Europäische Integration Nach: Prof. Dr. W. Heintschel v. Heinegg Lehrstuhl für Öffentliches Recht...

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Europäische Integration

Nach: Prof. Dr. W. Heintschel v. Heinegg Lehrstuhl für Öffentliches Rechtinsb. Völkerrecht, Europarechtsowie ausländisches Verfassungsrecht, 2001

Geschichte der Europäischen Integration

1946 1947 1948 1949 1950

1946 1947 1948 1949 1950

Ereignisse /Gipfel

ErklärungR. Schumans

(9. Mai)

EuropäischeGemein-schaften

PolitischeZusammen-arbeit

Mitglied-staaten

SonstigeEreignisse

Züricher RedeW. Churchills

(19. Sept.)

Vertrag vonDünkirchen zw.

FR und GB(4. März)

Gründung derOEEC (späterOECD, 16.4.)

Gründung derWEU (7. März)

Gründung derNATO (4.4.)

Gründung desEuroparates

(5. Mai)

EMRK(4. Nov.)

Geschichte der Europäischen Integration

1951 1953 1955 1957 1960

1951 1953 1955 1957 1960

Ereignisse /Gipfel

Paris Konferenzvon Messina

Rom

EuropäischeGemein-schaften

Gründung derEGKS

(18.4.1951/25.7.1952)

Gründung derEWG und

EAG(25.3.1957/1.1.1958)

PolitischeZusammen-arbeit

Frz. Pläne überEVG und EPGgescheitert am

franz.Parlament

Mitglied-staaten

Belgien,Holland, Italien,

Frankreich,Luxemburg,Deutschland

Belgien,Holland, Italien,

Frankreich,Luxemburg,Deutschland

SonstigeEreignisse

Gründung derEFTA durch

GB, Finnland,Island,

Schweiz,Liechtenstein,

Norwegen,Österreich,Schweden

Geschichte der Europäischen Integration

1961 1965 1966 1969 1970

1961 1965 1966 1969 1970

Ereignisse /Gipfel

Konferenzvon Den

Haag

EuropäischeGemein-schaften

Fusionsvertrag(8. April)Krise der

Gemeinschaft(„Politik des

leeren Stuhls“)

„LuxemburgerKompromiß“(29. Januar)

PolitischeZusammen-arbeit

Fouchet-Pläne

Davignion-Bericht

Mitglied-staaten

Aufnahme vonVerhandlungenmit Dänemark,

GB, Irland,Norwegen

SonstigeEreignisse

Geschichte der Europäischen Integration

1973 1976 1978 1979 1981

1973 1976 1978 1979 1981

Ereignisse /Gipfel

EuropäischeGemein-schaften

Tindermans-Bericht

Gründungdes EWS

erste Direkt-wahl zum

EuropäischenParlament

PolitischeZusammen-arbeit

Genscher-Colombo-Initiative

Mitglied-staaten

Beitritt Irlands,GB,

Dänemarks

BeitrittGriechenlands

SonstigeEreignisse

Geschichte der Europäischen Integration

1983 1986 1989 1990 1991

1983 1986 1989 1990 1991

Ereignisse /Gipfel

EuropäischerRat vonStuttgart

Unterzeich-nung der EEA

EuropäischerRat von

Maastricht

EuropäischeGemein-schaften

grundlegendeReformen derdrei Gemein-

schaften(17.2.1986)

Delors-Bericht

1. Stufe derWWU

PolitischeZusammen-arbeit

„FeierlicheDeklaration

zurEuropäischen

Union“

Einrichtungder EPZ

(1. Juli 1987)

Mitglied-staaten

BeitrittSpaniens und

Portugals

SonstigeEreignisse

DeutscheWiedervereini-

gung(3. Oktober)

Gründungdes EWR

(22.10.19921.1./1994)

zwischen EGund EFTA-

Staaten (ohneSchweiz)

Geschichte der Europäischen Integration

1992 1993 1994 1995 1997

1992 1993 1994 1995 1997

Ereignisse /Gipfel

Vertrag vonMaastricht

EuropäischerRat von

Kopenhagen

Vertrag vonAmsterdam

EuropäischeGemein-schaften

Reform derdrei Gemein-

schaften(EWG>EG)(7.2.1992)

2. Stufe derWWU

Reform derdrei Gemein-

schaften(2.10.1997)

PolitischeZusammen-arbeit

Einführungvon GASPund ZBJI

(1.11.1993)

Reform derGASP und

ZBJI (>PZJS)(1. Mai 1999)

Mitglied-staaten

PolitischeÖffnung für

den Beitritt derMOE-Staaten

BeitrittFinnlands,

Österreichs,Schwedens

SonstigeEreignisse

Geschichte der Europäischen Integration

1998 1999 2000 2001 2002

1998 1999 2000 2001 2002

Ereignisse /Gipfel

EuropäischerRat von Nizza

Vertrag vonNizza

(26. Februar)

EuropäischeGemein-schaften

3. Stufe derWWU

Reform derEG

Auslaufendes EGKS-Vertrages

PolitischeZusammen-arbeit

Grundrechts-charta

Reformen inder GASPund PJZS

Mitglied-staaten

Aufnahme vonVerhandlungen

mit Polen,Slowenien,

TschechischerRep., Zypern,

Ungarn,Estland

Aufnahme vonVerhandlungenmit Bulgarien,

Litauen,Rumänien,

Malta, Lettland,Slowakei

SonstigeEreignisse

Geschichte der Europäischen Integration

2003

2003

Ereignisse /Gipfel

EuropäischeGemein-schaften

PolitischeZusammen-arbeit

Mitglied-staaten

Voraussicht-licher

Zeitpunkt fürdie erstenBeitritte

SonstigeEreignisse

Die 15 Mitgliedstaatender Europäischen Union

Großbritannien

Niederlande

Irland

Belgien

Luxemburg

Frankreich

Portugal

Spanien

Finnland

Schweden

Dänemark

Deutschland

Österreich

Italien

Griechenland

Die 13 Beitrittskandidatenzur Europäischen Union

Polen

Tschechische Republik

Slowakei

Slowenien

Malta

Estland

Lettland

Litauen

Ungarn

Rumänien

Bulgarien

Türkei

Zypern

PJZS

(Polizeiliche und justitielleZusammenarbeit in

Strafsachen)

GASP

(Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik)

EuropäischeGemeinschaften

EG

EGKS

EAG

intergouvernementale Zusammenarbeitsupranationale Hoheitsbefugnisse

Europäische Union

Der institutionelle Rahmen der EU

Rat(der Gemeinschaft) (der Union)

Europäisches Parlament

Kommission

EuGH

Europäischer Rat„Impulsgeber der Union“

Gemeinschaften

• Art. 7 I EGV

• Art. 7 I EGKSV

• Art. 3 EAGV

• Art. 9 Vertrag von Amsterdam

Europäische

Union

Art. 5 EUV

Vereinigte Staaten

von Europa

Internationale Organisation

Staaten-bund

Staatsvolk

Staats-gebiet

Staats-gewalt

•Völkerrechts- fähigkeit

Nebeneinan-der von supra-nationalen und intergouver-nementalen Elementen

Bundes-exekutive

Rechtsnatur der Europäischen Union(Erklärungsansätze)

Gründungsverträge der Gemeinschaften

• EG-Vertrag

• EGKS-Vertrag

• Euratom-Vertrag

Eigenständigkeit der

Gemeinschaftsrechts-

ordnung

Unterschied zum Staat:Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung

(Keine Kompetenz-Kompetenz)

Finanzielle

Selbständigkeit durch

eigenen Haushalt

Möglichkeit der Fassung

verbindlicher Beschlüsse

auch gegen den Willen der

Mitgliedstaaten

Supranationalität der Gemeinschaft

Vorrang gegenüber den nationalen

RechtsordnungenUnmittelbareWirksamkeit

Mitgliedstaaten als Träger der

Gemeinschaften

Begrenzung der Kompetenz der Mitgliedstaaten

Gegenseitige Rechte und Pflichten

Kompetenzver-teilung zwischen

Gemeinschaften und Mitgliedstaaten

Prinzip der begrenzten

Einzelermächtigung

Das Verhältnis der Europäischen Gemeinschaften zu den Mitgliedstaaten

AusschließlicheEG-Zuständigkeit

Konkurrierende Zuständigkeit

Parallele Zuständigkeit

SubsidiaritätsprinzipArt. 5 II EGV

VerhältnismäßigkeitsprinzipArt. 5 III EGV

Kompetenzverhältnis der EG zu den Mitgliedstaaten (MS)

Ausschließliche EG-Zuständigkeit

• Mitgliedstaaten sind grundsätzlich nicht mehr handlungsbefugt

Konkurrierende Zuständigkeit

• Mitgliedstaaten sind nur solange und insoweit zuständig, als die Gemeinschaft noch keine Rechtsakte erlassen hat

Parallele Zuständigkeit

• Europäische Gemeinschaft und Mitgliedstaaten können rechtsetzend tätig werden. Es gilt der Vorrang des Gemeinschaftsrechts.

• Bsp.: Art. 81 f., Art. 158 ff. EGV

Gegenseitige Rechte und Pflichten „Grundsatz der Gemeinschaftstreue“

Pflichten der Mitgliedstaaten

Pflichten der EG:Verpflichtung zum mitglied-staatsfreundlichen Verhalten

Zwischen den Mitgliedstaaten

Pflicht zur gegenseitigen Solidarität

Gegenüber der Gemeinschaft

Unterlassungspflichten

Allg. Beeinträchtigungsverbot

Handlungspflichten

Legislative Umsetzung von EG-Recht Administrativer Vollzug des EG-Rechts Judizielle Durchsetzung des EG-Rechts Kompetenzwahrnehmung

Verhältnis von Gemeinschaftsrecht und nationalem Recht

Grundsatz des Vorrangs des Gemeinschaftsrechts

Geltungsvorrang Anwendungsvorrang

Begründung:EuGH: Vorrang des Gemeinschaftsrechts kraft Eigenständigkeit vor der gesamten nationalen RechtsordnungBVerfG: Vorrang des Gemeinschaftsrechts kraft verfassungsrechtlicher Ermächtigung und daher in bestimmten Situationen beschränkt

GemeinschaftsorganeArt. 7 EGV

Europäisches Parlament

Art. 189 - 201 EGV(Straßburg/Brüssel)

Rat

Art. 202 - 210 EGV(Brüssel)

Europäische Kommission

Art. 211 - 219 EGV(Brüssel)

EuGH

Art. 220 - 245 EGV(Luxemburg)

Rechnungshof

Art. 246 - 248 EGV(Luxemburg)

Gemeinschaftsinstitutionen

Wirtschafts- und Sozialausschuss

Art. 257 - 262 EGV(Brüssel)

Ausschuss der Regionen

Art. 263 - 265 EGV(Brüssel)

Europäische Zentralbank

Art. 8, 105 - 115 EGV(Frankfurt a.M.)

Europäische Investitionsbank

Art. 266 - 267 EGV(Luxemburg)

RAT

Zusammensetzung und Organisation des Rats

Ratspräsidentschafthalbjährlich wechselnd zwischen den MS,

Generalsekretariat

• bestehend aus je einem Vertreter der MS auf Minister- ebene, der befugt ist, für die MS zu handeln,

• Tagungen in wechselnder fachlicher Zusammensetzung je nach Gegenstand der Beratung

Generalsekretär( Hoher Vertreter für die GASP)

• unterstützt den Rat• Beteiligung an der Gestaltung, Koordinierung u. Überwachung der Arbeiten des Rats

Ausschuss der ständigen Vertreter

• bestehend aus ständigen Vertretern der MS• Vorbereitung der Arbeiten des Rates• Durchführung der vom Rat über- tragenen Aufgaben

Aufgabendes Rats

Rechtssetzung

Hauptrechtssetzungsorgan“Entscheidungsbefugnis”

Abstimmung der Wirtschaftspolitik der

Mitgliedstaaten

Personalrecht

Bezüge Beamtenstatut

Feststellung des Haushaltsplans

Im Zusammenwirkenmit dem Parlament,

Außenbeziehungen

Abschluss völker-rechtlicher Verträge

Aufforderungsrecht

gerichtet an die Kommission

Kontrolle der anderen Organe

Klagen vor dem EuGH Antrag auf Amtsenthe- bung vor dem EuGH

Ernennungen

Wirtschafts- und Sozialaus- schuss Ausschuss der Regionen Rechnungshof

Beschlussfassung im Rat

Einstimmigkeit

erforderlich, wenn ver- traglich ausdrücklich vorgesehen Stimmenthaltung bei Anwesenheit unschädlich

Qualifizierte Mehrheit

erforderlich, wenn vertraglich ausdrücklich vorgesehen 62 von 87 Stimmen bei Kommissionsinitiative 62 von 87 Stimmen, welche die Stimmen von 10 MS umfassen in sonstigen Fällen

StimmgewichtungStimmen

Einwohner in Mio.

Einfache Mehrheit

erforderlich, soweit nichts anderes ver- traglich bestimmt ist 8 von 15 Stimmen

5 3 10 5 8 10 3 10 2 5 4 5 3 4 10

B DK D GR E F EIR I L NL A P SF S GB

10.1 5,2 81,1 10,4 39,1 57,7 3,6 58,0 0,4 15,3 7,8 9,4 5,0 8,7 58,0

• politische Führung der Kommission

Kommission

Präsident

• ressortmäßige und hierarchische Untergliederung

Generaldirektionen Dienste Referate

KommissionZusammensetzung

• 20 Mitglieder (D, I, GB, E, F je 2 Mitglieder)

• Dreistufiges Ernennungsverfahren (u.a. Zustimmung des EP)

• Amtszeit: 5 Jahre

Aufgaben der Kommission

„Initiativmonopol“

Kontrolle über die Einhaltung des

Gemeinschaftsrechts

Rechtssetzung

Außenbeziehungen

GASP/PJZS

Aufgaben der Kommission „Initiativmonopol“

• Kommission als „Motor der Integration“

Aufgaben der Kommission Außenbeziehungen

• Aushandlung völkerrechtlicher Verträge

• Vertretung der EG bei internationalen Organisationen

Aufgaben der Kommission Kontrolle über die Einhaltung des Gemeinschaftsrechts

• Aufsichtsklage vor dem EuGH

• Kommission als „Hüterin des Gemeinschaftsrechts“

Präsidium

Präsident

PlenumPolitische Fraktionen(länderübergreifend)Ständige Ausschüsse

Generalsekretariat(Luxemburg)

Zahl der in jedem MS gewählten Abgeordneten

Einwohner in Mio.

25 16 99 25 64 87 15 87 6 31 21 25 16 22 87

B DK D GR E F EIR I L NL A P SF S GB

10.1 5,2 81,1 10,4 39,1 57,7 3,6 58,0 0,4 15,3 7,8 9,4 5,0 8,7 58,0

Allgemeine und unmittelbare Wahl auf 5 Jahre nach dem jeweiligen nationalen Wahlrecht

Europäisches Parlament

Wahl auf 2,5 Jahre

Europäisches Parlament- Plenum -

• 626 Abgeordnete, bestehend aus Vertretern der Völker der in der Gemeinschaft zusammengeschlossenen Staaten

• Beschlußfassung: grundsätzlich absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen

Aufgaben des Europäischen Parlaments

Beratung/Konsultation

Kontrollbefugnisse

Rechtssetzungsbefugnisse

Zustimmungsrechte

Initiativrecht

Aufgaben des Europäischen Parlaments - Beratung/Konsultation -

• Obligatorische Anhörung

• Fakultative Anhörung (in der Praxis entwickelt)

Aufgaben des Europäischen Parlaments - Kontrollbefugnisse -

• Misstrauensvotum gegenüber der Kommission

• Entlastung der Kommission für Haushalt

• Fragerecht gegenüber der Kommission und Rat (Praxis)

• Klage vor dem EuGH

Aufgaben des Europäischen Parlaments - Rechtssetzungsbefugnisse -

• Haushaltsplanung

• Anhörung, Mitwirkung, Zustimmung im Rechtsetzungsverfahren

Aufgaben der Europäischen Parlaments - Zustimmungsrechte -

• Beitritt neuer Mitglieder

• Assoziierungsabkommen

• Benennung des Kommissionspräsidenten und Ernennung der Kommission

Aufgaben des Europäischen Parlaments - Initiativrecht -

• Aufforderung der Kommission

Gerichtshof

PräsidentArt. 223 V EGV

• 15 Richter, in Vollsitzungen oder Kammern mit je 3, 5 o. 7 Richtern tagend, Art. 221 EGV• Verfahrensordnung

KanzlerArt. 224 EGV

8 General-Anwälte,

Art. 222 EGV

Unter-stützung

Gericht erster Instanz (EuG)Art. 225 EGV

Präsident

• 15 Richter, in Kammern zu 3 o. 5 R. o. als EinzelR tagend• VerfahrensO, Art. 225 IV EGV

Ernennung

der jeweils 15 Richter und 8 Gernalanwälte

erfolgt einvernehmlich durch die Mitglied-staaten auf 6 Jahre,

Art. 223 I, 225 III EGV

Der Europäische Gerichtshof (EuGH)Art. 220 - 245 EGV

Primäres

Gemeinschaftsrecht

Völkerrechtliche Verträge der Gemeinschaften

SekundäresGemeinschaftsrecht

Akte im Rahmen der Europäischen Union

(insbesondere im Rahmen der GASP und der PJZS)

Akte der Gesamtheit der Mitgliedstaaten

(intergouvernementales Zusammenwirken der MS,

völkerrechtliche Abkommen, „gemischte Abkommen“)

Quellen des Gemeinschaftsrechts

Gemeinschaftsrecht

Unmittelbare Geltung• Die Bestimmungen des primären Gemein- schaftsrechts und Verordnungen (Art. 249 II EGV) entfalten ihre Wirkung einheitlich in sämtlichen Mitgliedstaaten und sind unmittelbare Rechtsquelle für die Mitglied- staaten, deren Bürger und juristische Personen.

Rs. „Costa/ENEL“Rs. „Stimmenthal II“

Unmittelbare Anwendbarkeit• Konkrete und tatsächliche Begründung von Rechten/Pflichten für natürliche und juristi- sche Personen durch Normen des Gemein- schaftsrechts

• Voraussetzung: Rechtlich vollkommene Norm (self-executing):

• ohne jede weitere Konkretisierung anwend- bar und unbedingt erfaßt

• Handlungs- oder Unterlassungspflicht für die Mitgliedstaaten begründend

• den Mitgliedstaaten kein Ermessensspiel- raum lassend

Rs. „van Gend & Loos“

Primäres Gemeinschaftsrecht

Gründungsverträge der Gemeinschaften

Allgemeine Rechtsgrundsätze

Gewohnheitsrechtliche Rechtssätze

Rechtsstaatliche Garantien des Verwaltungsverfahrens

Gemeinschaftsgrundrechte

Gemeinschaftsgrundrechte

• (vgl. Art. 6 II EUV; z.B.: Menschenwürde, Achtung der Privatsphäre, der

Wohnung und des Briefverkehrs, allg. Gleichheitssatz, Handelsfreiheit,

Berufsfreiheit)

• Rs. “Stauder” und Rs. “Nold” (HSV, S. 417)

Rechtsstaatliche Garantien des Verwaltungsverfahrens

• Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung

• Prinzip der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes

• Verfahrensgrundrecht auf Gewährung rechtlichen Gehörs

Allgemeine Rechtsgrundsätze

• entwickelt durch den EuGH im Rahmen seiner Rechtsprechung, Art. 220 EGV

Sekundärrecht im Rahmen der EG

Bezeichnung

Norm

Adressat

Wirkung

Charakter

VerordnungArt. 249 II EGV

alle MS und Gemeinschafts-

angehörige

in allen Teilen verbindlich

Rechtssatzqualität

RichtlinieArt. 249 III EGV

nur die MS

nur hinsichtlich des vorgegebenen Ziels

verbindlich

“gestufte Verbindlichkeit”

EntscheidungArt. 249 IV EGV

bestimmte MS oder bestimmte Personen

in allen Teilen verbindlich

Verwaltungsakt

EmpfehlungArt. 249 V EGV

alle oder bestimmte MS, Einzelpersonen, ausnahmsweise anderes Organ

unverbindlich

Politische Kundgabe

Stellung-nahme

Art. 249 V EGV

anderes Gemein-schaftsorgan,

bestimmte MS oder unbestimmter

Personenkreis

unverbindlich

Politische Kundgabe

Akte sui generis

vom Inhalt abhängig, eher im Innenverhältnis oder gegenüber

Drittstaaten

vom Inhalt abhängig, eher im Innenverhältnis oder gegenüber

Drittstaatenverbindlich

vom Inhalt abhängig

Unmittelbare Anwendbarkeit von Richtlinien

Voraussetzungen:• Hinreichende Bestimmtheit• Kein Ermessensspielraum für die MS bei der Umsetzung• Fristablauf oder Falschumsetzung

Rs. „van Duyn“

Rechtsfolge:Mögliche Modalitäten der unmittelbaren Anwendbarkeit

Vertikale RL-Wirkung

Staat

Bürger

Rs. „van Duyn“

Umgekehrt vertikale

RL-Wirkung

Staat

Bürger

Rs. „Kolpinghuis Nijmegen“

Horizontale RL-Wirkung

Bürger Bürger

Rs. „Marshall I“Rs. „Unilever“

Drittbelastende-, drittbegünstigen-de RL-Wirkung

Staat

Bürger Bürger

Rs. „Smith & Nephew“

Objektive RL-Wirkung

Staat

Rs. „Groß-krotzenburg“

Rechtssetzungsverfahren des Rates in der EG

Bestimmung des Verfahrens durch

die jeweilige Rechtsgrundlage

Anhörungs-

verfahren

Verfahren der

Zusammenarbeit

Art. 252 EGV

Verfahren der

Mitentscheidung

Art. 251 EGV

Verfahren der

Zustimmung

Anhörungsverfahren

• „ ... der Rat erläßt auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments ...“

• Anhörung des Europäischen Parlaments ist zwingend

• Stellungnahme des Europäischen Parlaments ist für den Rat nicht bindend

• Bsp.: Art. 37 II UAbs. 3, Art. 175 II EGV

Verfahren der ZusammenarbeitArt. 252 EGV

• Vorschlag der Kommission,

• zwei Lesungen im Rat und zwei beim Europäischen Parlament

• bei Ablehnung oder Abänderungen durch das Europäische Parlament kann der Rat nur einstimmig beschließen

• Bsp.: Art. 99 V EGV

Verfahren der Zustimmung

• „ ... Rat erläßt auf Vorschlag der Kommission und nach Zustimmung des Europäischen Parlaments ...“

• Bsp.: Art. 161 EGV

Verfahren der MitentscheidungArt. 251 EGV

• „ ... das Europäische Parlament und der Rat gemeinsam ...“, Art. 249 I EGV

• zwei Lesungen im Rat und Europäischen Parlament sowie Möglichkeit eines Vermittlungsverfahrens

• Bei Einigkeit kann das Verfahren nach jedem Abschnitt beendet werden.

• Kein Erlass des Rechtsaktes bei Uneinigkeit.

• „Parlamentarisches“ Vetorecht sowie echtes Gestaltungsrecht für das Europäische Parlament

• Bsp.: Art. 95 I, Art. 175 III UAbs. 1 EGV (Regelfall)

Rechtssetzung durch die Kommission in der EG

Eigenständige primärrechtliche

Rechtssetzungsbefugnis

• Ausnahme, da Rat Haupt- gesetzgeber im Rahmen der EG Bsp.: Art. 86 III EGV

Rechtssetzungsbefugnis aufgrund sekundärrechtlicher Ermächtigung

durch den Rat

•Art. 202, 3. Spiegelstrich EGV• Modalitäten für Ausübung dieser Befugnis im „Komitologie-Beschluß“ des Rates vom 28. Juni 1999 (ABl. 1999 Nr. L 184/23)

Verfahren bei Schutz-

maßnahmen

Regelungs-

verfahren

Verwaltungs-

verfahren

Beratungs-

verfahren

Beratungsverfahren

• Kommission ist an die Stellungnahme des Ausschusses nicht gebunden

Vollzug von Gemeinschaftsrecht

unmittelbar durch die Gemeinschaft(direkter Vollzug)

durch die Mitgliedstaaten(indirekter Vollzug)

gemeinschafts-interner Bereich

gemeinschafts-externer Bereich

unmittelbar durch MS

mittelbar durch MS

Anwendungs-

bereich

Verwaltungs-

organisation

Verwaltungs-

verfahren

• Personalangelegen-heiten, Haushaltsvoll-zug, interne Organisa-tion

• gegenüber MS und Gemeinschaftsan- gehörigen• Wettbewerbsrecht

• Vollzug von un-mittelbar anwend-barem GemR(z.B. PrimR,VO)

• Vollzug von nationa- len Rechtsakten, die GemR umsetzen (z.B. bei RL)

• durch entsprechende EG-VerwOrgane

• durch Kommission, die von den MS unter-stützt wird

• durch das nationale Recht bestimmt• Einfluß/Vorgaben des GemR

• durch das nationale

Recht bestimmt• Einfluß/Vorgaben des GemR

• gemeinschaftsrecht- lich geregelt

• gemeinschaftsrecht- lich geregelt

• grds. nach nationa-lem Recht, aber so-weit bestehend: Vorrang von GemR

• nach nationalem Recht, allg. Rechts-grundsätze des GemR als Mindeststandard

Staatshaftungsanspruch gegen die Mitgliedstaaten bei Nichtbeachtung des Gemeinschaftsrechts

EG-Haushalt 2000

EinnahmenSonstige

1%Zölle12%

Zuckerabgaben und Agrarabschöpfungen

2%

Mehrwertsteueranteil36%

BSP-Eigenmittel49%

EG-Haushalt 2000

Ausgaben

EAGFL*44%

Struktur und Kohäsion

35%

Forschung4%

Sonstige3%

Verwaltung5%

Externe Politiken

9%

* Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft