Case Management. warum überhaupt CM Ziele des CM die Rolle und Tätigkeit des Case Managers...

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Case Management

• warum überhaupt CM

• Ziele des CM

• die Rolle und Tätigkeit des Case Managers

• praktische Tätigkeit (Fallbeispiele)

• Filmdokumentation

Case ManagementAgenda

Zufriedenheitsmessung

Gesamtzufriedenheit sehr hochjedoch Schwachpunkte bei komplexen Fällen

Analyse von schweren Fällen

Einfluss von „weichen“ Faktoren

Chronifizierungsgefahr

2 % der Unfälle

verursachen

80 % der Kosten

Case ManagementSchwächen /Einflüsse

Lebensgeschichte

Biographie

Lebensentwurf

Perspektiven

AussenweltSozialraum

persönliche DispositionInnenwelt

Case ManagementDimension der Lebenslage / Perspektive

Lebensgeschichte

Biographie

Lebensentwurf

Perspektiven

AussenweltSozialraum

persönliche DispositionInnenwelt

Case ManagementDimension der Lebenslage / Perspektive

Diese hängen mit der Lebenssituation und der Lebensperspektive zusammen

• persönliche Verarbeitung des Ereignisses

• existentielle Probleme bei schwer Verunfallten

• das familiäre Umfeld

• Verlust des Arbeitplatzes

• berufliche Neuorientierung

Case ManagementDie weichen Faktoren

Verzögerungen verursachen:

- Frustrationen

- Dekonditionierungen

- Medikalisierungen

- Chronifizierungen

- reduzierte Rehabilitationschancen

- geringere berufliche Reintegrationsfähigkeit

- niedrigere Lebensqualität des Betroffenen

- höhere Behandlungskosten

- höheres Rentenrisiko

Case ManagementUrsachen für eine Chronifizierung

Arbeits-situation

Individ.Faktoren

Medizin.System

SozialesUmfeld

Kehl 1996

Case ManagementUrsachen für eine Chronifizierung

NachbarnFreundInnen Verunfallte

Person

Arzt

Haftplicht-versicherung

Rechts-vertreter

IV AHV

Arbeitgeber

Physioth.

Alternativ-medizin

Kranken-versicherer

BVGPflegedienste

Beratungs-stellen

Aemter

AlV

Pers. Umfeld

KollegInnen

Case ManagementKomplexität

• bisheriges Vorgehen genügt den Anforderungen eines modernen Case Managements nicht mehr

• in komplexen Fällen sind „Netzwerker“ (networker) gefragt

• diese müssen in einem komplexen Versorgungssystem koordinieren

Case ManagementErkenntnisse

CM ist eine Betreuungsmethode im Sozial-, Gesundheits-, und Versicherungsbereich. Sie soll bei komplexen Fragestellungen und hohem Koordinationsbedarf im Einzelfall die Qualität und Effizienz in Abstimmung mit den Bedürfnissen der betreuten Menschen optimieren.

Was ist Case Management?(Definition)

FamilieFreunde

Soziale Umwelt

Versicherer

Betrieb

Leistungserbr.

Natürliches/institutionelles Netz -was haben diese zu bieten?

Verunfallte mitProblemen

BelastungenNotsituationen

Bedürfnisse – was soll erreicht werden?

CM = Professionelles Verfahrenzur Unterstützung / Versorgung

Case ManagementUm was geht es? / Ziele

• Behandlungs- und Abwicklungsprozesse ergebnisorientiert gestalten und verbessern

• In Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (multidisziplinär) die Qualität und die Kosten der Versorgung in zweckmässiger und kontrollierter Weise auf den einzelnen Fall abstimmen

Case ManagementWas will das Case Management

Rolle und Tätigkeit des Case Managers

Rolle und Tätigkeit des Case Managers

Deckungsprüfung

Situationsanalyse

Vorgehensplanung

Case Management

Clearing

Case ManagementDie fünf Schritte im Komplexfall

Unfall-/ Schadenmeldung

1. Arbeitgeber2. Personalien3. Anstellung 4. Schadendatum5. Unfallort6. Sachverhalt / Unfallhergang/ BK7. Berufsunfall8. Nichtberufsunfall9. Verletzung10. Arbeitsunfähigkeit11. Arztadressen12. Lohn13. Sonderfälle14. Andere Sozialversicherungsleistungen

- Schwerstverletzte wie• Para-/Tetraplegiker, Schädel-Hirnverletzte, Mehrfachverletzung

- Subjektiv: Alleinerziehende Hausfrau mit Kindern -> Doppelbelastung Hausfrau - Beruf

- Kombination Verletzung – Beruf (Umschulung, Eingliederung etc.)

- langwieriger Heilverlauf

- HWS-Fälle mit mehr als 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit

- Mitteilung des Arbeitgebers oder Hausarzt

- Amputation von Gliedmassen

Case ManagementKomplexfälle

1. Deckungsprüfung:

• Erstkontakt

• Vorstellen / Rolle erklären

• Versicherter einverstanden? / Kontrakt?

• Grundvertrauen aufbauen

• Ueberblick verschaffen

• Motivation / Perspektiven

• Aufgabenerkennung

• Sofortmassnahmen

2. Situationsanalyse

Assessment, Erfassung Ausgangslage

• Medizinische Situation

• Berufliches Umfeld

• Soziales Umfeld

• Rechtliches Umfeld

• Koordination Versicherungen

NachbarnFreundInnen Verunfallte

Person

Arzt

Haftplicht-versicherung

Rechts-vertreter

IV AHV

Arbeitgeber

Physioth.

Alternativ-medizin

Kranken-versicherer

BVGPflegedienste

Beratungs-stellen

Aemter

AlV

Pers. Umfeld

KollegInnen

Case ManagementKomplexität

Problemidentifikation

• ungünstige soziale Einflüsse• finanzielle Probleme• Gefährdung des Arbeitsplatzes/Arbeitsloser• Karriereknick• Umschulung wahrscheinlich• falsche Behandlung am falschen Ort• mangelnde Information• fehlender Behandlungsplan• medizinische Komplikationen• mangelnde Mitwirkung des Vers. usw.

Case ManagementSituationsanalyse

3. Vorgehensplanung

Kick-Off im Case Team

• Netzwerkpartner erfassen / Beizug von Experten • Massnahmen besprechen (was, wie, wo und durch wen?) • Strategie und Handlungsplan festlegen• Ziele vereinbaren (mit Vers., Angehörigen, Beteiligten)• Informationsfluss • Koordination der Leistungen

nur gemeinsam mit Versicherter/m!

Ziele in genanntem Sinne, haben die folgenden Funktionen

• sie weisen die Richtung an

• sie geben dem Handeln Sinn

• sie machen den Prozess füralle Beteiligten kontrollierbar

• sie machen Evaluation möglich

Case ManagementZielvereinbarungen

• beruhen auf dem Willen beider Seiten • werden inhaltlich von beiden Beteiligten oder Partnern gestaltet

• klären, welche Veränderungen/Verbesserungen angestrebt werden

• einseitige Bekundungen/Vereinbarungen zwischen zwei Partnern

• was kann der/die Versicherte selber tun

• stellen für beide Teile einen höheren Grad an Selbstverpflichtung dar

Case ManagementZielvereinbarungen

Zielvereinbarung im Case Management erfolgt unter konsequenter Einbindung der KlientInnen (Klientenpartizipation)

durch Einbezug der KlientInnen soll deren Fähigkeit zur Problemlösung und zum Selbstmanagement gestärkt werden (Empowermentansatz)

Case ManagementZielvereinbarungen

4. Casemanagement

• Ziele überprüfen / neue vereinbaren

• Versicherten unterstützen / beraten

• Effizienz maximieren durch Nutzung vorhandener Ressourcen (z.B. Wartezeiten)

• Koordinieren (Aerzte, Betrieb, RA etc.)-> Orientierung Arbeitsplatz, Wiedereingliederung

• Kommunizieren / Informieren / Kooperieren (z.B. RA)

• Verbindungen aktiv aufrecht erhalten

• Leistungen ausrichten (HK / TG)

• Massnahmen bei Schwierigkeiten

5. Clearing / Debriefing

• Schlussbesprechung im Case Team

• Information an involvierte Partner

• Verabschiedung betreuter Person

• Kostenbereinigung

_____________________________________

• Qualitätssicherung (Knowledgemanagement, Wave)

• Fallanalyse / Controlling

• Persönliche Lehren ziehen

Vermeiden von

- Frustrationen

- Chronifizierungen

höhere

- Rehabilitationschancen

- Lebensqualität des Betroffenen

geringere

- Behandlungskosten

- Rentenrisiken

= auch volkswirtschaftlicher Vorteil

Case ManagementZiel: Win – Win Situation

Umsetzung in die praktische Tätigkeit

Unfallbeispiel 1:

• Schweizerin, 36 Jahre alt, geschieden, 2 Söhne , (13 und 15 Jahre alt)

• Mitarbeiterin einer Kabelkonvektionsfabrik

• Körperliche Bedrohung durch Lebenspartner, Fenstersprung aus 4 Metern

• Calcaneusfraktur beidseits

Probleme:

• Psychische Belastung betreffend Bedrohung und häuslicher Gewalt

-> Anzeige

• Schwere Verletzung –> keine Mobilität, Haushalt

• Doppelbelastung Beruf – Haushalt als alleinerziehende Mutter

• Rehabilitationsaufenthalt für 3 Wochen notwendig -> Kinder?

• Drogenproblematik u. Agressionspotential Lebenspartner

• Wiedereingliederung im Betrieb da stehende Tätigkeit – Schonarbeit

Unfallbeispiel 2:

• Mann aus Portugal, 26 Jahre, verheiratet, 1 Kind

• Ohne Ausbildung, im Zeitpunkt des Unfalles als Geleiserangierer tätig

• Sturz bei der Arbeit auf das Geleise am 18.3.04

• Traumatische Abtrennung des linken Oberarmes durch den fahrenden Zug

• Verlust des dominanten Armes

• Keine Ausbildung -> kein Anspruchauf Umschulung, rudimentäre Deutschkenntnisse

• Junge Familie – Ehefrau im 5. Monatschwanger (1. Kind ist 2 Jahre alt)

• Ehefrau arbeitet in 60 % Pensum, dafinanziell belastet durch Hausbau inPortugal

Probleme:

• Schweizer, 29 Jahre alt, alleinstehend • Ausbildung als Schreiner

• Motorradunfall am 16.6.2002

• Oberschenkelfraktur rechts, offene Unterschenkel- fraktur rechts mit Amputation, Schien-, Wadenbeinbruch links

Unfallbeispiel 3:

Probleme:

• Unfallverarbeitung - Verlust des Beines

• Langer Spital- und Reha- Aufenthalt (komplexe Verletzungen,

Prothesenanpassung und -angewöhnung)

• Wohn- und Lebenssituation während Rehabilitation und nach Austritt anpassen(Wohnung, Auto etc.) anpassen undangewöhnen

• Neues Tätigkeitsfeld notwendig –> Umschulung notwendig

Filmdokumentation

10 vor 10 SF DRS