mikroinformation: Überleben & Lernen im Digitalen Klimawandel

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Ein langer Vortrag darüber, was zwischen 1998 und 2008 passiert ist.

Transcript of mikroinformation: Überleben & Lernen im Digitalen Klimawandel

mikroinformation

Martin Lindnermicroinformation.wordpress.com

Wie geht ‘Lernen’nach dem digitalen Klimawandel?

FHTW Berlin 2008

„We see changes.“

(Und das ist nicht einfach nur eine Metapher – seit den 1980er Jahren war Al Gore tatsächlich beides:

Prophet der „globalen Erwärmung“ und Evangelist des Internet.)

Der Informations-Kreislauf heizt sich auf.

Information zerfällt in Wolken aus vielen kleinen Fragmenten.

Gletscher ...

… schmelzen ab.

Wüsten …

… breiten sich aus.

Naturkatastrophen richtenschwere Zerstörungen an.

Kreaturen werden aus ihrem Lebensraum vertrieben.

Mikroinformation: Der Grundstoff des digitalen Lebens

Oktober 1998

“eLearning ist Lernen im Zeitmaß des Internet, das Zusammenwachsen von Netzwerk und Lernen.

eLearning ist eine Vision von dem, was aus Corporate Training einmal werden kann.”

1998: Jay Cross prägt den Begriff „eLearning“

„Heute, und im ganzen letzten Jahrhundert, fand Bildung in abgeschotteten Gebäuden statt.

Streng standardisierte Klassen wurden von Lehrern angeleitet. Jeder lernte für sich allein.

In zehn Jahren wird dieses Modell zu großen Teilen überholt sein.“

1998 Stephen Downes, „The Future of Online Education“:

Alte Lerntechnologie

Ein Interface, eine Informationseinheit, eine Architektur.

Oktober 1999

1999 wurde der Cisco CEO John Chambersin der New York Times mit den Worten zitiert:

“Die nächste große Killer-Applikationfür das Internet wird Bildung sein.

Bildung über das Internet wird so groß sein, dass im Vergleich dazu die e-Mail-Nutzung

aussehen wird wie ein bloßer Rundungsfehler.”

Oktober 2000

Digital Immigrant

[ich]

„Autor interaktiver Lernmedien (CBT/WBT)“

Variation der berühmten Grafik von Edward Tufte über MS Powerpoint

Oktober 2001

Siemens ICN hat ein Problem

„Die neuen Siemens Produktlinien Attane FastLink, Attane XpressLink, Attane hiA, stellen

wichtige Komponenten in der Siemens Broadband-Access-Strategie für das Next

Generation Internet dar.

Angeboten werden Voice over DSL-Komplettlösungen, bestehend aus dem

XpressLink DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) oder der Multi-Service-

Access-Plattform Surpass hiA, ATM-Switch mit Voice Gateway Fastlink sowie Integrated Access

Devices (z.B. IAD 4700).“

Neue Technologien durchbrechen alte Marktgrenzen

Originalgrafik der US Airforce, 2002

Die Lösung: Ein LMS mit SCORM-Standard.

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Lernen? Learning?

Siemens ICN(Netzwerk- und Handysparte)

Oktober 2002

“Wir haben zwei völlig verschiedene Welten –

hier ist das moderne Zuhause, eine Umwelt geprägt von integrierter

elektronischer Information – und auf der anderen Seite sind die

Klassenzimmer [und Büros].”

Marshall McLuhan (1967):

Digital Natives ?

Blackboard Learning

Google Learning

2002

David Weinberger, 2002

Small Pieces Loosely Joined

“[The Web is ] a collection of ideas, none longer than can fit on a single screen.

… small nuggets pointing to more small nuggets.”

“We've discovered in the last few years thatnavigating the web in meme-sized chunks

is the natural idiom of the Internet …“

Anil Dash (Six Apart), 2002

Introducing the Microcontent Client

Meme: Sich selbst reproduzierende Einheiten kultureller

Information

Oktober 2003

Das Jahr der Blogs.

Aber „Schreiben“ bedeutet hier soviel wie Ins-Spiel-bringen

… und zwar alle möglichen Arten von Inhalten – nicht nur die, die von NutzerInnen hervorgebracht

wurden.

…. „blogging is writing oneself into existence“ …David Weinberger

Kopierte, komprimierte und annotierte Inhaltesind genauso wichtig, oder noch wichtiger.

Geschätzte 90% von Microcontent sind Metacontent..

„User-generated content“ – „Learner-generated content“

“[The Web is ] a collection of ideas, none longer than can fit on a single screen.

… small nuggets pointing to more small nuggets.”

Und das ist zugleich auch das Wesen vonInformationsarbeit und Wissensarbeit.

Und das Wesen von ‚Lernen‘.

Das Web 2.0 ist ein Ökosystem, das aus Kettenreaktionen besteht.

E-Learning ist tot.

“That's right... dead.Shot down in the prime of its life.

Six feet under. Kaput.“

(Jay Cross)

2003

2007: „Der e-Learning Markt ist um 16% gewachsen.“

Oktober 2004

Oktober 2004

ARC Seibersdorf, Research Studio eLearning Environments

Rückblende: Mikrolernen, 1972

Programmiertes Mikrolernen, 1972

Oktober 2005

Stephen Downes proklamiert „E-Learning 2.0“ im E-learn Magazine:

(„Ich weiß, es ist ein Buzzword. Aber es ist unvermeidbar.

Jemand wird den Begriff im Umlauf bringen – dann ist es

besser, das tut einer von uns.“)

Tim O‘Reilly (2005):Was ist Web 2.0?

• produziert kollektive Intelligenz

• bedient Nischen-Märkte (‚The Long Tail‘)

• arbeitet mit Daten und Inhalt, den die NutzerInnen einbringen

• berechnet von vornherein Netzwerk-Effekte ein

• ist offen für die lose Kopplung mit anderen Applikationen

2006, 2007, 2008 …

Neue Interfaces,

neue Informationsverarbeitung,

ein neuer Medienraum.

Die Explosion des Web 2.0… und jetzt des Mobile Internet.

Die Lösung für den Information Overload?

?

Mehr Information!

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… aber in anderen Kanälen,in einem anderen Aggregatszustand.

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mikroinformationWolken, Flows, Kettenreaktionen, Loops

Ein paar Metaphern …

Die Schriftkultur verändert ihren Aggregatzustand.

David Gelernter (2000)

Digital Lifestreams

„… alle Arten von Informationsstücken in unserem digitalen Leben nehmen die Form eines digitalen Lebensstroms an –

wir ziehen ihn hinter uns her wie einen Kondensstreifen“

“Personal Info Cloud”

Thomas Van der Wal,

2005

www.vanderwal.net

Information will zirkulieren

“Wir verstricken uns in [Lern-]Prozesse,

die sich unmerklich vertiefen …

wie Furchen in einem steinernen Treppenhaus, verursacht von

Hausschuhen.”

David Weinberger, 2002

Small Pieces Loosely Joined

Sechs Prinzipen für das Design von PLEs

?

PLE: Personal Learning Environment

PERCEIVED SIMPLICITY

POINT OF PRESENCE

OPENNESS

FLOWS & LOOPS

GESTURE-DRIVEN

PERIPHERIC / CASUAL

POINT OF PRESENCE

Eine neue Subjekt-Position

?

Immer neu: Der Kopf als leere Seite

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PERCEIVED SIMPLICITY(etwas als „einfach“ erfahren)

“Einfachheit” ist eine ästhetische Qualität:

In einer komplexen Medien-Umwelt müssen Interface Strukturen als “einfach” erfahren werden

OPENNESS

OPENNESS

Designen für den offenen Raum

NON-SPACE

Slide borrowed from Jan Chipchase (Nokia)

PERIPHERIC / CASUAL

Mobile Phone: Background Device

Casual games: „played in a series of micro time slices

potentially over al long time period“

Digital Chocolate

Digital Chocolate

www.yiibu.com

Mobile content to enhance your everyday moments

Yiibu creates small lifestyle and learning applications

for those 'in-between-moments' you spend with your mobile devices.

www.vocel.com

Mobile Multiple Choice ?

FLOWS & LOOPS

THE FLOW

THE FLOW

THE FLOW

THE FLOW

OPENNESS

THE FLOW

GESTURE DRIVEN

„GESTURE-DRIVEN“

„GESTURE-DRIVEN“

Ein Mikroinformations-Flow

Mikrolern-Applikationen: User Experience Design

danke.