Theragnostik-Konzeptp-medicine.eu/.../press/Deutsches-Aerzteblatt_05-2011.pdf · 2013. 2. 13. ·...

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r iis;ir :chtert sich die Prognose der

Paii;i:r:r erheblich. Derzeit kann

ciieses Risiko nur durch Gewebeent-

n:i:r:r:r sährend der Operation mi-nin::cn s erden, die dann aufwendignr:kroskopisch untersucht werden

m[i:sin. Dies kostet Zeit und ist

auch nur stichprobenartig möglich.d:l -:crade in den kitischen Berei-ch:n. rrie Nervensträngen oder am

Schlicßmuskel, schon kleinste Ge-\\ r-'oeentnahmen zu Schädigungen

;iihrr-n können.

Ein Projektziel ist daher das

eraktere Bestimmen der Tumoraus-breitune durch eine deutlich verbes-

serte Diagnostik. Hierzu werden im\brt-eld der Operation eine leis-tungsstarke Bildgebung verbunden

mit einer parallel navigierten Pro-

statabiopsie irn Kernspintomogra-phen dazu genutzt, die tumorver-dächtigen Areale in den Grenzbe-reichen der Prostata genau zu iden-

tifizieren. Diese Inlonnationen aus

den Kernspinbildern werden dem

Urologen dann während der Pro-

statektomie zur Vqrfligung gestellt.

Darüber hinaus wird ein endo-

skopischer Probennehrner entwi-ckelt, mit dem der Urologe in den

Verdachtsregionen gezielt minima-le Gewebernengen ablösen kann.

Herzstück der an den Probenneh-

mer angeschlossenen Systembox ist

ein Mikrofluidikchip rnit winzigen

Kanälen, in denen Zellproben des

abgelösten Gewebes zirkulieren.Der Chip wird verschiedene neu zu

entwickelnde Biomarker enthalten.wodurch Krebs- und Gewebearten

unterschieden werden können. Aufdiese Weise erhält der Urologerasch orlsgenaue lnlormalionendarüber. ob er alle Tumorzellen inden Verdachtsregionen entfernt hat.

Der Probennehmer wird von der

Karl Storz GmbH & Co. KG in Ko-operation mit dem Fraunhofer-ln-stitut ftir Angewandte Informati-onstechnik FIT entwickelt. WeitereProjektteilnehmer sind unter ande-

rem die Klinik für Diagnostischeund Interventionelle Radiologieund die Klinik für Urologie des

Universitätsklinikurrs Leipz.ig. EB

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Theragnostik-Konzept

Bei Prostatakrebs sind die zielge-naue Diagnose und die dalan ausge-

richtete Therapie für den Behand-lungserfolg rnaßgebend. Hier arbei-tet das vom Bundesministerium fürBildung und Forschung geförderteProjekt ,,MoBiGuide - Theragnos-tik-Systernkon zept zut Anwendungbei der laparoskopischen Prostat-

ektomie" an einem neuen Quali-tätsstandard: MolekularbiologischeTechniken werden mit medizini-scher Navigation und Bildgebungzu einem sogenannten Theragnos-tik-Konzept verschmolzen. Patientund Urologe erhalten damit anhand

einer verbessenen präoperatir cn

Kenntnislage mehr Klarheit. Gleich-zeitig r.vird der Urologe währenddes Eingriffs unterstützt, indem er

in Nachbanegionen der Prostata ge-

zielter auf verbliebene Krebszellenmolekularbiologisch pri.ifen und qe-

gebenenfälls dort direkt nacliope-rieren kann-

Der erfblgversprechendste Ansatzzur Tumorentfernung beirn Prostata-

karzinom ist die endoskopischdurchgefiihrte radikale Prostatekto-

mie, bei del die Prostata vollständigentnommen wird. Bleibt Turnorge-

webe an den Schnitträndern zurück.

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Uernetzung der klinischen Krebsforschung

Im E,U-Projekt ..p-medicine" bauen

derzeit 20 Institutionen aus elfLändem eine hochkomplexe IT-In-fiastruktul für eine personalisierleMedizin auf (rl'n'rr'.p-medicine.eu).

Dabei sollen patientenbezogene kli-nische Daten. bildgebende Datenaus der Radiologie. Labor- und mo-lekulargenetischc Daten eines Tu-morpatienten IT-gestützt so zusaln-rnengefiihrt werden, dass unter Be-rücksichtigung aller Aspekte des

Datenschutzes und der Datensicher-heit personenbezogene Risikofak-toren ermittelt werden können.

In dem Projekt, das von Prof. Dr.

med. Norberl Graf. Direktor der Kli-nik für Pädiatriscl.re Onkologie undHämatologie arn Universitätsklini-kum des Saarlandes koordiniert

wird, arbeiten IT:Spezialisten, Klini-ker Biologen. Ethiker, Juristen undDatenschutzexpeften zusalnm en. Zielist es. die Krankheitsdaten eines

Patienten mit den molekulargeneti-schen Daten zum Beispiel seines Tu-mors und rveiterer Forschungsdaten

zu dem speziellen Tumor direkt zu

verzahnen und auszuwerten. Lang-

lristig soll ein Großteil der europä-

ischen klinischen Krebsforschungintelligent vemetzt werden, um Da-

ten zu diagnostischen und therapeu-

tischen Zwecken rasch verfligbar zu

machen.

Bis zurn Jahr 2015 will das For-

scherteam mit 13.3 Millionen EuroFörderung von der Erropäischen

Union einen Meilenstein in der per-

sonalisierten Medizin erreichen. In-forrnationen: ProL Dr. NorberlGraf. Direktor der Klinik 1ür Päd-

iatrische Onkologic und Härnatolo-gie, UniversitritsklinikLun des Saar-

landes. gral@ uks.cu. EB

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