Der Reim

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Geschichte des Reims

Überblick

• Antike: Versbindung durch Silbenlängen- oder kürzen• Althochdeutsch(750-1050): meist Stabreim• Frühmittelalter: Endreim findet sich in der lateinischen,

christlichen Hymnendichtung• Frühmittelhochdeutsch: Endreim dominiert• Mittelhochdeutsch(1050-1350): Endreim, sehr kunstfertig• im 18. Jh. Kritik am Endreim -> antike Dichtung

Kritik am Reim

• Endreim ist für Johann Jacob Bodmer (1698 - 1783)

nichts als ein kahles Geklapper gleichthönender End-Buchstaben; welches uns von der barbarischen Poetery unserer Alten angeerbt ist.

• er kritisiert, dass Reime

die Gedancken hemmen/ die besten Expressionen entkräften/ an ihrer statt andere/ schwache und närrische entführen

Kritik am Reim - Klopstock

• Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803)

• sein Werk “Messias” und zahlreiche Oden sind für viele Dichter Beispiele volkommener reimloser Dichtung

Ode = feierliches, pathetisches Gedicht

Festigung des Endreims

• in der Klassik (Goethe, Schiller) und der Romantik ist der Endreim in der Lyrik dominierend

• Kritik erst wieder durch den Naturalismus (Ende des 19. Jh.)

Gründe für ...

• .... das Verschwinden des Reims im 20. Jh– in Zeiten der Spannung/ der Not wird der Reim als

unangemessen empfunden => Reim schafft Harmonie• Reim als “Ausdrucksbremse”• Deutsch ist “schwere” Reimsprache: Stammbetonung =>

relativ wenig Reimpaare

Reimerwartung