Post on 02-May-2020
VgV‐Verhandlungsverfahren
Erhöhung Ausbildungskapazität Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/Oberlausitz ‐ Tragwerksplanung ‐
Vergabenummer 18 D2 12 008
A U F G A B E N S T E L L U N G
Stand Juni 2018
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 2
INHALT Seite
A VERFAHREN ......................................................................................... 3 A 1 Auftraggeber ................................................................................................ 3 A 2 Anlass und Zweck des Verfahrens ............................................................... 3 A 3 Auftragsgegenstand ..................................................................................... 3 A 4 Geforderte Leistungen in Stufe 2 des Verfahrens ....................................... 4 A 4.1 Honorarangebot .......................................................................................... 4 A 4.2 Verhandlungsgespräch mit Präsentation .................................................... 5 A 5 Zuschlagskriterien ........................................................................................ 6 A 6 Vertrag ......................................................................................................... 6 A 7 Termine des Verfahrens .............................................................................. 6
B PLANUNGSAUFGABE .............................................................................. 7 B 1 Rahmenbedingungen .................................................................................. 7 B 1.1 Lage .............................................................................................................. 7 B 1.2 Historie......................................................................................................... 7 B 1.3 Geplante Erweiterungen ............................................................................. 7 B 1.4 Planungsstand .............................................................................................. 9 B 1.5 Vorgesehener Projektablauf ........................................................................ 9 B 1.6 Flächenübersicht ....................................................................................... 11 B 1.7 Kostenübersicht ......................................................................................... 11 B 2 Erläuterung der geplanten Baumaßnahmen ............................................. 12 B 2.1 Neubau der Unterkunftsgebäude U3, U4 und U5 ..................................... 12 B 2.2 Umbau und Erweiterung der Gebäude 01 und 02 .................................... 12 B 2.3 Umbau und Erweiterung des Gebäudes 03 ............................................... 14 B 2.4 Neubau Trainingszentrum ......................................................................... 15 B 2.5 Baugrundverhältnisse ................................................................................ 15
C ANHANG / ANLAGEN ............................................................................ 16 C 1 Übersicht aller veröffentlichten Vergabeunterlagen ................................ 16 C 2 Anlagen zur Aufgabenstellung ................................................................... 16
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg
VgV-Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 3
A VERFAHREN
A 1 Auftraggeber
Projektauftraggeber ist der Freistaat Sachsen, vertreten durch den:
STAATSBETRIEB SÄCHSISCHES IMMOBILIEN- UND BAUMANAGEMENT
Niederlassung Bautzen
Fabrikstraße 48
02625 Bautzen
A 2 Anlass und Zweck des Verfahrens
Im Zuge der Kapazitätserweiterungen der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in
02929 Rothenburg/Oberlausitz, Friedensstraße 120, sind eine erhebliche Flächenver-
größerung des Campus sowie mehrere Neubau-, Umbau- und Sanierungsvorhaben ge-
plant. Die Fläche der Polizeihochschule wird sich von ca. 3,4 ha auf ca. 10 ha vergrö-
ßern.
Unter dem Haushaltstitel „Rothenburg, Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Frie-
densstraße 120, Erweiterung und Neubau Raumschießanlage“ sind vorgesehen: der
Neubau von drei Unterkunftsgebäuden, der Neubau eines Trainingszentrums mit
Raumschießanlage sowie Umbau und Erweiterung von drei Gebäuden für Lehre, Ver-
waltung und Bibliothek.
An den Campusfreiflächen und bestehenden Parkplätzen sind umfangreiche Anpas-
sungen erforderlich. Zudem sollen Sportaußenanlagen und ein zusätzlicher Parkplatz
neu hergestellt werden.
A 3 Auftragsgegenstand
Gegenstand der geplanten Beauftragung sind die Fachplanungsleistungen für Trag-
werksplanung, Leistungsphasen (LPH) 2 bis 6 gemäß § 51 HOAI 2013 eischließlich der
Besonderen Leistung Objektüberwachung für
- den Neubau eines Trainingszentrums mit Raumschießanlage, Handlungs- und
Sporträumen,
- den Neubau von drei Unterkunftsgebäuden (Gebäude U3, U4 und U5),
- Umbau und Erweiterung der jetzigen Oberschulgebäude für den Lehrbetrieb der
Polizeihochschule (Gebäude 01 und 02) einschließlich Neu- bzw. Erweiterungsbau
eines Lehrgebäudes mit Audimax und
- Umbau und Erweiterung des Gebäudes 03 für Bibliothek und Verwaltung
zur Erhöhung der Ausbildungskapazität der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in
Rothenburg.
Die Beauftragung erfolgt entsprechend den Vertragsbedingungen (siehe Vertragsent-
wurf in den veröffentlichten Vergabeunterlagen) stufenweise. Zunächst werden nur
die LPH 2 und 3 beauftragt.
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 4
A 4 Geforderte Leistungen in Stufe 2 des Verfahrens
Von den im Rahmen des Teilnahmewettbewerbes ausgewählten drei bis fünf Bietern ist ein Honorarangebot einzureichen, außerdem ist die Teilnahme am Verhandlungs‐gespräch mit Präsentation erforderlich.
Nachfolgend sind die geforderten Leistungen im Detail beschrieben.
A 4.1 Honorarangebot
Zur Erstellung des Honorarangebotes ist das entsprechende Preisblatt (siehe veröf‐fentlichte Vergabeunterlagen) zu verwenden.
Das schriftliche Honorarangebot ist rechtsverbindlich zu unterzeichnen und in einem geschlossenen und mit dem zugehörigen Kennzettel versehenen Umschlag fristgerecht einzureichen. Der Einreichungstermin sowie der Kennzettel werden mit der Einladung zur 2. Verfahrensstufe übermittelt.
Die Fachplanungsleistungen für Tragwerksplanung werden nach §§ 49‐52 HOAI hono‐riert. Folgende Rahmenbedingungen bzw. Honorarparameter werden durch den Auf‐traggeber vorgegeben:
‐ Kostenschätzung und vorläufige anrechenbare Kosten
‐ Honorarzone
‐ beabsichtigter Leistungsumfang (Bewertung der Leistungsphasen siehe Anlage 2 des Vertragsentwurfes)
‐ besondere Leistungen: Objektüberwachung (Ingenieurtechnische Kontrolle der Ausführung des Tragwerks auf Übereinstimmung mit den geprüften statischen Unterlagen und Übergabe Do‐kumentation in zweifacher Ausfertigung und auf Datenträger)
Durch den Bieter sind im Preisblatt folgende Angaben zur ergänzen:
‐ angebotener Honorarsatz (Mindestsatz zuzüglich … %)
‐ Umbauzuschlag für umzubauende Gebäudeteile in %
‐ Stundensätze bei Leistungsänderungen bzw. besonderen/zusätzlichen Leistun‐gen, getrennt nach Auftragnehmer, Mitarbeiter und technischer Zeichner / sonstiger Mitarbeiter
‐ Honorar für die benannten besonderen Leistungen
‐ Nebenkosten in %
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 5
A 4.2 Verhandlungsgespräch mit Präsentation
In den Verhandlungsgesprächen stellen die Bieter ihr Büro und das vorgesehene Pro‐jektteam vor und machen Aussagen zur Projektabwicklung, Kommunikation und zur Herangehensweise an die konkrete Planungsaufgabe.
Die Dauer von Präsentation und Verhandlungsgespräch ist mit insgesamt 45 Minuten angesetzt. Es ist folgender Ablauf vorgesehen:
‐ Technikaufbau und Begrüßung 5 Min.
‐ Präsentation des Bieters 30 Min.
‐ Beantwortung von Rückfragen 10 Min.
Die zu berücksichtigenden Themenschwerpunkte und Bewertungskriterien für die Prä‐sentation des Bieters sind in der Bewertungsmatrix Stufe 2 (siehe veröffentlichte Vergabeunterlagen) dargestellt.
Bitte gliedern Sie Ihren Vortrag nach den vorgegebenen Themenschwerpunkten.
Eine digitale Präsentation ist vorgesehen.
Die Präsentationstechnik (Beamer, Laptop) ist vom Bieter mitzubringen. Ein Beamer ist vor Ort vorhanden, die Kompatibilität kann jedoch nicht gewährleistet werden.
Für das Bewertungsgremium des Auftraggebers ist die Präsentation als Handout in zweifacher Ausfertigung, mit Seitennummerierung versehen, zu übergeben. Zusätzlich ist die Präsentation 1‐mal digital zu übergeben.
Zwingend erforderlich ist die Teilnahme eines zeichnungsberechtigten Vertragspart‐ners. Das Angebot gilt seitens des Auftraggebers nur als zuschlagsfähig, wenn das Ho‐norarangebot unter Verwendung des Preisblattes (siehe Abschnitt A 4.1) fristgerecht und unterzeichnet eingereicht sowie das Protokoll nach Abschluss des Verhandlungs‐gespräches durch den Bieter unterzeichnet wurde.
Auf das persönliche Erscheinen des im Teilnahmeantrag angegebenen Projektleiters wird besonderer Wert gelegt. Ein Wechsel des Projektleiters ist nur aus wichtigen Gründen zulässig und dem Auftraggeber unverzüglich, spätestens jedoch eine Woche vor dem Verhandlungstermin schriftlich anzuzeigen und zu begründen. Die ersatzweise zu benennende Person muss die in der Bekanntmachung benannten Mindestanforde‐rungen erfüllen. Die entsprechenden Nachweise sind dem Auftraggeber mit dem o.g. Schreiben zu übermitteln.
Der SIB behält sich vor, die Kosten, die durch nicht angezeigten Personalwechsel ent‐stehen (Wiederholung Losverfahren, Einladung Bieter, Wiederholung Verhandlungs‐gespräche) in Rechnung zu stellen.
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 6
A 5 Zuschlagskriterien
Der Zuschlag wird für das wirtschaftlichste Angebot erteilt. Dieses bestimmt sich nach dem besten Preis‐Leistungsverhältnis (§ 127 Abs. 1 GWB).
In die Bewertung gehen das Verhandlungsgespräch und das Honorarangebot ein.
Die verschiedenen Wertungskriterien für das Verhandlungsgespräch sind gewichtet und mit Punktwerten von 0 bis 3 hinterlegt.
Das Kriterium „Angebotenes Gesamthonorar“ wird abweichend davon wie folgt be‐wertet: Der Mindestbieter erhält 3 Punkte. Als fiktive Wertungssumme wird das 2‐fa‐che der Wertungssumme des Mindestbieters mit 0 Punkten bewertet. Die Punktzahl der weiteren Bieter wird durch lineare Interpolation zwischen diesen Werten ermittelt und auf eine Nachkommastelle gerundet. Die ermittelten Punktzahlen werden gemäß Bewertungsmatrix gewichtet.
Die genaue Aufschlüsselung und Wichtung der Zuschlagskriterien ist der Bewertungs‐matrix Stufe 2 (siehe veröffentlichte Vergabeunterlagen) zu entnehmen.
A 6 Vertrag
Die Vertragsgestaltung erfolgt nach dem Vertragsmuster des SIB. Der Vertragsentwurf mit den Anlagen (Allgemeine Vertragsbestimmungen, Datenaustausch/‐formate, spe‐zifische Leistungspflichten, Verpflichtungserklärung), die im Auftragsfall Vertragsbe‐standteil werden, ist Bestandteil der veröffentlichten Vergabeunterlagen.
Der endgültige Vertrag wird auf Grundlage des eingereichten Honorarangebotes und der Ergebnisse des Verhandlungsgespräches geschlossen. Vor Vertragsabschluss ist mit dem Auftragnehmer eine Verpflichtungserklärung über die gewissenhafte Erfül‐lung seiner Obliegenheit nach dem Verpflichtungsgesetz abzuschließen.
A 7 Termine des Verfahrens
Der Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge (Bewerbungsfrist) und der voraussichtliche Termin für die Einladung zur 2. Verfahrensstufe sind der Bekanntma‐chung zu entnehmen (Punkt IV.2).
Der Endtermin für die Angebotsabgabe sowie die Verhandlungstermine werden mit der Einladung zur Teilnahme an der 2. Verfahrensstufe bekanntgegeben.
Die Beauftragung ist umgehend nach Ablauf der Informations‐ und Wartefrist gemäß § 134 Abs. 2 GWB, voraussichtlich im September 2018, geplant. Mit der Vertragsunter‐zeichnung beginnen die Leistungen der Tragwerksplanung.
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 7
B PLANUNGSAUFGABE
B 1 Rahmenbedingungen
B 1.1 Lage
Der Campus der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) liegt in der ostsächsischen Kleinstadt Rothenburg/Oberlausitz im Landkreis Görlitz. Der Campus liegt ca. 2 km nördlich der Rothenburger Innenstadt am Standort Friedensstraße 120.
Der Campus wird begrenzt vom Schulgrundstück einer Oberschule im Norden, einem Waldgebiet im Osten, einem Gewerbegebiet und landwirtschaftlich genutzten Flächen im Süden, dem Solarpark Rothenburg im Westen sowie dem Flugplatz Rothenburg/ Görlitz im Nordwesten. Unmittelbar westlich des Campus verläuft die Staatsstraße 127 (Friedensstraße). Etwa 700 m östlich des Campus fließt der deutsch‐polnische Grenz‐fluss Neiße. Das Gelände befindet sich auf einer Höhe von ca. 159 m ü. NHN und ist weitgehend eben.
B 1.2 Historie
Der Campus befindet sich auf dem Standort des ehemaligen Flieger‐ und Ausbildungs‐geschwaders 15 des Kommandos Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA. Vor Auf‐nahme des Lehrbetriebes der Polizeihochschule im Jahr 1995 erfolgten erste Bau‐ und Sanierungsmaßnahmen an den beiden Lehr‐ und Unterkunftsgebäuden (U1 und U2). 2006 wurden der Neubau eines Verwaltungs‐ und Bibliotheksgebäudes (Gebäude 03) sowie das Pförtnerhaus und im Jahr 2011 die Mensa mit Küche errichtet.
Die Neuorganisation der sächsischen Polizei in den vergangenen Jahren beinhaltete auch eine Erweiterung des Aufgabenspektrums der Hochschule. Im Jahr 2013 erhielt die Hochschule den Fortbildungsauftrag für den mittleren und gehobenen Polizeivoll‐zugsdienst hinzu. Für die geplante Erhöhung der Ausbildungskapazität ist eine grund‐sätzliche Neustrukturierung des Ausbildungsstandortes Rothenburg erforderlich.
B 1.3 Geplante Erweiterungen
Grundstückserwerb
Für die erforderlichen Kapazitätserweiterungen der Polizeihochschule wird der Frei‐staat Sachsen das im Norden an den derzeitigen Campus angrenzende Grundstück der Oberschule von der Stadt Rothenburg erwerben. Die vorhandenen Gebäude und Flä‐chen im Bereich der Oberschule müssen für die Neubauten zum Teil abgebrochen wer‐den. Die Oberschule erhält einen neuen Standort.
Die öffentlichen Sportanlagen (Sporthalle, Sportplatz) nördlich der Oberschule werden ebenfalls erworben und künftig ausschließlich von der Hochschule genutzt. Auf dem Sportplatz werden die geforderten Sportaußenanlagen untergebracht. Die zwischen Oberschule und Sporthalle gelegene Schwimmhalle verbleibt im Eigentum der Stadt. Zur Unterbringung der erforderlichen Stellplätze wird zudem eine Teilfläche des süd‐lich anschließenden Gewerbegrundstücks erworben (siehe Abb. 1).
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 8
Abb. 1: Übersichtsplan mit bisherigen Nutzungen (Quelle Luftbild: https://geoportal.sachsen.de)
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 9
Geplante Baumaßnahmen
Am Standort sind folgende Baumaßnahmen vorgesehen (siehe Abb. 2):
‐ Neubau von drei Unterkunftsgebäuden (Gebäude U3 bis U5)
‐ Umbau und Erweiterung der jetzigen Oberschule für den Lehrbetrieb der Poli‐zeihochschule (Gebäude 01 und 02)
‐ Umbau und Erweiterung des Gebäudes 03 für Bibliothek und Verwaltung
‐ Neubau eines Trainingszentrums mit Raumschießanlage, Handlungsflächen und Sporträumen
‐ Neugestaltung bzw. Errichtung von Campusfreiflächen, Parkplätzen und Sport‐freianlagen (nicht Gegenstand dieses Vergabeverfahrens)
‐ Sanierung der Unterkunftsgebäude U1 und U2 sowie Erweiterung der Mensa (nicht Gegenstand dieses Vergabeverfahrens)
B 1.4 Planungsstand
Für die genannten Baumaßnahmen liegt eine Entscheidungsunterlage (ES) vor (Stand 02/2018). Die VgV‐Verfahren zur Vergabe der Planungsleistungen für Objektplanung Gebäude, Objektplanung Freianlagen, Projektsteuerung, Tragwerksplanung und die Fachplanungen Technische Ausrüstung Anlagengruppe 1 bis 3 bzw. 4 und 5 werden parallel durchgeführt.
Die Unterlagen der bisherigen Planungen sowie Bestandsunterlagen und Ergebnisse aus Voruntersuchungen werden mit Beauftragung zur Verfügung gestellt.
B 1.5 Vorgesehener Projektablauf
Planungsbeginn Gebäude: 01.08.2018
Baubeginn Gebäude: 1. Quartal 2020
Fertigstellung Gebäude: 3. Quartal 2024
Die Baumaßnahmen sind in folgender Reihenfolge vorgesehen:
1. Trainingszentrum und Unterkunftsgebäude U3, U4, U5 (Planung ab 3. Quartal 2018, Bau ab 1. Quartal 2020)
2. Gebäude 01 und 02 (Planung ab ca. 3. Quartal 2020, Bau ab ca. 1. Quartal 2022)
3. Gebäude 03 (Planung ab ca. 3. Quartal 2022, Bau ab ca. 3. Quartal 2023)
Der Rahmenterminplan ist in Anlage C 2.2 enthalten.
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 10
Abb. 2: Zielplan (Quelle: Entscheidungsunterlage, siehe auch Anlage C2.1)
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 11
B 1.6 Flächenübersicht
Flächen der Hochschule:
Campus 60.000 m²
Sportplatz 23.000 m²
Parkplatz 3 13.000 m² _____________________________________________ Summe Flächen Hochschule 96.000 m²
Flächen der Baumaßnahmen (Gebäude):
Teilbaumaßnahme Nutzfläche (NF) Bruttogrundfläche(BGF)
Neubau Trainingszentrum 1.880 m² 3.145 m²
Neubau Unterkünfte U3, U4 und U5 4.245 m² 6.940 m²
Umbau und Erweiterung Gebäude 01, 02 und 03 5.590 m² 9.360 m²
B 1.7 Kostenübersicht
Teilbaumaßnahme Bauwerkskosten (KG 300 + 400) brutto
Gesamtbaukosten (KG 200 bis 700) brutto
Neubau Trainingszentrum 7,3 Mio. € 9,9 Mio. €
Neubau Unterkünfte U3, U4 und U5 11,5 Mio. € 15,6 Mio. €
Umbau und Erweiterung Gebäude 01, 02 und 03 14,0 Mio. € 18,6 Mio. €
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 12
B 2 Erläuterung der geplanten Baumaßnahmen
B 2.1 Neubau der Unterkunftsgebäude U3, U4 und U5
Die drei Unterkunftsgebäude U3, U4 und U5 ergänzen als Neubau das Angebot an Wohnräumen für die Studierenden direkt auf dem Campus. Es werden künftig über‐wiegend Einzel‐ und einige Doppelzimmer zur Verfügung gestellt. Die Doppelzimmer dienen vor allem der Unterbringung von Müttern mit Kindern. alle Zimmer werden mit Sanitäranlagen ausgestattet.
Die drei Unterkunftsgebäude sind viergeschossige Zeilen mit einer Gebäudegrundflä‐che von jeweils ca. 560 m².
Die Grundrisse der Gebäude U3 und U5 (östliches und westliches Gebäude) sind über‐wiegend identisch. Sie nehmen jeweils 82 Einzelzimmer á 12 m² sowie pro Etage eine Gemeinschaftsküche und einen Gemeinschaftsraum auf. Der Unterschied zwischen beiden Gebäuden besteht darin, dass sich Haupteingang und Erschließungskern beim westlichen Gebäude im Osten und beim östlichen Gebäude im Westen befinden.
Das Gebäude U4 (mittleres Gebäude) umfasst im Erdgeschoss 11 Doppelzimmer und in den drei Obergeschossen insgesamt 64 Einzelzimmer (analog zu U3 und U5). Auch hier befinden sich auf jeder Etage eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschafts‐raum. Der Haupteingang befindet sich im Westen.
Die Außenwände der Unterkunftsgebäude sollen aus Kalksandstein, ggf. aus Stahlbe‐ton, hergestellt werden. Die Innenwände entlang des Mittelflures werden mit Kalksandstein ausgeführt. Nichttragende Innenwände werden als Trockenbaukon‐struktion umgesetzt. Jeweils 2 Bewohnerzimmer sind zu einer Einheit brandschutzmä‐ßig zusammengefasst. Die Decken sowie die Dächer der Gebäude werden als massive Decken aus Stahlbeton ausgebildet. Das Dach ist als Kies‐ oder Gründach vorgesehen. Die Neubauten können sowohl mit Einzel‐ und Streifenfundamenten, als auch mit ei‐nem Plattenfundament gegründet werden.
B 2.2 Umbau und Erweiterung der Gebäude 01 und 02
Die beiden Gebäude 01 (im Osten) und 02 (im Westen) gehören zur jetzigen Ober‐schule. Die Schulgebäude wurden 1984 als Gebäude der NVA errichtet und im Jahr 1992 saniert und als Schule umgenutzt.
Künftig werden alle Lehrräume in diesen beiden Objekten sowie dem geplanten Erwei‐terungsbau mit Audimax am Gebäude 01 untergebracht.
Die beiden Bestandsschulgebäude sind zu DDR‐Zeiten 1984 in VGB‐Bauweise erbaut worden. Das Bausystem zur Erstellung von Gebäuden in Stahlbetonskelettbauweise besteht im Wesentlichen aus vorgefertigten Fertigteilstützen, Doppelunterzügen und schlaff bewehrten Rundlochdeckenplatten. Die Gebäudestruktur wird im Wesentli‐chen erhalten, es sind keine Änderungen am Tragwerk geplant.
Die Gebäude wurden vermutlich in den 1990er Jahren saniert. Bauteile wie Fenster und Türen sind durch die hohe Beanspruchung als Schule stark abgenutzt und entspre‐
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 13
chen nicht dem heutigen Wärmedämmstandard. Gleiches gilt für die Fassade. Sämtli‐che Medien entsprechen ebenfalls nicht dem erforderlichen Standard und werden im Zuge der geplante Sanierung erneuert.
Das viergeschossige Gebäude 01 wird in seiner Kubatur um einen Erweiterungsbau für den Audimax ergänzt. Dieser Anbau ist mit seiner Außenwirkung und Positionierung an der Friedensstraße ein sichtbares Zeichen der Hochschule im Stadt‐ und Land‐schaftsraum. Seiner Gestaltung kommt aufgrund dessen eine besondere Bedeutung zu. Im bestehenden Schulgebäude werden diverse Lehrsäle und Gruppenarbeitsräume eingerichtet. Die Grundstruktur der jetzigen Klassenzimmer kann dabei genutzt wer‐den, es sind allerdings einzelne Anpassungen der Raumgrößen erforderlich. Im 1. und 2. OG sind nur kleine Umbaumaßnahmen und eine malermäßige Sanierung geplant. Diese beiden Etagen könnten ggf. während der Bauzeit mit Einschränkungen (Lärmbe‐lastung) in Nutzung bleiben. Der Erweiterungsbau mit Audimax wird westlich davon errichtet und über einen Verbindungsbau mit Foyer an das Bestandsgebäude ange‐schlossen, so dass ein U‐förmiger Gebäudekomplex entsteht. Die neu zu errichtenden Außenwände des Erweiterungsbaus werden aufgrund der großen Spannweiten aus Stahlbeton hergestellt. Wo es statisch möglich ist, sollen Wände in Mauerwerksbau‐weise aus Kalksandstein errichtet werden.
Das dreigeschossige Gebäude 02 wird mit einer geringfügigen Gebäudeergänzung auf eine klare Kubatur erweitert und erhält als bauliche Ergänzung eine offene Treppe auf der Südseite, die aus Brandschutzgründen erforderlich ist. Das Gebäude wird in seiner Grundstruktur für die allgemeinen Lehr‐ und Seminarräume weiter genutzt. Es sind einzelne Anpassungen der Raumgrößen erforderlich.
Über die Gründung der Bestandsgebäude gibt es keine Erkenntnisse. Für den Erweite‐rungsbau an Gebäude 01 sind sowohl Einzel‐ und Streifenfundamente als auch ein Plat‐tenfundament möglich.
Abb. 3: Hofansicht Gebäude 01 (Quelle: www.rothenburg‐ol.de)
Abb. 4: Hofansicht Gebäude 02 (Quelle: oberlausitz‐bilder.de)
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 14
B 2.3 Umbau und Erweiterung des Gebäudes 03
Das 2006 errichtete Gebäude 03 befindet sich in der Nutzung als Verwaltungsgebäude mit Bibliothek und Audimax. Es soll im Zuge der Neu‐ und Umbaumaßnahmen die kom‐plette Verwaltung in einem Haus beherbergen. Das Gebäude erhält auf der Nordseite über 3 Etagen einen Anbau, der die zusätzlich erforderlichen Büroräume aufnimmt und den bisher fehlenden zweiten Rettungsweg ergänzt. Die Medienanbindung des Anbaus erfolgt über das Erdgeschoss, da sich in diesem Geschoss die Medienverlegung mit den anderen notwenigen Umbaumaßnahmen bündeln lässt.
Das Bestandsgebäude wird nur im Erdgeschoss umgebaut. Das jetzige Audimax wird Bibliothek mit zentraler Funktion als Campustreffpunkt in unmittelbarer Nähe zur Mensa. Eine neu eingezogene Zwischenebene beherbergt Leseplätze und wird offen an den Bibliotheksbereich angebunden. Die Räume der jetzigen Bibliothek werden zu Büros umgestaltet. Hier sind größere Anpassungen der Grundrissstruktur notwendig.
Das bestehende Gebäude ist als Massivbau errichtet. Die Außenwände sind tragend und werden im Zuge des Anbaues nicht verändert. Lediglich im Norden ist ein Ver‐schließen von Fensteröffnungen zum geplanten Anbau nötig. Die neu zu errichtenden Außenwände werden aus Kalksandstein hergestellt. Die Decken des Bestandes sind aus Stahlbeton ausgebildet.
Über die Gründung der Bestandsgebäude gibt es keine Erkenntnisse. Für den Erweite‐rungsbau sind sowohl Einzel‐ und Streifenfundamente als auch ein Plattenfundament möglich.
Abb. 5: Verwaltungs‐ und Bibliotheksgebäude (Gebäude 03)
Abb. 6: Anbau an Gebäude 03 mit Audimax (Bestand; Quelle: www.polizei.sachsen.de)
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 15
B 2.4 Neubau Trainingszentrum
Das Trainingszentrum mit Raumschießanlage ist ein wesentlicher Baustein in der Aus‐bildung der künftigen Polizisten. Es wird am Standort der jetzigen Oberschule, am Kreuzungspunkt der Nord‐Süd‐Achse mit der West‐Ost‐Achse, in der Nähe des neuen Eingangs, platziert. Damit befindet sich das Gebäude auch in unmittelbarer Nähe zu den Lehrgebäuden und der Verwaltung. Ihm kommt sowohl in der Nutzung als auch in der städtebaulichen Setzung eine wichtige Funktion zu, die sich auch in der Gestaltung ausdrücken soll.
Das Trainingszentrum ist als quadratisches, zweigeschossiges Gebäude mit einem In‐nenhof geplant. Die Gebäudegrundfläche beträgt ca. 1.700 m². Der Haupteingang be‐findet sich im Süden. Im Erdgeschoss sind ein Trockentrainingsraum, zwei Handlungs‐flächen für das Üben von Einsatzsituationen und die Raumschießanlage mit 4 Schüt‐zenständen untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich verschiedene Schulungs‐räume, ein Kraft‐ und ein Fitnessraum und die dazugehörigen Umkleiden.
Außenwände und tragende Innenwände des Trainingszentrums sind als Stahlbeton‐konstruktion vorgesehen. Die Decke soll als massive Decke aus Stahlbeton ausgebildet werden. In der Raumschießanlage ist eine spezielle Abhangdecke nötig. Es sind Spann‐weiten bis 14 m erforderlich, die durch geeignete statische Maßnahmen wie Unterzüge etc. hergestellt werden müssen. Das Dach soll als Grün‐ oder Kiesdach ausgeführt wer‐den. Der Neubau kann sowohl mit Einzel‐ und Streifenfundamente, als auch mit einem Plattenfundament gegründet werden.
B 2.5 Baugrundverhältnisse
Es liegt kein Baugrundgutachten für die neu zu bebauenden Flächen vor. Zur Einschät‐zung der Baugrundverhältnisse konnte jedoch der geotechnische Bericht vom 27.11.1999 für das Gebäude 03 hinzugezogen werden. Darin wird der Grundwasser‐spiegel deutlich unter der Gründungsebene beschrieben. Besondere Anforderungen an die Gründung sind bisher nicht erkennbar. Durch die Gebäudeabbrüche ist teilweise von gestörtem Baugrund mit Fundamentresten auszugehen. Ein Baugrundgutachten ist im Zuge der EW zu erstellen.
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH), Rothenburg VgV‐Verfahren Tragwerksplanung Vergabenummer: 18 D2 12 008
Aufgabenstellung, Stand: 19.06.2018 SEITE 16
C ANHANG / ANLAGEN
C 1 Übersicht aller veröffentlichten Vergabeunterlagen
1.01_Kennzettel für Teilnahmeantrag
1.02_Bewerbungsbogen
1.03_Bewertungsmatrix Stufe 1 – Formale/fachliche Prüfung
1.04_Bewertungsmatrix Stufe 1 – Punktebewertung
2.01_ Preisblatt Honorarangebot
2.02_Bewertungsmatrix Stufe 2 ‐ Zuschlagskriterien
2.03_ Vertragsentwurf mit Anlagen
Anlage 1 Allgemeine Vertragsbestimmungen
Anlage 2 Spezifische Leistungspflichten
Anlage 3 Datenaustausch / Datenaustauschformate
Anlage 4 Förmliche Verpflichtung nichtbeamteter Personen
Anlage 5 Entscheidungsunterlage (wird zum Vertragsabschluss übergeben)
2.04_Aufgabenstellung mit Anlagen
C 2 Anlagen zur Aufgabenstellung
C 2.1 Gesamtlageplan
C 2.2 Rahmenterminplan
C 2.3 Gebäudeplanung (Übersicht)