My Antalya

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My AntalyaKaleiçi - Die Altstadt am HafenEine Fotoexpedition von Joachim Gliem

Herausgeber: ascript.de & kulturcom.de Joachim Gliem Darmstadt Germany mail@ascript.deBilder: Joachim Gliem Brbbl (Seite 32) - aus wikipedia.deText: Joachim Gliem Februar 2012 © Joachim Gliem All rights reserved

Inhalt6 Antalya

Geschichte & mehr

8 Kaleiçi

9 HosgeldinizHerzlich Willkommen

10 KaleiçiAnsicht vom Meer aus

�� Vor der Hafeneinfahrt

�� Hafenidylle

�6 Hafenein- und ausfahrt

�8 Ausflugsboote

20 Ordnungshüter

�� Hafenmauer

�� Restaurant Hisar

�� Grandiose Aussicht

�6 Atatürk Caddesi

�8 Das Hadrians TorWie ein Triumpfbogen

30 Uhrturm . Yivli-Minare-Moschee & Minarett

�� Cumhuriyet MeydaniPlatz der Republik

�� König Attalos II.

�� Die StadtmauerPlatz benötigt

�6 Korkut CamiMoschee oder Kirche

�8 Hotel Alp Pasa

�� Enge Gassen

�6 Tor zum Hafen

�8 Schmale Gassen

50 Hinterhofidylle

�� Einer von vielen 1

54 Einer von vielen 2

�6 Geschäftsmann

�7 Geschäftsidee

�8 RuinenMorbider Charme

60 Güle güleAuf Wiedersehen

My AntalyaKaleiçi - Die Altstadt am HafenEine Fotoexpedition von Joachim Gliem

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Antalya, türkische Stadt am Mit-telmeer, ist Hauptort der frucht-baren Küstenebene im Süden Kleinasiens, die seit antiker Zeit als Pamphylien bezeichnet wird.

Heute wird die Gegend wegen der langen Sandstrände auch gerne Türkische Riviera genannt. Antalyas Altstadt liegt dabei größtenteils oberhalb einer Steil-küste. Der bedeutende Seehafen im Süden der Stadt grenzt an den Konyaaltı-Strand.

Antalya wurde nach antiker Überlieferung 158 v. Chr. von König Attalos II. von Pergamon gegründet. Nach ihm erhielt sie den Namen Attaleia. Als bedeu-tendster Hafen der weiteren Um-gebung war sie im 1. Jahrhundert nach Christus, vermutlich um das Jahr 48 n. Chr. Reisestation des biblischen Apostels Paulus (Apo-stelgeschichte 14,25 f.). Im Mit-telalter war sie meist als Satalia bekannt.In byzantinischer Zeit war Anta-lya ein wichtiges Zentrum des Christentums. Nach dem Zusam-menbruch der byzantinischen

Macht nach dem 4. Kreuzzug wurden die Templer von den La-teinern mit der Stadt belehnt, was sowohl der päpstliche Legat als auch Papst Innozenz III. be-stätigten. Die Stadt wurde be-herrscht von Aldobrandino. Er war griechisch-italienischer Ab-stammung und wird in den Quel-len meist als Freibeuter bezeich-net, da es ihm nicht gelang, eine eigene Dynastie zu begründen. Als Süleyman II., der Sultan von Rum die Stadt belagerte, wand-te sich Aldobrandino um Unter-stützung nach Zypern. Walter von Montbéliard, Sohn von Amé von Montfaucon, der 1199 mit dem 4. Kreuzzug in den Osten gekommen und Regent für den minderjährigen König Hugo I. war, kam ihm mit einer größeren Streitmacht zu Hilfe und konnte die Belagerung aufheben. Das Geld dafür hatte er, wie sich spä-ter herausstellte, ohne weitere Nachfrage dem Thron-Schatz seines Mündels entnommen. Walter scheint sich allerdings sehr schnell bei der griechischen Bevölkerung der Stadt unbe-liebt gemacht zu haben, da sie

sich gegen ihn erhob und die Seldschuken zur Hilfe rief. Ver-mutlich hatte Walter versucht, sich an Stelle Aldobrandinos sel-ber zum Herrscher aufzuwerfen, wie er es auch später in Rhodos versuchen sollte, und dabei, als Neuankömmling aus Frankreich, wenig Feingefühl an den Tag legte. Der Sultan von Rum Kai Chosrau I. zog 1207 in Antalya ein. Nach seiner Thronbestei-gung 1210 handelte Hugo I. dann ein Handelsabkommen mit Kai Chosrau I. aus, das die Sicher-heit seldschukischer und zyprio-tischer Händler an der Südküste Anatoliens sicherstellte.

Die Stadt kam im 14. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft, kam jedoch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nie über den Status einer kleinen Landstadt hinaus.

Antalya ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, von de-ren Einwohnern zirka die Hälfte in Antalya wohnt. Seit 1997 be-steht eine Städtepartnerschaft mit Nürnberg, außerdem wurde ebenfalls 1997 eine mit aus Nürn-

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berg gebraucht übernommenen Fahrzeugen betriebene Stra-ßenbahn eröffnet. Zudem wur-de 2009 nach eineinhalb Jahren Bauzeit eine weitere Straßen-bahnlinie quer durch die Stadt fertig gestellt, die allerdings we-gen mangelhafter Planung nur verspätet in Betrieb genommen werden konnte.

Das Wahrzeichen Antalyas ist das im Stadtzentrum befindliche Minarett der Yivli-Minare-Mo-schee, das im 13. Jahrhundert un-ter dem seldschukischen Sultan Kai Kobad I. erbaut wurde. Nur der geringste Teil der städtischen Bausubstanz ist historischen Ur-sprungs, da die Stadt bis in die 1950er-Jahre nur eine mittel-große Provinzstadt mit weniger als 10 Prozent der heutigen Be-völkerung war.

Heute ist Antalya der Mittel-punkt eines schnell wachsenden Tourismuszentrums. Aber auch neue Industrie- und Gewerbebe-triebe haben sich, oft als Ableger europäischer Firmen, in der infra-strukturell gut ausgebauten Re-

gionalstadt angesiedelt. In den zahlreichen neuen Vorstädten rund um Antalya wird der Woh-nungsbau nach modernen Stan-dards vorangetrieben, nahezu jede dieser Siedlungen hat eine Moschee und ein Einkaufszen-trum, sowie eine gute Verkehrs-anbindung zum Zentrum.Der Flughafen Antalya ist Ziel zahlreicher Urlaubsflüge. In un-mittelbarer Nähe finden sich die Touristenzentren Belek, Manav-gat und Side im Osten und Ke-mer im Süden.

Bei der Volkszählung 2000 hatte Antalya 606 500 Einwohner und ist somit die achtgrößte Stadt der Türkei; die Fortschreibung 2008 nennt bereits 798 000 Ein-wohner; die Millionengrenze wurde im Laufe des Jahres 2010 überschritten. In der ländlich ge-prägten Umgebung Antalyas ist der Obst- und Gemüseanbau von Bedeutung (besonders Zitrus-früchte).

Laut Touristenbeschreibung (vor Ort) ist das Hadrianstor an der Atatürk Caddesi das einzige er-

haltene Eingangstor zur antiken Stadt von Antalya und zum Ha-fen. Links und rechts vom Tor verlief (heute noch ein Teil da-von) die Stadtmauer.

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Kaleiçi bedeutet wörtlich über-setzt: „in der Festung/Burg“. Die Altstadt von Antalya ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Typisch für die Altstadt sind die osma-nischen Häuser mit den vorsprin-genden Balkonen. Hohe Mauern aus Naturstein und kleine liebe-voll angelegte Gärten sorgen für einen Schatten spendenden Platz für die heißen Sommertage. Pittoresk liegt sie erhaben auf einem halbrunden Felsplateau - 35 Meter über der Bucht von Antalya. Anfang des 19. Jahr-hunderts wurde sie erbaut, die Altstadt von Antalya, genannt auch „Kaleiçi“. Unter dem Schutz des UNESCO Weltkulturerbes gestellt, ist nur eine typische Restaurierung der alten Häuser zulässig, um den gesamten Cha-rakter der Altstadt nicht zu ver-ändern.

Ein Bummel durch die verwin-kelten Gassen ist sehr beein-druckend und faszinierend, vor allem am Abend. Spazieren Sie auch zum Hadrians Tor, das einst die Hauptstraße nach Perge überspannte. Das Tor hat drei

Durchgänge und wurde im Jahre 130 n.Chr. von den Bewohnern zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian errichtet, der damals zu Besuch in „Attaleia“ war.

Hier finden Sie Hotels und Pensi-onen, Restaurants und Souvenir-geschäfte. Teegärten, alte antike Stellen und viele neu restaurierte Häuser runden das Bild der Alt-stadt von Antalya ab, was sie so romantisch und liebevoll macht. Aus alten osmanischen Herr-schaftshäusern wurden kleine Hotels. Sie bieten eine sehr ge-mütliche und vor allem typisch osmanische Atmosphäre, die den Gast förmlich zurück in alte vergangene Zeiten versetzt.Ein Pause in einem schattigen Teegarten mit Blick auf dem da-runter liegenden alten Hafen ist eine gute Möglichkeit, sich et-was von dem lebhaften Treiben zu erholen. Teegärten sind in der Türkei beliebte Plätze für ein Päuschen oder ein Schwätzchen mit Freunden.

Vier der berühmtesten Wahrzei-chen Antalyas befinden sich in

Kaleiçi Die Altstadt von Antalya

der Altstadt. Das „gerillte“ Mi-narett, genannt Yivli Minarett, der weltweit bekannte Uhrturm, das Hadrianstor und das „abge-brochene“ Minarett, das soge-nannte Kesik Minarett. Auch das ethnografische Museum in der Altstadt ist sehr sehenswert. Es zeigt das Leben eines Paschas in der Osmanischen Zeit aus dem 19. Jahrhundert.

Das ursprünglich Leben in Anta-lya kann man hautnah in der Alt-stadt von Antalya erleben - etwa in einer der luxuriösen Herber-gen, wie beispielsweise das Alp Pasa, Marina Hotel, La Paloma Pension oder Aspen Hotel oder in einer der Alternativen für den schmaleren Geldbeutel.

hoşgeldiniz(Herzlich Willkommen)Hier wird Gastfreundschaft

täglich gepflegt.

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KaleiçiOberhalb des alten Hafens liegt die antike Altstadt.

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Vor der Hafeneinfahrt Höhle mit kleinem Wasserfall.

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HafenidylleHier liegen nur private

Jachten, Fischer- und Ausflugsboote.

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Hafengeschichte Der Hafen war früher der Bedeutendste der

weiteren Umgebung und im 1. Jahrhundert nach Christus,

vermutlich um das Jahr 48 n. Chr., Reisestation des biblischen Apostels Paulus

(Apostelgeschichte 14,25 f.)

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AusflugsbooteDie Bootsführer laden vorbei gehende Touristen lautstark

zu ihren Bootsausflügen ein. Natürlich ist jeder besser als

sein Nachbar.

OrdnungshüterSie patroullieren auch im Hafen und haben immer Zeit für ein Schwätzchen.

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HafenmauerRestaurants haben sich auf der Mauer etabliert - Sonnenbaden inklusive.

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In der HafenmauerDas weltbekannte Restaurant Hisar findet man versteckt in der 10 Meter dicken Hafen-mauer und wurde bereits von vielen Prominenten (Princess Grace of Monaco, Jacques Cousteau, Joschka Fischer) besucht. Der Zugang liegt an der Treppe zwischen dem Platz Cumhuriyet Meydani und dem Hafen.

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Grandiose AussichtDie sonnige Hafenmauer und

bequemen Dachterrassen des Restaurant Hisar bieten eine

phantastische Aussicht auf den kleinen Hafen.

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Atatürk CaddesiAn der palmengesäumten Allee Atatürk Caddesi liegt das Hadrianstor, das einzig erhaltene Eingangstor zur antiken Stadt von Antalya und zum Hafen.

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Hadrianus Kapisi(Hadrians Tor)

Das Tor wurde zu Ehren des Besuchs von Hadrian im Jahre

130 errichtet. Auf 4 Sockeln erbaut, mit 3 Torbögen und mit

Ornamenten geschmückten Pfeilern, kann man auf bei-den Seiten keine Front aus-machen. Insgesamt hat das

Objekt weniger den Charakter eines Stadttores als vielmehr

den eines römischen Triumphbogens. Die beiden

Türme links und rechts des Baus sind verschieden,

der linke ist aus römischer Zeit, der rechte wurde unter

Sultan Alaaddin Keykubat I. (1219- 1238) erbaut. Das Tor

wurde 1959 restauriert.

Uhrturm . Yivli-Minare-Moschee & MinarettAntalyas Wahrzeichen ist das im Stadtzentrum befindliche Minarett der Yivli-Minare-Moschee, das im 13. Jahr-hundert unter dem seldschukischen Sultan Kai Kobad I. erbaut wurde. Die Moschee besitzt sechs Kuppeln, die auf von 12 Säulen getragenen Bogen ruhen. Bei Säulen und Kapitellen handelt es sich um römische Spolien.

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Atatürk DenkmalDas Denkmal auf dem Platz Cumhuriyet Meydani, oberhalb des Parks Atatürk Kultur Parki zeigt Kemal Atatürk hoch zu Ross mit wehendem Umhang, der von 2 Kämpfern flankiert wird. Es ist bis zur Spitze hin sechs Meter hoch und wurde aus 12 Tonnen Bronze hergestellt. Das Denkmal soll eine Siegestrophäe darstellen und den gewonnenen Kampf nach der vorausgegangenen Revolution am 19. Mai 1919 symbolisieren. 1961 wählte man Hüseyin Gezer als Erbauer des Denkmals aus, das 1964 fertig gestellt wurde.

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König Attalos II.Laut der altertümlichen Überlieferung wurde die

Stadt Antalya von dem König Bergamy Attalos dem Zweiten

158 v. Chr. gebaut, der befohlen hatte das Paradies

auf der Erde zu finden. Die Wanderer sind um die ganze

Welt herumgegangen und haben Attalos den schönsten

Ort an der Küste des Mittelmeeres gezeigt:

Attaleia - das heutige Antalya.

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StadtmauerIn noch erhaltenen Resten

der alten Stadtmauer haben sich Andenkenläden

eingerichtet.

Korkut CamiIm 6. Jahrhundert wurde auf den Überresten eines Tempels aus dem 2. Jhr. eine Kirche erbaut. Im 7. Jh. zerstört, wurde sie im 9. Jhr. wieder aufgebaut. Im Jahr 1361, als Antalya an den zypriotischen König Peter I. fiel, wurde die Moschee zu einer Kirche. Unter Prinz Korkut (1470-1509) wieder als Moschee genutzt, zerstörte sie 1896 ein Feuer.

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Hotel Alp PasaDas Hauptgebäude des Hotels besteht aus authentischen „Konak“-Häusern, die aus der Mitte des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts stammen.

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Hotel Alp Pasa -InnenhofDie Gebäude sind vollständig renoviert worden, wobei die ursprünglichen Details erhalten blieben. Die Häuser sind noch genau so eingeteilt wie vor ungefähr 160 Jahren.

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Hotel Alp Pasa - InnenhofUnter vielen Schichten Farbe, Zement und Gips, kamen unter anderem Mosaikdecken, antike Schränke, ein bearbeiteter Schorn-stein und ein Kieselmosaik mit einem Brunnen zum Vorschein.

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Enge GassenEs gibt Andenkenläden, Klamottengeschäfte und Pensionen in den Gassen der Altstadt ohne ein. In der Urlaubszeit drängeln sich die Touristen in einer ewigen Schlange bis hinunter zum Hafen.

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LebenswertHier arbeiten die Handwerker, wie schon vor ewigen Zeiten, auf der Straße vor ihren Häusern,

trinken Tee (Cay) und halten ein Schwätzchen.

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tor zum HafenEin Torbogen öffnet den

Weg hinunter zum Hafen.

Schmale GassenDie Häuser berühren sich fast.

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Arbeit im FreienAuch die Strasse kann als

Arbeitsplatz herhalten.�9

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HinterhofidylleEine Vielzahl von Andenken, von Modeschmuck bis hin zu Teppichen, werden angeboten.

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Einer von vielen ITypischer Klamottenladen, der von Kopf bis Fuss komplett ein-kleidet - und das preiswert.Im Vordergrund mit den Kopf-tüchern, die letzten Piraten von Antalya.

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Einer von vielen II Schuhputzer, Souvenirhänd-lerund Touristenfänger sind allgegenwärtig, lassen sich aber meist schnell von der

Aussichtslosigkeit eines allzu penetranten Auftretens überzeugen. Nur selten ist es

nötig ein böses Gesicht aufzusetzen, ein direkter Blick in die Augen und ein bis drei klare Neins, Nos und hayirs,

reichen im Allgemeinen.

Geschäftsmann Stolz werden Teppiche angeboten.

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Geschäftsidee Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Gegen kleines

Geld können sich die Urlauber wiegen lassen.

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Ruinen Viele alte Häuser sind noch nicht renoviert. Ein morbider Charme

liegt über Teilen der Altstadt.

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Güle güle(Auf Wiedersehen)

Vielleicht sieht man sich mal in der Türkei, vielleicht in

Antalya, vielleicht aber auch in Kaleiçi.

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Joachim Gliem arbeitet als Journalist, Autor, Fotograf und Fotokünstler (digitale Bildverfremdung). Mit diesem Buch zeigt er Antalya von einer anderen Seite: Kaleiçi - die historische Altstadt.