Der Ursprung der Sprache Überlegungen zur Entstehung der menschlichen Sprache(n)

Post on 06-Apr-2015

119 views 1 download

Transcript of Der Ursprung der Sprache Überlegungen zur Entstehung der menschlichen Sprache(n)

Der Ursprung der Sprache

Überlegungen zur Entstehung der menschlichen Sprache(n)

Erich Fried: Definition (1964)Ein Hundder stirbtund der weißdass er stirbt

und der sagen kanndass er weißdass er stirbtwie ein Hundist ein Mensch

Quiz zur Sprachenvielfalt

1) Wie viele Sprachen gibt es weltweit?

• A: ca. 6 500• B: ca. 800• C: ca. 17 000• D: ca. 1 900

A: ca. 6500

Quiz zur Sprachenvielfalt

2) Wie viele Sprachen werden in Europa gesprochen?

• A: ca. 25• B: ca. 70• C: ca. 120• D: ca. 300

B: ca. 70

Quiz zur Sprachenvielfalt

3) Wie viele Sprachen auf der Welt werden von jeweils mehr als einer Million Menschen gesprochen?

• A: weit über 50%• B: etwa 5%• C: etwa 23%• D: weniger als 1%

B: etwa 5%

Quiz zur Sprachenvielfalt

4) Welche Sprache wird weltweit von den meisten Menschen als Muttersprache gesprochen?

• A: Englisch• B: Spanisch• C: Russisch• D: Chinesisch

D: Chinesisch

Quiz zur Sprachenvielfalt

5) Welches dieser Länder ist nicht mehrsprachig?

• A: Schweiz• B: Luxemburg• C: Portugal• D: Belgien

C: Portugal

Quiz zur Sprachenvielfalt

6) Wie viele Sprachen der Welt haben eine schriftliche Tradition?

• A: annähernd 100%• B: etwa 50%• C: 30%• D: nur ca. 5%

D: nur ca. 5%

Quiz zur Sprachenvielfalt

7) Wie viele verschiedene bekannte Alphabete gibt es weltweit?

• A: 106• B: 77• C: 9• D: 580

A: 106

Quiz zur Sprachenvielfalt

8) Wie viele Sprachen sind offizielle Amtssprachen in der Europäischen Union?

• A: 4• B: 12• C: 23• D: 59

C: 23

Quiz zur Sprachenvielfalt

9) Welche der folgenden Sprachen kennt nur drei Vokale?

• A: Türkisch• B: Kasachisch• C: Arabisch• D: Griechisch

C: Arabisch(Hocharabisch: a, i, u)

Quiz zur Sprachenvielfalt

10) In welchem Land spricht man die meisten Sprachen?

• A: Papua-Neuguinea• B: China• C: USA• D: Indonesien

A: Papua-Neuguinea

Quiz zur Sprachenvielfalt

11) Bis zu welchem Alter kann man eine Fremdsprache für gewöhnlich akzentfrei sprechen lernen?

• A: 3 Jahre• B: 13 Jahre• C: 30 Jahre• D: jederzeit

D: jederzeit

Quiz zur Sprachenvielfalt

12) Wie heißt die am weitesten verbreitete Plansprache, die für die verschiedensten Nationen besonders leicht erlernbar sein soll?

• A: Espresso• B: Esperanto• C: Express• D: Esperanza

B: Esperanto Ende 19. Jahrhundert – Ludwig Lazarus Zamenhof

Quiz zur Sprachenvielfalt

13) Wie wird Hebräisch geschrieben?

• A: von rechts nach links• B: von links nach rechts• C: von oben nach unten• D: von unten nach oben

A: rechts nach links

Quiz zur Sprachenvielfalt

14) Mit welcher der folgenden Sprachen ist Finnisch verwandt?

• A: Ungarisch• B: Türkisch• C: Schwedisch• D: Arabisch

A: Ungarisch

Quiz zur Sprachenvielfalt

15) Welche der folgenden Sprachen sprechen Eskimos?

• A: Inuktitut• B: Bahasa Melayu• C: Suomi• D: Sanskrit

A: Inuktitut

Bedeutung der Sprache für das Zusammenleben

• Stell dir vor, du würdest deine Sprache verlieren. Wie würde sich dein Alltag dadurch verändern?

• Welche Bedeutung hat deiner Meinung nach die Fähigkeit zu sprechen für das Leben der Menschen?

• Schreibe ein Prosagedicht zu diesem Thema.

AB 1) Zur Bedeutung der Sprache in der Bibel

1. Welche Aussagen werden in der Bibel über die Entstehung und das Wesen der Sprache(n) gemacht?

2. Welche grundlegenden Fragen in Bezug auf die Sprache stellten sich den Menschen zur Zeit der Entstehung der Texte.

3. Überprüfe, welche Relevanz diese Grundfragen auch für den heutigen Menschen noch haben.

AB 1) Zur Bedeutung der Sprache in der Bibel

1. Sprache (logos) = Gottes ursprüngliche Wirkmacht, in Gott beheimatet; wird dem Menschen als Werkzeug gegeben = Macht

2. Keine einheitliche Sprache -> Strafe für Hochmut – Babelturm; Fluch Gottes und ewiges Zeichen der Hybris des Menschen.

AB 1) Die Entstehung der Sprache

Mythologische Erklärung• Sprache hat Ursprung in

Gott• schöpferische Kraft Gottes

• Mensch erhält Sprache zur Erschließung der Welt

Grundfragen• Wie ist Sprache entstanden?• Wann ist Sprache entstanden?

• Ist der Mensch das einzige Lebewesen, das über Sprache verfügt?

• Wozu dient die Sprache ursprünglich? (Macht? Kommunikation?)

AB 1) Die Entstehung der Sprache

Mythologische Erklärung• Aufspaltung in verschiedene

Sprachen gilt als Strafe für Übermut der Menschen

Grundfragen• Hat es eine Ursprache

gegeben?• Was ist der Grund für die

Aufspaltung der Sprachen?• Stellt die Sprachenvielfalt einen

Fluch für die Menschen dar?

-> heutige Fragen der modernen Linguistik

Sprachursprung

• kann nicht auf einen Zeitpunkt datiert werden• Folge eines langen, fortschreitenden

Entwicklungsprozesses• Sprache als wesentliches Merkmal

unterscheidet Menschen von allen anderen Lebewesen

• erlaubt Aufbau von Zivilisation und Kultur• auch moderner Mensch empfindet

Sprachenvielfalt als Herausforderung

AB 2) Mauthner - Ursprache

Kritik an der Annahme einer Ursprache• Sprache als Ergebnis steter Entwicklung• Anfang nicht definierbar• moderne, der Evolutionstheorie verpflichtete,

Auffassung Gen verantwortlich für Fähigkeit zu sprechen ->

komplexe Sprache mit strukturierter Grammatik entwickeln/erlernen

relativ ,,jung”, ca. 10 000 – 200 000 Jahre alt

AB 2) Mauthner - Ursprache

Sprachliche Gestaltung der Kritik• deutliche Abwertung der Gegenposition und

damit Betonung seiner eigenen Theorie als richtiggeschieht durch:• offen negativ wertende Formulierungen z.T. in

Form von Wiederholungen, Parallelismen, Tautologie

• abwertenden, ironischen Vergleich pseudowissenschaftlicher Methoden

AB 3) Jespersen – Entstehung der Sprache

• ,,Wau-Wau” -Theorie• ,,Pu-Pu” (Aua) – Theorie• ,,Ding-Dong”-Theorie• ,,ye-he-ho”-Theorie• ,,La-La”-Theorie=> Entstehung der Sprache bisher noch ein ungelöstes Rätsel der Menschheit

AB 6) Sprache als Evolutionsvorteil

Sprache: dient nicht nur • der Verständigung (Kooperation) aber auch• der Abgrenzung (Möglichkeit der privaten

Kommunikation)• Diskussion: Kennt ihr aus dem heutigen Leben

Situationen, in denen Sprachen mit dem Ziel geschaffen werden, sich von anderen Gruppen abzugrenzen?

AB 8)Sprache: Fluch und Segen

• Sprachenvielfalt: erschwert Verständigung, aber sichert auch kulturelles Erbe der Völker

• Diskussion: Ist Sprachenvielfalt eher ein Reiz oder eine Last?

AB 8) Ist-Zustand:

• Viele kleine Sprachgemeinschaften, nur wenige umfassendere Weltsprachen

• Mehrsprachigkeit in vielen Ländern die Regel• Nur wenige der Sprachen verfügen über

Schriftsprache, Hochsprache, schriftliche Tradition

• Die meisten Menschen sind mehrsprachig, d.h. sie beherrschen neben der Muttersprache einen weiteren Dialekt oder eine Fachsprache

AB 8) Möglichkeiten zum Umgang mit Sprachenvielfalt:

• Entwicklung einer Kunstsprache• Einheitliche Handels-oder Verkehrssprache für

einen grösseren Wirtschaftsraum• Verwendung einer klassischen Sprache• Ausweitung der Mehrsprachigkeit der

Menschen durch Fremdsprachenerwerb• (diktatorische) Festlegung einer

Einheitssprache

AB 8) => Sprachenvielfalt: Fluch und Segen

• Einsprachigkeit der Welt ist eine Utopie• Staaten müssen zugleich ihre Nationalsprachen

verteidigen und fremde Sprachen pflegen• Aussterben der Sprachen -> Opfer der

Globalisierung• Z.B. Latein: Kirche, Medizin, Wissenschaft• Disk: Welchen Sinn hat es,

eine ,,ausgestorbene” Sprache zu erlernen?

AB 9) Seewald – Sprachensterben (FOA)

• Vereinheitlichung der Sprachen auf Kosten von Minderheiten

Entwicklungstheorien – Augustinus, Piaget, Sapir, de Saussure, Whorf, Wygotski, Chomski, Pinker

• Warum: Willen kundtun, Mitglied der Gemeinschaft werden

• Wie: Einprägen von Laut-Bild-Zuordnung und Nachahmung (Gott/Verstand/Hilfe)

Entwicklungstheorien – Augustinus, Piaget, Sapir, de Saussure, Whorf, Wygotski, Chomski, Pinker

Sprechenlernen• geschieht nicht automatisch

• abhängig vom Gemeinwesen

Gehenlernen• Organismus ist biologisch

darauf angelegt• nicht abhängig von

gesellschaftlichen Normen

Zivilisatorische Funktion---- Instinktive Funktion=> Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Vorgänge

Sprache spiegelt die Umwelt der Sprecher einer bestimmten Kultur wider und bestimmt umgekehrt die kognitive Erfassung der

Wirklichkeit -> Sapir-Whorf-Hypothese

Linguistisches Relativitätsprinzip

Entwicklungstheorien – Augustinus, Piaget, Sapir, de Saussure, Whorf, Wygotski, Chomski, Pinker

Sprache als Element der Entwicklung des Denkens

Piaget

• Egozentrische Sprache eines Kindes geht einher mit autistischem Denken

• Verliert sich im Laufe der Entwicklung zugunsten eines realistischen Denkens und einer kommunikativen Sprache

Wygotski

• Monologische, egozentirsche Sprache des Kindes zieht sich im Laufe der Entwicklung zurück

• Bleibt im Menschen als innerer Monolog erhalten

Gemeinsamkeit

Sprache: nicht nur Verständigung sondern auch egozentrische Sprache (Piaget: Begleitmusik der Tätigkeiten; Wygotski: Mittel der Bewusstmachung und Vermittlung von Bedürfnissen und Wirklichkeit)

Die Zwerge

Eine Gruppe von Zwergen bespricht sich am Abend und überlegt, was sie wohl am nächsten Tag tun wollen. ,,Lass uns morgen doch mal wieder quangen“, schlägt einer vor. Die anderen sind einverstanden. Am nächsten Tag sitzen sie zusammen und plaudern über den Tag. ,,Ach, wie schön war das heute; wir haben heute mal wieder richtig schön .......“.Für den nächsten Tag beschliessen die Zwerge zu schmuffieren, und am Abend sagen: ,,Wir haben heute ganz prima......“.

gequangt

schmuffiert

Grammatik: allgemeine Regeln der Sprache

Entwicklungstheorien – AB17) Kritische Beurteilung der Experimente mit Schimpansen - Pinker

• Zimmer: Affen sind in der Lage, in eingeschränkter Form die Menschensprache zu erlernen -> Experimente sind sinnvoll: geben Aufschluss über eine Vorform/Vorstufe menschlicher Sprache

Pinker: Tiere können keine menschliche Sprache erlernen

-> Experimente sind sinnlos und unzulässig: Fähigkeiten einer Spezies können nicht auf eine andere übertragen werden

-> Relativierung der Einschätzung der menschlichen Sprache als eine den Menschen besonders auszeichnende Fähigkeit

Entwicklungstheorien – AB18)G.G. Simpson: Menschliche Sprache• Generalisierend• Symbolhaft• Schöpferisch – produktiv• Mittel zum Erhalt und zur Weitergabe kulturellen

Erbes

• Übersteigt reine Informationsweitergabe und einfache Kommunikation der Tiersprache bei Weitem