er liebt mich, er wacht über mir. Ich bin sein Kind und werde in Ewigkeit bei ihm sein. Ich laufe nicht weg und erahne etwas von den unbekannten Seiten Gottes. Und dann erwächst mir mit seiner Hilfe Kraft für den nächsten Schritt.
Clemens Schweiger, Missionsleiter
Wir empfehlen Ihr jetziges Buch auch
schon gerne weiter. Wir hatten einfach
das Gefühl, dass es unsere Erfahrung gut
ergänzt, und das aus einer ganz anderen
Richtung.
Das war überhaupt das Erstaunlichste nach meinem Alleingang mit dem Glauben! Dass ich mit Leuten darüber gesprochen habe und plötzlich Dinge über Gott gehört habe, die ich nicht fassen konnte! Auch die Ge-schichte von Hiob, beispielsweise. Die kannte ich gar nicht. Wie Gott Hiob seine Wirklichkeit entgegenballert und ihn ein-fach nur fragt: „Wo warst du, als ich die Welt gegründet habe?“ und so weiter. Ich habe Gott so wiedererkannt. Inzwischen suche ich viel mehr die Gesellschaft von Leuten, die auch an Gott glauben, weil ich das total schön finde. Es ist so beruhigend, dass man nicht alleine damit ist.
Impulse: Haben Sie herzlichen Dank für
das Gespräch!
Das Interview führten Hauke Burgarth
und Andrea Wegener.
Esther Maria
Magnis‘ Buch
„Gott braucht
dich nicht“ ist
erschienen im Ro-
wohlt Verlag, hat
240 Seiten und
kostet 16,95 Euro.
ISBN 978-3-498-
06406-8. Es ist in
jeder Buchhand-
lung erhältlich.
Meine alte
Wut auf
Gott habe
ich in der
Bibel wieder-
gefunden.
Und ich
habe
dort auch
gelesen, wie
Gott einem
Menschen
ge antwortet
hat, als der
ihn fragte,
warum er
so leiden
müsse.
Nicht nur ein
IMPRESSUM
Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@ Campus-D.de, Internet: Campus-D.de
Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith WesthoffDruck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem PapierErscheinungsweise: vierteljährlich
Bezug: Schutzgebühr 1,70 Euro. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förder-kreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Daten verarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittel-hessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00 IBAN: DE 30 5139 0000 0050 1688 08BIC: VBMHDE5F
Anzeigenverwaltung: Hauke Burgarth, Tel. (0641) 975 18-64, Hauke.Burgarth@ Campus-D.deVertrieb: Campus für Christus
Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustra tionen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Cover: istockphotoCampus für Christus versteht sich als Missions-bewegung mit den Schwer-punkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe.
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s ist Abend – schon ein paar Jahre her – und ich fah-
re mit dem Fahrrad in Mainz die fast leere Kaiserstraße
hinunter. Auf Höhe der Christuskirche überfällt es mich
und ich muss niesen. Laut niesen. Genau in diesem Moment
fällt die Fontäne des großen Springbrunnens nebenan in sich
zusammen und die Beleuchtung auf dem Platz vor der Kir-
che erlischt. Nach meinem ersten Schrecken und dem Impuls
„Das hab ich nicht gewollt …“ schaue ich auf die Uhr. Aha,
22 Uhr. Sie haben abgeschaltet – wie jeden Abend.
An dieses kleine Erlebnis musste ich denken, als ich mich mit dem Thema „Gott ist anders“ beschäftigt habe. Es erscheint mir symp-tomatisch für unsere menschliche Sehnsucht, ursächliche Bezüge und Zusammenhänge herzustellen, selbst da, wo keine sind. Die Psychologie bezeichnet das als „magisches Denken“. Eine für Kin-der völlig normale Vorstufe des späteren rationalen Denkens. Na-türlich sind Sie und ich als vernünftige Erwachsene längst darüber hinaus. Besonders, was unseren Glauben betrifft, unser „Wissen“ von Gott. Oder etwa nicht?
Was weiß ich eigentlich von Gott?
Über diese Frage denken hauptsächlich zwei Gruppen von Men-schen nach. Zum einen die Theologen. Einige von ihnen freuen sich daran, dass Gott sich in Christus festgelegt hat, uns nahe ge-kommen, unser Freund geworden ist. Andere haben Angst davor, dass er in vorschneller Vertraulichkeit auf die menschliche Ebene herabgezogen und zum guten Kumpel verharmlost wird. Für sie ist Gott zunächst einmal der ganz Andere, Unfassbare. „In Jesus er-wehrt sich Gott aller zudringlichen Vertraulichkeit, aller religiösen Unverschämtheit“, unterstreicht Karl Barth diesen Standpunkt.
Zum anderen denken diejenigen über Gott nach, die gerade eine Krise durchmachen. Vielleicht „wussten“ sie schon immer, dass Gott da ist. Dass er Gebet hört. Dass er heilt. Aber jetzt sind sie in einer Situation, wo es schön wäre, das auch konkret zu erle-ben – und Gott scheint zu schweigen. Im Gegensatz zur rein theo-logischen Diskussion wird die Frage nach Gott hier existenziell.
Die Frage, ob Gott so ist wie gedacht oder ganz anders, lässt sich gerade vor diesem Hintergrund nicht mit ein paar Bibelversen oder wohlmeinenden Worten abtun. Was nicht heißt, dass die Bi-bel hier keine Rolle spielt. Im Gegenteil. Sie hilft uns zu Maßstäben und Informationen, die über unsere eigenen Meinungen und Er-fahrungen hinausgehen.
Mut zur Lücke
Die Bibel enthält jede Menge Aussagen über Gott. Natürlich. Pau-lus unterstreicht diese, indem er festhält: „Was man von Gott er-
kennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.“ (Römer 1,19 – Lutherübersetzung) Er macht damit deutlich, dass Gott sich offenbart, sich zeigt, sich greifbar macht, und gleichzeitig, wie abhängig wir davon sind, dass er sich zeigt. Dabei sagt dieser Vers nichts darüber, dass die Aussagen der Bi-bel über Gott annähernd vollständig wären. Im Gegenteil. An an-derer Stelle ergänzt Paulus dieses Bild: „Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel, dann aber wer-den wir alles in völliger Klarheit erkennen. Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt.“ (1. Korinther 13,12)
Ich erkenne also nur manches? Und vieles zeigt mir Gott gar nicht? Ja, genau. Vor diesem Hintergrund fällt es mir etwas leichter, das Thema „Gott ist anders“ anzugehen. Erwarten Sie bitte kei-ne vollständige Abhandlung – Gott selbst bietet keine Vollständig-keit. Erwarten Sie auch keinen wasserdichten theologischen Dis-kurs – ich bin kein Theologe. Aber ich lade Sie ein, mit mir darüber nachzudenken, wie zuverlässig, greifbar, fassbar Gott ist. Meine Behauptung ist: Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.
Die dunkle Nacht der Seele
Ich bete für einen Parkplatz, für eine Arbeitsstelle, für einen Ehe-partner – und scheinbar hört Gott. Jedenfalls finde ich, was ich su-che. Und ich fühle mich gut dabei: Gott ist mir sehr nah.
Ich bete noch einmal, doch meinen Parkplatz bekommt ein an-derer, ich werde doch arbeitslos, und verheiratet bin ich zwar, doch meine Ehe ist gerade dabei, in die Brüche zu gehen – scheinbar war Gott anderweitig beschäftigt. Jedenfalls läuft alles schief. Und ich fühle mich schlecht dabei: Gott ist weit weg.
Jetzt kann ich den Fehler bei mir suchen. Habe ich zu wenig ge-betet, geglaubt? Mag sein. Aber mit diesem Generalverdacht hel-fe ich weder mir noch all den anderen, die ähnliche Erfahrungen machen. Ich kann den Fehler auch bei Gott suchen: „Wenn du so handelst, Gott, dann will ich nichts mehr mit dir zu tun haben.“ Oder ich kann realisieren, dass ich diese Schwierigkeiten weder mit meinem Handeln noch mit Gottes Wesen erklären kann, dass sie aber trotzdem da sind und Gott sie nicht auf Knopfdruck abstellt. Gott scheint wirklich der ganz Andere zu sein.
Dabei fallen mir Menschen der Bibel ein wie Hiob. Gott selbst unterstreicht dessen herausragende Gerechtigkeit. Trotzdem er-fährt Hiob in den sprichwörtlich gewordenen „Hiobsbotschaften“, dass er alles verloren hat: Besitz, Familie und schlussendlich die eigene Gesundheit. Für den Fall, dass er sich in seinem Unglück nicht selbst genug anklagt, stellen seine Freunde noch einmal ganz klar: „Hör mir zu! Ich bin mir sicher, dass Gott dich weit weniger hart straft, als du es verdient hast!“ (Hiob 11,6) Stellt Gott das
Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.
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F O T O : C L A U D I A D E WA L D
richtig? Nein, als er Hiob endlich antwor-tet, antwortet er ihm nicht, er fragt nur: „Wo warst du, als ich die Grundfesten der Erde legte?“ (Hiob 38,4) Schließlich reha-bilitiert Gott Hiob, aber eine Erklärung be-kommt dieser nicht. Durch die ganze Bibel und die Kirchengeschichte hindurch be-gegnen wir immer wieder Menschen, die in besonderer Weise in die Tiefe geführt wer-den – und keiner von ihnen hatte darum gebeten. Erstaunlicherweise haben viele das widerspruchslos hingenommen. Oder es irgendwann akzeptiert, ohne Gott dafür die Schuld zu geben. Da ist der Mystiker Johannes vom Kreuz, der im Gefängnis sei-ne „dunkle Nacht der Seele“ erlebte – eine Erfahrung, die seinen Glauben entschei-dend prägte. Oder Mutter Teresa, die nach einer klaren Gottesbegegnung und Beru-fung in ihre Arbeit hinein jahrzehntelang nur „Funkstille“ erfuhr und trotzdem wei-terarbeitete.
All diese Erfahrungen (wahrscheinlich können wir einige von Ihren und meinen dazunehmen) zeigen uns kein Bild eines lieben, harmoniebedürftigen, immer lä-chelnden Gottes: Gott ist nicht so lieb, wie ich dachte. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Gottes Anderssein betrifft ge-nauso seine Liebe.
Liebe, die alle Konventionen sprengt
Dass Gott manchmal ganz anders ist, als ich ihn erwarte, beschränkt sich nicht nur auf unverständliche Schwierigkeiten. Seine Liebe wirkt manchmal genauso „anders“. Da denke ich, dass Gott sich und seine Lie-be festgelegt hat, und ich sie ein Stückweit begreifen kann, doch im nächsten Atem-zug hat er die Grenzen, die ich eben noch zu sehen glaubte, erweitert. Und dies gilt nicht nur für „Nebenschauplätze“ – es be-rührt zentrale Aussagen der Bibel, zum Bei-spiel zur Rettung des Menschen.
Umgang mit Schuld ist eines der zentra-len Themen der Bibel. Gerade im 3. Buch Mose wird an der Vielzahl und dem Detail-reichtum von Schuldbeschreibungen, Ver-fahrensregelungen, Opfern und Geboten deutlich, dass Gott das Thema Schuld sehr ernst nimmt – und dass es für uns Men-schen (über)lebenswichtig ist, das auch zu tun. Ein Beispiel ist das Sündopfer: „Wenn jemand aus dem Volk unabsichtlich gegen ein Gebot des Herrn verstößt und so schul-dig wird, soll er – sobald er auf seine Sünde aufmerksam gemacht wird – eine fehlerlose Ziege als Opfergabe für seine Sünde brin-gen. […] Auf diese Weise wird der Priester Wiedergutmachung für diese Person schaf-
fen und ihr wird vergeben werden.“ (3. Mose 4,27-28.31) Je nach Verantwortungsgrad der betroffenen Person musste das Tier auch größer sein. Aber es wird ganz klar herausgestellt, dass bei diesem Opfer Blut vergossen werden muss. Einige Kapitel später wird be-tont: „Denn das Leben eines jeden Geschöpfes ist in seinem Blut. Ich habe euch das Blut gegeben, damit ihr dadurch Wiedergutma-chung für eure Sünden bewirken könnt. Das Blut bringt euch Wie-dergutmachung, weil das Leben in ihm ist“ (3. Mose 17,11), und das Neue Testament übernimmt diesen Ansatz, indem es ihn auf Christus und seinen Tod am Kreuz bezieht: „Letztlich können wir sagen, dass nach dem Gesetz fast alles durch Besprengung mit Blut gereinigt wurde. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung der Sünden.“ (Hebräer 9,22, vgl. 1. Petrus 1,19)
o weit, so gut. Egal, was wir von der Praxis dieser Tieropfer halten: Die Regelung ist eindeutig. Nur Gott hält sich nicht unbedingt daran. Denn zu diesen sehr zentralen Opfern
und dem Bild auch von unserer Versöhnung schafft Gott selbst Ausnahmen. Er nimmt einen Menschen in den Blick, der arm ist, und sagt: „Wer sich kein Schaf oder keine Ziege leisten kann, soll dem Herrn zwei junge Turteltauben oder zwei andere junge Tau-ben als Wiedergutmachung seiner Sünde bringen“ (3. Mose 5,7) und fährt fort: „Wer sich [auch die nicht] leisten kann, soll einen Krug feines Mehl (eineinhalb Kilogramm) als Opfergabe für seine Sünde bringen.“ (V.11)
Dabei geht es nicht um den finanziellen Unterschied. Ein Stier kostet heute gut und gern 2.000 Euro. Anderthalb Kilo Mehl nicht einmal 70 Cent. Viel entscheidender ist aber, dass Gott hier schein-bar ein biblisches Prinzip opfert, um einen Menschen zu retten. Und das ist etwas, was er vielfach wiederholt. Ein sehr bekann-tes Beispiel ist das Gebot: „Ammoniter oder Moabiter und ihre Nachkommen dürfen nicht einmal in der zehnten Generation in die Versammlung des Herrn aufgenommen werden; sie sollen nie aufgenommen werden.“ (5. Mose 23,4ff) Trotzdem wird eine der bekanntesten Frauenfiguren der Bibel, die Moabiterin Ruth, nicht nur aufgenommen, sondern Urgroßmutter Davids und Vorfahrin von Jesus.
Allerdings ist diese unkonventionelle Gnade doch nicht so an-ders, so unerwartet. Genau deshalb hadert der Prophet Jona mit Gott: „Ach Herr, habe ich das nicht schon gesagt, bevor ich von zu Hause aufbrach? […] Ich wusste, dass du ein gnädiger und barm-herziger Gott bist, dass du geduldig und voller Gnade bist, weil du das Unheil bedauerst.“ Ja, Gott ist anders. Er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.
Beliebig? Nein, gnädig!
Offensichtlich ist Gott zu groß für die Schubladen, in die ich ihn gern stecken möchte. Das wird daran deutlich, dass er mir begeg-net, mir hilft, aber nicht in jedem Fall sein Handeln erklärt. Und es wird daran deutlich, dass Gott sich offenbar die Option offen hält, Menschen zu retten, die ich nicht retten würde, durch Wege, die ich nicht gehen würde. Ist Gott anders? Oh, ja! Er ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.
GOTT ISTANDERS?
Hauke Burgarth kennt Gott seit vielen Jahren.
Aber gerade lernt er ihn wieder ganz neu und
von ganz anderen Seiten kennen als bisher.
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In der nächsten Impulse wird
es um das Thema Kommuni-
kation gehen. Darum, wie Gott
mit uns redet. Darum, wie wir
seine Botschaft in unserer Um-
gebung verständlich und re-
levant weitergeben können.
Denken Sie mit uns gemein-sam nach, wie das auch krea-tiv-künstlerisch möglich ist?
„Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu ei-ner Quelle werden, die unaufhör-lich fließt, bis ins ewige Leben.“ ( Johannes 4,14)
Nehmen Sie bitte diese Aussa-ge von Jesus und setzen Sie sie in Ihrem Stil um:
Malen Sie.
Gestalten Sie eine Anzeige
dazu.
Verfassen Sie einen Kurztext.
Fotografieren Sie.
Tun Sie das, was Sie gut kön-
nen und gern machen, um den
Inhalt dieses Verses für heute
zu kommunizieren. Einzige Be-
dingung: Das Ergebnis sollte
druckbar sein.
Die gelungensten Entwürfe wer-den wir in der nächsten Impulse vorstellen. Darüber hinaus bekom-men alle, die sich mit ihren Wer-ken beteiligen, ein Dankeschön.
ANDERS?
LESERAKTION
Sie sind gefragt
Was haben Sie in Bezug auf das Thema „Gott ist
anders“ auf dem Herzen? Diese Frage haben wir
Ihnen in der letzten Impulse gestellt. Eine Ant-
wort finden Sie hier …
Der „liebe“ Gott
In meinen Studienjahren lernte ich etwas über katholi-sche Mystiker wie Johannes vom Kreuz, die Erlebnisse mit Gott auch als „dunkel“ beschrieben: Als gläubige Menschen erlebten sie eine Gottesferne, die wie eine „dunkle Nacht“ für sie war. Und natürlich waren mir auch Jesu Worte am Kreuz „Mein Gott, warum hast du mich verlassen …?“ bekannt. So etwas liest man und denkt dann „Hm, nicht so schön …“ Dass Gott sei-nen Menschen auch schweres Leid zumuten kann, war mir bewusst, trotzdem hatte ich lange die Vorstellung von einem „lieben Gott“, der mich liebt (was ja auch stimmt!) und mich deshalb sicher durchs Leben führt (möglichst auf ebenen Bahnen).
Persönlich wurde dies für mich erschüttert, als ich nach der Geburt unseres Sohnes schwer erkrankte und für einige Monate „ausfiel“. Anstatt mich über unseren Kleinen zu freuen und das Glück der Mutterschaft zu genießen, verbrachte ich die Zeit in einem Kranken-haus. Meine Eltern versorgten in dieser Zeit unser Kind. Was soll das, dachte ich immer wieder. Das passt nicht. Warum muss ich und unsere kleine Familie da durch? Warum, warum, warum …? Ist das ein „lieber Gott“, der so etwas zulässt? Die alte Theodizee-Frage, warum Gott Leid zulässt, die Theologen seit Jahrhunderten be-schäftigt, traf mich ganz konkret.
Viele Fragen und kaum Antworten. Gott ist und bleibt immer größer als unsere Vorstellung. Oft ist diese auch durch Erziehung und Prägung verzerrt und falsch. Manchmal rückt eine Lebenserfahrung wie bei mir ein paar falsche Vorstellungen zurecht, manchmal zerbricht auch ein Kinderglaube. Die Bibel muss uns dann korri-gieren. Hoffentlich sind dann auch Glaubensgeschwis-ter da, die uns im Gebet tragen und sich um uns küm-mern. Ich konnte dies erfahren. Dann wächst nach und nach wieder Vertrauen zu unserem lieben Vater im Him-mel. An solchen Brüchen im Leben kommt keiner vor-bei. Manchmal bleibt nur noch ein verzweifeltes oder wütendes (aber wenigstens ehrliches!) Klagen vor Gott. Was ich weiß: Gott lässt uns nie allein. Die Geschichte von den „Spuren im Sand“ mag für viele abgedroschen klingen, aber sie ist wahr. So unverständlich Gott auch handeln mag, so verwirrend unser Leben auch verläuft, Gott bleibt bei seinen Kindern. Davon spricht die Bibel auf jeder Seite, davon zeugen viele Gläubige vor uns. Dabei können Gefühle täuschen und viele Fragen of-fenbleiben.
S.A.
LESERBRIEFE
Bitte schicken Sie Ihre Kreationen bis spätestens 25. November im Original oder per E-Mail in möglichst guter Auflösung an Campus für Christus, Redaktion Impulse, Am Unteren Rain 2, 35394 Gießen bzw. an [email protected].
Sind Sie kreativ? Dann werden Sie es doch für Impulse!
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Impulse: Obwohl der Begriff
„Seelsorge“ im Grunde gut
auf den Punkt bringt, worum
es geht, finden manche den
Begriff abschreckend. Gibt es
einen besseren?
Claudia Mißbach: Nicht wirk-lich. Ich finde den Begriff auch zu kurz gefasst, weil es eben nicht nur um die Seele des Menschen geht. Es geht um Gefühle, Gedanken, den Wil-len, Motivationen und Ziele. Es geht sogar um unseren Kör-per und natürlich auch um die geistlich-spirituelle Dimension.
Das ist recht viel. Was be-
schäftigt die Menschen, die zu
dir kommen, am meisten?
Die einen kommen, weil sie sich nach Veränderung sehnen. Sie stecken in persönlichen Nöten und brauchen Hilfe. Die zweite Gruppe will lernen, wie sie an-deren besser helfen kann.
Kannst du ihnen dann helfen?
Mein Verständnis von Seelsorge ist, dass der eigentliche Seelsor-ger Jesus ist und ich Hilfe leis-te, dass Menschen durch die Be-gegnung mit ihm Veränderung erleben. Es gibt die sogenann-ten „Lebensverhinderer“, Din-ge oder Umstände, die uns hin-dern, das Leben zu leben, das Jesus verheißen hat. Ich hel-fe, sie zu entdecken, zu benen-nen, zu sortieren. Im gemein-samen Gebet bringen wir alles vor Jesus und erwarten dann sein Handeln.
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INTERVIEW
Seelsorge erleben und lernen Mit Claudia Mißbach im Gespräch
Es gibt keine Tabus für sie, jedenfalls nicht, was die Inhalte von Gesprächen angeht. Über alles kann geredet, alles darf
gesagt werden. Seit fast 30 Jahren ist Claudia Mißbach im Bereich Seelsorge tätig. Seit 1990 ist sie Mitarbeiterin bei
Campus für Christus und begleitet Menschen auf ihrem Weg durchs Leben.
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Und er handelt?
Ja. Wir erleben, wie er Schuld vergibt, Bindungen löst, Neuorientie-rung, Zuwendung, Ermutigung, Liebe schenkt und seelische Verletzun-gen heilt. Da bleiben wir aber noch nicht stehen. Das Erlebte soll ja ins Leben integriert und neues Denken eingeübt werden.
Kannst du uns ein Beispiel geben?
Das Thema Selbstwert. Viele leiden unter einem geringen Selbstwertge-fühl, was sie in vielen Bereichen ihres Lebens hemmt. Im Kurs schauen wir uns konkrete Lebensabschnitte an. Oft entdecken die Teilnehmer klar zu benennende Verletzungen, falsche Denkmuster, krankmachen-de Gottesbilder usw. Im Einzelgespräch wird das konkret auf den Punkt und in einem Gebet zu Jesus gebracht. Viele sind danach wirklich frei. Dann geht es weiter, dass sie ihre wahre Identität entdecken.
Man muss nicht Christ sein, um andere seelsorgerlich zu betreuen.
Das tun mittlerweile auch viele andere. Gibt es einen zentralen Unter-
schied zwischen christlicher und anderer Seelsorge?
Ich bezeichne es lieber als biblische Seelsorge, und der Unterschied ist, dass wir die entscheidende Hilfe von Jesus erwarten und nicht vom Seelsorger. Biblische Seelsorge hat nichts mit Zauberei oder Schnellre-zepten zu tun, sondern gehört in den Prozess der Jüngerschaft. Chris-ten sind unterwegs mit Jesus und verändern sich dabei. Wir werden freier, erfüllter, glücklicher und immer wieder „erneuert“. Ein ganz nor-maler geistlicher Prozess.
… der aber, wenn wir ehrlich sind, nicht immer so nahtlos funktio-
niert.
Natürlich gibt es auch Zeiten der Stagnation. Auch Verzweiflung, Hoff-nungslosigkeit, Not oder Ohnmacht sind im Leben von Christen zu fin-den. Hier setzt dann die Seelsorge mit Gespräch und Gebet an.
Kann jeder Christ Seelsorge anbieten? Sollte es sogar jeder tun? Ja, das kann im Grunde jeder. Wer sich Zeit für den anderen nimmt, zu-hört, mitfühlt, da ist, ist in der Seelsorge tätig. Ich rede hier von einer seelsorgerlichen Haltung, die jeder haben kann: achtsam sein und da-bei Jesus groß machen. Und ja, ich denke, jeder Christ ist dazu beauf-tragt, auch wenn manche mehr und andere weniger dafür begabt sind.
Gib uns bitte einen ganz kurzen inhaltlichen Abriss deiner Seminare.
Im Grundkurs „Seelsorge erleben und lernen“ widmen wir uns zunächst den Ursachen vieler Nöte. Themen wie falsches Selbstbild, krankma-chende Gottesbilder, Schuld und Schuldgefühle, Befreiung von Bindun-gen, Vergebung und Vergeben kommen in Referaten zur Sprache. Die Teilnehmer erhalten Hilfen zur Selbstreflexion und Anleitungen für den Gebetsdienst, was in den Praxiszeiten gleich angewendet wird.
Für wen ist das Aufbauseminar geeignet?
Für alle, die mehr lernen wollen. Hier steigen wir thematisch mit ty-pischen Alltagsnöten ein: Beziehungskrisen, Ablehnung, Erschöpfung, Leid in den verschiedenen Formen, Ängste. An dem Aufbauseminar nehmen oft Teilnehmer aus den bisherigen Grundkursen teil, aber es ist auch möglich, ohne Grundkurs das Aufbauseminar zu besuchen. Insge-samt liegt beim Aufbauseminar der Schwerpunkt mehr auf dem „Ler-nen“ von Seelsorge. Die Erfahrung, dass es nicht um „Rat geben“ geht, sondern darum, gemeinsam mit dem Hilfesuchenden zu Jesus zu gehen und dort Hilfe zu erwarten, ermutigt und setzt frei. Wenn noch mehr Christen Seelsorge in den Blick bekämen und auch in unseren Hauskrei-sen mehr seelsorgerliches Handeln praktiziert würde – das wäre super.
Neue Seminartermine
Infos zu den kommenden Seelsorgesemi-
naren finden Sie auf Seite 22.
.
Alles, was in den Seminaren persönlich zur Sprache kommt, wird von den Mitarbeitern ver-traulich behandelt. Claudia
Mißbach hat drei Teilnehmer ge-fragt, ob sie für die IMPULSE selber ein paar Worte über ihre Erfahrungen schrei-ben.
„Als Jugendliche habe ich oft daran gedacht, mich umzubrin-gen. Als ich mit Mitte zwanzig
ein Auto bekam, hatte ich oft den Gedan-ken, ich solle gegen den nächsten Baum oder in den Gegenverkehr fahren. Ich dachte, das sei normal. Im Seelsorgesemi-nar lernte ich, dass ich als Jugendliche ‚den Tod eingeladen’ hatte. Gemeinsam mit meiner Seelsorgerin löste ich mich vor Gott von dieser Bindung. Seitdem habe ich nie wieder solche Eindrücke gehabt.“
„Die Seelsorgewoche war für mich das Aha-Erlebnis. Schon sehr lange trug ich eine Last mit mir herum. Oft hatte ich versucht, sie mit Gottes Hilfe loszuwerden, was leider nie ganz gelang. Im Einzelgespräch habe ich Liebe und Heilung durch Gott erfahren. Innerhalb weniger Minuten war meine Last weg. Ich fühlte mich erleichtert und unend-lich froh.“
„Ich habe für die Heilung verschiedener ge-sundheitlicher Belange für mich beten las-sen. Während des Gebetes kam mir noch mein Buckel in den Sinn, den ich im Stillen auch noch nannte. Währenddessen wurde weiter um die Wiederherstellung der gött-lichen Ordnung meines Körpers gebetet. Wieder zurück auf meinem Platz verspür-te ich nach etwa drei Minuten eine wach-sende Kraft in meinem Oberkörper und bemerkte, wie sich der obere Teil meiner Wirbelsäule Stück für Stück aufrichtete und sich meine Schulterblätter nach hinten zo-gen. Die Kraft ließ nach einiger Zeit nach, doch das Aufgerichtetsein der Wirbelsäule blieb. Dieses Handeln Gottes war für mich eine Bestätigung, dass ich für Gott wert-voll bin, und ein guter Anfang, diesen Wert auch nach außen zu leben.“
erlebt und erzählt
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Israel. In den säkularen Medien do-
miniert die Krisenberichterstat-
tung: Es geht um den Umgang mit
Palästinensern, um Terror, Bomben,
Sicherheitszäune und darum, wer mit
welchem Recht und in welchem Kon-
text wem Unrecht getan hat. In der
frommen christlichen Szene dage-
gen herrschen oft romantisierte Vor-
stellungen vom Heiligen Land vor, als
könnte man sich Gott hier auf jedem
Quadratzentimeter besonders nahe
fühlen.
Trotzdem spielt sich in Israel normales All-tagsleben ab, und spürbar ist das an der Uni: Hier wird an manchen Stellen kosche-res Essen ausgegeben. Vor der Mensa steht man verschleiert oder im Minirock herum, mit Kippa oder barhäuptig, ohne aufzufal-len. Es gibt Partys, studentische Ini tiativen und Freizeitangebote wie an jeder deut-
schen Uni auch. Araber und Juden stu-dieren zusammen – ohne nennenswer-te Spannungen. Internationale Studenten, auch Deutsche, werden mit Austausch-programmen gezielt angeworben. Sie ge-hen unbefangener miteinander um als vo-rige Generationen, für die die Frage nach der historischen Schuld Deutschlands stär-ker im Vordergrund stand.
Alles ist politisch und religiös
Weil gerade auch im Alltag Politisches und Religiöses immer obenauf liegen, erreichen Gespräche über weltpolitische und religi-öse Fragen in Israel schnell eine existen-zielle Dimension, wie wir sie in der Studen-tenarbeit in Deutschland kaum je erleben.
2004 fand das erste Sommerprojekt in Israel statt, seit 2009 jedes Jahr ein- bis mehrwöchige Reisen. Es waren nicht die typischen Touristenreisen mit dem Be-such biblischer Stätten; dafür gibt es ge-nügend andere christliche Anbieter. Auf dem Programm standen stattdessen vor
allem Gespräche am Strand, wo religiöse und säkulare Juden, Muslime und Touristen aufeinandertreffen, und Treffen mit Holo-caust-Überlebenden. Das alles waren gute Erfahrungen, immer mehr kristallisierte sich aber in den letzten ein, zwei Jahren heraus, dass die Studentenarbeit von Campus für Christus einen anderen, besonderen Auf-trag in Israel sieht: an der Universität mit Studenten langfristige Beziehungen aufzu-bauen – zu gläubigen und säkularen Juden, zu anderen Christen, zu Muslimen …
Ein Beitrag zu Verständigung und
Versöhnung
„Viele Konflikte ergeben sich ja daraus, dass man den Glauben und die Welt-anschauung der anderen nicht wirklich kennt, weil man sich nie damit auseinan-der gesetzt hat“, meint Thomas* aus Ber-lin, der 2009 und 2011 bei den Projekt-reisen dabei war und nun für ein Studium nach Israel gehen wird. „Ich glaube, dass wir einen echten Beitrag zur Verständigung und Versöhnung leisten, wenn wir einfach mit den Menschen leben und sie in ihrer Lebenssituation und ihrem Glauben ernst nehmen“, ist Thomas überzeugt, den das interreligiöse, internationale und interkul-turelle Klima reizt, in das er sich nun be-gibt. „Natürlich hoffe ich, dass einige ein anderes Bild von ‚Jeshua’ bekommen. Aber in jedem Fall ist es gut, wenn Verantwor-tungsträger von morgen sich schon heu-te als Studenten mit diesen Fragen ausein-andersetzen. Wie sollen sie sonst mit den Konflikten klarkommen, mit denen sie es in ihrem Land zu tun haben?“ Heute die Ver-antwortungsträger von morgen prägen – das ist das Kerngeschäft dessen, was Cam-pus für Christus weltweit ausmacht, ob in Deutschland oder Israel.
Ulrich Täuber, Andrea Wegener
*Name geändert
Weitere Infos unter [email protected].
Religion ist allgegenwärtig und das Gespräch darüber normal.
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Auf dem Campus in Israel Jenseits von Romantik und Krisenmanagement
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So richtig konnte sie sich nicht vorstellen, was da in Ungarn auf sie zukommen würde. Zwei Wochen lang beten – das
könnte langweilig werden, oder? Wurde es nicht. Almut Siebel war Mitarbeiterin im Gebetsteam des „Crescendo Sum-
mer Institute of the Arts“. Die jährlich stattfindende Konferenz wird von Crescendo veranstaltet, der Musikerarbeit von
Campus für Christus, und mittlerweile von bis zu 300 Studenten, Lehrern und Volontären aus ca. 30 Ländern besucht – alle
aus dem Metier der klassischen Musik.
Klangfetzen der Oper „Don Giovanni“ dringen in den Gebets-raum. Während die Musiker und Sänger diverse Aufführun-gen und Stücke proben, sind die Beter im Gespräch mit Gott.
Alle Anliegen und Sorgen, mit denen sich die Konferenzteilnehmer zuvor vertrauensvoll an das Gebetsteam gewandt haben, werden nun vor Gott gebracht. Oft kristallisieren sich dabei „Tagesthemen“ heraus: Konkurrenzdenken kontra gemeinsames Arbeiten, Beziehun-gen, Einheit oder Perfektionismus. Themen, die das Team auch am eigenen Leib erfahren hat. Am meisten Freude macht es Almut, sehr konkret und persönlich für Einzelne zu beten. Nachdem Studenten oder Lehrer einen Termin ausgemacht haben, gehört ihnen für etwa eine Stunde die ungeteilte Aufmerksamkeit des Gebetsteams. Erst wird gehört, was den Suchenden bewegt, dann wird gehört, was Gott ihnen sagen möchte.
Musiker „ticken“ wie alle anderen
Aber warum suchen Musiker überhaupt jemanden, der mit ihnen be-tet? Nach ihrer Erfahrung in Ungarn kann Almut natürlich kein all-gemeines Urteil fällen, aber sie hat den Eindruck, dass die Frage eher lauten müsste: „Warum sollten sie nicht?“. Letztlich „ticken“ sie ja nicht anders als andere Menschen auch – Profi hin oder her. Das Ge-fühl der eigenen Machtlosigkeit, Hilfsbedürftigkeit, die Frage nach Jobsuche oder Depressionen: All das sind Themen, die während der Konferenz bewegt und durchbetet werden. Immer wieder wird den Vorurteilen Gottes Wahrheit entgegengehalten: „Du bist wertvoll“ und „Gott wirbt um dich“. Und ein paar Mal gibt es nicht nur in Un-garn Grund zum Jubeln, sondern auch ein Fest im Himmel, als sich nämlich einige Musikerinnen und Musiker für ein Leben mit Jesus entscheiden.
„Wenn man zwei Wochen lang andere ermutigt, sinken diese Wahrheiten auch tiefer in das eigene Herz“, dies ist eine der positi-ven Erfahrungen, die für Almut geblieben sind. Sie kennt die inne-ren Lügen, die einen klein machen wollen, aus dem eigenen Leben. Doch sie sind nicht wahr, und Almut ist neu ermutigt, diese Lügen zu identifizieren und ihnen nicht zu glauben.
Crescendo Summer Institute of the Arts – das bedeutet qualifiziertes
Instrumental training, hochkarätige Konzerte, aber auch tiefe Begegnungen
mit Gott.
Almut Siebel ist Leiterin der Personalabteilung von Campus für Christus. Vorher war sie über 12 Jahre lang auch für den Bereich Außenmission verant-wortlich und ist in dieser Eigenschaft viel in der Welt herumgekommen.
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CRESCENDO
Zum Beten nach Ungarn Erfahrungen bei einem zweiwöchigen Gebetseinsatz
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Als ich vor fünf Jahren begon-
nen habe, bei der Schulran-
zenaktion von GAiN mitzuhel-
fen, war einer der Hauptgründe dafür,
dass ich mit meinen Händen etwas für
andere Menschen tun wollte. Etwas,
das ich sehen und fühlen konnte, das
meinen praktischen Fähigkeiten ent-
sprach.
Wir hatten bereits zwei Patenkinder in der „Arche Noah“ in Uganda, die wir regelmä-ßig finanziell unterstützen. Ich war aber auf der Suche nach mehr. Eines Tages las ich ei-nen Artikel über die Schulranzenaktion, der mich zwar ansprach, mir aber zugleich das Gefühl gab: Das kannst du sowieso nicht. Der Gedanke an die Aktion ließ mich aber nicht los. Ich betete mit unserem Gebets-kreis darüber und entschloss mich, direkt bei der Leitung der Schulranzenaktion an-zurufen. Am Ende des Gesprächs konnte GAiN eine neue Sammelstelle verbuchen: bei uns in Hemsbach an der Bergstraße.
„Ich kann das nicht“Auch mit Schulranzen kann man über seinen Schatten springen
Erstaunt über mich selbst und meinem Mut, bekam ich es gleich wieder mit der Angst zu tun. Es entspricht leider meinem Naturell, regelmäßig Angst vor der eige-nen Courage zu bekommen. Ich legte Gott die Sache erneut hin, und nach und nach wuchsen mit Unterstützung von GAiN mein Selbstvertrauen und meine Fähigkei-ten im Umgang mit Menschen. Vor allem spürte ich im Laufe der Jahre deutlich den Segen, den Gott auf „unsere“ Schulran-zenaktion legte. Es gab viele Begebenhei-ten, wo wir Gott erlebten, z.B. als er uns punktgenau die fehlenden Scheren „lie-ferte“ oder auf wundersame Weise Men-schen berührte, die uns Spendengelder zu-kommen ließen. Ich staune bis heute, wie Gott immer wieder die Dinge ineinander fügt.
Mit der Zeit wuchs mein Wunsch, ein-mal selbst in ein Land zu reisen, in dem unsere Schulranzen an arme Kinder ver-teilt werden. Im August 2012 war ich dann zum ersten Mal in Lettland. Mit einer Trup-pe von fünf anderen ehrenamtlichen Sam-
Happy Birthday –
Zehn Jahre Schulranzenaktion
Klaus Dewald, Leiter von GAiN, war auf
der Suche nach einer Idee. Immer wieder
traf er Menschen, die mehr tun wollten,
als gebrauchte Kleider oder andere Hilfs-
güter zu sammeln. Eines Tages brachte eine
Nachbarin einen leeren Schulranzen zu
Klaus Dewald und fragte, ob GAiN so etwas
brauchen könnte. GAiN konnte! Dies war
die Geburtsstunde der Schulranzenaktion.
Heute verfügt GAiN über ein Netzwerk von
184 Sammelstellen in ganz Deutschland, in
denen zahlreiche ehrenamtliche Helfer dafür
sorgen, dass gebrauchte und mit neuem
Schulmaterial gefüllte Schulranzen ins Gie-
ßener Lager und von dort in die Projektlän-
der gelangen.
Projektreferentin für die Schulranzenaktion:
Anne-Katrin Loßnitzer,
Tel. 0641-97518-29 oder
melstellenleitern und dem Leitungsteam der Schulranzenaktion haben wir gefühl-te 1.000 Schulranzen geputzt, markiert, geladen, geschleppt und verteilt, und da-bei haben wir zusammen gebetet und ge-lacht. Die Bilder der Familien, die wir be-sucht haben, werde ich nicht vergessen. Manche lebten unter menschenunwürdi-gen Verhältnissen und besaßen dennoch eine große Fröhlichkeit und einen Zusam-menhalt innerhalb der Familie. Aber das sollte noch nicht alles sein. Dieses Jahr konnte ich zum zweiten Mal am Lettland-einsatz teilnehmen. Gott traute mir wieder einmal mehr zu als ich mir selbst: Zusam-men mit meinem Mann übernahm ich die Co-Leitung dieser Reise. Mit unserer tollen Gruppe konnten wir 760 Schulranzen an lettische Kinder verteilen. Ich schätze mich glücklich, weil ich so an Gottes Hand neue Schritte wagen darf.
Kirsten Leib
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GLOABAL AID NETWORK
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Sommerprojekte sind das Beste, was wir anbie-
ten.“ Seit Jahren hatte Katie Holland, Mitar-
beiterin von CRU (Campus für Christus USA)
das gehört. Seit fünf Jahren arbeitet sie in Berlin
mit Campus für Christus Deutschland, um Men-
schen den Glauben näherzubringen. Im Sommer
dieses Jahres war sie zum ersten Mal selber auf ei-
nem Sommerprojekt in Kasan, der
Hauptstadt Tatarstans, einer russi-
schen Republik – und sie versteht
nun die Begeisterung über die Som-
merprojekte.
„Es war so leicht, mit den Tataren und Russen ins Gespräch zu kommen. Die Studenten waren nicht nur bereit zu re-den, sondern waren geradezu hung-rig danach, von Jesus zu hören. Die ‚Universiade’ schuf einen einzigartigen Rahmen.“ – Die „Universiade“ ist die Olympiade der universitären Sport-Welt, die alle zwei Jah-re an wechselnden Orten ausgetragen wird. Es war eine wunderbare Gelegenheit, um mit Studenten aus der gan-zen Welt – und diesmal besonders mit solchen aus Kasan – über den Glauben zu reden. Die Atmosphäre in der Stadt erinnerte Katie an eine große Party, und sie weiß allein von 16 Studenten, die den Wunsch geäußert haben, Christus zu folgen.
Während der Sportwochen wurden Mengen von Neu-en Testamenten und DVDs mit Zeugnissen von Sportlern verteilt. Im Anschluss ging es darum, den neuen Gläubigen und Interessierten ein Basis-Jüngerschaftstraining anzubie-ten. Es wurden Kontakte zu Christen vor Ort geknüpft, um zu besprechen, wie diese geistliche Bewegung auch in Zu-kunft fortgesetzt werden kann. Besonders schwärmt Ka-tie von den „Connect“-Gruppen (connect = verbinden). Das sind Kurzschulungen, die mit sechs Treffen einen gu-ten Überblick über den christlichen Glauben geben. Qua-si ein Startschuss. So waren die Connect-Gruppen zentraler Bestandteil des Einsatzes auf der „Universiade“ und kom-men darüber hinaus in ganz Europa zum Einsatz.
Gewinnen, fördern, senden – das Leitmotto der Arbeit von Campus für Christus – ist auch zutiefst Katies Motto. Sie möchte, dass jeder Student jemanden kennt, der Chris-tus nachfolgt – in Berlin wie in Kasan.
Judith Westhoff
In the Summertime …Sport öffnet die Tür in den islamischen Teil Russlands
Zehn Studenten aus zehn
Nationen singen „Amazing
grace“ – natürlich in zehn
Sprachen.
Katie Holland ist begeistert von Jesus und
spricht gern über ihn.
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STUDENTENARBEIT KAZAN
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Sei mutig und entschlossen! Lass
dich nicht einschüchtern, und
hab keine Angst! Denn ich, der
Herr, dein Gott bin bei dir, wohin du
auch gehst.“ (Josua 1,9). Es braucht
schon eine gehörige Portion Mut und
Entschlossenheit, um nach dem Abitur
auf der anderen Seite der Erde zu leben
und zu arbeiten. Genau das hat die
20-jährige Linn Hunsmann gemacht.
Im Juli 2012 ging sie mit Campus für Chris-tus für ein knappes Jahr nach Chile, um Studenten an chilenischen Unis von Jesus zu erzählen.
In insgesamt vier chilenischen Städten ist Campus für Christus in der Studentenar-beit tätig: Temuco, Concepción, Valparaí-so und der Hauptstadt Santiago de Chile. Dort lebte Linn in einer Gastfamilie. Mit ih-rem sechsköpfigen Team, in dem sie sich sehr wohlgefühlt hat, machte sie sich Tag für Tag auf den Weg, um mittels des Sou-lariums, einer Sammlung von Bilderkarten, die den Einstieg in ein Gespräch über Gott erleichtern, mit den Studenten in Kontakt zu kommen. Zugegeben, aller Anfang ist
Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne
Hinter gedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen
wie Linn Hunsmann, Menschen wie Sie.
MENSCH MISSIONAR
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Die eine sät, der andere erntet
auf dem Programm. Linn, die so jeden Mo-nat ein Buch der Bibel durcharbeitete, tat diese Gestaltung ihres geistlichen Alltags richtig gut. Auch in anderen Situationen durfte sie Gott als treuen Versorger erleben und fühlte sich von ihm umsorgt und ge-tragen. So erhielt sie Spendengelder auch von Menschen, die sie gar nicht persönlich angefragt hatte!
Zu ihren weiteren Aufgaben in diesem Jahr gehörte es auch, Deutsch zu unter-richten. Ab Mai gab es für die chilenischen Studenten insgesamt fünf Deutsch kurse. Linn gefiel besonders das Unterrichten und das Vorbereiten des Unterrichts. Übrigens – das Unterrichten hat sie wohl nicht mehr ganz losgelassen. Zurück in Deutschland wird sie ein Lehramtsstudium beginnen. Welches Fach? Spanisch natürlich!
Den eingangs erwähnten Vers aus Josua 1,9 hatte Linn bewusst gewählt, weil er ih-rer Meinung nach gut zum Weggehen ins Auslang passte. Ja, Schritte ins Unbekann-te können beängstigend sein – Linn hat sie mutig und entschlossen mit Gott an ihrer Seite gewagt.
Julia Burda
schwer, und zunächst verstand Linn buch-stäblich nur Bahnhof – doch bereits ein paar Monate und einen Sprachkurs später be-herrschte Linn die Landessprache Spanisch so gut, dass sie allein losziehen konnte. Die fremde Sprache „zwang“ sie gewisserma-ßen dazu, das Evangelium in einfachen Worten und ohne frommes Vokabular wie-derzugeben – eine Fähigkeit, die ihr be-stimmt auch zu Hause in Deutschland in Gesprächen helfen wird.
Gespräche und Deutschunterricht
Die Studenten, die sie traf, waren freund-lich und aufgeschlossen, und Linn war überrascht, dass ihr bereits im ersten Ge-spräch, das sie auf dem Campus führte, ihr Gegenüber sein Herz ausschüttete. Der Einladung zur Studentengruppe oder zum Jugendgottesdienst, so musste Linn jedoch erfahren, folgten nur wenige. „Der eine sät, der andere erntet“, bemerkt sie dazu und fügt an, dass ihr dieses Prinzip in ihrem Auslandsjahr sehr deutlich wurde.
Jeder Tag in Chile begann mit der Aus-richtung auf Gott und sein Wort: eine Stunde Bibellese und anschließendes Aus-tauschen über den Text standen morgens
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Linn Hunsmann war für ein Jahr in Chile.
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Zweimal habe ich Auschwitz be-
sucht“, erzählt der chinesische
Student M. Er war sehr betrof-
fen von dem, was er dort sah und hör-
te. Es ist bemerkenswert, dass M. die-
sen Ort überhaupt besuchte, und nicht
etwa Paris oder Amsterdam, wie es die
meisten anderen tun. M. studierte in
Deutschland Ernährungswissenschaf-
ten, interessiert sich aber auch sehr
für Geschichte. Sigi und Bernd Klose
lernten ihn zu Beginn seines Studiums
kennen.
Damals luden sie ihn zum Bibelgesprächs-kreis für internationale Studierende ein, einer Gruppe, die sie noch heute leiten. Das Alte Testament kannte M. bereits aus Chi-na, über Jesus und das Evangelium wuss-te er allerdings nur wenig. Bei Kloses lern-te er es schätzen. Heute ist M. gläubiger Christ und hat großes Interesse an huma-nitärer Hilfe.
Die Zeit in Deutschland war kein Zucker-schlecken für ihn. Deutsch zu lernen und in dieser gänzlich fremden Sprache ein Mas-terprogramm zu absolvieren, erforderte
Glaube „Made in Germany“ für China
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Sigi Klose mag die chinesische Kultur. Am liebsten unterhält sie sich aber
mit lebenden Chinesen.
Anmeldung und Infos: [email protected], www.DARTGAiN.eu
Wenn Sie mehr tun
wollen als spenden,
wenn Sie bereit
sind, selber in
Katastrophen gebieten
mit anzu packen, dann
bewerben Sie sich bis
Ende März bei DART.
viel Energie. Auf die Frage, warum er zusätzlich noch Zeit investiert hat, um in einen Bibelgesprächskreis zu gehen, antwortet er, dass es gut für ihn sei, sich Gott zu nahen (Ps. 73,28) und dass sein Glaube da-durch fester geworden sei. Dass da etwas gewach-sen ist, haben auch ande-re festgestellt: Zweimal hat M. die anderen Studenten der Bibelgruppe motiviert, Hilfspakete für Menschen in Rumänien zu packen und Geld für sie zu sam-meln. Das war ihm wich-tig, weil Gott will, dass wir armen Menschen helfen. Punkt.
Zurück in China will er eine Arbeit finden, heira-ten, Kinder haben und – sich taufen lassen. Bleibt nur noch eines zu sagen: „Wo men xi wang shangdi zhu-fu ni – Wir wünschen Got-tes Segen!“Sigi Klose, Judith Westhoff
UNIARBEIT
Global Aid Network
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2014Kalender „Momente“ 2014
Format: 34x28 cm,
mit Spiral bindung, rückseitig mit zusätzlichem
Kalendarium für Notizen.
12,95 €
Bestellen Sie jetzt: Per E-Mail [email protected]. 0641-975 18-50, Fax 0641-975 18-40
ERMUTIGEND, HOFFNUGSVOLL, ECHT
„Zeigt den Ausländern eure
Liebe!“ 5. Mose 10,19
!mpulse 4/1322
mit Herz.
VERANSTALTUNGEN
bei Campus für Christus
ÜBERSICHT HIGHLIGHTS
November 1314.-17.11. Einkehrtage in Kloster Germerode,
Thema: Zieh deine Schuhe aus, 205 Euro
19.-30.11.13 Fußball spielen und Menschen helfen, im Kinderheim „ Arche Noah in Mukono, Uganda, 1500 Euro
22.-24.11.13 „Gemeinsam E1ns“, Ehewochenende zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Referenten: Ehe-paar Drs. Leisenberg und Ehepaar Sych, Bad Nauheim und Laubach (Hessen), 98 Euro pro Person, zzgl. 88 Euro pro Person für Über-nachtung, wenn gewünscht
25.11.13 Seminar Zeitmanagement, Gießen, 108 Euro für Arbeits unterlagen, Tagungsge-tränke, Mittagessen, Sonder preis für Studen-ten und Schüler 30 Euro
26.11.13 Seminar „Mitarbeiter führen“, Gießen, 98 Euro für Arbeitsunterlagen, Tagungsgeträn-ke, Mittagessen, Sonder preis für Studenten und Schüler 30 Euro
Dezember 136.-8.12.13 Gebetsseminar „Gott begegnen – Ein-
übung in die beständige Gemeinschaft mit Gott“, Brunnen Lebens gemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau
201427.-31.1.14 Seelsorge erleben und lernen – Grundkurs
Naundorf, Sächsische Schweiz, 320 Euro (siehe rechts)
22.-23.2.14 Orientierungstage für Missions-interessierte
Gießen, 29 Euro
17.-21.3.14 Seelsorge erleben und lernen, Aufbaukurs siehe rechts
2.-6.4.14 Seelsorge erleben und lernen, Grundkurs siehe rechts
10.5.14 Begegnungstag in Gießen für alle Freunde von Campus für Christus
10.-11.5.14 Orientierungstage für Missions-interessierte, Gießen, 29 Euro
Land entdecken | Menschen helfen
mit Herz.
Reisen Sie mit uns
in eines der GAiN-
Projekt länder.
Begegnen Sie
Menschen, lernen
Sie ihr Land und
ihre Kultur kennen.
Helfen Sie durch
humanitäre Einsätze
und Bau projekte.
Wir versprechen
Ihnen eine unver-
gessliche Zeit in
den folgenden
Ländern:
ARMENIEN
Kontakt: Elke.Seifert@GAiN- Gemany.org
Tel. 0641-97518-50
HAITIKontakt: Andrea.Wegener@ Campus-D.de
Tel. 0641-97518-51
LETTLANDKontakt: Claudia.Dewald@
GAiN- Germany.org
Tel. 0641-97518-39
ISRAELKontakt: Ralf.Roseman@
GAiN-Germany.org
Tel. 0172-914 78 88
UGANDAKontakt: [email protected]
Tel. 0641-975 18-13Infos und weitere
Veranstaltungen:
cfc-veranstaltungen.de
oder Tel. 0641-97518-0Die Reisetermine standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Erfahren Sie Preis, Datum und weitere Infos bei den jeweiligen Verantwortlichen oder unter cfc-veranstaltungen.de
Seelsorge erleben und lernen
Infos und [email protected]
In angenehmer Umgebung, mit Zeit
und in einer kleinen Gruppe erleben Sie
Seelsorge. Durch Referate, persönliche
Aufgaben und Gespräche arbeiten Sie an
sich – und schaffen damit die Vorausset-
zung, auch anderen zu helfen. Im Auf-
baukurs kommen Themen zur Sprache,
mit denen Menschen Seelsorge aufsu-
chen. Die Teilnehmer lernen, wie sie hel-
fen, Ursachen entdecken und im Gebet
dienen können.
Grundkurse
27. – 31. Januar 2014
Naundorf / Sächsische
Schweiz, 320 €
2. – 6. April 2014
Schönberg (Mark),
ab 335 €
Aufbaukurs
17. – 21. März 2014
Naundorf / Sächsische
Schweiz, 320 €
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Impulse 0313
SEPA-Überweisung/Zahlschein
06
Datum Unterschrift(en)
IBAN
IBAN
Betrag: Euro, Cent
BIC des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)
Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)
Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders - (max. 27 Stellen)
PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)
Angaben zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben
SP
EN
DE
ggf. Stichwort
Für Überweisungenin Deutschland undin andere EU-/EWR-Staaten in Euro.Name und Sitz des Überweisenden Kreditinstituts BIC
B
SP
EN
DE
Abzugsfähi
C a m p u s f ü r C h r i s t u s
D E 3 0 5 1 3 9 0 0 0 0 0 0 5 0 1 6 8 8 0 8
V B M H D E 5 F X X X
Bestätigung(zur Vorlage beim Finanzamt)
Campus für Christus e.V. ist durch das Finanzamt Gießen laut Freistellungsbescheid vom 27.06.2012, Steuernummer 20 25 05 21 10, wegen religiöser Zwecke gemäß § 5, Abs. 1, Ziffer 9 KSTG als gemeinnütziger Verein anerkannt. Der genannte Spendenbetrag ist bei der Lohn- bzw. Einkommenssteuer abzugsfähig. Wir bestätigen, dass wir den Spendenbetrag nur satzungsgemäß verwenden.
I m p u l s e 0 4 1 3
Das, was unsere Teams in den Sommereinsätzen er leben,
ist einfach gewaltig. Dabei ist es egal, ob sie zum Beten in
Osteuropa, zu Studenteneinsätzen in Russland oder Israel
unter wegs sind. Sie engagieren sich im Auftrag Gottes und
helfen, wo sie können. Zum Beispiel beim Gebetsdienst für
Musiker eines Orchesters in Ungarn. „Profis hin oder her –
das sind Menschen, die ganz reale Nöte haben. Mit Gefüh-
len wie Macht losigkeit, Hilfsbedürftigkeit oder Depression.
Und es ist so gut, sie ermutigen zu können“, erzählt eine der
Mitarbeiterinnen. Eine andere, die in Russland dabei war,
freut sich: „Es war so leicht, mit den Tataren und Russen ins
Gespräch zu kommen. Die waren nicht nur bereit zu reden,
sondern geradezu hungrig danach, von Jesus zu hören.“
Gewinnen, fördern, senden. Das ist das ganz
persönliche Motiv eines jeden, der bei diesen
Sommer einsätzen mitarbeitet. Und alle wollen
helfen, wo sie nur können. Zur Ehre Gottes.
Bitte nutzen Sie für Ihre Spende das Kennwort:
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Wir helfen, wo wir können
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Postfach 100 26235332 Gießen www.Campus-D.de
GOTT IST ANDERS Aber wie anders ist er denn?
„Wenn du nicht mehr an Gott glauben kannst, an den du früher geglaubt hast, so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war, und du musst dich besser bemühen zu begreifen, was du Gott nennst.“
Leo Tolstoi
Früher dachte ich, dass die Messlatte für echten Glauben Gewissheit wäre. (…) Aber wenn ich etwas in den letzten fünf Jahren gelernt habe, dann dass Zweifel die treibende Kraft ist, durch die sich Glaube entwickelt.
Rachel Held Evans in „Evolving in
Monkey Town“
„Gott ist nicht so lieb, wie ich immer dachte, aber er ist viel liebevoller, als ich je ahnte.“
Hauke Burgarth
„Gott ist schön! Und unheimlich. Und groß. Und immer irgendwie anders, als man denkt.“
Esther Maria Magnis
„Wer mich sieht, sieht den Vater.“Jesus Christus
Wie einer ist, so ist sein Gott. Darum ward Gott so oft zu Spott.
Johann Wolfgang Goethe
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