Download - vorstellt in der EU - th-wildau.de · internationalen Konferenz in Nyeri. ¹Metalcoatª und der Preis dafr schlagen nun also auch gewisser-maûen eine Brc ke von Bulgarien nach Kenia.

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TH WILDAU18 Märkische Allgemeine Zeitung Donnerstag, 9. November 2017

Der Flugsimulator der Technischen Hochschule Wildau war beim letzten Fachtag Informatik besonders begehrt. Hier konnten Schüler Einblicke in die ausgefeilte Technik und die komplizierten Verfahren bekommen. Am 30. Januar 2018 ist es wieder soweit.

Dann können erneut Schüler ab Klassenstufe 10 die TH Wildau mit ihren Studienmöglichkeiten erkunden. Workshops, Schülerlabore und Vorlesungen bieten Einblicke in die Informationstechnik. Während es den Fachtag Informatik dann bereits zum siebenten

Mal geben wird, findet der Fachtag Technik am 28. Juni 2018 erst zum zweiten Mal statt. Von humanoiden Robotern bis zu digitalen Assistenzfunktionen in Fahrzeugen reicht das Spektrum der An-gebote an jenem Tag. FOTO: KAREN GRUNOW

Landung auf dem TH-Campus

Sowohl über die Preisträger desForschungspreises als auch die desLehrpreises der TH entscheidetletztlich die Hochschulleitung. Unddiese sei sehr beeindruckt gewesenvon dem hohen wissenschaftlichenNiveau, dem innovativen Ansatzund dem hohen Umfang der dafüreingeworbenen Drittmittel, sagteRalf Vandenhouten, TH-Vizepräsi-dent für Forschung und Unterneh-menskontakte, in seiner Laudatio.

Finanziert wird das mit Gesamt-kosten von gut 1,2 Millionen Eurobezifferte Projekt über das Förder-programm Eurostars. Noch bis Ende2018 läuft es, insgesamt 30 Monatesind für „Metalcoat“ anvisiert. EinGremium mit Experten aus ganzEuropa hatte Anfang des Jahres2016 das Projekt für die Förderungdurch Eurostars ausgewählt. Nebender im sächsischen Schönbach an-gesiedelten Firma Werkzeug- undMetallbau ist das Unternehmen „26.Mai“ im bulgarischen Blagoevgradeiner der Partner.

Es sei gar nicht so leicht gewesen,in Bulgarien ein passendes mittel-ständisches Unternehmen zu fin-den, berichtet Herzog. Denn dortwird zwar viel produziert, abermeist von großen internationalenKonzernen. Da können kleinere Fir-men kaum bestehen. „Es gibt aberdoch stabile Familienunterneh-men“, sagt Herzog und lobt dasEurostars-Programm: „Das kommt

Brücken bauen mit Forschungspreisen Michael Herzog von der TH Wildau wurde für besonders innovative Beschichtungssysteme ausgezeichnet

Zwei Preise innerhalb einerWoche, das hat Michael Her-zog nicht nur sehr gefreut,

sondern auch überrascht. Der Pro-fessor für Polymere Hochleistungs-materialien an der TechnischenHochschule Wildau hat kürzlich denForschungspreis der TH erhalten,der nur alle zwei Jahre vergebenwird. Und wenige Tage später wur-de ihm dann noch der Seifriz-Preisdes deutschen Handwerks über-reicht.

„Mittlerweile machen wir bereitsdas dritte Projekt mit unserem Ko-operationspartner, der Preis ist fürdas erste Projekt, das wir gemein-sam realisiert haben“, erzählt Mi-chael Herzog über die Zusammen-arbeit mit der TGA Rohrinnensanie-rung AG in Fürth. Installateur- undHeizungsbaumeister Karim Kudsihat gemeinsam mit Herzog ein Ver-fahren entwickelt, bei dem Fußbo-denheizungen „sanft“, wie es heißt,saniert werden können. Statt wegenverstopfter Rohre den Boden aufzu-reißen, werden die Rohre von innengereinigt und dann mit Hilfe eineskugelförmigen Werkzeugs nahtlosbeschichtet. Dazu wird ein speziel-les Epoxidharz verwendet, das so-wohl wasser- als auch sauerstoffun-durchlässig ist. Eine innovative undin der Praxis längst erfolgreich er-probte Technik, die bereits mehr-

Von Karen Grunow

dem Mittelstand sehr zugute. So wieman es sich vorstellt in der EU – sosoll es sein.“ Mittlerweile gebe esweitere Projektpläne mit bulgari-schen Partnern. Die Verbindung derTH in das Land gibt es seit vielenJahren, Herzog selbst ist im vergan-genen Jahr auch zum Ehrenprofes-sor der Universität für ChemischeTechnologie und Metallurgie in So-fia ernannt worden.

Michael Herzog stiftet übrigensbeide Preisgelder. Die 2500 Euro desSeifriz-Preises gingen an die ge-meinnützige Stiftung „Haus derkleinen Forscher“. Und mit den3000 Euro des TH-Forschungsprei-

ses soll einem kenianischen Studen-ten ein mehrmonatiger Aufenthaltin Wildau ermöglicht werden. Dasskenianische Master-Studenten imFach Maschinenbau Doppelab-schlüsse an der Dedan Kimathi Uni-versity of Technology im keniani-schen Nyeri und von der TH Wildauerhalten können, geht vor allemauch auf Herzogs Engagement zu-rück. Gerade eben war der Wildau-er Professor mal wieder zu einerinternationalen Konferenz in Nyeri.„Metalcoat“ und der Preis dafürschlagen nun also auch gewisser-maßen eine Brücke von Bulgariennach Kenia.

Michael Herzog (r.) erhielt den Forschungspreis der Hochschule, überreicht wurde er von TH-Vizepräsident Ralf Vandenhouten. FOTO: KAREN GRUNOW

fach als herausragend gewürdigtworden ist.

Den Forschungspreis der TH da-gegen gibt es für ein weiteres Pro-jekt des seit 2005 in Wildau arbei-tenden Professors: „Metalcoat“heißt es und schlägt eine Brücke vonDahme-Spreewald nach Bulgarien.„Es geht um ein spezielles Be-

schichtungssystem“, erklärt Mi-chael Herzog. Werde etwas lackiert,sei zunächst stets eine Grundierungvonnöten. Bei dem neuen Verfahrenkönne man diese aber weglassen.Der komplette Titel des Projekteslautet „Metalcoat – GrundlegendeUntersuchungen zur Chemie derUV-härtenden, Thiole enthaltendenOligoharnstoffacrylatdispersionen und der Charakterisierung daraushergestellter Filme“. Vereinfachtgesagt, soll damit ein neuer Korro-sionsschutz entwickelt werden.

So wie man es sich vorstellt in der EU –

so soll es sein.Michael Herzog,

TH-Professor

Weltraumexperiment mit Mars-RoverAuftakt zur 5. Schüler-Ingenieur-Akademie „Robotool“ mit Teilnehmern aus der Region

Lego fasziniert nicht nur Kin-der, auch Erwachsene ent-werfen und realisieren damitmit großer Begeisterung ver-schiedene Projekte. Seit ges-tern nun sind Schüler desHumboldt-Gymnasiums Eichwalde sowie des Fried-rich-Schiller-Gymnasiums und des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Königs Wus-terhausen dabei, mit Legoeinen Mars-Roboter zu ent-wickeln. Denn zum fünftenMal findet die Schüler-Inge-nieur-Akademie „Robotool“statt, bei der Mädchen undJungen ein Weltraumexperi-ment planen sollen.

Unterstützung erhalten siedabei unter anderem von denSpezialisten des DeutschenZentrums für Luft- undRaumfahrt in Berlin-Adlers-hof, wo gestern auch die „Ro-botool“-Auftaktveranstal-tung stattfand. Hilfe gibt esaber auch von den Luftfahrt-technikern der TechnischenHochschule Wildau.

Das vom Land Branden-burg und dem Verband derMetall- und Elektroindustriein Berlin und Brandenburggeförderte Projekt wird koor-diniert vom Verein „Netz-werk Zukunft. Schule undWirtschaft für Brandenburg

konstruieren müssen. Vor al-lem aber sollen sie die Ge-fährte programmieren, sodass diese mittels Sensorenspezielle Messungen durch-führen und die Daten auchübermitteln können. Am En-de des Schuljahres werdendie ferngesteuerten Robotervon einer Jury bewertet.

Das Konzept solcher Schü-ler-Ingenieur-Akademien wurde in Baden-Württem-berg entwickelt als Koopera-tion von Schulen, Hochschu-len und Partnern aus der Wirt-schaft. In Brandenburg wer-den diese Akademien seit2008 erfolgreich betrieben. kg

IN KÜRZE

ProfessorinberufenAls Professorin für Allgemeine Be-triebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing an der Technische Fachhochschule Wil-dau ist Sandra Haas berufen wor-den. Bereits seit 2011 hatte sie eine Professur inne für Allgemeine Be-triebswirtschaftslehre, insbeson-dere Internationales Management. Sie leitet unter anderem das Pro-jekt „Stay in Touch“, bei dem Ju-gendliche an Oberstufenzentren gefördert werden, um später ein Studium beginnen zu können.

Messe für Fachkräfte von morgenDie Karrieremesse „TH Connect“ findet heute von 11 bis 17 Uhr in Halle 17 auf dem Campus der Hochschule statt. Mehr als 60 Unternehmen sind vor Ort. Stu-dierende und Absolventen können sich über Stellen informieren, aber auch Kontakte für Abschlussarbei-ten oder Praktika knüpfen.

Vortrag überNeutrinosÜber „Narren, Noten und Neutri-nos – Neutrinojagd in der Antark-tis“ spricht morgen ab 15.30 Uhr Christian Spiering vom Desy Zeu-then an der TH Wildau. Im Hofsaal im Haus 13 wird er über die Neutri-nos, erst 1956 tatsächlich nachge-wiesene Elementarteilchen, spre-chen. Spiering war leitender Wis-senschaftler des Neutrinoteles-kops IceCube am Südpol, er ist heute Koordinator des weltweiten Neutrinonetzwerkes GNN. In die-sem Jahr ist er mit der bedeuten-den O’Ceallaigh-Medaille des Dub-lin Institute for Advanced Studies geehrt worden für seine Beiträge zur Physik kosmischer Strahlen.

Grönland im SeniorenseminarUm die Familie von Arnim geht es in der morgigen Vorlesung von Jo-hannes Christian Prittwitz im Rah-men des Seniorenseminars. Wil-fried Korth spricht am 17. Novem-ber über glaziologische Expeditio-nen auf das Grönlandeis. Beide Vorträge beginnen um 15 Uhr im Audimax der TH Wildau.

ZAHL DER WOCHE

18Jahre lang leitete László Ungvári erfolgreich die Hochschule, Ende des Monats wird der Präsident aus dem Amt verabschiedet. Am 16. November ist deshalb eine Fei-erstunde geplant im Audimax.

e.V.“ und läuft während desgesamten Schuljahres. DieTeilnehmer bilden kleine

Teams, welche dann aus Le-go-Bausätzen nach bestimm-ten Kriterien die Mars-Rover

Ein „Mars-Rover“, der bei einer der bisherigen Schüler-Inge-nieur-Akademien entstand. FOTO: TH WILDAU/BERND SCHLÜTTER

Medizinische SonntagsvorlesungÜber „Das schwache Herz“ spricht Frank Schwertfeger, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin an der Spreewaldklinik Lübben, am Sonntag an der TH Wildau. Die Me-dizinischen Sonntagsvorlesungen der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH beginnen stets um 11 Uhr.