Bedürfnisse stillen

Gabriel-von-Seidl-Str.81 67550Worms Telefon:06241-501-3500 Fax:06241-501-3599 Mail:frauenklinik@klinikum-worms.de

*Fotos:www.ardomedical.de

Liebe Patientin,

SieerwarteninKürzeIhrBabyoderhabenesbereitsgeboren.

Weilwirwissen,wiewichtigdieerstenTagefüreineguteStillbeziehungsind,legenwirgroßenWertdarauf,denFamilienoptimaleBedingungenzuschaffen-durcheinemöglichstruhigefamiliäreAtmosphäreundeingeschultesTeam,welchesSieindividuellberätundbetreut.

BindungenwachsendurchNäheundZuverlässigkeit.WirhelfenIhnen,eineguteBeziehungzuIhremBabyaufzubauen.

„Das Neugeborene braucht nur drei Dinge:Wärme, in den Armen seiner Mutter,

Nahrung aus ihrer Brust undGeborgenheit durch die Sicherheit ihrer Nähe.

All dies bekommt es durch das Stillen.“

Dr.GrantlyDick-Read,GynäkologeundGeburtshelfer

StillenistnichtnurNahrungsaufnahme,sonderndasStillenvonBedürfnissenwieNähe,Kontakt,Liebe,Schutzundvielesmehr.DieWeltgesundheitsorganisationempfiehlt,einBabyetwasechsMonateausschließlichzustillenunddasStillenmitgeeigneterBeikostfortzusetzenbisinszweiteLebensjahrunddarüberhinaus,solangeMutterundKindeswünschen.

Stillen ist normal, Stillen darf

nicht wehtun,Stillen tut gut,

ist super praktisch und kostet nichts.

Stillen ist gut für Sie, für Ihr Baby und Ihre

ganze Familie.

Warum ist das so?

Stillen tut Ihrer Gesundheit gut!

DurchdasAnlegennachderGeburtkannsichdieGebärmutterschnellerzurückbildenundSiesindgeschütztervorNachblutungen.SieerzielenauchleichterwiederIhrVorschwangerschaftsgewicht.ÜbrigensverändertsichIhreBrustnichtdurchdieStillzeit,sonderndurchdieSchwan-gerschaft.DasStillenschütztIhreBrust,nichtzuletztverringertesauchdasRisikoanBrustkrebszuerkranken.WusstenSie,dassmandieStillhormoneauchMütterlichkeitshormonenennt?DieNaturhatunshierbeieineHilfegegeben,damitesunsMütternleichterfällt,sichaufunserBabyeinzulassen,unserBabyzupflegen,zuernähren,zubeschützen,eszulieben.DeswegensindFrauendiestillen,geschütztervorWochenbettdepressionen.

Stillen tut Ihrem Baby gut!

WennSie IhrBabystillen,sostellenSiesicher,dass IhrKind inderempfindlichstenPhaseseinesLebensdieNahrungerhält,dieseinerEntwicklungamzuträglichstenist.Muttermilchistimmersozusammengesetzt,wieIhrBabyesbraucht:

Nichts zu viel und Nichts zu wenig.

SiebrauchenkeineSorgezuhaben,dassSieIhrKindüberernähren,dassdieNahrungzuheißoderzukaltistoderIhrBabydieNahrungnichtverträgt.Es gibt kein anderes Nahrungsmittel, das so reich an Prebiotika, an Enzymen undWachstumsfaktorenist,wieMuttermilch.DasAbwehrsystemIhrerMilchistgigantisch.StellenSiesichvor:

in einem einzigen Tropfen Muttermilch sind etwa 4000 lebendige Zellsubstanzen vorhanden.

StillenschütztnichtnurvorInfektionen,sondernvermindertdasRisikofürAllergien,DiabetesmellitusundeineReiheweitererErkrankungen.

Stillen vermindert das Risiko von Plötzlichem Säuglingstod.

DasSaugenanIhrerBrustistfürIhrKindnichtnurkuscheligschön,sonderneinechtesMuskeltraining.Durchdiese, von derNatur eingeplanteArt des Saugens, herrschennormaleDruckverhältnisseimInnenohrundauchderkindlicheKieferkannsowachsen,wieesfürdiespätereZahnstellungnötigist.

Stillen tut Ihrer Familie gut!

Vieleglauben,dassdasStillendenPartnerunddieanderenMitgliederderFamilieausderBetreuungdesBabysausschließt.TatsächlichbrauchtjedochjedeMuttervielUn-terstützungvonSeitenderFamilie,damitStillengutfunktionierenkann.DieserZusam-menhaltstärktdieFamilie.EinzufriedenesBaby,dessenBedürfnissegestilltsind,sorgtfüreineentspannteAtmosphäreinderFamilie.Übrigens,gönnenSiesichetwasSchönes,denndurchdasStillensparenSievielGeld.

Die am häufigsten gestellten Fragen im Zusammenhang mit dem Stillen sind:

Wie funktioniert das Stillen?

AufsStillensindSieundIhrNeugeborenesbestensvorbereitet.WährendderSchwan-gerschafthatIhrBabydasSaugengeübt,eshatDaumengelutschtundFruchtwassergetrunken. IhreignesHormonsystemhat IhrenKörperund IhreBrustaufdasStillenprogrammiert.

BeiderGeburtbrauchenSienuranzufangenundsichundIhremBabyzuvertrauen.Aberesistvöllignormal,dassvieleFrauensichSorgemachen,dasStillenkönnteSchwierigkeitenbereiten.WirzeigenIhnen,wieSiemöglichstschnellundsicherdasStillenlernen,denn

Stillen ist natürlich, doch Stillenist ein Lernprozess.

Reicht am Anfang meine Milch aus?

IhrgesundesBabybrauchtkeinezusätzlicheFlüssigkeitoderNahrungaußerIhrerNeu-geborenenmilch,dieauchKolostrumgenanntwird.DieBedürfnisseeinesBabysentsprechengenaudemBedarfderBrüstenachhäufigerStimulationundEntleerungfüreineausreichendeMilchbildung.SokleinistderMageneinesBabyszumBeginnseinesLebens:

Am1.LebenstagistderMageneinesBabyssokleinwieeinekleineMurmel.DieAufnahmekapazitätdesMagensbeträgtnurca.5bis7mlproMahlzeit.Biszum3.LebenstagerweitertsichderMagenaufetwadieGrößeeinergroßenMurmel,umschließlicham10.LebenstagetwadieGrößeeinesTischtennisballszuerreichen.

DamitderkleineMagendenKörpertrotzdemausreichendfürseinschnellesWachstumversorgenkann,sindhäufige,kleineMahlzeiten–auchwährendderNacht–erforderlich.KleinehäufigeMahlzeitensorgenfüreingesundesEssverhaltengleichvonAnfangan.

Wie häufig wird das Baby gestillt?

JedesBabyisteineeigenständigePersönlichkeitundrichtetsichwedernacheinerUhrnochnachBüchern.DiemeistenBabystrinken8bis12malin24Stunden.AmsicherstenfunktioniertdasStillen,wennSieIhrBabynachBedarfstillenundauchinderTrinklängezeitlichnichteinschränken.DieMilchproduktionwirdoptimalangeregtundIhrBabywirdausreichendmitMuttermilchversorgt.DieStillhäufigkeitnimmtinderRegelmitzunehmendemAlterab.

Wie vermeide ich wunde Brustwarzen?

ÜbenSiedasStillenmiteinemgeduldigenBaby.AchtenSieaufdiefrühenStillzeichenIhresBabys:Such-undSaugbewegungen,BewegungenmitderHandzumMund,rascheBewegungenderAugenlieder,SauggeräuscheundBabylaute.UnruheundWeinensindspäteStillzeichen,dasindBabysoftungeduldigunddasAn-legenschwieriger.BefindenSiesichmitIhremKindineinergutenStillhaltungundsaugtIhrKindkorrekt,verursachtuneingeschränktesStillenkeinewundenBrustwarzen.BeachtenSie,dassIhrBabynichtnurdieBrustwarze,sondernausreichendvielBrustimMundhat.

WirzeigenIhnen,wieSieIhrBabyanlegenkönnen.

Wiegehaltung*modifizierteWiegehaltung*

StillenimLiegen* Rückenhaltung*

SeienSieentspanntinjederPosition,inderSiestillen.IhrBabyliegtganzenganIhremKörper;Ohr,SchulterundHüfteineinerLinie.

HelfenSieIhremBaby,indemSieIhreBruststützenundwartenSie,bisIhrBabydenMundweitgeöffnethat.DasKitzelnderUnterlippemitderBrustwarzelässtdasBabydenMundweitöffnen.WennderMundsoweitoffenistwiebeimGähnen,ziehenSieIhrBabyraschzurBrust.DieNasenspitzeunddasKinnberührendieBrustwährendderganzenStillmahlzeit,dieLippensindnachaußengestülpt.

WennSiewollen,dassIhrBabydieBrustloslässt,isteswichtigdasVakuumzulösen,indemSieeinenFingerinseinenMundwinkelschieben.EinsattesBabylässtdieBrustmeistvonalleinelos.

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Tut Stillen weh?

DasStillenIhresBabyssollteIhnenkeineSchmerzenbereiten!SchmerzensindeinwichtigesSignaldesKörpersundernstzunehmen.AchtenSiegutaufIhrSchmerzempfinden.NursokönnenSiewundeBrustwarzenvermeidenundIhremBabybeibringen,wieesrichtiganderBrusttrinkt.BeimSaugenwerdendieHormoneProlaktinundOxytocinausgeschüttet.DiesebewirkendieMilchbildungunddenMilchspendereflex.

BereitenSieIhreBrustaufdasAnlegenmiteinerkurzenMassagevor.Dieseerleich-tertdenMilchspendereflexundIhrBabykanngleichzuBeginndesSaugensdieMilchschmecken.

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HändewerdenflachaufdieBrustgelegt.MitsanftenHin-undHerbewegungenwirdmassiert,ohnedieHautzuverschieben.

StreichelnSiemitdenFingernvomBrustansatzbisüberdieBrustwarze.DasStreichelnderBrustwarzelöstdenMilchspendereflexaus.ManchmalisteinBabynochzumüdezumSaugenoderhatesnochnichtrichtiggelernt.HierkönnenSieIhremBabyhelfen,indemSiedieBrustvonHandentleerenunddaswertvolleKolostummiteinemLöffelodereinerPipetteverabreichen.IhrBabybekommtEnergieundIhreBrustkannneueMilchbilden.

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ZurHandentleerungpositionierenSieDaumenundZeigefingerca.2-3cmparallelhin-terderBrustwarze.MitDaumenundFingerdrückenSiewaagerechtgegendenBrust-korb,ohnedieHautzuspreizen.DenDaumenundZeigefingerrhythmischgegeneinanderdrückenundwiederloslassen.MitdemDaumenundFingerumdieBrustwarzewandernunddenVorgangwiederho-len.

Warum soll ich am Anfang meinem Baby keinen Schnuller geben?

LeiderverursachtderSchnulleroftmehrProbleme,alserlöst.ZunächsteinmalberuhigtereinschreiendesKind.DochjederkünstlicheSauger-egalvonwelchemHersteller-kannzuStillproblemenführen.Diesgilt imBesonderenamAnfang,wenndasBabydasStillennocherlernt,denndieSaugtechnikankünstlichenSaugernisteineanderealsanderBrust.DadurchkönnenwundeBrustwarzenentstehen,dieBrustwirdnicht richtigentleert.MilchstauundRückgangderMilchbildungkönntedieFolgesein.Babys,dieindenerstenWocheneinenSchnullerbenutzen,nehmeninderRegelweni-gerEnergiezusich.

Wie kann ich mein Baby beruhigen?

VielesistfürIhrBabyfremd.SiealsMuttersindIhremKindvertrautundschonbaldauchderVater,dessenStimmedasBabyauchschonkennt.SanftemonotoneStimm-klängemageinBabybesondersgerne.

Haben Sie keine Angst, Sie könnten Ihr Baby verwöhnen!

EinKindkann inseinemerstenLebensjahrkaumgenugZärtlichkeitundZuwendungbekommen.DurchschnellesReagierenaufUnmutszeichenlerntIhrBaby,sichschnellerzuberuhi-genundeslerntzuvertrauen.

„Wenn Ihr Baby richtig schreit, reagieren Sie sofort. Immer!

Das ist kein Verwöhnen, sondern für Ihr Kind Zeichen von Verlässlichkeit!“

www.bzga.de

MitIhrerWärme,IhremKörpergeruch,IhremHerzschlaggebenSieIhremKinddiebe-nötigteSicherheit.

LegenSieIhrBabyvielaufIhrenKörper,streichelnSieIhrKind,schaukelnSieessanftundbietenSiebeiReaktionaufdenSaugreflex IhreBrustan. IhrNeugeborenesbe-kommt,wasesbenötigtund Ihre reichhaltige, langfristigeMilchbildungwirdoptimalangeregt.

LassenSiesichvonunsnochweitereBeruhigungstechnikenzeigen.

KeineMethodewirktimmer,probierenundkombinierenSieverschiedeneBeruhigungs-techniken!

Warum ist es besser, wenn ich im Krankenhaus mein Baby möglichst Tag und Nacht bei mir behalte?

Bei Ihnen fühlt sich Ihr Baby am sichersten und Sie werden rasch vertraut mit Ihrem Kind.

Sie gewöhnen sich leichter daran, dass Ihr Baby neben Ihnen schläft. Das SchlafenIhresKindes imElternschlafzimmer imerstenLebensjahr isteineVorbeugunggegendenPlötzlichenKindstod.SiekönnendieBedürfnisseIhresKindesschnellererkennenunddeuten.DadurchweintIhrBabyweniger.DieUmstellungaufzuHausewirdfürSieBeideleichter.

Woher weiß ich, dass mein Baby genug Milch bekommt?

AnhandfolgenderKriterien,könnenSiebeurteilen,wiegutdasStillenbereitsfunktioniert:

SehrvieleFrauenfühlensichdurcheineStillgruppebestärktundunterstützt.WirsagenIhnen,woeseineStillgruppeinIhrerWohnnähegibt.DenkenSiedaran,StillenbrauchtZeit.HabenSieGeduldmitsichundIhremKind.AuchnachderEntlassungbleibenwirIhrAnsprechpartnerfürStillunterstützung.

Unsere Klinik ist Mitglied im Verein der WHO/UNICEF-Initiative „BabyfreundlichesKrankenhaus“(BFHI)WeitereInformation:www.babyfreundlich.de

Wir heißen Sie und Ihre Familiein unserer Klinik herzlich Willkommen!

m Sie stillen Ihr Baby mindestens 8 bis 12 mal in 24 Stunden

m Sie hören Ihr Baby schlucken beim Stillen

m Sie lassen Ihr Kind die erste Brust trinken bis es von alleine aufhört, bevor Sie die andere Brust anbieten

m Ihr Baby ist nach dem Stillen satt und zufrieden

m Ihr Baby wird ausschließlich gestillt

m Ihr Baby hat ab dem 4. Lebenstag mindestens 6 nasse Windeln (das Gewicht der Windel ist spürbar) m Ihr Baby hat mindestens 3 Darmentleerungen in 24 Stunden. Nach dem 4. Lebenstag ist der Stuhlgang weich und gelb.

m Ihre Brüste und die Brustwarzen fühlen sich beschwerdefrei an.

Wenn Sie wegen der Gesundheit Ihres Babys beun-ruhigt sind, zögern Sie nicht Ihre Kinderärztin, Ihren

Kinderarzt, oder eine Kinderklinik aufzusuchen!

NebenausreichenderFürsorge,PflegeundgesunderErnährungbraucht IhrKind fürseinegesundeEntwicklungeinesichereSchlafumgebung:

Lassen Sie Ihr Baby in Ihrer Nähe im elterlichen Schlafzimmer, aberimeigenenBettaufeinerfestenMatratzeschlafen.BittekeinKopfkissen,keineFellunterlagenodergroßePlüschtiere.

Die Rückenlage ist am sichersten.ÜbenSiedennochmitIhremwachenBabyauchdieBauchlage.WennihrBabymüdewird,legenSieesaberzumSchlafenwiederaufdenRücken.

Optimal ist ein Babyschlafsack ohne Decke.IhrBabykönntesichuntereineBettdeckestrampeln.VerwendenSiedeshalbambesteneinenderKörpergrößeundTemperaturangemessenenBabyschlafsack.

Überwärmung ist gefährlich.VermeidenSieHeizungimSchlafzimmer,16°bis18°Csindvölligausreichend.FrischluftistgutfürIhrBaby.LüftenSie regelmäßigundschützenSie ihrBabyvorZugluft.Sieerkennen,obesausreichendwarmfürIhrBabyist,wennSieesvorsichtigimNackenberühren.DieHautsollwarmsein,abernichtschwitzen.DieNaseunddieHändchendürfenkühlsein.KeineKopfbedeckunginWohnräumen.

Zigaretten schaden Ihrem Baby! Auch während der Schwangerschaft!DasRisikofürdenPlötzlichenSäuglingstodsteigtmitjedergerauchtenZi-garette.AuchwennnurinderUmgebungdesBabysgerauchtwird,istdasRisikoamPlötzlichenSäuglingstodzusterben,deutlichhöher.GreifenSienachHilfe,stattzurZigarette!www.rauch-frei.info

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