Sport - F+W Communications | F+W Communications ·...

Post on 05-Dec-2020

0 views 0 download

Transcript of Sport - F+W Communications | F+W Communications ·...

22 Samstag, 27. Juli 2019

Sport

19. EtappeSaint-Jean-de-Maurienne–Tignes (126,5 km)Kein Tagessieger, da die Etappe wegen einesHagelgewitters in Savoyen abgebrochenwerden musste. Die Zeitnahme für dasGesamtklassement erfolgte auf dem 2770 mhohen Col de l’Iseran, dem Dach der Tour.

GesamtklassementNach 19 von 21 Etappen1. Egan Bernal (COL) 78:00:422. Julian Alaphilippe (FRA) + 0:483. Geraint Thomas (GBR) + 1:164. Steven Kruijswijk (NED) + 1:285. Emanuel Buchmann (GER) + 1:556. Mikel Landa (ESP) + 4:357. Rigoberto Uran (COL) + 5:148. Nairo Quintana (ESP) + 5:179. Alejandro Valverde (ESP) + 6:2510. Richie Porte (AUS) + 6:28

16. Bardet (FRA) 26:26. 18. Reichenbach 40:45.49. Frank 1:41:22. 70. Schär 2:08:57. 100. Küng2:51:41. – Out: Pinot (FRA/Muskelverletzung).

Bergwertung: 1. Bardet (FRA) 86 Punkte.2. Wellens (BEL) 74. 3. Caruso (ITA) 67.4. S. Yates (GBR) 59. 5. Bernal 58; 6. Quintana(COL) 58. 7. Luzenko (KAS) 45. 8. Kruijswijk 40.

Tour de France – das Finale

18

19Valloire

Val Thorens

TignesAlbertville

ITALIEN

20

Albertville547 m

Val Thorens2365 m

1190 m

539 m

1968 m

20. Etappe

Grafik: mt

25km

Albertville –Val ThorensGebirge 59 km

21

Rambouillet

Chartres

Paris

21. Etappe

Grafik: mt

25km

Rambouillet –ParisFlach 128 km

3. August Clasica San Sebastian3.–9. August Polen-Rundfahrt24. Aug–15. Sept Vuelta a España25. August Cyclassics Hamburg22.–29. September WM in Yorkshire (GBR)12. Oktober Lombardei-Rundfahrt

Nächste wichtige Termine

Kaum Grund zur Freude fand der vierfache Champion Sebastian Vettel in dieser Saison. Foto: B. Lennon (Getty)

Philipp Schneider, Hockenheim

«Es sind keine einfachen Zeitenfür Sebastian.» Sagt Lewis Ha-milton. Es ist seine persönlicheMedienkonferenz in Hocken-heim.Und erhat auch schon überden Brexit, Theresa May, BorisJohnson und vieles mehr spre-chen müssen. Womit sich einfünfmaliger Formel-1-Weltmeis-ter halt so befasst in einer Sai-son, in der sich nach der erstenHälfte die Frage nichtmehr stellt,ob er zum sechsten Mal den Ti-tel einsammeln wird, sondernnur noch wann.Einige Hundert Meter entfernt

sitzt Vettel in der Pressekonfe-renz, in die die Organisatorenjene Piloten laden,von denen sieglauben, dass sie gerade Themasind. Und Vettels Geschichte istdiese: Er hat seit 333 Tagen keinRennen mehr gewonnen, er hat100Punkte Rückstand aufHamil-ton. Sein Teamkollege CharlesLeclerc ist in Frankreich, Öster-reich und Silverstone aufs Podestgefahren. Vettel wurde derweilFünfter,Vierter und Sechzehnter.Leclerc hat in England begeistertmit seiner mutigen Fahrweisegegen Max Verstappen. Vettel istaufgefallen, indemerVerstappenins Heck rauschte, nachdem ersich verbremst hatte.

Zu Vettels Geschichte gehörtauch, dass er in seinem fünftenJahr bei der Scuderia endlich denWeltmeistertitel gewinnenwoll-te. Doch nachdem er und seinTeam sich in den vergangenenzwei Jahren verbessert hatten,ging es nun gehörig abwärts.Hinzu kommt: Vettel hat sich inKanada über eine umstritteneBestrafung durch die Kommis-sare so fürchterlich geärgert,dass er nun das ganze Regelwerk

der Formel 1 infrage stellt. Die2014 eingeführtenHybrid-Moto-ren nerven ihn sowieso schonseit Jahren, er findet, sie sind zuleise und haben zu wenig Zylin-der. Allmählich schwindet seineHoffnung, dass die Formel 1 sichvon diesem – aus seiner Sicht –Irrweg noch abbringen lässt.VielFreude wird ihm auch die Zei-tungslektüre nicht mehr berei-ten, bei der ihm in mannigfalti-gen Publikationen eine wieder-kehrende Rubrik auffallendürfte: die Auflistung aller Vet-tel-Fehler, beschränkt auf dieseSaison – oder ausgeweitet auf dievergangenen zwei.

Die RücktrittsfalleBei dieser schwindelerregendenSammlung anÄrgernissen kannein 32 Jahre alter Rennfahrerschon einmal mit dem Karriere-ende konfrontiertwerden. Sacht,nur angedeutet: Ob er sich vor-stellen könne, wie Kimi Räikkö-nen noch mit 40 Jahren zu fah-ren?Vettel ist viel zu lang imGe-schäft, um in eine so ungetarnteFalle zu tappen. Im Ferrari zu sit-zen, sagt er, sei «keine Belastung,sondern ein Privileg». Es berei-te ihm unglaublich viel Spass,diese Autos zu fahren. Die Moti-vation, seinen Job bei Ferrari zuEnde zu bringen, sei nachwie vorhoch. Vettel sagt aber auch: «Eshängt davon ab, ob 2021 dergrosse Richtungswechsel in derFormel 1 erfolgt oder eben nicht.»Und überhaupt: 40 Jahre altwer-de er erst 2027.

Vettels Problem ist sein Auto,sein zerrüttetes Verhältnis zumFerrari SF90H. Mit Rennfahrernund ihren Autos verhält es sichnicht anders als mit der Bezie-hung zwischen Menschen. Ent-weder man kommt klar, oder

man kommt nicht klar. Undwenn man nicht klarkommt,dann muss sich entweder min-destens einervon beiden ändern,oder es gibt halt keine Harmo-nie. Ausgerechnet in dem beimRennfahren massgeblichen Mo-ment, dem Anfahren einer Kur-ve, das hatVettel erzählt, traut erseinem Wagen nicht, den er indiesem Jahr Lina getauft hat. Imersten Teil der Kurve fügt sichLina nicht so in die Spur, wie esVettel gerne hätte. Er spürt ihrHeck nicht, dieses bricht aus, derWagen untersteuert, was Vettelnicht gerne hat. Er muss gegen-steuern und verliert Zeit.

Anders als sein TeamkollegeLeclerc, der seit drei Rennenweitbesser zurechtkommt mit LinasZwilling. BeimRennen in Frank-reich hat er erstmals einen Stra-tegiewechsel vollzogen. Vorher,sagt Leclerc, habe er versucht,«meinen Fahrstil dem Auto an-zupassen, seit dem Rennen inPaul Ricard passe ich das Automehr meinem Fahrstil an».

Das Problem Leclerc21 Jahre alt ist Leclerc, er erlebtseine zweite Saison in der For-mel 1 und die erste in einempotenziellen Siegerfahrzeug. Inden erstenMonaten bei der Scu-deria sei er noch etwas schüch-tern gewesen, hat er erzählt. «Ichwollte nicht sagen: Ich will das,das und das.» Seit Le Castelletsagt er seinen Ingenieuren aberdas, das und das – und hat Vet-tel in drei Qualifikationen, dreiRennen und auch im Freitags-training in Hockenheim über-troffen. Drei Punkte Vorsprunghat Vettel noch auf den Jungen.Nach demRennen könnte seineSammlung anÄrgernissen einenneuen Eintrag erhalten.

Das Verhältnis zu Linaist zerrüttetFormel 1 Seit 333 Tagen ohne Sieg, 100 Punkte Rückstandin der WM – Sebastian Vettel traut seinem Ferrari nicht.

Sport am TV

Samstag

9.25 Beachvolleyball liveMysportsWorld Tour Männer in Tokio:1. Halbfinal10.40 2. Halbfinal

11.00 Tennis live SRF 2Swiss Open Gstaad: 1. Halbfinal13.20 2. Halbfinal

11.55 Beachvolleyball liveMysportsWorld Tour Frauen in Tokio:1. Halbfinal13.10 2. Halbfinal

13.00 Skispringen live ARDSommer-GP in Hinterzarten

13.25 Rad live EuroTour de France, 20. Etappe:Albertville–Val Thorens14.30 20. Etappe live SRF 2

14.00 Formel 1 live RTLGP Deutschland: freies Training

14.55 Formel 1 live SRF infoGP Deutschland: Qualifying

18.00 Sportschau ARD18.15 Fussball live Sport 1

U-19-EM, Final: Portugal - Spanien18.55 Sportschau Thema ARD

Spielerberater – zu Recht in Verruf?20.00 sportflash SRF 220.30 Darts live Sport 1

World Matchplay in Blackpool: Halbfinal22.30 sportaktuell SRF 2

Sonntag

7.25 Beachvolleyball liveMysportsWorld Tour Männer in Tokio:Spiel um Platz 39.55 Final

7.55 Schwingen live SRF 2Brünig Schwinget: Anschwingen13.00 Teilaufzeichnung SRF 213.30 4. und 5. Gang live SRF 216.55 Schlussgang live SRF info

8.40 Beachvolleyball liveMysportsWorld Tour Frauen in Tokio:Spiel um Platz 311.10 Final

11.30 Tennis live SRF 2Swiss Open in Gstaad: Final

13.45 Handball live EuroU-21-WM, in Spanien: Spiel um Platz 316.15 Final

14.15 Formel 1 live RTLGP Deutschland: Countdown15.00 Rennen 16.55 Highlights

14.25 Fussball live TC ZoomBelgische Liga: Anderlecht - Ostende

14.30 Formel 1 live SRF infoGP Deutschland: Rennen

14.55 Fussball live Sport 1Testspiel: Leverkusen - Heracles

15.40 Fussball live SRF 2Super League: Lugano - Thun

17.10 Sportreportage ZDF18.00 Sportschau ARD18.00 Super League - Goool SRF 218.10 Fussball live Sport 1

Testspiel: Köln - Villarreal18.15 Rad live Euro

Tour de France, 21. und letzte Etappe:Rambouillet–Paris Champs-Elysées19.30 21. Etappe live SRF 2

18.30 sportpanorama SRF 220.15 Darts live Sport 1

World Matchplay in Blackpool: Final22.00 Fussball live Sport 1

International Champions Cup:Milan - Benfica (Live-Einstieg)

22.40 sportpanorama (Wdh.) SRF info

Ambri holt FlügelEishockey Ambri hat mit RobertSabolic (SLN) einen neuen Aus-länder verpflichtet. Der 30-jäh-rige Flügel spielte zuletzt dreiJahre in der KHL und unter-schrieb für ein Jahr. (red)

Stuttgart startetmit 2:1Fussball ZumAuftakt der 2. Bun-desliga setzte sich derVfB Stutt-gart im Absteigerduell gegenHannover 2:1 durch. Vor gut52000 Zuschauernwurde Stutt-garts Schweizer Goalie GregorKobel nur von seinem Verteidi-ger Awoudja bezwungen. (red)

Valenzuela souveränGolf AmMajorturnier von Evianüberstand die 21-jährige AlbaneValenzuela erstmals und souve-rän den Cut. Die GenferAmateu-rin liegt nach Rundenvon 72 und66 Schlägen im Weltklassefeldbei Halbzeit auf dem geteilten13.Rang. Es führt Mi Hyang Lee(KOR) mit 132 Schlägen. (rst)

Staffelmit RekordSchwimmen 2 Schweizer- und 3Weltrekorde gabs am6.WM-Tag:Die Männer-Staffel Djakovic,Liess, Schmid,Desplanches senk-te die Bestmarke über 4x200 mCrawl um gegen 6 Sekunden auf7:12,08 und sicherte als Zwölfteeinen Quotenplatz für Olympia.Maria Ugolkowa kamüber 200mRücken in der SchweizerBestzeitvon 2:13,26 auf Rang 25.Weltre-korde gab es bei den Männernüber 100 m Delfin (Caeleb Dres-sel/49,50) und 200m Brust (An-ton Tschupkow/2:06,12) sowieüber 200mRücken durch ReganSmith (17) in 2:03, 35. (red)

Russland eingeladenOlympisches Russland hat nachjahrelangen Dopingaffären unddemAusschluss von denWinter-spielen in Pyeongchang nun ge-mäss eigener Darstellung eineoffizielle Einladung des Interna-tionalen Olympischen Komitees(IOK) für die Sommerspiele 2020in Tokio erhalten. Das russischeTeam dürfe demnach ohne Ein-schränkungen und unter eigenerFlagge antreten, teilte das Rus-sische Olympische Komitee mit.Auch die Leichtathleten seien zuinternationalen Wettbewerbenwieder zugelassen und könntensich fürTokio qualifizieren. (dpa)

PferdesportHickstead (GBR). Fünfsterne-CSIO. Nationen-preis: 1. Schweden 4. 2. Irland 8. 3. Italien 10.4. Belgien 16. 5. USA 20. 6. Brasilien 21. –Schweiz nicht am Start. – Stand EuropaDivision 1 (6/7): 1. Frankreich 320. 2. Belgien315. 3. Schweiz 270. 4. Schweden 260.– Ausstehend: 9. August: Dublin (mit Schweiz).– 3. bis 6. Oktober: Final in Barcelona.

TennisGstaad. Swiss Open. ATP-Turnier (586’140Euro/Sand). Einzel. Viertelfinals: Sousa(POR/5) s. Bautista Agut (ESP/1) 4:6, 6:3, 7:5.Andujar (ESP/7) s. Lajovic (SRB/3) 7:6 (7:4),6:4. Ramos-Viñolas (ESP) s. Carballes Baena(ESP/6) 6:2, 6:1. Fabbiano (ITA) - Stebe (GER)verschoben auf heute 10 Uhr. – Halbfinals:Sousa (5) - Fabbiano/Stebe; Andujar (7) - Ra-mos. – Doppel. Halbfinals: Gille/Vliegen(BEL/4) s. Hüsler/ Paul 6:4, 6:4.

Hamburg. ATP-Turnier (1’718’170 Euro/Sand).Viertelfinals: Rublew (RUS) s. Thiem (AUT/1)7:6 (7:3), 7:6 (7:5). A. Zverev (GER/2) s.Krajinovic (SER) 2:6, 7:5, 6:2. Carreño Busta(ESP) s. Fognini (ITA/3) 3:6, 6:2, 7:6 (7:4).Basilaschwili (GEO/4) s. Chardy (FRA) 6:2, 6:3.– Halbfinals: Rublew - Carreño Busta,Basilaschwili (4) - Zverev (2).

Palermo. WTA-Turnier (250’000 Dollar/Sand).Viertelfinals: Teichmann s. Friedsam (GER)6:0, 1:0 w.o. – Halbfinals: Ferro (FRA)/Samsonowa (RUS) - Teichmann.

Nachrichten

Formel 1

WM-Stand (10/21)1. Hamilton 2232. Bottas 1843. Verstappen 1364. Vettel 1235. Leclerc 1208. Räikkönen 2518. Giovinazzi 1

Teams1. Mercedes 4072. Ferrari 2433. Red Bull 1914. McLaren 605. Renault 396. Alfa Romeo 267. Racing Team 19

Hockenheim. GP von Deutschland. Training.1. Teil: 1. Vettel (GER), Ferrari, 1:14,013(222,479 km/h). 2. Leclerc (MON), Ferrari,0,255. 3. Hamilton (GBR), Mercedes, 0,302.4. Verstappen (NED), Red Bull 0,317. 5. Bottas(FIN), Mercedes, 0,647. – 17. Räikkönen (FIN),Alfa Romeo, 1,940. 18. Giovinazzi (ITA), Alfa R.2,369. – 2. Teil: 1. Leclerc 1:13,449. 2. Vettel0,124. 3. Hamilton 0,146. 4. Bottas 0,662. –8. Räikkönen 1,009. 17. Giovinazzi 1,957.

Qualifying heute, 15.00Rennen morgen, 15.10

Gwangju (KOR).WM. 6. Tag.Finals. Männer. 200 m Rücken: 1. Rylow (RUS)1:53,40. – 200 m Brust: 1. Tschupkow (RUS)2:06,12 (WR, zuvor Watanabe/JPN und Wilson/AUS 2:06,67). – 4x200 m Crawl: 1. Australien(Lewis, Chalmers, Graham, Horton) 7:00,85.Frauen. 100 m Crawl: 1. Manuel (USA) 52,04.– 100 m Brust: 1. Jefimowa (RUS) 2:20,17.

Halbfinals.Männer. 100 m Delfin: 1. Dressel(USA) 49,50 (WR, zuvor Phelps/USA 49,82). –Frauen. 200 m Rücken: 1. Smith (USA) 2:03,35(WR, zuvor Franklin/USA 2:04,06).

Vorläufe.Männer. 4x200 m Crawl: 1. Italien7:04,97. – out: 12. Schweiz (Djakovic, Liess,Schmid, Desplanches) 7:12,08 (SR, zuvorHaldemann/Liess/Desplanches/Febo 7:17,99.– Frauen. 200 m Rücken: 1. Smith (USA)2:06,01. – out: 25. Ugolkova 2:13,26 (SR, zuvorvan Berkel 2:13,34). – 50 m Delfin: 1. Sjöström(SWE) 25,39. – out: 25. Touretski 26,89.

Schwimmen

Nur 59 km. Die Unwetter vongestern haben auch die heutige20. Etappe durcheinanderge-bracht. Wegen Schlammlawinenmussten Cormet de Roselend undCol du Tra gestrichen werden, dieEtappe führt nun von Albertvilleauf direktemWeg hoch nach ValThorens. (red)

23Samstag, 27. Juli 2019

Sport

ANZEIGE

Marco Spycher

Ein Asiate zückt auf dem Jung-fraujoch sein iPhone, um ein Bildvon sich zu machen. EigentlichAlltag. Nur posiert dieser ineinem Handballtor, mitten imSchnee, auf 3454 Meter überMeer. Jungfraujoch mal anders.Handball mal anders. Spektaku-läre Events auf demAletschglet-scher sind nichts Neues. RogerFederer duellierte sich einst ineinemTennismatch gegen Lind-sey Vonn, Basketballprofi TonyParkerwarf bereits ein paar Kör-be, auch LangläuferDario Colog-na und Golfprofi Rory McIlroywaren schon zu Gast.

Dieses Jahrwaren es also zweiHandballteams, genauer gesagtder BSV Bern und die National-mannschaft Südkoreas. Das Du-ell des dreifachen SchweizerMeisters und des neunmaligenAsienmeisters. «Eswird langsamschwierig, all dies zu übertref-fen», sagt Urs Kessler, CEO derJungfraubahnen. «Wir können jahier auf demGletscher nichtMo-torradrennen veranstalten.» Zudiesem Zeitpunkt ist der zwölf-te Event schon Geschichte.

Beginnenwir aber von vorne:Es ist kurz vor neun Uhr, beimBahnhof Grindelwald Grundsammeln sich die Leute. Spieler,Staff, Zuschauer und Journalis-ten – darunter 14 aus Korea an-gereist –warten allesamt auf denZug. Mittendrin: Andy Schmid,der erfolgreichste SchweizerHandballspieler in derGeschich-te. Schmid, der bei den Rhein-Neckar Löwen spielt,wurde fünf-mal in Folge zum wertvollsten

Spieler der deutschen Bundesli-ga geehrt.Ohne Star geht eswohlnicht auf dem Jungfraujoch.

Jungfraujoch als PlattformPünktlich fährt die Bahn los, dieWaggons sind gut gefüllt.Auf derkleinen Scheidegg wird umge-stiegen, ehe es aufs «Top of Eu-rope» geht. Oben angekommen,scheint einem die Sonne ins Ge-sicht. SiebenGrad zeigt dasTher-mometer an, es istwindstill. Op-timale Bedingungen. Schmidlässt sich den Seitenhieb zu Gölänicht nehmen, der sich wenigeTage zuvor bei einemVideodrehauf dem Jungfraugipfel einenstarken Sonnenbrand zugezogenhat. «Ich creme mich nun allezehnMinuten ein», sagt Schmidund lacht. Aber nicht nur dieSonne sticht einem ins Auge,sondern auch der blaue BodendesHandballfeldes. «Das ist eine

riesige Plattform für uns», sagtAchimDähler, der seit dem 1. JuliGeschäftsführer des BernerHandballclubs ist. Zustande kamdieser Event durch eine Partner-schaft der beiden Unternehmen.«Deshalb stehen auch wir undnicht ein anderer Verein hier»,sagt Dähler. «Und dank den Kon-takten von unserem SportchefDaniel Weber konnten wir dieSüdkoreaner überzeugen, bei derSache mitzumachen.» Über dreiWochen zogen sich die Aufbau-arbeiten für diesen Event hin.«DerAufwandwarunglaublich»,fasst Dähler zusammen.

Die Spieler stapfen mittler-weile durch den Schnee RichtungSpielfeld. Die Freude der Spielerist zu spüren, jeder hat ein La-chen im Gesicht, Zeit für einSpässchen bleibt immer. Siehtman die Blicke der Südkoreaner,istmanchen zu entnehmen, dass

siewohl zum erstenMal in ihremLeben richtigen Schnee sehen.Aber eben, dieser Schnee hatauch so seine Tücken. Er reflek-tiert so stark, dass einige Akteu-re eine Sonnenbrille tragen. Soauch Andy Schmid beim Kaffee-trinken. Er unterstützt den BSVan derSeitenlinie als Coach, stehtaber selber nicht auf dem Feld.Schmid, dessenMutter aus Inter-laken stammt, ist zum erstenMalauf dem Jungfraujoch – es dürf-te nicht das letzte bleiben.Schmid ist seit gestern offiziellMarkenbotschafter der Jungfrau-bahnen. Man verfolge das Ziel,mehr Gäste aus Deutschland fürdas Jungfraujoch zu gewinnen,sagt Urs Kessler. «Was LionelMessi und Cristiano Ronaldo imFussball sind, ist Andy Schmidim Handball. Mit ihm als Mar-kenbotschafterwollenwir unse-re Präsenz in Deutschland ver-

stärken und die Marktbearbei-tung intensivieren.»

Schmid als FotosujetMehr oder weniger intensiv zuund her geht es derweil auf demPlatz. DerMatch entspricht demEvent: locker, lustig und unter-haltsam.Wobei einigeMühemitder Höhe bekunden. «Bei einemGegenstoss hatte ich einen Pulsvon 186 – so hoch wie nie in derVorbereitung», sagt BSV-SpielerSimonGetzmann.Den Zuschau-ern wird in den zwei Halbzeiten(je zehn Minuten) einiges anSpektakel geboten, die Spielerpräsentieren Kunststücke amLaufmeter – mal funktionierensie, mal nicht. Am Schluss ge-winnt der BSV, das Resultat istallerdings zweitrangig. «Es wargenial.Alle hatten einen Riesen-spass», findet Getzmann.

Heute Samstag spielen diebeiden Mannschaften erneutgegeneinander. Diesmal in derMobiliar-Arena. «So ein Eventwie dieser auf dem Jungfraujochschweisst zusammen. Das ist si-cher gut imHinblick auf die neueSaison», bilanziert Achim Däh-ler.Undmeint: «Wirwollen nichtunbedingt Top of Europe wer-den. Unser Ziel ist Top of Swit-zerland.» Und dann liess sichAndy Schmid noch zu einemkleinen Penalty-Duell hinreissen.Seine Bilanz: fünf Schüsse, fünfTreffer.Natürlichwar auch er einbeliebtes Fotosujet der Südko-reaner. Danach üben sie sich garnoch im Alphornblasen. So zü-cken einige Asiaten wieder ihriPhone, um ein Erinnerungsbildzu machen.

ShowtimeHandball Gut einen Monat vor Saisonbeginn erlebt ein von Andy Schmid gecoachter BSV Bern bereits das ersteHighlight. Auf dem Jungfraujoch fand ein Showmatch gegen die südkoreanische Nationalmannschaft statt.

Spektakel auf dem Aletschgletscher: Kaspar Arn trifft beim Showmatch gegen die südkoreanische Nationalmannschaft sehenswert. Fotos: Christian Pfander

Ohne Star gehts nicht: Andy Schmid (links), der erfolgreichsteSchweizer Handballspieler der Geschichte.

«Wir wollen nichtunbedingt Top ofEuropewerden.Unser Ziel ist Top ofSwitzerland.»Achim Dählerseit 1. Juli Geschäftsführer beimBSV Bern

Das Timing passte. Kurz nach-dem Joao Sousa (ATP 45) gegenRoberto Bautista Agut (ATP 13)den ersten Matchball verwertethatte, setzte in Gstaad heftigerRegen ein.Aufgrund des starkenGewitters sah sich die Turnier-leitung des Swiss Open kurz da-rauf gezwungen, denViertelfinalzwischen den ungesetzten Tho-mas Fabbiano (ATP 90) und Ce-dric-Marcel Stebe (ATP 455) aufheute 10 Uhr zu verschieben.Un-abhängig davon, welcher dieserbeiden letztlich das Halbfinal-quartett komplettiert, wird dasTraditionsturnier im Saanenlanddurch Aussenseiter geprägt.

Obwohl Wimbledon-Halbfi-nalist Bautista Agut wie ange-kündigt verbissen kämpfte, gingder 4:6, 6:3, 7:5-Sieg Sousas inOrdnung.Der Portugiese, der et-was frischerwirkte und im drit-ten Durchgang einen Breakrück-standwettmachte, gewann in je-dem Satz mehr Punkte als derTopfavorit. Zuvor war schon dieSiegesserie Dusan Lajovics (ATP26) gerissen. Der als Nummer 4gesetzt Serbe, letzte WocheChampion in Umag, unterlag Pa-bloAndujar (ATP 79) 6:7, 4:6. DerSpanier sprach nach dem Halb-finaleinzug von einem «körper-lich harten, schwierigenMatch».Dem 33-Jährigen aus Valenciabehagen die Verhältnisse imChaletdorf. 2014 hatte er hiereinen seiner vier ATP-Titel ge-holt. Die drei anderen feierte erin Marokko. «Ich habe nicht all-zu viel Power, daher kommt mirdie Höhenlage entgegen», sagteAndujar.

Heute trifft er ab 11 Uhr aufLandsmannAlbert RamosVino-las (ATP85),womit garantiert ist,dass imEndspiel ein Spanier ste-hen wird. Ob es wie geplant amSonntag stattfindet, ist aufgrundderWetterprognosen allerdingsfraglich.

Adrian Ruch

In Gstaad schlägtdie Stunde derAussenseiterTennis Joao Sousa schlägtim Viertelfinal des SwissOpenmit Roberto BautistaAgut den Topfavoriten.

Tennis Die Junioren-Europa-meisterschaft in Klosters: Sie en-det ohne Schweizer Medaillen-gewinn. Die Thunerin ValentinaRyser (18) verlor gestern ihrenViertelfinal gegen Linda Fruhvir-tova 3:6, 3:6, zeigte sich imNach-gang aber nicht unglücklich mitihrem Auftritt. In der Runde derletzten 32 gescheitertwarDomi-nic Stricker (Grosshöchstetten).Der 16-Jährige unterlag, nach-dem er Matchbälle nicht hattenutzen können. (ahw)

Die Berner gehenan der U-18-EMleer aus

BRÜNIG-SCHWINGETIM LIVE-TICKER.

MORGENschwingen.bernerzeitung.ch