Eine Vorhand wie die junge Steffi - juengsten-tennis.de · TENNIS: Lippische Meisterschaften ......

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SEITE 28L I P P I S C H E L A N D E S - Z E I T U N G , N R . 1 7 5 , M O N T A G , 3 1 . J U L I 2 0 0 0

Lokalsport

Siegerehrung: Alle Platzierten beim MercedesCard-Turnier in Lage auf einen Blick. FOTO: WELLE

Frist bis 5. AugustTENNIS: Lippische Meisterschaften

■ Kreis Lippe (mb). Erstmaligfinden die Lippischen Tennis-Meisterschaften im Einzel undDoppel getrennt voneinanderstatt. Die Doppel werden vom17. bis 20. August in Hiddesenund die Einzel vom 8. bis 10.September in Horn ausgespielt.

Für die Doppelkonkurrenzkönnen sich Spieler und Spiele-rinnen, die für eine Mannschaftdes Tenniskreises spielberechtigt

oder seit mindestens einem JahrMitglied eines Vereins sind nochbis zum Samstag, 5. August, an-melden (Helmut Hambusch,Birnenweg 2-4 32758 Detmold).Gemeldet werden kann für fol-gende Klassen: Herren, Damen,Damen 1970 und älter, Damen1950 und älter, Herren 1970 undälter, Herren 1960 und älter, Her-ren 1950 und älter, Herrenn 1945und älter und Herren 1940 undälter.

Premiere in LageKINDERTURNFEST: Lipper 2001 Gastgeber

■ Lage. Kaum ist das 11. Land-esturnfest vorüber, da istbereits das nächste Großereig-nis terminiert: Vom 1. bis 3.Juni 2001 ist Lage Gastgeber desLandesturnfestes für Kinder.

Dass es sich bei diesem Ereig-nis um eine Premiere handelt,macht die Sache für alle Beteilig-

ten noch spannender. Aber diegute Resonanz bei den bisheri-gen Kindertreffs in Gronau , Det-mold und Bottrop , stimmtLandesturnwartin Silke Stock-meier auch für Lage optimis-tisch. An den Vorbereitungensind beteiligt: Die Stadt Lage, derLippische Turngau und dieWestfälische Turnerjugend.

Turnier-Splitter v

■ Noch nicht erlebt So etwas hatte der Wurfbuden-betreiber, der beim buntenAbend am Donnerstag seinenStand vor der LemgoerSchlossscheune errichtet hatte,noch nicht erlebt: Sorgfältighatte er die kleinen Preise un-ter seinem Tresen verstaut undsich eigentlich auf einen ge-mütlichen Abend eingerichtet,denn aller Erfahrung nachwerden die aufgestellten Do-sen nur selten komplett abge-räumt. Doch die anwesendenTeilnehmer des Jüngstentur-niers brachten ihn dann dochgehörig ins Schwitzen. Die mitBallgefühl ausgestatteten Ten-niscracks landeten Volltrefferauf Volltreffer, und innerhalbkürzerster Zeit herrschte unterdem Tresen gähnende Leere. ■ Talent bestätigtDie Tatsache, dass Nach-wuchsspieler, die beim Jüngs-tenturnier auf sich aufmerk-sam machen, nicht selten großraus kommen, erfuhr wenigeTage vor dem Auftakt in Lippeerneut eine Bestätigung: Dani-el Elsner, 1991 Sieger in derAltersklasse 4a, zog beim Weis-senhof-Turnier in Stuttgartdas Interesse der Medien aufsich. Der 21-Jährige unterlagerst nach einem spannendenHalbfinale gegen den späterenSieger Franco Squillari.■ SchmankerlZur 25. Auflage im kommen-den Jahr wollen sich die Orga-nisatoren einige Schmankerleinfallen lassen. Einen promi-nenten Patron hat das Jubilä-umsturnier bereits gefunden:Bundeskanzler GerhardSchröder hat bereits die Über-nahme der Schirmherrschaftzugesichert.■ Beste GenesungswünscheKontakt mit den Staatsreprä-sentanten suchten Organisato-ren und Spieler aber bereits im

Rahmen des aktuellen Tur-niers: „Alle Kinder haben Bun-despräsident Rau schriftlichbeste Genesungswünscheübermittelt“, berichtete Dr.Alexander Graudenz. Aller-dings erhielt Graudenzdaraufhin einen argwöhni-schen Anruf des Bundeskrimi-nalamtes, das wissen wollte,was sich in dem Päckchen ausLippe denn befinden würde.Man konnte Entwarnunggeben: Keine Bombe – neinnur Unterschriften und einTurnier-Cappy.■ RekordverdächtigEinen absoluten Turnierre-kord stellten Eva-Maria Petri(TuS Waldbröl) und JaninaSchauerte-Lüke (TC Sport-park Moers) in ihrem Matchder Mädchen 4a auf: Sage undSchreibe vierdreiviertel Stun-den benötigten die äußerstvorsichtig spielenden jungenDamen, bis der Drei-Satz-Siegder Moerserin endlichfeststand. Der längste Ball-wechsel war ebenfalls etwas fürdie Annalen: 21 Minuten! mb

Kraftvolle Vorhand: Justine Ozga beherrschte mit toller Kondition und Technik das Finale der Mädchen (AK 1988).

Oberschiri hatleichtes Spiel

TENNISLuig kommt wieder

■ Detmold (mb). Neben zahl-reichen jungen Spielern kehrtauch ein etwas älteres Semesterimmer wieder gerne zum Nati-onalen-Deutschen-Jünstentur-nier zurück: Antonius Luigübernahm bereits zum drittenMal das Amt des Turnier-Ober-schiedsrichters. Im Vergleichzu den Vorjahren hat er eineVeränderung ausgemacht.

„Das war diesmal eindeutigdiefairste Veranstaltung. Beson-ders Eltern und Trainer haltensich mittlerweile spürbar zurückund versuchen nicht mehr so oftwie früher, Einfluss während derPartien zu nehmen", ist der54-jährige Lippstädter mit demAuftreten sehr zufrieden. DieZeiten, als geflucht, geschrienund getrickst wurde, scheinen je-denfalls bei der großen Mehrheitder Beteiligten vorbei zu sein. Ei-ne Tatsache, die einem Ober-schiedsrichter natürlich die Ar-beit erleichtert. Manche Elternscheinen bei ihren Sprösslingensogar so viel Wert auf gutes Be-nehmen zu legen, dass es selbstLuig etwas zuviel wird: „Bei ei-nem Match wollte der Vater einesJungen, dass ich diesen wegenseines Auftretens vom Platz neh-me, doch ich konnte das Prob-lem dann durch ein eindringli-ches Gespräch klären. Die Jungsfanden danach wieder in ihrenRhythmus und haben die Partieordentlich beendet."

Dieses Einfühlungsvermögenbringt der beim Ordnungsamtder Stadt Lippstadt beschäftigteLuig nicht nur bei Nachwuchs-turnieren ein. Auch in der 1. und2. Tennis-Bundesliga sitzt er aufdem Richterstuhl. Nachdem erwegen zwei Hüftoperationen voreinigen Jahren nicht mehr selbstzum Schläger greifen konnte,entschloss er sich 1997 durch ei-ne Schiedsrichtertätigkeit demWeißen Sport erhalten zu blei-ben. In kürzester Zeit gelang ihmder Sprung bis in die höchstedeutsche Spielklasse. Problemegebe es dort kaum, „alles gehtsehr fair zu“, sagt er, bevor er sichgestern zur Zweitliga-Partie Hal-le gegen Bayer Dormagen verab-schiedete, wozu Antonius Luigkurzfristig einspringen musste.„Im nächsten Jahr möchte ichgerne das gesamte Turnier überhier sein, denn ich fühle michihm schon richtig verbunden.“

Oberschiedsrichter: A. Luig

Tröstende Worte: VaterHans Miedl munter Sohn-Benjamin auf.

Nationalspieler Tim Ellis schlägt 295 Meter weitGOLF: Topleistung bei MercedesCard-Turnier in Lage

■ Lage. 120 Teilnehmer zählteChristian Liebrecht vom Auto-haus Liebrecht beim Mercedes-Card-Turnier im GC Lipper-land Lage.

Den ausgeschriebenen Chap-man-Vierer gewannen Marc Ellisund Achim Schäffer mit einemGesamthandicap von 22 und 47Punkten vor Tim Ellis/DieterStärker (18/47) sowie Hans-Die-ter Knoche/Ursula Heuer (17/45) in der Nettoklasse A. In derNettoklasse B waren WolfgangWind/Steffi Tietze (27/45) sieg-reich vor Fritz Kastel/Sylvia Kas-tel (34/41) sowie Tjark Woydt/Ursula Sieker (26/40).

Vizepräsidentin RenateLiebrecht und Spielführer DieterKiel nahmen auch die Auszeich-nungen für die Sonderwertun-gen vor. Bei den Damen schlugHalima Ahlemeyer (Senne-Golf-club Welschof) auf der zwölftenBahn den längsten Drive. Bei denHerren war es Tim Ellis, der miteinem Abschlag von 295 Metern

Längegewann. Auch beim Wett-bewern „am nächsten zur Fah-ne“ war der aktuelle Junioren-Nationalspieler mit 2,72 Metern

auf der 18. Bahn am präzisesten.Bei den Damen hieß die Gewin-nerin Evelyn Meschede (2,12Meter). Die Gespanne Knoche/

Heuer und Wind/Tietze qualifi-zierten sich für das Mercede-sCard-Finale im September imHamburger GC Treudelberg.

SportfesteSportfestein Lippein Lippe

TuS Lockhausen. Heute, Mon-tag, 18.30 Uhr: Pokalendspiel 1zwischen Türkische AuswahlBad Salzuflen – TuS Bexterha-gen, 19.45 Uhr: DE Kusenbaum– SV Wüsten.SuS Einigkeit Pivitsheide. Heu-te, Montag, 17 Uhr: Spiel der B-Jugend, 18.30 Uhr: Pokalturnierder Senioren, Gruppe 1 mitd enMannschaften SpVg Hagen-Hardissen, TuS Kachtenhausen,FSV Pivitsheide.

JSG Extertal. Der Trainingsbe-ginn der A-Jugend erfolgt mor-gen, Dienstag, um 18.30 Uhr aufdem Sportplatz in Almena. DieB-Jugend beginnt mit dem Trai-ning ebenfalls am Dienstag um17.30 Uhr. – Alle Heimspiele derSenioren des FCO Extertal fin-den auf dem Sportplatz amHackemack statt.

Namen &Namen &NachrichtenNachrichten

JÜNGSTEN-TURNIER: ERGEBNISSE

Hauptrunde Jungen 4a, Halbfi-nale: Benjamin Miedl (Geißel-höring) – Tobias Wernet (Mainz)6:3, 6:1; Michael Nüßlein (BadWaldsee) – Frank Wintermantel(Ehrenkirchen) 6:1, 7:5; Finale:Miedl – Nüßlein 2:6, 4:6.HR Mädchen 4a, HF: JustineOzga (Dortmund) – Jasmin He-ckel (Wolfsburg) 6:3, 6:4; Anja-Vanessa Peter (Walldorf) – IngaBeermann (Bielefeld) 6:2, 5:7,7:6; Finale: Ozga – Peter 6:1, 6:2.HR Jungen 4b, HF: Jonas Den-ker (Uetersen) – Peter Gojow-czyk (München) 6:1, 6:3; AndyBlair (Nordhorn) – Tim Schulzvan Endert (Hermsdorf)6:4, 6:3;Finale: Denker – Blair 6:1, 4:6,6:3.HR Mädchen 4b, HF: KathrinKovarik (Augsburg) – AntoniaFöhse (Waldbröl) 7:5, 6:3; Dom-inice Rapoll (Ludwigshafen) –Sabine Lisicki (Troisdorf) 2:6,7:6, 2:6. Finale: Kovarik – Lisicki6:7, 6:1, 3:6.

HR Jungen 5a, HF: Pascal Benz(Hüttingweiler) – Matthias Bäh-re (Suchsdorf) 6:0, 6:3; JaanBrunken (Verden) – Nils Langer(Affalterbach) 3:6, 4:6; Finale:Benz – Langer 6:1, 6:1.HR Mädchen 5a, HF: DeborahDöring (Dinslaken) – BiancaSchlumberger (Ulm) 6:1, 6:4; Sy-na Kayser (Oberweier) – SabrinaKruchen (Breitscheid) 6:3, 6:4;Finale: Döring – Kayser 7:6, 4:6,6:0.HR Jungen 5b, HF: Kevin Kra-wietz (Coburg) – Lucas Leppin(Sachsenwald) 1:6, 3:6; Maximi-lian Huber (Großhesselohe) –Tore Waldhausen (Wernigerode)1:6, 0:6; Finale: Leppin – Wald-hausen 4:6, 2:6.HR Mädchen 4b, HF: Linda Ber-linecke (Wittingen) – LindaFritschken (Berlin) 6:1, 6:2; LenaSeipp (Westerholt) – Isabell Ga-bel (Cuxhaven) 0:6, 4:6; Finale:Berlinecke – Gabel kampflos f.Berlinecke.

Eine Vorhand wie die junge SteffiTENNIS: 24. Nationales-Deutsches-Jüngstenturnier

VON MANUEL BRANDENSTEIN(TEXTE UND FOTOS)

■ Kreis-Lippe. Michael Nüß-lein (TC Bad Waldsee) und Jus-tine Ozga (TSC Hansa Dort-mund) heißen die großen Sie-ger des 24. Nationalen-Jüngs-tenturniers. Die einzig verblie-bene Lipperin im Hauptfeld,Inga Beermann, wurde trotzgroßen Kampfes im Halbfinalegestoppt und wurde Dritte.

Die Salzuflerin, für den Biele-felder TTC aktiv, sah in ihremHalbfinalmatch am Samstag ge-gen die Walldorferin Anja-Va-nessa Peter schnell wie die klareVerliererin aus (2:6 im erstenSatz). Doch mit unglaublicherMoral fand die Zwölfjährige insSpiel zurück und holte sich mit7:5 Durchgang zwei. Beim 6:5 im„Dritten“ besaß der Blondschopfsogar zwei Matchbälle. Doch ihrTraum vom Finale sollte platzen.„Auf einmal lief nichts mehr,und meine Gegnerin hat absolutsicher gespielt. Dennoch bin ichmit meiner Leistung sehr zufrie-den“ blickte sie am Finaltag nocheinmal zurück.

So blieb ihr im Endspiel derältesten Mädchenklasse zwi-schen Peter und der an Nummereins gesetzten Justine Ozga (TCHansa Dortmund) nur die Rolleder Schiedsrichterin. Sie und diezahlreichen Zuschauer auf derAnlage des TC Rot-Weiß Det-mold sahen mit Justine Ozga ei-ne überlegene Siegerin, die be-sonders mit ihrer knallhartenVorhand an die junge Steffi Graf

erinnerte. „Steffi ist auch meinVorbild“, sagte die Auswahlspie-lerin, „besonders wegen ihrestollen Benehmens auch abseitsdes Platzes“. Susanne Kiesel,Trainerin der auch physischdeutlich unterlegenen Anja-Va-nessa Peter machte bei ihremSchützling nach dessen schwe-rem Halbfinalsieg gegen Beer-

mann deutlichen Kräftever-schleiß aus: „Schon der Erfolggegen Inga war ja eigentlich eineÜberraschung.“

Ebenfalls nicht unbedingt er-wartet war die Dominanz vonMichael Nüßlein bei den ältestenJungen. Gegner Benjamin Miedl(TC Geißelhöring) ging alsNummer eins des Turniers mit

einer leichten Favoritenbürde indie Partie, musste aber nach ei-nem klaren 2:6 im ersten Satz aufdie Verliererstraße einbiegen.„Das war einfach nicht meinTag“, so der Niederbayer, derNüßlein nach 1999 erneut denSieg überlassen musste. Diesermotiviert bis in die Haarspitzen.„Zum Schluss habe ich die Längein den Schlägen verloren und eswurde noch mal eng. Zum Glückhat es gereicht“, war er happy.

Die Organisation lief übrigenstrotz zahlreicher Regenstundenreibungslos. Alle verantwortli-chen Teams in Bad Salzuflen, La-ge, Lemgo und Detmold bewie-sen große Flexibilität und verla-gerten zahlreiche Matches untersHallendach. Auch WTV-ChefRolf Kreutz lobte die Lipper,doch einen großen Kritikpunktwollte er nicht verhehlen: Dassbei diesem „in Europa einmali-gen Turnier“ kein einziger Ver-treter des Deutschen-Tennis-Bundes vorbei schaute, bezeich-nete er mit „unglaublich". Gro-ßer Applaus von den Zuschauer-rängen war ihm sicher.

Eine junge Dame erhielt indiesem Jahr den Fairnesspreis fürbesonders sportliches Verhalten:Sabrina Kruchen (TuS Breit-scheid) durfte sich über ein mitprominenten Unterschriften ge-spicktes T-Shirt freuen, da sie imHalbfinale der Mädchen 5 a trotzeiner schmerzhaften Zerrungnicht vorzeitig aufgegeben hatteund so ihrer Gegnerin die Ge-nugtuung eines regulären Final-einzugs ermöglichte.

Jubel nach dem Triumph: Michael Nüßlein reißt nach seinem Finalsieggegen Benjamin Miedl die Arme nach oben.