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Winfried Scheuermann (CDU)gewann ganz knapp um einProzent das Direktmandat imWahlkreis 44, Enz.

Wahlergebni s in Prozen t

5%-HürdeVorläufiges amtliches Endergebnis

Republikaner 9,1%

Sonstige 2,8% AFP infograf'tk

Der „Stimmenkönig" der Repu- Will weiter wie ein Löwe kämp-blikaner: Klaus Rapp zieht für fen: Alt-Schultes Ewald Veigeldie Reps vom Wahlkreis Enz holte für die FDP an der Enz daswieder nach Stuttgart. Zweitmandat, für den Landtag.

Mußte etwas um das Zweitman-datfür die Grünen im WahlkreisEnz zittern: Renate Thon schaff-te den Sprung um 22.30 Uhr.

STUTTGART/MAINZ/KIEL . InBaden-Württemberg wollenCDU und FDP künfti g gemein-sam regieren. Bei der Land-tagswahl baute die CDU mit41,3 Prozent (1992: 39,6) ihr ePosition als stärkste Kraf t aus.Die FDP steigerte sich auf 9,6Prozent (1992: 5,9).

die Opposition gehen. Die Grünenholten 12,1 Prozent (9.5). Den Re-publikanern gelang mit 9.1 Pro-zent die erste Wiederwahl in ei-nen Landtag. Mit 67,5 Prozent lagdie Wahlbeteiligung so niedrig wieseit 36 Jahren nicht mehr (1992:70,1 Prozent). Mit 155 Sitzenschwillt das Landesparlamentaufgrund von 18 Überhang- und17 Ausgleichsmandaten auf Re-kördgröße an (1992: 146). DieCDU holte insgesamt 69 Sitze. DieSPD kam auf 39 Sitze, die Grünen

erreichten 19 Mandate und dieFDP sicherte sich 14 Sitze. DieRepublikaner ziehen mit 14 Man-daten ins Parlament ein. Minister-präsident Teufel (CDUI kündigtean, er werde mit den LiberalenVerhandlungen aufnehmen. FDP-Landeschef Döring sagte: „Essieht so aus, als ob die Koalitions-aussage jetzt realisiert werdenkann." SPD-Spitzenkandidat Spörisagte, er stehe nicht mehr fürSpitzenämter seiner Partei imLand zur Verfügung. In Rhein-

land-Pfalz legte die FDP um zweiProzentpunkte zu, so daß die so-zial-liberale Koalition fortgesetztwerden kann (siehe unten undBlickpunkte) .In Schleswig-Holstein verlor dieSPD unter Heide Simonis die'abso-lute Mehrheit der Mandate undkann nur mit der dort als links-li-beral geltenden FDP (5.7 Prozent)oder mit den erstmals in den Kie-ler Landtag gelangten Grünen (8,1Prozent) weiterregieren (Kom-mentar, Blickpunkte).

Arnold Tölg gewann für die CDUdas Direktmandat im WahlkreisCalw. Er konnte sogar seineSümmenzahl steigern.

Die • mitregierende SPD erzieltemit 25,1 Prozent (29,4) ihrschlechtestes Ergebnis in der Ge-schichte des Landes und muß in

Machte in Pforzheim viel Bodengut: Stefan Mappus, der jüngsteCDU-Kreisvorsitzende Deutsch-lands, holte das Direktmandat.

BONN. Die Wahlergebnisse vongestern sind nach Einschätzungvon CDU/CSU und FDP eine Stär-kung des Bonner Regierungs-bündnisses. In der „Bonner Run-de" des ZDF sagte CDU-General-sekretär Hintze, es sei eine „star-ke Sache", daß die Koalition in derMitte der Legislaturperiode, wo

normalerweise die Oppositionstark sei, bestätigt worden sei.SPD-Chef Lafontaine habe eine„schwere moralische und politi-sche Niederlage" erlitten. Die FDPhabe von jenen Unionswählernprofitiert, die einen Erfolg der Li-beralen gewollt hätten. FDP-Ge-neralsekretär Westerwelle dage-

gen sah den Grund für die Wahler-folge seiner Partei in der Politikder Landesverbände, vor allemaber auch der Bundes-FDP. SPD-Generalsekretär Münteferingnannte das Ergebnis trotz der Ver-luste „voll befriedigend". Immer-hin lägen Heide Simonis und KurtBeck weiter über 40 Prozent und

damit vor der CDU. Den Wahlaus-gang in Baden-Württemberg be-zeichnete Müntefering als „ärger-lich". Die Grünen-Geschäftsführe-rin Heide Rühle zeigte sich zufrie-den. Ein „Wermutstropfen" sei al-lerdings, daß nicht in allen Län-dern die Chance zu rot-grünenKoalitionen bestehe.

IM KREI S CALW

Lothar König aus Dobel war dieNummer zum bei den Republi-kanern: Er holte das Zweitman-dat im Wahlkreis Calw.

Rheinland-Pfal zvoraussichtlicheSitzverteilung

Wahlergebnis in Prozent Vorläufiges amtliches Bndergebnis

5%-Hürd eCDU 38,7%

Sonstig e 5,7%

AFP infografik

Schleswig-Holstei n

voraussichtlicheSitzverteilung

Wahlergebnis in Prozent

5%-HürdeCDU 37,2% I

* vorläufiges amtliches Endergebnis

1+3,4/

SPD 39,8% |

FDP 5,7% :+o.i>

Grüne_8,1 % |

SSW 2,5% 1 fl+0,6>ti£- Wahlbeteillgung :

71,8 Prozent

Sonstig e 6,7% | AFP/nfos/a| |

MAINZ. In' Rheinland-Pfalz kanndie bundesweit einzige sozial-libe-rale Koalition ihre Arbeit fortset-zen. Die SPD mit Ministerpräsi-dent Kurt Beck konnte gesternzwar an ihr Rekordergebnis von1991 nicht anknüpfen, bleibt abermit -39,8 Prozent der Stimmenstärkste Partei im Land von Moselund Nahe. Die Wähler stärkten dieFDP (8,9 Prozent) unter Wirt-schaftsminister Brüderle, der dieKoalitionszusage an die SPD amAbend bekräftigte.Die -CDU kam mit 38,7 Prozentnicht über ihr bisher schlechtestesErgebnis von 1991 (38,7) hinaus.Theoretisch könnten damit auchUnion und FDP in Mainz die neueRegierung bilden.

Auch in Nürnberg und Fürth die Oberbürgermeiste]irposten gewonnenRenten-Fehler Hillary-BesuchCSU setzt Siegesserie inMÜNCHEN/NÜRNBERG. Die CSU Scholz wird in der einst rotenhat bei den kommunalen Stich- Hochburg Nürnberg erstmals seitwählen in Bayern ihre Siegesserie einem halben Jahrhundert einin den Großstädten wie Fürth ge- CSU-Politiker im Rathaus regie-stern ' fortgesetzt. Mit Ludwig ren. In Augsburg konnten die

VATIKANSTADT . Zehn Tage nachseiner fiebrigen-Erkrankung hatPapst Johannes Paul II. gesternsichtlich erholt die 20 000 Gläubi-gen auf dem Petersplatz zu einemverantwortungsbewußten Um-gang mit der Natur aufgefordert.

BERLIN. Bis zu 10 000 Rentner inOstdeutschland haben seit 1992zu hohe Bezüge erhalten. Siemüßten mit einer Kürzung rech-nen, sagte Rainer Helbing von derBundesversicherungsanstalt fürAngestellte (BfA) in Berlin.

BAUMHOLDER. Die Frau desamerikanischen Präsidenten, Hil-lary Clinton, hat gestern den An-gehörigen der US-Militärgemein-de in Baumholder (Rheinland-Pfalz) für die Unterstützung derSoldaten in Bosnien gedankt.

Christsozialen den OB-Sessel er-folgreich verteidigen. In Würz-burg bleibt der amtierende Ober-bürgermeister Jürgen Weber vonder Würzburger Liste am Ruder.

Papst erholt

Bernd Kielburger wurde nur umwenige Stimmen geschlagen. Erholte aber sicher das SPD-Zweitmandat im Enzkreis.

Baden-Württember g

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SERVICE

Das Wetter heute:

Teils bewölkt,noch mild

IN PFORZHEIM IM KKfclS CAlJMr

Städten fort

Zweitmandate

Maushartohne Glück

FDP betont eigenständige politische Leistung - CDU: Schwere Niederlage des SPD-Chefs Lafontaine

Bonner Koalition sieht sich in Halbzeit bestätigt

»*Super-toll seidas

Wahlergebnis für ihn und seinePartei, sagte FDP-WahlsiegerWalter Döring gestern abend inStuttgart. Vor allem in dieserHöhe war der Triumph der Libera-len in ihrem Stammland unerwar-tet. Seite an Seite mit Bundesau-ßenminister Kinkel (rechts) zogder 42jährige erfolgreiche Spit-zenkandidat in den Festraumseiner Partei im Landtag, in dembereits grenzenloser Jubelherrschte. Die Referentin des FDP-Landeschefs schrie nur noch:„Wahnsinn!"

Landesvater dTCDU-Min ist erpräsiden t Teufelbleiben: Entspannt wie selten trater am Wahlabend vor die Presse.Im Blitzlichtgewitter und vor lau-fenden Kameras erklärte einsichtlich erleichterter Erwin Teu-fel: „Die große Koalition ist zuEnde." Die offenbar nur geringenCDU-Zugewinne verbuchte er alsErfolg und erklärte, sein Wahlzieldadurch erreicht zu haben, daßRot-Grün verhindert worden sei.Den FDP-Chef Döring nannte ereinen „vertrauenswürdigen" Ko-alitionspartner. PFORZHEIM/STRAUBEN'HARDT.

Nur um wenige hundertStimmen hat der Kandidatder Republikaner in Pforz-heim, Dieter Ebert, denSprung in den Landtag ver-fehlt. Er rangierte auf derNordbaden-Liste der Repu-blikaner nur auf Platz vier.Pech für Bärbel Maushart(FDP, Straubenhardt). Sieholte 10,0 Prozent im Wahl-kreis Bietigheim-Bissingen,aber nicht das Zweitmandat.

Die Überraschung im Nord-schwarzwald:. Beate Fauser ge-wann ein Zweitmandat für dieFDP im Wahlkreis Calw.

DIE GEWÄHLTE N ABGEORDNETEN

IM ENZKREI S

Hoch über Fünf-Prozent-Hürde - Starke SPD-Verluste - MP Teufel regiert jetzt mit den Liberalen

FDP: Drei Volltreffer

Mit Kurt Beck in Mainz:

Sozial-liberalmacht weiter

PZ

vom 25.03.1996