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Petra-Maria Schumm-DraegerStädtisches Klinikum München GmbHKrankenhaus München-Bogenhausen

3. Medizinische AbteilungEndokrinologie, Diabetologie und Angiologie

Die Rolle der SchilddrDie Rolle der Schilddrüüse bei Hypophysense bei Hypophysen--und Nebennierenerkrankungenund NebennierenerkrankungenMMüünchen, 15. September 2005nchen, 15. September 2005

SchummSchumm--DraegerDraeger

Erkrankungsspektrum Endokrinologie/Diabetologie

in Deutschland

Hormonerkrankungen manifestieren sich als• „Volkskrankheiten“ (Anzahl Betroffene)

– Diabetes mellitus Mindestens 6 Millionen– Kropferkrankungen Mehr als 20 Millionen– Osteoporose Mindestens 10 Millionen– Hormondefizite des ???

älteren Menschen

• Relativ seltene Erkrankungen– z.B. Nebennieren- oder

Hypophysenerkrankungen

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Spektrum von Spektrum von SchilddrSchilddrüüsenerkrankungensenerkrankungen

SchummSchumm--DraegerDraeger

Strategien fStrategien füür eine kostengr eine kostengüünstige nstige SchilddrSchilddrüüsendiagnostiksendiagnostik

Identifikation von funktionellen und strukturellen Schilddrüsenerkrankungen

• Ausschlußkriterien für Schilddrüsenerkrankungen:

- Schilddrüsenfunktion: Serum-TSH

- Schilddrüsenstruktur: Sonographie

• Nachweiskriterien für Schilddrüsenerkrankungen:

- in vitro Methoden: Labordiagnostik

- in vivo Methoden: Sonographie, Szintigraphie, - Aspirationscytologie

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Labordiagnostik der Labordiagnostik der StrumaStruma

SchummSchumm--DraegerDraegermodifiziert nach Spencer, 2003

SchummSchumm--DraegerDraeger

Schematische Darstellung der hSchematische Darstellung der hääufigsten ufigsten sonographischensonographischen Befunde der SchilddrBefunde der Schilddrüüsese

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FarbdopplersonographieFarbdopplersonographie der Schilddrder Schilddrüüse:se:Autonomes Adenom mit verstAutonomes Adenom mit verstäärkter rkter

RandvaskularisationRandvaskularisation

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Obere Normgrenzen Obere Normgrenzen ffüür das Schilddrr das Schilddrüüsenvolumensenvolumen

• 6 jährige bis 4 ml

• 13 jährige bis 8 ml

• 15-18 jährige bis 15 ml

• Erwachsene Frauen bis 18 ml

• Erwachsene Männer bis 25 ml

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Lebensphasen mit hohem Risiko fLebensphasen mit hohem Risiko füür r Jodmangel und KropfentwicklungJodmangel und Kropfentwicklung

PubertPubertäät, Schwangerschaft t, Schwangerschaft undund StillperiodeStillperiode

Reiners, Wegscheider, Schicha, Theissen, Vaupel, Wrbitzky, Schumm-Draeger: Thyroid 14: 926, 2004

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Bis wann Euthyreose?

Ab wann „primäre“Hypothyreose?

Wann „sekundäre“ Hypothyreose?(Hypophysenvorderlappeninsuffizienz!)

Ab wann „primäre“ Hyperthyreose?

Reiners, Wegscheider, Schicha, Theissen, Vaupel, Wrbitzky, Schumm-Draeger: Thyroid 14: 926, 2004

Reiners, Wegscheider, Schicha, Theissen, Vaupel, Wrbitzky, Schumm-Draeger: Thyroid 14: 926, 2004

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Ergebnisse der Studie Ergebnisse der Studie „„JodJod--MonitoringMonitoring 19961996““::Bessere, aber nicht normalisierte Bessere, aber nicht normalisierte Jodversorgung bei ErwachsenenJodversorgung bei Erwachsenen

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„„Greifswalder StudieGreifswalder Studie““: Renale Jodausscheidung in : Renale Jodausscheidung in MecklenburgMecklenburg--Vorpommern (1978Vorpommern (1978--2000) 2000)

bei 11 bei 11 –– 1717--jjäährigen Schhrigen Schüülern lern

Meng, 2002

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„„Greifswalder StudieGreifswalder Studie““: H: Hääufigkeit vergrufigkeit vergrößößerter erter SchilddrSchilddrüüsen bei 11 sen bei 11 –– 1717--jjäährigen Schhrigen Schüülern lern

(1991(1991--2000) sowie bei 6 2000) sowie bei 6 –– 1010--jjäährigen (1998hrigen (1998––2000)2000)

Meng, 2002

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Differentialtherapie diffuser Differentialtherapie diffuser und knotiger Strumenund knotiger Strumen

• Medikamentöse Therapie

• Jodid

• Jodid+Levothyroxin

• Operative Therapie

• Radio-Jod-Therapie

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Therapieempfehlung bei Therapieempfehlung bei StrumaStruma diffusadiffusa mit mit EuthyreoseEuthyreose

Therapie mit Jodid oder Jodid plus Levothyroxin

• Jodid (100µg/Tag): Kinder bis Pubertät

• Jodid (200µg/Tag): Pubertät, Jugendliche

• Jodid + Levothyroxin (150 µg J + 75 µg T4):• Jugendliche und Erwachsene

• Therapiedauer: mindestens 6 Monate

• Therapiekontrolle: Schilddrüsenvolumen (Sonographie)

• Prophylaxe nach Therapie: Jodid 100-150 µg/Tag

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48-jährige Patientin mit Struma nodosa

Aktuelle Situation in Deutschland:• 20 Millionen Menschen haben einen

Kropf• 15 Millionen dieser Kropferkrankungen

sind unentdeckt!• 100.000 Schilddrüsen-Operationen /

Jahr• 60.000 Radio-Jod-Therapien / Jahr• 1,5 Millionen Fehltage im Arbeitsleben• ca. 600.000 Krankenhaustage

durch Schilddrüsenerkrankungen• Eine suffiziente Vorsorge für

Schilddrüsendrüsenerkrankunken könnte ca. 500 Millionen Euro einsparen lassen!

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75 j75 jäährige Patientin mit Typ 2 Diabetes mellitus:hrige Patientin mit Typ 2 Diabetes mellitus:1. Geh1. Gehääuft uft HyperglykHyperglykäämienmien bei bisher erfolgreicher Therapie bei bisher erfolgreicher Therapie

mit oralen Antidiabetika mit oralen Antidiabetika 2. Station2. Stationääre Aufnahme wegen Synkope, re Aufnahme wegen Synkope,

HerzrhythmusstHerzrhythmusstöörungen (neu)rungen (neu)

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•• Diagnosen:Diagnosen:–– Manifeste Manifeste HyperthyreoseHyperthyreose bei multifokaler Schilddrbei multifokaler Schilddrüüsenautonomiesenautonomie–– Absolute Arrhythmie bei VorhofflimmernAbsolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern–– Entgleister Diabetes mellitusEntgleister Diabetes mellitus

•• Therapie:Therapie:–– ThyreostatischeThyreostatische Therapie (Therapie (ThiamazolThiamazol) und Begleitma) und Begleitmaßßnahmen nahmen –– Nach Erreichen einer subklinischen Nach Erreichen einer subklinischen EuthyreoseEuthyreose unter unter ThiamazolThiamazol--

TherapieTherapie: 131: 131--RadiojodRadiojod--Therapie Therapie •• Therapieergebnis 8 Wochen nach Abschluss der Therapieergebnis 8 Wochen nach Abschluss der

131131--Radiojodtherapie:Radiojodtherapie:•• EuthyreoteEuthyreote Stoffwechsellage nach Absetzen der Stoffwechsellage nach Absetzen der ThyreostaseThyreostase•• Stabilisierung des Glukosestoffwechsels: Stabilisierung des Glukosestoffwechsels:

Therapie mit oralen Antidiabetika wieder ausreichend, nach Therapie mit oralen Antidiabetika wieder ausreichend, nach passagerpassager notwendiger Insulinbehandlungnotwendiger Insulinbehandlung

•• Stabilisierung der kardialen Situation: Stabilisierung der kardialen Situation: NormfrequenterNormfrequenterSinusrhythmus Sinusrhythmus

75 j75 jäährige Patientin mit Typ 2 Diabetes mellitus:hrige Patientin mit Typ 2 Diabetes mellitus:1. Geh1. Gehääuft uft HyperglykHyperglykäämienmien bei bisher erfolgreicher Therapie mit bei bisher erfolgreicher Therapie mit

oralen Antidiabetika oralen Antidiabetika 2. Station2. Stationääre Aufnahme wegen Synkope, Herzrhythmusstre Aufnahme wegen Synkope, Herzrhythmusstöörungen rungen

(neu)(neu)

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Strategien fStrategien füür eine kostengr eine kostengüünstige nstige SchilddrSchilddrüüsendiagnostiksendiagnostik

Identifikation von funktionellen und strukturellen Schilddrüsenerkrankungen

• Ausschlußkriterien für Schilddrüsenerkrankungen:

- Schilddrüsenfunktion: Serum-TSH

- Schilddrüsenstruktur: Sonographie

• Nachweiskriterien für Schilddrüsenerkrankungen:

- in vitro Methoden: Labordiagnostik

- in vivo Methoden: Sonographie, Szintigraphie- Aspirationscytologie

Bei Schilddrüsen-Autonomie!

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FraminghamFramingham Heart StudyHeart Study2007 klinisch euthyreote Männer und Frauen > 60 Jahre

Beobachtungszeitraum: 10 JahreRelatives Risiko: 3,1 (Sawin et al. 1994, New Engl J Med 331:1249-1252)

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KardiovaskulKardiovaskulääre re MortalitMortalitäätt bei Patienten >60 Jahrebei Patienten >60 Jahre in Abhin Abhäängigkeit von TSH (n=1191, Kaplanngigkeit von TSH (n=1191, Kaplan--Meier)Meier)

10 Jahre Kohortenstudie10 Jahre Kohortenstudie

Herz-KreislauferkrankungenStandardisiertes

Mortalitätsrisiko (SMR)

Jahre SMR-Risiko2 2,13 2,24 1,95 2,0

V. Parle et al., Lancet 358:861 (2001)

TSH<0,5 n=71

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Differentialtherapie diffuser Differentialtherapie diffuser und knotiger Strumenund knotiger Strumen

• (Thyreostatische Therapie)

• Operative Therapie

• Radio-Jod-Therapie

Bei Schilddrüsen-Autonomie!

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PankreasPankreas

SchilddrSchilddrüüsese

NebenniereNebenniere

NebenschilddrNebenschilddrüüsese

HypophyseHypophyse

GonadenGonaden

TypTyp--11--DiabetesDiabetes

Morbus BasedowMorbus Basedow

AutoimmunthyreoiditisAutoimmunthyreoiditis HashimotoHashimoto

Morbus Morbus AddisonAddison

HypoparathyreoidismusHypoparathyreoidismus

AutoimmunhypophysitisAutoimmunhypophysitis

HypogonadismusHypogonadismus

AutoimmunendokrinopathienAutoimmunendokrinopathien

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Prävalenz von Autoimmunthyreopathien

3 – 5 mal häufiger bei Typ 1 Diabetes mellitus und Morbus Addison!

• Hyperthyreose Morbus Basedow– Frauen erkranken mindestens 5 mal häufiger als Männer– 1/3 der Erkrankungen treten vor dem 35. Lebensjahr auf

• Autoimmunthyreoiditis (AIT) mit Hypothyreose– Frauen erkranken 5 - 10 mal häufiger an einer AIT als Männer

• 7,5 % - 10 % dieser Frauen haben eine subklinische Hypothyreose• 1,5 % - 2 % dieser Frauen haben eine manifeste Hypothyreose• Erkrankungshäufigkeit steigt deutlich ab dem 50.-60. Lebensjahr an

• Post partum Thyreoiditis– 10 % der Frauen entwickeln post partum eine Thyreoiditis– 4,5 % dieser Frauen haben dabei Schilddrüsenfunktionsstörungen– 30 - 50 % der Frauen mit einer post partum Thyreoiditis entwickeln im

Langzeitverlauf eine permanente Hypothyreose

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PolyglanduläresAutoimmun-Syndrom II (PAS II)

1. Zeitintervall zwischen der Manifestation der ersten (Abszisse) und zweiten (nicht) endokrinen Komponente (Ordinate) bei 151 Patienten mit PAS II

2. Prävalenz von Organ-spezifischen Autoantikörpern bei Patienten mitPAS II

Dittmar and Kahaly, JCEM, 2003

years1

2

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26-jährige Patientin mit Diabetes mellitus Typ 1: ICT über 8 Jahre (HbA1c 5,8 %): Neu: Blutzuckerentgleisungen (Hyperglykämien)!

Tachykardien, Schwitzen, Nervosität, Gewichtsverlust

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TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK)

Positiv!

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Diagnose bei der 26-jährigen Patientin: FlorideHyperthyreose Typ Morbus Basedow(Typische Befunde der Sonographie/Szintigraphie)

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Diagnose und Therapie bei der 26-jährigen Patientin

• Diagnosen:– Manifeste Hyperthyreose Bei Morbus Basedow– Endokrine Orbitopathie Grad III– Entgleister Diabetes mellitus

• Therapie:– Thyreostatische Langzeittherapie (1 Jahr) mit Thiamazol– Stabilisierung der Orbitopathie in der Euthyreose– Nach Erreichen der kompletten Euthyreose unter Therapie

• Schrittweise, langfristig anhaltende Stabilisierung der Stoffwechselkontrolle

• Insulinbedarf entsprechend demjenigen vor der Basedow-Hyperthyreose

• Bisher kein Rezidiv der Basedow-Erkrankung (4 Jahre Nachbeobachtung)

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Therapieverfahren bei Therapieverfahren bei HyperthyreoseHyperthyreoseMorbus BasedowMorbus Basedow

• Thyreostatische Langzeittherapie• Radiojodtherapie• Chirurgische Therapie

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ThyreostatischeThyreostatische Langzeittherapie der Langzeittherapie der HyperthreoseHyperthreose Morbus BasedowMorbus Basedow

• Indikation zur Therapie– Erstmanifestation des Morbus Basedow– Kleine bzw. fehlende Struma– Hyperthyreose in der Gravidität

• Eingeschränkte Indikation– Rezidiv der Hyperthyreose Morbus Basedow– Große Struma ( > 50 ml ), Malignomverdacht– Multimorbider Patient; fehlende Compliance– Schwere Nebenwirkungen der thyreostatischen Therapie– Frauen mit Kinderwunsch

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ThyreostatischeThyreostatische Langzeittherapie der Langzeittherapie der HyperthreoseHyperthreose Morbus BasedowMorbus Basedow

Thiamazol Carbimazol Propylthiouracil

Initialdosis

(mg/Tag) 10 - 40 20 - 60 150 - 300

Langzeit-therapie

(mg/Tag)

2,5 - 10 5 - 15 50 - 200

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ThyreostatischeThyreostatische Langzeittherapie der Langzeittherapie der HyperthreoseHyperthreose Morbus BasedowMorbus Basedow -- ConclusioConclusio

• Antithyreoidale Therapie mindestens 12 Monate in der niedrigsten zur Euthyreose führenden Dosierung (bevorzugt Monotherapie, Kombinationsbehandlung möglich)

• Rezidivrate von 40 - 70 % nach Abschluß der thyreostatischenLangzeittherapie in der Planung berücksichtigen

• Zuverlässige Kontrollen nach Absetzen der thyreostatischenTherapie sicherstellen (besonders in den ersten 6 Monaten, da hier > 50 % der Rezidive auftreten!)

• Prädiktive Faktoren zur zuverlässigen Vorhersage des Krankheitsverlaufes fehlen noch immer

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Besondere Situationen in Diagnostik, Besondere Situationen in Diagnostik, Therapie und Verlauf von Therapie und Verlauf von AutoimmunthyreopathienAutoimmunthyreopathien

• Kindesalter/Pubertät• Gravidität und Laktation• Jodkontamination• Menopause/Postmenopause• Höheres Lebensalter• Schwere Nebenwirkungen der

medikamentösen Therapie

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GraviditGraviditäät und Verlauf von t und Verlauf von Autoimmunreaktionen der SchilddrAutoimmunreaktionen der Schilddrüüsese

•• In der GraviditIn der Graviditäät stabilisiert sich der Verlauft stabilisiert sich der Verlauf–– bei bei HyperthyreoseHyperthyreose Morbus BasedowMorbus Basedow

•• Reduktion von PrReduktion von Präävalenz und valenz und TiterhTiterhööhehe der TSHder TSH--RR--AKAK•• Remission der Remission der HyperthyreoseHyperthyreose (mindestens 50 % der (mindestens 50 % der

Patientinnen)Patientinnen)–– Bei Bei AutoimmunthyreoiditisAutoimmunthyreoiditis (AIT) und (AIT) und HypothyreoseHypothyreose

•• Reduktion von PrReduktion von Präävalenz und valenz und TiterhTiterhööhehe der der SchilddrSchilddrüüsenautoantiksenautoantiköörper (antirper (anti--TPO AK; TPO AK; TgTg--AKAK))

•• (Teilweise) Normalisierung der Schilddr(Teilweise) Normalisierung der Schilddrüüsenfunktionsenfunktion

•• Post Post partumpartum kommt es zu einer Exazerbation von kommt es zu einer Exazerbation von Autoimmunreaktionen mitAutoimmunreaktionen mit–– Rezidiven der Rezidiven der HyperthyreoseHyperthyreose Morbus BasedowMorbus Basedow–– AggravierungAggravierung der AIT mit der AIT mit HypothyreoseHypothyreose–– Post Post partumpartum ThyreoiditisThyreoiditis

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MedikamentMedikamentööse Therapie desse Therapie desMorbus Basedow in der GraviditMorbus Basedow in der Graviditäät t

•• Monotherapie mit Monotherapie mit antithyreoidalenantithyreoidalen SubstanzenSubstanzen–– Einsatz minimal wirksamer Dosierungen des Einsatz minimal wirksamer Dosierungen des ThyreostatikumsThyreostatikums

wegen wegen diaplazentaremdiaplazentarem TransferTransfer(< 15 mg (< 15 mg ThiamazolThiamazol, < 20 mg , < 20 mg CarbimazolCarbimazol), ), < 150 mg < 150 mg PropylthiouracilPropylthiouracil / Tag/ Tag

•• Kontraindikation einer Kombinationstherapie mit Kontraindikation einer Kombinationstherapie mit SchilddrSchilddrüüsenhormon senhormon –– minimal bis fehlender minimal bis fehlender diaplazentarerdiaplazentarer Transfer des Transfer des

SchilddrSchilddrüüsenhormonssenhormons–– unnunnöötig erhtig erhööhter hter ThyreostatikabedarfsThyreostatikabedarfs mit Gefahr der mit Gefahr der

HypothyreoseHypothyreose-- und und StrumaentwicklungStrumaentwicklung des ungeborenen Kindesdes ungeborenen Kindes

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Besonderheiten bei Besonderheiten bei HyperthyreoseHyperthyreoseMorbus Basedow Morbus Basedow

in der Graviditin der Graviditäät und t und postpartalenpostpartalen PhasePhase

•• Fetale Fetale StrumaStruma und/oder und/oder HypothyreoseHypothyreose–– bei hochbei hoch--dosierter dosierter ThyreostatikatherapieThyreostatikatherapie der Mutterder Mutter

•• PassagerePassagere BasedowBasedow--HyperthyreoseHyperthyreose des Neugeborenen des Neugeborenen –– durch durch diaplazentarendiaplazentaren Transfer von TSHTransfer von TSH--RezeptorRezeptor--AntikAntiköörpern rpern

mmööglich (ca. 3 %; Kinder von Mglich (ca. 3 %; Kinder von Müüttern mit TSHttern mit TSH--RezeptorRezeptor--AntikAntiköörperrper--positivem, aktivem Morbus Basedow)positivem, aktivem Morbus Basedow)

•• ExacerbationExacerbation (Rezidiv) oder Neumanifestation der (Rezidiv) oder Neumanifestation der BasedowBasedow--HyperthyreoseHyperthyreose postpartalpostpartal hhääufig ufig (sowie auch anderer Autoimmunerkrankungen) (sowie auch anderer Autoimmunerkrankungen)

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Patientin (53 Jahre) mit Typ 1 Diabetes mellitus, Hyperthyreose Basedow + schwere endokrine Orbitopathie Grad IVProblematik: Ungünstiger Verlauf bei gleichzeitiger diabetischer Retinopathie! Steroidtherapie ?!

SchummSchumm--DraegerDraeger

Ursachen der Hypothyreose

• Angeborene Formen der Hypothyreose• Erworbene Formen der Hypothyreose

– Hypothalamo-hypophysäre Erkrankungen mit Einschränkungen/Ausfall der thyreotropen Achse

– Autoimmunthyreoiditis– Thyreoiditiden/infiltrative Erkrankungen anderer Genese– Iatrogene Formen der Hypothyreose

• 131 Radio-Jod-Therapie; perkutane Strahlentherapie• Schilddrüsen-Operationen; Thyreoidektomie• Hypothyreosen in Abhängigkeit von Medikamenten und

Jodzufuhr – Thyreostatische Therapie– Cytokine– Amiodarone; Lithium– Jod in exzessiver Dosis; schwerer Jodmangel

Labordiagnostik der Labordiagnostik der StrumaStruma

TSH bei Hypophyseninsuffizienz niedrig!

SchilddrSchilddrüüsenhormontherapie bei senhormontherapie bei Hypophysenvorderlappeninsuffizienz und Hypophysenvorderlappeninsuffizienz und

„„sekundsekundäärerrer““ HypothyreoseHypothyreose

•• Therapie der WahlTherapie der Wahl–– Substitution mit SchilddrSubstitution mit Schilddrüüsenhormon (senhormon (LevothyroxinLevothyroxin))

•• TherapiezielTherapieziel–– Normalisierung der SchilddrNormalisierung der Schilddrüüsenfunktionsenfunktion

•• ZielgrZielgrößöße zur korrekten Dosisfindung: e zur korrekten Dosisfindung: –– SchilddrSchilddrüüsenhormonspiegel (freies senhormonspiegel (freies ThyroxinThyroxin (fT4) (fT4)

und freies und freies TrijodthyroninTrijodthyronin (fT3) im Serum im (fT3) im Serum im Normbereich (TSH ist nicht verwertbar, da durch Normbereich (TSH ist nicht verwertbar, da durch HypophysenvorderHypophysenvorder--lappeninsuffizienzlappeninsuffizienz permanent permanent niedrig!)niedrig!)

•• Kontrollen Kontrollen –– 1/21/2--jjäährlich nach Ersteinstellung hrlich nach Ersteinstellung

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Ursachen der Hypothyreose

• Angeborene Formen der Hypothyreose• Erworbene Formen der Hypothyreose

– Hypothalamo-hypophysäre Erkrankungen mit Einschränkungen/Ausfall der thyreotropen Achse

– Autoimmunthyreoiditis– Thyreoiditiden/infiltrative Erkrankungen anderer Genese– Iatrogene Formen der Hypothyreose

• 131 Radio-Jod-Therapie; perkutane Strahlentherapie• Schilddrüsen-Operationen; Thyreoidektomie• Hypothyreosen in Abhängigkeit von Medikamenten und

Jodzufuhr – Thyreostatische Therapie– Cytokine– Amiodarone; Lithium– Jod in exzessiver Dosis; schwerer Jodmangel

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PolyglanduläresAutoimmun-Syndrom II (PAS II)

1. Zeitintervall zwischen der Manifestation der ersten (Abszisse) und zweiten (nicht) endokrinen Komponente (Ordinate) bei 151 Patienten mit PAS II

2. Prävalenz von Organ-spezifischen Autoantikörpern bei Patienten mitPAS II

Dittmar and Kahaly, JCEM, 2003

years1

2

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Patientin (68 Jahre): Typ 1 Diabetes seit 31 Jahren:Stabile Blutzuckereinstellung mit ICT über Jahre (HbA1c 6,1%) NEU: 1. Rezidivierend auftretende ungeklärte Hypoglykämien

2. Gewichtszunahme, depressive Verstimmung

Labor: TSH massiv erhöht ( 78 mU/l) freies Thyroxin (fT4) erniedrigt (4,5pmol/l)TPO-Antikörper stark positiv (1350 E/ml)

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Langsame Entwicklung der Langsame Entwicklung der HypothyreoseHypothyreose

bei bei AutoimmunthyreoiditisAutoimmunthyreoiditis

Drexhage, 2002

TSH (TSH (mUmU/l) 2/l) 2--4 ?4 ?

TSH (TSH (mUmU/l) 4/l) 4--10 ?10 ?

TSH (TSH (mUmU/l) >10 ?/l) >10 ?

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Rationale Diagnostik der Autoimmunthyreoditis und Hypothyreose bei

Menschen mit Diabetes mellitusKlinische Symptome der Hypothyreose?

Zufalls-entdeckung

Erhöhter Serum-TSH-Wert

Autoimmunthyreoiditisnachgewiesen

Positiv Negativ

Sonographie der SchilddrüsePathologisch Normal/Untypisch

Autoimmunthyreoiditisunwahrscheinlich

SchilddrüsenperoxidaseAntikörper(TPO-AK)

Bestätigung des erhöhten Serum-TSH-Wertesfreies Thyroxin (f T4)

Normal erniedrigtSubklinische Hypothyreose manifeste Hypothyreose

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Differenzierte Therapieindikation und Differenzierte Therapieindikation und besondere Behandlungssituationen besondere Behandlungssituationen

bei bei HypothyreoseHypothyreose

•• Substitutionstherapie mit SchilddrSubstitutionstherapie mit Schilddrüüsenhormon senhormon

–– Gesicherte Indikation:Gesicherte Indikation:•• Manifeste Manifeste HypothyreoseHypothyreose

–– Fakultative Indikation? Fakultative Indikation? •• Subklinische Subklinische HypothyreoseHypothyreose

–– Gegenstand klinischer Studien:Gegenstand klinischer Studien:•• AutoimmunthyreoiditisAutoimmunthyreoiditis mit mit EuthyreoseEuthyreose

•• Besondere Behandlungssituationen Besondere Behandlungssituationen –– GraviditGraviditäät und Stillperiode/t und Stillperiode/PostpartumPostpartum--PeriodePeriode–– ÖÖstrogensubstitution in der strogensubstitution in der PeriPeri-- und Postmenopauseund Postmenopause–– HHööheres Lebensalter/kardiale Begleiterkrankungenheres Lebensalter/kardiale Begleiterkrankungen

SchummSchumm--DraegerDraeger

Empfehlungen zur Empfehlungen zur SchilddrSchilddrüüsenhormontherapie bei senhormontherapie bei

manifester manifester HypothyreoseHypothyreose

•• Therapie der WahlTherapie der Wahl–– Substitution mit SchilddrSubstitution mit Schilddrüüsenhormon (senhormon (LevothyroxinLevothyroxin))

•• TherapiezielTherapieziel–– Normalisierung der SchilddrNormalisierung der Schilddrüüsenfunktionsenfunktion

•• ZielgrZielgrößöße zur korrekten Dosisfindung: e zur korrekten Dosisfindung: –– SerumSerum--TSH im Normbereich (nicht supprimiert!)TSH im Normbereich (nicht supprimiert!)

•• Kontrollen Kontrollen –– 1/21/2--jjäährlich nach Ersteinstellung hrlich nach Ersteinstellung

SchummSchumm--DraegerDraegermodifiziert nach Spencer, 2003

SchummSchumm--DraegerDraeger

SchilddrSchilddrüüsenerkrankungen im hsenerkrankungen im hööheren heren Lebensalter: Besonderheiten der Lebensalter: Besonderheiten der

klinischen Diagnoseklinischen Diagnose

•• Uncharakteristische Symptomatik von SchilddrUncharakteristische Symptomatik von Schilddrüüsensen--funktionsstfunktionsstöörungenrungen ((HyperthyreoseHyperthyreose, , HypothyreoseHypothyreose))–– OligoOligo--, Monosymptomatik, Monosymptomatik

•• ÜÜberschneidung der Symptomatik mit Beschwerden berschneidung der Symptomatik mit Beschwerden aus aus nichtnicht--thyreoidalenthyreoidalen BegleiterkrankungenBegleiterkrankungen

•• Verwechslung der klinischen Symptome mit Verwechslung der klinischen Symptome mit „„normalennormalen““ Alterserscheinungen Alterserscheinungen –– z. B. Verwirrtheit, Depressionen, Apathiez. B. Verwirrtheit, Depressionen, Apathie

•• Langsame Entwicklung (z. B. Langsame Entwicklung (z. B. AltershypothyreoseAltershypothyreose) ) erschwert die Interpretation der klinischen erschwert die Interpretation der klinischen BefundeBefunde

SchummSchumm--DraegerDraeger

Kognitive Funktion Kognitive Funktion bei subklinischer bei subklinischer HypoHypothyreosethyreose

•• WomenWomen´́ss HealthHealth and and AgingAging StudyStudy ::Kognitive Funktion bei Kognitive Funktion bei äälteren Frauen mit lteren Frauen mit euthyreotereuthyreoterStoffwechsellage (n = 628; Alter > 65 Jahre; Stoffwechsellage (n = 628; Alter > 65 Jahre; MiniMini--MentalMental State State ExaminationExamination--MMSEMMSE: 0,1,2,3 Jahren): 0,1,2,3 Jahren)–– Zu Beginn der Untersuchung bestand keine Assoziation Zu Beginn der Untersuchung bestand keine Assoziation

zwischen dem zwischen dem SerumSerum--TSHTSH-- sowie T4sowie T4--Ausgangswert und Ausgangswert und kognitiven Funktionenkognitiven Funktionen

–– In der Longitudinaluntersuchung wird ein 2In der Longitudinaluntersuchung wird ein 2--fach fach erherhööhtes Risiko fhtes Risiko füür abnehmende kognitive Funktionen r abnehmende kognitive Funktionen assoziiert mitassoziiert mit

•• SerumSerum--T4T4--Spiegel im unteren Normbereich (4,5 Spiegel im unteren Normbereich (4,5 –– 6.5 6.5 µµg/dl) g/dl) •• SerumSerum--TSHTSH im oberen Normbereich (2,2 im oberen Normbereich (2,2 –– 5,0 5,0 mUImUI/l) /l)

VolpatoVolpato et al, et al, NeurologyNeurology 58, 105558, 1055--1061, 2002 1061, 2002

SchummSchumm--DraegerDraeger

„„TSHTSH--ScreeningScreening““ ffüür r SchilddrSchilddrüüsenfunktionsstsenfunktionsstöörungen? rungen?

SchummSchumm--DraegerDraeger

Ich danke fIch danke füür r Ihre Ihre

Aufmerksamkeit!Aufmerksamkeit!