Impulse 2012-1

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D 5662 !mpulse für missionarisches Christsein Thema Der Traum vom wilden Montag Erlebt ´reingehört Aktion Gottkennen in Chemnitz Alltagstauglich 1/12

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Alltagstauglich. Glaube am Montag

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D 5662

!mpulsefür missionarisches Christsein

Thema

Der Traum vom wilden Montag

Erlebt

´reingehörtAktion

Gottkennen in Chemnitz

Alltagstauglich

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INHALT

4 Der Traum vom wilden Montag

Glaube am Montag

8 ‘reingehört Lebensberichte

14 Der Feind in meinem Bett

Eine Ehe am Abgrund

13 Zwischen WogeL und Frühauf stehern

Semesterstart and der Uni Halle

16 Nigeria: Nachhilfe in Hoffnung Warum Boki und Jamiru jetzt zu Hause

singen

20 Gottkennen in Chemnitz Ein Blick ins Tagebuch

22 Wir waren immer versorgt

Mensch Missionar

3 Editorial 21 Leitgedanken 15 Impressum 23 Veranstaltungen 2012

Seit 1967 setzen wir uns für ein Ziel ein: Menschen

in verständlichen Worten das Evangelium er zählen,

um sie für ein Leben mit Jesus zu gewinnen. Wir

helfen ihnen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und

diese zu fördern. Und tragen dazu bei, dass die-

selben Menschen sich selber senden lassen, um

andere zu gewinnen. Das geht nur mit der Unter-

stützung vieler – deshalb bitten wir Sie dieses Jahr

besonders um Ihre Unterstützung.

Für jedes Jahr einen Euro. Danke für Ihre

Spende!

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J a h r e – 4 5 E u r o

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Sie wollen Menschen mit modernen Medien erreichen und haben ein Herz für Mission?

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

Campus für Christus PersonalPostfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-38Fax: (0641) [email protected]

Bewerbungen und weitere Infos:

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Seminarkoordinator (m/w) für BerlinLogistikmitarbeiter (m/w)

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was bewegen

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EDITORIAL

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Lieber Leser, liebe Leserin,

Bob Geldorf hatte mit seiner New-Wave-

Band Boomtown-Rats nur einen wirklich er-

folgreichen Song: „I don‘t like Mondays“.

Als er in den Charts war, hab ich ihn mit-

gesungen, mitgepfiffen und mir meinen

Teil dazu gedacht: Ja, ich mag am Montag

auch nicht zur Schule gehen. Keine Lust.

Hätte lieber ein verlängertes Wochenen-

de. Irgendwann später hab ich den Text

dann verstanden und gehört, worum es bei

dem Lied wirklich geht: 1979 kam es in ei-

ner US-amerikanischen Schule in San Diego

zum ersten Schulmassaker nach dem Zwei-

ten Weltkrieg – einer Tragödie, die etliche

Nachahmungstaten provozierte. Die da-

mals 16-jährige Brenda Spencer feuerte mit

ihrem eigenen (!) halbautomatischen Ge-

wehr auf die benachbarte Schule. Dabei er-

schoss sie zwei Erwachsene, verletzte acht

Schülerinnen und Schüler und einen Poli-

zisten. Das Lied erzählt ihre Geschichte und

hat als Refrain die achselzuckende Erklä-

rung der Täterin für den Mord: „Es gibt kei-

nen Grund. Warum? Ich mag einfach keine

Montage. Ich möchte den ganzen Tag zu-

sammenschießen.“

Der Montag hat einen sprichwörtlich

schlechten Ruf – selbst ohne Songs wie „I

don‘t like Mondays“. Und in diesen Kontext

hinein haben sich einige Christen dazu ent-

schlossen, für 2012 als Jahresmotto „Glau-

be am Montag“ auszurufen. Das hört sich

nur so lange harmlos an, wie man es nicht

in Beziehung zu einem wirklichen Montag

setzt … Eigentlich ist Glaube am Montag

ja überhaupt nichts anderes als Glaube am

Sonntag. Eigentlich ist es ja ganz selbstver-

ständlich, dass mein Glaube Auswirkungen

auf meinen Alttag hat. Und eigentlich – bin

ich immer noch heftig am Üben, damit da-

raus Wirklichkeit wird: unverkrampft, le-

bendig, gewinnend glauben – auch am

Montag.

Wenn Sie wissen wollen, wie Winnetou,

Old Shatterhand und die Siedler im Wil-

den Wes ten uns dabei helfen können, dann

blättern Sie einfach um. Ab Seite 8 finden

Sie etliche Statements von Impulse-Lese-

rinnen und -Lesern. Manche sind kürzer,

andere etwas länger, aber alle haben das

Prädikat „selbst erlebt“ und beschreiben

praktische Erfahrungen mit dem Christsein

am Montag. Der Weg aus dem grauen All-

tag einer Ehe (S. 14) und der für uns Eu-

ropäer doch sehr besondere Alltag in Nige-

ria (S. 16) ergänzen das Bild zusammen mit

zahlreichen anderen Beiträgen.

Sie müssen die Impulse auch nicht unbe-

dingt bis Montag liegenlassen, Sie können

heute schon mit dem Lesen beginnen.

Ich wünsche Ihnen für Ihre Woche gute

Impulse mit dieser Impulse

Hauke Burgarth

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Warum „Glaube am Montag“ mehr ist als eine Option

Amerika, 1840, immer mehr Siedler sammeln sich in

Indepen dence. Die ganze Stadt ist voll von ihnen. Doch sie sind

nicht gekommen, um zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchten-

den Augen schauen sie in Richtung Westen: Dort gibt es Raum.

Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre

Bestimmung. Natürlich haben sie sich vorbereitet. Und genauso

natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sie wohl im Westen

ankommen werden, doch schließlich brechen die ersten Trecks auf

in Richtung des unbekannten Bestimmungsortes dort im Westen.

Der Traum vom Wilden Montag

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THEMA

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Pioniergeist

Manch einer kann vielleicht mit Wildwestromantik nichts anfan-gen, für viele andere scheint es beim Denken an diese Zeit nur noch Augenblicke zu dauern, bis die Musik einsetzt und Winnetou mit Old Shatterhand um die Ecke biegt. Ich weiß längst, dass Karl May seinen Winnetou im sächsischen Radebeul nach einer Zeit im Gefängnis geschrieben hat. Von wegen Freiheit der Prärie und Be-gegnung mit Apachen. Er hat sie nie gesehen. Doch bei allen Feh-lern in der Recherche und Schwächen in der Umsetzung: May hat beim Schreiben nicht nur seinen Traum eingefangen und ihm ein Gesicht gegeben, sondern den von Hunderttausenden ebenfalls. Ich weiß auch, dass die Schattenseiten der Landnahme durch die Siedler sich nicht hinter einem fröhlichen „Go West“ verstecken können. Den Trecks in den Westen fielen in relativ kurzer Zeit nicht nur Millionen von Bisons zum Opfer, sondern auch zehntausen-de Ureinwohner Nordamerikas. Die unterschiedlichen Indianer-völker wurden durch Krankheiten, Vertreibung und Enteignung dezimiert, viele wurden ganz direkt umgebracht. An den Unrechts-folgen laboriert die USA bis heute. All das will ich nicht ignorieren, doch meinen Fokus möchte ich weder auf literarische noch auf völ-kerrechtliche Aspekte legen, sondern auf etwas ganz anderes – auf den Pioniergeist der Siedler. Stellen Sie sich einmal vor, dieser Pi-oniergeist würde heute unsere Kirchen und Gemeinden erfassen.

Aufbruchsstimmung

Deutschland, 2012, immer mehr Christen verspüren eine Sehn-sucht nach relevantem Christsein. Sie sind in den Gottesdienst ge-kommen, aber nicht, um dort zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchtenden Augen schauen sie in Richtung Montag: Dort gibt es Raum. Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre Bestimmung. Natürlich haben sie sich vorbereitet. Und genau-so natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sich ihr Glaube un-ter der Woche wohl bewähren wird, doch schließlich brechen die ersten auf: Der Montag kann kommen. Ist es diese Erwartungshal-

arum „Glaube am Montag“ mehr ist als eine Option

Wilden Montag

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tung, die Sie und mich nach dem Gottesdienst, dem gemeinsamen Auftanken mit Gleich- oder zumindest Ähnlichdenkenden beflü-gelt? Ist es dieses Denken, was hinter dem Aktionsjahr „Glau-be am Montag“ steht? Dann kann das Leben spannend wer-den. Doch schon vor dem wirklichen Aufbruch zieht manch einer die Handbremse seines „geistlichen Planwagens“ an – wer kann schon zu viel Spannung verkraften? Lieber nicht losfahren. Jeden-falls nicht jetzt. Der Montag kommt auf jeden Fall. Daran können wir nichts ändern. Aber plötzlich fangen wir an zu überlegen, wie wir uns auf den Weg in die Woche machen und dabei trotzdem auf der sicheren Seite bleiben können.

Rein in die Wagenburg

Jeder weiß aus Büchern und dem Fernsehen, wie die Siedler in ih-ren Planwagen übernachtet oder sich gegen Angriffe geschützt haben: Sie haben einfach eine Wagenburg gebildet. Dazu wurden die Wagen eines Trecks im Kreis angeordnet, sodass im Inneren eine geschützte Fläche entstanden ist. Im Western sieht man dort drinnen die Kinder spielen, während draußen die Kojoten heulen. Wenn Sie jetzt an Ihre kommende Arbeitswoche voller Termine denken, an den Stress mit Ihren Kindern, einfach an alle Heraus-forderungen, von denen Sie jetzt schon wissen – und es werden noch andere dazukommen, das ist klar! –, dann hört sich das Kon-zept der Wagenburg eigentlich ganz attraktiv an, oder? Ist es nicht so, dass sogar Jesus gesagt hat: „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe …“ Hört sich das, was der Mon-tag bringen wird, nicht ziemlich nach „Wölfen“ an? Bedrohlich? Angstmachend? Dann ist es ja gut, dass wir unsere christlichen Wagenburgen haben, die uns durch die Woche helfen: Haus-kreis, Bibelstunde, Müttergespräch und Männerstammtisch. Viel Gemeinschaft in vielen Kreisen. Die Rücken nach außen gerichtet und das wärmende Lagerfeuer in der Mitte. So wie die Wagen-burgen der Siedler ihre Berechtigung hatten, so sind auch unse-re nach innen gerichteten Gemeindeangebote in Ordnung. Wenn sich nicht die ganze Woche darum dreht. Um im Bild zu bleiben, wären die ersten Siedler damals zwar Richtung Westen aufgebro-chen, doch ihre Urururururnachfahren würden sich heute noch in Sichtweite des Startpunktes in einer Wagenburg befinden. Voran-kommen? Fehlanzeige.

Raus aus der Wagenburg

Offensichtlich ist Vorwärtskommen erst möglich, wenn man ei-nen ordentlichen Teil seiner Zeit auf Kurs bleibt. Das galt nicht nur im Wilden Westen. Das gilt auch für Menschen, die Jesus nach-folgen: Wenn wir im Leben vorankommen wollen, dann geht das nicht ohne Aufbruch und Bewegung. Während ich das hier schrei-be, frage ich mich, wie das bei mir selbst geschieht. Ich glaube

nicht, dass ich beson-ders traditionell orien-tiert und im Altherge-brachten verhaftet bin, doch ich merke oft, dass meine Haltung „Ich habe nicht so viel

Angst vor dem, was kommen kann“ noch lange keine Bewegung ist. Ich bin 47 und seit diesem Jahr ein Vierteljahrhundert ver-heiratet, unsere ersten beiden Kinder sind bereits aus dem Haus. Längst ist es abseh-bar, dass die anderen beiden ihnen dem-nächst folgen werden. Als „einer von de-nen, die auch Jesus nachfolgen“ bin ich seit 30 Jahren unterwegs und engagiere mich immer noch sehr gern in der freien Ge-meinde bei uns am Ort. Durch das Arbei-ten bei Campus für Christus bin ich darüber hinaus fast so etwas wie ein professioneller Christ. Und trotzdem habe ich immer wie-der den Eindruck, dass mein Leben zwar von viel Umtrieb, aber nicht unbedingt von echtem Aufbruch beherrscht wird. Dass Je-sus schon eine wichtige Rolle darin spielt, aber dass vieles von meinem Glauben noch nicht am Montag angekommen ist.

Abkürzungen gibt es nicht

Wo ist jetzt der schnelle Weg zum rele-vanten Christsein am Montag? Vielleicht haben Sie einen gefunden – ich nicht. Für mich kristallisiert es sich immer mehr hi-naus, dass es da scheinbar keine Abkür-zung gibt. Und geistliche Schnellstraßen (diese Konferenz besuchen, jenen Prediger hören oder „Gott einfach machen lassen“) entpuppen sich oft genug als Umwege oder Sackgasse. Dabei muss ich immer wieder an den Anfang unserer Familien-phase denken. Mitten in der Dauerheraus-forderung mit kleinen Kindern und kurzen Nächten haben meine Frau und ich irgend-wann den Entschluss gefasst, nie im Ge-stern oder Morgen zu leben, sondern das Heute zu genießen. Wir wollten nicht jah-relang denken: „Hoffentlich sind die Kin-

Der Traum vom Wilden-Montag

Offensichtlich

ist Vorwärts-

kommen

erst möglich,

wenn man

einen or-

dentlichen

Teil seiner

Zeit auf Kurs

bleibt.

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der bald groß“, um dann, wenn es soweit ist, festzustellen: „Wie schön war es, als sie noch klein waren.“ Es war eine unserer be-sten Entscheidungen! Wir haben uns zwar nicht immer daran ge-halten, aber meistens schon. Mir hilft solch eine Perspektive dabei zu sehen, dass ich nicht gerade eine „schwierige Phase“ durch-mache, sondern dass diese Phase ein Teil meines Weges, ein Teil meines Lebens ist. Scheinbar ist das bei meinem Leben als Christ ganz ähnlich. Ich unterteile da in geistliche Hochs und Durststre-cken, in Stress- und Ruhephasen, in Glauben am Sonntag und Ar-beiten am Montag. Und Gott? Er schaut mich an und sagt: „Ja, und all das zusammengenommen ist dein Leben. Meinst du nicht, dass es einen gewaltigen Qualitätssprung bedeutet, wenn du ein-fach akzeptierst, dass ich immer mittendrin stecke? Mit dir?“

Die Freunde da draußen

Als die Siedler in den USA sich vor gut hundertfünfzig Jahren auf den Weg in den Westen machten, schauten sie einerseits voll Hoff-nung in ihre Zukunft, andererseits hatten sie Angst vor Feinden, Gefahren auf dem Weg und dem Unbekannten, was sie erwartete. Wenn wir uns heute als Christen auf den Weg in Richtung Mon-tag machen, sieht das etwas anders aus. Zum einen – hier hinkt der Vergleich mit dem Wilden Westen gewaltig – haben wir gar keine Wahl: Der Montag kommt auf jeden Fall, ob wir es wahr-haben wollen oder nicht. Und wenn Sie beim Hören des Mottos „Glaube am Montag“ erst einmal gedacht haben: „Vielleicht spä-ter, ich habe noch genug mit dem Glauben am Sonntag zu tun“, dann muss ich Sie enttäuschen – der Montag kommt trotzdem. Zum anderen ist unsere Umgebung längst nicht so widrig wie die der alten Siedler. Vieles, was wir in unseren Gemeinden an Szenari-en von der „bösen Welt“ um uns herum aufbauen, hält dem wirk-lichen Montag nicht stand. Damit möchte ich weder Christenver-folgung noch echte Schwierigkeiten wegwischen, ich gehe einfach von meinem Alltag aus. Da ist das Dramatischste, was mir beim Reden von Jesus passiert ist, dass ich ausgelacht wurde oder mein Gesprächspartner mir klargemacht hat, dass ihn das Thema nicht interessiert. Aber immer wieder begegne ich Menschen, die es ent-weder in Kauf nehmen, dass ich „so irgendwie christlich“ bin und trotzdem etwas mit mir zu tun haben wollen, oder ich treffe Men-schen, die ein tiefes Interesse an Veränderung, geistlichen Dingen oder Gott haben. Meistens passieren mir solche Gespräche einfach so, ungeplant. Wie bei Sabine, der ich auf der Buchmesse begeg-net bin. Wir wollten beide in ein Kurzseminar über Spiritualität in der Wirtschaft, das leider ausfiel. Als Trost spendierte man uns an dem Messestand einen Kaffee und wir kamen ins Gespräch. Ge-sagt habe ich wenig, aber gefragt habe ich sie viel. Und einiges ge-lernt von einer Führungskraft in einem mittelständischen Unter-nehmen. Als ich sie dann am Schluss unseres spontanen Treffens

gefragt habe, wie sie das ausgefallene Se-minar denn kompensieren will, meinte sie nur: „Das hat unser Gespräch doch schon getan, außerdem habe ich den Eindruck, ich sollte mal wieder in meine Bibel schau-en. Da scheint doch einiges zu meinen Fra-gen drinzustehen …“

Von der Aufbruchsstimmung

ans Lagerfeuer

Erlebnisse wie dieses helfen mir dabei, Mut zu entwickeln, Perspektive zu bekom-men und positive Montagsgefühle zu ha-ben. Geht es Ihnen auch so? Dann setzen Sie sich doch in Gedanken immer mal wie-der ans Lagerfeuer und erzählen Sie von Ihren Erlebnissen, Ihren Versuchen, Ih-rem Glauben und auch dem Versagen da-bei. Aber nehmen Sie nicht unter der Wo-che die Sonntagsthemen ins Visier, sondern drehen Sie den Spieß einfach um: Spre-chen Sie mit anderen Christen über das, was Sie im Laufe der Woche erleben. Ma-chen Sie Ihren Alltag zum Gesprächsthema und zum Gebetsanliegen. Sie werden mer-ken, dass das einiges in Bewegung bringt. Dass eine Aufbruchsstimmung entsteht. Und dass Sie Wege finden, wie Ihr Glaube am Montag Gestalt gewinnt. Sie brauchen ja niemanden zu imitieren – aber sicher in-spirieren Sie die Erfahrungen anderer und eigene. Damit unsere Montage anders werden: Deutschland, 2012, immer mehr Christen verspüren eine Sehnsucht nach relevantem Christsein. Sie sind in den Got-tesdienst gekommen, aber nicht, um dort zu bleiben. Sie wollen weiter. Mit leuchten-den Augen schauen sie in Richtung Mon-tag: Dort gibt es Raum. Dort gibt es Arbeit. Dort wartet das Abenteuer. Dort liegt ihre Bestimmung. Natürlich haben sie sich vor-bereitet. Und genauso natürlich machen sie sich Sorgen, ob und wie sich ihr Glau-be unter der Woche wohl bewähren wird, doch schließlich brechen die ersten auf: Der Montag kann kommen.

Hauke Burgarth ist

verheiratet, hat vier

z.T. bereits erwach-

sene Kinder und

arbeitet montags in

der Regel nicht bei

Campus für Christus

– diesen Artikel hat

er aber an einem

Montag verfasst.

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‘reingehört

Jeder macht so seine eigenen Erfahrungen dabei, den Glauben am Montag auszuleben, der ihm am Sonntag so wichtig war. Die folgenden

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Erfahrungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie gemacht haben. Und sie haben doch so viel gemeinsam …

Bleiben oder gehen?Vor ein paar Monaten kündigte mein Arbeitgeber an, etwa 100 Leute entlassen und rückwirkend Gehalt kürzen zu müssen. Ich fühlte mich betrogen. So sehr, dass ich als erste „Gebetshandlung“ um Gottes Erlaubnis bat, mei-ne Firma verlassen zu können. Aber ich bekam den Eindruck, dass ich wie eine junge Pflanze bin, die noch nicht stark genug verwurzelt ist, um umgetopft zu werden – nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte. Wenigstens wurde ich in meiner Gebetszeit deutlich dazu ermutigt, die Lohnkürzungen nicht hinzunehmen, sondern weiter darum zu beten, dass dies nicht passieren würde.

Bis zur Bekanntgabe der Kündigungen vergingen einige Wochen. Als die Angst unter der Belegschaft wuchs, wurde mir klar, wie wunderbar Gottes „Nein“ zu meiner Firmenflucht eigentlich war. Im Gegensatz zu vielen Kollegen machte ich mir keinerlei Sorgen. Wenn Gott wollte, dass ich Wurzeln schlage, würde das wohl länger als meine Kündigungsfrist von drei Monaten dauern, dachte ich, lehnte mich innerlich zurück und konzentrierte mich voll auf mein Gebetsanliegen. Aber mit der Zeit wurde die Situation auch für mich unglaublich zermürbend. Um ehrlich zu sein, Gottes Ruhe trat für mich immer weiter in den Hintergrund.

Dann ging alles recht schnell: Zuerst kam die Ankündigung, dass es keine Lohnkürzungen geben wird. Nie-mand hatte damit gerechnet und auch ich dachte, dass ich mich mit diesem Gebetsanliegen weit aus dem Fen-ster gelehnt hatte. Und zweitens, ich wurde nicht entlassen.

Für mich ist es ein Zeichen von Gottes Zuneigung, dass er auch bei alltäglichen Problemen nicht teilnahmslos auf einer Wolke sitzt und zuschaut. Er ist mittendrin, wenn wir unsere Kämpfe ausfechten.

Beat Ludwig

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ERLEBT

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Den Alltag „von oben“ betrachtenIch bin als Wirtschaftsingenieur in einer Baufirma tätig, zuletzt in lei-tender Position mit 25 Mitarbeitern. Die Arbeit machte mir Spaß; sie forderte mich zwar angesichts steigenden wirtschaftlichen Drucks, ließ mir aber dennoch genug Freiraum, um sie gut mit meiner Familie und meinem ehrenamtlichen Engagement in der Gemeinde zu kom-binieren. Umso erstaunter war ich, als mich mein direkter Vorgesetz-ter informierte, dass ich für eine Leitungsfunktion nicht geeignet wäre und es für mich einen Positionswechsel geben würde. Ich war gleich-zeitig schockiert und verletzt, spürte aber auch so etwas wie Erleichte-rung und die Gewissheit, dass es gut war, diese Position zu verlassen.

In dieser unklaren und enttäuschenden Situation nahm ich an einem Wanderwochenende für Männer von Campus für Christus teil. Die Berge und die Gespräche mit den Wanderkollegen und Gott ha-ben mir geholfen, wieder den Blick „von oben“ auf die Dinge zu be-kommen. Ein Tag war reserviert für Stille mit Gott. Ich habe mit ihm über die Geschehnisse geweint, er hat einen Heilungsprozess in Gan-ge gesetzt und mir geholfen, nach vorne zu schauen: Raus aus der Opferrolle, im Vertrauen auf Gott weitergehen.

Nach der Wanderwoche suchte ich mit dieser neuen Einstellung das Gespräch mit der Geschäftsleitung. Diesmal ging ich „eine Etage hö-her“. Ich war entschlossen zu kündigen, aber der Inhaber der Firma versicherte mir glaubwürdig, dass ihm sehr an meiner Mitarbeit gele-gen sei. In weiteren Gesprächen mit ihm haben wir gemeinsam eine neue Stelle innerhalb der Firma gefunden. Heute bin ich im Produktma-nagement tätig, lerne einen neuen Bereich kennen, kann autark und zudem sehr flexibel arbeiten. Meine Familie und die Gemeinde haben mich weiterhin und eine zentrale Glaubenswahrheit hat ein Stück tiefer in mir Wurzel geschlagen: Es ist wichtiger, auf Gott zu schauen, als auf die Umstände. Er meint es gut mit mir! Markus Mühlhaus

Von Gott gehalten – wortwörtlichDa ich mit meiner Familie am Wald wohne, fallen im Herbst nur so die Blätter von den Bäumen herunter. Diese landen in den Dachrinnen und verstopfen sie, wenn sie nicht zeitig geleert werden. Eines Tages war dies wieder nötig und so stieg ich auf das Dach, allerdings nicht mit geschlossenen Schuhen, blieb in der Dachrinne hängen, kam ins Rutschen und fiel vom Dach. Beim Sturz konnte ich mich noch an der Dachrinne festhalten und kam auf meinen Beinen wieder auf. Mit zit-ternden Knien dankte ich von Herzen meinem wunderbaren Vater für diese Bewahrung.

Rosemarie Kober

‘reingehört

Ich wende mich immer an die höchste

InstanzGott ist für mich eine ständig erfahrbare Realität im Alltag. Nach dem Tod meines Mannes habe ich zum Beispiel Trost durch das Wissen um seine Gegenwart erfahren. Besonders der Vers „Wenn sie durchs dürre

Tal gehen, wird es ih-nen zum Quellgrund“ wurde ein ständiger Begleiter für mich. Ich wollte auch als Witwe ein Leben führen, in dem sich Gottes Reich Bahn bricht.

In einer Klinik be-treue ich ehrenamtlich

seelsorgerlich Orthopädie-Patienten. Dort habe ich schon oft erlebt, dass durch Ge-bet der Heilungsprozess günstig verlief. Und nicht nur dort, auch im Privaten er-lebe ich: Gott hört unsere Gebete! Als ein Enkel von mir arbeitslos wurde und spä-ter einen befristeten Vertrag erhielt, hatte ich den Eindruck, dass ich sozusagen einen neuen Personalchef in seine Firma „hinein-beten“ sollte. Und wirklich, nach einigen Wochen gab es Veränderungen in dem Be-trieb und mein Enkel bekam einen unbefri-steten Vertrag.

Für inhaftierte Christen weltweit bete ich namentlich. Sobald ich erfahre, dass jemand entlassen wurde, kommt große Freude auf. Kurz: Ich habe mir angewöhnt, mich in allen Belangen einfach immer an die höchste Instanz zu wenden, an Gott, ganz egal, ob es um gesundheitliche, schu-lische oder berufliche Dinge geht.

Irmtraut Fassbender

Ich wollte auch als

Witwe ein Leben füh-ren, in dem sich Gottes Reich Bahn bricht und

habe mir angewöhnt, mich in allen

Belangen einfach

immer an die höchste

Instanz zu wenden, an

Gott.

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Weitere interessante Seminare: „Hören auf Gott“, „Gott begegnen –

Einüben beständiger Gemeinschaft mit Gott“, „Gott begegnen – Entdecke

deine persönliche Gebetsbegabung“.

Infos: campus-d.de/veranstaltungen

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„Die Bibel sollte man

kennen, das Buch der

Bücher. Wie sollte man

sonst die Menschheits-

und Kultur-geschichte

verstehen.“

Die Bibel als „zweites Frühstück“Ein Christ sagte einmal zu mir: „Die Bibel sollte man kennen, das Buch der Bücher. Wie sollte man sonst die Menschheits- und Kulturgeschichte verstehen.“ Durch diesen Impuls bekam ich Zugang zu die-sem Lebensbuch, welches für mich eher ein Buch mit sieben Siegeln war. Mei-ne Fragen habe ich in den vergangenen 20 Jahren bewusst für mich alleine und in der Gemeinschaft mit anderen Men-schen betrachtet. Dies half mir sehr, mit den Herausforderungen des Alltags um-zugehen.

Immanuel Kant schrieb, dass wir uns drei Fragen stellen müssen, wenn wir zu mehr Erkenntnis gelangen wollten: Was kann ich wissen? Was darf ich glauben? Was soll ich tun? Mir wird immer wie-der deutlich, wie sehr meine Gedanken, Überzeugungen und Gefühle durch mei-nen Glauben an Gott beeinflusst werden. Ich fing an, mein christliches Werte- und Normenverständnis zu reflektieren und zu hinterfragen, um bewusster in der Be-ziehung zu Gott Verantwortung für mich und meine Mitmenschen wahrzunehmen. Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen wertschätzend und respektvoll zu begeg-nen, damit ich sie besser verstehen lerne. Als „Lernende“ lese ich morgens in der Bi-bel und bete, bevor ich in den Tag starte. Dieses persönliche Ritual ist mein „zweites Frühstück am Morgen“ – ein Auftanken bei Gott. Margit Wittig

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Der Sonntag hilft, den Montag zu gestaltenBob Geldorf drückt mit seinem Lied „I don’t like Mondays … I want to shoot the whole day down“ aus, was viele Zeitgenossen fühlen. Auch der Glaube hat montags oft chronischen Leistungsabfall. Dabei hat Gott uns einige Ressourcen bereitgestellt. Mir ist dabei wichtig ge-worden, dass Montag nicht der erste Tag der Woche ist. Dies ist der Sonntag. Und wie ich diesen ersten Tag gestalte, wird meinen ersten Arbeitstag prägen und meine gesamte Woche. Mich begleitet oft ein Wort aus der Sonntagspredigt die ganze Woche hindurch und bedeu-tet mir ungeheure Stärkung. Der beste Montagsspruch steht für mich in Phil. 4,6: „Sorget euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“

Hildegund Beimdieke

Gebet in der VideothekIn der Videothek bei uns um die Ecke kam ich vor kurzem mit dem Betreiber ins Gespräch. Dabei eröffnete er mir persönliche Einblicke in sein Privatleben. Seine Situation bewegte mich, aber ich wusste nicht, wie ich ihm hel-fen sollte. Zu Hause merkte ich, dass mir der Mann sehr am Herzen lag, und ich betete für ihn. Plötzlich kam mir eine Idee! Als ich das nächste Mal in die Videothek kam,

war ich vorbereitet. Wir unterhielten uns wieder und er erzählte mir mehr von seinen Schwierigkeiten. „Was würdest du sagen, wenn ich dir etwas gebe?“, habe ich ihn gefragt. Er schaute mich skeptisch an und antwortete: „Kommt drauf an, was es mich kostet.“ Ich habe ihm einen „Gebetsscheck“ überreicht, eine Art Gutschein dafür, dass ich in der nächsten Zeit für ihn und seine Situation beten möchte. Ich habe ihm erklärt, dass ich Christ und deshalb überzeugt bin, dass Gott ak-tiv in unser Leben eingreift. Sein skeptischer Blick wurde freundlicher, er war sichtlich berührt und wir kamen näher ins Gespräch über Gott. Und er fand es gut, dass ich für ihn bete. Das tue ich nun regelmäßig – schließlich habe ich ihm das versprochen! Und ich bin gespannt, wie Gott in seinem Leben wirken wird!

Rudi Löwen

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Page 12: Impulse 2012-1

Echte Sicherheit gibt

nur der GlaubeIch bin sehr geprägt von den Naturwissen-schaften. In der tradi-tionellen Schule gab sich die Wissenschaft gern den Anstrich, nur klar Beweisbares und Nachvollziehbares darzubieten, und dies dann als Wahrheit dar-zustellen. Mit Wahr-heit verbindet jeder Mensch auch Sicher-heit.

Aber ich konnte mein Sicherheitsbe-dürfnis aus den sogenannten wissenschaft-lichen Bereichen nicht mehr stillen. Tiefer dringendes Studium hat mich letztlich im-mer weiter verunsichert.

Meine Sicherheit habe ich nun in den Glaubensaussagen der Bibel gefunden. Der Glaube an Gott scheint mir mittlerweile das Logischste zu sein, was diese Welt zusam-menhält. Denn ganz offensichtlich steuern nicht wir den Lauf der Dinge. Und eben-so offensichtlich steuert er sich auch nicht von selbst. Nicht an die Existenz Gottes zu glauben, ist für mich inzwischen ein Zei-chen, dass wir innerhalb unseres mensch-lichen Vermögens noch nicht ganz zu Ende gedacht haben.

Andreas Wittig

Ich traue dir zu, dieses Kind ins Leben zu beglei-

ten …Ich brauche die Kraft, die ich von Gott für meinen All-tag immer wieder erbitten muss und auch immer wieder bekomme, ab Montagmorgen um 6.15 Uhr, wenn meine beiden Pflegesöhne (9 und 10) zum Frühstück kommen und den Tag, wie jeden Tag, mit ihrer unruhigen Art be-grüßen. Es ist für uns alle nicht leicht, da gelassen zu blei-ben, aber Gott hat uns die Kinder anvertraut, und er wird uns auch helfen, sie im Alltag zu begleiten. Etwas später, ab 6.30 Uhr kommen dann die anderen drei Söhne (17, 16 und 12) zum Frühstücken. Sie sind mittlerweile ruhiger.

Um 7.30 Uhr sind alle aus dem Haus, dann habe ich Zeit und Ruhe, mit Gott ins Gespräch zu kommen. Ohne diese Zeit würde ich meinen Alltag mit den fünf Jungs oft nicht aushalten. Wie oft erlebe ich, dass Gott mir Ruhe und Gelassenheit schenkt. Ich sehe es im Moment als mei-ne Berufung, für die Kinder da zu sein. Ich gehe selten zur Gemeinde, weil sie mich auch am Abend noch brauchen und ich mir gerne diese Zeit für sie nehme.

Dies ist mein ganz normaler Alltag und ich bin immer wieder herausgefordert, dort meinen Glauben zu leben und zu bezeugen. Wenn die Kinder provozieren, möch-te ich gelassen bleiben; wenn sie die Hausaufgaben nicht können, möchte ich geduldig bleiben; wenn sie mit dre-ckigen Händen alles anfassen, weil sie mal wieder das Wa-schen vergessen haben, möchte ich ruhig bleiben.

Vor einigen Jahren, als ich einen meiner Söhne, der durch sein ADS große Probleme in der Schule hatte, von der Schule abholen musste, weil es dort wieder einmal nicht mehr ging, klagte ich Gott an und fragte, wieso ich nur so ein problematisches Kind habe. Da antwortete mir Gott so-fort. Seine Antwort war: „Ich wollte das Kind haben, so wie es ist, und ich habe es dir anvertraut, weil ich dir zutraue, dass du es schaffst, dieses Kind ins Leben zu begleiten.“

Seit diesem Erlebnis weiß ich, dass Gott mir alle meine Kinder anvertraut hat, weil er sie liebt, wie sie sind und für sie das Beste möchte und mir zutraut, dass ich ihnen das Beste geben kann. Was für eine Zusage und Ermutigung!

Sabine Meinicke

Ich konnte mein Sicher-heitsbedürf-nis aus den sogenannten wissenschaft-lichen Be-reichen nicht mehr stillen. Der Glaube an Gott scheint mit mittler-weile das Logischste zu sein, was diese Welt zusam-menhält.

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Page 13: Impulse 2012-1

Zwischen WogeL und Frühaufstehern

Semesterstart an der Uni Halle

Wann beginnt für „echte Campusianer“ die Uni? Natürlich in der

Woche vor Vorlesungsbeginn. Zumindest in Halle ziehen dann die

Studenten von Campus für Christus für eine „Woche des gemein-

samen Lebens“ (= WogeL) in ein Gemeindehaus ein. Dort gibt es

nach den Ferien viel zu erzählen, miteinander zu lachen, geist-

lichen Tiefgang (Gebetsstart 7 Uhr!) und natürlich viele Möglich-

keiten, die neuen Erstis, also Erstsemester, einzuladen. Denn die

sind in dieser Woche vor dem Semesterstart schon in der Stadt und

zu speziellen Einführungsveranstaltungen an der Uni.

Drei hatten schon über das Internet von der WogeL gehört und waren gleich zu Beginn mit eingezogen, andere kamen im Laufe der Woche spon-tan dazu und sind jetzt schon gar nicht mehr aus der Gruppe wegzuden-ken. Tim, der studentischen Leiter in Halle, meint rückblickend: „Mich hat begeistert, dass wir so eine Einheit waren, obwohl wir uns zum Teil noch gar nicht kannten. ,Geeint durch Jesus‘, würde ich mal sagen.“

Freitag Morgen, Uni-Platz. Heute ist ein besonderer Tag. Heute ist die „Imma-Feier“ und das sieht man auch: Überall sind Stände und Bühnen aufgebaut. Unzählige Studienanfänger tummeln sich hier. Auch Campus hat einen Stand. Am Vorabend wurden Donuts gebacken, Plakate gemalt, Flyer bedruckt, für gute Begegnungen gebetet und zu einem Stadtspiel eingeladen.

Samstag Nachmittag, „Mr. X“-Stadtspiel. Das Spiel funktioniert ähnlich wie das Brettspiel „Scotland Yard“ – nur in echt. Es läuft super! Über ein Drittel der Teilnehmer ist neu. Einige davon sind jetzt bei STARTklar, einem Kurs für Studienanfänger, die bewusst mit Gott ins Studium starten wollen.

Sonntag Morgen, „Coffee to go“-Aktion. Bitte festhalten: Studenten stehen (freiwillig!) um halb fünf in der Nacht auf, kochen Kaffee, packen Muffins ein, die sie am Vorabend gebacken haben, und ziehen in die Stadt. Sie gehen dahin, wo Leute aus den Diskotheken wanken, am Bahnhof rumhängen, schon zur Arbeit müssen oder gerade den Marktplatz reini-gen und verschenken Kaffee und Muffins. Natürlich fragt jeder, der die-ses Angebot bekommt: „Warum macht ihr das?“ – „Wir wollen etwas von Gottes Liebe weitergeben. Du bist ihm sehr wichtig und noch viel mehr wert als ein Kaffee.“ Hier und da gibt es richtig gute Gespräche. Tim strahlt: „Stell dir vor, einer, mit dem heute früh gesprochen wurde, kam gleich zum Abendgottesdienst!“ Was hätte besser über diesem Tag stehen können als die Losung: „Ihr seid Kinder des Lichts … darum lasst uns nicht schlafen wie die andern.“ (1. Thess 5,5f)? Max Richter

Und hier könnte Ihr Bericht stehen

Sie lesen sich diese Berichte durch

und denken dabei: „So etwas hätte

ich auch zu erzählen. Aber mich fragt

ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In

der nächsten Impulse wird es ums

Thema „Wellness“ gehen. Um das

Spannungsfeld aus Glauben, der

uns gut tut, und Wohlfühlglauben.

Um Sport, Burn-out, Seelsorge und

Gesundheit. Das ist Ihr Thema? Dann

schreiben Sie uns bitte ein paar Sätze

darüber, was Sie persönlich oder

was Sie als Gemeinde damit erlebt

haben. Was haben Sie zu Wellness

zu sagen?

Bitte mailen Sie Ihren Kurzbericht bis

zum 5. März an Impulse@Campus-D.

de, Betreff „Statements“. Alle Ein-

sender erhalten als Dankeschön eine

kleine Überraschung.

Über ein Drittel der

Teilnehmer ist neu.

Einige davon sind

jetzt bei STARTklar, einem Kurs

für Studi-enanfänger, die bewusst

mit Gott ins Studi-

um starten wollen.

Ohne Angst im OPLetztes Jahr stand mir eine OP bevor. Noch am selben Tag, an dem mir die Diagnose gesagt wurde, ermutigte mich Gott durch einen Vers aus der Bibel, indem er mir zusagte, dass ich bei ihm in Sicherheit wäre und er es nicht zulassen würde, dass ich vor Angst umkomme. Das war so genial und auch sehr prä-gend in dieser Zeit. Auch durch sein Wort, Predigten, Familie und Freunde bin ich gestärkt und er-mutigt worden. Ich möchte Mut machen, Gott zu vertrauen, egal wie die Situation aussieht, denn er ist der beste Vater, Versorger und Ermutiger.

Gabriele Kober

IM BLICKPUNKTF O T O S : C L A U D I A D E WA L D

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!mpulse 1/12 13

Page 14: Impulse 2012-1

Irgendjemand hat mir diesen Flyer gegeben: Gemeinsam

Eins – Einladung zum Eheseminar. „Gemeinsam haben wir

nur noch die Kinder“, denke ich bei mir, „und eins sind wir

besonders in der Kunst zu streiten. Aber die Hoffnung stirbt

zuletzt – also warum nicht …“ Ich rede mit meiner Frau, sie

sagt ja, interessiert sich aber sonst für keine weiteren De-

tails. Das macht sie immer erst fünf Minuten vor der Abfahrt.

Überhaupt ist mir ihre Herangehensweise an Dinge oft unerträg-lich. Ich will im November den Sommerurlaub buchen. Da gibt es noch die günstigsten Angebote. Ich frage sie, wohin sie gerne fa-hren möchte. „Mal sehen“. Immer diese Antwort. Ich frage im Ja-nuar wieder. „Das kann ich jetzt noch nicht entscheiden.“ Gut, denke ich. Also entscheide ich und buche ein Quartier im Gebir-ge. Wandern gehen macht Spaß. Eine Woche vor den Sommerfe-rien präsentiert sie mir ihre Reiseziele. „Du hast schon gebucht?“, zetert sie. Es ist zum Verrücktwerden. Wer soll das aushalten?

Freitagnachmittag. Wir fahren zum Seminar. Die Luft im Auto ist zum Schneiden dick. Keiner sagt etwas. Andreas Pohl begrüßt uns. Zusammen mit seiner Frau Uta sowie Helge und Birgit Sych wird er das Seminar leiten. Er zeigt uns unser Zimmer. Im Souter-rain. Das passt zu unserer Ehe, denke ich. Ganz unten. Tiefer geht

Der Feind in meinem Bett

es nicht. Jeder sitzt auf seinem Bett, ich schaue zur Tür, meine Frau zum Fenster.

Mit 17 weiteren Paaren werden wir die-ses Wochenende verbringen. Acht The-menblöcke stehen auf dem Programm. Weltbewegendes erwarte ich nicht. Ein Thema heißt „Ist Veränderung noch mög-lich?“ Ich weiß die Antwort schon vorher. Meine Frau wird sich nie ändern.

Die Vorträge beginnen, … mal abwar-ten, was da kommt. Es kommt gleich knall-hart. „Gott hat einen Grund gehabt, wa-rum er euch als Ehepaar zusammengeführt hat“, sagt Andreas Pohl, „Gott irrt sich doch nicht.“ In mir rebelliert alles: Doch! In unserem Fall muss er sich geirrt haben! Ich möchte es laut herausschreien, am lieb-sten den Referenten am Kragen packen. Diese Frau passt überhaupt nicht zu mir. Sie gibt das Geld mit beiden Händen aus, ich versuche mühsam, es zusammenzuhal-ten, wo wir doch sowieso wenig haben. Zu Terminen gehe ich ehn Minuten früher, sie

Eine Ehe am Abgrund, ein Seminar und eine neue Perspektive

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Unser Zimmer ist im Souter-rain. Das passt zu unserer Ehe. Ganz unten. Tiefer geht es nicht. 15 Jahre lang habe ich Gott gefragt: „Warum diese Frau?“ Heu-te hat Gott geantwortet. Alles macht auf einmal Sinn.

EHE & FAMILIE

!mpulse 1/1214

Page 15: Impulse 2012-1

IMPRESSUMHerausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@ Campus-D.de, Internet: www.Campus-D.deRedaktion: Hauke Burgarth, Christiane Spanka, Andrea Wegener, Judith Westhoff, Birgit ZeissGestaltung: Claudia Dewald, Judith WesthoffDruck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier,Erscheinungsweise: vierteljährlichBezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Daten verarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Volksbank Mittel hessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00Anzeigenverwaltung: Monika Möhlmann, Tel. (0641) 975 18-19, Monika.Möhlmann@ Campus-D.deVertrieb: Campus für ChristusAbdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustra tionen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv.Campus für Christus versteht sich als Missions bewegung mit den Schwer-punkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe.Arbeitszweige: Studenten arbeit, Berufung leben, Mission Welt, Film- und Internet, Professorenforum, Athleten in Aktion, Crown Life, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger ( Leiter), Klaus Dewald ( stellvertretender Leiter), Gerhard Triebel ( Geschäftsführer)Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Gerhard Triebel, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriften änderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich wider sprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adress änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider spruch an die zuständigen Zustellpost ämter weiterleiten.

A N Z E I G E

sport und mehr

Für Frauen, um an Körper und Seele aufzutanken

27.-29.4.2012hotel glockenspitze- Herz-Kreislauftraining und fetzige Musik - Funktionsgymnastik / Wirbelsäulengymnastik - und viel Input für die Seele - 139 Euro

Infos und Anmeldeformulare: [email protected]

Referentinnen: Judith Westhoff, Fitnessfachwirtin, Aerobic-, Gesundheits- und Rückenschultrainerin, Mitarbeiterin von Campus für Christus. Beate Meyer, SRS-Mitarbeiterin im Bereich Sportteams und Sportler-Bibelkreise.

kommt immer zu spät. Erst kürzlich wollten wir zum ersten Mal in die Sem-peroper gehen, aber wir haben den ersten Akt verpasst. Wir waren zu spät, man hat uns nicht mehr reingelassen. Ich plane langfristig, sie entscheidet immer kurz vorher. Wenn sie Besuch einlädt, sagt sie mir nie Bescheid.

„Meine Frau wird sich nie ändern.“

Bei uns hat sich Gott geirrt, da bin ich mir ganz sicher. Andreas Pohl spricht weiter: „Gott hat euch verschieden gemacht, um den jeweils anderen zu formen. Um die Ecken und Kanten abzuschleifen …“ Es dauert ein paar Augenblicke, aber dann weiß ich: Er hat recht.

Ich kann dem Vortrag nicht mehr folgen. 15 Jahre lang sind wir ver-heiratet und fast genauso lange habe ich Gott diese eine Frage gestellt: „Warum hast du diese Frau zu mir geführt?“ Heute hat Gott geantwortet. Alles macht auf einmal Sinn. Mit Besuchern bin ich immer kurz angebun-den, meine Frau ist die Gastfreundlichkeit in Person. Wenn unsere Kinder ihre Zimmer nicht aufräumen, brülle ich schon mal im Armee-Komman-doton durchs Haus. Meine Frau bleibt fast immer ruhig und geduldig. In der Zeit zu zweit, die es an dem Wochenende nach den Themenblöcken gibt, spreche ich mit ihr nur über dieses eine Thema. Die vorgegebenen Fragen lassen wir links liegen. Etwas ist in Bewegung geraten.

Einen Tag später. Wir sind beim Thema „Besser streiten, aber wie?“ Im ungesunden Streiten sind wir Weltmeister. Einmal haben wir vier Wochen lang nicht miteinander geredet. Uta Pohl liest Epheser 4,26 vor: „Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhn-lich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander ver-geben habt.“ Eine neue Großbaustelle tut sich auf. Aber auch eine große Chance. Wir Christen haben durch das gemeinsame Gebet um Verge-bung eine ganz besondere Kraftquelle, die wir anzapfen können. Die Um-setzung wird allerdings nicht einfach, das weiß ich schon jetzt. Wir spre-chen in unserer freien Zeit darüber und beten auch gleich miteinander. Ich bitte meine Frau vor Gott um Vergebung für alle Verletzungen, die ich ihr angetan habe. Jetzt wäre sie dran. Aber sie schweigt … Die Heimfahrt ist trotzdem entspannt.

Wir reden noch einmal über das Wochenende. Am Freitag hat mei-ne Frau keinen Dienst. Ich werde mir einen Urlaubstag nehmen. Wir ha-ben uns während unserer Ehe zum ersten Mal für einen konkreten Tag zu zweit verabredet. Ich habe also ein Date.

In zirka acht Jahren werden unsere Kinder das Haus verlassen. Dann sind wir ganz auf uns gestellt. Oft habe ich gedacht, dass unsere Ehe dann wohl enden wird. Aber nach diesem Wochenende haben wir eine ganz neue Perspektive: Wir wollen das Haus unserer Ehe noch einmal neu bau-en. Und wir fangen heute damit an.

Der Schreiber war Teilnehmer eines Wochenendseminars „Gemeinsam

E1ns – Ein besonderes Wochenende zu zweit“. Er möchte anonym

bleiben, ist der Redaktion aber bekannt. Die genannten Referenten sind

Mitarbeiter bei Campus für Christus.

CD „Glaubenskonferenz“

Was hilft uns, mit Emotionen wie Angst,

Trauer, Verzweiflung oder Zorn gut umzugehen?

Wie finden wir wieder zur Freude? Dr. Bill St. Cyr: 5 Vorträge der diesjährigen Glaubenskonferenz in Dresden auf 1 MP3-CD

CD (inkl. ausführliches Handout als PDF-Datei) 10 Euro.Ausgedrucktes 38-seitiges Handout 10 Euro.(Zzgl. 3,50 Euro Versandkosten)

Bestellung unter Tel: 0641-97518-0 oder [email protected].

Die Ehe-Wochenenden „Gemeinsam e1ns“ helfen Paaren jeden Alters, ihre Be-

ziehung zu stärken, Romantik und Liebe neu zu leben und sich auch mit schwie-

rigen Themen auseinanderzusetzen. Kern sind neben den Referaten die Zeiten

zu zweit. Die Inhalte basieren auf christlichen Grundsätzen, die Wochenenden

sind aber auch für Paare geeignet, die nicht mit Jesus Christus leben.

24.-26.2. Ammersee (Bayern) 22.-24.6. Spreewald

5.-7.10. Karlsruhe 5.-7.10. Leipzig

Anmeldung und nähere Infos unter:

www.gemeinsam-e1ns.de

Termine

15!mpulse 1/12

Page 16: Impulse 2012-1

Hope Eden: Nachhilfe in HoffnungWarum Boki und Jamiru jetzt zu Hause singen

„Hope Eden“ in Nigeria. Die, die hier leben, lernen neue Werte, einen neuen Glau-ben und neue Lebensweise kennen.

F O T O S : H O P E E D E N

16

Page 17: Impulse 2012-1

NIGERIA

Boki und Jamiru sind zwei ganz norma-

le nigerianische Jungs. Sie lieben Fußball,

sie gehen nicht gern zur Schule, sie inte-

ressieren sich für Mädchen. Aber etwas

ist alles andere als normal bei ihnen: Sie

schauen voll Hoffnung in ihre Zukunft.

„Hope Eden“. Der Name ist Programm

und steht für Hoffnung.

Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, auf Bildung, auf eine sinnvolle Zukunft. Hoff-nung aber auch durch die christliche Botschaft, die hier in Wort und Tat gelebt wird, und die das Leben vieler verändert hat.

Die Farm „Hope Eden“ wurde 1998 von Annegret und Shiekar Kumbur in der Nähe der nigerianischen Hauptstadt Abuja gegrün-det. Wie in Afrika weitgehend üblich, war die Farm bald Anlaufstelle für alle diejenigen aus der erweiterten Verwandtschaft, die dringend Hilfe brauchten. Sie bekamen hier die Chance, durch Mitarbeit ihren Lebensunterhalt sowie die Schulbildung ihrer Kinder zu sichern und in eine unabhängige Zukunft zu investieren.

Ausbildung und Essen

2006 wurde für Kinder aus den umliegenden Dörfern ein Kindergarten mit Vorschule ge-gründet. Hier werden erste Englischkenntnisse vermittelt. Mittlerweile gibt es eine Grund-schule, um den Kindern vom Land, denen eine Schulbildung oft verwehrt bleibt, eine quali-tativ gute Ausbildung zu ermöglichen. Schul- essen, medizinische Hilfe und der Blick für die familiäre Situation tragen zu einer ganzheit-lichen Betreuung der Kinder bei.

Walja Friesen (26) ist eine von denen, die zum Gelingen der Arbeit beiträgt. In deut-schen Kategorien gedacht ist sie Arzthelferin, aber hier ist sie Ausbilderin und Ersatzmami, Sonntagsschullehrerin und Krankenschwester in einem. Sie unterrichtet in der Pre-Primary Class (Vorschule), in die letzten September 16 neue Schüler aufgenommen wurden, und be-treut zusätzlich die Kinder, die auf der Farm le-ben, aber in eine weiterführende nigerianische

Hope Eden: Nachhilfe

berufen sich bei Anwendung der Scharia darauf,

nur von ihrem Recht auf Selbstbestimmung

Gebrauch zu machen. Nigeria wird bestimmt

von Korruption und Vetternwirtschaft. Daraus

resultierende Konflikte führen immer wieder zu

Machtkämpfen, organisierter Selbstjustiz und

bewaffneten Auseinandersetzungen entlang

religiöser und ethnischer Linien. Die Medien

berichteten in den letzten Jahren wiederholt von

Anschlägen und blutigen Unruhen mit vielen

Opfern gerade im Mittelgürtel des Landes. Für

die Christen in allen Gesellschaftsschichten ist

es eine besondere Herausforderung, Nachfolge

konsequent und glaubwürdig im Alltag zu leben,

insbesondere, wenn der Überlebensdruck groß

ist und die Versuchung besteht, die Gerech-

tigkeit selbst in die Hand zu nehmen und zu

denselben Mitteln zu greifen wie „alle anderen“.

Nigeria

Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas,

ist ungefähr zur Hälfte christlich und mosle-

misch geprägt. Schätzungen gehen zudem

davon aus, dass es 250 bis 400 verschiedenen

Ethnien in Nigeria gibt. Die nigerianische Ver-

fassung verbietet es, eine Religion zur Staats-

religion zu erheben, tatsächlich aber kämpfen

einige religiöse Strömungen um die Vorherr-

schaft. Die Moslems im Norden des Landes

Die „Neuen“ im Team: Jens

und Katja Winter mit ihren

Kindern. Jens ist von Beruf

Lehrer und unterrichtet in der

Schule von Hope Eden.

Walja Fresen investiert sich gern

in der Vorschule und auch bei den

ganz Kleinen (oben rechts).

(Bild oben) Alltag auf

Hope Eden: Hier spielt

spielt sich vieles im

Freien ab. Judith und

Elijah Ochoje leiten

zusammen mit Shiekar

(re.) und Annegret

Kumbur die Farm Hope

Eden.

17!mpulse 1/12

Page 18: Impulse 2012-1

LETTLAND

Wir brauchen Ihre Hilfe!

Boki und Jamiru sind nur zwei Jungen. Sie stehen stellvertretend

für viele Kinder, die Hilfe brauchen. Um ihnen eine menschenwür-

dige Zukunft zu bieten, benötigen wir Schulmaterial, Lebensmittel,

Räumlichkeiten und geschultes Personal. Mit Ihrer Spende helfen

Sie, Zukunft, Bildung und Hoffnung zu den Bokis und Jamirus in

Nigeria zu bringen.

Spendenkonto: Campus für Christus,

Volksbank Mittelhessen, BLZ 513 900 00, Kto. 501 688 08

Verwendungszweck: Vermerk „Hoffnung“

Schule gehen. Und dann ist da noch der Bibel-Club. Eigentlich wurde er für die ganz Kleinen ins Leben gerufen, aber auch der 14-jährige Boki und der 13-jährige Jamiru sind interes-siert und setzen sich oft einfach dazu. Jami-ru kommt aus einer moslemischen Familie und hört hier nun die christliche Botschaft. „Sie sind zwar nicht jedes Mal da, weil sie öfter auf der Farm helfen müssen“, erzählt Walja, „aber immer, wenn sie da sind, hören sie sehr gut zu. Sie haben mir versichert, dass sie eigent-lich jedes Mal kommen möchten.“ Mittlerwei-le hört man einige Kinder immer und überall die Lieder singen, die sie in den Kinderbibel-stunden gelernt haben. Das begeistert: Zu se-hen, dass die Botschaft, die den Kindern hier vermittelt wird, auch wirklich ankommt.

Natürlich ist nicht immer alles eitel Son-nenschein. Gerade Boki und Jamiru haben es Walja anfangs nicht leicht gemacht. Sie gibt den beiden Nachhilfestunden, aber manch-mal kommen sie einfach nicht. Abmeldung? Fehlanzeige. Hier prallen Kulturen aufeinan-der, man muss sich erst einander annähern, um sich nicht gegenseitig zu verletzen. Es be-durfte einiger Gespräche mit den Jungs, um ihnen klar zu machen, wie wichtig der Un-

Schulessen, medizinische Hilfe und der Blick für die familiäre Situation tragen zu einer ganz-heitlichen Betreuung der Kinder bei.

terricht für die Zukunft der beiden ist, denn ohne fundierte Bildung landet man hier leicht auf der Straße!

Nachhilfe für eine bessere Zukunft

Die Mehrheit der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche, von denen zu viele weit un-ter der Armutsgrenze leben. Selbst von de-nen, die es auf eine Schule schaffen, erlernen längst nicht alle Lesen, Schreiben und Rech-nen. Zu Letzteren wird Boki nicht gehören. Er kommt mittlerweile regelmäßig und fragt so-gar nach Zusatzaufgaben. „Er macht wirklich große Fortschritte und ist sehr lernwillig. Es macht richtig Spaß, ihm etwas beizubringen.“

Aber nicht nur eine fundierte Bildung macht die Farm zu einem „Eden“ in Nigeria. Die, die hier leben, lernen neue Werte, einen neuen Glauben und neue Lebensweise ken-nen. Normale Erziehung geht oft einher mit „Strafen“ und nicht selten werden Kinder ge-

schlagen. Ein Dialog zwischen Lehrer und Schülern im Unterricht kommt im

nigerianischen Schulalltag in der Regel nicht vor. Folgerichtig werden auf Hope Eden nicht nur gängige Schulfächer, son-dern auch zwischenmensch-

licher Umgang gelernt – hier darf nicht ge-schlagen werden, darauf wird großer Wert gelegt! Eine Umstellung sowohl für manche von den Erwachsenen als auch für die Kin-der, die „handfeste Tatsachen“ weit mehr ge-wohnt sind als Lob.

Ohne Unterstützung von außen haben die Jamirus und Bokis aus Nigeria nur geringe Chancen auf eine würdevolle Zukunft. Kinder, denen auf Hope Eden geholfen wird, haben eine echte Chance, den Kreislauf der Hoff-nungslosigkeit zu durchbrechen. Hope Eden. Hoffnung Eden. Wie gesagt: Der Name ist Programm.

Judith Westhoff

F O T O : C L A U D I A D E WA L D

!mpulse 1/1218

Page 19: Impulse 2012-1

Neuheiten

Doro Zachmann • ALLES LIEBE Emotionale Texte über die Liebe unterstreichen den Jubel und das Glücksgefühl dieses besonderen Tages. Ein wunderbares Buch in warmen Farbtönen. Für alle, die ihre Liebe feiern und vor Gott besiegeln. Bildband, 48 Seiten, 29 x 21 cm.

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Susanne Schutkowski MÖGEN BLUMEN FÜR DICH BLÜHENGottes Segen, Gesundheit, Kraft für den Tag ... Was Sie dem Geburts-tagskind schon immer einmal sagen wollten – dieses Buch spricht es aus. Schenken Sie herzliche Wünsche in einer fabelhaft verträumten Gestaltung. Bildband, 48 S., 17 x 17 cm.

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Zum Geburtstag

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CD 943.727 € 9,95

gut tunStark werden

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Christoph Glumm SIGNALE DER SEELE VERSTEHEN

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Segen begleite dich bei allem was du anfängst und leite dich, damit du unterscheiden lernst und unter vielen Wegen den deinen findest. Petra Würth

KKKKKKKKKKKKKHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEESSSSSSSSSSSSSSSSSSSS

Manchmal brauchst du einen Engel,der dich schützt und dich führt.

Gott schickt

manchmal einen Engel,

wenn er deine Sorgen spürt. HERMANN SCHULZE-BERNDT

K

Du bist etwas BesonderesDas wollte ich dir schon immer einmal sagen.

Als Gott dich schuf, legte er liebevoll ein Stück von sich selbstin dich hinein.Er wollte, dass du einmalig bist. RUTH HEIL KKK

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Page 20: Impulse 2012-1

!mpulse 1/1220

16.10.2011

Heute im Gottesdienst nach der Predigt kam die Info, dass im kommenden Jahr eine Stadtaktion in Chemnitz stattfinden wird. Habe gar nicht so richtig zugehört. Aber dann fiel das Wort „evangelistische Methode“ und ich war hellwach. Bin ganz nervös geworden, als ich gehört habe, dass wir als Gemeinde bei dieser Aktion mitma-chen werden. Stadtaktion Chemnitz, zehn Kirchen und Gemeinden sind mit dabei. Wow! Vielleicht würde ich dadurch weiter-kommen? Nach dem Gottesdienst bin ich zu unserem Pastor gegangen und habe mit ihm einen Termin ausgemacht, weil ich ein-fach mehr wissen möchte.

24.10.2011

Mein Pastor hat mir erklärt, dass es um In-ternetevangelisation gehen wird. Gottken-nen.de, die Webseite, soll bei der mehrwö-chigen Aktion durch intensive Werbung bekanntgemacht werden. Gemeindemit-glieder sollen zu E-Coachs ausgebildet wer-den, so einer Art Online-Berater, die dann während der laufenden Aktion die Noch-nicht-Christen im Internet begleiten. E-Mails schreiben kann ich. Spricht mich voll an, da möchte ich mitmachen!

Dear Diary … Ein Blick ins Tagebuch von Magdalena Weilmann

Würde sie im

Internet suchen,

wenn sie Fragen

zu Gott Gott

und Glauben

hätte? Ich war

überrascht, als

sie meinte „Wo

denn sonst?“.

25.10.2011

Bin heute auf die Webseite von Gottken-nen.de gegangen und habe mir alles in Ruhe durchgelesen. Hier kann man ja wirk-lich Jesus kennenlernen … Nicht schlecht, nicht schlecht ... War erstaunt, dass es auch kleine Videoclips gibt und habe mir die ersten zwei angeschaut zum Thema Buli-mie und Suizid. Beeindruckend!Ich hab irgendwie Feuer gefangen und werde schon mal damit loslegen, Werbung für Gottkennen.de zu machen. Dafür gibt es solche Visitenkärtchen zum Verteilen. Wie wohl die Reaktionen sein werden?

26.10.2011

Hab heute mit Karin gesprochen. Weiß nicht mehr wie, aber wir kamen aufs Inter-net zu sprechen. Ich fragte sie, ob sie im In-ternet suchen würde, wenn sie Fragen zu Gott und Glauben hätte. Ich war sehr über-rascht, als sie mich anschaute und mein-te „Wo denn sonst?“. Das wäre auf jeden Fall ihre erste Anlaufstelle, nicht der Pfarrer, den sie eh nur an Weihnachten sieht. Hab nicht schlecht gestaunt! Ob ich Frau Bren-ner mal darauf anspreche?

10.11.2011

Ich habe bestimmt schon 20 Gottken-

Stadtaktion in Chemnitz

Chemnitz

Hörst

Du

mich?

Chemnitz

Kennst

Du

mich?

Chemnitz

Siehst

Du

mich?

14.10.2011

Ich habe versagt.. Wieder einmal habe ich es nicht gepackt, offen mit Frau Brenner über meinen Glauben zu sprechen. Jedes Mal nehme ich mir vor, dass ich ihr sage, was mich in meinem Leben trägt. Warum ich Hoffnung habe und mich trotz meiner Schwierigkeiten freu-en kann. Aber nein, ich habe gekniffen. Schäme mich fürchterlich. Bete ernsthaft, dass Gott mir Mut gibt und es mir einfach nichts mehr ausmacht, von Jesus zu reden. Will das wirklich lernen, bloß WIE?

Diese drei Plakatmotive animieren während einer Stadtaktion die Betrachter, auf die Gottkennen-Seite zu gehen.

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nen-Kärtchen verteilt und es war gar nicht schlimm! In meinem Portemonnaie stecken einige, sodass ich sie immer sehe, wenn ich irgendwo an der Kasse stehe und bezahle. Manchmal habe ich kurz etwas dazu gesagt, manchmal auch gar nicht, aber genommen hat sie jeder. Ich bete, dass die Leute zu Hause, wenn sie am PC sitzen, einfach mal spaßeshalber auf die Webseite gehen und neugierig werden. Ich bin so glücklich da-rüber, dass man heutzutage so leicht Men-schen mit Jesus bekanntmachen kann!

23.12.2011

Morgen im Heilig-Abend-Gottesdienst sol-len Geschenke mit Gottkennen-Logo und auch DVDs mit Videoclips von der Gott-kennen-Webseite verteilt werden. Eine tol-le Idee, um Leute jetzt schon für die Aktion vorzubereiten.

31.12.2011

Habe heute ganz bewusst keine „guten Vorsätze“ für das neue Jahr gefasst. Ich fin-de, in meinem Leben ist so viel in Bewe-gung gekommen, dass ich einfach nur ge-spannt bin, was daraus alles wird.

8.1.2012

Habe heute erfahren, dass wir im März eine ProChrist Veranstaltung mit Ulrich Pazany haben werden. Mit Workshops und Trai-ning zum Weitersagen. Weil das Ganze viel mehr wird, als „nur“ eine einmalige Aktion. Das ist doch genau mein Thema, da mach

ich mit. Habe das Gefühl, dass Gott echt meine Gebete erhört, klasse.

10.2.2012

Lese gerade in der „Impulse“ Auszüge aus meinem eigenen Tagebuch. Vermut-lich geht es etlichen Menschen wie mir: Sie suchen nach Möglichkeiten, etwas von Je-sus weiterzugeben, aber manchmal fehlt der Mut oder die richtigen Worte. Apropos: Gerade hab ich Frau Brenner im Hausflur getroffen. Gleich kommt sie zum Kaffee. Ich bin echt gespannt, was sie zu meiner Einladung ins Internet sagen wird …Wenn diese Impulse vor Ihnen liegt, dann haben sich in Chemnitz bereits einige Be-ter-Teams gebildet. Durch eine breite In-formation an alle Kirchen und Gemeinden in der Stadt ist der Trägerkreis von bisher zehn Gemeinden evtl. noch erweitert wor-den und Mitarbeiter wie die (fiktive) Mag-dalena Weilmann bereiten sich schon in-tensiv auf den Einsatz im Mai vor. Christiane Spanka

LEITGEDANKEN

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Heilige Momente im Alltag

Gottesdienste sind heilig, abgeson-dert und aus dem Alltag herausge-hoben. Dazu haben wir besondere Gebäude, in denen man Gott be-sonders nah ist. So habe ich es als Kind gelernt, doch inzwischen sehe ich es ganz anders. Ich erlebe im-mer noch „heilige Momente“, aber die sind nicht auf den Gottesdienst beschränkt. Als ich kürzlich wieder einmal nicht wusste, welche meiner un-erledigten Aufgaben ich zuerst angehen sollte, nutzte ich die morgendliche Stille, um Gott alles hinzulegen. Es dauerte eine Weile, bis ich loslassen konnte, aber dann wurde es richtig leicht: Wirklich le-bensnotwendig war nichts auf mei-ner To-do-Liste. Gott schien mir zu sagen: „Du musst nicht alles schaf-fen. Sei dankbar für jede Aufgabe, die du hast, und achte dabei auf die Menschen.“ Und es gelang! Das war ein heiliger Moment für mich, mitten im Alltag. Ganz anders, aber nicht weniger heilig sind meine Begegnungen nach dem Sport. Oft sitzen wir noch bei einem Bier zusammen. Ich lenke die Gespräche gerne von den Fußballergebnissen zu wesentliche-ren Themen. Wir landen bei prak-tischen Alltagsproblemen oder uto-pischen Träumen. Traue ich mich, Impulse von Gott einzubringen? Ich habe inzwischen gelernt, ganz ungeniert Farbe zu bekennen. Das wirkt nicht nur echt, sondern gibt auch Anlass zu anregenden Diskus-sionen. Als meine Sportsfreunde vor zwei Jahren meine Herzpro-bleme miterlebten, war es auch ganz natürlich, über Tod und ewi-ges Leben zu sprechen. So erfahre ich: Gott wirkt in seiner Heiligkeit mitten in meinem Alltag, wenn ich ihn lasse.Clemens Schweiger, Missionsleiter

von Campus für Christus

Wenn Sie sich den Online-Teil einer Stadtaktion ein-

mal anschauen wollen: Sie finden die Website unter

www.GottkennenChemnitz.de. Wenn Sie aus Chem-

nitz oder Umgebung sind und sich noch im Rah-

men der Aktion engagieren wollen oder ab nächstem

Jahr Interesse an einer eigenen Gottkennen-Stadt-

aktion haben, dann melden Sie sich gern unter

[email protected] oder telefonisch

unter 0641-97518-73.

SELBER STADTAKTIONEN DURCHFÜHREN

Die ARD-ZDF-Onlinestudie fasst zusammen:

Wir (Erwachsene in Deutschland 2011) verbrin-

gen jeden Tag durchschnittlich:

22 Minuten mit Büchern

23 Minuten mit Zeitungen,

80 Minuten im Internet,

192 Minuten am Radio und

229 Minuten vor dem Fernseher.

Die 20-29-Jährigen verbringen übrigens

146 Minuten vorm TV und 147 Minuten im

Internet.

Wie sagt Jesus noch einmal in Matthäus 28,19?

„Geht hinaus in die ganze Welt, und ruft alle

Menschen dazu auf, mir nachzufolgen!“ Wenn

nun 73 Prozent der deutschen 80 Minuten am

Tag im Netz verbringen, dann sollten wir als

Christen genau dort im Netz unser „Netz aus-

werfen“.

Wie oft werden welche Medien genutzt?

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985: Bundeswehrkasernen werden

überfallen, Waffen gestohlen und

Drohbriefe kündigen Terroranschlä-

ge an. Frank Winnemöller leistet gera-

de seinen Grundwehrdienst. Als Fol-

ge wird er mit der Realität der Waffe

konfrontiert: Es gilt der klare Befehl zu

schießen, falls das nötig ist. Eine Si-

tuation, die Frank zu dem Entschluss

kommen lässt, nachträglich den Wehr-

dienst zu verweigern.

Dies ist möglich, aber kein leichtes Unter-

fangen. Es folgt eine langwieriger, schwie-

riger Prozess, in dem nichts voranzuge-

hen scheint. Obwohl er nicht weiß, ob

überhaupt ein Gott existiert, fängt Frank

schließlich an, ihn um Hilfe zu bitten – und

wirklich: Auf einmal geht alles ganz schnell

und innerhalb von acht Tagen ist die Bun-

deswehr Vergangenheit.

Für Frank ist das ein entscheidendes Er-

lebnis. Er fängt an, gezielt in seiner alten

Schulbibel nach Gott zu suchen. Im Neu-

en Testament findet die Suche ihr Ende, als

er folgenden Vers liest: Wer Jesus hört und

dem glaubt, der ihn gesandt hat, der wird

ewiges Leben haben (Johannes 5,24). Also

wirft Frank sein Vertrauen auf Jesus und

hat es bis heute nicht bereut.

Er absolviert ein Studium der Elektro-

technik in Braunschweig, lernt während

dieser Zeit die Studentenarbeit von Cam-

pus für Christus kennen und erlebt „Mis-

sion“ hautnah. Menschen kommen zum

Glauben und in Frank festigt sich der

Wunsch, sein ganzes Leben für Gott einzu-

setzen. „Mein Beruf ist toll“, sagt er, „aber

letztlich war es mir wichtig, mich intensiv

dafür einzusetzen, dass Menschen Gott

kennenlernen.“

So wird er Mitarbeiter bei Campus für

Christus, allerdings nicht, ohne sich vorher

gründlich mit Christine zu besprechen, die

auch in Braunschweig studiert und auf die

er „ein Auge geworfen“ hat. „Ich erzählte

ihr von meiner Liebe und fragte im nächs-

ten Satz, ob sie mit mir in den vollzeitlichen

Dienst gehen wolle – das war vielleicht ein

bisschen viel auf einmal, denn die ganz

große Euphorie blieb erstmal aus“, erinnert

er sich schmunzelnd. Aber auch Christine

findet schließlich ihr „Ja“.

MENSCH MISSIONAR

Sie steigen in die Uniarbeit ein: In Frei-

burg, Heidelberg und später Dresden.

Dresden ist eine ganz neue Herausfor-

derung. Hier gibt es kein Kollegen-Team

mehr; sie sind Pioniere, die eine neue evan-

gelistische Arbeit anfangen und zudem

mittlerweile drei Kinder haben. Für Frank

wird Dresden sowohl eine gute als auch

eine enttäuschende Zeit. „Immer wieder

haben einzelne Studenten zu Jesus gefun-

den, aber leider ist es uns bis zum Schluss

nicht gelungen, eine stabile Hochschul-

gruppe zu bilden oder ein Mitarbeiterteam

für den Dienst an der Dresdner Universität

zu gewinnen.“ Der große Traum von einer

blühenden Hochschulgruppe platzt.

Dafür klappt es umso besser an der

nächsten und vorerst letzten Station: Ham-

burg. Hier soll es eine Jahresmannschaft ge-

ben: Junge Leute, die für ein Jahr „ Mission

auf Probe“ erleben – mit Winnemöllers als

Leiter. Für Frank beginnt eine gute Zeit,

denn mit dieser Truppe kann man „richtig

was vom Zaun reißen“: „Das Team war in-

ternational und hoch motiviert. Wir hatten

tolle Angebote, z.B. das „English Café“, in

dem wir mit Studenten über den Glauben

ins Gespräch kamen.“

Wir waren immer versorgtMissionare mit großen Fragezeichen aber ohne Zweifel

Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne

Hinter gedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen

wie Christine und Frank Winnemöller. Menschen wie Sie.

1„Mein Beruf ist toll, letztlich war es mir wichtig, mich intensiv dafür

einzusetzen, dass Menschen Gott kennenlernen.“

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Christine und Frank Winnemöller Speicherstadt in Hamburg

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FREIZEITEN & SEMINARE 2012

mit Herz.

Armenien entdeckenErleben Sie die älteste christliche Nation mit ihrer kulturellen Vielfalt und traumhaften Landschaft. Besu-chen Sie 1700 Jahre alte Kathedra-len und erkunden Sie die Hauptstadt Jerewan. Ein Ausflug zum Sewansee bietet Zeit zum Erholen und Baden. Erleben Sie humanitäre Hilfe auf unterschiedliche Arten: Hilfsgüter-sortierung und -verteilung, Bau-einsatz, Durchführung eines Kinder-nachmittags.

Termin: 24.8. –7.9.2012Preis: 680 E zzgl. Flug Kontakt: Elke.Seifert@GAiN-

Gemany.org Tel. 0641-97518-50

Infos und weitere Veranstaltungen:www.cfc-veranstaltungen.de oder Tel. 0641-97518-0

Veranstaltungen von Campus für Christus

Februar 201218.2. Tagesseminar „Biblische Finanzprinzipien“

Evang. Freikirchliche Gemeinde Bückeburg24.-26.2. Ehewochenende „Gemeinsam E1ns“,

Ammerseehäuser, Dießen am Ammersee, 290 E pro Paar inkl. Unterkunft

März 20123.3.. Tagesseminar „Biblische Finanzprinzipien“

Jugendzentrum „Im Dock“, Augustfehn 9.-11.3. Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Dießen am

Ammersee, EZ 138 E, DZ 120 E p. P.12.-16.3. Seelsorge erleben und lernen – Aufbaukurs

Naundorf, Sächsische Schweiz, 290 E 24.3.12 „Biblische Finanzprinzipien“, Tagesseminar,

Freie evang. Gemeinde Füssen26.- 28.3. Seminar Jüngerschaft, Schloss Imbshausen,

80 E Seminargebühr, zzgl. Unterkunft m. VP

April 20125.-9.4.12 Ultimate-Training-Camp, Glaube und Sport,

Wetzlar, 195 E, ab 18 Jahren 19.-20.4. Rhetorikkurs, Gießen 125 E, erm. 30 E27.-29.4. „Sport und mehr“ – Freizeit für Frauen, nähere Infos S. 15

Mai 20125.-6.5. Orientierungstage für Missionsinteressierte,

Gießen, 29 E11.-13.5. Gebetsseminar „Hören auf Gott“

Brunnen Lebensgemeinschaft, Langen-bernsdorf bei Zwickau, 73 E

Juli/August 2012 1.-14.7. Lettland erleben, siehe rechts24.8.-7.9. Armenien entdecken, siehe rechts30.7.-13.8. Crescendo Summer Institute of the Arts,

Ungarn, Sommerkurs für Studenten, www.crescendohungary.org

September/Oktober 201229.9. „Rauskriegen, was in mir steckt!“

Beginn von „Berufung konkret“ Chemnitz, neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 199 E

6.10. „Rauskriegen, was in mir steckt!“ Beginn von „Berufung konkret“, Dresden,

neunmonatiges nebenberufliches Seminar, 199 E

15.-22.10 Projekteinsatz in Israel, Netanya und Jerusalem, 745 E zzgl. Flug

Lettland erlebenBummeln Sie durch die romanti-sche Altstadt von Riga, genießen Sie den weißen Ostseestrand und fahren Sie Kanu im Gauja-Natio-nalpark. Schauen Sie hinter die Ku-lissen des Hilfswerkes „GAiN“ und erleben humanitäre Hilfe hautnah: Entladung eines Hilfstransportes, Sortierung und Verteilung der Hilfs-güter an arme Familien, dreitägiger Bau einsatz. Für Singles und Familien (Kinder ab 7 Jahren).

Termin: 1.–14.7.2012Ort: Gästehaus am Stadtrand

von Riga (www.ide.lv), 2-4-Bett-ZimmerPreis: 490 E zzgl. FlugKontakt: Zaiga.Vilde@GAiN- Germany.org, Tel. 0641-97518-50

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Für Christine allerdings ist

die Zeit alles andere als schön,

denn Dresden war ihr zum Zu-

hause geworden. Das erste Jahr

in Hamburg wird ein Trauerjahr:

Trauer um Dresden und alles,

was sie dort aufgegeben hat,

ohne wirklich zu wissen, wozu.

Mittlerweile hat sich die Frage

nach dem „Wozu“ geklärt: An

der Universität Hamburg hat

sie die Möglichkeit, ihren Mas-

ter in „Sprachlehrforschung“

zu machen. Heute arbeitet sie

in diesem Beruf und leitet In-

tegrationskurse für ausländi-

sche Mitbürger, eine Arbeit, die

voll zu ihr und ihren Begabun-

gen passt.

Ende gut alles gut? – Nicht

ganz. Denn das Jahresteam

existiert nicht mehr, und ob-

wohl Frank immer noch im voll-

zeitlichen Dienst tätig ist, gibt er

ehrlich zu, dass die jetzige Pha-

se nicht schmerzfrei ist. Das,

wofür er mit seiner Familie nach

Hamburg gekommen ist, exis-

tiert so nicht mehr, und er fragt

sich jetzt, wie Gott ihn weiter

führen wird. So kann das Leben

von Missionaren also auch aus-

sehen: Wie ein Frage zeichen.

Trotzdem sagt er, zweifelt er

nicht an seiner Entscheidung,

Vollzeitler zu werden statt In-

genieur. „Denn Gott hat unsere

Berufung immer wieder bestä-

tigt. So waren wir immer ver-

sorgt, unser Spendenkonto nie

im Minus und wir haben viel

Gutes erlebt. Ich bleibe weiter

Missionar, weil ich erlebt habe,

dass Gott Wort hält: ‚Trachtet

zuerst nach Gottes Reich, und

alles andere wird euch dazu ge-

geben’.“

Judith Westhoff

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Global Aid Network (GAiN) e.V. wurde am 22. Novem-ber in der israelischen Knesset mit weiteren 25 inter-nationalen christlichen Werken für ihren Einsatz für Holocaustüberlebende geehrt. Der Gründer und Leiter Klaus Dewald nahm die Ehrung von Lea Shemtov ent-gegen. Dies war das erste Mal war, dass Israel christ-lichen Werken offiziell dankt und sie auszeichnet.

Klaus Dewald unterstrich, dass nicht er als Person geehrt wurde, sondern die Arbeit von GAiN. „Am liebsten würde ich den Dank persönlich an unse-re 258 Paten weitergeben, die regelmäßig für die 198

Holocaust überlebenden in Israel spenden, die wir betreuen.“ Neben finanzieller Versorgung und Materi-al aus Hilfstransporten bietet GAiN diesen regelmäßige Treffen in „offenen Häusern“ an, in denen sie ihren ein-samen Alltag ein Stückweit vergessen können.

Das israelische Fernsehen und Radio berichtete von der Veranstaltung in seinen Nachrichten programmen.

GAiN sucht weiterhin Paten für Holocaustüberlebende. Informationen bei: [email protected]

Postfach 100 26235332 Gießen www.Campus-D.de

Israel dankt GAiN – GAiN dankt Paten

Die Knessetsprecherin für „Stärkung der Bezie-

hungen zu Christen“, Lea Shemtov, war maß-

geblich daran beteiligt, dass erstmalig christliche

Organisationen in der Knesset geehrt wurden.

Eine Ausstellung mit Fotoportraits von Holocaustüber-

lebenden umrahmte die Ehrung. Claudia Dewald,

Ehefrau von GAiN-Leiter Klaus Dewald, konnte ihre

Werke, die in den letzten Jahren während zahlreicher

Besuche bei Holocaustüberlebenden entstanden sind, in

der Knesset der Öffentlichkeit zeigen.

Steve Klemke (GAiN-Chairman) Klaus Dewald

(GAiN-Leiter in Deutschland) und Gerda D. Hohaus

(Leiterin des Israel-Projekts von GAiN) freuen sich

über die Möglichkeit, seit nunmehr fünf Jahren

Holocaustüberlebenden zu helfen und damit auch ein

Zeichen der Versöhnung zu setzen.

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