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Martin Keilhacker München

Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP) der Bundesregierung

zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen

Anspruch und Wirklichkeit- Eine Bewertung

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Martin Keilhacker - AKE/DPG AKE-Herbstsitzung, 6./7. Nov. 2008

Inhalt 1

● AKE/DPG-Studie 9/2005 - Ist 1990-2005 - Projektionen 2005-2020 (Trend; Trend + zusätzl. Maßnahmen) - Empfehlungen

● Integriertes Energie- u. Klimaprogramm (IEKP), Meseberger Beschlüsse 23.08.07

Input von BMWi und BMU, basierend auf Auftrags-Studien verschiedener Institute BMWi stützt sich auf: - EWI/Prognos „Energieszenarien f. d. Energiegipfel 2007“ im Auftr. BMWi 7/2007 Szenario KV: Verdoppelg. d. Energieproduktivität 1990-2020 → THG-Em. -39% Szenario EE: wie KV + stärkerer Ausbau EE → THG-Em. -41%

Szenario KKW: wie KV + Laufzeit d. KKW 20 Jahre länger → THG-Em. -45%

BMU stützt sich auf:

- Leitstudie 2007 „Ausbaustrategie EE“ im Auftr. BMU von J. Nitsch/DLR 2/2007

- UBA-Studie „Klimaschutz in D: 40% Senkung d. CO2-Em. bis 2020“ 5/2007 - Die wichtigsten vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen - Erwartete Wirkung der vorgeschlagenen Maßnahmen - Analyse der mit dem IEKP erreichbaren THG-Em.reduktionen durch versch. Institute - Fazit dieser Bewertungen

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Inhalt 2

Studien nach Beschluss des IEAP:

● Fraunh. Inst. f. System- u. Innovationsf. (ISI) „Wirtschaftl. Bewertg. d. IEKP“ 8/2007 ● Leitstudie 2008 „Weiterentwicklung d. Ausbaustrategie EE…“ im Auftr. BMU von J. Nitsch/DLR 10/2008 → realist. Ann. über zukünft. Stromverbrauch, aber dann überoptimist. Ann. notwendig bzgl. Steigerung d. Energieproduktivität, Ausbau d. EE und Wirkung d. KWK

● dena-Studie „Kurzanalyse d. KW- u. Netzplanung in D bis 2020 (2030)“ 3/2008 → Hinweis auf Energielücke bei geplantem Abschalten der Kern-KW

● McKinsey-Studie im Auftr. BDI „Kosten u. Potenziale d. Vermeidung von THG- Emissionen in D“ 9/2007 → erste (u. einzige) umfassende Kostenanalyse aller (>300) denkbaren Sparmaßnahmen

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700

800

900

1000

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Annual CO2 Emissions in Mt (Germany)Values from 1992 to 2004 extrapolated to 2020

Year

786 Mt p.a.

Aim -25% till 2005

-0,6% p.a.

-8% modernisation of East German industry

Annual CO2 Emissions in Germany: Result of 15 years of Climate Change Policy − the Trend

←1023 Mt p.a.

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CO2,energiebed.-Emissionen in Deutschland 1990-2007

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Four Scenarios for the Reduction of GHG Emissions in 2020 (Mt CO2-equ)

Nuclear powercontinues

Nuclear powerstopped

Trend continues

871 983

Over andabove trend

814 926

700

800

900

1000

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

Jährliche Emission von Kyoto-Gasen, ausgedrückt in CO2-Äquivalenten (Mt), sowie zwei Minderungsziele

Jahr

Basis 1990

Kyoto-Ziel 2008/12:- 21 %

Ziel 2020:-40 %

- 1,2 % pro Jahr

- 2,7 % pro Jahr

871 Trend

Ausb. wie bisherK-K gestoppt

Ausbau forciertK-K läuft weiter

Ausbau forciertK-K gestoppt

983

814

926

Ergebnisseder Studie:

Most favourable case:50% CO2-freeelectricity generation

Annual GHG-Emissions (Mt CO2-equ)

←1254

←752

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● Weiterlaufenlassen der Kernkraftwerke Abschalten u. Ersatz durch modernste fossile KW (Gasanteil 40 bzw. 25%) kostet 112-122 Mt CO2equ, was 9-10 Prozentpunkten entspricht, dh. fast der Hälfte der bis 2020 noch zu erbringenden Reduktion von 22%

● Solartherm. KW im Sonnengürtel der Erde (Spanien, Nordafrika) unter Ausnutzung d. im Kyoto-Protokoll vorgesehenen Instrumente „Joint Implementation“ u. „Clean Development Agreement“

Empfehlungen der DPG-Studie (abweichend von bzw. zusätzlich zu bereits bestehenden

Maßnahmen der BR, z.B. Ausbau der EE)

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Inhalt 1● AKE/DPG-Studie 9/2005 - Ist 1990-2005 - Projektionen 2005-2020 (Trend; Trend + zusätzl. Maßnahmen) - Empfehlungen● Integriertes Energie- u. Klimaprogramm (IEKP), Meseberger Beschlüsse 23.08.07

BMWi stützt sich auf: - EWI/Prognos „Energieszenarien f. d. Energiegipfel 2007“ im Auftr. BMWi 7/2007 Szenario KV: Verdoppelg. d. Energieproduktivität 1990-2020 → THG-Em. -39% Szenario EE: wie KV + stärkerer Ausbau EE → THG-Em. -41%

Szenario KKW: wie KV + Laufzeit d. KKW 20 Jahre länger → THG-Em. -45%

BMU stützt sich auf:

UBA-Studie „Klimaschutz in D: 40% Senkung der CO2

Emissionen bis 2020“ 5/2007

- Die wichtigsten vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen - Erwartete Wirkung der vorgeschlagenen Maßnahmen - Analyse d. mit d. IEKP erreichb. THG-Em.reduktionen durch versch. Inst. - Fazit dieser Bewertungen

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Verpflichtungen zur Reduzierung d. THG-Emissionen (ggü. 1990)

● Welt bis 2050 (G-8 Gipfel Heiligendamm 2007,Klimakonf. Bali 2007): THG-Emissionen halbieren

● EU bis 2020 (EU-Ministerrat, 9.3.2007): 1) THG-Em. mindest. -20%, bei Beteiligg. anderer Industrieländer -30% 2) Anteil EE auf 20% steigern (→verdreifachen!) 3) Energieverbrauch ggü. Ref.Szenario um 20% senken 4) Anteil Bio-Sprit am ges. Treibstoffverbrauch auf 10% erhöhen 5) CO2-Abtrennung und -Speicherung (CCS) marktfähig machen

● D bis 2020 (Meseberger Beschl., 23.8.2007, D.Bundestag 6.6.2008) 1) THG-Em. um mindest. 30%, möglichst 40% reduzieren 2) Verdoppelg. d. Energieproduktivität (→+3%/a (!) von jetzt bis 2020) 3) Anteil EE am Strom auf 25-30% (6/2008: 30%) erhöhen 4) Anteil KWK am Strom auf 25% erhöhen

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Treibhausgas(THG)-Emissionen: Von der angestrebten Reduktion um 40% bis 2020 waren 2005 ~18% erreicht, d.h. es verbleiben noch 22%.Bedeutet für CO2,energiebed.-Emissionen: Müssten bis 2020 noch um 224 Mt CO2 auf 571 Mt CO2 reduziert werden — dies wäre mit den von UBA vorgeschlagenen Maßnahmen im Prinzip möglich.

Wichtige Bemerkung: UBA-Studie stützt sich auf Modellrechnungen (Energiemodul IKARUS) vom Type „Zielszenario“: → CO2-Minderungsziel vorgegeben, z.B. 40% bis 2020 → verschiedene CO2-Minderungsmöglichkeiten verglichen, z.B. nach Kosten (hier: durchschnittl. 50 €/t CO2!, insges. 11.2 Mrd. €/a in 2020) → Zahlen dann nach eigenen Argumenten zu „realistischerem“ Szenario modifiziert !!!

UBA-Studie „Klimaschutz in Deutschland: 40%-Senkung derCO2-Emissionen bis 2020 gegenüber 1990“

und darauf basierend:

„8-Punkte-Plan“ von Umweltminister S.Gabriel(beide April 2007)

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CO2,energiebed.-Emissionen in den versch. Wirtschaftzweigen in D: Ist-Werte für 1990/2005 und UBA-Szenario (-40%) für 2020

(Quelle: Berechnungen von UBA/2007)

● Alle Wirtschaftszweige können deutl. Beitrag zur Reduzierung d. THG-Em. leisten ● Ihr jew. Anteil am Vermeidungspot. entspricht etwa ihrem Anteil an den heutigen Emissionen (Ausn.: Verkehr!) ● Die entspr. Vermeid.kosten variieren jedoch sehr stark (nach McKinsey/2007)

Wirtschaftszweige: Gewerbe/Handel/Dienstleistung Haushalte Verkehr Industrie Energiewirtschaft

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Die wichtigsten von BMU und UBA vorgeschlagenen Klimaschutzmaßnahmen für 2005-2020

mit meinen Kommentaren

1) Reduktion d. Stromverbrauchs um 11% durch massive Steigerung der Energieeffizienz (-40 Mt CO2) - zentral für gesamten Maßnahmenkatalog (andere Anforderungen leichter zu erfüllen!) - viel zu optimistisch: bedeutet -0.8%/a aber: +1.0%/a seit 2000 (DIW,2007); +0.5%/a bis 2020 (VDE,2007); +0.7%/a bis 2010, dann -0.4%/a bis 2020 (EWI/Prognos,2005)

2) Erneuerung d. Kraftwerksparks dch. effiziente Kraftwerke (-30 Mt CO2) - eine der effektivsten und realistischsten Maßnahmen - aber: Erdgasanteil am Strom soll auf 30% erhöht werden, von 70 auf 165 TWh (Kompensation dch. Erdgaseinsparung bei Gebäudeheizung !!!) - gemittelter CO2-Emissionsfaktor für KW in 2020 hier 0.575 kg CO2/kWh, in DPG-Studie 0.700 kg CO2/kWh.

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Bruttostromverbrauch 1990 bis 2007 und angenommene Entwicklung bis 2030 in verschiedenen Szenarien

(Quelle: Leitstudie 2008 BMU/Nitsch 10/2008)

D 08:EWI/Prognos 05:+0.7 → -0.4%/a

Leit 08: -0.3%/a

E 08: -0.45%/a

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Stromerzeugung nach Energieträgern im deutschen KW-Park:Ist-Zustand für 1990 u. 2005 und UBA-Szenario für 2020

(Quelle: AG-Energiebilanzen 2006,UBA-Berechnungen 2007)

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3. Steigerung d. Anteils erneuerbarer Energien an Stromerzeugung auf über 27% (10.4% in 2005) (-44 (UBA) bzw. -55 (BMU) Mt CO2) - Ausbau EE von 63 auf 140 TWh (UBA) bzw. 156 TWh (BMU) ist unrealistisch (DPG-Studie 120 TWh !) — Ausbau Offshore-Windkraft verzögert: 2020 statt ~20 nur ~10 GW (wie in DPG-Studie angen.)! - Realistischer sind 20% (bei etwa konst. Stromverbrauch) 4. Verdoppelung d. Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an Strom-erzeugung (-15 (UBA) bzw. -20 (BMU) Mt CO2) (s. Vortrag G.Luther)

5. Wärmeeinsparung im Gebäudebereich durch Sanierung und effiziente Heizanlagen (-32 Mt CO2)

6. Effizienzsteigerung im Verkehr durch Vermeidung und Verlagerung des Verkehrs, sowie Senkung des spezif. Verbrauchs (-30 Mt CO2)

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Entwicklung der Stromerzeugung aus EE bis 2030 im LEITSZENARIO 2008 und Vergleich mit den Szenarien des Energiegipfels KV u. EE

[BMWi 2007] und des Energiereport IV [EWI/Prognos 2005](Quelle: Leitstudie 2008 BMU/Nitsch 10/2008)

Annahmen über Ausbau der EE werden immer wagemutiger (von 64 in 2005 auf 178 TWh/a in 2020)!

←178 TWh/a←160

←134

← 64 TWh/a

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Erwartete Wirkung der im UBA-Szenario vorgeschlagenen CO2-Emissionsminderungsmaßnahmen (2005-2020) [Mt CO2]

(Quelle: Berechnungen von UBA/2007)

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Analyse der mit dem IEKP bis 2020 erreichbaren THG-Emissionsreduktionen durch versch. Institute/Organisationen

● 2007-08 Greenpeace (Ecofys): Grobanalyse d. erreichbaren Reduktionen

● 2007-10 Fraunhof. Inst. f. System- u. Innovationsf. (ISI): Wirtschaftl.Bewertg.d.Maßnahmen

● 2007-10 Bundesumweltministerium: Kosten u. Nutzen des IEKP (basiert auf F-ISI u. UBA) CO2-Einsparungen in 2020 insges. 220 Mt (-36.6% gegenüber 1990) → fehlen 50 Mt

● 2007-11 Greenpeace (EUtech): Bewertung d. IEKP u. Vergleich mit Greenpeace „Plan B“ Reg.ziel: Gabriel (4/07): 270 Mio. t CO2 (-41%); Bund.Reg. (9/07): 215 Mio. t CO2 (-36%) Greenpeace „Plan B“: ≥320 Mio. t CO2 (-45%) Voraussichtliche Einsparung durch IEKP: ≤160 Mt CO2 (-31.4%) → fehlen 110 Mt ● 2008-05 Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Ecofys): Erreicht das IEKP die gesetzten Einsparziele? Reg.ziel weit verfehlt: nur -120 (statt -270) Mt CO2 (-28%) z.B. Stromeinsparung nur 4 - 6% statt 11% (Gabriel) → fehlen 150 Mt

● 2008-06 Greenpeace: Das IEKP – Eine aktualisierte Bewertung Prognose: -130 bis -145 Mt CO2 , d.h. noch weniger als Prognose Greenpeace 11/07

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Fazit der Bewertung des IEKP durch Greenpeace-EUtech (11/2007)

● Voraussichtliche Einsparungen der Maßnahmen liegen deutlich unter dem angestrebten Zielwert der BR● Erhebliche Defizite in d. Verbindlichkeit d. eingeleiteten Maßnahmen und damit große Zweifel an ihrer Wirksamkeit● Zahlreiche Einsparvolumina äußerst unsicher (z.B. KWK), einige wenig ambitioniert (z.B. Verkehr, EEWärmeG), andere stark über- schätzt (z.B. Nicht-CO2-THG)● Eklatante Defizite bei d. Emissionsminderung in d. Bereichen fossiler KW-Park, sowie rationeller Stromeinsatz (Sektor Industrie). Damit rückt Ziel der BR einer jährl. Effizienzsteigerg. um 3% in weite Ferne● Unbedingt notwendig für Zielerreichung ist unverzügliche Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen in den Bereichen KWK, KW-Planung u. Gebäudebestand

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Regierungsziele und zu erwartende Einsparpotentiale (Analyse Greenpeace/EUtech, 11/2007)

Reduktion vgl. mit 1990: >45% ~41% 36% 36.6% <31%

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● Gegenüber der für das - 40% Ziel in 2020 notwendigen Reduktion um 270 Mt CO2equ in 2005-2020 (BMU/Gabriel, 4/07) fehlen mit dem IEKP der Bundesregierung nach- BMU/UBA, 10/2007 50 Mt CO2equ - Greenpeace (EUtech), 11/2007 110 Mt CO2equ

- Bündnis 90/Die Grünen, 05/2008 150 Mt CO2equ,

die einer Reduktionslücke von 4-12 Prozentpkte. (ggü. 1990: 1232 Mt CO2equ) entspr., d.h. Erreichen des - 40% Ziels (40 Prozentpkte.) ist äußerst unrealistisch!

● Zum Vergleich: Abschalten der Kern-KW und Ersatz durch modernsten KW-Park (Gasanteil 40 bzw. 25%) kostet 112-122 Mt CO2equ,

was 9-10 Prozentpkte. (ggü. 1990: 1232 Mt CO2equ) entspricht, d.h. von gleicher Größenordnung wie die Reduktionslücke!

● Nächster Vortrag von G. Luther: Alternativen zum Strom-Mix-2020 von UBA/BMU/IEKP (KE↓, Gas↑) führen z.B. zu mehr Klimaschutz (KEconst, Gas↑) oder mehr Versorgungssicherheit (KEconst, Gas↓)

Fazit der Bewertungen des IEKP

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Entwicklung der CO2-Emissionenenergiebed. bei unterschiedlicher Steigerung der Energieproduktivität in verschiedenen Szenarien (bei allen Szenarien Ausstieg aus der Kernenergie angenommen)

(Quelle: Leitstudie 2008 BMU/Nitsch 10/2008)

E-Rep.IV 05:

D2 08: 2.5%/a

Leit 08: 3.0%/aE3 08: 3.4%/a

jetzt bis 2020

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Inhalt 2

Studien nach Beschluss des IEAP:

● Fraunhofer Inst. f. System- u. Innovationsforschg. (ISI) „Wirtschaftl. Bewertung des IEKP“ 8/2007

● Leitstudie 2008 „Weiterentwicklung d. Ausbaustrategie EE…“ im Auftr. BMU von J. Nitsch/DLR 10/2008

→ realist. Ann. über zukünft. Stromverbrauch, aber dann überoptimist. Ann. notwendig bzgl. Steigerg. d. Energieprod., Ausbau d. EE und Wirkung d. KWK

dena-Studie „Kurzanalyse d. KW- u. Netzplanung in D bis 2020 (2030)“ 3/2008→ Hinweis auf Energielücke bei geplantem Abschalten der Kern-KW

McKinsey-Studie im Auftr. BDI „Kosten u. Potenziale derVermeidung von THG-Emissionen in D“ 9/2007→ erste (u. einzige) umfassende Kostenanalyse aller (>300) denkbaren Sparmaßnahmen

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Development of Power Station Park to 2030 Electricity demand acc. to present government plans (-0.5% p.a.)

a) with and b) w/o (+20 yrs) phasing out of nuclear power from ‚dena‘ study (March 2008): Kraftwerks- und Netzplanung in Deutschland bis 2020 (2030)

Missing power w/o nuclear energy: 2020 11.7 GW (2030 21.7 GW)

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Development of Power Station Park to 2030 Electricity demand remains constant over the years

a) with and b) w/o (+20 yrs) phasing out of nuclear powerfrom ‚dena‘ study (March 2008): Kraftwerks- und Netzplanung in Deutschland bis 2020 (2030)

Missing power w/o nuclear energy: 2020 15.8 GW (2030 27.8 GW)

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Kraftwerksleistung im LEITSZENARIO 2008 nach Energiequellen und Kraftwerksarten

(Quelle: Leitstudie 2008 BMU/Nitsch 10/2008)

Benötigte KW-Leistung nimmt zu, obwohl PEV stark abnimmt (um 17%/44% bis 2020/2050)!

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McKinsey-Studieim Auftrag des BDI, Sept.2007

● Erste objektive u. umfassende Analyse von Kosten u. Potenzialen aller wesentlichen Hebel (insges. über 300) zur Vermeidung von THG-Emissionen in D für Zeitraum bis 2020 (2030)● Für jeden Hebel wird erreichbares Vermeidungspotenzial (in Mt CO2equ) und entsprechende Vermeidungskosten (in EUR/t CO2equ) quantifiziert● Bei Auswahl u. Bewertung der Hebel wird darauf geachtet, dass sie weder zu Einschränkung der Lebensqualität noch Verlangsamung des Wirtschafts- wachstums führen● Ausstieg aus der Kernenergie für Stromerzeugung in D im Basisszenario als gesetzt angenommen

Ergebnis: THG-Emissionen können bis 2020 (ggü. 1990) gesenkt werden

um 26% (bei Kosten bis 20 EUR/t CO2equ) bzw. 31% (bei mitl. Kosten von 64 EUR/t CO2equ).

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Martin
Martin
Schaubilder aus PC
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Martin Keilhacker - AKE/DPG AKE-Herbstsitzung, 6./7. Nov. 2008

Schlussbemerkung

● Die für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf der Erdober-fläche auf 2 Grad Celsius notwendigen Klimaziele, nämlich eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland (und den übrigen Industrieländern) um 40% bis zum Jahr 2020 und um 80% bis zum Jahr 2050 sind auch bei großen Anstrengungen nicht er-reichbar, wenn am derzeit beschlossenen Zeitplan für den Ausstieg aus der Kernenergie festgehalten wird. Diese Reduktionsziele kön-nen dann erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung erreicht werden.

● Bei einem Weiterlaufenlassen der sicheren Kernkraftwerke um etwa 20 Jahre kann in Deutschland im Jahr 2020 bereits die Hälfte der Energie/Elektrizität CO2-frei bereitgestellt werden