Große Ziele bei Neumann: Neue Märkte im Blick · Neumann agierte also frei nach dem schwäbischen...

Post on 18-Oct-2020

4 views 0 download

Transcript of Große Ziele bei Neumann: Neue Märkte im Blick · Neumann agierte also frei nach dem schwäbischen...

Firmen & Märkte28Wirtschaft Regional | Februar 2017

An einem lässt Michael El-lermann keinen Zweifel

aufkommen. „2017 wird unserJahr“, sagt der Geschäftsfüh-rende Gesellschafter der Unit-tem-Holding, zu der der Me-talltechniker Almepro ausSchorndorf und der Automati-sierungsspezialist und Maschi-nenbauer Neumann Automati-on aus Kirchheim/Teck gehö-ren. Er und sein technischerGeschäftsführer AndreasRümmelin haben viel vor mitder Unternehmensgruppe.„Wir werden wachsen - orga-nisch und auch anorganisch“,kündigt Ellermann an.

Noch beschäftigen die Unter-nehmen der in Mutlangen ge-gründeten und beheimatetenUnittem-Holding gut 70 Mitar-beiter. Das Ziel ist aber auchhier klar: WirtschaftlichesWachstum. „Wir haben in denvergangenen Wochen und Mo-naten gemeinsam eine klareStrategie entworfen, wie sichdie Unternehmen bis 2020 ent-wickeln sollen“, sagt Eller-mann. „Wir wollen nicht nurneue Aufträge erhalten, son-dern auch neue Produktgrup-pen und Märkte erschließen.“Die Basis hierfür ist gut: Beidemittelständische Unternehmengelten in ihren Branchen alsabsolute Spezialisten.

Aufbruch in neue BranchenAlmepro mit Stammsitz in

Schorndorf ist spezialisiert aufdie Projektierung und Ferti-gung von Großraumkabinen,Maschinenverkleidungen undhochwertigen Metallkompo-nenten. Neumann Automationhingegen gilt als Experte fürKomplettsysteme für Montageund Prüfmaschinen. Beide eintKnow-how, das über die Jahreund Jahrzehnte entstanden ist.Neumann Automation wurdevor knapp 30 Jahren als klassi-sche Garagenfirma in Dettin-gen/Teck gegründet. Schnelletabliert sich das Unternehmenals wichtiger Zulieferer für dieAutoindustrie in der Regionund deren Zulieferer. Der heu-tige technische Geschäftsfüh-rer Andreas Rümmelin stößtim Jahr 2001 hinzu. Neumanngilt in der Branche als Spezia-list für die individuelle Lösunghochkomplexer und automati-sierter Montage- und Prüfvor-gänge. „Die Prozesse, die wirfür unsere Kunden entwickelnund anlagetechnisch abbilden,erfüllen die höchsten Normen,unter extremen- und auch spe-ziellen Bedingungen“, so An-dreas Rümmelin. Allerdingsist die Konzentration auf dieAutoindustrie ein Risiko gewe-sen, weswegen das Unterneh-men bereits während der Fi-

nanzkrise sich anderen Märk-ten zugewandt hat. Ellermannund Rümmelin wollen nun dieAbhängigkeit von der Autoin-dustrie weiter reduzieren. „Un-sere Anlagen werden bereitsauch verstärkt u.a. von denBranchen Elektro- und Medi-zintechnik angefordert unddort eingesetzt“, sagt Rümme-lin. Er betont: „Andere Firmenmögen vielleicht größer sein.Wir setzen auf das, was dasLändle groß gemacht: klassi-sche Tüftelei von Menschen,die mit Leidenschaft bei derSache sind. Im Resultat diesesDenkens sind wir immer genaudort, wo uns unsere Kundenbrauchen“. Und so arbeiten die

knapp 20 Ingenieure und Kon-strukteure an hochkomplexenLösungen für Kunden aus allerWelt. Für Medizintechnik-Un-ternehmen hat Neumann Auto-mation etwa Sondermaschinenfür Hüftgelenke oder für dieProduktion von Kathetern ent-wickelt. „In diesem Bereichsind die Ansprüche und Vorga-ben nochmals deutlich höher“,sagt der technische Geschäfts-führer. „Das spornt uns alle ge-waltig an.“ Alle Anlagen wer-den dabei im Haus geplant,entwickelt und konstruiert.„Über die drei vergangenenJahrzehnte haben wir uns ei-nen umfassenden Fundus antechnischem Know-how erar-

zu werden wird nun aus derNeumann Automation dietectomove GmbH. „Bei dieserdynamischen Weiterentwick-lung gibt es aber auch vieleKonstanten zu den wir gernestehen. Genauigkeit gehörtdazu und Detailversessenheit -und eine, die uns die vielenJahre am besten beschreibt:Verlässlichkeit“, so der Tenorvon Ellermann.

Fokusmärkte:China und USADas umfassende Know-how

und die langjährige Kompe-tenz der Mitarbeiter sollenauch dabei helfen, das Ange-bot des Unternehmens zu er-weitern. „Die Planung undKonstruktion einer Anlage al-lein reicht heutzutage nichtmehr aus“, betonen Ellermannund Rümmelin. „Die Zeitenhaben sich geändert. Immermehr Dienstleistungen, sei esEntwicklungsarbeit oder Ser-vices, werden von den Unter-nehmen ausgelagert“, so Rüm-melin. „Das ist unsere Chance,unser Dienstleistungsportfolioweiter auszubauen.“ Mehr Ent-wicklung, mehr Planung, mehrService für die Kunden stehtauf dem Programm. NeumannAutomation ist als Turn-Key-Unternehmen inzwischenKomplettsystem-Anbieter fürden reibungslosen Ablauf inBeratung, Planung, Realisie-rung und Montage bis hin zumService beim Kunden. Diesschließt in der Funktion alsGeneralunternehmer auch dieIntegration anderer Anlagenverfahrens- und prozesstech-nisch mit ein. Und das nichtnur im deutschen Heimat-markt. Die Gruppe denkt inter-national.

Bislang ist Neumann vor al-lem in Deutschland, Österreichund der Schweiz vertreten.China und die USA sind dieMärkte, die Ellermann mit derHolding unittem anvisiert. Inder neuen, künstlich geschaffe-nen Stadt Metal Eco City inJieyang, China will Ellermannmit seinen Firmen ebenso ver-treten sein, wie in den USA.

Ausbau derHeimatstandorte?Die internationale Expansion

wird sich auch auf die deut-schen Standorte auswirken.Noch verfügt Neumann Auto-mation über eine Produktions-fläche von rund 500 Quadrat-metern in Kirchheim/Teck.„Dies hat in der Vergangenheitvielleicht gelangt, aber mittel-fristig müssen wir über einedeutliche Vergrößerung nach-denken“, sagt Ellermann.Ebenso gilt die Vergrößerungauch in der gezielten Sucheund dem Ausbau der manpo-wer. „Wir sind ein sehr interes-santer Arbeitgeber mit einemvielfältigen Aufgabenspek-trum und großen Herausforde-rungen für unsere Mitarbeiter

geworden“, bemerkt Eller-mann an.

Dabei setzt die Geschäftsfüh-rung auch darauf, dass sich dieUnternehmen der Holdingsinnvoll ergänzen – in vielerleiHinsicht. „Die Synergien sindda und wir nutzen sie bereits“,so Rümmelin. Man arbeiteetwa in der Entwicklung undKonstruktion eng zusammen.Und natürlich ergänzen sichdie Geschäftsfelder. „Automa-tion meets Metall, eine logi-sche und sinnvolle Verbin-dung“, erklärt Ellermann. Ver-einfacht ausgedrückt: Am An-fang steht die Metallbearbei-tung, am Ende Sondermaschi-nen und Prüfanlagen, und zu-künftig auch Serienmaschinen.Nicht nur die Gruppe selbstsoll davon profitieren. Auchgarantiert man Kunden sodeutlich geringere Projektlauf-zeiten.

50 Prozent Wachstumsind das ZielFür 2017, das Jahr, in dem die

beiden Unternehmen komplettgesellschaftsrechtlich unter ei-ner Flagge segeln, haben Eller-mann und Rümmelin ambitio-nierte Ziele. Um mindestens50 Prozent soll der Umsatzwachsen, Ellermann hält gareine Verdopplung des Umsat-zes für realistisch. Reines Vo-lumen-Wachstum allein istaber kein sinnvolles Ziel perse. „Uns ist wichtig, wirt-schaftlich sinnvoll zu wach-sen“, betont Ellermann. Er willkeine Luftschlösser bauen,sondern ertragsstark agieren,sprich: mit schwarzen Zahlenund den sich daraus ergeben-den Erträgen weiter in das Un-ternehmen investieren. Dazukann auch die sinnvolle Adap-tion von weiteren Unterneh-men gehören. Ellermann istkein Manager, sondern Unter-nehmer. „Unittem ist eine Fa-milien-Holding, die gesundaufgestellt ist. Und das sollauch so bleiben.“

Neben seiner Frau ist auchsein Sohn Yannick Ellermannbereits tief in die Prozesse desUnternehmens integriert. DerFußballer und Student fürSport-Management arbeitetaktuell parallel als Assistentder Geschäftsführung an ei-nem eigenen Projekt im Unter-nehmen: Er soll die Marke„Stahldekor“ bekannt machen.Unter dieser Marke summierensich zahlreiche Deko-, Mode-und Alltags-Objekte aus Me-tall, wie etwa großflächige ge-stanzte Bilder, Design-Grillsoder Feuertöpfe. „Diesen Be-reich für den Endverbraucherwollen wir weiter forcieren“,sagen die Ellermänner.

Große Ziele bei Neumann: Neue Märkte im Blick

beitet“, sagt Rümmelin.

Der Champion soll sichnicht mehr verstecken

„Neumann Automation warein klassischer Hidden Cham-pions“, erklärt Michael Eller-mann und liefert auch gleichden Grund mit, warum er sichzunächst Mitte 2015 als Min-derheitsgesellschafter an Neu-mann beteiligt hat und Endeletzten Jahres schließlich 100Prozent der Anteile übernom-men hat. Ellermann, der früherfür Konzerne wie Dürr undHowden, aber auch für Mittel-ständler wie die SDZ-Gruppeaus Aalen gearbeitet hat, hatviel im Rahmen der Neuaus-richtung vor. „Mit der kom-pletten Übernahme ist der letz-te gordische Knoten durch-schlagen. Neumann hat sich zulange selbst begrenzt. DasKnow-how war schon immerda, nur wollte darüber niemandsprechen und es in der Öffent-lichkeit kommunizieren.“Neue Aufträge bekam mangrößtenteils über die Weiter-empfehlung zufriedener Kun-den. „Die Basis war damalsschon perfekt für Wachstum,aber sie wurde nicht genutzt“,sagt Ellermann. Neumannagierte also frei nach demschwäbischen Motto ‚Tue Gu-tes, aber sprich nur nicht darü-ber’. Das ist nun Geschichte.Aus dem Hidden Championsoll ein international agieren-der Champion werden, ein gutsichtbarer dazu. Dazu gehörtneben der fokussierten Ver-triebsarbeit auch ein durch-dachter Marketingauftritt, eineneue Homepage (www.tecto-move.com) mit einem eigenenImagefilm sowie die anstehen-de Umbenennung. Um denWünschen der Märkte gerecht

ANZEIGE

michael.ellermann@unittem.deTelefon 07021 980 51 - 0

Der technische Geschäftsführer Andreas Rümmelin, der geschäftsführende Gesellschafter Michael Ellermann so-wie Yannick Ellermann (v.l.) Foto: tom

Neumann als Generalunternehmer im Automotive-Bereich.

Das Firmengebäude von Almepro in Schorndorf.

Stahldekor: personalisierte Werbung für Autohändler