PZ vom 17.03.1980 Seite 7

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Pforzheimer Zeitung — Nr. 65 — Montag, 17. März — Seite 7

Die drei größten Parteien verzeich-neten, im Vergleich zu 1976, in den 25Gemeinden teilweise völlig unter-schiedliche Ergebnisse, wobei sowohlVerluste als auch Gewinne bei CDU,SPD und FDP/DVP notiert wurden.Für die „Grünen" gibt es keine Ver-gleichswerte, da sie erstmals für denLandtag im Südweststaat kandidier-ten. Eine untergeordnete Rolle spieltedie DKP, die mit 0,2 Proznet ihrenAnteil am Gesamt-Kuchen genauhalbierte. Nur in Simmozheim über-sprangen die Kommunisten mit 1,4Prozent die Ein-Prozent-Marke.

In allen 25 Calwer Kreisgemeindendominierte die CDU, wobei sie aller-dings in Althcngstett mit 48,8 in Unter-reichenbach mit 49,3 und in Simmoz-heim mit 49,6 Prozent ihre absoluteMehrheit verlor. Als Rekord-Gemeindeder Christdemokraten entpuppte sichNeuweiler mit 76,3, gefolgt von Sim-mersfeld mit 72,9 Prozent und Wild-berg mit 70,7 Prozent.

Die SPD blieb überall unter 40 Pro-zent. Am besten schnitt deren Land-tagskandidat Roland Helber in Sim-mozheim mit 37,8 Prozent ab. Werteoberhalb von 35 Prozent wurden dar-überhinaus noch in Althengstett mit35,9,io Unterreichenbach mit ebenfalls35,9 und in Höfen mit 35,6 Prozenterzielt. Auf der anderen Seite bliebendie Sozialdemokraten in drei Gemein-den unter zwanzig Prozent: Neuweüer12.3, Simmersfeld 15,6 und Haiters-bach 19,7 Prozent.

Wie in „alten Zeiten" schnitt die FDPin Wildbad ab, wo sie glatte zwölf Pro-zent der Wähler auf ihre Seite brachte

Dr. Hans Roth (CDU):

Ergebni s ist füruns sehr positi v

Dr. Hans Roth (CDU) bezeichnetedas Wahlergebnis als sehr positiv:„Di e CDU konnte ihren Vorsprungvon etwa elf Prozent vor der SPDeindeutig halten. Für mich kam esauch nicht überraschend, daß dasErgebnis nicht ganz so hoch wie1976 ausgefallen ist, was aber mei-nes Erachtens auf die geringereWahlbeteiligung zurückzuführenist. Zum Ergebnis im Enzkreis ist zusagen,daß die für uns verlorenge-gangenen Stimmen bei den Grünengelandet sind — vor allem im östli-chen Enzkreis denkt man an dieSchnellbahntrasse. Meiner Mei-nung nach sind diese Stimmen spe-ziell von der jüngeren Generationgekommen. Auch die FDP hat ge-wonnen, was ich auf die Taktik desWahlkampfes zurückführe — in denEnzkreis hat man sehr viel 'Promi-nenz' geholt, was jetzt eben zu Bu-che geschlagen hat. Auf jeden Fallmöchte ich mich bei den Wählernfür ihr entgegengebrachtes Ver-trauen bedanken".

Arnold Tölg (CDU):

Ausgezeichnete sCDU-Ergebni s

LANDTAGSWAH L BADEN-WÜRTTEMBER G - ENZKREIS

Gemeind eBirkenfel d(1976 )Eisinge n(1976 )Engelsbran d(1976 )Friolzhei m(1976 )Heimshei m(1976 )Klinge n(1976 )Ispringe n(1976 )Kämpfelbac h(1976 )Kelter n(1976 )Kieselbron n(1976 )Knittlinge n(1976 )Königsb.-Stei n(1976 )Maulbron n(1976 )Mönshei m(1976 )Mühlacke r(1976 )Neuenbür g(1976 )Neuhause n(1976 )Neulinge n(1976 )Niefern-Ösch .(1976 )Ölbronn-Dürr n(1976 )Otishei m(1976 )Remchinge n(1976 )Sternenfel s(1976 )Straubenhard t(1976 )Tiefenbron n(1976 )Wiernshei m(1976 )Wimshei m(1976 )Wurmberg(1976 )

Briefwah l(1976 )

Enzkrei s(1976 )

Wahlb .6761648 72680220 226962366166914642607237141824205436 44218388637655555523 814891414407 7380 4581055553583351314711303

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26402331

3696 03943 0

%44,6 549,4 549,7 155,7 647,2 756,6 347,4 148,7 547,8 547,4 846,8 351,4 550,6 254,4 258,1 261,1 449,3 553,0 041,3 245,3 047,2 547,6 645,7 152,3 842,5 848,3 945,3 548,7 543,9 547,7 046,0 950,0 862,4 267,4 946,8 652,5 844,2 650,2 248,5 453,7 342,6 943,0 850,5 155,8 235,7 843,1 751,7 156,3 757,1 663,3 537,5 442,9 250,1 656,2 647,8 948,0 351,7 155,6 8

47,5 451,7 8

SPD18741849588532616520405390589676

1027106210591090874980

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%42,3 540,7 636,8 634,4 735,0 031,9 636,7 837,1 733,7 139,0 734,0 636,0 036,7 435,8 032,2 134,2 438,6 339,5 346,9 546,6 636,1 737,1 742,6 438,9 630,2 632,7 235,0 036,4 235,3 236,7 037,8 839,0 223,7 824,5 740,9 639,4 835,8 635.9 635,4 732,1 737,8 039,8 440,2 035,9 846,3 142,8 736,3 335,8 830,6 328,0 625,1 424,2 328,8 227,6 036,0 837,1 8

29,6 931,5 9

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FDP39237514512719216112313321920339629720222214896

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11,4 212,6 86,6 46,6 9

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9,1 99,0 66,0 37,3 35,8 9

13,1 612,1 210,9 910,8 913,7 415,1 25.3 26,1 5

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„Zunächst einmal muß ich sagen,daß ich über dieses Ergebnis imEnzkreis sehr froh bin, immerhinbin ich Neuling, kandidiere zum er-sten Mal" sagte gestern abendBernd Kielburger, der Kandidat derSPD und Nachfolger im Landtagfür Gottfried Haase, der nicht mehrkandidierte. „Zwar haben wir pro-zentual minimalst eingebüßt, aberecht an Stimmen im Enzkreis dochhinzugewonnen, die SPD hat alsobei höherer Wahlberechtigtenzahlauch mehr Stimmen erhalten als vorvier Jahren (die SPD steigerte von27 438 auf 27 928 Stimmen, die FDPvon 7 853 auf 8 746 Stimmen, dieCDU verlor von 39 430 auf 36 960Stimmen). Ich freue mich, für dieEnzkreisbevölkerung im Landtagtätig werden zu können, wobei ichmich natürlich für alle einsetzenwerde. Und ich begrüße es auch, daßwir wieder zu Dritt im Landtag dieEnzkreis-Stimme erheben können(zu den „Grünen" wollte BerndKielburger nichts sagen). Auf jedenFall verspreche ich, mich voll einzu-setzen und danke all denen, die mirihr Vertrauen gegeben haben, ichwerde sie nicht enttäuschen." sb

„Das ist ein ganz ausgezeichnetesErgebnis, das ich erzielen konnte.Ich habe zwar vier Prozent gegen-über 1976 verloren, aber wir müssenfeststellen, daß die Wahlbeteiligungrund vier Prozent unter der von1976 und sogar sechs Prozent unterder von 1972 liegt. Das Votum desWählers ist für einen Abgeordnetenein Vertrauensbeweis, der erstmalsdirekt für den Landtag kandidierthat. Die CDU hat das zweitbesteWahlergebnis im Kreis Calw ge-schafft, das jemals erreicht wurde.

Unter Umständen habe ich etwasweniger erwartet, weil ich erstmalskandidiert habe und weil die „Grü-nen" erstmals aufgetreten sind.Neue politische Bewegungen erhal-ten im Kreis Calw traditionell über-proportional viel Stimmen, das hatman an der NPD und an der Ge-samtdeutschen Volkspartei ge-sehen.

Besonders herzlich möchte ichmich bei meinen Wählern und beiden vielen Helfern bedanken, die zudiesem außergewöhnlichen Ergeb-nis beigetragen haben."

„Natürlich freue ich mich, daß ichwieder das Vertrauen der Wählererhalten habe, und sogar in nochhöherem Maße als vor vier Jahren.Es zahlt sich aus, wenn man für alleda ist, nicht nur vor den Wahlen,sondern auch danach und dazwi-schen". Das sagte gestern abendHans Albrecht, nachdem sicherwar, daß in Nordbaden Dr. JürgenMorlok und Hans Albrecht wiederin den Stuttgarter Landtag ziehenwerden. „Ich bin dankbar und wer-de so wie bisher natürlich für alle dasein, auch für die, die mir ihre Stim-me nicht geben konnten. Erfreut binich natürlich auch für unseren Enz-kreis, daß wir — zumindest nachdem jetzigen Abendergebnis (gegen22 Uhr) — zu dritt im Landtag wie-der den Enzkreis vertreten werden.Wenn auch der Vertreter der „Grü-nen" ein Mandat erhalten sollte,hoffe ich für ihn, daß er seine Ziel-vorstellungen verwirklichen kann,er wird beweisen müssen, daß seineWähler sich in ihm nicht getäuschthaben. Im übrigen war der Wahl-kampf im Enzkreis fair, wenn auchmit persönlichem Engagement ge-führt. Ich danke allen meinen Wäh-lern." sb

Thomas Hubert (Grüne)

Kein e indirekt eUnterstützun g

Thomas Hubert (Grüne) freutesich: „Das Schönste ist, daß dieGrünen nicht indirekt Franz-JosefStrauß unterstützt haben, das heißt,daß unsere Stimmen nicht von derSPD kamen, sondern von der CDU.Es ist mir klar, daß wir unsere mei-sten Gewinne, die ich übrigensnicht erwartet habe, im östlichenEnzkreis geholt haben.

Walzbachtal

Grün e liege nbei vier Prozen t

In Walzbachtal (Wahlkreis Ettlin-gen) wählte man folgendermaßen: 8225Wahlberechtigte, 5554 abgegebeneStimmen (67,53 Prozent), 71 ungültigeStimmen, davon CDU 2827 (51,56 Pro-zent), SPD 1965 (35,84 Prozent), FDP449 (8,19 Prozent), DKP 21 (0,38 Pro-zent), Grüne 221 (4,03 Prozent), CDU-Kandidat war in diesem Wahlkreis Jür-gen Eisele.

LANDTAGSWAHL BADEN-WÜRTTEMBERG - LANDKREI S CALW

diesmal hier die SPD, sondern verbe-serte auch seinen Anteil von vor vierJahren um fast zwei Prozent.

Die „Hochburgen " hielte n

Bernd Kielburger erzielte sein bestesErgebnis in Kieselbronn mit 46,95 Pro-zent. Diese „SPD-Hochburg" hatte vorvier Jahren den Enzkreis-SPD-Rekordmit 46,66 Prozent gehalten, setzt alsonoch eine Verbesserung für den Neu-ling im Stuttgarter Landtag. Freuenkann sich Kielburger auch über seinenErfolg in Sternenfels, wo der Anteilnun bei 46,31 Prozent liegt und damitüber dem CDU-Anteil mit 35,78 Pro-zent. Vor vier Jahren lag die SPD nochmit ebenfalls stolzen 42,87 Prozent hin-ter der CDU, die damals 43,17 Prozenterreichte. Königsbach-Stein (42,64Prozent) und Birkenfeld (42,35 Pro-zent), sowie Neulingen (40,96 Prozent)und Remchingen (40,20 Prozent), gehö-ren zu den Gemeinden, die den SPD-Anteil steigerten.

Die Hochburgen von Dr. Roth liegendagegen in Neuhausen (62,42 Prozent),Kämpfelbach (58,12 Prozent), Tiefen-bronn (57,16 Prozent), Straubenhardt(51,71 Prozent), Ispringen (50,62 Pro-zent), Remchingen (50,51 Prozent) undWimsheim (50,16 Prozent), wobei aller-dings in allen diesen Bekordgemeindenvon über 50 Prozent die Ergebnisse vorvier Jahren noch weitaus höher lagen.

MühlacKe r „Schlußlicht "

Die untenstehende Tabelle mit denVergleichszahlen gibt detailliertenAufschluß über die „Verschiebungen".Zu berücksichtigen ist, daß vor vierJahren im Enzkreis noch EFP (Euro-päische Föderalistische Partei) und dieNPD kandidierten, die allerdings mit301 Stimmen für die EFP oder 0,39Prozent und 792 Stimmen für die NPD= 1,03 Prozent kaum in Erscheinungtraten. „Hochburg" der NPD war übri-gens Mühlacker mit 128 Stimmen, inallen anderen Enzkreisorten blieb esbei zweistelligen, oft sogar nur einstel-ligen Wählerziffern. Die EFP hatte mit67 Stimmen ihren „Rekord" ebenfallsin Mühlacker, wurde jedoch prozentualin beiden Fällen von Maulbronn bzw.Knittlingen geschlagen.

Im Landratsamt lief diesmal übri-gens alles wie im Schnürchen. Um18.34 Uhr kamen fast zeitgenau dieErgebnisse von Friolzheim und Wims-heim an; diese beiden Gemeinden undNeulingen mit einer halben Minutespäter sind gestern die Spitzenreitergewesen. Schlußlicht der Wahldurch-sagen war gestern um 19.15 Uhr Mühl-acker, sb

Hat der Enzkreis künfti g drei oder vier Abgeordnete, im neuen Land-tag? Das war gestern die Hauptfrage, nachdem der Computer im Wahl-hauptamt (Landratsamt) kurz vor 19.30 Uhr als letztes das Briefwahler-gebnis zum Gesamtergebnis hinzuaddierte und im Landestrend die„Grünen " über fünf Prozent ausgewiesen wurden. Immerhi n hatten 7,16Prozent der 5105 Briefwähler des Enzkreises dieser neuen Partei ihr eStimme gegeben. Und damit „ihre n Mann" innerhalb des Wahlkreises 44— Enzkreis — auf genau fünf Prozent gebracht. Auf Grund aller Wahl-durchgaben im Enzkreis lagen die „Grünen " ohne Briefwahl vorher nochbei 4,75 Prozent, also unter dem Landesdurchschnitt.

Tölg Wahlsieger— „Grüne" bei 5,9 ProzentArnol d Tftl g (CDU) wir d weiterhin der einzige Landtagsabgeordnete

im Krei s Calw bleiben. Zwar mußte er einen Rückgang von genau vierProzent verdauen, was in etwa dem Landesdurchschnitt entspricht, abermit 57,1 Prozent war seine absolute Mehrheit nicht gefährdet. Die FDPlegte 0,4 Prozent zu und die „Grünen " erreichten mit 5,9 Prozent einErgebnis, das auf baden-württembergischer Ebene etwas darunter lag.Die Wahlbeteiligung reduzierte sich um 4,2 auf 70,5 Prozent.

von 0,08 Prozent"; damals wurden ge-nau 36 v. H. registriert. Dagegen hatHans Albrecht einen sehr schönen Ach-tungserfolg errungen: Er konnte denAnteil seiner Partei, oder vielmehr sei-nen eigenen, von 9,23 auf 11,25 Prozent,also um über zwei Punkte, verbessern.

Hans Albrecht kann sich also nebendem „Grünen" Thomas Hilber (gleich-gültig, ob gewählt oder nicht) als ei-gentlicher Sieger dieser Wahl bezeich-nen, geht man allein vom „Zuwachs"aus.

Betrachtet man die „Zuwächse", sosteht vornean ebenfalls die Zahl derBriefwähler, immerhin von 4188 auf5105 angestiegen, also fast 100. Aller-dings muß berücksichtigt werden, daßder Wahlsonntag zugleich Konfirma-tionssonntag war, viele „Konfirma-tionsgäste" sich ihrer Wahlpflicht vor-her entledigen wollten, wie überhauptBriefwähler die konsequentesten De-mokraten sein dürften.

Mehr Wähler wenige r Beteiligun g

Die Zahl der Wahlberechtigten klet-terte im Enzkreis von 103 594 auf109 982, die Zahl der Wähler von77 401 auf 78 554, dennoch nicht imVerhältnis zu den Berechtigten, so daßdie prozentuale Wahlbeteiligung von74,71 auf 71,42 Prozent sank. 1204Stimmen waren vor vier Jahren ungül-tig, 819 diesmal, das ist erfreulich. Da-mit stieg auch die Zahl der gültigenStimmen von 76 197 auf 77 735.

Erstaunlich ist der Vergleich der Ein-zelergebnisse in den einzelnen Gemein-den. Maulbronn ist nicht nur eineHochburg von Hans Albrecht — mit18,25 Prozent — sondern auch der Grü-nen, die hier 8,37 Prozent der Stimmenholten. Auch Niefern-Öschelbronn(6,45 Prozent), Engelsbrand (6,70 Pro-zent), Wimsheim (5,92 Prozent) und II -lingen (5,80 Prozent) haben dem grünenKandidaten Hilber mächtigen Auftriebgegeben.

Die absolute Spitze erreichte HansAlbrecht natürlich wieder in seinerHeimatgemeinde Wiernsheim: mit32,10 Prozent schlug er nicht nur auch

Dieser Sprung auf die Wahlmarkie-rung von fünf Prozent dürfte gesternauch im Enzkreis der größte Knüllergewesen sein.Noch vor den erstenTrendmeldungen gab keine der im Enz-kreis-Wahlbüro versammelten Kom-munalpolitikern und Wahlhelfern den„Neuen" eine Chance, mehr als einenVier-Prozent-Achtungs-Erfolg zu er-ringen. Obwohl schon zu diesem Zeit-punkt angenommen wurde, daß die„Grünen" im Enzkreis nicht nur alsProtestwähler, sondern auch die Stim-me der hier nicht kandidierenden NPDund KBW (ebenfalls aus Protest) aufsich vereinigen würden.

Der „Rutsch " mach t es

Die zweite, nicht minder große Über-raschung ist der „Rutsch" der CDUunter die 50 Prozent-Marke. 51,78 Pro-zent lautete noch vor vier Jahren dasErgebnis für Dr. Hans Roth, und ob-wohl 51,71 Prozent der Brief Wählerihm auch diesmal das Votum gaben,ging das Gesamt-Enzkreis-Ergebnisauf 47,54 Prozent zurück. Mit 35,92Prozent verfehlte die SPD ihr Ergebnisvon vor vier Jahren „um einen Hauch

und damit vier Prozent mehr als 1976.Auch 10,6 Prozent in Gechingen, 10,3Prozent in Osteisheim und 10,2 Prozentin Dobel können sich sehen lassen. Mit3,7 Prozent in Ebhausen, sowie jeweils3,9 Prozent in Bad Teinach-Zavelsteinund Neuweiler dürften die Liberalendagegen kaum ihr Soll erreicht haben.

Die „Grünen" profitierten offenbarin Bad Liebenzell vom „Heimvorteil"ihres dort wohnenden Lehrers HorstBauer und von den in Unterlegenhardtmit ihr.en sympathisierenden Antropo-sophen, was ihnen stolze 10,1 Prozenteinbrachte. 8,5 Prozent in Oberreichen-bach kam diesem Rekord noch amnächsten. Die Minus-Marken der Par-tei der Umweltschützer: Je 3,9 Prozentin Egenhausen, Bad Teinach-Zavel-stein und Neuweiler.

Mit Rückgängen von 5,9 Prozent inUnterreichenbach 5,6 Prozent in Na-gold und 5,4 Prozent in Enzklösterleerwischte es die CDU dort am meisten.Nur in Oberreichenbach gab es mit 0,8Prozent ein Pluszeichen für die Christ-demokraten. Eine 5,7 Prozent-Zunah-me in Dobel blieb bei der SPD dieAusnahme. Zwei Prozent und mehrbüßten die Sozialdemokraten in Enz-klösterle mit 2,4, in Schömberg mit 2,2und in Bad Liebenzeil mit 2,0 Prozentein. Der FDP-Zugewinn in Wildbad umvier Prozent sucht im Kreis seinesglei-chen. Andererseits mußten von den Li -beralen auch Reduzierungen von übereinem Prozent in Bad Liebenzell undDobel mit je 1,5 Prozent, sowie in BadHerrenalb und in Calw mit je 1,3 Pro-zent weggesteckt werden, kn

Bernd Kielburger SPD:

Erfreute r Neulin gvolle r Einsat z

Gemeind eBad Herrenal b(1976 )Bad Liebenzel l(1976 )Cal w(1976 )Dobel(1976 )Enzklösterl e(1976 )Höfe n(1976 )Nagol d(1976 )O'reichenbac h(1976 )Schömber g(1976 )U'relchenbac h(1976 )Wildba d(1976 )

Wahlkrei s Cal w(1976 )

Wahlb .4303403 241453946

1309 31255 411771094868847

10811086

1188 91132 314751463403 847481398130973117740

8344 27905 2

Wähl.

273328212678274782958388658692521600683785

77088042

929887

23142433

934908

48405417

5880 85910 2

%63, 570, 064, 669, 663, 466, 855, 963, 260, 070, 863, 272, 364, 871, 063, 060, 657, 364, 966, 869, 466, 270, 0

70, 574, 7

unq.

3834174058

1019

2313

3

40718

11162311

83468

392636

qült .2695278 72661270782378287

649669520597683782

76687971

921876

22982410

923900

48065349

5841 65846 6

CDU162217191561170741834398

334381300371356442

44865108

536503

13081406455497

25403081

3333 13574 2

%60, 261, 758, 663, 050, 853, 151, 556, 957, 762, 152, 156, 558, 564, 158, 257, 456, 958, 349, 355, 252, 957, 6

57, 161, 1

SPD712710596660

27762813

218187140175243288

22052284

254247693781331330

14851756

1671 51695 5

%26, 425, 522, 424, 433, 733, 933, 627, 926, 929, 335, 636, 828, 828, 627, 627, 830, 232, 435, 936, 730, 932, 8

28, 629, 0

FDP250295231276737848

667845444947

559474

5148

1501786760

579430

47894574

%

9, 310, 68, 7

10, 28, 9

10, 210, 211, 78, 77, 47, 26. 07, 35, 95, 55, 56, 57, 47, 26, 7

12, 08, 0

8, 27, 8

DKP264

106

28321312

2029

222

11126

17

110216

%0, 10, 20, 20, 40, 10, 30, 40, 30, 20, 50, 10, 20, 20, 40, 20, 20, 10, 40, 10, 20, 10, 3

0, 20, 4

Grün e109

269

535

28

34

34

398

78

145

69

196

3471

%4,0

10, 1

6,5

4,3

6,5

5,0

5,2

8,5

6,3

7,5

4,1

5,9

Hans Albrecht FDP:

Auc h weiterhi nfü r all e da

Das war gester n der nich t erwartet e Knülle r

Hans Albrech t und Grüne „Sieger "Enzkrei s im Landta g „vol l drin "SPD konnte ihr Ergebnis gerade halten, Direktkandidat Dr. Hans Roth verlor vier Prozent

Örtlich stark verschiedene Ergebnisse

CDU büßt e im Krei sCalw vier Prozen t ein

PZ

vom 17.03.1980