Post on 07-Oct-2020
Christen in Afrika Erfahrungsbericht aus einem evangelischen Krankenhaus
von Viki Siersch
„Kamerun? Das ist irgendwo in Afrika, oder?“ –
hätte ich noch vor einem Jahr gesagt.
Mittlerweile habe ich das Land durch meinen
Arbeitseinsatz in einem Buschkrankenhaus
hautnah erlebt und kennen gelernt: Die Hauptstadt
Yaounde und die Großstadt Douala mit ihren
europäisch gekleideten Menschen, den belebten
Straßen, klimatisierten Supermärkten und – nur
einige hundert Meter weiter – blechernen
Elendsvierteln, die reiseprospekttauglichen Traum-
strände in Kribi, die nächtlichen Zugfahrten in den
Norden des Landes, wo das kleine Dorf Ngaoubela
liegt, das auf keiner Internet-Karte zu finden ist.
Dabei ist dieses kleine Dörfchen in der ganzen
Gegend sehr gut bekannt, denn dort gibt es ein
Krankenhaus der evangelischen Kirche mit richtigen
Ärzten und der Besonderheit, dass man da – durch
Spenden finanziert – auch Hilfe findet, wenn man
nicht bezahlen kann. Dort lebt und arbeitet seit
fünfundzwanzig Jahren eine Vorarlberger Ärztin, Dr.
Elisabeth Neier, zum Teil allein, zum Teil mit
anderen kameruanischen oder österreichischen
Medizinern.
Mitte Jänner komme ich mit einem Kollegen an, der
schon einmal im Krankenhaus mitgearbeitet hat. Ich
erinnere mich noch an die erste Runde im Spital:
Langgestreckte, ebenerdige Gebäude mit
Wellblechdächern, in den engen Zimmern vier bis
fünf Krankenbetten an den Wänden. Die
Versorgung und Pflege der Patienten ist Aufgabe
der Angehörigen, die auf dünnen Matten auf dem
Boden schlafen. Unter den Betten stapeln sich
Töpfe, Waschbottiche und Lebensmittel, gelegentlich
kann einem auch ein lebendes Huhn begegnen
(wobei das irgendwie auch unter Lebensmittel fällt).
Die Menschen sehen so aus, wie man sich das
klischeehaft von Afrika vorstellt: traditionell gekleidet,
die Frauen mit einem großen Gefäß auf dem Kopf
und einem „Bingel“ (Kind auf Fulfulde) auf dem
Nr. 2/2014
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lautend auf: Pfarre Döbling-St.Paul
Vergelt´s Gott!
Rücken. Sie haben einen offenen, interessierten
Blick und die neue „Nasara“ (Wort für „Weiße“,
denn die reden ja immer von diesem Jesus von
NAZAreth…) wird neugierig und verstohlen beäugt.
Einige hocken am Boden neben einem kleinen Feuer
und rühren mit langen Stöcken in bauchigen Töpfen.
Es ist heiß, staubig, und überall liegt Müll herum.
„Na? Schockiert?“ will mein Begleiter wissen. Nein.
Ich brauche eine Weile um herauszufinden, warum
nicht – es sind die Menschen. Sie sind arm, aber sie
sind freundlich und offen, sie haben ihre
Krankheiten und Leiden, aber sie sind nicht
verbittert, sie sorgen sich oder trauern, aber sie
wirken nicht hoffnungslos. Eine österreichische
Krankenschwester sagt mit einem Seufzer: „Ja, ein
Leben ist hier nicht viel wert – die Leute nehmen halt
alles so gottgegeben…“ Es ließen sich wahr-
scheinlich ganze Philosophiebibliotheken füllen
mit der Frage, was denn den Wert eines Lebens
ausmacht. Ist es die Summe, die unsere
Krankenkasse selbstverständlich für jede Operation
oder Therapie zahlt, auch wenn sie eigentlich kaum
noch Chancen auf Heilung oder Besserung
verspricht (weil: irgendetwas muss man schließlich
tun können!)? Ist es der Betrag, auf den der Arzt
verklagt wurde (weil: irgendjemand muss doch
schuld sein!)? Ist es unsere Bereitschaft, auf jeden
Fall bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und ja
nichts als „gottgegeben“ zu akzeptieren? Und was ist
mit der Stunde „Oma-im-Altersheim-besuchen“, die
sich jede Woche auf´s Neue nicht ausgeht – zählt die
nicht zum Wert?
Ich habe viel gelernt in Afrika, viel mehr als
Operationstechniken und Malariatherapien. „Europa
hat die Uhr, und Afrika hat die Zeit“ wurde mir oft
gesagt. Meistens als augenzwinkernde Erklärung,
wenn wieder mal alle zu spät gekommen sind.
Zweifellos hätte es unsere Gesellschaft ohne „die
Uhr“ nie so weit gebracht, aber macht uns diese
Mentalität des Zeitdrucks zufrieden? Immer mehr
arbeiten, mehr verdienen, mehr Termine (um
Gotteswillen nur nirgends warten müssen!), mehr
Konsum, mehr Prestige (schon allein, dass es den
Ausdruck „Freizeitstress“ gibt, ist ja bedenklich)…
Wie immer holt einen der Alltag schnell ein, wenn
man wieder zu Hause ist, aber ich hoffe sehr, dass
ich ein bisschen von der afrikanischen Zeit nach
Europa hinüber retten kann – Zeit für meine
Familie und Freunde, Zeit für einen Dienst am
Nächsten, Zeit für ein Gespräch mit Gott.
Für weitere Informationen, Berichte, Fotos und
Spendenmöglichkeit: www.kamerunpartner.com
„Vergelt´s Gott“ an alle Spender!
Dr. Viktoria Siersch ist 34 Jahre alt, Turnusärztin (d.h. in Ausbildung zur Allgemein-medizinerin, Dauer insgesamt mindestens drei Jahre), war als solche knapp 1 Jahr lang in Feldkirch, Vorarlberg. Derzeit als Turnusärztin im Landeskrankenhaus Salzburg. Ihr Einsatz im „Hopital Protestant Ngaoubela“ in Kamerun dauerte von Jänner bis April 2014, hauptsächlich in der Frauen- und Kinderstation („aber im Prinzip ist man überall, wo man gerade gebraucht wird“). Von 2007 bis 2012 gehörte Viki Siersch dem Pfarrgemeinderat unserer Pfarre als Referentin für die Jugendpastoral an. ■
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Priesterweihe im Stephansdom
"Habt ein Herz für die Nöte der Menschen!" Mit diesen Worten ermunterte Kardinal Christoph Schönborn am 14. Juni jene fünf Männer, die er an
diesem Tag durch Handauflegung und Gebet zu Priestern geweiht hatte, die „große Liebesgeschichte
zwischen Gott und dem Menschen“ durch ihr Priestertum sichtbar zu machen.
Einer dieser Neupriester ist Alfonso de la Parra Cervantes, der im zu Ende gehenden Arbeitsjahr in unserer
Pfarre als Diakon gedient hat.
Mit großer Freude konnten
wir daher am folgenden Tag,
dem Dreifaltigkeitssonntag,
in unserer Pfarrkirche mit
Alfonso Primiz feiern, wo er
auch seine Familie und
andere Gäste aus seiner
mexikanischen Heimat be-
grüßte. Es war sein Wunsch,
die Homilie in dieser seiner
ersten Heiligen Messe selbst
zu halten, aber nicht, um sich
in den Mittelpunkt zu stellen.
Ganz im Gegenteil:
„Es geht heute nicht um
mich, sondern um Jesus
Christus…. Um die Freund-
schaft zwischen ihm und
mir, zwischen dir und
ihm…!“
Durch die Hilfe der Jungfrau
Maria, durch das Rosen-
kranzgebet, durch die
Verbundenheit mit vielen
Gliedern der Kirche wird
diese Freundschaft ge-
fördert und unterstützt.
Dafür ist Alfonso besonders
dankbar.
Im gemeinsamen Feiern – in
der Messe, beim anschließ-
enden Primizsegen, den
Alfonso spendete, und der
darauf folgenden Agape
auf dem Kardinal-Innitzer-
Platz bei Spanferkel und
Würsteln – war diese
Freundschaft spürbar zu
erleben.
Über die Nachricht, dass
Alfonso unserer Pfarre im
kommenden Jahr als
Kaplan erhalten bleibt,
haben sich alle sehr gefreut. Mit
ihm und Andrea Graziani sind wir
also gleich mit zwei Kaplänen
beschenkt. Einer der beiden wird
deshalb mit einer besonderen
Aufgabe im Pfarrbereich betraut
werden, die von unserem Herrn
Kardinal noch zu bestimmen ist.
Mit unserem Gebet, aber auch mit
Wort und Tat wollen wir Alfonso
und alle unsere Priester begleiten
und unterstützen!
Deo Gratias! ==================================================================================
Unsere Organistin hat geheiratet!
Am 1. Februar 2014 hat
unsere Organistin und
Chorleiterin Kinga Földényi
in der Peterskirche, in der
sie auch musikalisch wirkt,
Dr. Imre Majorossy ge-
heiratet und heißt jetzt
Kinga Majorossy. Imre ist
Literaturwissenschaftler
und unterrichtet an der
katholischen Péter-Pázmány-Universität in Ungarn.
In einer sehr stimmungsvollen und feierlichen
Eucharistiefeier, abwechselnd in Deutsch und
Ungarisch gehalten, gaben Kinga und Imre einander
vor Gott das Jawort. Mehrere ungarische und
österreichische Priester konzelebrierten mit unserem
Moderator Dr. Walter Mick und dem Festprediger Dr.
Spalek, dem Rektor der Peterskirche.
Bei der anschließenden Agape in der Krypta der
Peterskirche konnten die zahlreich erschienenen
Verwandten und Freunde der in einem
cremefarbenen Spitzenkleid wunderschönen Braut
und dem Bräutigam gratulieren. Der kleine Döblinger
Kirchenchor brachte dabei ein Ständchen mit
lustigen Strophen auf das Brautpaar. Nachdem alle
von der köstlichen Hochzeitstorte gegessen hatten,
verabschiedete sich das Brautpaar und machte sich
auf den Weg auf Hochzeitsreise nach Prag.
Wir wünschen dem Ehepaar Majorossy Gottes
Segen für seinen ge-
meinsamen Lebensweg.
Ingrid Krenn
Hochzeitsfotos linke Spalte:
©www.mehifoto.hu
Sonntag, 4. Mai 2014, Festtag für
unsere Erstkommunionkinder, deren
Familien und unserer ganzen
Pfarrgemeinde.
Fünfzehn Mädchen und Buben
empfingen das erste Mal den Leib
Christi. Eine Zeit der intensiven
Vorbereitung ging zu Ende. Diese war
heuer nicht immer leicht für das
Katechistenteam – Steffi Hutter, Kinga
Majorossy, Elfriede Stecher, Susi Wild,
Walter Mick – weil die Disziplin mitunter
zu wünschen übrig ließ. Gerade
deshalb waren wir immer wieder
erstaunt, wie viel die Kinder wussten,
was sie doch mitbekamen und wie
individuell sie ihre Erstbeichte ablegten.
Letzteres können die Priester – Andrea
Graziani und Walter Mick – bezeugen.
Die Feier am 4. Mai – Hl. Messe und
anschließende Agape – wurde ein
schönes Fest! Dafür gebührt allen
Beteiligten ein großes „Dankeschön“.
Beten und hoffen wir, dass die
Erstkommunion nicht die Letzt-
kommunion war!
Walter Mick, Pfarrmoderator
Erstkommunion 2014
P.b.b. Erscheinungsort Wien - Zulassungsnummer 02Z030633
Verlagspostamt 1190 Wien
Maria HACKL, im 92. Lj., † 16.3.2014 Willibald Alfonso WEILGUNY, 72., † 17.3. Gottfried PETIAS, 63., † 29.3. Irmgard SCHWARZ, 87., † 30.3. Herta SEEHOF, 87., † 2.4. Johanna KROTKY, 91., † 12.4. Therese ZIMM, 92., † 14.4. Andrea GRÖGER, 52., † 21.4. Theresia ZABRANSKY, 91., † 22.4. Edith ARGAUER, 92., † 26.4. Emma HAAS, 91., † 28.4. Dr. Harald LECHNER, 88., † 1.5. Heli PUM, 73., † 2.5. Dr. Kurt KRENKEL, 84., † 8.5. Mag. Ilse SCHÖFFL, 84., † 9.5. Emilie TRYNER, 99., † 14.5. Johanna TESAR, 97., † 15.5. Anna LOIBL, 82., † 22.5. Emma DICKIN, 87., † 23.5. Ingeborg FÜHRER, 83., † 26.5. Sr. Anna ETLINGER, 88., † 27.5. Hermine BLEYER, 80., † 5.6.
Ing. Christoph Dungel ∞ Mag. Katrin Engelmaier, 7.6.2014
P.b.b. Erscheinungsort Wien - Zulassungsnummer 02Z030633
Verlagspostamt 1190 Wien
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Auf der Internetseite unserer
Pfarre finden Sie das Pfarrblatt
in Farbe:
www.doebling-stpaul.at
Bitte verständigen Sie uns, falls Sie das Pfarrblatt in Zukunft nicht mehr per Post beziehen möchten. Wenn Sie uns Ihre Email-Adresse bekanntgeben, informieren wir Sie
künftig auf diesem Weg jeweils
über die neueste Ausgabe.
Im Sakrament
der Ehe vereint:
Einladung an DICH,
eine
Glaubensverkündigung
zu hören!
>>>> Kardinal-Innitzer-Platz 1, Pfarrheim, 1. Stock
>>>> Montag und Donnerstag um 20 Uhr, Beginn: 22. September 2014
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Erntedankfest mit Familienmesse:
Sonntag, 12. Oktober, 9.30 Uhr
Firmung in unserer Pfarrkirche:
Sonntag, 19.Oktober um 10.00 Uhr ! (Nur 1 Messe an diesem Sonntag)
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Helene Marie-Louise ETTENAUER, 22.3.2014 Paolo GUGGI, 20.4. Joshua Samuel KRAWIETZ, 20.4. Ester Maria PREIS, 20.4. Henry Alois BRUCKNER-PUTZ, 21.4. Paula Valeria VINTERA, 26.4. Benjamin Paul HENGL, 27.4. Anna Lilia Ingrid Maria KRAWARIK, 17.5. Sophie Julia ERNSTBRUNNER, 24.5. Benjamin FROMM, 31.5. Leandro JOZIC, 1.6.
Unsere Täuflinge: Wir beten
für die
Verstorbenen: