Runderneuerte Energiewende?
1
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Runderneuerte Energiewende?Ökonomische Herausforderungen
18. Jahrestagung des Instituts für Berg- und EnergierechtBochum, 13. März 2014
Prof. Dr. Justus Haucap Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Runderneuerte Energiewende?
2
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Das Erneuerbare Energien Gesetz
• Bisher: Ausbau durch das EEG gesteuert,
• Über 4000 staatlich festgelegte, ausdifferenzierte Fördersätze nach
• Erzeugungstechnologie (Solar, Biomasse, Wind, Geothermie, etc.)
• Anlagengröße,
• Anlagenstandort,
• Errichtungszeitpunkt.
• EEG zeichnet sich durch nahezu völlige Abwesenheit von Markt und Wettbewerb aus.
• Die Kosten steigen rasant an.
Runderneuerte Energiewende?
3
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Klimapolitisches Versagen des EEG
• Zunahme des EEG-Stroms in Deutschland führt zu sinkender Nachfrage nach CO2-Zertifikaten Preis fällt,
• Stromproduktion mit Braunkohle wird günstiger,
• Andere Industrien (Stahl, etc.) können günstiger CO2 ausstoßen,
• Gesamtmenge an CO2-Ausstoß aber durch Gesamtmenge an Zertifikaten gedeckelt, nicht durch Menge an EEG-Strom berührt.
• Klimaeffekt des EEG = Null – Tragödie!!
- Nota bene: Separate Förderung von EE-Strom bei effizienter Ausgestaltung des CO2-Handels nicht notwendigo Sinnvoll ggf. gezielte F&E-Beihilfen
Runderneuerte Energiewende?
4
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Ordnungspolitisches Versagen des EEG• Abnahmegarantie zu festgelegten Preisen induziert „Produce and
Forget“-Mentalität, bekannt aus der EU-Landwirtschaftspolitik.
• Im Extremfall: negative Strompreise (=Entsorgungsgebühren)
• Massive Überförderung einzelner Technologien (insbesondere Solarenergie)
• Folge 1: Massive Ineffizienz der Förderung mit gravierenden Allokationsverzerrungen (mehr als 35% aller weltweit installierten Solaranlagen in Deutschland),
• Folge 2: Massive Umverteilungswirkungen
(a) zwischen Bundesländern
(b) zwischen Bevölkerungsschichten
• Einspeisetarife heute rein politische Preise, weitgehend losgelöst von ökonomischen Realitäten.
Runderneuerte Energiewende?
5
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Entwicklung der EEG-Umlage
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
6
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
EEG-Vergütungssätze (Durchschnitt)
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 20170
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
16.1 16.919.2
17.2
19.6 18.816.3 16.2 16.1
7.8 8.3 9.6 8.5 8.7 8.6 8.5 8.4 8.4
7.1 7.2 7.4 7.2 7.8 7.8 7.9 8.0 8.0
19.8 20.722.1
23.6 24.1
24.3 24.5 24.6
8.8 8.9 9.2 8.8 9.0 9.1 9.1 9.1 9.015.0 15.0 15.0 15.6
48.0
43.6
40.2
36.5
32.129.4
26.3 25.6 25.7
Biomasse (fest, fl., gasf.) Wasser DKG-Gase Geothermie Wind onshore Wind offshore**
Photovoltaik***
du
rch
sc
hn
ittl
ich
e E
EG
-Ve
rgü
tun
g*
in c
t/k
Wh
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
7
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
0
2,000
4,000
6,000
8,000
10,000
12,000
14,000
16,000
18,000
20,000
EE
G-A
us
zah
lun
ge
n**
* in
Mio
. €
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20130
20,000
40,000
60,000
80,000
100,000
120,000
140,000
160,000
180,000
Biomasse Wasser* DKG-Gase Geothermie** Wind onshore Wind offshore Solarenergie
EE
G-S
tro
mm
en
ge
in G
Wh
EEG-Strommengen und EEG-Auszahlungen
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
8
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Wer zahlt das EEG?
Quelle: BDEW
20,4 Mrd. €
Industrie: 6,1 Mrd. €
Private Haushalte: 7,2 Mrd. €
Gewerbe, Handel,Dienstleistungen: 4,0 Mrd. €
Öffentliche Einrichtungen: 2,4 Mrd. €
Landwirtschaft: 0,5 Mrd. €
Verkehr: 0,2 Mrd. €
Von den Verbrauchern zu tragende Kosten für das EEG 2013: 20,4 Mrd. €
Industrie,
Gewerbe, Handel
etc.:
10,8 Mrd. €
Runderneuerte Energiewende?
9
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Entlastung der Industrie vom EEG
Quelle: BDEW
47%
25%
9%
4%
16%
243,1 TWh
Volle EEG-Umlage:5,277 ct/kWh
BegrenzteEEG-Umlage0,05 ct/kWh
GeminderteEEG-Umlage1%/0,05277 ct/kWh
GeminderteEEG-Umlage10%/0,5277 ct/kWh
EEG-Umlagenbefreiungnach §37 EEG
96%
4%
44.865
Volle EEG-Umlage:über 42.865 Industriebetriebe
Begünstigt durch die besondere Ausgleichsregelung nach § 41 EEG: gut 2.000 Industriebetriebe
Anzahl der Industriebetriebe Stromverbrauch der Industriebetriebe
Runderneuerte Energiewende?
10
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
EEG-Subventionen und Ø-EEG-Vergütung
Quelle: BDEW, eigene Berechnungen
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20140.00
2.00
4.00
6.00
8.00
10.00
12.00
14.00
16.00
18.00
20.00
22.00
24.00
1.18 1.582.23 2.60
3.614.50
5.81
7.889.02
10.78
13.18
16.74
19.12 19.03
21.95
8.50 8.69 8.91 9.16 9.3810.23
11.27 11.7612.67
14.36
16.35
18.34
16.62
14.3615.05
EEG-Auszahlungen in Mrd. Euro mittlere EEG-Vergütung in Cent/kWh
Runderneuerte Energiewende?
11
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
EEG-Umlage 2012 bis 2014
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
12
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Installierte Leistung und Stromerzeugung
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
13
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Subventionen für Erneuerbare Energien
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
14
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Preisbildung an der Strombörse
Merit-Order in Deutschland
Menge
Wind PV
Kernenergie
Braun- kohle
Steinkohle
Gas
Öl
Nachfrage
Runderneuerte Energiewende?
15
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Strompreise (EEX) vs. EEG-Umlage
Quelle: Monopolkommission
Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Lastgewichteter Day-ahead Durchschnitts-preis
54,46 41,04 69,02 41,36 46,27 53,03 45,12 39,45
EEG-Umlage 0,88 1,02 1,12 1,13 2,047 3,530 3,592 5,277 6,240
Runderneuerte Energiewende?
16
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Weitere Probleme des EEG
• Netzausbaubedarf steigt (Verteilnetze bei Solar und verbrauchs-nahen Windrädern, Übertragungsnetze bei Off-Shore-Wind und On-Shore-Windstrom aus Nord- und Nordostdeutschland).
• Zunehmende Frage nach Sicherstellung der erzeugungsseitigen Versorgungssicherheit, da grenzkostenlos produzierbarer EE-Strom Börsenpreis drückt, so dass Neubau und teilweise auch Weiterbetrieb konventioneller Kraftwerke zunehmend fraglich wird Kapazitätsmechanismen?
• Integrationsfähigkeit der Fördermechanismen im Europäischen Binnenmarkt (jüngste Vorstöße der Europäischen Kommission)?
• Nota bene: Selbst bei Reform des EEG wird durch die sog. Netzparität der PV-Ausbau weiter voranschreiten.
Runderneuerte Energiewende?
17
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quelle: Renewables 2012 Global Status Report
Runderneuerte Energiewende?
18
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Runderneuerte Energiewende?
19
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quelle: Renewables 2012 Global Status Report
Runderneuerte Energiewende?
20
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Alternativen zum EEG
1. Abschaffung des EEG – vollständige Marktintegration von EE-Strom – unrealistisch.
2. Einheitlicher EEG-Einspeisetarif ohne jede Ausdifferenzierung.
3. Diverse Marktprämienmodelle (technologiespezifisch/-neutral).
4. Ausschreibungsmodell: EE-Kapazitäten werden ausge-schrieben (à la Bestellverkehr bei der Bahn, öffentliche Ausschreibungen).
5. Quotenmodell: Stromversorger und/oder Netzbetreiber werden verpflichtet, x % EE-Strom zu vertreiben bzw. aufzunehmen.
Runderneuerte Energiewende?
21
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quotenvorgabe für Elektrizitätsversorger und bestimmte Letztverbraucher (nach schwedischem Vorbild)
- Gesetzgeber macht (a) Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU), (b) Letztverbrauchern in dem Ausmaß, in dem sie Strom selbst erzeugt, importiert oder an der Börse bezogen haben, und (c) stromintensiven Unternehmen Vorgaben über den Anteil an EE-Strom, welche sie im Jahresdurchschnitt zu beziehen haben (Vorbild: Schweden).
- In dem Ausmaß, wie die in (c) genannten stromintensiven Unternehmen Strom von EVU beziehen, werden erstere von einer Nachweispflicht befreit (keine Doppelbelastung).
- Die Erzeuger von EE-Strom erhalten pro 100 kWh erzeugtem grünen Strom ein Grünstromzertifikat, das handelbar ist.
EE-Quotenmodell
Runderneuerte Energiewende?
22
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quotenvorgabe für Elektrizitätsversorger und bestimmte Letztverbraucher (Fortsetzung)
- Ab dem 1.1.2015 sollen jährlich bis 2020 als EE-Strom-Zubaurate z hinzukommen: z=(35-B)/6, wobei B der Anteil an EE-Strom im Jahr 2013 (Bestand) ist (dies lässt sich 2014 ermitteln). Ist also B gleich 26%, dann wären es z=1,5 Prozentpunkte Zubau pro Jahr.
- Die Pflicht des Nachweises der Grünstromzertifikate liegt vor allem bei denjenigen, die auf dem Markt für den erstmaligen Absatz von elektrischer Energie (nicht Endkundenmarkt!) als Nachfrager auftreten.
- Netzanschlusspflicht bleibt erhalten.- Für alle bis zum 31.12.2014 errichteten Anlagen gilt die jeweils
gesetzlich garantierte Förderung nach EEG weiter (Vertrauensschutz).
EE-Quotenmodell
Runderneuerte Energiewende?
23
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quotenvorgabe für Elektrizitätsversorger und bestimmte Letztverbraucher (Fortsetzung)
- Um die vorgegeben Quote zu erfüllen, können EVU (z.B. Stadtwerke) selbst EE-Strom erzeugen, diesen von dritten beziehen oder die Grünstromzerti-fikate kaufen. Die Vertragsgestaltung zwischen Grünstromerzeugern und EVU bleibt allein diesen überlassen. EVU können Grünstromzertifikate am Markt erwerben oder auch selbst Ausschreibungen für Grünstromerzeugung vornehmen und dort auch garantierte Einspeisevergütungen anbieten oder diese aushandeln.
- Erreichen die als (a), (b) und (c) genannten die vorgegebene Quote nicht, so ist eine Pönale In Höhe des 1,5-fachen vom durchschnittlichen Zertifikatepreis zu entrichten.
- Wird die Quote übertroffen, so ist ein Übertrag in das nächste Jahr und darüber hinaus möglich. Im umgekehrten Fall eines „Defizits“ bei Nicht-Erreichen der Quote ist hingegen stets die Pönale fällig, eine „Nacherfüllung“ im nächsten Jahr ist nicht möglich.
EE-Quotenmodell
Runderneuerte Energiewende?
24
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Quotenvorgabe für Elektrizitätsversorger und bestimmte Letztverbraucher (Fortsetzung)
- Vorteil 1: EVUs stehen zunehmend im Wettbewerb um Kunden und haben starke Anreize, die günstigsten Formen der Produktion von EE-Strom zu kontrahieren (Technologien, Standorte, Anlagengrößen).
- Vorteil 2: Passgenaue Steuerung des Zubaus an EE-Kapazitäten möglich, damit auch Netzausbaubedarf besser planbar.
- Vorteil 3: Modell ermöglicht Vertragswettbewerb – weniger staatliche Planung als bei öffentlichen Ausschreibungen.
- Vorteil 4: Binnenmarktfähigkeit.
EE-Quotenmodell
Runderneuerte Energiewende?
25
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
• Fehlende Planungssicherheit führt zu höheren Kapitalkosten bei Investoren, macht alles daher teurer
A:Das ist eine Frage der Vertragsgestaltung zwischen Stadtwerken und Investoren – Stadtwerke können 20-Jahres-Verträge machen, wenn das am günstigsten ist.
• In Großbritannien hat das nicht funktioniert
A:Richtig aufgrund mangelhafter Netzanschlusspflicht und geringen Pönalen. In Schweden funktioniert es.
• Windenergie in UK ist teurer als in D.
A: Da stimmt wohl, aber in UK müssen Erzeuger auch mehr Kosten tragen (Regelenergie, Netzgebühren). Zudem ist grüner Strom insgesamt pro kwh deutlich billiger in UK als bei uns – das ist entscheidend.
Kritik am EE-Quotenmodell
Runderneuerte Energiewende?
26
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Regionale Umverteilungseffekte 2012B
aye
rn
Sch
lesw
ig-H
ols
t.
Bra
nd
en
bu
rg
Sa
chse
n-A
nh
alt
Nie
de
rsa
chse
n
Me
ckle
nb
g.-
Vo
rp.
Th
üri
ng
en
Bre
me
n
Sa
chse
n
Sa
arl
an
d
Rh
ein
lan
d-P
falz
Ha
mb
urg
Be
rlin
Ba
de
n-W
ürt
t.
He
sse
n
No
rdrh
ein
-We
stf.
-2,500
-2,000
-1,500
-1,000
-500
0
500
1,000
1,5001,230
413 408 308 249 22910
-115 -116 -144 -209-320 -366 -471
-613
-1,849
in M
io. E
uro
Quelle: BDEW
Runderneuerte Energiewende?
27
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Weitere wichtige Reformen• Prioritär: Umgestaltung der Förderung erneuerbarer Energien in
Richtung (a) verpflichtender Direktvermarktung (Preis + X) und (b) technologieneutraler Förderung.
• Umgestaltung der Struktur der Netznutzungsentgelte und der EEG-Umlage hin zu zweiteiliger Struktur aus Grundgebühr und geringerem variablen Tarif.
• Geographische Differenzierung der Netznutzungsentgelte mit Beteiligung der Erzeuger (G-Komponente) an den Netznutzungsentgelten.
Runderneuerte Energiewende?
28
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Fazit• Wenn die Energiewende Vorbildcharakter für andere haben soll, dürfen
die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, dann wird das niemand nachahmen.
• Auch die Akzeptanz in Deutschland selbst ist gefährdet.
• Eine EEG-Reform muss nun dringend angegangen werden. Mehr Markt und Wettbewerb sind dringendst erforderlich. 80% Planwirtschaft und 20% Restmarkt werden nicht funktionieren.
• Die Monopolkommission und auch der Sachverständigenrat halten jetzt ein Quotenmodell für das beste. Aber auch andere marktbasierte Fördermodelle sind besser als das heutige EEG.
Runderneuerte Energiewende?
29
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Literaturhinweise• Haucap, J. & J. Kühling (2013), „Zeit für eine grundlegende Reform der EEG-Förderung: Das
Quotenmodell“, Energiewirtschaftliche Tagesfragen 63/3, 41-49, online unter: http://www.et-energie-online.de/Zukunftsfragen/tabid/63/NewsId/466/Zeit-fur-eine-grundlegende-Reform-der-EEGForderung--das-Quotenmodell.aspx
• Haucap, J., C. Klein & J. Kühling (2013), Die Marktintegration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien: Eine ökonomische und juristische Analyse, Nomos Verlag: Baden-Baden, ISBN: 978-3-8487-0350-0.
• Haucap, J. & M. Coenen (2011), „Mehr Plan- als Marktwirtschaft in der energiepolitischen Strategie 2020 der Europäischen Kommission“, in: D. Joost, H. Oetker & M. Paschke (Hrsg.), Festschrift für Franz Jürgen Säcker zum 70. Geburtstag, Verlag C.H. Beck: München, S. 721-736, online unter: http://ideas.repec.org/p/zbw/diceop/11.html
• Monopolkommission (2013), Wettbewerb in Zeiten der Energiewende, 65. Sondergutachten, September 2013. http://www.monopolkommission.de.
• Haucap, J. & B. Pagel (2013), „Ausbau der Stromnetze im Rahmen der Energiewende: Effizienter Netzausbau und Struktur der Netznutzungsentgelte“, List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 39.
• Kronberger Kreis (2014), Neustart in der Energiepolitik jetzt!, 58. Gutachten, erscheint am 24.3.2014.
Runderneuerte Energiewende?
30
Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf
Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Professor Dr. Justus HaucapHeinrich-Heine-Universität DüsseldorfInstitut für Wettbewerbsökonomie (DICE)Universitätsstr. 1D-40225 Düsseldorf
Fax: 0211 81-15499email: [email protected]://www.dice.hhu.dehttp://www.monopolkommission.de
Twitter: @haucap sowie @DICEHHU
Top Related