PZ vom 25.03.1996 Seite 1

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Winfried Scheuermann (CDU) gewann ganz knapp um ein Prozent das Direktmandat im Wahlkreis 44, Enz. Wahlergebnis in Prozent 5%-Hürde Vorläufiges amtliches Endergebnis Republikaner 9 , 1 % Sonstige 2,8% AFP infograf'tk Der „Stimmenkönig" der Repu- Will weiter wie ein Löwe kämp- blikaner: Klaus Rapp zieht für fen: Alt-Schultes Ewald Veigel die Reps vom Wahlkreis Enz holte für die FDP an der Enz das wieder nach Stuttgart. Zweitmandat, für den Landtag. Mußte etwas um das Zweitman- datfür die Grünen im Wahlkreis Enz zittern: Renate Thon schaff- te den Sprung um 22.30 Uhr. STUTTGART/MAINZ/KIEL. In Baden-Württemberg wollen CDU und FDP künftig gemein- sam regieren. Bei der Land- tagswahl baute die CDU mit 41,3 Prozent (1992: 39,6) ihre Position als stärkste Kraft aus. Die FDP steigerte sich auf 9,6 Prozent (1992: 5,9). die Opposition gehen. Die Grünen holten 12,1 Prozent (9.5). Den Re- publikanern gelang mit 9.1 Pro- zent die erste Wiederwahl in ei- nen Landtag. Mit 67,5 Prozent lag die Wahlbeteiligung so niedrig wie seit 36 Jahren nicht mehr (1992: 70,1 Prozent). Mit 155 Sitzen schwillt das Landesparlament aufgrund von 18 Überhang- und 17 Ausgleichsmandaten auf Re- kördgröße an (1992: 146). Die CDU holte insgesamt 69 Sitze. Die SPD kam auf 39 Sitze, die Grünen erreichten 19 Mandate und die FDP sicherte sich 14 Sitze. Die Republikaner ziehen mit 14 Man- daten ins Parlament ein. Minister- präsident Teufel (CDUI kündigte an, er werde mit den Liberalen Verhandlungen aufnehmen. FDP- Landeschef Döring sagte: „Es sieht so aus, als ob die Koalitions- aussage jetzt realisiert werden kann." SPD-Spitzenkandidat Spöri sagte, er stehe nicht mehr für Spitzenämter seiner Partei im Land zur Verfügung. In Rhein- land-Pfalz legte die FDP um zwei Prozentpunkte zu, so daß die so- zial-liberale Koalition fortgesetzt werden kann (siehe unten und Blickpunkte). In Schleswig-Holstein verlor die SPD unter Heide Simonis die'abso- lute Mehrheit der Mandate und kann nur mit der dort als links-li- beral geltenden FDP (5.7 Prozent) oder mit den erstmals in den Kie- ler Landtag gelangten Grünen (8,1 Prozent) weiterregieren (Kom- mentar, Blickpunkte). Arnold Tölg gewann für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis Calw. Er konnte sogar seine Sümmenzahl steigern. Die mitregierende SPD erzielte mit 25,1 Prozent (29,4) ihr schlechtestes Ergebnis in der Ge- schichte des Landes und muß in Machte in Pforzheim viel Boden gut: Stefan Mappus, der jüngste CDU-Kreisvorsitzende Deutsch- lands, holte das Direktmandat. BONN. Die Wahlergebnisse von gestern sind nach Einschätzung von CDU/CSU und FDP eine Stär- kung des Bonner Regierungs- bündnisses. In der „Bonner Run- de" des ZDF sagte CDU-General- sekretär Hintze, es sei eine „star- ke Sache", daß die Koalition in der Mitte der Legislaturperiode, wo normalerweise die Opposition stark sei, bestätigt worden sei. SPD-Chef Lafontaine habe eine „schwere moralische und politi- sche Niederlage" erlitten. Die FDP habe von jenen Unionswählern profitiert, die einen Erfolg der Li- beralen gewollt hätten. FDP-Ge- neralsekretär Westerwelle dage- gen sah den Grund für die Wahler- folge seiner Partei in der Politik der Landesverbände, vor allem aber auch der Bundes-FDP. SPD- Generalsekretär Müntefering nannte das Ergebnis trotz der Ver- luste „voll befriedigend". Immer- hin lägen Heide Simonis und Kurt Beck weiter über 40 Prozent und damit vor der CDU. Den Wahlaus- gang in Baden-Württemberg be- zeichnete Müntefering als „ärger- lich". Die Grünen-Geschäftsführe- rin Heide Rühle zeigte sich zufrie- den. Ein „Wermutstropfen" sei al- lerdings, daß nicht in allen Län- dern die Chance zu rot-grünen Koalitionen bestehe. IM KREIS CALW Lothar König aus Dobel war die Nummer zum bei den Republi- kanern: Er holte das Zweitman- dat im Wahlkreis Calw. Rheinland-Pfalz voraussichtliche Sitzverteilung Wahlergebnis in Prozent Vorläufiges amtliches Bndergebnis 5%-Hürde CDU 38,7% Sonstige 5,7% AFP infografik Schleswig-Holstein voraussichtliche Sitzverteilung Wahlergebnis in Prozent 5%-Hürde CDU 37,2% I * vorläufiges amtliches Endergebnis 1+3,4/ SPD 39,8% | FDP 5,7% :+o.i> Grüne_8,1% | SSW 2,5%1 fl+0,6> ti£- Wahlbeteillgung: 71,8 Prozent Sonstige 6,7% | AFP/nfos/a|| MAINZ. In' Rheinland-Pfalz kann die bundesweit einzige sozial-libe- rale Koalition ihre Arbeit fortset- zen. Die SPD mit Ministerpräsi- dent Kurt Beck konnte gestern zwar an ihr Rekordergebnis von 1991 nicht anknüpfen, bleibt aber mit -39,8 Prozent der Stimmen stärkste Partei im Land von Mosel und Nahe. Die Wähler stärkten die FDP (8,9 Prozent) unter Wirt- schaftsminister Brüderle, der die Koalitionszusage an die SPD am Abend bekräftigte. Die -CDU kam mit 38,7 Prozent nicht über ihr bisher schlechtestes Ergebnis von 1991 (38,7) hinaus. Theoretisch könnten damit auch Union und FDP in Mainz die neue Regierung bilden. Auch in Nürnberg und Fürth die Oberbürgermeiste] irposten gewonnen Renten-Fehler Hillary-Besuch CSU setzt Siegesserie in MÜNCHEN/NÜRNBERG. Die CSU Scholz wird in der einst roten hat bei den kommunalen Stich- Hochburg Nürnberg erstmals seit wählen in Bayern ihre Siegesserie einem halben Jahrhundert ein in den Großstädten wie Fürth ge- CSU-Politiker im Rathaus regie- stern ' fortgesetzt. Mit Ludwig ren. In Augsburg konnten die VATIKANSTADT. Zehn Tage nach seiner fiebrigen-Erkrankung hat Papst Johannes Paul II. gestern sichtlich erholt die 20 000 Gläubi- gen auf dem Petersplatz zu einem verantwortungsbewußten Um- gang mit der Natur aufgefordert. BERLIN. Bis zu 10 000 Rentner in Ostdeutschland haben seit 1992 zu hohe Bezüge erhalten. Sie müßten mit einer Kürzung rech- nen, sagte Rainer Helbing von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) in Berlin. BAUMHOLDER. Die Frau des amerikanischen Präsidenten, Hil- lary Clinton, hat gestern den An- gehörigen der US-Militärgemein- de in Baumholder (Rheinland- Pfalz) für die Unterstützung der Soldaten in Bosnien gedankt. Christsozialen den OB-Sessel er- folgreich verteidigen. In Würz- burg bleibt der amtierende Ober- bürgermeister Jürgen Weber von der Würzburger Liste am Ruder. Papst erholt Bernd Kielburger wurde nur um wenige Stimmen geschlagen. Er holte aber sicher das SPD- Zweitmandat im Enzkreis. Baden-Württemberg Seite 8 SERVICE Das Wetter heute: Teils bewölkt, noch mild IN PFORZHEIM IM KKfclS CAlJMr Städten fort Zweitmandate Maushart ohne Glück FDP betont eigenständige politische Leistung - CDU: Schwere Niederlage des SPD-Chefs Lafontaine Bonner Koalition sieht sich in Halbzeit bestätigt »* Super-toll sei das Wahlergebnis für ihn und seine Partei, sagte FDP-Wahlsieger Walter Döring gestern abend in Stuttgart. Vor allem in dieser Höhe war der Triumph der Libera- len in ihrem Stammland unerwar- tet. Seite an Seite mit Bundesau- ßenminister Kinkel (rechts) zog der 42jährige erfolgreiche Spit- zenkandidat in den Festraum seiner Partei im Landtag, in dem bereits grenzenloser Jubel herrschte. Die Referentin des FDP- Landeschefs schrie nur noch: „Wahnsinn!" Landesvater dT CDU-Min ist erpräsiden t Teufel bleiben: Entspannt wie selten trat er am Wahlabend vor die Presse. Im Blitzlichtgewitter und vor lau- fenden Kameras erklärte ein sichtlich erleichterter Erwin Teu- fel: „Die große Koalition ist zu Ende." Die offenbar nur geringen CDU-Zugewinne verbuchte er als Erfolg und erklärte, sein Wahlziel dadurch erreicht zu haben, daß Rot-Grün verhindert worden sei. Den FDP-Chef Döring nannte er einen „vertrauenswürdigen" Ko- alitionspartner. PFORZHEIM/STRAUBEN'HARDT. Nur um wenige hundert Stimmen hat der Kandidat der Republikaner in Pforz- heim, Dieter Ebert, den Sprung in den Landtag ver- fehlt. Er rangierte auf der Nordbaden-Liste der Repu- blikaner nur auf Platz vier. Pech für Bärbel Maushart (FDP, Straubenhardt). Sie holte 10,0 Prozent im Wahl- kreis Bietigheim-Bissingen, aber nicht das Zweitmandat. Die Überraschung im Nord- schwarzwald:. Beate Fauser ge- wann ein Zweitmandat für die FDP im Wahlkreis Calw. DIE GEWÄHLTEN ABGEORDNETEN IM ENZKREIS Hoch über Fünf-Prozent-Hürde - Starke SPD-Verluste - MP Teufel regiert jetzt mit den Liberalen FDP: Drei Volltreffer Mit Kurt Beck in Mainz: Sozial-liberal macht weiter PZ vom 25.03.1996

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Winfried Scheuermann (CDU)gewann ganz knapp um einProzent das Direktmandat imWahlkreis 44, Enz.

Wahlergebni s in Prozen t

5%-HürdeVorläufiges amtliches Endergebnis

Republikaner 9,1%

Sonstige 2,8% AFP infograf'tk

Der „Stimmenkönig" der Repu- Will weiter wie ein Löwe kämp-blikaner: Klaus Rapp zieht für fen: Alt-Schultes Ewald Veigeldie Reps vom Wahlkreis Enz holte für die FDP an der Enz daswieder nach Stuttgart. Zweitmandat, für den Landtag.

Mußte etwas um das Zweitman-datfür die Grünen im WahlkreisEnz zittern: Renate Thon schaff-te den Sprung um 22.30 Uhr.

STUTTGART/MAINZ/KIEL . InBaden-Württemberg wollenCDU und FDP künfti g gemein-sam regieren. Bei der Land-tagswahl baute die CDU mit41,3 Prozent (1992: 39,6) ihr ePosition als stärkste Kraf t aus.Die FDP steigerte sich auf 9,6Prozent (1992: 5,9).

die Opposition gehen. Die Grünenholten 12,1 Prozent (9.5). Den Re-publikanern gelang mit 9.1 Pro-zent die erste Wiederwahl in ei-nen Landtag. Mit 67,5 Prozent lagdie Wahlbeteiligung so niedrig wieseit 36 Jahren nicht mehr (1992:70,1 Prozent). Mit 155 Sitzenschwillt das Landesparlamentaufgrund von 18 Überhang- und17 Ausgleichsmandaten auf Re-kördgröße an (1992: 146). DieCDU holte insgesamt 69 Sitze. DieSPD kam auf 39 Sitze, die Grünen

erreichten 19 Mandate und dieFDP sicherte sich 14 Sitze. DieRepublikaner ziehen mit 14 Man-daten ins Parlament ein. Minister-präsident Teufel (CDUI kündigtean, er werde mit den LiberalenVerhandlungen aufnehmen. FDP-Landeschef Döring sagte: „Essieht so aus, als ob die Koalitions-aussage jetzt realisiert werdenkann." SPD-Spitzenkandidat Spörisagte, er stehe nicht mehr fürSpitzenämter seiner Partei imLand zur Verfügung. In Rhein-

land-Pfalz legte die FDP um zweiProzentpunkte zu, so daß die so-zial-liberale Koalition fortgesetztwerden kann (siehe unten undBlickpunkte) .In Schleswig-Holstein verlor dieSPD unter Heide Simonis die'abso-lute Mehrheit der Mandate undkann nur mit der dort als links-li-beral geltenden FDP (5.7 Prozent)oder mit den erstmals in den Kie-ler Landtag gelangten Grünen (8,1Prozent) weiterregieren (Kom-mentar, Blickpunkte).

Arnold Tölg gewann für die CDUdas Direktmandat im WahlkreisCalw. Er konnte sogar seineSümmenzahl steigern.

Die • mitregierende SPD erzieltemit 25,1 Prozent (29,4) ihrschlechtestes Ergebnis in der Ge-schichte des Landes und muß in

Machte in Pforzheim viel Bodengut: Stefan Mappus, der jüngsteCDU-Kreisvorsitzende Deutsch-lands, holte das Direktmandat.

BONN. Die Wahlergebnisse vongestern sind nach Einschätzungvon CDU/CSU und FDP eine Stär-kung des Bonner Regierungs-bündnisses. In der „Bonner Run-de" des ZDF sagte CDU-General-sekretär Hintze, es sei eine „star-ke Sache", daß die Koalition in derMitte der Legislaturperiode, wo

normalerweise die Oppositionstark sei, bestätigt worden sei.SPD-Chef Lafontaine habe eine„schwere moralische und politi-sche Niederlage" erlitten. Die FDPhabe von jenen Unionswählernprofitiert, die einen Erfolg der Li-beralen gewollt hätten. FDP-Ge-neralsekretär Westerwelle dage-

gen sah den Grund für die Wahler-folge seiner Partei in der Politikder Landesverbände, vor allemaber auch der Bundes-FDP. SPD-Generalsekretär Münteferingnannte das Ergebnis trotz der Ver-luste „voll befriedigend". Immer-hin lägen Heide Simonis und KurtBeck weiter über 40 Prozent und

damit vor der CDU. Den Wahlaus-gang in Baden-Württemberg be-zeichnete Müntefering als „ärger-lich". Die Grünen-Geschäftsführe-rin Heide Rühle zeigte sich zufrie-den. Ein „Wermutstropfen" sei al-lerdings, daß nicht in allen Län-dern die Chance zu rot-grünenKoalitionen bestehe.

IM KREI S CALW

Lothar König aus Dobel war dieNummer zum bei den Republi-kanern: Er holte das Zweitman-dat im Wahlkreis Calw.

Rheinland-Pfal zvoraussichtlicheSitzverteilung

Wahlergebnis in Prozent Vorläufiges amtliches Bndergebnis

5%-Hürd eCDU 38,7%

Sonstig e 5,7%

AFP infografik

Schleswig-Holstei n

voraussichtlicheSitzverteilung

Wahlergebnis in Prozent

5%-HürdeCDU 37,2% I

* vorläufiges amtliches Endergebnis

1+3,4/

SPD 39,8% |

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Grüne_8,1 % |

SSW 2,5% 1 fl+0,6>ti£- Wahlbeteillgung :

71,8 Prozent

Sonstig e 6,7% | AFP/nfos/a| |

MAINZ. In' Rheinland-Pfalz kanndie bundesweit einzige sozial-libe-rale Koalition ihre Arbeit fortset-zen. Die SPD mit Ministerpräsi-dent Kurt Beck konnte gesternzwar an ihr Rekordergebnis von1991 nicht anknüpfen, bleibt abermit -39,8 Prozent der Stimmenstärkste Partei im Land von Moselund Nahe. Die Wähler stärkten dieFDP (8,9 Prozent) unter Wirt-schaftsminister Brüderle, der dieKoalitionszusage an die SPD amAbend bekräftigte.Die -CDU kam mit 38,7 Prozentnicht über ihr bisher schlechtestesErgebnis von 1991 (38,7) hinaus.Theoretisch könnten damit auchUnion und FDP in Mainz die neueRegierung bilden.

Auch in Nürnberg und Fürth die Oberbürgermeiste]irposten gewonnenRenten-Fehler Hillary-BesuchCSU setzt Siegesserie inMÜNCHEN/NÜRNBERG. Die CSU Scholz wird in der einst rotenhat bei den kommunalen Stich- Hochburg Nürnberg erstmals seitwählen in Bayern ihre Siegesserie einem halben Jahrhundert einin den Großstädten wie Fürth ge- CSU-Politiker im Rathaus regie-stern ' fortgesetzt. Mit Ludwig ren. In Augsburg konnten die

VATIKANSTADT . Zehn Tage nachseiner fiebrigen-Erkrankung hatPapst Johannes Paul II. gesternsichtlich erholt die 20 000 Gläubi-gen auf dem Petersplatz zu einemverantwortungsbewußten Um-gang mit der Natur aufgefordert.

BERLIN. Bis zu 10 000 Rentner inOstdeutschland haben seit 1992zu hohe Bezüge erhalten. Siemüßten mit einer Kürzung rech-nen, sagte Rainer Helbing von derBundesversicherungsanstalt fürAngestellte (BfA) in Berlin.

BAUMHOLDER. Die Frau desamerikanischen Präsidenten, Hil-lary Clinton, hat gestern den An-gehörigen der US-Militärgemein-de in Baumholder (Rheinland-Pfalz) für die Unterstützung derSoldaten in Bosnien gedankt.

Christsozialen den OB-Sessel er-folgreich verteidigen. In Würz-burg bleibt der amtierende Ober-bürgermeister Jürgen Weber vonder Würzburger Liste am Ruder.

Papst erholt

Bernd Kielburger wurde nur umwenige Stimmen geschlagen. Erholte aber sicher das SPD-Zweitmandat im Enzkreis.

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Teils bewölkt,noch mild

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Städten fort

Zweitmandate

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FDP betont eigenständige politische Leistung - CDU: Schwere Niederlage des SPD-Chefs Lafontaine

Bonner Koalition sieht sich in Halbzeit bestätigt

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Wahlergebnis für ihn und seinePartei, sagte FDP-WahlsiegerWalter Döring gestern abend inStuttgart. Vor allem in dieserHöhe war der Triumph der Libera-len in ihrem Stammland unerwar-tet. Seite an Seite mit Bundesau-ßenminister Kinkel (rechts) zogder 42jährige erfolgreiche Spit-zenkandidat in den Festraumseiner Partei im Landtag, in dembereits grenzenloser Jubelherrschte. Die Referentin des FDP-Landeschefs schrie nur noch:„Wahnsinn!"

Landesvater dTCDU-Min ist erpräsiden t Teufelbleiben: Entspannt wie selten trater am Wahlabend vor die Presse.Im Blitzlichtgewitter und vor lau-fenden Kameras erklärte einsichtlich erleichterter Erwin Teu-fel: „Die große Koalition ist zuEnde." Die offenbar nur geringenCDU-Zugewinne verbuchte er alsErfolg und erklärte, sein Wahlzieldadurch erreicht zu haben, daßRot-Grün verhindert worden sei.Den FDP-Chef Döring nannte ereinen „vertrauenswürdigen" Ko-alitionspartner. PFORZHEIM/STRAUBEN'HARDT.

Nur um wenige hundertStimmen hat der Kandidatder Republikaner in Pforz-heim, Dieter Ebert, denSprung in den Landtag ver-fehlt. Er rangierte auf derNordbaden-Liste der Repu-blikaner nur auf Platz vier.Pech für Bärbel Maushart(FDP, Straubenhardt). Sieholte 10,0 Prozent im Wahl-kreis Bietigheim-Bissingen,aber nicht das Zweitmandat.

Die Überraschung im Nord-schwarzwald:. Beate Fauser ge-wann ein Zweitmandat für dieFDP im Wahlkreis Calw.

DIE GEWÄHLTE N ABGEORDNETEN

IM ENZKREI S

Hoch über Fünf-Prozent-Hürde - Starke SPD-Verluste - MP Teufel regiert jetzt mit den Liberalen

FDP: Drei Volltreffer

Mit Kurt Beck in Mainz:

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