LVR-Klinik Langenfeld
LVR-SYMPOSIUM 2015
Jutta Muysers
Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Langenfeld
Qualitätssicherung im Maßregelvollzug
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Qualitätssicherung im Maßregelvollzug
Folie 2
Ziel: Reduktion der Gefährlichkeit so effektiv, so schnell, so ökonomisch
wie möglich
Wie kann das gemessen werden, wenn das Ziel nicht unbedingt
Heilung ist?
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Erwartungen an dem Maßregelvollzug I
Folie 3
Die Gesellschaft:
Täter wegsperren, aber nicht in der Nachbarschaft
Die Medien:
schüren übertriebene Ängste durch ihre Art der
Berichterstattung
Die Politik:
wünscht keine Probleme, verschärft die Gesetze
Der BGH und das Verfassungsgericht:
sind zu forensischen Experten geworden
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Erwartungen an dem Maßregelvollzug II
Folie 4
Der Klinikträger:
fordert wirtschaftliches Handeln
Die Mitarbeiter:
Sicherheit, mehr Entscheidungs-
Freiheit, mehr Lohn
Die Patienten:
besseres Essen, mehr Therapie, mehr Lockerungen,
schnellere Entlassung
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Instrumente des Qualitätsmanagements
Folie 5
EFQM
KTQ
DIN EN ISO 9001
BSC
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EFQM : European foundation for quality management
Folie 6
Ergebnisse:
mitarbeiterbezogen
kundenbezogen
gesellschaftsbezogen
Schlüsselergebnisse
Voraussetzungen:
Führung
Strategie
Mitarbeiter
Partnerschaften und Ressourcen
Prozesse
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KTQ : Kooperation, Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen
Folie 7
Patientenorientierung
Mitarbeiterorientierung
Informationswesen
Führung der Einrichtung
Qualitätsmanagement
Selbst-Bewertung
zur Ermittlung
eigener Stärken
und Schwächen
Fremd-Bewertung durch KTQ-
Visionen
zum Erhalt des
Zertifikats mindestens
55% Gesamt-Prozente
erforderlich
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DIN EN ISO 9001
Folie 8
Kundenorientierung
Verantwortlichkeit der Führung
Einbeziehung aller betroffenen Personen
prozessorientierter Ansatz
systemorientierter Managementansatz
kontinuierliche Verbesserung
sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz
Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen
die Norm analysiert,
vergleicht und definiert
Verbesserungs-Vorschläge
Plan-do-check-act, PDCA-
Zyklus
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BSC: Balanced Score Card
Folie 9
Finanzperspektive
Kundenperspektive
Prozessperspektive
Mitarbeiterperspektive
Verbindung aller
Perspektiven in einem Ursache-
Wirkungs-Diagramm
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Qualitätsinstrumente
Folie 10
Nachteile:
hohe Punktzahlen können durch nebensächliche
Kriterien erzielt werden
das Kriterium Reduktion der Gefährlichkeit muss nicht
erfasst werden
Vorteile:
Prozesse können definiert werden
Veränderungspotential kann erkannt werden
Konzepte können überarbeitet werden
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Bundesweite Datenerhebung
Folie 11
Stichtagserhebungen
Kerndatensatz
BADO
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Stichtagsergebungen im Maßregelvollzug
Folie 12
Delikte
Diagnosen
Aufenthaltsdauern
Altersverteilung
Geschlechtsverteilung
Lockerungsverläufe
Rückfälle
Entlassungshindernisse
Umfangreiche Auswertung mit
relevanten Daten
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Kerndatensatz
Folie 13
Grunddaten
Lockerungen
Personalzahlen
Stationsgrößen
Finanzen
keine Koordination mit den Stichtags-Erhebungen
nicht valide ?
Zeitweise unter Verschluss
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BADO
Folie 14
Grunddaten
Diagnosen
Lockerungen
wichtig, reliabel, valide
Qualitätssicherung und Versorgungsforschung
Problem: Bearbeitung und Auswertung
FODO BaWü als gutes Beispiel
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Standards und Leitlinien
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Standards des Landesbeauftragten für den MRV NRW
Folie 16
Diagnostik
Dokumentation
Behandlung
Lockerungen
Sicherheitsrichtlinien
Forensische Pflege
Ergotherapie
Schule
Finanzierung des Budgets
Einhaltung der
Vorgaben
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Psych PV
Folie 17
festgelegtes Budget
Minutenwerte pro Tag
Pflegesätze pro Tag
teilweise Pauschalen inklusive
Psych. PV Forensik
Psych. PV Ba-Wü
Personal-Berechnung nach Ernst&Young
Psych. PV AP
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Leitlinien der DGPPN
Folie 18
sichere Grundlage der Behandlung
wenig spezifische Hinweise für die Forensik
wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte
Handlungsempfehlungen
S3 zur Behandlung der Schizophrenie
S2 zu therapeutischen Maßnahmen bei aggressiven Verhaltensweisen
S2 zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen
S1 Behandlungsleitlinie bei Störungen der sexuellen Präferenz
Task force der DGPPN , Behandlungsleitlinien im Massregelvollzug
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Kriterien der Behandlungsqualität
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Die Unterbringung
Folie 20
Qualitätsstandard zur Begutachtung der Schuldfähigkeit ( Bötticher et.al.)
Häufige Fehlerquellen: Zuordnung von Einsichtsfähigkeit und Steuerungsfähigkeit
Beurteilung des Schweregrads des § 21 STGB
Fehleinschätzung der Unterbringungsvoraussetzungen des § 64 STGB
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Die Behandlung im Maßregelvollzug I
Folie 21
Eingangsdiagnostik
Risikoeinschätzung
strukturierter Behandlungsplan
Lockerungsentscheidung
Dokumentation
Anam-nese
Delikt-bearbei-
tung
Bezugs-pflege
Einzel- und
spezielle
Gruppen-
therapie
Ergo-therapie, Schule, Sport
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Die Behandlung im Maßregelvollzug II
Folie 22
Mitarbeiter:
Ausbildungsstand
Supervision
Fortbildung
Kooperation und Zusammenarbeit
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Ausbrüche
Entweichungen
Übergriffe
Isolierungen und Fixierungen
Zwangsbehandlungen
Die Behandlung im Maßregelvollzug III: Komplikationen und Entlassung
Folie 23
Nachsorgeambulanz
Krisen- und Notfallpläne
Behebung von Entlassungshindernissen
Rehabilitationsplanung
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Fazit 1
Folie 24
ökonomischer Druck
ausschließliche Orientierung an Zahlen, Daten
Fakten und Ziel-Vereinbarungen
Würdigung des
Patienten
Wertung des Gesprächs
Qualität der Behandlung
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FAZIT 2
Das Ziel der forensischen Behandlung -Reduktion der Gefährlichkeit- ist schwer messbar.
Bundesweit gibt es erhebliche Unterschiede in der Struktur der Einrichtungen und der Zusammensetzung der Diagnosen der untergebrachten Patienten.
Die Komplikationsquote gemessen an Zwischenfällen, Entweichungen oder Rückfällen ist extrem gering.
Teilweise gibt es aber auch sehr lange Aufenthaltsdauern.
Qualitätsindikatoren, die gute und schnellstmögliche strukturierte Behandlung beschreiben gibt es bisher nicht.
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FAZIT 3 : POTENTIELLE QALITÄTSINDIKATOREN
Erhebung von Grund- und Strukturdaten (BADO )
Korrekte Unterbringungsvoraussetzungen
Leitliniengerechte Behandlung mit dem zentralen Ziel der Risikominderung
Regelmäßige Überprüfung des Behandlungserfolges und des Rückfallrisikos
Lockerungen, Rehabilitation und forensische Nachsorge mit externem Risikomanagement als fester Bestandteil des Behandlungsplans
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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