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JEDE MENGE LEUTE

Montag,2. Dezember 2013

Seite 17 / Nr. 281

Tageblatt Land a Leit

ESCH/ALZETTE - Was denBergleuten die Hl. Barbara, istden Stahlarbeitern der Hl. Eligi-us, den man am 1. Dezember je-des Jahres ehrt. Eigentlich ist derheilige Mann (589-659) derSchutzpatron der Huf- undGoldschmiede. Nebenamtlichhat er sich noch die Last als Be-schützer der Graveure, der Tier-ärzte, der Sattler, der Pferde-händler, der Pferde … und derMetallarbeiter aufgebürdet, eben-so wie sein Bruder in Christo, derHeilige Hubertus, der in erster Li-nie die Jäger und dann die Stahl-

arbeiter vor Unheil behüten soll.Unter den Klängen der „Bierg-

aarbechtermusek“ und im Fa-ckelzug ging es von der„Rockhal“ zuerst zum Ehrenmalder in der Stahlindustrie Verstor-benen, wo Blumengebinde nie-dergelegt wurden.

Gebläsehalle undDynamo-Zentrale

In diesem Umzug auch dieEscher Noch-BürgermeisterinLydia Mutsch, die SanemerSchöffin Myriam Cecchetti, meh-rere Vertreter der beiden Ge-meinderäte und die ehemaligenAbgeordneten Jean Spautz undMarcel Glesener, Ehrenmitglie-der der „Amicale“, sowie Jean-Claude Bernardini als Vertreterder OGBL-Exekutive, John Backals Präsident der Escher Lokal-sektion und Jérôme Netgen, derfür sämtliche Veranstaltungenzum Thema „LHomme Qui“ ver-antwortlich zeichnete.

Im großen Kinosaal fand dannder feierliche Teil dieser Veran-staltung mit fünf Ansprachenstatt. Roby Gales, Präsident derVereinigung, die sich um die Er-haltung der beiden Hochöfenverdient gemacht hat, machte ei-nen historischen Rückblick aufden Werdegang dieser Eligius-Feier, die vor Jahren nur in denbenachbarten Ländern Frank-reich und Belgien begangen wur-de. Er unterstrich den Sinn dieserZeremonie, bei der es vor allemdarum geht, der Stahlarbeiter zugedenken, die bei ihrem hartenJob ihr Leben verloren oder ihreKnochen zu Markte trugen.

Dem nimmermüden Einsatzder „Amicale“ dürfte es zu ver-danken sein, dass die Renovie-rung des Hochofens B im Jahr2014 abgeschlossen werdenkann. Für den Erhalt der Geblä-sehalle und der Dynamo-Zentra-le, wo heute noch sehr interes-sante, gut erhaltene Maschinenstehen, will man sich auch wei-terhin konsequent einsetzen.

2013, so Roby Gales, hat bittere

Spuren in der nationalen Stahl-industrie hinterlassen. Geprägtwar es nicht nur durch den Pro-duktionsstopp des SchifflingerWerkes, sondern auch durchdenjenigen der Differdinger „Léi-erbud“, was jungen Menschendie Hoffnung auf eine betriebsin-terne Lehre verschließt.

„Eis Schmelze musse weiderdämpen“, meinte Jean-ClaudeBernardini, verantwortlicherOGBL-Sekretär für die Stahlin-dustrie, der nicht nur die enormewirtschaftliche Bedeutung diesesIndustriezweigs für die luxem-burgische Wirtschaft unterstrich,sondern auch der Sicherheit inden Betrieben große Bedeutungbeimessen wollte.

Wettbewerbsfähigkeitüber alles?

Die Zukunft der Straße 2 auf Bel-val, so Bernardini, sei keineswegsgesichert, und wie das Patronatbei den jüngsten Verhandlungen

zum Kollektivvertrag unmissver-ständlich zu verstehen gab, willman den Arbeitern schwer er-kämpfte neun Ruhetage mit ei-nem Federstrich wegnehmen.

Roland Bastian, ArcelorMittal-CEO für die Werke Belval undDifferdingen, wollte zu den an-hängigen Problemen um denKollektivvertrag in der Stahlin-dustrie keine direkte Aussagemachen. Die Zukunft der Werkesieht er als Patronatsvertreter ineinem „Kompetitivitätsplan“(Nachtigall, ick hör dir trapsen!),an dem sich alle, Direktion undPersonal, beteiligen müssten.

Den Reigen der Ansprachenbeendeten die Escher Bürger-meisterin Lydia Mutsch und dieSanemer Schöffin MyriamCecchetti. Im Anschluss wurdeein interessanter Film über dieVergangenheit der Arbed-Betrie-be im Allgemeinen und des Bel-valer Werkes im Besonderen ge-zeigt, bevor die „Brigade d’inter-vention musicale“ von LucianoPagliarini zum Konzert aufspiel-te. FH

Was dem einen die Barbara, ist dem anderen EligiusBereits zum fünften Mal feier-ten hierzulande die Stahlarbei-ter ihren Schutzpatron, denHeiligen Eligius, diesmal mit ei-ner Zeremonie, die aus techni-schen Gründen nach Belvalund in den Kinosaal „UtopolisBelval“ verlegt worden war.Organisiert wurde sie von der„Amicale des hauts-fourneauxA & B“ und dem Arbeiteraus-schuss des Belvaler Arcelor-Mittal-Werks.

Stahlarbeiter feierten ihren Schutzpatron

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Aus technischen Gründen war die diesjährige Zeremonie nach Belval verlegt worden

Persönlich erstellt für: R

obert Gales