Post on 06-Feb-2018
Diabetes mellitus –Spätschäden früh erkennen und richtig
behandeln
Dr. Roman Iakoubov- Diabetesambulanz -II. Medizinische Klinik
Klinikum rechts der Isar
Diabetes und Spätfolgen
Diabetes mellitus – Überblick
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die mit der Zeit zu unterschiedlichen Komplikationen führen kann
-Koronare Herzkrankheit Herzinfarkt-Zerebrovaskuläre Krankheit Schlaganfall-Retinopathie (Auge) Erblindung-Nephropathie (Niere) Nierenversagen, Dialyse-Neuropathie (Nerven) chronische Wunde, Amputation
Im Anfangsstadium entstehen nahezu keine Symptome.
Intensive medizinische Betreuung und eine gute Einstellung der Blutzuckerwerte kann die Symptome vermindern oder komplett vermeiden.
Diabetesassoziierte Erkrankungen
Komplikation erhöhtes Risiko
Herzinfarkt Männer: 4fachFrauen: 6fach
Schlaganfall 4fach
Erblindung 5fach
Nierenversagen 12fach
Beinamputation 20fach
Chronische Fußwunden 45fach
Diabetes mellitus und Blutzuckerwerte 1
Die chronisch hohen Blutzuckerwerte und deren Einfluss auf die Gefäße sind für die Komplikationen verantwortlich.
Die Patienten mit niedrigeren Blutzuckerwerten haben weniger Komplikationen als die Patienten mit höheren Blutzuckerwerten, aber sehr niedrige Blutzuckerwerte (Hypoglykämien) sollten vermieden werden.
Beobachtung der Blutzuckerwerte:
- Selbstmessung
- HbA1c-Wert
Diabetes mellitus und Blutzuckerwerte 2
Beobachtung der Blutzuckerwerte:
- Selbstmessung [Momentaufnahme]Häufigkeit je nach Erkrankung und Therapie Individuelle Ziele; für die meisten Patienten Nüchtern-BZ 80-140 mg/dl
- HbA1c-Wert [Langzeitwert für 2-3 Monate]Individuelle Ziel; für die meisten Patienten HbA1c-Wert < 7% (≈ BZ150 mg/dl)
Diabetes mellitus - Herz und Gehirn
Kontrolle der Blutdruckwerte:- Arterielle Hypertonie ist häufig bei Diabetes mellitus Typ 2 und steigert das Risiko für Herzinfarkt/Schlaganfall.
- Blutdruckwerte sollten unter 140/90 mmHg liegen, bei bereitsbestehenden Schäden unter 130/80.
Aufhören zu Rauchen
Kontrolle der Cholesterinwerte:-Erhöhung der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)
ist häufig bei Diabetes mellitus Typ 2, insbesondere die Erhöhung von LDL („das böse Cholesterin“) steigert das Risiko für Herzinfarkt /Schlaganfall
-Senkung der LDL-Werte auf < 100 mg/dl wird empfohlen
Diabetes mellitus – Auge 1
Diabetesassoziierte Erkrankungen am Auge
- Diabetische Retinopathie – Schädigung der Netzhautgefäße
- Katarakt („Grauer Star“) – Trübung der Augenlinse
- Glaukom („Grüner Star“) – Erhöhung vom Augendruck mitNervenschädigung
Jährliche Untersuchungen beim Augenarzt !
Diabetes mellitus – Auge 2
Diabetische Retinopathie:Schwellung und Verschluss der Netzhautgefäße, im späteren Stadium Wachstum der neuen, instabilen Gefäße mit hohem Blutungsrisiko
Therapie:- Gute Einstellung der Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterinwerte- Spätes Stadium: Lasertherapie, Spritzen, Operation
Jährliche Untersuchungen beim Augenarzt !
Diabetes mellitus – Niere
Diabetische Nephropathie:Funktionsverschlechterung der Niere, die mit Diabetes assoziiert ist. Diabetische Nephropathie wird durch die Untersuchung von kleinen Mengen von Eiweiß (Albumin) im Urin nachgewiesen
Therapie:- Gute Einstellung der Blutzucker- und Blutdruckwerte- Bei bereits bestehender Nephropathie wird auch bei normwertigen Blutdruckwerten eine Therapie mit speziellen Blutdruckmitteln empfohlen (ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Antagonisten)
Jährliche Untersuchung beim Hausarzt / Diabetologen!
Diabetes mellitus – Füße 1
Diabetische PolyneuropathieGeneralisierte Form der Nervenschädigung, die besonders die Füße betreffen. Die Patienten beschreiben sowohl den Verlust des Empfindens als auch schmerzhaftes Brennen. Die Neuropathie tritt initial in den Zehen auf und steigt im Verlauf der Erkrankung auf. Der Verlust des Empfindens ist mit einem hohen Verletzungsrisiko assoziiert.
Die Verletzung wird nur spät bemerkt!
Die kleine Wunde kann schnell zu einem großen Problem werden!
Diabetes mellitus – Füße 2
Diagnose der diabetische Polyneuropathie- Verlust des Vibrationsempfindens und der
Bewegungswahrnehmung- Verlust des Schmerz-, Berührungs- und Temperaturempfindens- Verlust des Achillessehnen-Reflexes
Eine weiterführende Diagnostik ist zwar möglich, aber in den meisten Fällen nicht nötig.
Diabetes mellitus – Füße 3
Wenn man bereits diabetische Neuropathie hat:
- Gute Einstellung der Blutzuckerwerte
- Tägliche Selbstkontrolle
- Schmerzkontrolle
Untersuchung beim Hausarzt / Diabetologen alle 3 Monate!
alle 3 Monate:HbA1C, Blutdruck, Fußinspektion einschl. Gefäßstatus
jährlich:Ausschluß diabetische Nephropathie -------> Mikroalbumin im UrinAusschluß diabetische Neuropathie ---------> Stimmgabel, Temp., Schmerzempf.Ausschluß diabetische Retinopathie ---------> Funduskopie
Cholesterin, Triglyzeride, EKG
Diabetes mellitus – beim Arzt
Diabetes mellitus - Wohin
Hausärztliche Praxis
Diabetologische Schwerpunktpraxis
Diabetologische Ambulanz und / oder Tagesklinik
Diabetesambulanz Klinikum rechts der Isar
Ärzte:Leiter: Prof. Dr. med. Roland M. Schmid
PD Dr. med. Bruno NeuDr. med. Roman IakoubovDr. med. Alexander von WerderProf. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Berater-Team:Christine Schwartz, Diabetesberaterin DDGMelanie Bähr, ang. Diabetesberaterin DDG
Diabetesambulanz Klinikum rechts der Isar
Sprechstunden nach Terminvereinbarung:Montag – Donnerstag 8:30 – 16:00Freitag 8:30 – 14:00Terminvereinbarung unter 089/4140-2450 o. 5055
Sprechstunden ohne Terminvereinbarung:Gestationsdiabetes Montag 12:00 – 13:00
DiabetesMittwoch 11:00 – 13:00