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ImpressumEXTRA Garten erleben

Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, ZülpicherStraße 10, 40196 Düsseldorf. Geschäftsführer: Dr. Karl HansArnold, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Johannes Werle,Tom Bender (verantwortl. Anzeigen), Stephan MarzenDruck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH,Zülpicher Straße 10, 40196 DüsseldorfAnzeigen: Michael Kowalle Kontakt: Anke Rennings02821 59838, E-Mail: anke.rennings@rheinische-post.deRedaktion: Rheinland Presse Service GmbH,Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf,José Macias (verantwortlich), Antonia Kasparek,Isabelle De Bortoli, Jörg MehlKontakt: Telefon 0211 528018-0,E-Mail: redaktion@rheinland-presse.deTitelfoto: Fotolia/Iakov Filimonov

Inhalt

Die Gartentrends 2017........................................4-5Die Farbexplosion im Frühjahr............................6Kickstart in die Gartensaison..............................7Smart Gardening....................................................8Die Staude des Jahres........................................10Das Leben ist bunt – mit Blumen und Pflanzen......11Kräuter heilen Pflanzen......................................12Pflanzen für dunkle Ecken...................................13Immergrüne Allzweckwaffe Efeu...................14-15Die Wunderschönen ohne Dornen.......................16Willkommen im Familiengarten......................18-19Im Garten ein Saunaparadies anlegen..........20-21Frühjahrskur fürs zweite Wohnzimmer..........22-23Typgerecht geplant .....................................24-25Mein Haus – mein Baum...............................26-27Piept es bei Dir?...........................................28-29So will ich schwimmen!...................................30-31Sechs Tipps gegen Schnecken.......................32-33Comeback: Der Bogenhanf ist wieder beliebt......34Die europäische Alternative zu Tropenholz........35Der Schmuck von Venus und Aphrodite..............36Schnittblumen gut pflegen................................37Einen Färbergarten anlegen...............................38

Nach den grauen Wintertagen freuen wir uns, wenn die Frühblüher – wie Krokusse – den Garten in viele bunte Farben eintauchen. Foto: dpa

Was gibt’s Neuesrund um den Garten?Welcher Gartentyp sind Sie? Dem Thema gehen wir auf den Seiten 24 und 25 nach. Denn in Bezugauf den Garten wird es in der heutigen Zeit zunehmend schwieriger, den Trend schlechthin aus-zumachen. Gefragt ist, was zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Gartenbesit-zers passt. Und mit den sich über die Jahre ändernden Ansprüchen entwickelt sich auch der Gar-ten stetig weiter. Der eigene Garten ist aber auch heute noch ein Ort, um die Hektik des Alltagshinter sich zu lassen, sich dem Rhythmus der Natur anzuvertrauen und in schöner Umgebung zuentspannen. Die Menschen erwarten vom Garten viel, auch wenn sie immer weniger Zeit undauch Wissen dafür mitbringen. Ein Trend geht daher zu pflegeleichten Gärten – gewünscht sindam liebsten fertige Gärten – bei dem die Hecke schon am ersten Tage dicht und der Baum groß ist.

Für viele ist der Garten aber auch eine soziale Bühne. 2017 entwickelt er sich weiter zumGanzjahres-Erlebnis-Raum und wird entsprechend ausgestattet. Das betrifft besonders das The-ma Essen: Bei der Zubereitung unter freiem Himmel werden – neben immer größeren und aus-gereifteren Grills – hochwertige Outdoor-Küchen beliebter. Dabei wird draußen nicht nur ge-grillt, sondern in perfekt eingerichteten und auf die individuellen Bedürfnisse des Gartenbesit-zers ausgerichteten Außenküchen, verlagert sich das Leben in allen Jahreszeiten nach draußen,so dass der Garten zum Treffpunkt von Familie und Freunden wird. Man wandelt durch den Gar-ten und erfreut sich an Farben und Formen der Gehölze, Blütendüften und Wasserspielen. DieGärten werden heute oftmals ebenso aufwändig gestaltet wie die Innenarchitektur eines Hauses.Auch eine Gartensauna mit Außendusche, besondere Lichtinstallationen oder Kunstobjekte sindkeine Seltenheit mehr.

Auch die fortschreitende Digitalisierung unseres Alltags hat längst den Garten erreicht. Mäh-roboter übernehmen autonom den Rasenschnitt, eine automatische Bewässerung versorgt diePflanzen optimal und spart dabei auch noch Wasser, weil sie bedarfsgerecht und zu den richtigenZeiten eingesetzt wird.

Wie auch immer Sie Ihren Garten nutzen und gestalten –einen schönen Start in die Freiluftsaison wünscht Antonia Kasparek

Eine Küche im Garten: der Traum für Outdoor-Fans. Bei diesem Modell wurde eine Küchenzeile mitSpüle, Arbeitsfläche und Stauraum für Teller und Brennholz eingepasst. Foto: freiluftküche/Tom Bendix

Die Gartentrends 2017

VON CHRISTIANESTOLTENHOFF

Wenn die ersten war-men Sonnenstrah-len den nahenden

Frühling ankündigen, ist eswieder so weit: Alle wollen inden Garten, ihm mit Spaten,Schere und Rechen endgültigden Winter austreiben, demersten Grün beim Sprießenzusehen, säen, umgraben,pflanzen. Aber auch sitzen,entspannen, um- und neuge-stalten. Und wie jedes Jahr umdiese Zeit taucht die Frage auf:Was gibt’s Neues rund umsThema Garten? Britta Cox,Mitglied der Gärtner von Edenaus Viersen, ist dieser Frageauf den Grund gegangen.

„Zurück zur Natur“ heißt derLangzeittrend, der weiterKreise zieht. Ob am Zeitschrif-tenregal oder bei Lebensmit-teln: Immer mehr Menscheninteressieren sich für Themenrund ums Landleben. EineEntwicklung, die auch vor derGartengestaltung nicht halt-macht. „Während in den letz-ten Jahren der Fokus auf ar-chitektonischen und designo-rientierten Gestaltungsele-menten lag, setzt sich in die-sem Jahr der naturhafte Gar-ten mehr und mehr durch“,sagt Britta Cox. Die Gartenge-

Vom Nutzgarten bis zum Outdoor-Wohnzimmer: Neben neuen und Langzeittrends ist heutzutagevor allem gefragt, was zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Gartenbesitzers passt.

stalterin aus Viersen ist Mit-glied der Gärtner von Eden, ei-nes genossenschaftlichen Zu-sammenschlusses von Gar-tengestaltern, die sich auf Pla-nung, Anlage und Pflege an-spruchsvoller Privatgärtenspezialisiert haben.

Die aktuelle Hinwendungzu mehr Natürlichkeit heißt,dass statt akkurat gestutzterFormgehölze individuelle undurwüchsige Formen gefragtsind. „So wird beispielsweiseder alte Obstbaum mit cha-raktervollem Stamm ausOmas Zeit zum gestalteri-schen Mittelpunkt des Gar-tens“, erklärt Britta Cox.

Farbenspiele Zarte Pastelltö-ne wie Lila und Rosa sind ge-fragter denn je. Während inden letzten Jahren immergrü-ne Gewächse auf dem Vor-marsch waren, halten üppigblühende Zier- aber auchNutzpflanzen wie Katzenmin-ze, verschiedene Salbeiartenoder Zierlauch Einzug in denGarten. Doch es gibt auch Far-ben, die auf der Beliebtheits-skala vieler Gartenbesitzerweit unten rangieren.

„Die Farbe Gelb wird inletzter Zeit auffällig wenignachgefragt“, bemerkt dasMitglied der Gärtner vonEden. „Außer im Frühling,dort sind zum Beispiel Narzis-

sen ein gern gesehener Gast invielen Gärten.“

Natürlich nützlich Einenganz besonders großen Reizübt auch weiterhin der eigeneNutzgarten aus – ein Trend,den Britta Cox schon seit eini-ger Zeit beobachtet. In immermehr Ziergärten wird mög-lichst harmonisch ein kleinerNutzgarten integriert, der mitRadieschen, Rotkohl und Co.bestückt ist. MediterraneKräuter in Terrassennähe sindjederzeit griffbereit, verbrei-ten einen wunderbaren Duftund verfeinern Küchenkrea-

Zarte Pastelltöne wie Lila und Rosa sind gefragt. Verschiedene Salbeiarten oder Zierlauch halten Einzug in den Garten. Fotos (4): Gärtner von Eden

tionen. Die Freude, Früchtebeim Wachsen und Reifen zubeobachten, steht dabei imMittelpunkt. Und Familienmit Kindern zeigen ihremNachwuchs ganz nebenbei,dass ein Salatkopf in der Erdeund nicht im Supermarktregalwächst. Mangold, Tagetesund Borretsch in Kübeln undKästen machen auf Balkonoder Terrasse Lust auf Selbst-geerntetes. Mit ihrer Blattfär-bung oder essbaren Blütensind sie nicht nur dekorativund damit ein echter Hingu-cker sondern auch schmack-haft.

Viel Auswahl Der Trend vongroßformatigen Beton- undNatursteinplatten für Terras-sen, Treppen und Wege istnach wie vor ungebrochen.„Große Platten sorgen im Gar-ten für Ruhe und Großzügig-keit“, betont Britta Cox. Dochbei der Materialauswahl er-kennt der Gärtner von Edeneine Trendwende. Was bisherim Innenbereich seinen fes-ten Platz hatte, findet jetztauch im Garten Einzug: kera-mische Platten. „Keramikplat-ten sind farbecht, dabei kratz-fester, unempfindlicher gegenSchmutz sowie widerstands-fähiger gegen äußere Einflüs-se als Natursteine oder Beton-platten“, sagt Britta Cox. „Au-

Der Trend von großformatigen Beton- und Natursteinplatten fürTerrassen, Treppen und Wege ist nach wie vor ungebrochen.

InfoDie Gärtner von Edensind ein genossenschaft-licher Zusammenschlussvon rund 50 Gartenge-staltern in Deutschland,Österreich und derSchweiz. Sie stehen fürhochwertige Planungund Umsetzung im Be-reich der Neu- und Um-gestaltung von Privat-gärten sowie für kompe-tente und nachhaltigeBetreuung und Pflege.

Freunden wird“, weiß dasMitglied der Gärtner vonEden. „Hier kann man in ge-selliger Runde das gemeinsa-me Essen an der frischen Luftzubereiten und bis in die spä-ten Abendstunden gemütlichzusammensitzen.“

Individuelles Gartenglück„In Bezug auf den Garten wirdes in der heutigen Zeit zuneh-mend schwieriger, den Trendschlechthin auszumachen“,bringt Britta Cox es auf denPunkt. Denn gefragt ist, waszu den individuellen Wün-schen und Bedürfnissen desGartenbesitzers passt. Undmit den sich über die Jahre än-dernden Ansprüchen entwi-ckelt sich auch der Garten ste-tig weiter. Denn: So einzigar-tig wie die Persönlichkeit sollauch der Garten sein. Unddiese Tatsache passt auchzum letzten Trend, den AnneGottfried seit einiger Zeit be-obachtet. „Immer mehr Gar-tenbesitzer lassen zu einemspeziellen Anlass wie zum Bei-spiel Geburt oder Hochzeits-tag einen Baum pflanzen“, er-klärt die Gartengestalterin.„Damit hat man eine lebendeErinnerung an einen ganz be-sonderen Moment in seinemeigenen Garten.“

ßerdem sind sie sehr leichtund kommen mit einer gerin-geren Aufbauhöhe aus.“ Auchdas Thema Holz spielt bei derMaterialauswahl in diesemJahr eine große Rolle. Ob ge-wachst oder thermobehan-delt, Douglasie oder Lärche:Hölzer mit glatten Oberflä-chen erobern 2017 das grüneWohnzimmer. Doch egal fürwelches Material man sich beider Gartengestaltung auchentscheidet: Nur eine fachge-rechte Verlegung vom Profigarantiert handwerklich ein-wandfreie Ergebnisse, an de-nen man sich langfristig er-freuen kann.

Draußen zu Hause 2017 ent-wickelt der Garten sich weiterzum Ganzjahres-Erlebnis-Raum und wird entsprechendausgestattet. Das betrifft be-sonders das Thema Essen: Beider Zubereitung unter freiemHimmel werden – neben im-mer größeren und ausgereif-teren Grills – hochwertigeOutdoorküchen beliebter.„Mit individuellen, auf die Be-dürfnisse des Gartenbesitzersausgerichteten Außenküchenverlagert sich das Leben in al-len Jahreszeiten nach drau-ßen, so dass der Garten zumTreffpunkt von Familie und

Der Garten wird immer mehr zum Ganzjahres-Erlebnis-Raum und dementsprechend ausgestattet.Weitere Infos im Internet unter www.terra-baut-gaerten.de.

Die Farbexplosionim Frühjahr

VON DOROTHÉE WAECHTER

Einst dachte man, Teekönne aus der Kameliegewonnen werden.

Doch die aus Asien importier-te Pflanze sieht dem Tee-strauch nur sehr ähnlich.Doch die Kamelie blieb nichtohne Verwendung in Europa:Ihre hübschen Blüten zierenheute viele Gärten.

Die großen weißen, rosa-farbenen oder roten Blütensind in den ersten Monatendes Jahres eine Attraktion imGarten: Kamelien sind als im-mergrüne Ziersträucher imGarten sehr beliebt. Ur-sprünglich waren es abernicht die großblumigenSchönheiten der Kamelien,die im Mittelpunkt des Inte-resses standen, sondern diekleinblütige Art Camellia si-nensis. Sie sollte in Europa alsTeepflanze genutzt werden –doch was da aus Asien impor-tiert wurde, war im europäi-schen Klima für den Teean-bau ungeeignet. Also bekamdie Kamelie als Zierpflanzeeine Chance.

„Schon in der zweitenHälfte des 18. Jahrhundertssind die ursprünglich aus Ost-asien stammenden Kameliennach Deutschland gelangt“,sagt Helga Urban, Fachbuch-autorin aus Frankfurt. „Dabeisind diese Pflanzen aus-nahmsweise nicht über Eng-land aus Asien zu uns gekom-men“, ergänzt Hartmut Eisen,Vorsitzender der DeutschenKamelien-Gesellschaft in Aa-chen. „Die Portugiesen warendamals eine der führendenSeefahrernationen, die dieKamelien aus China einge-führt haben.“

„In der Natur kommen Ka-melien in Höhen über 1000Meter vor“, erklärt Urban. DieHöhe ist gut für die Pflanzen:Denn der Schnee ist einSchutz vor Kälte, später sorgtdie Schmelze für eine hoheLuftfeuchtigkeit. Der Unter-grund, auf dem Kamelienwachsen, ist felsig, wobei dieWurzeln in den Felsspalten

Die Kamelie mitihren weißen,rosa odertiefroten Blütengehört zu denersten Attraktio-nen des Jahres.

Halt finden. „Für eine guteWinterhärte spielt der Stand-ort im Garten eine bedeuten-de Rolle“, erläutert Eisen. Errät, die Pflanzen vor Ostwindzu schützen und auf Morgen-sonne zu verzichten. Außer-dem brauchen die Kamelienim Winter, solange der Bodengefroren ist, einen Schutz vorkräftiger Sonneneinstrahlung.Anderenfalls verdunste überdie in der Sonne stehendenBlätter viel Wasser, das ausdem gefrorenen Boden nichtnachgeliefert werden kann.Die Pflanzen vertrocknen.

„Ein guter Winterschutzbesteht aus einer lockerenLaubschicht auf den Wurzeln,so dass das Durchfrieren desWurzelballens verhindertwird“, rät Eisen. Die Büschewerden zudem mit luftdurch-lässigem, schattierendem Ma-terial wie Vlies oder Betttü-chern umhüllt. „Ideal ist einPlatz, der durch Hecken oderden lichten Schatten von gro-ßen Bäumen geschützt ist,weil so extreme Bedingungenvermieden werden können“,sagt Helga Urban.

Zudem empfiehlt sie,nicht nur Laub unter den Bü-schen auszubreiten, sondernauch Tannennadeln unterzu-arbeiten, um den pH-Wert zusenken. Denn der ideale Bo-den für Kamelien sei locker,humos und habe einen leichtsauren ph-Wert, sagt Urban.

Staunässe vertragen Kameliennicht. „Meine Erfahrung hatgezeigt, dass Kamelien es mö-gen, wenn die oberen Wurzelnsichtbar sind.“ Daher rät sie,die Kamelie nicht zu tief zupflanzen, sondern drei bisfünf Zentimeter höher in dieErde zu setzen, als sie zuvorim Topf gestanden haben.„Kamelien brauchen keinenDünger, wenn sie ausge-pflanzt sind“, erläutert Urban.Wer dennoch die Pflanzen mitNährstoffen versorgen möch-te, sollte sich auf die erste Jah-reshälfte beschränken.

Neben den richtigenStandortbedingungen spieltdie Sortenwahl eine Rolle,wenn es um die Frage derWinterhärte geht. Unter denZüchtungen, die in Deutsch-land erhältlich sind, habe Ca-mellia japonica die größte Be-deutung. „Eine Gruppe diesich als besonders winterharterwiesen hat, sind die soge-nannten Higo-Kamelien“,sagt Urban. Typisch für dieHigos ist eine ungefüllte Blütemit einem Büschel gelberStaubgefäße. Außerdem duf-ten die Blüten zart. Urban rätzu älteren Sorten, die sich be-reits in strengen Wintern be-währt haben, wie „AdolpheAudusson“, „Hagoromo“ und„Nobilissima“.

www.kamelien-online.de

Frühjahrsschönheiten: Die großen Blüten der Kamelie blühen inleuchtenden Farben. Foto: dpa

Lehmann. Zwei Wochen dau-ert eine Keimprobe, bei Dillund Petersilie sind es drei bisvier Wochen. „Je schneller einSamen keimt und sich dieKeimpflanze entwickelt,umso vitaler ist das Saatgutund später auch die einzelnePflanze“, meint Lehmann.Geht am Ende weniger als dieHälfte des Saatgutes auf, ist esratsam, neues zu kaufen unddas alte als Vogelfutter zu ver-wenden. „Wenn das Saatgutaber für den Gartenliebhabereinen besonderen Wert be-sitzt, er es geschenkt bekom-men hat oder es sich um einealte Sorte handelt, kann manes natürlich noch aussäen“,sagt Brunken. „Gesundheitli-che Bedenken gibt es nicht.“

In der Regel können Früh-gemüse und Sommerblumenzwar ab Ende Februar imHaus angezogen werden.Doch nicht immer tut man ih-nen damit einen Gefallen.„Anfang bis Mitte April ist fürdie Anzucht im Haus früh ge-nug“, sagt Clemen.

nen hellen, warmen Ort. Alsideal gilt eine Raumtempera-tur von 21 bis 23 Grad – ausge-nommen für Pflück- undKopfsalate. Hier sollte dieTemperatur nicht über 16Grad liegen. Bei einem Stand-ort direkt über der Heizung istregelmäßiges Nachfeuchtennötig.

„Das Papier sollte nichtaustrocknen, sondern immergleichmäßig feucht sein“, sagt

Kickstart in die GartensaisonVON MELANIE ÖHLENBACH

Wenn die ersten Son-nenstrahlen den kal-ten Boden erwär-

men, geht es los: Die erstenSamen dürfen in die Erde. Al-lerdings noch im Topf auf derFensterbank. Neues Saatgutist dafür nicht immer notwen-dig. „Die meisten Samen sindin der Regel mehrere Jahrekeimfähig, wenn sie trockenund luftdicht in einemSchraubglas gelagert werdenund keinen extremen Tempe-raturschwankungen ausge-setzt sind“, sagt Cornelia Leh-mann vom Verein zur Erhal-tung und Rekultivierung vonNutzpflanzen in Branden-burg.

Seine besten Erfahrungenhat Hartmut Clemen mit To-maten gemacht: „Die Samenkeimen auch noch nach fünfJahren“, sagt der Landesfach-berater der GartenfreundeBremen. Vier bis fünf Jahrehält Saatgut von Gurke, Man-gold, Kürbis, Zucchini, Ret-

Es geht los! Bald können die ersten Samen für Gemüse, Kräuter und Blumen gesät werden.tich, Radieschen, Roter Beete,Spinat und diversen Kohlar-ten. Pastinaken aber sollteman jedes Jahr frisch kaufen.Schwarzwurzeln, Erbsen,Bohnen, Porree, Dill, Schnitt-lauch und Petersilie gelten fürein bis zwei Jahre lang alsbrauchbar. Für den Handelschreibt die Saatgutverord-nung eine Keimfähigkeitsquo-te vor. Aber auch im Hobby-bereich lohnt es sich, eineKeimprobe zu machen – ins-besondere bei Salaten undHackfrüchten wie Möhren,Roter Beete, Schwarzwurzelnund Pastinaken, die direkt imGarten ausgesät werden.

„Bevor man erkennt, dassman nachsäen oder sogarneues Saatgut kaufen muss,können Tage ins Land gehen.Diese Zeit kann man oft nichtwieder einholen“, erklärt Eri-ka Brunken, Leiterin der Nie-dersächsischen Gartenakade-mie. Für eine Keimprobe legtman eine flache Schale, einenTeller oder einen Plastikbe-hälter mit Küchenkrepp, Pa-

piertaschentuch oder Kaffee-filter aus, feuchtet die Lagengut an und legt zehn Samendarauf aus. „Die Samen soll-ten sich nicht berühren, damitsie sich nicht gegenseitig be-einflussen und genügendPlatz haben, um Keimlinge zubilden“, erläutert Lehmann.

Dann die Schale mitFrischhaltefolie überspannen,damit die Feuchtigkeit nichtverdampft. Sie kommt an ei-

Nach der Keimung kommen die Pflänzchen wie diese Tomate erstmal in ein eigenes Gefäß. Man spricht vom Vereinzeln. Foto: dpa

Smart GardeningDer eigene Garten ist

auch heute noch einPlatz, um die Hektik

des Alltags hinter sich zu las-sen, sich dem Rhythmus derNatur anzuvertrauen und inschöner Umgebung zu ent-spannen. Die Menschen er-warten vom Garten viel, auchwenn sie immer weniger eige-ne Erfahrung und Wissen zuPflanzen mitbringen. DieHamburger Landschaftsar-chitektin Friederike von Eh-ren stellt fest, dass insbeson-dere in Städten die Nachfragenach gestalteten Gärtenwächst: „Ein häufig geäußer-ter Wunsch ist der nach einemfertigen Garten – die Heckesoll gleich im ersten Jahr dichtsein, der Hausbaum wird alsgroßes Exemplar gepflanzt,Bodendeckerflächen sollenvon Anfang an dicht geschlos-sen sein, Obstbäume mög-lichst im ersten Jahr Früchtetragen.“

Für viele ist der Gartenauch eine soziale Bühne. Manlädt zum Gartenfest ein, dabeiwird draußen nicht mehr nurgegrillt, sondern in perfekteingerichteten Outdoor-Kü-chen gekocht. Man wandeltdurch den Garten und erfreutsich gemeinsam an Farbenund Formen der Gehölze, Blü-tendüften und Wasserspielen.Die Gärten werden heute oft-mals ebenso aufwändig ge-staltet wie die Innenarchitek-tur eines Hauses. Auch eineGartensauna mit Draußendu-sche, besondere Lichtinstalla-tionen oder Kunstobjekte sind

Gärtnern leicht gemacht: Mit professioneller Planung, den richtigen Pflanzen und hilfreicher Technik.„Überwachung“ der Kunden-gärten sicherstellen. Entspre-chende Server evaluieren dieDaten aus verschiedenen Gär-ten und bei Abweichungenkann schnell reagiert werden.Die technischen Helfer wer-den auch gerne von älterenGartenbesitzern in Anspruchgenommen, die so ihre Flä-chen ums Haus mit wenigerkörperlichem Einsatz „inSchuss halten“ können. Einangenehmer Nebeneffekt istaußerdem, dass die neuen Ge-räte alle akkubetrieben sindund somit weder durch Lärmnoch durch Abgase stören.

Friederike von Ehren resü-miert: „Das Smart-Gardeningist die logische und konse-quente Weiterentwicklungvon Hilfsmitteln und Gerätenfür die heutige Zeit. Sie verän-dern jedoch weder die Gar-tenkultur, noch schränken siedie Gestaltungsmöglichkeitenein.“ Forster ergänzt: „Tech-nik ist wichtig, insbesondereda, wo sie Arbeiten erleichtert.Aber das wesentlichste Ele-ment, das Gärten erst zu Gär-ten macht, sind und bleibenPflanzen. Die richtigen Gehöl-ze, Stauden und Gräser auszu-wählen, die für den jeweiligenStandort passen und denWünschen der Gartenbesitzerentsprechen, ist für unsereBranche die vornehmste Auf-gabe. Wunderbar, wenn danntechnische Hilfsmittel dazubeitragen, dass sich der Gar-ten gut entwickelt und die Be-sitzer daran lange Zeit Freudehaben.“ BGL

keine Seltenheit mehr. Tho-mas Heumann, Landschafts-gärtner mit eigenem Pla-nungsbüro, erklärt diese Tat-sache damit, dass die Vielfaltder Möglichkeiten heute grö-ßer ist denn je: „Wir verarbei-ten je nach Wunsch Bodenbe-läge aus Holz, Natur- oder Be-tonstein und auch verschiede-ne Kunststoffe; dabei variie-ren Farben und Formen undfügen sich harmonisch zurBepflanzung.“

Hilfreiche Technik fürsmarte GärtenDie fortschreitende Digitali-sierung unseres Alltags hatlängst auch den Garten er-reicht. Mähroboter überneh-men autonom den Rasen-schnitt, eine automatische

Bewässerung versorgt diePflanzen optimal und spartdabei auch noch Wasser, weilsie bedarfsgerecht und zu denrichtigen Zeiten eingesetztwird. Heribert Wettels, Spre-cher von Husqvarna Deutsch-land, erläutert: „Die Men-schen haben mehr Freizeit alsfrüher, aber auch mehr Mög-lichkeiten und Angebote, ihreZeit zu verbringen. Viele Gar-tenarbeiten, die sich regelmä-ßig wiederholen, werden in-zwischen automatisiert. Da-bei ersetzt die Technik nichtdas gärtnerische Wissen –nach wie vor braucht es pro-fessionelle Begleitung, zumBeispiel bei der Installation,Überwachung und Pflege derAnlage.“ Begriffe wie „Smartgardening“ oder „Traumgar-

ten 4.0“ machen neugierigund interessieren nicht nurtechnikaffine Menschen.

August Forster, Präsidentdes Bundesverband Garten-,Landschafts- und Sportplatz-bau (BGL) unterscheidet zweiTypen von Gartenbesitzern:„Nach wie vor gibt es diejeni-gen, für die Gartenarbeit einewillkommene Abwechslungist und die es genießen, sichdabei im Wortsinn zu erden.Viele jedoch wollen sich heuteim Garten in erster Linie erho-len und legen Wert auf eineentsprechende technischeAusstattung und zuverlässigeServices vom Landschafts-gärtner.“

Viele Betriebe haben spe-zielle digitale Angebote entwi-ckelt, die eine komplette

Eine Ganzjahres-Outdoor-Oase: Gärten werden heute oftmals ebenso aufwändig gestaltet wie dieInnenarchitektur eines Hauses. Foto: BGL

bei man das nicht wörtlichnehmen darf. Ihr Grün färbtsich Rot ein, was teils bis zurBlüte erhalten bleiben kann.Erst danach, ab Mai, werdendie alten Blätter braun. DerHobbygärtner sollte diesedann herausziehen, damit dienachwachsenden grünenBlätter gut zur Geltung kom-men. Allerdings fehlt denStauden hierzulande oft dieschützende Schneedecke. Da-her sollte man sehr früh blü-hende Bergeniensorten ambesten nur an geschützte Stel-len im Garten setzen. Oder aufspäter blühende Variantensetzen: Die Pink Dragonflybeispielsweise erblüht erst abApril.

Teamfähig: Bergenien kön-nen nicht nur Solisten sein, siewirken auch in Kombinatio-nen gut. Eingesetzt werdenBergenien zum Beispiel gerneals Kontrast zu zarten Gräsernund filigranen Stauden wieder Sterndolde. Aber sie las-sen sich auch gut kombinie-ren mit den Wolfsmilcharten,dem Storchschnabel und As-tern.

Pflegeleicht: Arbeiten wie dasTeilen der Horste oder einRückschnitt sind bei den Ber-genien nur alle paar Jahre nö-tig. Wer regelmäßig Düngergibt, regt Wachstum und Blütean. rps

Treu: Viele Stauden ver-schwinden den Winter überim Boden. Die meisten Artender Bergenien bleiben sicht-bar und sind wintergrün – wo-

Die Staude des Jahres

Die Bergenie gilt alsklassische Schatten-pflanze – dabei

stimmt das gar nicht. Ledig-lich die Kaschmir-Bergenie(Bergenia ciliata) fühle sich imtiefen Schatten wirklich wohl.Die anderen Bergenien kom-men im lichten Schatten zwarzurecht, prachtvoller werdensie aber, je sonniger ihr Stand-ort ist. Drauf weist der Bunddeutscher Staudengärtner inBonn hin. Er hat die GattungBergenia zur Staude des Jah-res 2017 ernannt und erläu-tert, was der Hobbygärtnervon dieser Pflanze erwartendarf. Eine Kontaktanzeige:

Unkompliziert: Die Staudengelten als robust. Sie habenfeste Blätter und fleischigeBlütenstängel und stammenaus Gebirgsregionen in Ost-asien. Das bedeutet, die meis-ten Arten wachsen sogar aufKies- und Geröllflächen miteinigermaßen frischer, nähr-stoffreicher Erde. Aber dieBergenien können auch anTeichen gedeihen, wenn auchaußerhalb der Sumpfzone.Denn es sollte sich keine Näs-se an den Wurzeln stauen.

Attraktiv: Die glockenförmi-gen weißen, rosafarbenen,pinken oder purpurroten Blü-ten wirken besonders üppig,da sie gehäuft an einem Bü-schel sitzen. Nach der Blüte

Hobbygärtner sucht treue Partnerin, die sich zwar in seine Beete integriert, aber auch mit einerschönen Blüte auffällt? Sie sollte treu, sozial und unkompliziert sein? Dann sollte er die Bergeniewählen. Die Staude des Jahres erblüht von März bis Mai.

wirken die Stauden als Struk-turgeber in einer Bepflan-zung. Beliebt seien sie beson-ders zur Einfassung der Beete,da sie die Ränder kaschieren,

aber keine Stolperfalle sind.Allerdings: Manche Sortenwie Herbstblüte und Doppel-gänger erblühen ab Spätsom-mer sogar ein zweites Mal.

Viele Blüten sitzen bei der Bergenie zusammen an einem Büschel. Foto: dpa/Warnecke

Die InitiativeEs gibt 1000 gute Gründe,seine Lieben oder sichselbst mit Blumen undPflanzen eineFreude zu bereiten. Des-halb hat die Erzeugerge-nossenschaft Landgarddie Initiative „Blumen –1000 gute Gründe“ ge-gründet. Sie möchte beiden Menschen das Inte-resse an Blumen undPflanzen wecken und un-terstützen.

Das Leben ist bunt – mitBlumen und Pflanzen

Im Frühjahr wachsen, blühenund duften sie wieder: un-zählige Blumen und Pflan-

zen, die unser Leben draußenund drinnen bereichern. Sovielfältig wie ihr Artenreichtumsind auch die Anlässe, sich fürBlumen und Pflanzen zu be-geistern: vom modernen Do-it-yourself-Arrangement bis zumBlütenkranz fürs Festival, vonder sommerlichen Tischdekobis zu frischen Grillkräuternvom Balkon.

Um zu zeigen, wie man die-se Vielfalt spannend und über-raschend inszenieren kann, hatdie ErzeugergenossenschaftLandgard die Initiative „Blu-men – 1000 gute Gründe“ insLeben gerufen. Seit dem Valen-tinstag 2015 präsentiert siesich auf einer Website und di-

versen Social-Media-Kanälen.Die Macher sind dabei ganzschön ideenreich, hier ist allesdabei, was man heute in sozia-len Netzwerken erwartenkann: von kreativen Blogger-Kooperationen und -Eventsüber YouTuber-Blumendeko-Ideen zum Selbermachen bis zuwitzigen und manchmal auchprovokanten Videoclips bei Fa-cebook und YouTube.

Mit Erfolg: Fast 80.000 Fa-cebook-Fans der Initiative las-sen sich immer wieder gerneinspirieren. Aber nicht nur imNetz ist die Initiative präsent:Originelle Radiospots, aktivie-rende Werbematerialien fürden Fachhandel und starkeLkw-Designs im „1000 guteGründe“-Look erreichen dieMenschen ebenso wie Erzeu-

Die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“begeistert mit kreativen Ideen.

ger und Handel. Gerade diemarkigen Sprüche auf denLastwagen sind im Straßenbildkaum zu übersehen.

So gewinnt die Initiativeimmer mehr Fans für eine derschönsten Sachen, die es gibt:

die Welt der Blumen und Pflan-zen. In Zukunft wollen die Ma-cher auch weiterhin unkonven-tionelle Wege beschreiten: mitneuen Kooperationen, unge-wöhnlichen Aktionen und krea-tiven Anlässen für Blumen und

Pflanzen. Man darf gespanntsein.

Weitere Infos zur Initiative:www.1000gutegruende.deund auf Facebook www.face-book.com/1000gutegruende

Schöne Ideen zu Ostern zum Selbermachen zeigt dieIdeenwerkstatt unter www.1000gutegruende.de.

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Kräuter heilenPflanzen

VON SIMONE ANDREA MAYER

Auch Pflanzen geht esmal nicht gut. Dannhilft ihnen zumindest

in einigen Fällen genau das,was sich der Hobbygärtner beieiner Erkältung braut: ein Teeoder eine kräftige Brühe.Brauen lassen sich diese ausso mancher Garten- undWildpflanze. In Wasser gego-ren und teils ausgekocht kön-nen sie etwa vor Insekten undanderen schädlichen Organis-men schützen und die damitbehandelten Pflanzen stär-ken.

Wichtig sei, dass man dieWirkpflanzen für das Elixierkurz vor ihrer Blüte sammelt,erklärt der Bund für Umweltund Naturschutz (BUND). Siewerden zerkleinert und frischoder getrocknet mit Regen-wasser übergossen. DerBUND rät zu Gefäßen ausHolz, Steingut oder Plastik.Metall sei ungeeignet. Damitkeine Vögel darin ertrinken,sollte man einen Maschen-draht oder Ähnliches darübergeben. Vielleicht muss mandie Kräuter beschweren, umsie völlig mit Wasser zu bede-cken. Dann lässt man den Sudje nach Wirkungszweck unter-schiedlich lange ziehen:

DIE LANGZEITKURIhr uncharmanter Name istJauche, leider riecht sie auchso unangenehm, wie derName es vermuten lässt.Schließlich werden hier Pflan-zenreste über längere Zeit inWasser eingeweicht, wo sievergären. Fertig ist das Ganze,wenn die Jauche nicht mehrschäumt – etwa nach ein bisdrei Wochen. Bis dahin mussman die Masse einmal am Tagumrühren. Eine HandvollSteinmehl auf zehn Liter hilftdem BUND zufolge gegen denGeruch. Die Landwirtschafts-kammer Nordrhein-Westfa-len rät zum Beispiel zu Wer-mutjauche, um Ameisen zuvertreiben. 300 Gramm fri-sches oder 30 Gramm getrock-netes Kraut weichen für zweiWochen in zehn Liter Wasser,dann das Gebräu in den Amei-senbau gießen. Vorsicht: Auchwenn Jauche meist imVerhält-nis 1:10 mit Wasser verdünnt

wird, kann sie die Pflanzennoch verätzen. Daher emp-fiehlt der Verbraucherinfor-mationsdienst aid, damitnicht die oberirdischen Pflan-zenteile zu berühren, sondernsie nur auf dem Boden auszu-bringen.

RASCHE HILFESogenannte Kaltwasserauszü-ge kann man innerhalb einesTages ansetzen. Die Pflanzen-teile ziehen laut BUND ein-fach zwölf bis 24 Stunden langin kaltem Wasser. Eine Alter-native sind Brühen, für dieKräuter 24 Stunden lang inWasser weichen. Dann wirddie kalte Suppe noch eine hal-be Stunde lang gekocht. EinBeispiel: Eine Brühe aus denSchalen der Kartoffel soll lautBUND Blattläuse abwehren.Beliebt sind Brennnessel-Eli-xiere: Ein Kilogramm des Un-krautes auf zehn Liter kaltesWasser geben und für ein biszwei Tage einweichen lassen,rät die GartenakademieRheinland-Pfalz. Das Elixierdann gießen oder verdünntspritzen. Es stärkt die Pflan-

zen und wehrt Insekten ab.Ein Tipp gegen eine wahrePlage für den Hobbygärtner:Zur Stärkung gegen EchtenMehltau hilft laut aid ein Aus-zug aus Sachalin-Flügelknöte-rich, einer von Tomatenschützt vor dem Kohlweiß-ling.

NOTFALLKURWenn es ganz schnell gehensoll, sollte man den PflanzenKräutertee geben. Der wirdangesetzt wie üblicher Tee:Einfach die frischen Pflanzen-teile mit möglichst heißemWasser übergießen und kurzziehen lassen. Ein Beispiel:Eine schnelle Hilfe gegenBlattläuse sind für den BUNDdie Extrakte aus den Blätterndes Rhabarbers oder ausZwiebelschalen. Letztere, ge-nauso wie Knoblauch, sindlaut aid auch gut für die Wi-derstandskraft gegen Pilzeund Milben. Und zu einemGebräu aus 200 Gramm fri-schen Tomatenblättern aufzehn Litern Wasser rät derBUND bei einem Befall mitKartoffelkäfern.

Es muss nicht immer Chemie sein: Mittel gegen Insekten-befall oder zur Stärkung der Pflanzen lassen sich auch ausanderen Pflanzen herstellen. So kann etwa ein Tee ausKartoffelschalen Blattläuse abwehren.

Brennnesseln können in Wasser eingelegt zu einem Elixierwerden, das die Pflanzen stärkt und Insekten abwehrt. Foto: dpa

Exklusive Marmorböden

Vivian und Anuschka Mirosch (v.l.) managen das Niglo-Teamund bereiten auch den Tag der offenen Tür vor.

Seit über 25 Jahrenist die Firma NigloSpezialist für hoch-wertige Steinteppi-che.

aber auch für Innenräume. Imgeschlossenen Räumen be-kommt der Boden zwecks Pfle-ge einen Porenverschluss. DerBelag, den es in vielen Farb-kombinationen und unter-schiedlichen Körnergrößengibt, kann auf fast allen Unter-gründen aufgebracht werdenund ist besonders für Fußbo-denheizungen oder als Boden-belag im Außenbereich wieGärten und Parks geeignet.Marmor ist dauerhaft haltbar,pflegeleicht, allergikerfreund-lich und schalldämmend. „Er istgewissermaßen ‚unkaputtbar‘,der Verschleiß ist gleich null“,ergänzt Mirosch.

Seine beiden Töchter Vivi-an und Anuschka sind mit imGeschäft und managen dasTeam aus sechs Fachleuten,das von Düsseldorf aus agiert.Die Mitarbeiter kommen ausdem Bereich der Stuckateureoder Maler: „Die Anlernzeit hierdauert rund zwei Jahre.

Wer jetzt im Frühling sei-ne Terrasse neu gestal-ten möchte, ist mit den

innovativen Steinteppichender Firma Niglo bestens bera-ten. Inhaber ist Heinrich Mi-rosch: Er veredelt seit mehr 25Jahren Treppen, Wände undBöden im Innen- und Außenbe-reich mit natürlichem Carrara-Marmor-Kiesel – und das an nureinem Tag. „Ein großer Vorteilist, dass der Steinboden schnellverlegt werden kann, egal obauf vorhandene Fliesen, Holzoder Beton“, sagt der Ge-schäftsführer.

Welche Aufwertung einRaum oder eine Fläche erfah-ren und wie die innovative Bo-

denbeschichtung auf den Be-trachter wirkt, erfahren Inte-ressierte im NIGLO-Showrooman der Moltkestraße 40. FürSonntag, 26. März, laden Hein-rich Mirosch mit Töchtern Vivi-an und Anuschka zu einem„Tag der offenen Tür“ ein. DieBesucher werden von 11 bis 16Uhr über alle Angebote der Fir-ma Niglo beraten. Einen Ver-kauf gibt es am „Tag der offe-nen Tür“ aufgrund gesetzlicherVorgaben nicht.

Die Niglo-Experten kom-men ohne Stemm- und Abriss-arbeiten aus. Und da der Belaggespachtelt wird, entstehenauch keine Nähte oder Fugen.Die Steinböden sind abrieb-fest, pflegeleicht, verschleiß-frei und rutschsicher. „Der Be-lag vermittelt ein angenehmesLaufgefühl und heizt sich nichtauf“, betont Mirosch. Dahereignet sich der offenporige undfrostsichere Naturboden per-fekt für den Außenbereich –

Schließlich muss jeder Griff sit-zen. Wir haben nur einen Ver-such.“

150 Steinfarben und einegroße Auswahl an Körnergrö-ßen hat Niglo im Angebot, allesind individuell kombinierbar.„Auch auf Treppen bietet deraus dem Naturmaterial Marmorbestehende Bodenbelag nurVorteile“, sagt Vivian Mirosch.„Durch unterschiedliche Kör-nergrößen sind die Gestal-tungsmöglichkeiten fast uner-

schöpflich.“ Heinrich Miroschbetont: „Die Steine, mit denenwir die Flächen veredeln, kom-men aus Norditalien und Portu-gal. Wir achten streng auf Qua-lität und brechen die Steineselbst, anschließend werdensie intensiv gewaschen und ge-trommelt.“Kontakt Niglo – exklusive Stein-Kreationen, Moltkestraße 40 ·40477 Düsseldorf

Tel.: 0211/51505080info@fa-niglo.de

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die Triebe dem Licht entge-gen.“

Ebenfalls für Standortemit weniger Licht eigne sichals Solitär die Schusterpalme(Aspidistra elatior), erklärtBettin. Wer aber tatsächlichnach einer Palme für eineneher dunklen Standort sucht,dem empfiehlt Herrmanns-dörfer die Kentia-Palme. DieArt wurde Ende des 18. Jahr-hunderts auf einer Insel öst-lich von Australien entdeckt.„Selbst bei nur 600 Lux kanndiese Palme überleben“, sagtder Gärtnermeister.

Auch viele blühende Zim-merpflanzen kommen mitwenig Licht aus. Auf das Ein-blatt (Spathiphyllum) weistProf. Bettin hin. Die Blütenkönnen sich nach dem Kauflänger als einen Monat halten.Wer neue Blüten fördernmöchte, sollte wissen, dass500 Lux dafür nicht ausrei-chen. Bei 800 und 1000 Luxkann man jedoch regelmäßigmit dem eleganten weißenSchmuck in den dunkelgrü-nen Blattbüscheln rechnen.

lodendron bekannt, kommtmit weniger Licht klar. UndHerrmannsdörfer nennt dieEfeutute einen Überlebens-künstler. „Wenn das Licht zuschwach ist, schlängeln sich

Pflanzen für dunkle Ecken

VON DOROTHÉE WAECHTER

Zimmerpflanzen habenes nicht leicht: Häufigsorgen Rollos und Sto-

res am Fenster für Lichtman-gel. Darüber hinaus schluckenauch die Glasscheiben schonLicht, und mit dem Abstandzum Fenster nimmt sowiesodie Lichtstärke, die in Lux ge-messen wird, ab.

Laut Jürgen Herrmanns-dörfer, Vorstandsmitglied imFachverband Raumbegrü-nung und Hydrokultur in Ber-lin, ist immer ein Wert von 500Lux erforderlich, um einePflanze am Leben zu halten.Für einen gesunden Wuchsund eine vitale Ausstrahlungmuss aber mehr Licht vorhan-den sein. Aber es gibt durch-aus Pflanzen, die mit Wertenzwischen 800 und 500 Lux

Einige Zimmerpflanzen können mitsehr wenig Licht klarkommen. Sie sinddaher perfekt für dunkle Räume undfür Standorte abseits der Fenster.

klarkommen. „Meist stam-men diese Pflanzen aus dich-ten Wäldern in tropischenund subtropischen Klimazo-nen“, erläutert Andreas Bet-tin, Professor für Zierpflan-zenbau an der HochschuleOsnabrück.

Drachenbäume (Dracaenaderemensis) sind eine solcheAusnahme. Sie wachsen ei-gentlich an Standorten mitmehr Sonne, sie kommenaber auch mit schlechtenLichtsituationen zurecht.Herrmannsdörfer rät zur Sor-te Lemon Lime mit hell- unddunkelgrün gestreiften Blät-tern mit einem feinen weißenRand. Neben dem hübschenBlattschmuck ist ein Vorzugdieser Pflanze der kompakte,nicht ausladende Wuchs. „EinStandort mit einem Durch-messer von 50 bis 60 Zentime-

tern reicht für die Pflanze, diees in verschiedenen Größenvon etwa 70 bis 180 Zentime-tern Höhe gibt.“

Auch der Baumfreund,ebenfalls als Kletternder Phi-

Die Kentia-Palme kann bei nur 600 Lux überleben, der optimaleBereich liegt bei 800 bis 1200 Lux. Foto: dpa

gang Graeser, Geschäftsbe-reichsleiter Grün bei einerGartencenter-Kette. DiePflanzen wachsen eigentlichin Mischwäldern sowie anMauern und Felsen. Daranhalten sich ihre Wurzelansät-ze fest, die sie bei Bedarf inHaftorgane umwandeln, er-klärt Graeser. „Die Wurzelnwachsen vom Licht weg imSchatten und haben nur dieFunktion, die Triebe festzu-halten“, ergänzt BotanikerGötze. „So klettert Efeu selbst-ständig an Mauern, Felsenund sogar Bäumen hoch.“Diese Wurzeln können keineNährstoffe aufnehmen.

gilt sowohl für Standorte imFreien, als auch für Plätze inder Wohnung. „Efeu wird ger-ne als Badezimmerpflanzeverwendet“, sagt Götze.

Auch seine Frostschädenim Winter sind in der Regelauf das Feuchtigkeitsproblemzurückzuführen. Wie alle Im-mergrüne gibt der Efeu beisonnigem Frostwetter Feuch-tigkeit an die Luft ab, kannaber aus dem gefrorenen Bo-den zugleich kein Wasser auf-nehmen, so dass er vertrock-net. Dann ist Gießen notwen-dig.

„Efeupflanzen lieben denHalbschatten“, erklärt Wolf-

Schöner Hingucker: Auch an Baumstämmen kann der Efeu gut ranken. Fotos: dpa/Warnecke

VON DOROTHÉE WAECHTER

Der Efeu ist in deut-schen Zimmern eben-so wie im Garten zu

Hause – beides können nurwenige Pflanzen. Der Efeu(Hedera helix) ist zugleich dereinzige Vertreter der teils tro-pischen Aralienfamilien, derin Europa heimisch ist – undzwar über weite Teile des Kon-tinents hoch bis nach Süd-schweden, erklärt DethardtGötze, Kustos und stellvertre-tender Direktor des Botani-schen Gartens der UniversitätRostock: „Efeu ist da verbrei-tet, wo das ganze Jahr übereine gewisse Wärme und Luft-feuchtigkeit gegeben ist.“

In Osteuropa findet manihn eher nicht, da es dort star-ke Fröste und Sommertro-ckenheit gibt – keine gutenBedingungen für die immer-grüne Kletterpflanze. Das soll-ten Hobbygärtner auch beider Wahl eines Standorteshierzulande bedenken.

„Im Grunde sind die Pflan-zen nicht besonders an-spruchsvoll“, stellt BotanikerGötze zwar klar. Aber sie brau-chen eben eine gleichmäßighohe Luftfeuchtigkeit – das

ImmergrüneEr erklimmt alles: Der Efeu legt sich wie eine grüne Hülle anHauswände, um Baumstämme und über Gräber. Dabeibehält er sein Blätterkleid das ganze Jahr hindurch.Doch eigentlich ist er nicht komplett wintertauglich – under benötigt viel Feuchtigkeit.

Weltweit gibt es mehr als 400 verschiedene Efeu-Sorten. Einigetragen gemusterte Blätter.

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Pflanzenexperte. Für die Be-grünung von kleinen Grabflä-chen empfiehlt Graeser dieSorte Remscheid. Glacier seifür jene Hobbygärtner etwas,die einen Efeu mit besondererWinterhärte wollen.

aber nur etwa 20 Sorten einewirtschaftliche Bedeutung.

„Die Sorte Wörner ist bei-spielsweise sehr robust undstarkwüchsig, und sie eignetsich bestens für die Begrü-nung von Zäunen“, sagt der

Eine weitere Besonderheitdes Efeus ist seine Ausdauer.Die Pflanze kann sehr alt wer-den. „Bauwerke, die mit Efeubewachsen sind, könnendurchaus Schaden nehmen“,betont Götze. Ihre Haftwur-zeln können in Fugen und Rit-zen hineinwachsen und dieFassade beschädigen. BeiBäumen, die die Pflanze er-klimmen kann, kommt es da-gegen selten zu Problemen.

Der Efeu ist auch bei Tie-ren beliebt. Denn er erblühtspät im Herbst und trägt im-Frühling reife Früchte. DieFruchtansätze dienen aberschon in der Mangelzeit imSpätwinter den Vögeln alsNahrung, was auch zur Ver-breitung des Efeus beiträgt.„Die Besenfrüchte werdenvon Vögeln gefressen, und dieausgeschiedenen Samenwachsen an anderer Stelle zuneuen Pflanzen heran“, er-klärt Götze. Dem Hobbygärt-ner aber empfiehlt er die Ver-mehrung über Stecklinge, dieim Wasserglas rasch Wurzelnbilden.

„Durch seine auffallendePanaschierung ist der Efeu einechter Blickfang für Gartenund Balkon“, sagt Graeser.Aber es gibt nicht nur dieseauffälligeren Varianten. Manfindet Pflanzen mit kleinen

und mit großen Blättern, sol-che mit Färbungen oder mar-kanter Aderung und ebenPflanzen ohne diese. „Welt-weit gibt es mehr als 400 ver-schiedene Sorten“, sagt Grae-ser. Aus dieser Fülle haben

Allzweckwaffe EfeuKulturEfeu hat nicht nur alsZierpflanze einen festenPlatz im Garten und Haus,sondern ist auch kulturellvon Bedeutung. Da derEfeu das ganze Jahr übergrüne Blätter trägt, ist erein Symbol für das ewigeLeben. Daher findet mandie Pflanze häufig aufGräbern. Außerdemsteht seine Fähigkeit,sich mit den Haftorganenfest an seinen Unter-grund zu klammern, fürTreue. Und aus Efeu wur-den in der griechischenAntike Siegeskränze fürheimkehrende Sieger-truppen gebunden.

Der Efeu ist auch ein Klassiker für die Grabbepflanzung auf dem Friedhof.

Wohnkomfort im FreienFür Outdoor Livingin höchster Qualitätbürgt die Fair Ser-vice Partner GmbHin Meerbusch.

fach mit einem Tuch. Das istmit einem Anti-Tropfsystemausgerüstet, eine beweglicheRegenrinne garantiert die Ent-wässerung. Dafür sorgt einebewegliche Regenrinne. So istdas Corradi-Produkt eine per-fekte Terrassenüberdachung,die per Hand oder elektrischbetrieben werden kann. Ist dasTuch komplett eingefahren,wird es von einem Dach vor Re-gen und Schmutz geschützt.

Selbstverständlich wirddiese Überdachung auf Maßgefertigt. Und das gilt auch fürdie Pergotenda® Move®. Siekommt ebenfalls vom italieni-schen Hersteller, ist ebensoaufwendig konzipiert und mitden Maßen 12 Meter maximaleBreite und 6,5 Meter Ausla-dung für Flächen bis zu 78 Qua-dratmeter geeignet. Wer sichzusätzlich gegen niedrig ste-hende Sonne schützen möch-te, kann sich optional für „Bri-se-soleil“ entscheiden. Dieses

E in Tag, der im Freien be-ginnt, wird ein guter Tag.Ein bisschen Feriengefühl

ist dabei und auch ganz vielFreiheit. So lässt es sich gut le-ben. „Zeit, die im Freien ver-bracht wird, hat einen ganz be-sonderen Wert“, sagt MichaelR. Wolter, Spezialist für perfek-tes Outdoor Living. Für ihn, Ge-schäftsführer der Fair ServicePartner GmbH, steht fest: „DerSchritt auf die Terrasse ist einSchritt in die Freizeit.“ UndWolter muss es wissen. In sei-nem Unternehmen wird durchdie Firmen „umbra Sonnen-schutzsysteme“, „Flammkon-tor“ und „Strandgold“ das ge-samte Spektrum abgedeckt,

das beim Aufenthalt im Garten,auf der Terrasse oder dem Bal-kon ein angenehmes Feelingvermittelt: „Das hat oberstePriorität.“ Da gilt es, Nutzungs-möglichkeiten für einen langenZeitraum zu schaffen. NeunMonate im Jahr versprichtetwa die Installation einer Ter-rassenüberdachung mit Falt-markise. Corradi, ItaliensMarktführer auf diesem Ter-rain, hat mit Pergotenda® Palla-dia® eine „textile Verschat-tung“ im Programm, die ohneBaugenehmigung angebrachtwerden kann. Michael R. Wol-ter schwärmt: „Aus Aluminiumund Edelstahl bestehend, kannsie unter Neigung – mit einemlosen Tuch – oder horizontal –mit einem gespannten Tuch -an der Fassade befestigt wer-den.“ Bei einer maximalen Brei-te von 13 Metern und einer Aus-ladung bis zu 6,5 Metern kön-nen Flächen bis zu 85 Quadrat-meter überdacht werden – ein-

Spezialisten der Fair ServicePartner sorgen für neue Frei-räume im Außenbereich underinnern daran: „Drin bist dunicht dabei.“Kontakt Fair Service PartnerGmbH, Breite Straße 10,40670 Meerbusch. Tel. 02159-2071, www.fsp-gmbh.de.

Terrassenüberdachungen von Corradi werden nach Maßgefertigt.

Aluminiumgitter mit horizonta-len Lamellen kann zwischenden Pfosten montiert werden.Als „Garten-Cabriolet“ hält esauch Wasser und Schnee ab:„So entsteht ohne jede behörd-liche Genehmigung ein Son-nenzimmer – erhältlich in allenRAL- oder Sonderfarben.“ Die

Boden aber auch aus. Das be-deutet für Gärtner: „Pfingstro-sen sollten nicht mehr umge-setzt und nicht an einer Stellegepflanzt werden, an denenzuvor schon eine Pfingstrosegestanden hat“, rät AlexandraBerchtenbreiter, Floristin undTrägerin des Titels „DeutscheBlumenfee“ des Zentralver-bandes Gartenbau.

Empfindlichkeiten: AufWurzeldruck reagierenPfingstrosen empfindlich. Siesollten daher in Abstand zuBäumen oder Sträuchernwachsen. Als Nachbarn im

VON MELANIE ÖHLENBACH

In China und Japan stehensie für Reichtum, diechristliche Tradition ver-

bindet mit ihnen auch Heilund Heilung: Pfingstrosen be-saßen Jahrhunderte lang einehohe Symbolkraft. Heuteschätzt man sie vor allem ausoptischen Gründen – nämlichfür ihre tollen, großen Blüten.„Pfingstrosen sind sehr robustund trotz ihrer kurzen Blüte-zeit eine unglaublichePracht“, findet Mona Rieger,Leiterin der Fachgruppe Päo-nien in der Gesellschaft derStaudenfreunde in Etten-heim.

Es gibt unglaublich vieleSorten der Pfingstrose. Wassoll man da für den Gartenwählen? Die wohl bekanntes-te Art, die Gemeine Pfingstro-se (Paeonia officinalis), gehörtzu den Staudenpäonien. Ge-rade die Züchtung ,Rubra ple-na’ mit gefüllten, tief dunkel-roten Blüte gilt als der Klassi-ker. Sie trägt nicht von unge-fähr den Beinamen „Rosenohne Dornen“.

Wohnort: Bei der Auswahldes Standortes könne mansich gut am dornigen Na-mensvetter orientieren, derRose, sagt Mechtild Ahlers,Fachberaterin der Nieder-sächsischen Gartenakademie.

Beide mögen es sonnig bismaximal halbschattig. Und siebevorzugen einen eher durch-lässigen, humosen Boden,den ihre tiefreichenden Wur-zeln gut durchstoßen können.„Staunässe mag eine Pfingst-rose gar nicht“, erklärt Ahlers.„Ihre tief in den Boden stre-benden Wurzeln erstickensonst und faulen. Darum istdie Durchlässigkeit des Bo-dens wichtig.“

Ernährung: Bei der Dün-gung kann man sich auch anden Rosen orientieren. „Ro-sen werden eher kalibetont

gedüngt, das passt auch fürdie Pfingstrosen gut“, sagt dieFachberaterin. Eine Dünger-gabe kurz vor und nach derBlüte sei völlig ausreichend.Zu viel davon kann schädlichsein: „Eine hohe Stickstoffga-be in Verbindung mit Feuch-tigkeit kann die Pfingstrosen-Botrytis fördern, eine Krank-heit, die Blüten und Stängelbefallen kann.“

Platzbedarf: Die Stauden-päonie braucht mindestenseinen Quadratmeter zur Ent-faltung. Die Pflanze gilt alsstandorttreu, sie laugt ihren

Die Wunderschönenohne Dornen

Pfingstrosen: Ihre prächtigen Blüten verzaubern mit ihrem zartem Duft, der sich im Frühling verbreitet.Staudenbeet empfiehlt Berch-tenbreiter Lavendel, Rosenund grüne Bodendecker.

Worüber sich Gärtnernicht wundern dürfen: DasLaub der beliebten Art Paeo-nia officinalis stirbt schon vorAblauf des Sommers ab. Dashinterlässt ein Loch im grü-nen Beet. Rieger rät daher zurHybride ,Red Charm’. „Sie istwüchsiger und robuster undbehält das Laub länger.“

Alter: Die richtige Pflegedanken Päonien mit ihrerLanglebigkeit. Einige Exem-plare sollen an die 300 Jahrealt geworden sein. Aber werPfingstrosen im Garten an-pflanzt, braucht Geduld.Denn nicht immer belohnt diePflanze die Anschaffungschon im ersten Jahr. „EineBlüte zu bilden, kostet diePfingstrose unheimlich vielKraft“, erläutert Ahlers. „Daskann zwei bis drei Jahre dau-ern nach der Pflanzung.“Auch wenn Päonien das ganzeJahr hindurch gepflanzt wer-den können, empfiehlt Ahlersbei durch Teilung vermehrtenStauden, diese erst im Herbstzu setzen. Noch ein Tipp: DerWurzelstock mit den kleinenWachstumsknoten sollte ge-nerell nur wenige Zentimeterunter der Erdoberfläche lie-gen. „Ansonsten wird diePfingstrose nicht blühen.“

Wie ein fluffiger, roter, voluminöser Pompons wirkt die Blüte mancher Pfingstrose. Foto: dpa

Willkommen im

Im Garten entdecken Kinder die Natur. Foto: Welzhofer

Ein eigener Garten zur Erholung und zum Zusammenseindraußen – das wünschen sich besonders junge Familien fürihr Zuhause. Die Baugrundstücke für Einfamilienhäuserwerden jedoch immer kleiner. Deshalb ist gute Planungmehr denn je gefragt.

mer ist es aufregend, eigeneMöhren, Radieschen oderErbsen im „Kinderbeet“ aus-zusäen und natürlich zu ern-ten. Obstbäume und Beeren-sträucher bereichern denNaschgarten – die Früchteschmecken gut und sindgleichzeitig gesund. Hasel-nüsse wollen geknackt wer-den, was für Kinderhände garnicht so einfach ist, und auchso manches niedliche Eich-hörnchen wird von den Le-ckerbissen angelockt. Ein Vo-gelfutterhaus bringt zusätz-lich Leben in den Garten, dasGroß und Klein gemeinsambeobachten können.

Grillfest aufder TerrasseDie Familienterrasse ist derMittelpunkt des Geschehens.Hier sitzt man zusammen, isstgemeinsam oder bastelt bun-te Bilder aus duftendem La-vendel, Kamille und allem,was im Garten zu finden ist.Auf der Terrasse können sichdie Eltern in die Sonne legen,während die Kinder spielen.Hier werden im Sommer Grill-feste und Kindergeburtstagegefeiert. Je mehr Funktioneneine Terrasse erfüllen soll,desto mehr lohnt der Rat desLandschaftsgärtners. Er be-

Landschaftsgärtner wissen,welche Pflanzen giftig sind.Falls eine Lieblingspflanze derEltern darunter sein sollte,kennt er gute Alternativen.Die Frage, welche Pflanzenkindgerecht sind und welchenicht, lässt sich jedoch nichtpauschal beantworten. Wich-tig ist es, sich zu informieren:sogar die oberirdisch wach-senden Blätter von Kartoffelnsind giftig. Ab einem be-stimmten Alter kann man Kin-der auf solche Gefahren hin-weisen. Für kleine Kinder ge-hört die Lektion, dass Rosenspitze Stacheln haben und esweh tut, wenn sie sie anfassen,durchaus zum Großwerdendazu. Schon bei der Planungempfiehlt es sich jedoch da-rauf zu achten, dass keine sta-cheligen Pflanzen in Reich-weite der Spielgeräte stehen,um Unglücksfälle zu vermei-den.

Kinderbeet undNaschgartenIm Garten zu spielen, tut Kin-dern gut. Hier können sie sichfrei bewegen und im Spiel dieNatur kennenlernen. Ein Fa-miliengarten macht beson-ders viel Freude, wenn er ab-wechslungsreiche Erlebnissebietet. Im Frühling und Som-

Wie sich auch auf ei-ner überschaubarenFläche ein Garten

gestalten lässt, in dem sich El-tern und Kinder wohlfühlen,lässt sich am besten in einerprofessionellen Beratung vorOrt beantworten. Land-schaftsgärtner kennen vielekreative und originelle Lösun-gen, die mehr bieten als einemonotone Rasenfläche rundums Haus und eine Heckezum Nachbarn. Mit Erfahrunglassen sich Orte zum Entspan-nen für die Eltern schaffenund gleichzeitig altersgerech-te Spielplätze, in denen Kin-der ausgiebig und sicher to-ben können.

Was istkindgerecht?Kinder gehen gern auf Entde-ckungstour in der Natur. IhreNeugier lässt sie unter jedenStein sehen, hinter jedenStrauch krabbeln und auf je-den Baum klettern. Im Gartenkönnen sie dies ungestört tun– in einem geschützten, priva-ten Umfeld. Damit die Elternnicht ständig ein Auge auf dieKleinen haben müssen, ist eswichtig, dass keine giftigenPflanzen wie Herbstzeitlose,Fingerhut, Eibe oder Tollkir-sche im Garten wachsen.

Buchtipp:Komm mit in meinen Garten(debo) Gemeinsam mit dem lustigen Gartenzwerg mit derrot-weiß gepunkteten Mütze lernen Kinder den Garten inden vier Jahreszeiten kennen. Sie erfahren, warum dieBäume im Frühling wieder blühen und welche Blumen alserste ihre Köpfe wieder aus der Erde strecken. Auch Insek-ten werden kurz vorgestellt – und es gibt eine Bastelanlei-tung, wie man ein Insektenhotel selbst baut. Auch lernendie Kinder, welche Pflanzen man im eigenen Beet sähen,großziehen und ernten kann – etwa Kartoffeln oder Möh-ren. Die Jahreszeiten-Kapitel sind immer gleich aufge-baut, so dass die jungen Leser leicht verstehen, wie sichder Garten im Laufe des Jahres verändert. Im Herbst wirderklärt, warum sich die Blätter verfärben und wie man eineKürbislaterne schnitzt. Die Kinder lernen, welches Tierwelche Spuren im Schnee macht und wie sie selbst einenMeisenring herstellen können. „Komm mit in meinen Gar-ten“ überzeugt durch liebevolle und detailreiche Zeich-nungen von Lena Maria Wandzioch und interessante, gutzu lesende Text-Häppchen von Susann Reiß. Ein Buch fürSchulkinder zum Selberlesen oder gemeinsam lesen mitden Eltern und Großeltern – die lernen nämlich auch nocheine Menge.

„Komm mit in meinen Garten – gemeinsam durch dasGartenjahr“Lena M. Wandzioch / Susann ReißCoppenrath12,99 EuroISBN 978-3-649-66955-5

Kinder lernen die Natur am liebsten spielerisch kennen – zum Beispiel beim Naschen amJohannisbeerstrauch. Foto: BdB

Familiengarten

antwortet Fragen nach derrichtigen Ausrichtung, demBodenbelag, Sicht- und Son-nenschutz und setzt die erfor-derlichen Baumaßnahmenfachgerecht um.

Spielhaus mitSitzplatzNormalerweise wächst einGarten langsam. Kinder ha-ben allerdings je nach Alterunterschiedliche Bedürfnisse,die erfüllt werden wollen. Am

besten bezieht man diese Ver-änderungen direkt in die Pla-nung mit ein. Wo in den ers-ten Jahren ein Sandkastenzum Buddeln einlädt, kannspäter ein Spielhaus entste-hen. Wird dies in die Höhe ge-baut, können die Kinder denGarten von oben erleben. Da-runter lässt sich ein schattigerSitzplatz integrieren, an demes an heißen Tagen angenehmkühl ist. Bei Spielgeräten giltgrundsätzlich, dass sie aus Si-cherheitsgründen vom Fach-

mann eingebaut werden soll-ten. Der Landschaftsgärtnerkennt zudem neue Spielgerä-te, die mehr bieten als Schau-kel und Rutsche – eine Kletter-wand zum Beispiel. Auch Na-turmaterialien wie Holzstäm-me lassen sich so umfunktio-nieren, dass sie Teil der Spiel-landschaft werden. BGL

Infos und Landschaftsgärtnervor Ort sind unterwww.mein-traumgarten.dezu finden.

Der Trend geht zum Wellnessgarten. Dabei wird die gesamte Gartenlandschaft auf Erholungmit Swimmingpool und kleiner Sauna.

Im Garten ein Saun

VON KATJA FISCHER

Die Skandinavier wis-sen es seit Jahrhun-derten: Saunieren ist

gesund und erhöht die Le-bensqualität. Fast jede Fami-lie im kalten Norden hat einSchwitzbad, und sei es nochso klein. Auch hierzulandebauen sich viele Menschenihre eigene Sauna. Immer be-liebter ist das Schwitzen imGarten.

Sauna-häuser gibt esin vielen Grö-ßen, Quali-täts- undPreisklassen. Beliebt sind Fer-tigsaunen, etwa in Form vonFässern, Blockhäusern oderim skandinavischen Stil.„Aber auch Modelle, die demAmbiente des Wohnhausesangepasst sind, liegen imTrend“, sagt Michael Henzevom Bundesverband Garten-und Landschaftsbau (BGL) inBad Honnef.

Wer eine Sauna im Freienplant, sollte dabei einiges be-achten – insbesondere wenner die Gartensauna auch imHerbst und Winter nutzenwill: „Zum Beispiel müssenWasserleitungen so verlegt

werden, dass sie bei Minus-graden nicht einfrieren“, er-klärt Hans-Jürgen Gensowvom Deutschen Sauna-Bundin Bielefeld.

Bei der Wahl des geeigne-ten Standorts im Freien soll-ten Planer auch an kurze undsichere Wege denken. Denngerade im Winter können die-se verschneit oder glatt sein.„Es hat wenig Sinn, die Saunain einer abgeschiedenen, ro-

mantischenGarteneckeaufzubauen,wenn dieNutzer keineMöglichkeit

haben, von dort aus jederzeitsicher zur Dusche zu gelan-gen“, gibt Gensow zu beden-ken. Das ist wichtig, denn:„Eine Sauna ist ein Wechsel-bad, sie lebt vom Zusammen-spiel von Hitze und Kälte.“

Grundsätzlich gilt also:„Im Außenbereich müssenSaunen allen Wettern trot-zen“, erklärt Axel Diedenho-fen, Geschäftsführer der Güte-gemeinschaft Saunabau, In-frarot und Dampfbad. „Dazuist eine durchdachte und ab-solut wetterfeste Konstrukti-on in Holzständerbauweisemit starker Wärmeisolierung

Früher versteckten viele ihre Sauna im Keller. Doch mittlerweile bekommentstehen so auf Privatgrundstücken. Bei der Planung u

notwendig.“ Für den Sauna-bau eignen sich besonders wi-derstandsfähige Holzartenwie die kanadische Hemlock-Tanne und die nordischeFichte. Beide Hölzer können

Saunabauer für die Innenver-kleidung der Wand- und De-ckenelemente nutzen.

Die skandinavische Fichtekommt auch als Außenwandinfrage. Die Bodenkonstrukti-

on muss möglichst geradeund natürlich feuchtigkeits-beständig sein. Als Fußbodensind etwa ein Zement-Glatt-strich, ein Estrich-, Klinker-oder Fliesenbelag denkbar.

Bei der Wahl des geeignetenStandorts im Freien solltenPlaner auch an kurze und

sichere Wege denken

g und Entspannung ausgerichtet – etwaFoto: KLAFS GmbH

Früher versteckten viele ihre Sauna im Keller,inzwischen gehört sie immer häufiger zumGartenkonzept. Foto: KLAFS GmbH

Immer beliebter wird das Schwitzen im kleinenSauna-Häuschen im eigenen Garten – vor allemim Winter. Foto: Röger GmbH

a-Paradies anlegenmt sie immer öfter einen Ehrenplatz im Garten. Ganze Wellness-Bereiche

nd dem Bau müssen Sauna-Fans aber einiges beachten.

reicht es nicht mehr, sich ein-fach nur ein Saunahäuschenin den Garten zu stellen. „DerTrend geht zum Wellnessgar-ten. Dabei wird die gesamteGartenlandschaft auf Erho-lung und Ent-spannungausgerich-tet“, erklärtHenze. DieSauna ist da-bei der zentrale Teil. Auf siestimmen Besitzer ihren Gar-ten ab. Ein Tipp: Die Wege soanlegen, dass man auch bar-fuß auf ihnen laufen kann.

Der größte Vorteil der Gar-tensauna: Der Bereich zumAbkühlen befindet sich direktvor der Tür. „Die Nutzer kön-nen nach dem Aufenthalt inder Sauna direkt ins Freie ge-hen“, erklärt Diedenhofen.Sinnvoll ist deshalb ein sicht-geschützter Bereich und eineUmkleidemöglichkeit im Frei-en. Ein intelligent gestalteterSichtschutz aus Pflanzen oderHolzelementen ermöglicht esaußerdem, unbeobachtet ausder Sauna in einen Schwimm-teich oder einen Whirlpool zugelangen.

Auch wenn es nicht unbe-dingt ein Wellnessgarten mitSchwimmteich und Holzdeck

sein soll, sollten sich Bauher-ren fachlichen Rat holen.Denn meist müssen sie einigeVorschriften beachten, bevorsie ein Saunahaus aufstellen.

„Es könnte sein, dass eineBaugenehmi-gung erfor-derlich ist“,erklärt Hen-ze. Die Rege-lungen dafür

sind in den einzelnen Bundes-ländern unterschiedlich.

So sollte das Häuschenauch nicht zu dicht an derGrundstücksgrenze stehen.Drei Meter Abstand zu Nach-barn müssen Bauherren in derRegel einhalten. Wer die Sau-na mit Holz beheizt, brauchteine Genehmigung des be-vollmächtigten Bezirks-schornsteinfegers. Die meis-ten Saunahäuser werden heu-te jedoch mit Elektro-Öfen be-heizt.

„Dafür muss in bestimm-ten Fällen eine Starkstromlei-tung verlegt werden, natürlichvon einem professionellenElektriker“, sagt Michael Hen-ze. Das gilt besonders für gro-ße Saunahäuser mit zusätzli-chem Aufenthaltsraum undeiner gemütlichen Feuerstät-te.

Mindestens vier Quadratme-ter sind erforderlich, wennBesitzer die Sauna langfristignutzen wollen.

Bis zu vier Personen habenin der Sauna dann Platz. „Zu-

sätzlich zur Kabine benötigtman einen Abkühl-Kaltwas-ser-Bereich mit Kneipp-Gieß-schlauch, Duschkopf undMischbatterie, eventuell nocheine Schwallbrause und einen

Kübel als Fußwärmbecken“,erklärt Diedenhofen.

Für die Entspannungs-phase ist eine Liege oder Sitz-bank in der Nähe der Sauna-kabine ideal. Vielen Nutzern

In einigen Bundesländernist eine Baugenehmigung

für das Saunahauserforderlich

TippTerrakotta-Töpfemit Essig reinigen:Gießwasser hinterlässtin Terrakotta-Töpfen oftKalkeinlagerungen inForm von weißen Rän-dern. Dagegen hilft Essigoder Geduld. „Die Kal-kränder sehen anfangsunschön aus, gehen aberim Laufe der Zeit in einereizvolle Patina über.Das sorgt für italieni-sches Flair auf Terrasseund Balkon“, findet Mi-chael Henze vom Bun-desverband Garten- undLandschaftsbau.

Frühjahrskur fürsStartschuss! Wer bald die ersten Son-nenstrahlen des Frühlings auf Balkonund Terrasse genießen will, sollte sichnun ans Aufräumen, Reinigen und viel-leicht auch Reparieren des Draußen-Wohnzimmers machen.

platzt, Risse zeichnen sich anFliesen und Platten ab. Dochdas ist vielleicht mehr als nurein etwas angekratztes Ausse-hen: Es können Anzeichen da-für sein, dass die Konstruktionnicht mehr in Ordnung ist,sagt Michael Henze, Umwelt-referent im BundesverbandGarten- und Landschaftsbau(BGL) in Bad Honnef beiBonn. Durch die Risse kannFeuchtigkeit ins Gemäuer undin den Untergrund eindrin-

Material ab, ist oft auch vomHersteller vorgegeben. Hoch-druckreiniger ohne spezielleWaschbürsten oder Spritz-schutz sind prinzipiell nur inAusnahmefällen geeignet.„Die Schäden durch Hoch-druckreiniger übersteigen oftden Nutzen“, betont Henze.„Selbst wenn unmittelbarnach der Reinigung keine Pro-bleme erkennbar sind, wirddie Oberfläche zunehmendrauer. Dadurch können sichunmittelbar Staub undSchmutz absetzen, Algen bil-den und Wasser eindringen.“Außerdem kann der hoheWasserdruck Steinschichtenabplatzen lassen und Fugentief ausspülen.

Auch auf Holzböden kannein Hochdruckreinigerschwerwiegende Folgen ha-ben. „Dreckfräsen oder ein zuschneidender Wasserstrahlschädigen das Holz und sor-gen dafür, dass die Oberflächevorzeitig erodiert“, sagt Zeller.Er empfiehlt, die Bödengründlich mit einem grob-borstigen Besen, Scheuer-bürste, Neutralseife und Was-

gen, die nach und nach denBau zerstört. Denn bei winter-lichen Minusgraden gefriertdie Feuchtigkeit, sie dehntsich und entwickelt dadurcheine enorme Sprengkraft.

An einem in der Luft hän-genden Balkon hat das natür-lich noch schlimmere Folgenals an einer Terrasse. Nun imFrühling empfiehlt Henze da-her, den Balkon gründlich vonunten zu inspizieren sowieFliesen und den angrenzen-den Sockelputz nach Hohl-räumen abzuklopfen. Undnicht nur das, auch Holzkon-struktionen kann das feucht-kalte Klima zu schaffen ge-macht haben. „Alle Bauteilesollten nach dem Winter aufFäule und holzzerstörendePilze hin geprüft und gegebe-nenfalls fachgerecht instand-gesetzt werden“, sagt FlorianZeller vom GesamtverbandDeutscher Holzhandel in Ber-lin.

In schattigen, nicht über-dachten Bereichen könnensich den Winter über auchMoose, Flechten und Algenauf den Bodenbelägen ausge-

Die Holzmöbel brauchen vor Saisonstart etwas Pflege, alle paar Jahre ist auch ein neuer Anstrichmit Öl, Lack oder etwas Wachs fällig. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Balkon und Terrasse er-geht es nicht anders alsden Menschen, wenn

sie zu lange Kälte, Regen undEis aushalten müssen. DieHaut wird trocken, dann reißtsie ein. Die Nässe dringt biszur letzten Kleidungsschichtvor, die Haut schrumpelt.

Am Haus ist das nicht vielanders: Die Böden sind nachdem langen Winter schmutzigund grau, vielleicht ist sogarPutz an den Wänden abge-

breitet haben. Für die meistenMaterialien sind diese unge-fährlich. Henze rät aber: „Ge-gen die Rutschgefahr sollteman etwas unternehmen.“

Die Hauptarbeit am Drau-ßen-Wohnzimmer ist aber dasPutzen und Reinigen. DiePflege hängt vom jeweiligen

zweite Wohnzimmer

mit einem Hochdruckreini-ger. Allerdings muss derSchirm danach wieder gründ-lich mit einem Imprägnier-mittel für Außenstoffe behan-delt werden – wenn auch erst,nachdem die Oberfläche wie-der trocken und komplett sau-ber ist, betont Geismann.

Durch die Imprägnierungkönnen sonst Schmutzrestelangfristig in die Faser einge-arbeitet werden. Eine mangel-hafte Imprägnierung führt au-ßerdem zu Schimmel undStockflecken. Geismann rätdaher zur Reinigung desSchirms an einem sonnigen,warmen Frühlingstag.

bekommt dem Material eben-so wenig wie zu viel Feuchtig-keit.

Die Fasern quellen sonstauf und das Holz verformtsich. Daher sollte man beimReinigen von Metallelemen-ten darauf achten, dass keinWasser auf das Holz gelangt.Um offenporigem Holz etwasGutes zu tun und die im UV-Licht ausbleichende Farbeaufzufrischen, empfiehltGeismann, die Möbel alle zweiJahre zu ölen oder zu wach-sen.

Im Gegensatz zu Möbelnund Böden verträgt ein Son-nenschirm eine Behandlung

ser zu reinigen – am besten inRichtung der Dielenstruktur.Nötig ist auch die Reinigungder Spalten zwischen den Die-len und der Unterkonstrukti-on der Terrasse. „In solchenLaub- und Schmutzansamm-lungen bilden sich gernFeuchtnester, die zu einemPilzbefall des Holzes führenkönnen“, warnt HolzexperteZeller.

Eine regelmäßige Auffri-schung der Versiegelung mitImprägniermitteln aus demFachhandel schützt das Mate-rial vor Wasser und UV-Strah-len. „Durch die Imprägnie-rung dringt kein oder nur we-

nig Wasser in Dielen, Plattenoder Steine ein. Die Bödenverschmutzen und verfärbensich weniger und lassen sichleichter reinigen“, erläutertHenze den Nutzen. Bei Holzbietet sich Öl oder eine Lasuran – man muss nur bei dembleiben, womit das Holzschon behandelt wurde.

Letztlich fehlen noch dieGarten- und Balkonmöbel:Wenn die Gartenmöbel drin-nen, überdacht oder unter ei-ner Kunststoffabdeckungüberwintert haben, müssensie in der Regel nicht außeror-dentlich gereinigt werden.„Einmal abstauben genügt“,

sagt Ursula Geismann vomVerband der Deutschen Mö-belindustrie.

Bei offen gelagerten Ti-schen und Stühlen aus Kunst-stoff reichen auch Putzlappenund Neutralseife. Aber ein Mi-krofasertuch sollte dafür bes-ser nicht benutzt werden.„Mikrofaser zerkratzt dieOberfläche“, erklärt Geis-mann. Ihr Extra-Tipp: „Auto-politur schützt das Materialnicht nur gegen Regen, son-dern sorgt auch für einen tol-len Glanz.“

Holzmöbel sollten maxi-mal nebelfeucht gewischtwerden, denn Seifenwasser

Auf die Plätze! Fertig? Aber bevor es los geht mit der Saison auf dem Balkon, braucht dieser ein bisschen Vorbereitung. Foto: Silvia Marks/dpa-tmn

Klare Formen und Oberflächen: Der Designgarten hat immer auch repräsentative Funktion, weilseine Besitzer oft eher extrovertiert sind und gern Gäste in ihrem Garten begrüßen.

Typgerecht geplant

Die Symbiose aus Mensch und gestalteter Natur funktioniert nur, wenn beide zueinander passen.Daher sollte man wissen, was man von seinem Garten erwartet. Fotos (4): Gärtner von Eden

VON CHRISTIANESTOLTENHOFF

Jeder Mensch ist ein Indivi-duum und wenn es darumgeht, etwas so Persönli-

ches wie den eigenen Gartenzu gestalten, lohnt sich in je-dem Fall ein intensiver Blickauf sich selbst. Denn: Wer sichdarüber klar wird, wie er inBezug auf eine Reihe von Fak-toren „tickt“, hat die Chance,seinen Garten ganz und gartypgerecht zu gestalten undihn damit zu so etwas wie ei-nem idealen Ort zu machen.Ideal wofür? Auch das ist Typ-sache!

Gärten haben ihren Besit-zern unendlich viel zu geben.Doch funktioniert diese Sym-

Hängematte oder Beete umgraben? Welcher Gartentypsind Sie? Hier können Sie es herausfinden.

biose aus Mensch und gestal-teter Natur nur dann, wennbeide auch wirklich zueinan-derpassen. Denn ob man nunsein Gartenleben vor allem inder Hängematte oder liebermit dem Spaten in der Handverbringen will, ist absoluttypabhängig. Auch die Fragedanach, wie man den eigenenGarten nutzen möchte, solltebei den Vorüberlegungen zurGestaltung eines Gartens er-wogen werden, genauso wieästhetische Dinge, das heißt,welche Formen, Materialienund Farben ganz oben auf dereigenen Favoritenliste stehen.

Was gefällt wem?Doch sowohl für Gartenbesit-zer als auch für professionelle

Gartengestalter ist am Anfangeiner Planung die Orientie-rung im Dschungel der Mög-lichkeiten gar nicht so ein-fach. Deshalb haben die Gärt-ner von Eden, ein genossen-schaftlicher Zusammen-schluss von rund 50 Gartenge-staltern im deutschsprachi-gen Raum, gemeinsam mit ei-ner Psychologin einen Gar-tentypentest entwickelt. An-hand von Fotos bereits reali-sierter Gärten können Garten-besitzer bewerten, was ihnengefällt. Hinter dem Test stehtdas Gartentypenkonzept derGärtner von Eden, das, je nachästhetischen Vorlieben undCharaktereigenschaften zwi-schen Designfreunden, Ästhe-ten, Genießern und Natur-

menschen unterscheidet.Zwar ist in den seltensten Fäl-len jemand eindeutig einemdieser Typen zuzuordnen,Doch lässt sich eigentlich im-mer eine klare Tendenz able-sen, auf deren Basis dann eineindividuelle Planung erfolgenkann.

Die GartentypenDen Designfreund kenn-zeichnen die Vorliebe für ge-rade Linien und wenige aus-gesuchte Materialien und Far-ben. Deshalb kommt in einemDesigngarten oft Sichtbetonzum Einsatz, aber auch Natur-stein hat hier seinen Platz,aber mit geraden Kanten undbesonderen Oberflächen. Beiden Pflanzen dominieren Im-mergrüne, oft als Formgehöl-ze, und auf wenige und dezen-te Farben reduzierte Blüten.Der Designgarten hat immerauch repräsentative Funktion,weil seine Besitzer oft eher ex-trovertiert sind und gern Gäs-te in ihrem Garten begrüßen.

Der Ästhet bevorzugt eben-falls klare Formen, ist abersehr detailverliebt. So passenHölzer und Naturstein mit in-teressanten Maserungen ge-nauso gut in einen Ästheten-garten wie Pflanzen mit au-ßergewöhnlichen Blüten- undBlattstrukturen. Um die Fülleder Details aus nächster Näheund immer wieder neu genie-ßen zu können, verfügt der Äs-thetengarten im besten Fallüber mehrere Sitzplätze.Farblich geht es in diesen Gär-ten eher still zu; Ton-in-Ton-Kompositionen sind gefragtoder auch Gartenbilder ausverschiedenen Grüntönen.Menschen, die sich einen Gar-ten für Ästheten wünschen,sehen in ihm oft einen Ortgrößter Privatheit.

Wer zu den Genießern zählt,mag es bunt und üppig, For-men dürfen organisch ge-schwungen sein, Farbkontras-te kräftig und Pflanzkonzepteopulent, seine Besitzer teilen

ihre Freude am Garten gernmit Gleichgesinnten. Ein Ge-nießer erfreut sich an der Ern-te von Kräutern und Obst, anBlüten- und Fruchtschmuck.

Der Naturmensch bevorzugtRegionales für seinen Garten:Pflanzen, die für die Gegendtypisch sind, Holz und Natur-stein aus der Nachbarschaft.Durch deren Verwendungverschmilzt der Garten fürNaturmenschen organischmit der ihn umgebendenLandschaft – auch, weil seineFormensprache in Anlehnungan natürliche Vorbilder mög-lichst fließend und scheinbarungestaltet sein soll. Wer sichfür einen solchen Garten er-wärmt, liebt es, der Naturbeim Werden und Vergehenzuzuschauen und genießt imStillen und für sich seine Na-turnähe.

Welcher Gartentyp sind Sie?Machen Sie den Test unterwww.gaertner-von-eden.com

Der Ästhet liebt Formen sowie Hölzer und Naturstein. Zudem hat er ein Faible für Pflanzen mitaußergewöhnlichen Blüten- und Blattstrukturen.

Ein Plätzchen mitten in der Natur. Der Garten verschmilzt organisch mit der ihn umgebendenLandschaft.

Mein Haus –mein Baum

50 Mitgliedsunternehmen derGärtner von Eden. Deshalbkennt Busemann sich auchbestens aus mit allen Fragenrund um den individuellenPrivatgartenbau und weiß umdie häufigsten Fehler, die dortgemacht werden. „Ein klassi-scher Hausbaum ist ein Ein-zelgänger, ein Solitär, derPlatz zum Wirken und zumWachsen braucht, aber keinedirekten Nachbarn verträgt.“Damit ist auch klar: Wer in dieReihen der Hausbaumbesit-zer eintreten möchte, solltevor dem Pflanzen gründlichnachdenken und sich kundigmachen, welcher Baum dennEinzug halten soll auf dem ei-genen Grund und Boden,denn bei weitem nicht jederhat Talent zum Hausbaum –und nicht jedes Grundstückpasst zu jedem Baum.

Was zusammen passt „AmAnfang aller Überlegungensollte die Frage nach demStandort stehen“, rät der Ex-perte. „Das betrifft zum einendie individuellen Bedingun-gen wie Sonneneinstrahlung,Wasserversorgung und Bo-denbeschaffenheit, zum an-

VON CHRISTIANESTOLTENHOFF

Wer das Glück hat, ei-nen Garten zu besit-zen, wird oft über

kurz oder lang auch zumBaumbesitzer: Zum einenpasst nahezu in jeden Gartenauch mindestens ein Baum.Und zum anderen gehörenGrund- und Baumbesitz ge-danklich irgendwie zusam-men. Beides steht fürs Sess-haftwerden, für das Ankom-men und Wurzeln schlagen.Der Gartengestalter MichaelBusemann aus Viersen er-klärt, worauf man bei derBaumwahl achten sollte.

Genau genommen gehtschon derjenige unter dieBaumpflanzer, der seinGrundstück mit einer Konife-renhecke einfriedet, dennjede einzelne Konifere würde,wenn man sie ließe, über kurzoder lang zu einem stattlichenBaum heranwachsen. Schonallein deshalb ist – nebenbeigesagt – die Koniferenheckenicht eben das, was man ausProfisicht als Hecke empfeh-len würde. „Das ist auch nichtgemeint, wenn vom Haus-

baum die Rede ist“, erklärt Mi-chael Busemann. Der Garten-gestalter führt den BetriebTerra baut Gärten in Viersen,und der ist eines von rund

Standort, Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung –was man beim Baumpflanzen beachten sollte.

Wer in die Reihen der Hausbaumbesitzer eintreten möchte, sollte vor dem Pflanzen gründlichüberlegen, welcher Baum denn Einzug halten soll. Fotos (3): Gärtner von Eden

Der ExperteMichael Busemann istGartengestalter undführt gemeinsam mit sei-ner Frau das Gartenbau-unternehmen Terra bautGärten in Viersen. DerBetrieb gehört zu denrund 50 Mitgliedern derGenossenschaft derGärtner von Eden. Siealle sind spezialisiert aufdie Planung, Anlage undPflege individueller, pri-vater Gärten. Dabei rich-tet Michael Busemannstets besondere Auf-merksamkeit auf einestandortgerechte undfantasievolle Pflanzen-verwendung.

Internet:www.terra-baut-gaer-ten.de und www.gaert-ner-von-eden.com

sche, Sternmagnolie, Zierap-fel oder Blütenhartriegel.

Zu beachten ist bei derAuswahl außerdem, dass derHausbaum, auch wenn er einSolitär ist, nie allein im Gartensteht. Das heißt, die Wahl desBaumes sollte fein abge-stimmt sein auf das, was derGarten sonst noch zu bietenhat. „Das gilt ganz grundsätz-lich für den vorherrschendenGartenstil, also Formenspra-che und Materialwahl, abernatürlich auch für das sonsti-ge Pflanzkonzept“, so MichaelBusemann. Und spätestenshier sieht man: Die Entschei-dung für einen Hausbaum istetwas sehr Grundsätzliches,was wohl überlegt sein will.

bieten Neubaugrundstückeheute nur noch selten Platz,aber es gibt eine ganze ReiheBaumarten, die auch auf klei-neren Grundstücken langfris-tig problemlos wachsen kön-nen. Neben der Größenent-wicklung sollte man bei derBaumwahl auch darauf ach-ten, solche Arten zu nehmen,die das Gartenbild mit ihrenEigenschaften bereichernkönnen, etwa durch Blüte,Duft, Wuchsform, Früchte,eine besondere Rindenstruk-tur oder eine schöne Herbst-färbung. Großes Talent zumHausbaum haben zum Bei-spiel Felsenbirne, Maiglöck-chenbaum, Japanische Ahor-ne, Kugelgingko, Kornelkir-

deren aber schlicht und er-greifend auch das Platzange-bot. Denn natürlich ist sie engverknüpft mit der so banalenwie unerlässlichen Feststel-lung, dass Bäume wachsen.“

Zwar fangen auch die al-lermeisten Hausbäume ein-mal recht klein an, doch sollensie ja, genau wie das Gebäude,dessen grüner Begleiter siesind, sehr, sehr lange stehenbleiben. Und anders als dasHaus verändern sie eben Jahrfür Jahr ihre Dimensionen.Das sollte man bei der Pflanz-planung einkalkulieren. Mi-chael Busemann bringt es aufdie Formel: „Haus und Baumsollten in ihren Abmessungenüber Jahrzehnte hinweg ein

harmonisches Paar abgeben.“Das gilt insbesondere, wennder Hausbaum Einzug in denVorgarten halten soll. DerTipp des Experten: „Geradefür heutzutage ja meist rechtüberschaubare Vorgärten gibtes wunderbare Spalierhoch-stämme oder Formbäume, diesich durch regelmäßigenSchnitt in der Höhe begren-zen lassen. Diese könnenschon quasi in Endgröße ge-pflanzt werden und damitvom Start weg dem Vorgartenals Visitenkarte des Hauses ih-ren Stempel aufdrücken, ohneihn zu dominieren.“

Schöne Effekte Für eine aus-gewachsene Eiche oder Buche

Spalierhochstämme können inEndgröße gepflanzt werden.

Wer so ein wunderschönes Prachtexemplar im Garten stehen hat braucht vor allem Platz. Dann hat man lange Freude an seinemgrünen Begleiter. Der Hausbaum sollte aber auch auf den vorherrschenden Gartenstil abgestimmt werden.

VON CHRISTIAN TEICHMANN

Den meisten Menschenfällt es nicht auf, wennVögel im eigenen Gar-

ten fehlen. Dabei kann es et-was herrlich Beruhigendeshaben, den Tieren zuzusehen:Wie sie kleine Beeren in denBüschen pflücken, im Bodennach Würmern picken oderwie sie im Teich planschen.Und man beobachtet überWochen das hektische Trei-ben eines brütenden Paares inder Hecke. Bis die Kleinen da-vonfliegen. Aber dazu mussman Kleiber, Rotkehlchen,Stieglitz, Gimpel und Co. erstmal in den Garten locken. Vonalleine fliegen sie unsere mo-notonen Kulturen kaum mehran. Denn ihnen fehlt Vielfalt.

Statt nur einer weiten Ra-senfläche brauchen Vögel vie-

le Sträucher, Hecken undBäume. Und das sind am bes-ten Pflanzen, die hierzulandeauch in der Natur vorkom-men. „Heimische Pflanzenhaben den großen Vorteil,dass deren Früchte häufigervon Vögeln gefressen werdenals die der Exoten“, erklärt Ju-lian Heiermann vom Natur-schutzbund (Nabu) in Berlin.„Auch sind die Insekten häu-fig auf Wirtspflanzen, alsospezielle heimische Pflanzen-arten, angewiesen.“ Und In-sekten sind schließlich Vogel-nahrung. Heiermann emp-fiehlt zum Beispiel für denGarten Liguster, Wildrosen,Weißdorn und Pfaffenhüt-chen. Auch Schneeball, Vogel-beere, Felsenbirne, Europäi-sche Eibe, Hagebutte undFaulbaum gehören zu denheimischen Gewächsen, die

Vogelarten zum Fressen gernhaben. Auch ein dicht ge-wachsener Efeu an Haus- undGaragenwänden ist ein Vogel-magnet. „Efeu ist ein idealerSchutz und Nistplatz, und erzieht als Herbstblüher sehrviele Insekten an“, erklärtBerthold. Auch seine Beerenhelfen den Vögel: Sie reifen imFrühling heran und könnenvon den Tieren während deranstrengenden Phase der Auf-zucht ihrer Jungen vertilgtwerden. Auch andere Beeren-

Vögeln viel bieten. Prof. PeterBerthold rät zum unkompli-zierten Schwarzen Holunder.„Seine Blüte ziehen extremviele Insekten an – also die Vo-gelnahrung“, erklärt der ehe-malige Direktor der Vogelwar-te vom Max-Planck-Institutfür Ornithologie in Radolfzellam Bodensee. „Dazu zählenauch holunderspezifischeBlattläuse, die keinerlei Pro-bleme bereiten werden.“

Und natürlich sind da dieHolunderbeeren, die etliche

Piept es bei dir?Man möchte meinen, überall, wo esgrün ist, findet man auch Tiere. In derfreien Natur wie auch im Garten. Dochso ist das nicht: Vögel brauchen einvielfältiges Nahrungsangebot, Unter-schlüpfe und Nistplätze im Garten.

Ein Zuhause für manche Vögel kann auch winzig klein sein: Ein Vogelhäuschen etwa. Hier ist einStar eingezogen. Foto: Frank Hecker/NABU

Julian Heiermann ist Zoologe beim Nabu. Er erklärt, wie aus demGarten ein Zuhause für Vögel wird.

„In ihnen wird es viel zu heiß,und das Gelege kann einge-hen.“

Er plädiert auch für Vogel-tränken. Sie sollten das ganzeJahr über zur Verfügung ste-hen: „Im Winter kann einStein in das Wasser gelegtwerden, damit es nicht soschnell zufriert.“ Im Sommermuss das Wasser häufig ge-wechselt werden, um einestarke Keimbelastung zu ver-hindern. Für Nistkästen, Vö-geltränken sowie zusätzlicheFutterstellen im Garten ist ei-nes wichtig: „Sie müssen kat-zensicher sein“, betont Erl-wein. „Dies bedeutet, dassdrumherum Freiflächen sind,an denen sich Katzen nicht soleicht an die Vögel heranpir-schen können.“

von circa 2,50 Metern zu hän-gen oder stellen. Von Plastik-kästen aus dem Handel rät derExperte aber auf jeden Fall ab.

sträucher, Obstpflanzen undin großen Gärten sogar Streu-obstwiesen sind ideal. Prof.Berthold rät allerdings, beigrößeren Grundstücken ne-ben Laub- und den dazu zäh-lenden Obstbäumen auch Na-delbäume wie Fichten oderKiefern zu pflanzen. „Als im-mergrüne Bäume bieten sieim Winter verschiedenen Vo-gelarten Schutz“, erklärt er.

Vögel sind also eigentlichziemlich einfach zufriedenzu-stellen: Sie brauchen Nahrungund ein Heim. Das alles mussman nicht auf dem gesamtenGrundstück bieten – wasFreunde des englischen Ra-sens beruhigen mag. Es emp-fiehlt sich, in einer Ecke desGrundstücks Sträucher zu-sammenzusetzen, die Beeren,Samen, Insekten sowie Nist-möglichkeiten bieten. Orni-thologe Berthold rät sogardazu, solche Bereiche sichselbst zu überlassen sowie ei-nige Stellen des Gartens nichtzu mähen. Sogar abgestorbe-nes Holz, zu einem Haufenaufgestapelt, ist in einer sol-chen Ecke noch wertvoll: Esbietet den Tieren eine Ver-steckmöglichkeit, wie sie etwader Zaunkönig schätzt.

Für große Gärten bietetsich auch an, abgestorbeneBäume stehen zu lassen.„Zum Beispiel Spechte, Klei-ber und unsere Meisenartenprofitieren hiervon“, erklärtMarkus Erlwein vom Landes-bund für Vogelschutz in Bay-ern. Spechte schlagen Höhlenhinein, die anderen Vogelar-

ner sollten auch an halboffeneNistkästen für Halbhöhlen-brüter denken. Erlwein emp-fiehlt, die Boxen in eine Höhe

ten nutzen sie nach derenAuszug. Der Experte betontdaher auch: „Alte Obstbäumesollten bitte nicht gefällt wer-den. Wenn man waldnahwohnt, kann dann sogar einWaldkauz einziehen.“ Undgerade alte Bäume seien idea-le Plätze für Bruthöhlen.

Aber ein Zuhause für dieTiere kann auch winzig kleinsein: ein Vogelhäuschen etwa.„Die Wahrscheinlichkeit, dassein Nistkasten angenommenwird, ist gewöhnlich sehrhoch und ein Erlebnis – gera-de für Kinder“, sagt Erlwein.Er rät aber, mehrere Kästenanzubieten, und zwar in ver-schiedenen Größen und mitverschieden großen Einfluglö-chern, denn jede Vogelart be-vorzugt anderes. Hobbygärt-

Der Efeu ist ein idealer Nistplatz für Vögel. Hier hat sich eine Amsel ein Plätzchen ausgesucht. Foto: Candy Welz/dpa-Zentralbild

Hagebutten sind Nahrung für die Vögel im eigenen Garten.Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Im eigenen Garten schwimmen und entspannen – herrlich! Ein Schwimmteich ist zu allen Jahreszeiten optisch attraktiv und bringt viel Natürlichkeit in den Garten. DieWasseraufbereitung funktioniert ausschließlich mit Hilfe von Mikroorganismen und Pflanzen. Fotos (3): Gärtner von Eden

So will ich schwimmen!Baden im eigenen Garten? Das steht für viele Menschen auf der Wunschliste ganz oben.Doch welches Badebecken soll es sein? Swimmingpool, Schwimmteich oder Naturpool?VON CHRISTIANESTOLTENHOFF

Die Sonne glitzert aufder Wasseroberfläche,mit einem Sprung

geht es gleich nach dem Auf-stehen oder vor dem Schla-fengehen ins kühle Nass, undnach dem Bad kann man sichungestört auf die eigene Ter-rasse setzen. Klingt dochtraumhaft, oder?

Eine Badegelegenheit imeigenen Garten steht tatsäch-lich bei vielen Menschen ganzweit oben auf der Wunschlis-te. Doch natürlich entschei-den nicht nur die persönlicheVorliebe fürs Freiluftschwim-men über eine solche An-schaffung; auch Platzangebotund nicht zuletzt das Budgetmüssen passen. Stehen hierallerdings die Ampeln aufGrün, gilt es, sich zu entschei-den, welches Badebeckendenn Einzug in den Gartenhalten soll. Im Angebot sindheute mit Swimmingpool,Schwimmteich und Natur-pool drei in vielen Punktenverwandte und doch grundle-gend unterschiedliche Varian-ten, von denen jede ihre Ei-genheiten hat. Die sollte mankennen lernen, bevor mansich entscheidet, welche ambesten zu den eigenen Vorlie-ben und in den Garten passt.Mit Heiko Lüttge, Gartenge-

stalter aus Leichlingen mitlangjähriger Erfahrung beimBau von Badegewässern, er-klärt ein Experte, worauf esankommt.

Swimmingpool: Klassikerunter den BadegewässernHeute hat der klassischeSwimmingpool zwar kräftigKonkurrenz durch Schwimm-teich und Naturpool, ist aberauch weiterhin gefragt. „Es

bereitung ist allerdings ausSicht vieler Hobbyschwimmerauch der größte Nachteil einesSwimmingpools, denn ihnenbehagt heute das Baden in ge-chlortem Wasser nicht mehr,manch einer verträgt es auchschlicht nicht.

Insgesamt gilt ein Swim-mingpool allerdings als aus-gesprochen pflegeleicht. Al-lerdings muss alle zwei bisdrei Jahre das Poolwasserkomplett ausgetauscht wer-den. Das schlägt dann genau-so wie der regelmäßige Nach-schub an Chemikalien bei denUnterhaltskosten zu Bucheund belastet auch die Ökobi-lanz eines Swimmingpools.Wie die insgesamt ausfällt,hängt aber noch von ein paaranderen Faktoren ab, zumBeispiel davon, wie intensivman seinen Pool beheizt, be-ziehungsweise wie gut derPool wärmegedämmt und mitwelcher Abdeckung er ausge-stattet ist. Stilistisch passt einPool in viele Gärten. Die Bau-varianten eines Swimming-pools reichen vom klassischgemauerten oder betoniertenBecken bis zum Fertigbecken,so dass es viel Raum für indivi-duelle Gestaltung gibt.

Schwimmteich:baden wie in der Natur„Wer das Schwimmen im ei-genen Garten zu einem mög-

schlusses ambitionierter Gar-tengestalter, hat er sich ganzauf die individuelle Gestal-tung privater Gärten speziali-siert und berät seine Kundenauch intensiv zu der Frage,welche Badegelegenheit dennam besten zu ihnen passenwürde. Für einen klassischenSwimmingpool spricht ausseiner Sicht zum Beispiel:„Das Wasser ist angenehmweich. Außerdem kann mandie Anlagen problemlos sobauen, dass sie das ganze Jahrüber nutzbar sind.“ Einegleichbleibend gute Wasser-qualität ist beim klassischenPool durch den Einsatz che-mischer Zusätze– meist ist esneben Salzelektrolyse oderAktivsauerstoff vor allemChlor – und einen pH-Wert-Regulator sichergestellt. Inder Praxis kommen dafür häu-fig Chlortabletten als kosten-günstige Variante zum Ein-satz. Komfortabler und zuver-lässiger ist eine automatischeDosierungsanlage. Allerdingsmuss diese einmal jährlich ge-wartet werden, was natürlichein Kostenfaktor ist. „Beach-ten sollte man immer die kon-kreten Wasserwerte vor Ort,denn es gibt eine Reihe vonFaktoren, auf die die chemi-sche Wasseraufbereitung in-dividuell abgestimmt werdensollte“, rät der Experte.

Die chemische Wasserauf-

gibt nach wie vor einige Argu-mente für einen klassischenPool“, findet Heiko Lüttge.

Der Gartengestalterspricht aus Erfahrung, reali-siert er doch regelmäßig imAuftrag seiner Kunden derenTraum vom eigenen Badege-wässer. Als Mitglied der Gärt-ner von Eden, eines im ge-samten deutschsprachigenRaum aktiven genossen-schaftlichen Zusammen-

Das Wasser im Naturpool ist naturbelassen, wird also ohneChemie gereinigt. Er gilt als umweltfreundlich und pflegeleicht.

Der klassische Swimmingpool hat zwar kräftig Konkurrenz durch Schwimmteich und Naturpool,ist aber auch weiterhin gefragt. Er ist pflegeleicht und kann das ganze Jahr über genutzt werden.

lichst naturnahen Erlebnismachen möchte, ist höchst-wahrscheinlich mit einemSchwimmteich gut beraten“,ist sich Heiko Lüttge sicher.„Hier kommt die Wasserauf-bereitung ganz ohne Chemieaus. Außerdem ist einSchwimmteich zu allen Jah-reszeiten optisch attraktivund bringt viel Natürlichkeitin den Garten, weil zu ihm einPflanzbereich gehört und erTiere wie Libellen anlockt.“Die Wasseraufbereitung funk-tioniert ausschließlich mitHilfe von Mikroorganismenund Pflanzen. Die entziehen –kurz gesagt – dem Teichwas-ser so viele Nährstoffe, dassdie Wasserqualität gleichblei-bend gut ist.

Die bauliche Umsetzungbeschreibt der Profi so: „DiePflanzen zur Wasserreinigungsind in einer so genannten Re-generationszone angesiedelt.Die ist mit dem eigentlichenSchwimmbereich verbunden,aber flacher als dieser.“ Daserklärt dann auch den einzi-gen Nachteil, den einSchwimmteich hat: Erbraucht deutlich mehr Platzals ein Pool. Je nach Bauartsollte die Regenerationszone30 bis gut 50 Prozent der ge-samten Teichfläche einneh-men, um das System stabil zuhalten.

Da ein Schwimmteich inder Regel mithilfe von Teich-folie abgedichtet wird, ist manin der Ausgestaltung seinerForm vollkommen frei. In Sa-chen Pflege stehen die regel-mäßige Reinigung des Skim-mers, einmal jährlich Pflan-zen stutzen, bis zu fünfmal imJahr Sedimente absaugen –am einfachsten mithilfe einesTeichroboters – und bei Be-darf Wasser nachfüllen an: Ja,auch ein Schwimmteichmacht Arbeit. „Aber die istsehr überschaubar“, versi-chert Heiko Lüttge. Ein weite-rer Pluspunkt für denSchwimmteich ist: Die Unter-haltskosten halten sich eben-falls in erfreulich engen Gren-zen. Das liegt auch daran, dassabgesehen von der Ergänzungverdunsteten Wassers einSchwimmteich nie neu befülltwerden muss. Auch deshalbist seine Ökobilanz so gut.

Naturpool: Natürlich unddesignstarkFür den dritten im Bunde derBadegewässer gibt der Exper-te folgende Definition: „UnterNaturpool versteht man einenPool mit naturbelassenemWasser, das ohne Chemie ge-reinigt wird, wobei dasSchwimmbecken keine Be-pflanzung enthält.“ Die Was-serreinigung findet in einerseparaten Filtration statt, sodass der Naturpool auf den

ersten Blick nicht vom kon-ventionellen Swimmingpoolzu unterscheiden ist.

„Durch sein Filtersystemist der Naturpool chemiefrei,umweltfreundlich und preis-wert im Unterhalt“, fasst Lütt-ge die Vorteile dieses Systemszusammen. „Sein Wasser istweich. Außerdem ist das Fil-tersystem eines Naturpoolsfehlertolerant, und seineTechnik weniger komplex alsdie konventioneller Swim-mingpools.“ Auch beheizenlässt sich der Naturpool mitt-lerweile, allerdings sollte erdann – ebenso wie der kon-ventionelle Pool – über eineAbdeckung verfügen, um einzu schnelles Auskühlen unddamit einen zu hohen Ener-giebedarf zu verhindern.

Stilistisch lässt sich einNaturpool nahezu jedem Gar-tentyp anpassen. Zu den re-gelmäßig anfallenden Pflege-arbeiten gehört vor allem dertägliche Einsatz eines Poolro-boters. Der muss allerdings –auch das eine Parallele zumklassischen Pool – nur insWasser gesetzt werden undkümmert sich dann fast ganzallein darum, den Biofilm vonBoden und Seitenwänden zuentfernen. Einmal wöchent-lich sollten zudem für den Ro-boter nicht zugängliche Berei-che wie Ecken und Treppenmit einer Bürste gereinigt wer-den. Des Weiteren sollte manin regelmäßigen AbständenPumpen und Filter überprü-fen – alles Dinge, die der Bio-poolbesitzer selbst erledigenkann. Ein Wasserwechsel ge-hört übrigens nicht zu seinenregelmäßigen Aufgaben, dennwenn alle Filter richtig arbei-ten, braucht es den nicht. Dasspart Arbeit, Geld und wirktsich positiv auf die Ökobilanzaus.

Das Fazit des Experten:Die Frage nach dem optima-len Badegewässer für den ei-genen Garten lässt sich nurmit einem „Kommt drauf an“beantworten. Vor der Ent-scheidung sollten auf jedenFall Gespräche mit fachkundi-gen Menschen stehen, in de-ren Hand dann auch die Reali-sierung des Traums von dereigenen Schwimmgelegenheitgehört. Fragt man Heiko Lütt-ge allerdings nach seinempersönlichen Favoriten, be-kommt man eine eindeutigeAntwort: „Der Naturpool ver-bindet die geradlinige Ästhe-tik und die einfache Reini-gung des Beckens eines Poolsmit der chemiefreien Wasser-qualität des Schwimmteichs.Das ist für mcih persönlich dieoptimale Kombination.“

Weitere Informationen:www.gartenplan.de undwww.gaertner-von-eden.com

Sechs TippsSie sind zurück – und in diesem Jahr vermutlich in großerZahl: Schnecken ziehen wieder los, fressen den saftigenSalat ab, durchlöchern Funkien und knabbern an densüßen Erdbeeren. Experten erklären, wie man sie ohneChemie bekämpfen kann.

ten werden. Wichtig: Die totenSchnecken nicht mit den Bier-resten aufs Beet schütten,denn das lockt weitere Schne-cken an. Die Alternative zurBierfalle sind ausgelegte Sä-cke mit Hühner-, Katzen- undHundefutter sowie Sauerteig.

Mulch ausKaffeeLaut dem Nabu ist wissen-schaftlich nachgewiesen, dassKaffee in geringer Konzentra-

Hundefutter- undBier-FallenIn kleinen, abgegrenzten Be-reichen wirken Becher mitBier. Nachteil: Darin landenauch andere Insekten, dieman im Garten haben will.Die Becher sollten 12 bis 15Zentimeter Durchmesser ha-ben und so eingegraben wer-den, dass der obere Rand 3 bis4 Zentimeter über der Boden-oberfläche liegt. Und es mussalkoholhaltiges Bier angebo-

VON SIMONE ANDREA MAYER

Schnecken sind eine Pla-ge. Eine Nacktschneckekann bis zu 500 Eier in

einem Jahr ablegen – und da-mit gleich mehrere neue Ge-nerationen hervorbringen.Denn die Gelege mit je zehnbis 30 Eiern entwickeln sichunter günstigen Bedingungennach zwei bis vier Wochen.Und diese Nachkommen sindnach gut sechs Wochen schonfortpflanzungsfähig, erklärtdie LandwirtschaftskammerNiedersachsen.

Und nicht nur das: Dieletzten Eier im Herbst überle-ben im Winter Temperaturenbis rund minus 20 Grad, er-wachsene Schnecken könnenaußerdem durchaus minuszehn Grad aushalten. Der mil-de Winter 2015/16 hatte bei-spielsweise eine große Zahlder Schädlinge zur Folge. Pro-blematisch sind dabei dieNacktschnecken, Tiere mitGehäuse verursachen kaumSchäden.

Hobbygärtner könnenaber etwas tun – und das ganzohne Chemie, die auch für an-dere Tiere gefährlich seinkann. Tipps geben der Natur-schutzbund (Nabu), die Land-wirtschaftskammer Nieder-sachsen und der Verbraucher-informationsdienst aid:

Sie sind überall: Nacktschnecken sind nach milden Wintern besonders häufig in den Gärtenunterwegs. Fotos: dpa/Warnecke

Thymian wirkt auf Schnecken abschreckend. Er lässt sich gut imApril und Mai in den Garten setzen.

gegen Schneckention den Tieren den Hungerverdirbt oder sie vertreibt.Und das Koffein im Kaffee seiin größeren Konzentrationensogar tödlich. Daher könneman gut Kaffeesatz flächigausstreuen oder in einemSchutzring um einzelne Pflan-zen. Oder man sprüht starkenBohnenkaffee auf die Blätter.

Thymian amBeetrandDas Küchenkraut hat amRand des Gemüsebeetes ei-nen besonderen Nutzen.Schnecken können es nichtleiden und meiden so sie diePflanze und damit auch dasBeet, erklärt der Verbraucher-informationsdienst aid. DiePflanze mag einen trockenen,warmen und sonnigen Stand-ort. Der Boden ist am bestenetwas steinig und sandig so-wie eher trocken und durch-lässig. Auch Bohnenkraut undKamille sollen Schnecken ab-schrecken. Der Nabu rät, die-se ringförmig um die Beete zusetzen. Er schränkt aber auchein: Schnecken haben unter-schiedliche Geschmäcker.

VermeintlichesZuhauseAlte Bretter, Hohlziegel,schwarze Folien oder einfachgroße Blätter wie vom Rha-barber dienen Schnecken imGarten als Unterschlupf. Die-se sollte man also erst ausle-gen und dann die Tiere davoneinsammeln. Aber dann? Wo-hin mit den Schnecken? Na-türlich kann man sie töten –tierfreundlicher ist, sie auszu-setzen. Doch das sollte manweit weg vom Garten undauch den Grundstücken derNachbarn tun. Laut der Land-wirtschaftskammer könnendie Tiere in nur einer NachtStrecken bis zu 25 Meter zu-rücklegen.

Trockenzone amGartenrandSchnecken können nur auffeuchten Böden gut kriechen.Daher sollte man am Über-gang von Hecken, Wiesen undBrachflächen zum Garteneine Trockenzone einrichten.Der Schutzstreifen aus Säge-mehl, Sand oder Branntkalk

hält dieTiere ab. Auch Asche,zerbröselte Eierschalen, Splittund Kies wirken. Die Land-wirtschaftskammer rät zu ei-nem ein Meter breiten Strei-fen, der Nabu hält bei Brannt-kalk 30 Zentimeter für sinn-voll. Sägemehl sollte mindes-tens fünf Zentimeter dick undeinen halben bis einen Meterbreit sein. Aber: Bei Regen-wetter ist diese Methode na-türlich nicht mehr wirksam.Einzelne Pflanzen kann manaber auch schützen: Am bes-ten diese nur alle zwei bis dreiTage gießen – und zwar so,dass drumherum keine größe-ren feuchten Flächen entste-hen, die den Schnecken zurFortbewegung dienen.

SchneckenzaunDie Zäune bestehen aus gebo-genen Blechen, die lückenlosum ein Beet kommen. Wichtigist, dass die Zäune mindes-tens zehn Zentimeter tief inden Boden und etwa genausohoch aus diesem ragen. Hier-von muss man die Schneckenabsammeln. Achtung, Pflan-zenteile, die über den Zaunragen, dienen als Leiter.

Problematisch für die Pflanzen im Garten sind eigentlich nur die Nacktschnecken, Tiere mitGehäuse verursachen kaum Schäden. Foto: dpa/Burgi

Engelke die Sorten Mikadound Skyline empfiehlt.

Blüht die Sansevierie eigent-lich?Ja. In der Regel sind die Blätteram Bogenhanf zwar das A undO, Nickol schwärmt aber vonden Blüten: „Erst wenn maneinmal eine Vollblüte bei derheimischen Sansevierie gese-hen und gerochen hat, weißman, dass diese Pflanzen fürmehr als grüne Deko in derEcke gut sind.“ An sich sinddie Blüten unauffällig, aberviele von ihnen zieren ge-meinsam dichte Blütenstän-de.

„Diese quetschen sich ausden dicht durchwurzeltenTöpfen nach oben und ver-strömen vor allem in derDämmerung einen guten, in-tensiven Duft“, erklärt MartinNickol.

nässe, erklärt Christian Engel-ke vom Fachverband Raum-begrünung und Hydrokulturin Berlin. Man darf den Bo-genhanf aber immer nur vonunten gießen, also direkt ander Erde. „Gelangt Wasser vonoben in den Schaft, faulen diePflanzen weg.“

Welche Arten und Sorten emp-fehlen die Experten?Der Klassiker ist für Engelkedie Art Sansevieria trifasciata.„Die Sorte Laurentii hat quer-laufende, dunkle Flecken undeinen gelben Rand“, be-schreibt der Experte. Sehr be-liebt für moderne Einrichtun-gen ist die Sorte Black Coral,die auf dunkelgrünen Blätternunregelmäßige silbrige Quer-bänder aufweist. Die rund-blättrigen Sorten stammenvor allem von der Art Sanse-vieria cylindrica ab, von der

Comeback: Der Bogenhanfist wieder beliebt

VON DOROTHÉE WAECHTER

Der Bogenhanf wirktein wenig, als wäre eraus der Zeit gefallen.

Zwischen den 1950er und 70erJahren war die auch als Sanse-vierie bekannte Zimmerpflan-ze äußerst beliebt. Dann – wiedas mit der Beliebtheit immerso ist – flaute das Interesse ab.Bissig nannte man die Pflanzesogar Schwiegermutterzunge.Doch gerade der Retrolookbringt die Pflanze wieder zu-rück in die Wohnräume. WasHobbygärtner zum Bogen-hanf wissen müssen:

Wie sieht derBogenhanf aus?Das Laub ist schwertförmig,aufrecht und hat keine Stiele.„Die Blätter werden bei denunterschiedlichen Arten ent-weder einzeln, zu mehrerenund in grundständigen Ro-setten ausgebildet“, sagt Mar-tin Nickol, Gartenkustos desBotanischen Gartens derChristian-Albrechts-Universi-tät zu Kiel. Sie können auchals Lanzetten, Lineale undBänder geformt sein, sie sind

Diese Pflanze hat jeder schon mal ge-sehen: Die aufrecht stehenden Blätterdes Bogenhanfs werden gerne zu Zöp-fen geflochten. Das Zimmergrün giltals retro – und erlebt gerade deswegenein Comeback.

flach, rund oder halbzylin-drisch. Aber bei den meistenArten sind die Blätter fleischigund fühlen sich ledrig an.

Woher stammt die Zimmer-pflanze ursprünglich?Der Bogenhanf ist hauptsäch-lich zwischen Ostafrika undSri Lanka sowie im Süden In-diens verbreitet. Die Pflanzebesiedelt von tropischen Wäl-dern über Halbwüsten unter-schiedliche Lebensräume, er-klärt Nickol. Der deutscheName Bogenhanf verweist aufdie zahlreichen Blattfasern.„Diese wurden in seiner Hei-mat Afrika zu Bogensehnenverdrillt“, erläutert Nickol.Auch heute noch werden fürTouristen Körbe, Seile undMatten aus Sansevierienfa-sern geflochten und gedreht.

Wo steht der Bogenhanf ambesten?Sansevierien mögen sonnigebis halbschattige Standorte.„Wie man aus vielen Bürosweiß, überleben sie auchdunklere Ecken“, sagt Nickol.Dort fühlen sich die Pflanzenallerdings nicht besonders

wohl. Generell sind die weiß-grünen Sorten lichtbedürfti-ger als die durchweg grün be-blätterten. Sansevierien ver-tragen keine tiefen Tempera-turen. „Oberhalb von 15 Graddarf es gerne immer sein,wohler fühlen sich die meis-ten Sansevierien bei mehr als20 Grad“, so Nickol.

Welchen großen Fehler kön-nen Hobbygärtner begehen?Ein Vorteil ist zwar, dass dieZellwand sehr stark ist. DieBlätter machen nicht schnellschlapp. Aber dafür erkenntman Pflegefehler erst, wennsie so gravierend sind, dassdie Pflanze eingeht. Ansons-ten handelt es sich um einesehr pflegeleichte Pflanze. Zu-sammengefasst lässt sich sa-gen: Sie braucht weder vielLicht, nur relativ wenig Was-ser und auf keinen Fall Stau-

Die Sorte Laurentii hat querlaufende, dunkle Flecken und einengelben Rand.

Geflochtenwird derBogenhanfzumHingucker.Fotos: dpa/Warnecke

Das Holz der Robinie weißt eine hohe Härte auf und istzudem das witterungsbeständigste in Europa.

Die bekannten heimi-schen Holzarten wiebeispielsweise Fichte,

Tanne, Kiefer, Buche und Ei-che finden vielfach Verwen-dung im Innen- und Außen-bereich. Jedoch haben dieseHölzer den Nachteil, dass sieohne konstruktiven oder che-mischen Holzschutz im Au-ßenbereich keine hohe Dau-erhaftigkeit aufweisen. An-ders sieht es hier bei den Höl-zern aus tropischen Wäldernaus. Durch die Globalisierungsind die internationalenMärkte immer näher aneinan-der gerückt und lange Trans-portwege stellen kein Hinder-nis mehr dar. Tropische Holz-arten haben oftmals einedeutlich höhere Dauerhaftig-keitsklasse als die heimischenHölzer und erreichen Stand-zeiten von 25 Jahren undmehr.

Seit Jahren wird diesenHölzern jedoch ein negativesImage zugeordnet. Aus ver-schiedenen Gründen wird seitlängerem nach Alternativenfür Tropenhölzer gesucht. Pri-mär wird versucht, durch ver-schiedene Verfahren und Be-handlungen die Dauerhaftig-keit der europäischen Hölzerzu erhöhen oder tropischeHölzer zu nutzen, die aufHolzplantagen angebaut wer-

den. Auf der Suche nach Tro-penholzalternativen rücktaber auch eine europäischeHolzart immer mehr in denFokus – die Robinie.

Das Holz der Robinie (Ro-binia pseudoacacia) ist daswitterungsbeständigste in Eu-ropa. Das schnellwachsendeHolz mit einem sehr geringenAnteil an weniger festemSplintholz weist die höchsteHärte der europäischen Höl-zer auf und ist sehr belastbar.Es wird als einziges unbehan-deltes europäisches Holz indie Resistenzklasse 1 bis 2 ein-geordnet und ist somit vonNatur aus bestens für den Ein-satz im Außenbereich geeig-net. Das Robinienholz verfügtüber holzeigene Inhaltsstoffe,die für eine hohe Resistenz ge-gen holzzerstörende Pilze undInsekten sorgen. Somit isteine Imprägnierung oder eineBehandlung mit Holzschutz-mitteln nicht erforderlich. DasHolz gehört zu den schwers-ten einheimischen Holzartenund ist selbst der Eiche inpuncto Haltbarkeit klar über-legen. Durch diese techni-schen Eigenschaften ist es fürKonstruktionen, die dem ste-ten Wechsel von Wetter undJahreszeiten ausgesetzt sind,perfekt geeignet. Vielfachsieht man die Robinie bereits

auf Kinderspielplätzen. Hierwird sie oft in Form von natür-lich gewachsener Stämme fürSpieltürme, Schaukeln, Ba-lancierbalken, Sandkasten-einfassungen und mehr ver-wendet. Durch den ungleich-mäßigen Wuchs ist jederStamm und somit auch jedesObjekt aus diesem Holz einUnikat. Für den Einsatz wer-den die Stämme entrindetund das weniger haltbareSplintholz entfernt. Anschlie-ßend wird die raue Oberflächegeschliffen, um die Splitterbil-dung zu minimieren. Nebenden natürlichen Stämmenwerden auch Bretter, Balkenund Bohlen aus dieser Holzarterzeugt. Diese werden häufigfür konstruktive Zwecke imAußenbereich verwendet.

Die bereits genannten Ei-genschaften des Robinienhol-zes sorgen dafür, dass auch inextremen Einsatzgebieten,wie beispielsweise Brücken-bau, der direkte Verbau imErdreich oder im Wasserbau,sehr lange Standzeiten erzieltwerden. Robinie ist noch einNischenprodukt, das sich im-mer mehr im Garten- undLandschaftsbau wie auch imFachhandel etabliert. rps

www.robinie-nrw.de undwww.mevissen-holz.de

Die europäischeAlternative zuTropenholz

Eine Schaukel aus Robinien-Holz. Es wird als einziges europäisches Holz in die Resistenzklasse 1 bis2 eingeordnet und ist bestens für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Foto: Willi Mevissen

„Wehe, man vergisst dasGießen einmal – sofortbröseln die Blättchentrocken vom Strauch“

Tanja Ratsch

dem alten Holz wieder willigaus.

Gleichwohl gibt es eineSchwäche: „Streng geschnit-tene Büsche neigen beispiels-weise nach Stürmen zum Aus-einanderfallen“, warnt dieGartenbau-Ingenieurin. DerHobbygärtner muss hier er-neut und etwas tiefer zurück-schneiden. „Für den Form-schnitt eignet sich besondersgut die schmal- und klein-blättrige Sorte Tarentina“,sagt Ratsch. Darüber hinausist etwa die buntblättrige Sor-te Variegata schön, derenLaub cremeweiß-grün ist. Diebewährten Sorten für Anste-cker, die im Handel eher sel-ten sind, heißen Hamburgerund Königsberger Brautmyr-te.

einmal – sofort bröseln dieBlättchen trocken vomStrauch.“ Selbst wenn derGärtner regelmäßig, aber et-was zu viel gießt, tun sich Pro-bleme auf: Meist wachsendann Wurzelpilze. Die Pflan-zen mögen keinen Kalk. Wei-ches Regenwasser ist optimal,alternativ geht kalkhaltigesLeitungswasser mit einemSpritzer Essig.

Im Brauchtum mittlerwei-le weniger gefragt, hat sich dieMyrte zu einer Pflanze fürLiebhaber entwickelt. „Wergerne Formgehölze hat undgleichzeitig wenig schnittfreu-dig ist, kann mit Myrten nichtviel falsch machen“, sagt San-soni. Die Sträucher nehmenkaum einen Schnittfehlerkrumm und treiben selbst aus

Vor einigen Jahrzehntennoch hat der Myrten-busch zum Inventar ei-

nes jeden Haushalts gehört.Denn Sträußchen zierten dasSakko des Bräutigams – unddas ist oft noch heute so. DieBraut trug ein Kränzchen ausMyrte im Haar. „Früher habendie sparsamen Bäuerinnendiese Sträußchen nicht weg-geworfen, sondern bewur-zelt“, sagt Gartenbau-Inge-nieurin Maria Sansoni von derMediterranean Garden Socie-ty. „So brachte jede Hochzeitüber kurz oder lang wieder einpaar neue Kübelpflanzen.“

Dieser Brauch stammt ausdem 16. Jahrhundert. Die Er-klärung dafür findet sich aberschon in der griechischen My-thologie, wo die Myrte (Myr-

tus communis) zur Schutz-pflanze für alle Liebenden er-klärt wurde. „Der Überliefe-rung nach schmückten sichschon altägyptische Frauenund göttliche Schönheitenwie Venus oder Aphrodite mitblühenden Myrtenzweigen“,erläutert Tanja Ratsch, Di-plom-Ingenieurin der Lan-despflege und Buchautorinaus Nersingen bei Ulm.

Aber die Pflanzen sindnicht ganz aus der Mode ge-kommen und häufig noch zusehen. „Myrten sind mediter-rane Klassiker par excellenceund aus dem Sortiment derPflanzen für den Wintergartennicht mehr wegzudenken“,sagt Ratsch. Die immergrünenBlättchen sind glänzend dun-kelgrün und eiförmig zuge-

spitzt. „Die weißen, duften-den Blüten erscheinen in denBlattachseln“, beschreibt San-soni. Nach der Blüte entwi-ckeln sich erbsengroße,schwarze Beeren. „Bei derSorte Leucocarpa sind die

Früchte weiß.“ Diese essbarenBeeren schmecken süßlich,haben aber einen bitterenNachgeschmack.

Myrten sind nicht leicht zupflegen: „Es sind Tyrannen,was das Gießen anbelangt“,sagt die Gartenbau-Ingenieu-rin. „Wehe, man vergisst sie

Der Schmuck von Venusund AphroditeMythen und Sagen ranken sich um viele Pflanzen. Eine, die im deutschen Brauchtum besondersverwurzelt ist, ist die Brautmyrte. Brautpaare tragen sie. Sie macht sich aber auch gut als Formge-hölz im Garten. Allerdings zickt sie etwas, wenn es ums Gießen geht.

Ihre hübschen weißen Blüten bildet die Brautmyrte in den Blattachseln. Foto: Jens Kalaene

den Blüten mit einer Nadel zudurchstoßen.

... Kupfermünzen in der Vasefür längere Frische sorgen?Eine Kupferummantelung ha-ben die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke. Sie haltenSchnittblumen aller Art abernicht länger frisch als üblich,erläutert das Bundeszentrumfür Ernährung. Zwar scheintdie Annahme erst einmal lo-gisch: Kupfer ist ein Schwer-metall, das sich mit Eiweißverbindet. Dieser chemischeProzess hemmt die Entwick-lung von Mikroorganismen.Tulpen wachsen auch noch inder Vase weiter. Das liegt anihrer besonderen Zellenstruk-tur. Aber nur ganz wenig Kup-fer eines Centstücks gehtlangsam in das Wasser über,die Effekte sind daher gering.Was wirklich hilft? FrischesLeitungswasser und eine sau-bere Vase. Viele Experten ra-ten auch zur Zugabe von Blu-menfrischhaltemitteln – demPulver in den kleinen Tütchenan den Sträußen.

Osterblumen aus einem kom-pakten Strauß herauswach-sen, der sollte ihnen nur we-nig Wasser in die Vase geben.Das Blumenbüro rät außer-dem, die Stängel direkt unter

Schnittblumen gut pflegen

Ein Anlass, ein paar Rat-schläge und Fakten zuden beiden Blumen kri-

tisch zu hinterfragen. Stimmtes eigentlich, dass ...

... man Narzissen nicht mit an-deren Blumen in eine Vase ge-ben soll?Ja und nein. Nein, denn sonstwürden ja auch Floristen kei-ne schönen Gebinde mit Nar-zissen anbieten. Und ja – weilNarzissen zumindest eine Zeitlang allein ins Wasser kom-men sollten. Denn aus ihrenfrisch abgeschnittenen Stän-geln tritt Schleim aus, der an-dere Blumen welken oder ver-kümmern lässt, erläutert dieLandwirtschaftskammerNordrhein-Westfalen. Der Ratlautet also: Narzissen über

Nacht alleine in eine Vase ge-ben, wo sie ihren Schleim aus-scheiden können. Am nächs-ten Tag sollten sie dann nichtmehr neu angeschnitten wer-den, bevor sie in die Vase zuTulpen und anderen Blumenkommen. Sonst beginnt dasAusbluten von Neuem.

... Tulpen noch in der Vasewachsen?Ja. Tulpen wachsen in derVase weiter, auch wenn sievon ihrer Zwiebel getrenntsind. In wenigen Tagen kön-nen die Blütenstiele einigeZentimeter länger werden, er-läutert das Blumenbüro in Es-sen. Denn Tulpen pumpenihre Zellen mit dem Wasser inder Vase auf und wachsen soauch nach dem Schnitt. Diese

Fähigkeit besitzen auch Nar-zissen. Daher sollten beideimmer in ausreichend hohenVasen stehen, empfiehlt dasBlumenbüro. Wer nichtmöchte, dass die beiden

So mancher gute alte Hausfrauen-Tippdreht sich um Schnittblumen. GeradeTulpen und Narzissen sind zum anste-henden Osterfest beliebte Dekoratio-nen im Haus.

Tulpen wachsen auch noch in der Vase weiter. Das liegt an ihrerbesonderen Zellenstruktur. Foto: Tollwasblumenmachen.de/dpa

Einen Färbergartenanlegen

VON MELANIE ÖHLENBACH

Rotkohl und Ostereiersind ein gutes Duo.Denn mit dem Gemüse

kann man ganz natürlich undfrei von Chemie die Schalen inverschiedene Rot- und Blau-töne einfärben. „Daher heißtder Rotkohl in Süddeutsch-land auch Blaukraut“, sagtHerbert Voigt, TechnischerLeiter des Botanischen Gar-tens der Uni-versitätMünster.Grüne Eierbekommtman mit Hilfevon frischemSpinat. Kurkuma hingegensorgt für kräftiges Gelb, dieSchalen der Zwiebel undSchwarzer Tee für orange be-ziehungsweise dunkle Braun-töne.

„Das Färben mit Pflanzenist so alt wie die Geschichteder Menschheit“, sagt Fach-buchautorin Franziska Ebner,die sich seit rund 30 Jahrenmit Pflanzenfarben beschäf-tigt. Bis zur Entwicklung dersynthetischen Farbstoffe im19. Jahrhundert wurden Far-ben aus Mineralien, Pflanzenund Tieren gewonnen. Heuteerlebt die Tradition vor allemin Kunsthandwerk eine Re-naissance. „Pflanzenfarbenempfinden viele als schönerund wärmer. Sie kommen ausder lebendigen Natur, synthe-tische Farben hingegen ausErdöl“, sagt Ebner.

Als Färberpflanzen be-zeichnen Experten Pflanzen,die färbende Inhaltsstoffe be-sitzen. „Etwas Gelbliches oderGrünliches kann man eigent-lich mit jeder Pflanze färben“,sagt Matthias Schuh, Gärtnerim Freilichtmuseum am Kie-keberg bei Hamburg. „AusFärberpflanzen lassen sich al-lerdings besonders intensiveFarbstoffe herstellen.“

Für das Grundrezeptnimmt Ebner gleich viel Farb-droge – also Blüten, Blätteroder Wurzeln – wie zu färben-des Material. „Die Pflanzen-

teile müssen mindestens eineStunde auskochen, Wurzelnund Rinden etwas länger“, er-klärt Ebner. Wenn der Sudausgekühlt abgeseiht ist, legtdie Buchautorin das vorge-beizte Färbegut in den Sud,erhitzt ihn wieder und kochtihn je nach Material etwa eineStunde lang.

Der Färbergarten des Bo-tanischen Gartens in Münsterlistet mehr als 60 verschiede-

ne Gewächseauf – darun-ter Efeu, Ma-honie, Dah-lien, Mäd-chenauge,Goldruten,

Maiglöckchen, Große Brenn-nessel, Schlehe, Himbeereund Brombeere sowie Gera-nien, gelbe Schwertlilien undGrau-Erle.

Zu den traditionellen Fär-berpflanzen gehören Färber-waid und Färber-Wau. Beidebevorzugen einen sonnigenStandort und einen eher lo-ckeren, kalkhaltigen Boden.„Ansonsten sind sie sehr ro-bust und anspruchslos“, sagtVoigt.

Ausgesät werden könnendie winterharten ein- biszweijährigen Pflanzen imFrühjahr und im Herbst. Voigtempfiehlt den Herbst. „DiePflanzen können noch vordem Winter die Blattrosettebilden und haben dann schoneinen Vorsprung.“ Beide blü-hen erst im zweiten Jahr. „Diewinzigen Samen des Färber-Wau enthalten den meistenFarbstoff für ein leuchtendesGelb“, sagt Ebner. Er rät, dieganze Pflanze zu ernten, wenndie Samen ausgebildet, abernoch nicht ausgereift sind.

Mit den Blättern des Fär-berwaid hatte man jahrhun-dertelang im wahrsten Sinnedes Wortes blau gemacht.„Wegen des wesentlich gerin-geren Farbstoffanteils wirdFärberwaid heute kaum nochgenutzt“, erklärt Ebner. Trotz-dem empfiehlt Voigt seineKultur, auch wegen eines wei-teren Vorteils für den Garten:

Viele Pflanzen im Garten sind nichtnur hübsch anzusehen. Mit ihnenkönnen auch Ostereier und Stoffe ein-gefärbt sowie Malfarben und Kreidenhergestellt werden.

sät werden. Sie bevorzugtleichtere, eher durchlässigeBöden. Mit ihren getrockne-ten Blüten lassen sich nichtnur Textilien färben. „Die Le-bensmittelindustrie nutzt denFarbstoff Lutein zum Beispiel,um Eidotter noch gelber zumachen“, verrät Ebner.

Zu den Färberpflanzen ge-hören nicht nur Stauden, son-dern auch Bäume. Die EchteWalnuss gehört zu den ältes-ten überlieferten Färberpflan-zen. Ihre grünen Schalen fär-ben je nach Material hell-braun bis graubraun. „BeimVerarbeiten sollte man aller-dings immer Handschuhe tra-gen“, empfiehlt Ebner. „Fri-sche Nussschalen färben aus-gesprochen gut.“ Bis die un-reifen Nüsse geerntet werdenkönnen, vergehen allerdingszehn bis 15 Jahre.

trocknete Blüten dann ent-sprechend färben.

Stockrosen bevorzugen ei-nen sehr lehmigen, schwerenBoden. „Je mehr Stickstoff derBoden enthält, desto größerwerden die Triebe und Blü-

ten“, erklärtSchuh. Ent-sprechendgroß ist auchihr Platzbe-darf. „Die

Stockrose ist kein Lückenfül-ler, sondern eine klassischeSolitärstaude.“ Sie lässt sichim Frühjahr und im Spätsom-mer aussäen.

Eine Färberpflanze fürBeet und Kübel ist die Auf-rechte Studentenblume. Dieeinjährige, frostempfindlichePflanze kann auf der Fenster-bank vorgezogen oder ab Mit-te Mai direkt im Freien ausge-

„Färberwaid kann man auchgut als Fungizid, zum Beispielbei Mehltau, als auch wegenseiner insektiziden Wirkungeinsetzen.“

Rot erhält man vom Fär-berkrapp. Aber auch die rotblühendeStockrosekann dieseFarbe abge-ben. Aller-dings sollteman dafür am besten aufSaatgut aus dem Fachhandelzurückgreifen, rät Museums-gärtner Schuh. „Stockrosenlassen sich extrem leicht ein-kreuzen.“ Je nach Bestäubungkann die nachfolgende Gene-ration der bestehenden Pflan-ze eine Mischung aus rot undweiß, gelb, rosa, violett oderschwarz blühenden Stock-malven aufweisen, deren ge-

Dahlien gehören zu den traditionellen Färberpflanzen im heimischen Garten. Fotos: dpa/Warnecke

Mit so mancher Pflanze, die wir gut kennen, kann man mehranstellen: Auch mit dem Mädchenauge lassen sich Stoffe oderPapier einfärben.

Eine Färberpflanze für Beetund Kübel ist dieStudentenblume.

Eine Färberpflanze für Beetund Kübel ist die Aufrechte

Studentenblume

Zu den traditionellenFärberpflanzen gehören

Färberwaid undFärber-Wau