Post on 07-Nov-2019
OFFENBACH BILDUNG
Grundschulenund ‚ihre’ Eltern –
innovative Kooperationskonzepte
mitmachen begleiten
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Grundschulen und ‚ihre’ Eltern –innovative Kooperationskonzepte
Impressum
Grundschulen und ‚ihre’ Eltern –innovative Kooperationskonzepte
© 2011 Lernen vor Ort, Offenbach am Main
Berliner Straße 77
Offenbach am Main
V.i.S.d.P.: Dr. Gabriele Botte
Redaktion: Ulrike Müller unter Mitwirkung
von Felicitas von Küchler und Marie-Cécile Neumann,
Lernen vor Ort, Offenbach
Lektorat: Birgit Kirchner, ECS, Stockstadt
Gestaltung: Agnes Stockmann, JA-ART, Offenbach
Druck: maingraphix GmbH, Mühlheim
Fotos: Jon Pahlow, JA-ART, Frankfurt, Seite 2 und 4
Hans Dieter W. Kuhn, Fotodesign, Frankfurt, Seite 7
Henriette Hövekenmeier, Obertshausen, Gruppen-
fotos Seite 10, 12, 20, 24, 32, 34, 36 und 39
Fotostudio Heupel, Bonn, Seite 14
Jochen Schepp, Dietzenbach, Seite 18 und 26
David Straßburger Fotografie, Offenbach, Seite 22
Joachim Zimmermann, ©Pixelio, Seite 30
Stephanie Hofschläger, ©Pixelio, Seite 45
Porträtfotos: alle Rechte bei den Autoren
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Eltern – unsere Partner für die Bildung 6
Projekt Eltern und Schule 10
verstehen, mitmachen, begleiten
Projekt Eltern machen Schule 18
Elternschule der Sterntalerschule Dietzenbach
Projekt Mama lernt Deutsch 22
Deutschkurse für Mütter an Schulen und schulnahen Orten
Projekt KiESEL 26
Kind – Schule – Eltern
Projekt mitSprache 30
Modellprojekt zur sprachlichen Integration
Fachtagung Grundschulen und ,ihre’ Eltern 34Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Elternberatung an Grundschulen 40Projekt „elbe“ – erste Ergebnisse und Implikationen
Gesprächskreise in Kitas als Türöffner 44für verstärkte Elternarbeit –
das Angebot einer vorbereitenden Qualifizierung
Teilnehmer/innen und Projekte 46
Autoren/innen und Statements 47
Inh
alt Paul-Gerhard Weiß
Katja Werner
Jochen Schepp
Pia Glück
Dr. Valeria Andriani
Marianne Spohner
Prof. Dr. Silke Hertel
Ulrike Müller
Bildungsdezernentder Stadt Offenbach am Main
Sehr geehrte Damen und Herren,
gerade in komplexen Feldern – und dazu gehört
die Elternarbeit – ist es sehr hilfreich, die jeweils
eigene Perspektive zu erweitern und den Blick-
winkel von anderen einzunehmen, die ebenfalls in
diesem Feld engagiert sind. Betrachten wir so die
Welt mit anderen Augen, dann können wir die an-
stehenden Herausforderungen deutlicher sehen,
und es entstehen Freiräume zum Querdenken und
für neue Lösungsansätze. Als Bildungsdezernent
der Stadt Offenbach bedanke ich mich daher
beim Projekt „Lernen vor Ort“, das mit der von
ihm initiierten Fachkonferenz „Grundschulen und
‚ihre‘ Eltern“ im Februar 2011 und mit der He-
rausgabe der vorliegenden Publikation zur Eltern-
arbeit ein wichtiges Handlungsfeld aufgegriffen
und solche „Denkräume“ ermöglicht hat. Danke
auch an alle weiteren Beteiligten, die zum Gelingen
der Veranstaltung und zur inhaltlichen Gestaltung
der vorliegenden Broschüre beigetragen haben.
Die Idee, Elternarbeit zum Thema eines Diskurses
zu machen, entstand im Kontext von Gesprächen
aller Offenbacher Schulleitungen mit der für den
Bereich „Übergänge“ zwischen Kitas, Grund-
schulen und weiterführenden Schulen zuständi-
gen Projektmitarbeiterin von „Lernen vor Ort“,
Ulrike Müller. Ein zentrales Ergebnis war, dass
Schulen im Bereich der Elternarbeit noch großen
Handlungsbedarf sehen und an einem fachlichen
Austausch zu diesem Thema stark interessiert
sind. Auch andere Akteure, unter anderem Eltern-
vertretungen und engagierte Eltern, hatten ihr
Interesse an diesem Thema deutlich gemacht.
Aus der Praxis wurde berichtet, dass durch klas-
sische Formen der Elternarbeit eine ausreichende
Beteiligung der Eltern nicht (mehr) herzustellen
ist. Zunehmend alarmiert sind engagierte Eltern
sowie Pädagoginnen und Pädagogen, weil sie
einen Rückzug von Eltern aus ihrer Mitwirkung bei
der Bildungsentwicklung ihrer Kinder wahrneh-
men. Als sehr problematisch werden von ihnen
auch die zunehmenden Versuche vieler Eltern
bewertet, ihre Bildungsverantwortung auf die Kita
bzw. Grundschule zu delegieren.
Bei der gut besuchten Fachkonferenz im Grün-
derzentrum Ostpol diskutierten Grundschullei-
tungen und -lehrkräfte mit pädagogischen
Fachkräften aus Kindertagesstätten und Ganz-
tagsklassen sowie mit Elternbeiräten aus Kitas
und Grundschulen und mit engagierten Eltern.
Offenbacher Schulsozialarbeiterinnen und -arbei-
ter berichteten von ihren Erfahrungen mit nied-
rigschwelliger, gelingender Elternarbeit, und
Eltern – unsere Partner für die Bildung
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Einleitung
Im Sozialraum Offenbach sind die Rahmenbedin-
gungen für das Zusammenwirken von Elternhaus
und Bildungseinrichtungen allerdings besonders
herausfordernd. Wie der Sozialbericht der Stadt
belegt, befinden sich viele Familien in risikobe-
hafteten Lebenslagen. So gibt es einen großen
Anteil von Alleinerziehenden, und ein beträchtli-
cher Prozentsatz der Eltern ist von Arbeitslosig-
keit, Armut und deren Folgen betroffen. Viele
Offenbacher Kinder leben in schwierigen Verhält-
nissen. Durch herkömmliche Formen der Eltern-
arbeit werden derartige strukturelle Benach-
teiligungen eher verstärkt, als dass diese aufge-
brochen werden.
Eltern wollen nicht nur gut informiert werden, son-
dern Elternarbeit bedeutet viel mehr. Gelingende
Elternarbeit setzt Kommunikation auf Augenhöhe
voraus. Eine auch mancherorts in Offenbach auf-
tretende Schwierigkeit ist, dass nicht alle Bil-
dungseinrichtungen eine „Willkommenskultur“ für
Eltern pflegen, dass es kaum „Orte für Eltern“ in
den Einrichtungen gibt und dass die Kommunika-
tion zwischen Eltern und Pädagoginnen sowie
Pädagogen nicht immer auf Augenhöhe stattfindet.
Nötig sind daher aus meiner Sicht innovative, früh
einsetzende und in der Breite wirksam werdende
Formen der Elternbeteiligung. Verbunden mit
Aktive aus Offenbacher, Frankfurter und Dietzen-
bacher Elternprojekten stellten ihre ermutigenden
Praxiserfahrungen zur Diskussion.
Lassen Sie mich zunächst noch einige grundsätz-
liche Bemerkungen dazu machen, warum aus
meiner Sicht Elternarbeit gerade in Offenbach so
wichtig ist. Bei der Umsetzung des Bildungs- und
Erziehungsauftrags von Kitas und Schulen sind
die Eltern unverzichtbare Partner – und zwar alle
Eltern: Eltern mit und ohne Migrationshinter-
grund, aus bildungsnahen oder auch aus bil-
dungsfernen Bevölkerungsgruppen, Alleiner-
ziehende, Eltern in Patchwork-Familien und El-
tern, die gemeinsam ihre Erziehungsverantwor-
tung wahrnehmen. Aus Wissenschaft und Praxis
wissen wir: Der elterliche Verzicht auf Beteiligung
und Einbindung hat negative Konsequenzen für
die Bildungschancen der Kinder. Für den Bil-
dungserfolg der Kinder ist es entscheidend, dass
Eltern und Grundschulen ihre gemeinsame Ver-
antwortung für die Bildungsentwicklung der Kin-
der auch wirklich gemeinsam wahrnehmen. Dazu
sind eine Verständigung über die Entwicklungs-
prozesse der Kinder, die Beratung über Förder-
möglichkeiten und ein abgestimmtes Vorgehen
der beteiligten Bildungspartner – Elternhaus und
Schule – durch enge Kooperation unabdingbar.
Paul-Gerhard Weiß Stadtrat und Dezernent für Bildung, Sicherheit und Ordnung der Stadt Offenbach am Main
einer offenen, wertschätzenden Haltung der Be-
teiligten können, so meine feste Überzeugung,
solche Formen der Elternarbeit nicht unwesent-
lich dazu beitragen, bisher benachteiligten Offen-
bacher Kindern bessere Bildungschancen zu
eröffnen. Unsere Grundschulen versuchen be-
reits, den genannten Bedürfnissen durch vielfäl-
tige Aktivitäten Rechnung zu tragen – und das mit
gutem Erfolg und nicht erst seit gestern. Viele Of-
fenbacher Pädagoginnen und Pädagogen haben
im Rahmen von Projekten, aber auch als Teil ihrer
regulären Arbeit, vielfältige Erfahrungen mit inno-
vativen Formen der Elternarbeit gemacht, bei-
spielsweise durch die Ausbildung und den Einsatz
von Elternlotsinnen und -lotsen und durch die
Einrichtung von Elterncafés. Sie sehen aber auch,
dass sie an Grenzen stoßen, dass die Nachhaltig-
keit zu wünschen übrig lässt, dass sie manche El-
terngruppen trotz aller Bemühungen weiterhin
schwer erreichen und dass die Zusammenarbeit
nicht immer so gelingt, wie sie es sich wünschen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Außer den ge-
nannten strukturellen Herausforderungen gibt es
weitere Hindernisse für eine gelingende Zusam-
menarbeit von Eltern und Pädagogen: Nicht we-
nige Eltern, gerade zugewanderte, haben unklare
Vorstellungen über die Arbeit von Kindertages-
stätten und Grundschulen. Sie wissen nicht, was
dort mit ihren Kindern „geschieht“. Häufig schät-
zen sie ihre Rolle als Eltern und die Chancen einer
engen Zusammenarbeit mit dem pädagogischen
Fachpersonal für die Entwicklung ihres Kindes an-
ders ein als die Erzieherinnen und Erzieher bzw.
Lehrerinnen und Lehrer. Viele scheuen sich, mit
den Leitungen und Pädagogen eng zusammen-
zuarbeiten oder sich aktiv in die Arbeit der Ein-
richtung einzubringen, auch weil die Kooperation
zwischen Elternhaus und Schule in manchen Her-
kunftsländern der Eltern nicht üblich ist. Bei Eltern
mit und ohne Migrationshintergrund gibt es
zudem nicht selten ein Misstrauen gegenüber Bil-
dungseinrichtungen und anderen Institutionen.
So bleibt es gerade in Offenbach eine wichtige,
aber nicht leicht zu lösende Aufgabe, Eltern wei-
ter in ihrer Handlungs- und Erziehungskompetenz
zu stärken und zu einer dauerhaften Beteiligung
an den Bildungs- und Entwicklungsprozessen
ihrer Kinder zu ermutigen. Hilfreich ist dabei die
interkulturelle Sensibilität aller Beteiligten.
Zur Elternarbeit gehört auch die Information über
Bildungsmöglichkeiten und -wege. Und diese
sind in Deutschland und Hessen alles andere als
leicht durchschaubar. Die verständliche Vermitt-
lung solcher Informationen stellt für eine multikul-
turelle Stadt wie Offenbach eine besondere
Herausforderung dar. Eine ebenfalls nicht leicht
zu bewältigende Herausforderung für jede Eltern-
arbeit ist die Sicherung der Nachhaltigkeit. Dies
gilt insbesondere dann, wenn eine intensivere El-
ternarbeit im Rahmen eines Projektes erprobt
wurde und das Projekt dann zu Ende geht. Auch
der naturgemäß permanente Wechsel der Eltern-
entscheidend ist der gegenseitige Respekt
Einleitung
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schaft fordert die Pädagoginnen und Pädagogen
stark, denn Kinder werden älter, sie wechseln in
weiterführende Schulen, und neue Generationen
von Eltern und Elternvertretern wachsen nach.
Auch in den Bildungseinrichtungen ist die Nach-
haltigkeit der Elternarbeit nicht immer gesichert.
Oft gibt es keine hinreichende Ressourcensicher-
heit und zudem hängt gute Elternarbeit derzeit
häufig stark vom Engagement einzelner Personen
ab. Personelle Veränderungen können daher un-
erwünschte Auswirkungen auf die Elternarbeit
haben. Ein Diskussionsergebnis bei der Fachkon-
ferenz war es daher, dass Elternarbeit nachhaltig
abzusichern und auch strukturell zu verankern ist.
Diese Broschüre greift die dort vorgestellten in-
novativen Projekte auf, dokumentiert die ertrag-
reichen Diskussionen in den fünf Arbeitsgruppen
und auf dem Podium. Dadurch wird deutlich, was
in Offenbach bei der Elternarbeit bereits gut ge-
lingt und wo noch Handlungsbedarf besteht.
Ich freue mich, dass es bereits eine greifbare Kon-
sequenz aus den Diskussionen der Fachkonferenz
gibt, über die in dieser Broschüre kurz berichtet
wird: ein neues und kostenfreies Angebot einer
vorbereitenden Qualifizierung für die Leitung von
Elterngesprächskreisen in Kindertagesstätten.
Ergänzt werden diese veranstaltungsbezogenen
Beiträge um einen handlungsorientierten Bericht
der Professorin Silke Hertel aus dem aktuellen
Forschungsprojekt „elbe“ (Elternberatung an
Grundschulen), das Teil des Frankfurter For-
schungsverbundes IDeA (Individuelle Entwicklung
und Lernförderung) ist.
Zahlreiche Pädagoginnen und Pädagogen sind,
trotz ihrer vielfältigen und herausfordernden Ar-
beit in Offenbacher Kindertagesstätten und
Grundschulen, an Anregungen, innovativen An-
sätzen und guten Beispielen zur Elternarbeit aus
Offenbach und anderswo interessiert. Diesem In-
teresse hat „Lernen vor Ort“ mit der Veranstaltung
Rechnung getragen. Die vorliegende Broschüre
trägt die Informationen umfassend, leicht ver-
ständlich und unter Einbindung aktueller wissen-
schaftlicher Erkenntnisse und vielfältiger Erfah-
rungen aus der Praxis weiter. Auch die im Rah-
men der Fachkonferenz entwickelten „Gelingens-
bedingungen“ für Elternarbeit werden bei Bil-
dungspolitikerinnen und -politikern sowie bei
Praktikerinnen und Praktikern innerhalb und au-
ßerhalb Offenbachs auf Interesse stoßen.
Ich wünsche der Broschüre viele Leserinnen und
Leser, die versuchen wollen, die neu gewonnenen
Erkenntnisse in ihrer beruflichen Praxis umzuset-
zen. Wenn wir damit einen kleinen Beitrag dazu
leisten konnten, mehr Kindern bessere Bildungs-
chancen zu eröffnen, hat sich unser Engagement
schon gelohnt.
Ihr
Ein Projekt im Rahmen von „Vodafone Talente“ der VodafoneStiftung Deutschland gGmbH undder Goetheschule Offenbach
Anlass und Entstehungskontext
Die Goetheschule ist die größteGrundschule in Offenbach, an der561 Kinder aus ca. 40 verschiede-nen Nationen lernen. Die multikultu-relle Zusammensetzung der Schü-lerschaft und die sich daraus erge-benden Schwierigkeiten hinsichtlichder Sprachkompetenz einerseitsund der sozial schwachen Strukturvieler Familien andererseits erfor-dern von der Lehrerschaft ein hohesMaß an sozialpädagogischer Kom-petenz und sehr zeitintensives undpersönliches Engagement.
Bei ihrem Projekt „Eltern und Schule– verstehen, mitmachen, begleiten“legt die Goetheschule im Rahmenvon „Vodafone Talente“ der VodafoneStiftung Deutschland gGmbH ihrenFokus auf die Verbesserung derKommunikation. Ziel ist es, dass dienotwendigen Informationen voll-ständig, kompakt, verständlich undin den relevanten Schwerpunktspra-chen zur Verfügung gestellt werden.
Als dringlich werden zudem derAbbau von Berührungsängsten ge-genüber der Schule und die Förde-rung der Motivation der Eltern zueiner Begleitung der schulischenEntwicklung ihrer Kinder angese-hen. Hierbei spielen Elternlotseneine zentrale Rolle. Insgesamt zieltdas Projekt darauf ab, Eltern undLehrerschaft durch gesteuerte undzufällige Gespräche bzw. Begeg-nungen zu einer engeren und ge-meinsam verantwortlich wahrge-nommenen Zusammenarbeit zumotivieren. Dies ist die zentrale Voraussetzung dafür, dass die Kin-der auf ihrem Bildungsweg wirksamunterstützt werden können.
Finanzierung
Die Angaben für die Projektkostensind individuell an den Bedürfnissender Schule festgemacht. Da die Pro-jektleitung extern stattfindet, wurdehier hauptsächlich in „Fraustunden“zur Erarbeitung des Konzepts undzur Erstellung der niedrigschwel-ligen Informationen (Infoblätter undOrdner inkl. Grafik) investiert. Hinzukamen ein recht großer Posten anÜbersetzungskosten, Miete für Räu-me im benachbarten Stadtteilbüround die Ausrichtung eines Pädago-gischen Tages für das Kollegium derGoetheschule. „Vodafone Talente“der Vodafone Stiftung DeutschlandgGmbH hat diese Kosten vollum-fänglich getragen und somit dasProjekt ermöglicht.
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Projekt Eltern und Schuleverstehen, mitmachen, begleiten
Projekt Eltern und Schule
Von Katja Werner
Zielgruppe
Alle Eltern der Goetheschule, mitbesonderem Fokus auf Eltern mitsozioökonomischer Benachteiligungund/oder Migrationshintergrund, dieüber wenige oder keine Informatio-nen über schulische Bildungsmög-lichkeiten verfügen.
Strukturelle Einbindung
Das Projekt ist auf Schulleitungs-ebene angegliedert, hat aber eineexterne Projektleitung. Darüber hi-naus findet eine enge Zusammenar-beit mit dem Schulelternbeirat unddem Förderverein der Schule statt.Kooperationspartner ist das Stadt-teilbüro Nordend.
Lotsen/innen, die im Rahmen desProjekts gewonnen und ausgebildetwurden, bilden eine „Brücke“ zwi-schen Elternschaft und Schule.
gute Rahmenbedingungen schaffen
Katja Werner fungiert als Bindungs-glied zwischen „Vodafone Talente“der Vodafone Stiftung DeutschlandgGmbH und der Goetheschule Offenbach.
Bisher konnten zehn Elternlotsen/innen mit den Sprachen Deutsch,Türkisch, Griechisch, Kroatisch,Serbisch, Arabisch und Urdu für dieehrenamtliche Arbeit (Unterstützungbei Gesprächen in der Schule undim Sekretariat, Info über Ämter, Un-terstützung an Elternabenden undan Informationsveranstaltungen) ander Goetheschule gewonnen undfür ihre Aufgaben qualifiziert wer-den. Russisch, Italienisch und Eng-lisch sind in Vorbereitung.
Ein Großteil der Maßnahmen wirddurch das Kollegium der Goethe-schule getragen. Entscheidenddabei ist eine frühzeitige Einbindungin die Entwicklung und die Umset-zung der Maßnahmen (Schülerheft,spezielle Elternabende, Wissen überLotsen/innen, Anwenden der Ent-wicklungsbogen).
Mitwirkende
Projektteam für die Goethe-schule:Erhard Storoschenko Schulleiter bis 01/11
Gabriele Schranz Schulleiterin seit 02/11
Ursula Altwickerstellv. Schulleiterin
Sabine WeiglLeiterin der Vorklasse
Katja Wernerexterne Projektleiterin sowie ehe-malige Vorsitzende des SEB undTrägerin von Projekten im Rahmenvon „Stärken vor Ort“
Carola Baumgartenaktive Mutter an der Goetheschuleund Referentin „Starke Eltern –Starke Kinder“, die Katja Wernerunterstützt.
Für „Vodafone Talente“: Vodafone Stiftung DeutschlandgGmbH
Dr. David Deißnerfür das Projekt verantwortlich
Nadine OeserEvaluation und Koordination
Felicitas von Küchler: „Was
kann ein kommunaler Schul-
träger tun, um Elternarbeit an
Schulen zu unterstützen?“
Dazu der Leiter des Offen-
bacher Stadtschulamtes,
Thomas Löhr:
„Er unterstützt die Eltern-
arbeit an Schulen durch
Zuschüsse an die Förder-
vereine und den Stadt-
elternbeirat sowie durch
das Angebot passender
Räumlichkeiten, schafft
also die Rahmenbedin-
gungen.“
Was wird konkret gemacht?
Entscheidend für die Umsetzungvon „Eltern und Schule – verstehen,mitmachen, begleiten“ war und istdas Bewusstmachen vorhandenerDefizite in Form von Sprach-, Ver-ständnis- und Wissensbarrieren, dieauf Seiten der Elternschaft, aberauch auf Seiten der Schule bestehen.
So war es zunächst erforderlich,den gesamten Grundschulverlauf zustrukturieren und die entscheiden-den Kontaktphasen näher zu be-leuchten.
Es zeigte sich, dass beim ÜbergangKita/Grundschule, während der kom-pletten Einschulungsphase (Schul-anmeldung, Gesundheitsprüfung,Klassenverteilung, Einschulung etc.),am ersten Elternabend und in derdritten Klassenstufe der größte Ge-sprächs- und Wissensbedarf sei-tens der Eltern auszumachen ist.
Ziel war es, diese Phasen mit leichtverständlichem Infomaterial, aufWunsch auch in weiteren Sprachen(Türkisch, Griechisch, Serbisch,Kroatisch, Polnisch, Arabisch undUrdu) zu begleiten und mit gezieltenVeranstaltungen das notwendigeWissen zu vermitteln. Ein weiterer,ganz entscheidender Punkt ist dieFunktion der Lotsen/innen. Sie ste-hen bei allen Schulveranstaltungenund Elterngesprächen als „Überset-zer/innen“ zur Verfügung, gehenaktiv auf Eltern zu und beraten siebei Bedarf bzw. auf Wunsch. DieLotsen/innen fungieren als „Brücke“zwischen Elternschaft und Schuleund tragen ganz entscheidend dazubei, Berührungsängste abzubauen.
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Struktur der Elterninformation
• Bereits mit der Schulanmeldungerfahren die Eltern, dass es an derzukünftigen Schule Unterstützungin Form von Lotsen/innen gibtund die Schule sehr an der Zu-sammenarbeit mit ihnen interes-siert ist. Die Lotsen/innen stehenden Eltern also schon währendder Anmeldung für Übersetzun-gen oder Verständnisfragen zurVerfügung.
• Lange vor der Einschulung gibt esin Zusammenarbeit mit den Kitaseine Informationsveranstaltung,die in je einen theoretischen undpraktischen Teil gegliedert ist. DieEltern erhalten Informationen überdie Schule und die Zeit bis zurEinschulung. Im praktischen Teilhaben die Eltern die Gelegenheit,sich mit Vorschlägen vertraut zumachen, wie sie ihr Kind bei derVorbereitung auf die Schule un-terstützen können. Diese reichenvon Schwing- und Malübungenbis hin zu einem großen Spielan-gebot. Auch hier stehen die Lot-sen/innen für Fragen und Hilfe zurVerfügung.
• Zeitnah zur Einschulung, kurz vorden Sommerferien, gibt es danneinen weiteren Elternabend, derdie Eltern noch gezielter auf dieSchule vorbereitet. Erneut werdendie Elternlotsen/innen vorgestelltund stehen für Fragen und Hilfezur Verfügung. Thematisch gehtes um das schulische Betreu-ungsangebot, schulbedingte Ver-änderungen im Familienalltag, umdie Zusammenarbeit von Elternund Schule sowie um die Arbeitdes Fördervereins.
F.v.K.: „Worauf kommt es aus
Ihrer Sicht bei der Elternarbeit
besonders an?“
Dazu der Bildungsdezernent
der Stadt Offenbach,
Paul-Gerhard Weiß:
„Entscheidend für das
Gelingen von Elternarbeit,
verstanden als Erzie-
hungspartnerschaft, ist
der gegenseitige Respekt,
die Begegnung auf
Augenhöhe. Elternarbeit
braucht eine stabile Basis
und Verlässlichkeit in den
Rahmenbedingungen.“
Projekt Eltern und Schule
• Elternabend in Klasse 1 Erster Elternabend für die neuenEltern. Die Klassenlehrer/innenbehandeln die Themen: TäglichePflichten, Ausflüge und Klassen-fahrten, Schwimmunterricht, Se-xualerziehung, Kinderrechte, Frei-zeitangebote und spielerischeFördermaßnahmen, zu denen dieEltern auch den Goetheschulord-ner mit den entsprechenden Info-blättern erhalten. Um Sicherheit
Darüber hinaus wird den Elterneine Materialliste zum Schulan-fang überreicht und über die Tra-dition der Schultüte informiert.
• Einschulung Die neuen Schüler und Schülerin-nen sowie ihre Familien werdenmit einem großen Fest an derneuen Schule begrüßt. Selbstver-ständlich sind auch hier die Lot-sen/innen anwesend.
zu gewinnen, werden die Elternmit den schulischen Leistungsan-forderungen der Klasse 1 – Wassollte mein Kind am Ende der ersten Klasse können? (wirdebenfalls als Infoblatt ausgehän-digt) vertraut gemacht. Darüberhinaus werden sie bestärkt, sichim Elternbeirat zu engagieren. DieEltern werden auf das Schüler-heft hingewiesen, das die Kindererhalten, und gebeten, gemein-sam mit ihren Kindern das Heftsorgfältig zu lesen, zu erklärenund zu unterschreiben. Es enthältdie Schulvereinbarungen auf Ge-genseitigkeit sowie die entspre-chenden Maßnahmen bei Nicht-einhaltung. Das gesamte Infoma-terial steht Eltern mit Sprach-schwierigkeiten in den acht amhäufigsten vertretenen Sprachenauf Wunsch zur Verfügung. Darü-ber hinaus können sie sich imNachgang zu dem Elternabend an die Lotsen/innen wenden, um offene Fragen (meist Verständnis-fragen) zu klären.
• Zum Ende des ersten Schulhalb-jahres werden die Eltern von denKlassenlehrern zu einem Eltern-gesprächgebeten.Grundlage desGesprächs ist der Entwicklungs-bogen, anhand dessen die Elternmit dem Leistungsbild ihres Kin-des – im Vergleich zu den Leis-tungsanforderungen – vertraut ge-macht werden. Ziel ist es, denEltern das Leistungsniveau desKindes und eventuell erforderlicheFördermaßnahmen (innerhalb undaußerhalb der Schule) zu ver-deutlichen. Auf Wunsch der Elternsind auch hier die Lotsen/innengerne bereit, als Übersetzer/innen
Projekt Eltern und Schule
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während des Gesprächs zu fun-gieren. Die Lotsen/innen unter-schreiben eine Erklärung, dass sievertrauliche Informationen nichtan Dritte weitergeben. Das Eltern-gespräch findet nochmals zumEnde des zweiten Schulhalb-jahres – wie oben beschrieben –statt.
• Elternabend in Klasse 2Die Eltern werden mit den Leis-tungsanforderungen in der zwei-ten Klasse vertraut gemacht.
• Elternabend in Klasse 3 Bereits jetzt erhalten die Elternerste Informationen zu den wei-terführenden Schulen in Offen-bach und die entsprechendenErklärungen zu den Leistungsan-forderungen in dieser Klassen-stufe. Darüber hinaus werden ent-sprechend der Planung die The-men Sexualkundeunterricht undKlassenfahrt nochmals erörtert.
Grafisch ist es bereits gelungen, diemöglichen weiterführenden Schulenin Offenbach vereinfacht darzustel-len. Das Konzept für einen „niedrig-schwelligen Infoabend“ muss aller-dings noch erarbeitet werden.
• Elternabend in Klasse 4 Zentrales Thema ist der Übergangvon der Grundschule in eine wei-terführende Schule, wozu es inKlassenstufe 4 verschiedene Info-veranstaltungen und Informations-blätter gibt, die z. Zt. überarbeitetbzw. neu konzipiert werden. Stan-dardinformation ist, wie oben be-schrieben, natürlich die Übersichtder Leistungsanforderungen derKlassenstufe 4.
F.v.K.: „Was nehmen Sie von
der Veranstaltung heute mit
als Anregung für das
Gremium Stadtelternbeirat?“
Dazu der Stadtelternbeirat für
die Grundschulen,
Jürgen Rosenow:
„Eine höhere Beteiligung
der Eltern wäre wün-
schenswert. Viele Eltern
mit und ohne Migrations-
hintergrund halten sich
zurück, weil sie verunsi-
chert sind. Partizipation
braucht Ermutigung.“
• Einfache und verständliche Infor-mationen wurden entwickelt undstehen in den bislang acht amhäufigsten vertretenen Sprachenzur Verfügung. Als Gesprächs-grundlage für die regelmäßigstattfindenden Elterngesprächewurde der Entwicklungsbogenkonzipiert und eingesetzt; er bie-tet die Möglichkeit einer fundier-ten Gesprächsgrundlage, mit derdie Kompetenzentwicklung desKindes im Zeitverlauf betrachtetund in Bezug zu den Leistungs-anforderungen der jeweiligenKlassenstufe gesetzt werdenkann; notwendige Fördermaßnah-men können besprochen und ein-geleitet und später kontrolliertwerden. In der Klassenstufe 4dient die „Entwicklungskurve desKindes“ als Grundlage für dieEmpfehlung für eine weiterfüh-rende Schule.
• Es gibt eine regelmäßige Begeg-nungsstätte, das Elterncafé. DerAbbau von Berührungsängstenwurde ermöglicht.
• Es gibt eine hohe öffentliche Auf-merksamkeit: Das Kultusministe-rium hat großes Interesse an denim Rahmen des Projektes entwi-ckelten Strukturen und Instru-menten, die mit kleinen Modifika-tionen auch an anderen Schulenimplementiert werden können.
• Der HR berichtete in verschiede-nen Themensendungen über dasProjekt.
Unterstützt und verstärkt werdendie zuvor beschriebenen „struktu-rellen“ Maßnahmen durch informelleTreffen im Stadtteilbüro Nordend.Hier wurde vor kurzem das Eltern-café der Goetheschule eröffnet.Jeden Donnerstag stehen dort Lot-sen/innen für Gespräche bei einergemütlichen Tasse Kaffee bereit.
Darüber hinaus werden die im Rah-men des Projektes stattfindendenBemühungen, die Elternarbeit derGoetheschule zu intensivieren, durchdie Entscheidung der Stadt Offen-bach unterstützt, an allen Grund-schulen Mama lernt Deutsch-Sprachkurse einzuführen, organi-siert über die vhs.
Erreichte Ziele
Nach Einschätzung des Projektlei-tungsteams wurden mit „Eltern undSchule – verstehen, mitmachen, be-gleiten“ an der Goetheschule be-reits wichtige Ziele erreicht:
• Es wurde ein Problembewusst-sein bei Eltern und Lehrern/innengeschaffen.
• Eltern und Lehrer/innen wurdenzur Mitarbeit ermutigt und gewon-nen.
• Es konnten Eltern gewonnen werden, die sich als Lotsen ein-bringen.
• Den Eltern stehen ständige An-sprechpartner/innen zur Verfügung.
• Für die Elterninformation wurde ei-ne einheitliche Struktur geschaffen.
F.v.K.: „Sie haben sicherlich
schon viele Bemühungen in
der Elternarbeit mitgemacht
und miterlebt – was sind aus
Ihrer Sicht die zentralen Anfor-
derungen und Herausforde-
rungen für Schulen?“
Dazu die Leiterin der Goethe-
schule und Projektleiterin von
„Eltern und Schule“
Gabriele Schranz:
„Institutionalisierte For-
men der Elternarbeit sind
schwieriger geworden.
Erfolgversprechender
sind eher soziale Kon-
zepte wie Elterncafés,
wo die Schule zum Treff-
punkt für alle wird.“
Ausblick
Das Projekt ist sehr vielverspre-chend gestartet und hat große Be-achtung gefunden. Trotzdem sehendie Akteure die Notwendigkeit wei-terer Ausbauschritte.
Geplante Ausbauschritte
• Die Schulungen der Lotsen/innensollen erweitert und die Zusam-menarbeit zwischen Lehrern/innen und Lotsen/innen soll nochweiter verbessert werden.
• Spezielle Eltern-Themenabende(Ernährung, Erziehung, Ausbil-dung, deutsche Gepflogenheiten,Berufsbilder…) für verschiedeneSprachgruppen sollen konzipiertund durchgeführt werden.
• Das Förderangebot für Kinder sollausgebaut werden, eventuell inKooperation mit StartHaus, be-züglich Hausaufgabenbetreuung.
• Die Kinder sollen zielgerichtet anVereine (Sport, Kultur etc.) vermit-telt werden.
• Die weitere Gewinnung von Lot-sen/innen und eine entsprechen-de Qualifizierung, die Weiterbil-dung der Lehrer/innen zum Thema„Gesprächsführung“ mit Schwer-punkt „Kulturelle Unterschiede“und die Möglichkeit zur Supervi-sion für die Lehrer/innen-Qualifi-zierung von Eltern zum Thema„Erziehung“, z. B. durch „StarkeEltern – Starke Kinder“.
Nachhaltigkeit
Um die Nachhaltigkeit von Elternund Schule – verstehen, mitma-chen, begleiten zu gewährleisten,ist es notwendig, kontinuierlich da-rauf hinzuwirken, dass sich auch mitneuen Klassen an der Schule wiederneue Engagierte als Lotsen/innenzur Verfügung stellen.
Entscheidend ist auch, dass die Ko-ordinierungs- und Leitungsaufga-ben, die derzeit durch eine externeProjektleitung geleistet werden,auch nach Ende der Projektlaufzeitinnerhalb der Schule verlässlich undlangfristig wahrgenommen werden.
Anmerkung
Das Projekt ist mit geringen Modifi-kationen auch auf andere Schulenübertragbar. Dabei ist es allerdingsunabdingbar, dass alle Beteiligtenvon Anfang an mit ins Boot geholtwerden und das Projekt nicht inForm von Anweisungen und fertigenMaterialien übergestülpt wird. DieEmpfehlung hierzu: einen bis zweipädagogische Tage einplanen. Nie-mand tut gerne mehr, dies dannauch noch engagiert, wenn nichtverstanden wird, warum.
Nicht zu unterschätzen ist der Zeit-aufwand, der trotz bereits vorliegen-der Strukturen und Maßnahmennoch entsteht. Im normalen Schul-betrieb ist dies – auch das habendie Erfahrungen gezeigt – nicht zubewältigen. Die Empfehlung hierzu:zwei Personen einplanen, die offi-ziell mit mindestens je einer halbenStelle für das Projekt verantwortlichsind.
Projekt Eltern und Schule
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F.v.K.: „Wenn Sie auf die
Offenbacher Elternarbeitskon-
zepte schauen, gibt es etwas,
was Sie im Vergleich mit an-
deren Kommunen vermissen?“
Dazu der Wiss. Referent der
Schader-Stiftung Darmstadt,
Dr. Tobias Robischon:
„Die Konzepte der Offen-
bacher Elternarbeit lassen
auch im Vergleich mit an-
deren Kommunen nichts
vermissen. Die Öffnung
der Schule für alle Eltern
ist eine Grundvorausset-
zung für gelingende
Elternarbeit. Schilder, die
„schulfremden Personen“
inklusive Eltern das
Betreten von Schulen ver-
bieten, sind kontrapro-
duktiv.“
Anlass und Entstehungskontext
Das hessische Schulgesetz siehtvor, die Eltern als Partner im schuli-schen Bildungs- und Erziehungs-auftrag an der Gestaltung vonSchule zu beteiligen. Die Rahmen-bedingungen dieses Beteiligungs-auftrages sind an der Sterntaler-schule aufgrund einer strukturellenSondersituation erschwert.
Die Familien der Schulgemeindeverfügen zu ca. 98% über einen Migrationshintergrund und entstam-men in der Mehrheit bildungsfernenMilieus. Aufgrund sozioökonomi-scher Benachteiligungen sowiesprachlicher und kultureller Barrie-ren ist eine ausreichende Form derBeteiligung der Eltern durch klassi-sche Formen der Elternarbeit imRahmen der verfassten Elternschaftund der schulischen Gremienarbeitnicht herzustellen. Diese fehlendeEinbindung führt in zunehmendemMaße zu einem Rückzug der Elternaus ihrer Mitwirkung bei der Gestal-tung der Bildungskarrieren ihrer Kinder sowie zur alleinigen Delega-tion dieser Verantwortung auf dieSchule.
Die Sterntalerschule will weiterestrukturelle Benachteiligungen ihrerSchülerinnen und Schüler vermei-den. Daher hat sie sich auf den Weggemacht, um diese erschwertenRahmenbedingungen des schuli-schen Bildungsauftrages profilbil-dend wirksam werden zu lassen:
Die Elternschule als neu konzipierteForm integrationsorientierter Eltern-arbeit ist ihre Antwort auf diese He-rausforderung.
Strukturelle Einbindung
Die Schulleitung verantwortet undkoordiniert die inhaltliche Planungund Durchführung der „Elternschu-le“, die schulinterne und externeVernetzung sowie die Akquise dererforderlichen Ressourcen.
Im Schuljahr 2011/12 übernimmt dieSchulleitung gemeinsam mit einerLehrerin mit Migrationshintergrundauch die Leitung und Durchführungder „Elternschule“.
Das Lehrerkollegium ist über die in-dividuelle Elternarbeit, die Mitarbeitvon zwei Lehrerinnen in Eltern-schule und Elterncafé und durchUnterrichtshospitationen der Eltern-schule, gemeinsame Lehrerfortbil-dungen und Veranstaltungen mit derElternschule sowie über die Ge-samtkonferenz als schulischem Ent-scheidungsgremium eingebunden.
Mit dem Verein für das Zusammen-leben der Kulturen besteht, sowohlwas die Elternschule betrifft alsauch in anderen schulischen Zu-sammenhängen, eine enge Koope-ration. Der Verein ermöglicht denweitergebildeten Eltern die aktiveMitwirkung an den vielfältigen Inte-grationsprojekten in Dietzenbach.Die von ihm akquirierten Landes-mittel setzt er u.a. ein, um Eltern-schulabsolventen/innen für solcheehrenamtliche Tätigkeiten Anerken-nungshonorare bezahlen zu können.
Das Integrationsbüro des KreisesOffenbach unterstützt die Eltern-schule direkt, indem es Mittel für dieKinderbetreuung zurVerfügung stellt.Darüber hinaus engagiert es sich
Anstelle der kategorischen Einfor-derung der Beteiligung im Sinneeiner „Bringschuld“ der Eltern zieltdas Konzept Elternschule auf einedialogorientierte, kompetenzstär-kende Befähigung der Eltern zurWahrnehmung ihrer Mitwirkungs-rechte und -pflichten im Kontextschulischen Lernens und Arbeitens.Die Grundidee lautet: Die Mitarbeitder Eltern nicht nur einfordern, son-dern Eltern zur Mitarbeit befähigen.
Finanzierung
Die Anschubfinanzierung der El-ternschule erfolgte im ersten Jahrüber eine Projektförderung der Ro-bert-Bosch-Stiftung, ergänzt umMittel aus dem Integrationsbüro desKreises Offenbach. Vom Integrati-onsbüro wird weiterhin die für denErfolg des Angebotes unabdingbareKinderbetreuung finanziert.
Der Verein für das Zusammenlebender Kulturen stellte bis zum Schul-jahr 2010/11 mit Irlis Gussmann eineehrenamtliche pädagogische Lei-tung zur Verfügung. Vorübergehendkann sie die Elternschule nicht mehrleiten, so dass im Schuljahr 2011/12die Schulleitung der Sterntaler-schule, gemeinsam mit einer Lehr-kraft sowie mit der Vorsitzenden desSchulelternbeirates, die Elternschuleorganisiert und durchführt.
Zielgruppe
Eltern von Kindern des erstenSchuljahres, die wissen möchten,wie die erfolgreiche schulischeLernentwicklung ihrer Kinder von Elternseite aus in geeigneter Weisebegleitet und gefördert werdenkann.
Projekt Eltern machen Schule
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Projekt Eltern machen SchuleElternschule der Sterntalerschule Dietzenbach
Von Jochen Schepp
bei der Lehrerfortbildung zur Eltern-arbeit. An der Sterntalerschulewurde so an zwei Nachmittageneine entsprechende Qualifizierungfür das gesamte Kollegium ermög-licht. Es sieht seine Aufgabe auchdarin, als öffentlichkeitswirksamerMultiplikator für die Elternschule zufungieren und zudem die Vernetzungdieses Angebotes und dessen Ver-breitung zu befördern.
Die Stadt Dietzenbach greift bei derUmsetzung des Integrationslotsen-konzeptes gerne auf die in derSterntalerschule weitergebildetenMütter zurück. Deren Tätigkeit wirdauf Honorarbasis abgerechnet, unddie Mütter werden auch inhaltlichweiter gefördert. Gemeinsam mitder Integrationsbeauftragten derStadt Dietzenbach werden derzeitMöglichkeiten für das Angeboteines Deutschkurses für Mütter imRahmen der Elternschule eruiert.
Was wird konkret gemacht?
Die Elternschule der Sterntaler-schule Dietzenbach bietet als nied-rigschwelliges lebensweltorientier-tes (Weiter-)Bildungsangebot denGrundschuleltern die Möglichkeitzur Erweiterung oder Erneuerungbedeutsamen Wissens und notwen-diger Fertigkeiten. So können sieihre Erziehungsaufgabe noch kom-petenter wahrnehmen und ihre Kin-der im Blick auf einen erfolgreichenSchulbesuch stärker unterstützen.
Die Konzeption beinhaltet ein für die Teilnehmer/innen kostenfreies Elternschule-Kursangebot mit 20Terminen während der Schulzeit derKinder (derzeit jeweils dienstags von9.30 bis 11.30 Uhr). Es wird eine Be-treuung der Kleinkinder angeboten.Zum Zeitpunkt der Schulanmeldungwerden die Eltern über das Kursan-gebot informiert, das jeweils im Au-gust nach der Einschulung derKinder startet. Unter Anleitung einerpädagogischen Fachkraft treffensich die Eltern einmal wöchentlichvormittags parallel zum Unterrichtihrer Kinder in der Schule, die da-durch erfahrbar auch zu ihrer Schulewird. Neben der Erarbeitung thema-tischer Kursinhalte zu kindlicherEntwicklung, zu Schul- und zu Er-ziehungsfragen steht der Erfah-rungsaustausch der Mütter imMittelpunkt der Treffen, die außer-dem durch Gespräche mit Lehrkräf-ten und Schulleitung sowie durchUnterrichtshospitationen ergänztwerden. Den Eltern wird nach er-folgreicher Teilnahme an den 20 Veranstaltungen am Ende des Kur-ses ein Zertifikat verliehen. Es do-kumentiert die vermittelten Inhalte,bescheinigt die erworbenen Kom-petenzen und belegt den zeitlichen
Mitwirkende
Pädagogische Leitung seit demSchuljahr 2011/12:
Jochen ScheppSchulleiter der Sterntalerschuleund Chiraz Abidi Lehrerin der Sterntalerschule
Zuvor: Irlis Gussmann
Mitarbeit
Güldane Tescanseit dem Schuljahr 2011/12 Schulelternbeirats-Vorsitzende
Zuvor: Perihan Güven undNadia Dorgai Schulelternbeirätinnen
Monika HebererLeitung des Anschlussangebotes„Elterncafé“ seit dem Schuljahr 2011/12 Lehrerinan der Sterntalerschule
Elternschule ist integrations-orientierte Elternarbeit
Umfang der Teilnahme. Das Zertifi-kat wird öffentlichkeitswirksam,zum Teil unter Beteiligung der Kreis-beigeordneten und der Presse, ver-liehen unddrückt die Wertschätzung gegenüber den Eltern aus, die die-ses Weiterbildungsangebot genutzthaben.
In der letzten Kursphase werdenMöglichkeiten konkreter Mitwirkungan der Schule vorgestellt. Gemein-sam wird reflektiert, ob und wo eineinteressengeleitete und kompetenz-orientierte Mitarbeit von Eltern als„Lotsen/innen“ möglich und sinnvollist. Die Ergebnisse finden Eingangin eine personenbezogene Ange-botsliste der Eltern, die an die Lehr-kräfte verteilt wird.
Bewertung des Erfolgs/
Erfolgsfaktoren
Der Ansatz, durch die Elternschuledie Eltern zur Wahrnehmung ihrerMitwirkungsrechte zu befähigen,scheint sich auszuzahlen. Beson-ders hat sich im DietzenbacherSpessartviertel bewährt, dass dortbereits zwei Kitas ein ähnliches Angebot für Eltern machen. Wenndiese dann Grundschuleltern wer-den, kennen sie das Elternschule-Konzept bereits und nehmen esgerne auch in der Sterntaler-Grund-schule wahr, die ebenfalls im Spes-sartviertel liegt. Dies scheint einsinnvolles, transferfähiges Vorgehenzu sein, das auch Synergien zwi-schen den beteiligten Bildungsein-richtungen schafft.
Bei den Teilnehmerinnen der Eltern-schule zeigt sich deutlich ein größe-res Selbstbewusstsein gegenüberden Lehrkräften und der Schullei-tung. Gespräche werden auch von
Seiten der Eltern gesucht, und esgibt eine verstärkte aktive Mitarbeitan der Gestaltung der LebensweltSchule. Viele Mütter nutzen im An-schluss an die Elternschule dieMöglichkeit der Mitarbeit in diversenschulischen Tätigkeitsfeldern.
Viele Teilnehmer/innen an den Kur-sen der Elternschule äußern denWunsch, sich auch nach Beendi-gung der Kurse weiter treffen zuwollen. Daher wurde an der Stern-talerschule ein offenes Elterncaféins Leben gerufen, das 14-tägigstattfindet. Dies wird als Bestäti-gung des Konzeptes gewertet undbelegt, dass dem Bedürfnis der Eltern, insbesondere der Mütter, anAustausch und einem Raum auchnach Kursende Rechnung getragenwerden sollte. Es zeichnet sich ab,dass die Elternschule weit überwie-gend von Frauen/Müttern ange-nommen wird. Für die Frage, wieauch die Väter erreicht und stärkerzur Wahrnehmung ihrer Mitwir-kungsmöglichkeiten in der Schuleermutigt werden können, steht einLösungsansatz noch aus.
Aufgrund großer sprachlicher Ver-ständigungsschwierigkeiten vielerMütter wäre die zusätzliche Einrich-tung eines Deutschkurses für Eltern(Mama lernt Deutsch) im Rahmender Elternschule dringend erforder-lich. Dafür fehlt derzeit die nötige finanzielle Absicherung.
Es ist unsicher, ob das Angebot El-ternschule auch kommenden Jahr-gängen von Eltern gemacht werdenkann. Es muss von Jahr zu Jahr je-weils neu für eine Finanzierung ge-sorgt werden, was viel Aufwand undUnsicherheit mit sich bringt.
Projekt Eltern machen Schule
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„Warum sollte Elternarbeit
möglichst früh ansetzen?“
Dazu die Projektleiterin von
„Lernen vor Ort“ Offenbach,
Felicitas von Küchler:
„Viele Eltern haben keine
ausreichenden Kennt-
nisse des komplexen
deutschen Bildungssys-
tems, so dass sie sich
gegenüber der Schule un-
sicher fühlen und nicht
immer in der Lage sind,
die richtigen Entschei-
dungen für ihre Kinder zu
treffen. Es ist sinnvoll, be-
reits in der Kita niedrig-
schwellige Angebote für
Eltern zu machen, um
ihnen mehr Orientierung
zu ermöglichen und ihren
Kontakt zu Bildungsinsti-
tutionen aufzubauen.“
Anlass und Entstehungskontext
Die Sprachförderung im Rahmenvon Mama lernt Deutsch soll Mi-grantinnen dabei unterstützen, inder neuen Heimat Fuß zu fassen.Zudem sollen die Mütter in die Lageversetzt werden, die Schullaufbahnihrer Kinder kompetent zu begleiten,denn deren Bildungserfolg hängtmaßgeblich von der elterlichen Un-terstützung ab. Deutschkurse fürMütter an Schulen, insbesondere imInnenstadtbereich, gibt es in Offen-bach schon seit 1983. Die vhs orga-nisierte diese Kurse und bot zudemseit 1985 in der Frauenbegegnungs-stätte in geeigneterer Lernumgebung(erwachsenengerechte Räume, Ca-feteria, Räume für Kinderbetreuungetc.) weitere Mütterkurse an. DieWaldschule rückte jedoch durch ihreigenständiges Projekt Mama lerntDeutsch an der Waldschule die Not-wendigkeit einer nachhaltigen För-derung wieder in das Blickfeld derÖffentlichkeit.
Die Stadtverordnetenversammlungbeschloss 2010 die Förderung vonniedrigschwelligen Deutschkursenfür Mütter. Die Organisation, Durch-führung und Begleitung wurden dervhs übertragen.
gemeinde zu beteiligen und denEinladungen zu Elternabenden zufolgen. Die in Offenbach verfügba-ren Freizeitangebote und auch dievielfältigen Beratungsangebote wer-den vorgestellt. Auch die ThemenGesundheit und Ernährung spieleneine wichtige Rolle.
Strukturelle Einbindung
Die vhs organisiert inzwischen an elf Offenbacher Schulen und schul-nahen Orten wie den Stadtteilbüros oder den Gemeindezentren regel-mäßige, durchlaufende Kursange-bote sowie eine verlässliche Kinder-betreuung während der Kurszeiten.Im Jahr 2010 wurden 21 Kursedurchgeführt, es gab insgesamt 356Interessentinnen bzw. Einschreibun-gen. Regelmäßig nahmen pro Kursca. sechs bis 15 Frauen teil.
Die Kurse werden in enger Koope-ration mit den Schulen organisiert.
Projekt Mama lernt Deutsch
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Projekt Mama lernt DeutschDeutschkurse für Mütter an Schulen und schulnahen Orten
Von Pia Glück
Finanzierung
Die Finanzierung der Kurse Mamalernt Deutsch obliegt der Stadt Of-fenbach. Vom RegierungspräsidiumDarmstadt werden die Kurse überdas Projekt „NiederschwelligeSprach- und Integrationskurse fürMütter“ gegenfinanziert. Für die Teil-nehmerinnen fallen Gebühren inHöhe von 1 Euro pro Unterrichts-stunde an. Teilnehmerinnen mit ge-ringem Einkommen sind von denGebühren befreit. Die Kinderbetreu-ung ist kostenlos.
Zielgruppe
Die Kurse Mama lernt Deutschrichten sich an Migrantinnen, dieaufgrund mangelnder Sprachkennt-nisse und sozialer Kontakte nichtoder nur schwer am gesellschaftli-chen Leben teilnehmen können.Unter dem Motto „Sprache als Brü-cke – von der Begegnung zur Bil-dung“ sollen die Teilnehmendendazu befähigt werden, sich sichererim öffentlichen Raum zu bewegen,sich im Alltagsleben besser zurecht-zufinden und auch die Bildungs-wege ihrer Kinder besser zuunterstützen. Auch werden sie dazuermutigt, an Fortbildungen bzw. In-tegrationskursen teilzunehmen, dieauf den Inhalten von Mama lerntDeutsch aufbauen.
Zu den Inhalten der Kurse gehörenu.a. Informationen über das Bil-dungssystem, zu Übergängen inweiterführende Schulen und überWeiterbildungsmöglichkeiten undIntegrationskursangebote. Die Teil-nehmerinnen werden dazu ermutigt,mit der Schule und mit Lehrerinnenoder Lehrern ihrer Kinder Kontakt zuhalten,sich an Aktivitäten der Schul-
Mitwirkende
Die Kurse Mama lernt Deutsch wer-den von gut ausgebildeten und in-terkulturell kompetenten Dozen-tinnen durchgeführt, die durch re-gelmäßige Fort- und Weiterbildung,kollegialen Austausch und Beratungunterstützt werden.
Eine hauptamtliche Fachkraft dervhs begleitet das Sprachförderan-gebot pädagogisch.
Weiterhin wirken Kinderbetreuer/innen sowie Beratungsexperten undMitarbeiter von Einrichtungen, dieim Rahmen der Exkursionen be-sucht werden, an der erfolgreichenUmsetzung des Angebotes mit.
Was wird konkret gemacht?
Deutschunterricht• Vermittlung von Grundkenntnis-
sen der deutschen Sprache
• Anwendung erworbenerDeutschkenntnisse
• formalsprachliche Aspekte kennenlernen bzw. anwenden
• mündliche und schriftliche Fähig-keiten erproben, erweitern, trainieren
Exkursionen• vhs mit Selbstlernzentrum
• Stadtteilbüros
• Pro Familia
• Bildungsbüro
Vorträge und Besuche von Exper-ten der Beratung• Migrationsberatung
• Pro Familia
• Frauenärztin der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheits-förderung der Frau
• Weiterbildungsberatung in Kooperation mit dem ProjektHessencampus
Lebenswelt kennenlernen• Erziehungsfragen
• Lieder, Märchen, Reime und Geschichten
• Freizeitangebote für Kinder
Bewertung des Erfolgs/
Erfolgsfaktoren
Die Kurse Mama lernt Deutschhaben sich als Erfolgsmodell erwie-sen. Die Stadt Offenbach hat daherentschieden, dieses Modell in engerEinbindung der Grundschulen flä-chendeckend auszuweiten und dieVolkshochschule mit der Umset-zung zu beauftragen.
Die Tatsache, dass die Kurse zu-meist in der Schule ihrer Kinderstattfinden, trägt dazu bei, bei denMüttern vorhandene Schwellen ab-
F.v.K.: „Warum ist es sinnvoll,
dass Grundschulen auch bei
der Elternarbeit mit Kitas
kooperieren?“
Dazu die Wiss. Mitarbeiterin
von „Lernen vor Ort“ Offenbach,
Ulrike Müller:
„Wenn Grundschulen
Elternangebote fortfüh-
ren, die aus der Kita be-
kannt sind (z.B. Entwick-
lungsgespräche, Themen-
abende, Elterncafés und
Elterngesprächskreise),
oder diese auch gemein-
sam mit Kitas anbieten,
dann unterstützt dies die
erfolgreiche Bewältigung
des Übergangs zwischen
den Bildungsphasen
und sorgt für mehr Konti-
nuität und bessere Orien-
tierung.“
Projekt Mama lernt Deutsch
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zubauen. Auch für die Schulen, dieSchulleitung und die Lehrerinnenoder Lehrer eröffnet die Präsenz derMütter vor Ort neue Möglichkeitender Ansprache und neue Zugänge.Noch werden diese Chancen vonden Grundschulen allerdings eherzurückhaltend genutzt.
Wichtige Faktoren für das Gelingenvon Mama lernt Deutsch sind u.a.:
• das Angebot einer kostenlosenKinderbetreuung,
• Inhalte, die sich an der Lebens-welt der teilnehmenden Mütterorientieren,
• dass die Grundschule ein Ort ist,der vom sozialen Umfeld der Müt-ter akzeptiert wird.
Da die Grundlagen für eine gelin-gende Zusammenarbeit mit den Eltern bereits in den Kitas gelegtwerden sollten und sich auch dortsprachliche und kulturelle Barrierenals gravierende Hindernisse erwei-sen, wird angeregt, das ProgrammMama lernt Deutsch auf die Offen-bacher Kitas auszuweiten.
Dazu der Schulsozialarbeiter
der Eichendorffschule,
Gerald Bauer:
„Die innere Haltung ist
entscheidend. Die Eltern
spüren genau, mit wel-
cher Einstellung man
ihnen begegnet. Mehr
wirklicher Dialog und Mit-
gestaltungsmöglichkeit,
weniger Vortrag, Appell,
Belehrung.“
Dazu die Schulsozialarbeiterin
der Eichendorffschule,
Marie-Luise Brönner:
„Gut angenommen wer-
den niedrigschwellige An-
gebote wie Elterncafés.
Beziehungsarbeit ist der
Schlüssel zu einer erfolg-
reichen Elternarbeit.“
F.v.K.: „Sie sind schon lange engagiert, was motiviert Sie dazu, was
sind Ihre wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse?“
mehr Erfolg durch aufsuchendeElternarbeit
Anlass und Entstehungskontext
Das Projekt KiESEL Kind – Schule –Eltern hat zum Ziel, zugewanderteEltern zu erreichen und sie stärkeram Bildungsprozess ihrer Kinder zubeteiligen. Es zielt auf die Überwin-dung von interkulturellen Grenzenim Bildungsbereich. Strategien füreine partnerschaftliche Zusammen-arbeit zwischen Schulen und Elternmit Migrationshintergrund sollen imRahmen des Projektes erarbeitet,erprobt und strukturell verankertwerden. Durch die Aufwertung undVerbesserung der Zusammenarbeitzwischen Schulen und Eltern mitMigrationshintergrund sollen bes-sere Voraussetzungen für denSchulerfolg der Kinder und somitauch für ihre gesellschaftliche Inte-gration geschaffen werden.
Finanzierung
Hessisches Ministerium der Justiz,für Integration und Europa (Projekt„Modellregion Integration“ Offen-bach) und CGIL-Bildungswerk alsCo-Finanzierer.
Zielgruppen
Das Projekt KiESEL richtet sich anzugewanderte Eltern bzw. Eltern mitMigrationshintergrund und hat zumZiel, sie zu einer stärkeren und dau-erhaften Beteiligung am schulischenBildungsprozess ihrer Kinder zu er-mutigen.
Ziel des Projektes ist es auch, dieLehrkräfte für eine interkulturelle El-ternarbeit zu sensibilisieren, zu mo-tivieren und auszubilden.
Strukturelle Einbindung
Bei KiESEL handelt es sich umeines der Projekte, die in Offenbachim Rahmen des Hessischen Lan-desprogramms „Modellregionen In-tegration“ (Projektlaufzeit bis 2013)durchgeführt werden. Träger vonKiESEL ist das CGIL-Bildungswerke.V., Projektpartner ist das Staatli-che Schulamt für Stadt und Land-kreis Offenbach. Das Projekt wirddurch einen Beirat begleitet.
Mitwirkende
Dr. Valeria AndrianiProjektleitung KiESEL/CGIL-Bildungswerk e.V.
Elisabetta FortunatoStaatliches Schulamt für denLandkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am Main
Gerd Beitler Schulleiter der Beethovenschulei.R.
BeethovenschuleEine Grundschullehrerin als Eltern-beauftragte
Erich-Kästner-SchuleDrei Förderschullehrerinnen als Elternbeauftragte
EichendorffschuleZwei Grundschullehrerinnen als Elternbeauftragte
HumboldtschuleEine Grundschullehrerin als Eltern-beauftragte
LauterbornschuleEine Grundschullehrerin als Eltern-beauftragte
Projekt KiESEL
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Projekt KiESELKind – Schule – Eltern
Von Dr. Valeria Andriani
F.v.K.: „Wie soll das, was Sie
im Projekt machen, dauerhaft
in den Strukturen von Schule
verankert werden?“
Dazu die Projektleiterin von
„Kind – Schule – Eltern“,
Dr. Valeria Andriani:
„Wir brauchen neue Wege,
um die positiven Erfah-
rungen aus aktuellen
Offenbacher Elternprojek-
ten an andere Schulen
weiterzugeben und die
dialogisch orientierte
Elternarbeit fest in den
Strukturen aller Schulen
zu verankern.“
Das Projekt KiESEL im Überblick
Multiplikatorenpool
BeiratTräger: Projektpartner:
Projektleitung Projektvertretung
Finanzierung:
Beethoven EKS ES Humboldt Lauterborn
Hess. Ministerium der Justiz, für Integration und Europaund
CGIL-Bildungswerk als Co-Finanzierer
CGIL-Bildungswerk e.V. Staatl. Schulamt Offenbach
Modellregion Integration/Multiplikator
1 EB 3 EB 2 EB 1 EB 1 EB
Projekt KiESEL
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Was wird konkret gemacht?
KiESEL sieht vor, Strategien für einepartnerschaftliche Zusammenarbeitzwischen ausgewählten Grundschu-len in Offenbach und zugewander-ten Eltern zu erarbeiten, zu erprobenund strukturell zu verankern durch:
• Gewinnung von Grundschullehre-rinnen und -lehrern, die die Posi-tion/Aufgabe/Funktion von Eltern-beauftragten und Experten für dieKooperation mit Eltern mit Migra-tionshintergrund an den fünf Pro-jektschulen wahrnehmen. Jede/rElternbeauftragte erhält zwei De-putatstunden.
• Stärkung bildungsrelevanter Kom-petenzen von Eltern mit Migrati-onshintergrund, u.a. mittels mehr-sprachiger (schulübergreifender)Elternveranstaltungen,durch Work-shops und Konzeptarbeiten anden Grundschulen und zu entwi-ckelnde mehrsprachige Informati-onsmaterialien.
• Aufbau eines mehrsprachigenMultiplikatorenpools. Der Poolwird gebildet aus Muttersprach-lehrerinnen und -lehrern, aktivenzugewanderten Eltern, Mitglie-dern des Ausländerbeirats sowiePersonen aus den Communities,die im Kontakt mit den Eltern alsVermittler und Übersetzer fungie-ren können.
• Sicherung der Projektergebnissein Form von Leitfäden zur inter-kulturellen Elternarbeit für dieLehrkräfte und Elterninfobriefen inverschiedenen Sprachen.
Bewertung des Erfolgs/
Erfolgsfaktoren
Von Seiten des Integrationsministe-riums wird erwartet, dass KiESELhinsichtlich einer interkulturell auf-gestellten Elternarbeit Vorbildcha-rakter für staatliche Schulämter undSchulen in Hessen entwickeln kann. Über das Projektende hinaus stehenan erster Stelle für das staatlicheSchulamt die Verankerung und dieWeiterführung der neu geschaffe-nen Strukturen. Es wird nach Wegen gesucht, die Abstellung der Eltern-beauftragten zu ermöglichen, alsoden Elternbeauftragten weiterhin zwei Deputatstunden zur Verfügungzu stellen.
Es wird zudem gewünscht, dass beierfolgreichen Projektresultaten eineImplementierung an anderen Grund-schulen stattfindet und dass bei re-levanten Akteuren in der Bildungs-arbeit das Bewusstsein verstärktwerden könnte, dass der schulischeErfolg und die gesellschaftliche In-tegration von unseren Schülerinnenund Schülern aus Familien mit Mi-grationshintergrund maßgeblich vonder erfolgreichen Zusammenarbeitzwischen Schule und Elternhausbestimmt wird.
F.v.K.: „Das SSA unterstützt
das KiESEL-Projekt mit Depu-
tatstunden. Ist das aus Ihrer
Sicht ausreichend, und wie
kann die Kooperation
zwischen Schulen und Eltern
weiterentwickelt werden?“
Dazu der kommissarische
Leiter des Staatlichen Schul-
amtes Offenbach,
Dr. Peter Bieniussa:
„Erfolgreiche Elternarbeit
ist auf mehreren Wegen
möglich.
Zentraler Erfolgsfaktor ist
die Identifikation der
Eltern mit der Schule.“
Anlass und Entstehungskontext
Berichte aus Frankfurter Schulen,dass zu viele Kinder aus Zuwande-rerfamilien auch der zweiten unddritten Generation bei der Einschu-lung nicht über ausreichende Kennt-nisse der deutschen Sprache ver-fügten, waren Anlass für die Einrich-tung des Modells mitSprache. ImLaufe des Jahres 2000 initiierte dasDezernat für Integration die Kon-zeptionierung dieser Modellmaß-nahme durch das Amt für multi-kulturelle Angelegenheiten in Zu-sammenarbeit mit dem HessischenKultusministerium und dem staatli-chen Schulamt.
Unter dem Titel „mitSprache – Mo-dellprojekt zur sprachlichen und soziokulturellen Integration von zu-gewanderten Schülerinnen undSchülern und deren Eltern“ begannmit dem Schuljahr 2000/01 die Ar-beit.
Finanzierung
Land Hessen, Stadt Frankfurt
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche und Eltern auszugewanderten Familien an Frank-furter Kindertagesstätten, Grund-und weiterführenden Schulen
Strukturelle Einbindung
mitSprache ist ein Kooperations-projekt an Frankfurter Schulen (fünfGrund- und zwei weiterführendenSchulen) und fünf Kindertagesstät-ten. Es wird vom Amt für multikultu-relle Angelegenheiten in Zusam-menarbeit mit dem staatlichenSchulamt für die Stadt Frankfurt amMain und den Trägern der Kinderta-gesstätten durchgeführt.
Mitwirkende
Die Koordination des Gesamtpro-jektes liegt beim Amt für multikultu-relle Angelegenheiten (AmkA).
Das AmkA stellt jeder Projektschule/Kindertagesstätte eine pädagogi-sche Moderatorin.
Die Moderatorin entwickelt mit einerschul/kita-internen Projektgruppedas Projekt, zugeschnitten auf diejeweilige Einrichtung.
Der Projektgruppe gehören an
In der Schule: Lehrkräfte einer ausgewähltenJahrgangsstufe Lehrkräfte des Förderunterrichts Lehrkräfte des herkunftssprachli-chen Unterrichts pädagogische Moderatorin
In der Kindertagesstätte: ausgewählte Erzieherinnen und Erzieherpädagogische Moderatorin
Projekt mitSprache
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Projekt mitSpracheModellprojekt zur sprachlichen Integration
Von Marianne Spohner
F.v.K.: „Welche Unterstützung
bieten Sie für Elternvertreter
an?“
Dazu die Multiplikatorin im
Projekt „Eltern schulen aktive
Eltern“,
Ulrike Balk:
„Wir bieten Seminare und
Informationsveranstaltun-
gen für Eltern, Elternver-
treter und Lehrkräfte an.
Sie werden hauptsächlich
von Eltern genutzt, die
sich bereits aktiv in und
an Schule beteiligen.
Die Aktivierung ,schulfer-
ner’ Eltern ist häufiges
Thema in den Seminaren
und gelingt durch unsere
Angebote daher eher mit-
telbar.“
Mehrsprachigkeit
An den beteiligten Modellschulenund Kindertagesstätten werden Kin-der mit einer Vielzahl von Mutter-sprachen gefördert. Ein bejahenderund kreativer Umgang mit der Spra-chenvielfalt kann sich positiv aufden Forschungsdrang der Kinderauswirken und verbessert damitauch das pädagogische Klima fürdas Erlernen der deutschen Spra-che. Kinder und Eltern fühlen sichrespektiert, wenn ihre Herkunfts-sprachen in Elementen des Schul-alltags einbezogen werden. DiemitSprache-Einrichtungen befassensich auf mehreren Ebenen mit derMehrsprachigkeit: Fortbildungen fürErzieher/innen und Lehrer/innenzum Umgang mit Mehrsprachigkeitan der Einrichtung, Informationsver-anstaltungen für Eltern zur mehr-sprachigen Erziehung, Berücksichti-gung der Mehrsprachigkeit bei Aktivitäten und Projekten in der Ein-richtung.
Zusammenarbeit zwischen
Schule/Kindertagesstätte und
Eltern
Voraussetzung einer erfolgreichenBildungslaufbahn der Kinder ist einegute Zusammenarbeit von Eltern-haus und Schule/Kindertagesstätte.Ein besonderer Schwerpunkt desProjektes ist deshalb die Verbesse-rung der Kommunikation zwischenden Institutionen und den Familiensowie die Entwicklung von Begeg-nungs- und Bildungsangeboten fürEltern. An allen Einrichtungen wirddas Sprachförderprogramm Mamalernt Deutsch – Papa auch ange-boten, das Eltern die Möglichkeitbietet, sich an der vorschulischen,schulischen und beruflichen Integra-tion ihrer Kinder aktiv zu beteiligen.
F.v.K.: „Was sind die wichtigs-
ten Erkenntnisse aus Ihrem
langjährigen Engagement in
der Elternarbeit?“
Dazu die Multiplikatorin im
Projekt „Ausbildungsorientierte
Elternarbeit“ des Frankfurter
AmkA,
Forough Hayatpour Bonaki:
„Unser Erfolgsrezept ist
die aufsuchende Elternar-
beit: Wir versuchen da zu
sein, wo die Eltern sind,
und warten nicht, bis sie
zu uns kommen.“
Was wird konkret gemacht?
Die Säulen von mitSprache sind• Deutsch als Zweitsprache• Mehrsprachigkeit• Elternarbeit• Fortbildung von Erziehern/innen
und Lehrern/innen zu diesen The-menbereichen
Deutsch als Zweitsprache
(DaZ)
Anknüpfend an bestehende päda-gogische Erfahrungen und Ansätzein den einzelnen Institutionen wer-den modellhaft neue Wege gesucht,Kindern und Jugendlichen aus zugewanderten Familien Möglich-keiten anzubieten, die deutscheSprache besser zu erlernen. DieFortbildung von Erziehern/innenund Lehrern/innen, die Erprobungvon Förderangeboten und die Entwicklung von Materialien und Projekten sind Bestandteile des Modells. DaZ wird in den mitSpra-che-Schulen fächerübergreifend un-terrichtet. Das heißt, jeder Fach-unterricht ist gleichzeitig „DaZ-Unterricht“.
den kreativenUmgang mit derSprachenvielfalt fördern
Projekt mitSprache
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Fortbildung vonErziehern/innen
und Lehrern/innen
Zu den Themenbereichen Deutschals Zweitsprache, Mehrsprachigkeitund Zusammenarbeit zwischenSchule/Kindertagesstätte und El-ternhaus werden Fortbildungen fürdas pädagogische Personal der be-teiligten Einrichtungen angeboten.
Im Rahmen der Nachhaltigkeit desModells werden Fortbildungen undInformationsveranstaltungen zur Ar-beit von mitSprache durchgeführt,die offen für Erzieher/innen undLehrer/innen von anderen Einrich-tungen sind. Eine Vernetzung desModells im Stadtteil wird aufgebaut.Eine detaillierte Beschreibung derkonkreten Arbeit in allen genanntenBereichen ist in der Broschüre mit-Sprache zu finden.
Die Info-Broschüre mitSprache unddas Projekthandbuch Mama lerntDeutsch – Papa auch können zu-geschickt oder als PDF-Datei un- ter www.amka.de heruntergeladenwerden.
Ende 2011 werden drei Lehrerhand-reichungen zu Schulprojekten in denBereichen Deutsch als Zweitspra-che, Mehrsprachigkeit und Elternar-beit erscheinen.
Bewertung des Erfolgs/
Erfolgsfaktoren
Das Projekt wurde 2007 evaluiert.
F.v.K.: „Wie wichtig nehmen die städtischen Kitas die Elternarbeit?“
Dazu der Leiter des Offenbacher Jugendamtes und des EKO,
Hermann Dorenburg:
„Sehr wichtig! Und weil sie so wichtig ist, ist die Elternar-
beit im Rahmen der praxisorientierten Weiterqualifizierung
von Kitaleitungen und -mitarbeitern/innen, die von uns mit
allen kommunalen Kitas durchgeführt wird, ein zentraler
Baustein. Unsere bisherigen Ergebnisse haben gezeigt,
dass dieser Baustein auf großes Interesse stößt. Auf der
guten Basis, die in unseren Kitas mit der Elternarbeit ge-
legt wird, können die Grundschulen dann aufbauen.“
Die Abschlussdiskussion der Fachtagung
„Grundschulen und ‚ihre‘ Eltern“ wurde mode-
riert von Felicitas von Küchler, Projektleiterin
von Lernen vor Ort Offenbach.
Zuvor brachten etwa 60 Pädagoginnen und
Pädagogen, Eltern und politisch Verantwortli-
che vor dem Hintergrund der vorgestellten
Projektbeispiele ihre persönlichen Erfahrungen
ein und entwickelten in fünf vertiefenden
Arbeitsgruppen Ideen und Anregungen für eine
noch erfolgreichere Zusammenarbeit zwischen
Grundschulen und Eltern.
Wie die Dokumentation der Ergebnisse zeigt,
waren viele Erfahrungen deckungsgleich, und
auch die Einschätzungen, an welchen
Stellen noch weiterer Handlungsbedarf gese-
hen wird, ähnelten sich.
Erfahrungen aus der Elternar-
beitspraxis
• Ein langer Atem ist nötig, aber der(große) Aufwand lohnt sich.
• Erfolg bringen die direkte Anspra-che, die konkrete Bitte um Mithilfeund der persönliche Kontakt.
• Für die Elternarbeit ist die „Nied-rigschwelligkeit“ der Angebotebesonders wichtig.
• Schule wird auch von demmanchmal restriktiven sozialenUmfeld als legitimer Ort aner-kannt.
Individuelle Voraussetzungen
bei Lehrkräften und Schullei-
tungen als zentrale Gelingens-
faktoren für Elternarbeit
• Vertiefte Kompetenzen zur Ge-sprächsführung und interkultu-relle Kompetenzen. Diese könntendurch praxisnahe Weiterbildungunterstützt werden, falls sie in derAusbildung nicht hinreichend ver-mittelt wurden.
• Einnahme einer wertschätzendenGrundhaltung und Begegnung mitden Eltern auf Augenhöhe.
Von der Vorarbeit der Kitas
profitieren
• Vernetzung der Elternarbeit aufder Ebene der Bildungsinstitutio-nen Kita und Grundschule er-leichtert Grundschulen den Kon-takt mit den Eltern.
• Die Fortführung von aus der Kitabekannten Angeboten (z.B. The-menabende, Elterncafé, Eltern-schule) auch in der Grundschulesorgt für Kontinuität in der Eltern-arbeit und für bessere Orientie-rung.
Unabdingbar: Sicherung der
Nachhaltigkeit von Elternarbeit
• Nötig ist eine Absicherung der El-ternarbeit in den Strukturen derSchule und im Kollegium.
• Es bedarf spezifischer Ressour-cen für Elternarbeit. Weil diese einknappes Gut sind, ist es unter an-derem nötig, Netzwerke mit Eh-renamtlichen zu knüpfen.
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
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Fachtagung Grundschulen und ‚ihre’ ElternErgebnisse der Arbeitsgruppen
direkte Ansprachekonkrete Mithilfe
persönlichen Kontaktpflegen
Was muss sonst noch ange-
packt werden?
• Damit Eltern das Gefühl bekom-men, in der Schule wirklich er-wünscht zu sein, bedarf es nach-haltig verfügbarer zeitlicher undräumlicher Ressourcen für Elternund eine echte Offenheit des pä-dagogischen Personals.
• Wenn die Schulen sich auch fürEltern öffnen, die dort aktuell ge-rade keine Kinder haben, wirdeine Entwicklung in Richtung Familienzentrum angestoßen.
• Jede Bildungseinrichtung mussindividuelle Lösungen für ihre El-ternarbeit finden – von guten Bei-spielen anderer lässt sich aberlernen. Davon profitieren das pä-dagogische Fachpersonal, Elternund Kinder.
mehr Orte für Elternzur Verfügung stellen
Erfahrungen aus der Elternar-
beitspraxis
• Erfolg versprechend ist die direkteAnsprache von Eltern.
• Unabdingbar ist eine wertschät-zende Haltung.
• Je konkreter das Anliegen derSchule und je persönlicher die El-tern mit ihren Kompetenzen ange-sprochen werden, desto besser.
• Elternpartizipation bedarf be-stimmter Voraussetzungen,die ofterst geschaffen werden müssen.
Individuelle Voraussetzungen
der Lehrkräfte und Schulleitun-
gen als zentrale Gelingensfak-
toren für Elternarbeit
• Lehrer/innen wurden nicht auf dieAnforderungen vorbereitet, diesich in der Elternarbeit im Hinblickauf Kommunikation, schwierigeGesprächssituationen und inter-kulturelle Kompetenz stellen. Ent-sprechende Qualifizierung undProzessbegleitung sind daher er-forderlich.
• Interdisziplinäre Zusammenarbeitist hilfreich, weil sich die Berufs-profile von Lehrern und Sozialar-beitern unterscheiden und im Hin-blick auf Elternarbeit ergänzen.
Nötig ist die ermutigende Un-
terstützung der Mitwirkung von
Eltern.
• Partizipation braucht bestimmteVoraussetzungen bei den Eltern.Viele Eltern mit und ohne Migra-tionshintergrund halten sich zu-rück, weil sie zutiefst verunsichertsind.
• Bei Eltern mit Migrationshinter-grund fehlt in der Herkunftskulturoft die Vorstellung, dass Mitwir-kung in der Schule gewünschtund möglich ist.
• Fehlende Kenntnisse des deut-schen Bildungssystems und diesoziale Isolation vieler Eltern ver-stärken deren Verunsicherung ge-genüber der Schule.
• Broschüren, die beschreiben, wasEltern tun können und was dieSchule tut, können hilfreich sein.Informationen zum deutschen Bildungssystem sind grundle-gend, damit Eltern bestimmteEntscheidungen treffen können,die die Schullaufbahn ihrer Kinderbetreffen.
• In der Grundschule unterstütztdas Angebot einer Kinderbetreu-ung die Teilnahme an Elternaben-den.
• Die ersten Schuljahre sollten un-bedingt genutzt werden, um Infor-mationen zu geben, Eltern auf dieneuen Möglichkeiten einzustim-men und bei der Partizipation zuunterstützen.
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Strukturelle Veränderungen in
der Schule sind nötig.
• Das schulische System muss fürdie Eltern transparent gemachtwerden (z.B. durch Elterncafésund Elterngesprächskreise).
• Für gelingende Elternarbeit ist eserforderlich, dass Schule künftigdarauf verzichtet, strukturell auchden „Schutz vor Eltern“ zu orga-nisieren und immer wieder herzu-stellen (z. B. Schilder, die ganzpauschal allen Schulfremden dasBetreten der Schule untersagen).
• Jede Schule muss eine Balancefinden: zwischen dem Recht derKinder und Lehrer auf ungestör-ten Unterricht und auf Schutz vorden Anforderungen und Bedro-hungen durch Erwachsene einer-seits und dem Recht der Elternauf die Schule als einen Ort, andem sie sich selbstverständlichaufhalten können.
Was muss sonst noch ange-
packt werden?
• Es ist wichtig, an den Grundschu-len Orte für Eltern zu schaffen.Diese sollten aus der Schule he-raus entwickelt werden.
• Elterncafés sind Treffpunkte, dieKommunikation auf gleicher Ebe-ne zwischen Eltern und Lehrernmöglich machen und die Beteili-gung von Eltern initiieren.
• Eine intensive Elternarbeit wirdhäufig als Überforderung wahrge-nommen, wenn es nicht zusätzli-che Ressourcen dafür gibt.
• Schulsozialarbeiter können bei derElternarbeit eine wichtige Rollespielen.
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
36
37
Erfahrungen aus der Elternar-
beitspraxis
• Wer kann überhaupt die Mitwir-kung der Eltern initiieren? – Schul-leitung bzw. Lehrer müssen denersten Schritt gehen und die Ini-tiative ergreifen.
• Wichtiger Aspekt für die gelin-gende Mitwirkung der Eltern: DieSchule (Leitung, Lehrer, Elternver-tretungen, andere Eltern) müssendie Kompetenz der jeweiligenMütter oder Väter anfragen, undzwar konkret: Wer könnte helfen,dieses oder jenes zu tun, z. B.diesen Text ins Türkische zu über-setzen …
• Es ist sinnvoll und notwendig, El-tern zu fragen, was ihnen wichtigist.
Individuelle Voraussetzungen
der Lehrkräfte und Schulleitun-
gen als zentrale Gelingensfak-
toren für Elternarbeit
• Entscheidend für das Gelingenvon Elternarbeit ist der gegensei-tige Respekt, die Begegnung aufAugenhöhe. Das ist die Voraus-setzung für eine echte Erzie-hungspartnerschaft.
Von der Vorarbeit der Kitas
profitieren
• Elternarbeit sollte bereits in derKita beginnen, und Grundschulensollten in enger Kooperation mitden Kitas frühzeitig daran mitwir-ken. Dies stellt die Grundschullei-tungen vor neue Aufgaben.
Nötig ist die ermutigende
Unterstützung der Mitwirkung
von Eltern.
• Das Instrument der Elternschuledient der Ermutigung der Elternund kann sie zur Mitarbeit „befä-higen“.
• Schulsozialarbeiter/innen könnenu.a. auch die Elterncafés mit or-ganisieren.
Was muss sonst noch ange-
packt werden?
• Zu beachten ist, dass schon mitdem Begriff Elternschule Arbeit,Mühe, Last, Pflicht und wenigerderen Chancen assoziiert werden.Ggf. sollte ein anderer Begriff ge-wählt werden.
• Die bisherige Elternarbeit ist oftausschließlich auf Mütter ausge-richtet bzw. spricht diese eher an.Daher ist die Frage zu klären, wiekünftig auch die Väter einbezogenwerden können.
• Eine kontinuierliche Elternarbeitbraucht eine stabile (finanzielle)Basis. Hier wird auch das Kultus-ministerium mit seinem Bildungs-und Erziehungsplan in der Verant-wortung gesehen.
künftigverstärktauch die
Väter ein-
beziehen
Erfahrungen aus der Elternar-
beitspraxis
• Feste Ansprechpartner/innen fürdie Elternarbeit (auch mutter-sprachliche) sind sehr hilfreich.
• Es ist gut, für die Elternarbeit aufeinen internen Ressourcenpoolzurückgreifen zu können. Dieserreicht aber in manchen Fällennicht aus.
• Von großer Bedeutung für die Bil-dungswege von Kindern ist diegelingende Gestaltung der Bezie-hung zwischen Klassenlehrer/inund Eltern.
• Es ist ein zu hoher Anspruch, fürdie Elternarbeit gleich alle mit insBoot bekommen zu wollen. Ver-nünftig ist es, pragmatisch miteiner „Vernetzung der Willigen“anzufangen und mit diesen erstekonkrete Schritte zur Veränderungder Elternarbeitspraxis in der je-weiligen Grundschule zu gehen.Der Erfolg der eingeleiteten Maß-nahmen, flankiert durch eine ge-zielte Personalpolitik, trägt dazubei, den Kreis der „Willigen“ zuvergrößern.
Individuelle Voraussetzungen
der Lehrkräfte und Schulleitun-
gen als zentrale Gelingensfak-
toren für Elternarbeit
• Zentral für eine gelingende Ko-operation zwischen Schule undElternhaus ist die jeweilige Hal-tung.
• Begegnung auf Augenhöhe isteine Grundvoraussetzung für El-ternarbeit.
• Eine grundlegende Offenheit derPädagoginnen und Pädagogenerleichtert die Elternarbeit sehr.
Nötig ist die ermutigende Un-
terstützung der Mitwirkung von
Eltern.
• Eltern brauchen eine bessere Ori-entierung.
• Sie sollten früh informiert und fürBildungsfragen sensibilisiert undeinbezogen werden. Dazu sindKooperationen zwischen Kitasund Grundschulen hilfreich.
• Das Vorhandensein mehrsprachi-gen Informationsmaterials für El-tern schafft mehr Orientierungund Transparenz über das kom-plexe Bildungswesen.
Was muss sonst noch ange-
packt werden?
Umsetzung der Idee, für die Eltern-arbeit an Grundschulen in Offen-bach einen externen Ressourcen-pool zu schaffen. Es wurde konsta-tiert, dass der interne Ressourcen-pool der Schulen nicht immerausreicht und dass es Grenzen des-sen gibt, was innerhalb einer Schule„gestemmt“ werden kann. Es wirdmanchmal für sinnvoller erachtet,zentrale Lösungen zu finden undspezifische Ressourcen zentral zumAbruf bereitzustellen.
in- und externeRessourcenpoolsschaffen
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Erfahrungen aus der Elternar-
beitspraxis
• Fachkräfte stellen fest: Spätes-tens ab der dritten Klasse lässtdas Engagement der Väter nach,sofern sie sich bisher in Sachen Bildung ihrer Kinder überhauptengagiert hatten.
• Andere Formen von Elternaben-den (Sitzordnung, Eingangs-spiele, Thesen für Stimmungs-barometer) und eine veränderteGestaltung anderer etablierter Zu-sammenkünfte zwischen Elternund Schule können dazu beitra-gen, Eltern besser zu erreichen.
• Voraussetzung für Nachhaltigkeitin der Elternarbeit ist es, von Sei-ten der Schule klar verantwortli-che und beständige Ansprech-partner/innen bereitzustellen.
Individuelle Voraussetzungen
der Lehrkräfte und Schulleitun-
gen als zentrale Gelingensfak-
toren für Elternarbeit
• Nötig ist es, auf Augenhöhe mitden Eltern zu arbeiten.
• Es könnte hilfreich sein, das Ver-hältnis zwischen Eltern und Leh-rern zu supervidieren.
Elterncafés als lebendige Orte
des Austauschs und der Pro-
blemlösung
• Viele gute Ideen für die Elternar-beit in den Grundschulen wurdenvon den im Elterncafé engagier-ten und miteinander redenden El-tern entwickelt.
• Auch lebenspraktische sowie Er-ziehungsfragen werden im Rah-men des Elterncafés verhandelt,und gegenseitige Unterstützungund selbstbestimmte Einbezie-hung von Experten werden prakti-ziert.
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Elterncaféseinrichten für eine aktivere Mitarbeitim Schulbetrieb
Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Was muss sonst noch ange-
packt werden?
• Offenbacher Grundschulen benö-tigen feste Ansprechpartner fürBeständigkeit in der Elternarbeit.
• Dem Wunsch nach Kommunika-tion (Sitzecken und Orte des Aus-tauschs für Eltern) sollte Rech-nung getragen werden.
• Der Umstand, dass die Väter inder Grundschularbeit nur seltenpräsent sind, sorgt für Diskussi-onsbedarf, und die Frage steht imRaum, wie Väter zur aktiven Mitar-beit motiviert werden können.
• Eine bessere Atmosphäre undechte Teamarbeit zwischen Schu-le und Eltern wird für nötig er-achtet.
• Die Schulen machen es den El-tern nicht immer leicht, sich aktivin den Schulbetrieb einzubringen.(Bsp.: Auf der symbolischenEbene seien dafür schon dieSchilder, die das Schulgebilde vorfremden Personen abschirmensollen, nicht gerade förderlich.)
• Die Haltung der Schule in Bezugauf die Eltern ist deshalb aucheine zentrale Stellschraube, dieverändert werden muss.
Die Beratung von Schülern und Eltern ist eine wichtige
Aufgabe von Lehrkräften. Im Schulalltag werden solche
Gespräche an Elternsprechtagen, in Sprechstunden, zu
vereinbarten Terminen oder auch einfach zwischendurch
geführt. Die Themen können dabei sehr unterschiedlich
sein – sie reichen von Auffälligkeiten im Verhalten über
spezifische Lernprobleme zu Beratungen für den weite-
ren Verlauf der Schullaufbahn. Beratungsgespräche mit
Eltern können als ein Spezialfall der Elternarbeit aufge-
fasst werden, sie bieten einen Rahmen zur Abstimmung
von Fördermöglichkeiten in Schule und Familie und zur
Zusammenarbeit von Schule und Familie. Viele wissen-
schaftliche Studien konnten zeigen, dass sich eine ent-
sprechende Zusammenarbeit positiv auf die Entwicklung
von Kindern auswirkt – sowohl in Bezug auf Leistung als
auch in Bezug auf Verhaltensweisen.
Dies gilt insbesondere für Kinder mit ungünstigen Lern-
und Entwicklungsvoraussetzungen. Aus diesem Grund
nimmt die Elternberatung heute einen wichtigen Stellen-
wert in der Elternarbeit ein – alle Lehrpersonen sind im
Schulalltag beratend tätig. Auf Seiten der Eltern zeigt sich
ein hoher Beratungswunsch in Bezug auf ihre Möglich-
keiten, ihr Kind aktiv beim Lernen zu unterstützen. Es ist
anzunehmen, dass die Elternberatung weiter an Bedeu-
tung gewinnen wird. Dennoch werden Beratungs- und
Gesprächsführungskompetenzen, welche für eine erfolg-
reiche Beratung von Schülern und Eltern erforderlich sind,
im Rahmen der Lehreraus- und Weiterbildung noch nicht
ausreichend vermittelt, und nur an wenigen Schulen sind
günstige strukturelle Rahmenbedingungen für die Eltern-
beratung, wie beispielsweise ein Raum für Beratungs-
gespräche oder ein schuleigenes Beratungskonzept, ge-
geben.
An dieser Stelle setzt das Projekt elbe (Elternberatung an
Grundschulen), ein Forschungsprojekt im Rahmen des
IDeA-Zentrums 1, an. Es ist dem IDeA-Programmbereich
„Adaptive Lernumgebungen“ zugeordnet. Die Projekte in
diesem Programmbereich befassen sich unter anderem
mit der Frage, wie Lernumgebungen in Schule und El-
ternhaus gestaltet sein sollten, damit Lernprozesse von
Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen opti-
mal unterstützt und Lernergebnisse gesteigert werden
können. Es werden sowohl die schulischen Lernumge-
bungen (insbesondere der Unterricht) als auch die außer-
schulischen Lernumgebungen (insbesondere das Lernen
Elternberatung an Grundschulen –Projekt „elbe“ – erste Ergebnisse und Implikationen
Lernkompetenz
Beratungsbedarf
Betreuen das Kind beim Lernenin der Schule
Betreuen das Kind beim Lernenzu Hause
Lehrer ElternGestalten die häuslicheLernumwelt ihres Kindes
Unterstützungskompetenz
Experten für das LernenBeratungskompetenz
Quelle: Hertel (2009, S.32)Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern in Beratungsgesprächen
zu Hause und die Zusammenarbeit von Lehrpersonen
und Eltern) berücksichtigt. Besondere Beachtung finden
in diesem Zusammenhang die Entwicklungsverläufe von
Kindern mit spezifischen Entwicklungsrisiken.
Das Ziel des Projekts elbe ist es, die Beratungssituation
an Grundschulen nachhaltig zu verbessern. Deshalb wer-
den sowohl die Rahmenbedingungen der Elternberatung
im schulischen Kontext als auch die Beratungskompe-
tenzen von (angehenden) Lehrpersonen untersucht. Au-
ßerdem werden Aus- und Fortbildungsprogramme für
(angehende) Lehrpersonen zur Förderung der Beratungs-
kompetenz entwickelt, evaluiert und in den Schulalltag in-
tegriert. Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit von
Lehrpersonen und Eltern, welche als Experten der unter-
schiedlichen Lernumgebungen der Kinder verstanden
werden. Im Rahmen der Elternberatung können Lehrper-
sonen individuell auf die Bedürfnisse der Kinder und El-
tern eingehen und Unsicherheiten der Eltern gege-
benenfalls direkt ansprechen. Außerdem ermöglicht eine
regelmäßige Elternberatung die Stärkung elterlicher Er-
ziehungs- und Förderkompetenzen, etwa indem gemein-
sam mit den Eltern besprochen wird, wie sie ihr Kind bei
den Hausaufgaben und beim Lernen zu Hause nachhal-
tig unterstützen können. Durch einen gleichberechtigten,
kooperativen Austausch zwischen Eltern und Lehrperso-
nen wird dabei sichergestellt, dass die Förder- und Un-
terstützungsmaßnahmen des Elternhauses und der
Schule adäquat aufeinander abgestimmt sind und sich
die ganzheitliche Förderung somit sinnvoll ergänzt. Im
Rahmen des Projekts elbe wird auch die Wirkung der El-
ternberatung auf die Gestaltung der häuslichen Lernsi-
tuation sowie auf die Entwicklung der Kinder untersucht.
Ein wichtiges Anliegen ist hierbei, bereits mit der Eltern-
beratung einzusetzen, bevor sich Lernschwierigkeiten
oder Verhaltensauffälligkeiten verstetigen und die weitere
Entwicklung der Kinder beeinträchtigt wird. Professionelle
Beratungskompetenz der Lehrperson und ein sensibler
Umgang mit Eltern tragen nachhaltig dazu bei, die indivi-
duellen Entwicklungschancen aller Kinder zu optimieren,
indem das Verhältnis zwischen Schule und Elternhaus ver-
bessert und das Entstehen kooperativer Bildungs- und
Erziehungspartnerschaften initiiert wird.
Im Rahmen des Projekts elbe wurden zunächst Lehrper-
sonen und Eltern an 20 Grundschulen im Großraum Frank-
furt zur aktuellen Beratungssituation befragt (z.B. zu Rah-
menbedingungen an der Schule, Häufigkeit von Elternge-
sprächen, persönlichen Einschätzungen hinsichtlich der
Beratungssituation). Insgesamt nahmen 149 Lehrpersonen
und 2006 Eltern an der Studie teil. Die Befragung zeigte,
dass die Beratung im Rahmen von Elterngesprächen ge-
nerell einen sehr hohen Stellenwert an Grundschulen ein-
nimmt. Allerdings gibt nur knapp die Hälfte der Lehrkräfte
an, dass an ihrer Schule ein Besprechungszimmer für El-
terngespräche zur Verfügung steht. Knapp ein Fünftel der
Lehrpersonen gibt an, dass an ihrer Schule ein inhaltli-
ches Konzept für die Elternberatung vorhanden ist.
Projekt elbe
40
41
Prof. Dr. Silke Hertel Juniorprofessorin für Adaptive Lernumgebungen im IDeA-Zentrum Frankfurt
Die Befragung der Eltern zeigte, dass sich etwa drei Vier-
tel der Eltern mehr Beratungsangebote durch die Lehr-
person wünschen, da sie sich unsicher sind, wie sie ihr
Kind beim Lernen adäquat unterstützen können. Dies trifft
insbesondere auf Eltern von Kindern mit Teilleistungsstö-
rungen oder Eltern mit Migrationshintergrund zu. Weiter-
hin zeigt sich, dass fast alle Eltern in Elterngesprächen
eine wichtige Hilfestellung sehen, um ihr Kind in schuli-
schen Belangen unterstützen zu können. Dies unter-
streicht die Bedeutung von Elterngesprächen im Schul-
alltag. Allerdings weisen die ersten Auswertungen darauf
hin, dass insbesondere Eltern aus bildungsfernen Schich-
ten sowie Eltern mit Migrationshintergrund noch nicht
ausreichend von den Beratungsangeboten an Schulen er-
reicht werden.
In Bezug auf die Lehrkräfte zeigt sich, dass diese die Vor-
bereitung auf Elterngespräche größtenteils als unzurei-
chend einschätzen. Weniger als 5% der befragten
Lehrkräfte an Grundschulen geben an, durch ihr Lehr-
amtsstudium ausreichend auf die Beratung von Eltern
vorbereitet worden zu sein. Dieser Befund findet sich in
ähnlicher Weise auch für den Sekundarbereich. Dies ist
ein wichtiger Hinweis für die Aus- und Weiterbildung von
Lehrkräften.
Diese Befunde verdeutlichen einerseits, dass es wichtig
ist, Beratungs- und Gesprächsführungskompetenzen im
Rahmen der Lehreraus- und Weiterbildung systematisch
zu vermitteln. Besonders bedeutsam sind in diesem Rah-
men eine gezielte Vorbereitung auf den Umgang mit ver-
meintlich schwerer erreichbaren Eltern – etwa Eltern mit
Migrationshintergrund oder Eltern aus bildungsferneren
Schichten – und eine Sensibilisierung der (angehenden)
Lehrpersonen für die spezifischen Bedürfnisse dieser El-
tern. Andererseits weisen die Ergebnisse aber auch da-
rauf hin, dass die Rahmenbedingungen für Schüler- und
Elternberatung verbessert werden sollten – etwa durch die
Einrichtung eines Raumes für Beratungsgespräche oder
die Entwicklung eines Beratungskonzepts.
Die aktuellen Erkenntnisse bezüglich der Elternberatung
an Grundschulen wurden im Rahmen des Projekts elbe
systematisch in die Entwicklung von Aus- und Weiterbil-
dungsangeboten für Lehrpersonen mit einbezogen sowie
in die Entwicklung von Materialien für den Schulalltag ein-
gebracht. Die Wirksamkeit dieser Trainingsmaßnahmen
wurde zum einen im Rahmen eines Seminars für Lehr-
amtsstudierende an der Goethe-Universität Frankfurt und
zum anderen im Rahmen von Fortbildungen für Lehrper-
sonen überprüft. Inhaltlich bezogen sich die Fortbil-
dungsveranstaltungen für (angehende) Lehrpersonen
einerseits auf die Grundlagen der Beratung und Ge-
sprächsführung, andererseits wurden wichtige Bera-
tungsanliegen der Eltern, wie z.B. der Umgang mit Lern-
und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern, thematisiert.
Weitere Schwerpunkte der Trainings bildeten sowohl die
Vorbereitung der (angehenden) Lehrpersonen auf den
konstruktiven Umgang mit schwierigen Gesprächssitua-
tionen als auch die Sensibilisierung der Trainingsteilneh-
mer für spezifische Kooperations- und Netzwerk-
möglichkeiten mit inner- und außerschulischen Institutio-
nen. Bei der Konzeption der Trainings war ein intensiver
Praxisbezug von besonderer Bedeutung. Die theoreti-
schen Trainingsinhalte wurden stets mit eigenen, prakti-
schen Erfahrungen der Teilnehmer verknüpft, wodurch ein
nachhaltiger Kompetenzerwerb gefördert wurde. Durch
angeleitete Diskussionen im Plenum und in Kleingruppen
wurden relevante Themen der Elternberatung gemeinsam
erarbeitet und intensiv durchdacht. Außerdem wurden mit
Hilfe von typischen Fallszenarien Rollenspiele und Ge-
sprächssimulationen im Rahmen der Fortbildung in einem
möglichst authentischen Bezugsrahmen durchgeführt.
Die Durchführung verschiedener Reflexionsübungen
sollte die Trainingsteilnehmer dazu ermutigen, ihr persön-
liches Vorgehen in der Beratungsarbeit zu reflektieren. Die
wissenschaftliche Evaluation der Fortbildungen zeigte,
dass die Beratungskompetenz von (angehenden) Lehr-
personen bereits durch eine vergleichsweise kurze Schu-
lung gefördert werden kann.
Durch die umfassenden Untersuchungen im Rahmen des
Projekts elbe wird ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen
Verbesserung der Beratungssituation an Grundschulen
geleistet. Durch die Aus- und Fortbildungsveranstaltun-
gen werden (angehende) Lehrpersonen gezielt auf den
kooperativen Umgang mit Eltern vorbereitet und zudem
für die besonderen Bedürfnisse der Eltern von Kindern
mit Migrationshintergrund sowie Lern- und Verhaltens-
auffälligkeiten sensibilisiert. Die entwickelten Materialien
werden durch Veröffentlichungen für den Schulalltag zu-
gänglich gemacht. Beispielsweise wurden in den letzten
Jahren Praxisbücher und Ratgeber für Lehrpersonen he-
rausgegeben, die über den Buchhandel bezogen werden
können.2
Im Rahmen des Projekts elbe besteht eine enge Koope-
ration mit der Pädagogischen Hochschule Zürich, an der
vergleichbare Studien durchgeführt werden. Wissen-
Projekt elbe
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43
1 IDeA ist ein Zentrum des DIPF (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung) und der Goethe-Universität in Koopera-tion mit dem Sigmund-Freud-Institut Frankfurt/M, welches von der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischerExzellenz (LOEWE) der Hessischen Landesregierung gefördert wird. Siehe unter http://www.idea-frankfurt.eu/.
2 „Eltern beraten – souverän und erfolgreich“, erschienen im Auer-Verlag. „Lehrer als Berater in Schule und Unterricht“, erschienen imKohlhammer-Verlag.
schaftliche Studien zur Elternberatung im Gymnasial-
bereich sowie an Haupt- und Realschulen werden in Zu-
sammenarbeit mit Prof. Bernhard Schmitz, Technische
Universität Darmstadt, durchgeführt. Um eine möglichst
frühe Intervention in der Entwicklung der Kinder zu er-
möglichen, sind am IDeA-Zentrum weitere Projekte zur
Elternberatung im Kindergartenbereich in Vorbereitung.
Zusammenfassend lassen sich aus den aktuellen Befun-
den des Projekts elbe folgende wichtige Ansatzpunkte
zur Verbesserung der Beratungssituation an Schulen ab-
leiten:
1. Ansatzpunkt Rahmenbedingungen
• Einrichtung eines Beratungsraums
• Entwicklung eines Beratungskonzepts
• Einrichtung eines Netzwerks von kooperierenden
Beratungseinrichtungen
• Entwicklung spezifischer Angebote für Eltern mit
Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen
Schichten
2. Ansatzpunkt Personalentwicklung
• Fortbildung des Kollegiums in Schüler- und Eltern-
beratung
• Kooperation im Kollegium in Bezug auf Schüler-
und Elternberatung
• Einrichtung von Möglichkeiten der Supervision
Die Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, wenn Offenbacher
Kindertageseinrichtungen den Eltern zukünftig das An-
gebot „Gesprächskreise“ machen können, ist nur eines
der zahlreichen wichtigen Ergebnisse der Veranstaltung
„Grundschulen und ‚ihre‘ Eltern“. Weitere Handlungsfel-
der, in denen noch Entwicklungsbedarf besteht (vgl. auch
die Ergebnisse der Arbeitsgruppendiskussionen), sind
unter anderem:
• Öffnung der Bildungseinrichtungen und Schaffen von
Räumen für Eltern,
• Abbau zusätzlicher Hürden für Gespräche zwischen
Pädagogen und Eltern (z.B. fehlende Kinderbetreuung
und Sprachbarrieren),
Eine wichtige Erkenntnis aus der Veranstaltung „Grund-
schulen und ‚ihre‘ Eltern“ war, dass es vielfältiger, früh an-
setzender und auch neuer Zugänge zu den Eltern als un-
verzichtbaren Erziehungs- und Bildungspartnern bedarf.
Das Beispiel Dietzenbach hat wie andere gezeigt, dass
regelmäßige Elterngesprächskreise, in denen Mütter und
Väter ihre alltäglichen Erziehungs- und Bildungsfragen be-
sprechen können, ein Erfolg versprechender Weg sind.
Gemeinsam haben Lernen vor Ort und Volkshochschule
Offenbach eine Möglichkeit gesucht, diese Praxiserfah-
rungen für Offenbach zu nutzen. Im Fachbereich Pädago-
gik, Psychologie und Jugend der vhs wurde ein neues
Qualifizierungskonzept entwickelt, da es sinnvoll ist, die
pädagogischen Fachkräfte auf diese spannende und he-
rausfordernde Aufgabe der Leitung von Elterngesprächs-
kreisen vorzubereiten. Erzieher/innen, die selbst Eltern-
gesprächskreise leiten wollen, erhalten die nötige Vorbe-
reitung und Unterstützung.
Im September 2011 hatten Lernen vor Ort und Volks-
hochschule zu einer Informationsveranstaltung für die
Qualifizierungsmaßnahme „Leitung von Elterngesprächs-
kreisen in Kindertagesstätten“ eingeladen. Sie bot den
über 25 Offenbacher Interessierten die Chance, mehr
über das Qualifizierungskonzept zu erfahren und mit den
Verantwortlichen ihre offenen Fragen zu klären. Darüber
hinaus konnten sie sich bei zwei Kita-Leiterinnen aus dem
Spessartviertel in Dietzenbach über deren umfangreiche
Erfahrungen mit Elterngesprächskreisen austauschen.
Die Qualifizierung beinhaltet die Themenschwerpunkte
„Elternbildung im interkulturellen Kontext“ sowie „Grup-
penleitung und Moderation“. Angeboten wird zudem eine
regelmäßige Praxisreflexion zur Begleitung bei der Durch-
führung der Gesprächskreise. Es ist gelungen, eine För-
derung aus öffentlichen Mitteln zu erreichen, so dass die
Teilnahme an der Fortbildung inklusive der Praxisbeglei-
tung für die Teilnehmenden kostenfrei ist. Das Interesse
der Erzieher/innen an dieser Qualifizierungsmöglichkeit ist
groß, so dass ab November 2011 die erste Gruppe star-
ten konnte.
Nähere Informationen zur Qualifizierung erhalten Sie bei
Dr. Ute Schaich,
Volkshochschule Offenbach,
Fachbereichsleiterin Pädagogik, Psychologie,
Jugend.
Telefon 069 8065-3143,
E-Mail: ute.schaich@offenbach.de
und
Ulrike Müller,
Lernen vor Ort, wissenschaftliche Mitarbeit
Übergänge Elementarbildung-Schule.
Telefon 069 8065-3138,
E-Mail: ulrike.mueller@offenbach.de
Gesprächskreise in Kitas als Türöffner für verstärkte Elternarbeit –
das Angebot einer vorbereitenden QualifizierungVon Ulrike Müller
• Verbreitung geeigneter Materialien zur Elternarbeit in
deutscher Sprache und in sonstigen wichtigen Her-
kunftssprachen der Eltern,
• Weiterentwicklung der interkulturellen und kommunika-
tiven Kompetenzen des pädagogischen Fachpersonals,
• Kooperation von Kindertagesstätten, Grundschulen
und weiterführenden Schulen, u.a. durch Weiterführen
bewährter Formate der Elternarbeit,
• Angebot einer geschlechtsspezifischen Elternarbeit, Er-
probung neuer Zugangswege zu Vätern,
• Gewährleisten geeigneter Rahmenbedingungen für eine
kontinuierliche, von Projektmitteln unabhängige Eltern-
arbeit mit festen (auch teilweise muttersprachlichen)
Ansprechpartnern/innen.
Qualifizierungsmaßnahme
45
Im Sozialraum Offenbach sind die Rahmenbedingungen
für das Zusammenwirken von Elternhaus und Bildungs-
einrichtungen besonders herausfordernd. Viele Familien
entstammen bildungsfernen Milieus oder befinden sich in
risikobehafteten Lebenslagen. Es gibt einen großen An-
teil von Alleinerziehenden, und ein hoher Prozentsatz der
Eltern ist von Arbeitslosigkeit, Armut und deren Folgen
betroffen. Daher ist es notwendig, bewährte Formen der
Elternarbeit durch neue zu ergänzen, um so dazu beizu-
tragen, bisher benachteiligten Offenbacher Kindern bes-
sere Bildungschancen zu eröffnen.
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Teilnehmer/innen und Projekte
Abomostofa, Salem Elternteil der Rudolf-Koch-Schule, Offenbach am MainAltwicker, Ulla Goetheschule, Offenbach am MainAndriani, Dr. Valeria Projektleitung KiESEL, CGIL-Bildungswerk e.V.Bahlo, Karin Kindertagesstätte 4, Offenbach am MainBalk, Ulrike ELAN – Eltern schulen aktive Eltern, c/o Staatl. Schulamt Offenbach, Offenbach am MainBauer, Gerald Eichendorffschule, Schulsozialarbeit, Offenbach am MainBaumgarten, Carola Vodafone-Projekt „Eltern und Schule“, Offenbach am MainBieniussa, Dr. Peter Staatliches Schulamt für den Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am MainBinder, Astrid, Wilhelmschule, Offenbach am MainBomba, Marcella Eichendorffschule, Schulsozialarbeit, Offenbach am MainBrönner, Marie-Luise Eichendorffschule, Schulsozialarbeit, Offenbach am MainBrunner, Marcel Eigenbetrieb Kindertagesstätten Offenbach, Offenbach am MainCulo, Sabrina ASB Offenbach, Offenbach am MainDietzel, Daniela Wilhelmschule, Offenbach am MainEtterich, Christine Projekt „Lernen vor Ort“, Frankfurt am MainGeiger, Karin Eichendorffschule, Schulsozialarbeit, Offenbach am MainGeinitz, Claudia Hort Kinderland, Elterninitiative Hort Beethovenschule e.V., Offenbach am MainGlück, Pia vhs Offenbach, „Mama lernt Deutsch“, Offenbach am MainGrebe, Hannelore Waldschule Tempelsee, Offenbach am MainGrösch, Elisabeth Schülerladen Tabaluga, Offenbach am MainGrünenwald, Ulrich Henri-Dunant-Schule Frankfurt, Projekt „MitSprache“, Frankfurt am MainGussmann, Irlis Sterntalerschule Dietzenbach, ElternschuleHardrick, Brigitte Kita 23, Ganztagesklassen Mathildenschule, Offenbach am MainHartmann, Heike Internationaler Bund, Kita Ziegelstraße, Offenbach am MainHayatpour Bonaki, Forough Projekt „Ausbildungsorientierte Elternarbeit für Migrantenfamilien“ (AOE)/AmkA, Frankfurt am MainHenkel, Markus Staatliches Schulamt für den Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am MainHöfer-Liovas, Carmen Wilhelmschule, Offenbach am MainHövekenmeier, Henriette Projekt „Lernen vor Ort“, Offenbach am MainJochum-Sirangelo, Ilse Kath. Kindertagesstätte St. JosefKopsari, Chrisoula Wilhelmschule, Offenbach am Main, „Mama lernt Deutsch“Kretschmar, Kai Eichendorffschule, Schulsozialarbeit, Offenbach am MainKüchler, von Felicitas Projekt „Lernen vor Ort“, Offenbach am MainKufleitner, Eva ASB Offenbach, Offenbach am MainLöhr, Thomas Stadtschulamt der Stadt Offenbach am MainMazari, Simone Projekt „Lernen vor Ort“, Offenbach am MainMüller, Ulrike Projekt „Lernen vor Ort“, Offenbach am MainNeumann, Marie-Cécile Projekt „Lernen vor Ort“, Offenbach am MainNiedenthal, Elke Schulelternbeiratsvorsitzende der Grundschule Buchhügel, Offenbach am MainPfeiffer, Vanessa Lauterbornschule, Offenbach am MainPhilipzig-Kliewe, Brigitte Marianne-Frostig-Schule, Offenbach am MainPopp, Helena Kath. Kindertagesstätte St. Josef, Offenbach am MainRenkel, Doris Eichendorffschule, Offenbach am MainRobischon, Dr. Tobias Schader-Stiftung, DarmstadtRosenow, Jürgen Stadtelternbeirat Offenbach, Grundschule, Offenbach am MainSacaliuc, Ana-Violeta Projekt „Modellregion Integration“, Offenbach am MainSchäfer, Martina Wilhelmschule, Offenbach am MainSchepp, Jochen Sterntalerschule, DietzenbachSchmidt, Marion Eichendorffschule, Offenbach am MainSchnürlein, Karin Projekt „mitSprache“/AmkA, Offenbach am MainSchranz, Gabriele Goetheschule, Offenbach am MainSigloch, Carina Uhlandschule, Offenbach am MainSteegmüller, Rupert Projekt „Lernen vor Ort“ Offenbach, Bereich Bildungsberatung, Offenbach am MainTrinowitz, Edeltraud Wilhelmschule, Offenbach am MainTwrsnick, Bettina Phantastische Bibliothek Wetzlar, Zentrum für Literatur/Forum Sprache & Literacy, WetzlarWeigl, Sabine Goetheschule, Offenbach am MainWeiß, Paul-Gerhard Stadtrat, Magistrat der Stadt Offenbach, Dezernat IVWeitzel, Dorothee Lauterbornschule, Offenbach am Main
Autoren/innen und Statements
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Autoren/innen
Paul-Gerhard Weiß ist Dezernent für Bildung, Sicherheit und Ordnung der Stadt Offenbach am Main
Katja Werner ist externe Projektleiterin von „Eltern und Schule – verstehen, mitmachen, begleiten“ sowie ehemalige Vorsitzende des Schulelternbeirates der Offenbacher Goetheschule
Jochen Schepp ist Schulleiter der Sterntalerschule in Dietzenbach und pädagogischer Leiter des Projektes „Eltern machen Schule“
Pia Glück ist Leiterin des Programmbereichs „Deutsch und Schulabschlüsse“ der Volkshochschule Offenbach und verantwortlich für die Kurse „Mama lernt Deutsch“
Dr. Valeria Andriani ist Mitarbeiterin des CGIL-Bildungswerkes und Projektleiterin von „Kind – Schule – Eltern“ (KiESEL)
Marianne Spohner ist Mitarbeiterin beim Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main und Koordinatorin des Projektes „mitSprache“
Prof. Dr. Silke Hertel ist Juniorprofessorin für Adaptive Lernumgebungen im IDeA-Zentrum Frankfurt und Projektverant-wortliche für elbe (Elternberatung an Grundschulen)
Ulrike Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Lernen vor Ort Offenbach mit dem Arbeitsschwerpunkt Gestaltung der Übergänge Kita-Grundschule und Grundschule-weiterführende Schule
Statements
Thomas Löhr ist Leiter des städtischen Schulamts als Träger der Offenbacher Schulen und engagierter Vater,Seite 12
Paul-Gerhard Weiß ist Dezernent für Bildung, Sicherheit und Ordnung der Stadt Offenbach am Main, Seite 13
Jürgen Rosenow ist Stadtelternbeirat für Grundschulen, war vorher als Stadtelternbeirat bei EKO-Kitas engagiert,Seite 15
Gabriele Schranz ist Leiterin der Goetheschule, der größten Grundschule in Offenbach, an der im Rahmen von „Vodafone Talente“ das Projekt „Eltern und Schule – verstehen, mitmachen, begleiten“ durchgeführt wird, Seite 16
Dr. Tobias Robischon ist wissenschaftlicher Referent der Schader-Stiftung und engagierter Vater, Seite 17
Felicitas von Küchler ist Projektleiterin von Lernen vor Ort, Offenbach, Seite 21
Ulrike Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Lernen vor Ort Offenbach mit dem Arbeitsschwerpunkt Gestaltung der Übergänge Kita-Grundschule und Grundschule-weiterführende Schule, Seite 24
Marie-Luise Brönner ist Schulsozialarbeiterin an der Eichendorffschule, Seite 25
Gerald Bauer ist Schulsozialarbeiter an der Eichendorffschule, Seite 25
Dr. Valeria Andriani ist Projektleiterin von „Kind – Schule – Eltern“ (KiESEL), Seite 27
Dr. Peter Bieniussa ist kommissarischer Leiter des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am Main, Seite 29
Ulrike Balk ist engagiert im Projekt „Eltern schulen aktive Eltern“ (ELAN), Seite 31
Forough Hayatpour Bonaki ist engagierte Mutter und Multiplikatorin im Projekt „Ausbildungsorientierte Elternarbeit“ (AOE) des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main, Seite 32
Hermann Dorenburg ist Leiter des Jugendamtes und des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Offenbach (EKO), Seite 33
Lernen vor OrtEin Projekt der Stadt Offenbach,angesiedelt bei Amt 43/VolkshochschuleBerliner Str. 7763065 Offenbach a.M.Leiterin: Dr. Gabriele Botte
Projektleitung Kommunales BildungsmanagementFelicitas von KüchlerTelefon: 069 8065-3101E-Mail: felicitas-von.kuechler@offenbach.de
Stellv. Projektleitung Bildungsbüro und WeiterbildungRupert SteegmüllerTelefon: 069 8065-3153E-Mail: rupert.steegmueller@offenbach.de
Lernen vor OrtBerliner Str. 77, 1. Stock63065 Offenbach a.M.Telefon: 069 8065-3105E-Mail: lvo@offenbach.deInternet: www.offenbach.de/lvo/
Kommunales BildungsmonitoringSimone MazariTelefon: 069 8065-3189E-Mail: simone.mazari@offenbach.de
Übergänge Elementarbildung – SchuleUlrike MüllerTelefon: 069 8065-3138E-Mail: ulrike.mueller@offenbach.de
ProjektassistenzMarie-Cécile NeumannTelefon: 069 8065-3164E-Mail: marie-cecile.neumann@offenbach.de
ProjektsachbearbeitungHenriette HövekenmeierTelefon: 069 8065-3105E-Mail: henriette.hoevekenmeier@offenbach.de
BildungsbüroTelefon: 069 8065-3838E-Mail: bildung@offenbach.dewww.bildung-offenbach.de
V.i.S.d.P.: Dr. Gabriele Botte
KONTAKT
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Euro-päischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der EuropäischenUnion. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfä-higkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investitionin die Humanressourcen.
In Kooperation mit der