Annäherung an das Thema Moderne Wundbehandlung · Anamnese Langjähriger Diabetes mellitus ev....

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Annäherung an das Thema Moderne Wundbehandlung

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Annäherung an das ThemaModerne

Wundbehandlung

Das diabetisches Fußsyndrom DFS

Epidermis

Corium

Subcutis

Muskel

1. Talgdrüse

2. Hornschicht, Haarfollikel

3. Kapillarschlinge

4. Coriumpapillen

5. Arterie bzw. Arteriole

6. Vene bzw. Venole

7. Lymphgefäß

8. Nerv

9. Vater-Pacini Tastkörperchen

10. Meißnersches Tastkörperchen

11. Schweißdrüse mit Ausführgang

12. Subkutanes Fettgewebe

13. Bindegewebsstränge

Anatomie der Haut

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Copyright smith&nephew Peter D. Asmussen Die Prinzipien der Wundheilung

Physiologie der WundheilungØ Dauer 25 Tage

1. Gefäßreaktion

2. Blutgerinnung

3. Entzündung

4. Gewebeneubildung

5. Kontraktion

6. Epithelisation

Tage

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Unter einem diabetischen Fuß wirdeine Infektion, Ulzeration und/oder

Zerstörung tiefer Gewebe am Fuß

verstanden, verbunden mitneuropathischen Störungen

sowie periphere arterielleDurchblutungsstörungen (pAVK)

unterschiedlichster Genese amUnterschenkel (WHO).

Diabetisches Fußsyndrom

Definition

Das diabetische Fußsyndrom

�Ca. 15 % aller Diabetiker erkranken an

einem Diabetischen Fuß Syndrom

40 – 60 % aller Patienten mit

DFS enden mit einer Amputationen

der unteren Extremität

In Österreich derzeit Ca.50.000 Menschen betroffen

�Schlechte Langzeitprognose

Stadieneinteilung nach Wagner und Harkless

0 Risikofuß, keine offene Läsion, Fußdeformität –Hallux, Krallenzehen

I Oberflächliche Läsion

II Ulcus bis zur Gelenkskapsel, Sehnen oderKnochen

III Ulcus mit Abszendierung, Osteomyelitis,Infektion

IV Begrenzte Vorfuß- und Fersennekrose

V Nekrose des gesamten Vorfußes

Differentialdiagnose bei Diabitschen Fußläsionen

Neuropathie Angiopathie

Anamnese Langjähriger Diabetes mellitusev. AlkoholkonsumAndere diabetische SpätschädenHbA1c erhöht

Zusätzliche RisikofaktorenNikotinabusus

Lokalisation Plantar, selten dorsal Akral (Zehen Ferse)

Sensibilität Vibrations- und Wärmeempfinden gestört, Reflexstatus pathologisch

Unauffällig

Schmerzen Wenig bis keine Vorhanden

Inspektion Fuß warm, voluminösKrallenfuß

Fuß Kalt, atrophische Haut

Fußpulse Vorhanden Defizit

Röntgen Frühzeitig Osteolysen Normale Knochenstruktur im Nekrosegebiet

Risikofaktoren

Schlechte Blutzuckereinstellung

Mangelnde Schulung

Inadäquate Fußpflege

Ungeeignetes Schuhwerk

Soziale Isolation

Immobilität

Risikofaktoren

Eingeschränkte Sehkraft

�10 Zehenspitzen abgeschnitten

Fußdeformität, eingeschränkte Gelenkmobilität

Zustand nach abgeheiltem Ulkus oder nach Amputation

DGKS für Wundmanagement

Symptome Diabetischer Fuß

Warme und rosige Füße, eher trocken und rissig

Starke Neigung zu Verhornung/Nagelpilz

Hornhautschwielen und Druckstellen

Ulkus (diabetisches Geschwür)

DGKS für Wundmanagement

Symptome Diabetischer Fuß

Verbreiterung des Fußes, Gelenkschwellungen

Gangunsicherheit (das Gefühl auf Watte zu laufen)

Vermindertes oder nicht mehr vorhandenes temperatur- und schmerzempfinden

Taubheitsgefühl

Entstehung desdiabetischen Ulkus

• Grundbedingung

• Diabetische Neuropathie sensorisch motorisch und autonome Nervenfasern

• Trauma

• Schuhwerk Hyperkeratose Barfuß Stürze Gegenstände in den Schuhen

• Biomechanik

• Eingeschränkte Gelenkmobilität Knochenvorsprünge Deformitäten - Kalusbildung

• PAVK

• Sozio-ökonomischer Status

• Soziale Stellung fehlende Compliance Bildungsgrad

Pathogenese:

1. 40- 60 % neuropathischer Typ PNP

2. 15-20 % angiopathischer Typ PAVK

3. 10-20 % Mischtyp PNP+PAVK

Die neuropathische LäsionHyperkeratose Malum perforans pedis

T I M E

Der Charcot - Fuß

T I M E

Fußdeformität

1. Knick-Senkfuß2. Ballenhohlfuß (neurogen) 3. Schaukel- oder Tintenlöscherbein4. Spreizfuß mit Hallux valgus

Zehendeformität

1. Krallen 2. Hammer 3. Klauenzehe 4. Krallenfehlstellung aller Zehen

bei motorischer Neuropathie

Die angiopathische LäsionT I M E

Das diabetische Gangrän�Ausgehend von banalen Traumen,

Rhagaden, lokale Infektionen º lividrote Verfärbungen + ödematöse Schwellung + ischämische Nekrose

º feuchte oder trockene Gangrän

T I M EDas diabetische Fußsyndrom

BehandlungsstragieAnamnese:Diabetes mellitus, Risikoprofil

Inspektion:HautstatusGefäßstatusz.B.: Knöchel – Arm – Index > 0,9 – Polyneuropathie

< 0,9 – Durchblutungsstörung

Neurologischer Status

z.B.: Stimmgabelversuch, Monofilament

T I M EDas diabetische Fußsyndrom

Behandlungsstrategien

Radiologische Abklärung: z.B.:Sonographie, Angiographie, Röntgen:

Vorfußröntgen mit und ohne Belastung

Orthopädie – orthopädietechnische Fußversorgung:

Einlagen, Entlastungsschuh

T I M E

Das diabetische Fußsyndrom

BehandlungsstrategienWundprotokollPlanimetrie – Vermessen der Wundfläche Knopfsonde bzw. VISITRAK™ DEPTH - Messung der

WundtiefeFotodokumentation

Wunddiagnostik: Wundabstrich (tief)Blutkultur/AntibiogrammBiopsie; Histologie, Pilzkultur

Erstes Foto bei

Behandlungsbeginn

�Zehennekrose

�Schmierig belegtes

Malum perforans pedis

�Sehr starke Schmerzen

�Übelriechend

T I M E

Eckpfeiler der Behandlung

Multidisziplinäres multifaktorielles Vorgehen:

• Stoffwechseloptimierung

• Infektionskontrolle

• Debridement avitaler Gewebeanteile

• Effektive Druckentlastung

• Lokale Wundbehandlung

• Therapie von Gefäßerkrankungen

• Patientenschulung

Eckpfeiler der Vorsorge

• Tägliche Inspektion des Fußes

• Schulung des Patienten eventuell Angehöriger und Pflegender

• Geeignetes Schuhwerk

• Vermeidung feuchter Kammer – sorgfältig abtrocknen/Zehen

Eckpfeiler der Vorsorge

• Kein Barfuß gehen, auch nicht in der Wohnung

• Chemische Substanzen Hühneraugenpflaster

• Tägliche Inspektion der Schuhinnenseiten

• Fußpflege durch Experten – gerade Nägel

• Wassertemperatur – Thermometer 37° C

Eckpfeiler der Vorsorge

• Trockene Haut – Öle und Cremen

• Täglicher Sockenwechsel – Nähte

• Regelmäßiges Aufsuchen – spezieller Ambulanzen

• Jede Art von Wund – Fachpersonal – eher offene Verbandstechniken

• Diabeteseinstellung

• Der Oberteil soll besonders im Vorfußbereich ohne Ziernähte sein

• Der Zehenraum soll genügend Platz bieten und druckfrei sein

• Die Zunge sollte gut gepolstert sein, um Druckstellen am Fußrücken vorzubeugen

• Die Ferse soll durch eine stabile Hinterkappe gut geführt werden

• Schuhsohle - stabil und dämpfend

Schuhversorgung

Nach Verletzung suchen

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Wer Wissen erlangen möchte muss lernen, mehr an Wissen ist immer möglich.

Machen sie etwas aus sich!

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit