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Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Vorlesung „Deponie“
Abfallwirtschaft
Dipl.-Ing. Roland Haubrichs
V15 R05 H08
Sprechstunde: Mi 14:00 – 15:00
roland.haubrichs@uni-essen.de
http://www.uni-essen.de/abfallwirtschaft
Sommersemester 2006
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Literaturhinweise:
• Skript des Fachgebietes Abfallwirtschafterhältlich auf CD
• Tabasaran, O.(1994): Abfallwirtschaft, Abfalltechnik, Siedlungsabfälle, Ernst&Sohn Verlag, Berlin.
• Bilitewski, B. et al (2000): Abfallwirtschaft, Springer Verlag, Berlin.
• GDA Empfehlungen (DGGT), Geotechnik der Deponien und Altlasten, Ernst&Sohn, Berlin
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die Deponie
• deponere (lat.): ablegen, niederlegen,in Aufbewahrung geben
• Lange Zeit direkte unsortierte Ablagerung von Abfällen auf Deponien
• Die Folge: In den späten 70er Jahren mehr als 65.000 Müllkippen, ein großer Teil ohne Kontrolle
• Die Folge:Sickerwasser belastet das Grundwasser/den UntergrundMethan und Spurengase aus dem Deponiegas tragen zur Luftverschmutzung und zum weltweiten Treibhauseffekt bei
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die Entwicklung der Deponietechnik1945-1972: Ungeordnete Deponie, sog. wilde Kippen in meist
unbrauchbarem GeländeBarrieren: keineAbfall: Siedlungs- und industrielle Abfälle
1969: Merkblatt M3 der Zentralstelle für Abfallbeseitigung1972: 1. Abfallgesetz des Bundes, Übergang zur geordneten
DeponieBarrieren: keine oder sog. Naturdichter BodenAbfall: Siedlungsabfälle, Einlagerung
industrieller Abfälle rückläufig1979: Erscheinen des LAGA Merkblattes M3. Erste einheitliche
Regelung zur Umzäunung, Sickerwassererfassung, Deponiegas, AbfalleinbauBarrieren: naturdichter Untergrund oder
„natürliche Dichtung“, kf-Wert10-8m/s, künstliche Dichtung
1979-1985: Übergangszeit: Anforderung an die Abdichtung steigenBarrieren: naturdichter Untergrund bis zur
kombinierten Basisabdichtung, mineralische Abdichtung
Abfall: Siedlungsabfälle
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die Entwicklung der Deponietechnik1986: Erscheinen des Prüfkatalogs zur Bestimmung von
Deponie-standorten der HLfU. Erste qualifizierte Anforderung an die Barriere Standort.
1985-1989: Kombinationsdichtung als Regelabdichtungssystem, Richtlinie über Deponiebasisabdichtungen aus DichtungsbahnenBarrieren: Kombinationsabdichtung (Basis)Abfall: Siedlungsabfälle
1989/90: Überarbeitung des LAGA Merkblattes, geol. BarriereBarrieren: Basis-geologische Barriere, mineralische
Dichtung, KDB, Schutzschicht, Flächendrainage, Oberflächenabdichtung
Abfälle: Siedlungsabfälle1991: TA Abfall, setzt neue Maßstäbe an Hausmülldeponien
Barrieren: geologische Barriere, mineralische Dichtung, KDB, Schutzschicht, Flächendrainage, Oberflächenabdichtung als Kombinationsabdichtung
Abfälle: besonders überwachungsbedürftige Abfälle (Sonderabfälle), Zuordnung Anhang C und Kriterien Anhang D
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die Entwicklung der Deponietechnik1993: TA Siedlungsabfall, Deponieklasse I und II,
Barrieren: wie TA AbfallAbfälle: Anforderungen an die Abfälle (Deponieklasse I und II) werden gegeben, Abfall soll selbst zur Barriere werden.
2001: Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von SiedlungsabfällenAblagerung von Siedlungsabfällen und Abfällen, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können, auf Deponien und die Behandlung von Siedlungsabfällen und Abfällen, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können, zum Zweck der Einhaltung der Deponiezuordnungskriterien
2002: Verordnung über Deponien und LangzeitlagerErrichtung, den Betrieb, die Stilllegung und die Nachsorge von Deponien, die Ablagerung von Abfällen auf Deponien, einschließlich von spezifischen Massenabfällen auf Monodeponien, zum Zweck der Beseitigung, die Errichtung, den Betrieb, die Stilllegung und die Nachsorge von Langzeitlagern, die Lagerung von Abfällen in Langzeitlagern
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die Entwicklung der Deponietechnik
01.06.2005: Inkrafttreten der AbfallablagerungsverordnungKeine Ablagerung von Abfällen auf Deponien ohne vorhergehende Behandlung
In 2020: Totale KreislaufwirtschaftAbfallwirtschaft ohne Deponie?
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Abfallrecht
• Deponierichtlinie (EU-Recht)
• Kreislaufwirtschafts-/Abfallgesetz (Krw-/AbfG)
• Deponieverordnung (DepV)
• Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV)
• Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi)
• Technische Anleitung Abfall (TA Abfall)
• Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG)
• Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
• Technische Anleitung Luft (TA Luft)
• Bundesimmissionsschutzgesetz (BImschG)
• ...
Auflistung nicht vollständig !!!
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Abfallrecht
• gasförmige Emissionen in die Atmosphäre vermindert, zurückgehalten und behandelt,
• Brand- und Explosionsgefahren verringert,
• Beeinträchtigungen auf und in der Umgebung der Deponie verhindert,
• Sickerwasseranfall und –belastung verringert,
• die Stabilisierung des Deponiekörpers beschleunigt.
Mit den Vorschriften des Abfallrechts werden die von einer Deponie ausgehenden
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
AbfallmengenDeutschland
2002:Beseitigung auf Deponien
ca. 108 Mio. Tonnen
davon Siedlungs-abfälle
ca. 11,3 Mio. Tonnen
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponie-anzahl und-volumen
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Luftbild einer Deponie
Unsortierter Siedlungs-abfall
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiearten
• Erd- oder Bodendeponien
• Bauschuttdeponien
• Monodeponien
– Klärschlammdeponien
– Schlackendeponien
• Reststoff-/Rückstandsdeponie
• Hausmülldeponien
– Restedeponien
– Rottedeponien
• Sonderabfalldeponien
• Firmeneigene Deponie, Werksdeponie
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponietypen
• Haldendeponie
• Deponie am Hang
• Grubendeponie,Talverfüllung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponieeinrichtungen
Eingangsbereich
DeponiekörperEinbaubereich
Deponiegasverwertung
Sickerwasserreinigung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Das Bauwerk Deponie
• Kontrolliertes, durchgeplantes Ingenieurbauwerk
• Hohe technische und betriebliche Sicherheit
• Überwachung der Umweltauswirkungen durch Betreiber und Behörden
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Unterschiedliches Gefahren- und Emissionspotential und -verhalten nach Deponieart und -typ
Emissionen und Gefahren
• Lärm und Staub aus Ablagerungsbetrieb und Baumaßnahmen
• Verbreitung von Keimen und Pilzsporen
• Geruchsbelästigung von Anwohnern und Arbeitern
• Schadtiere
• Deponiebrände
• Deponiesickerwasser
• Deponiegas
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Emissionen und Gefahren
Beispiel Deponiebrand
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Anforderungen an die Deponieund den Betreiber
• Deponiegasentstehung, Fassung und Behandlung
• Deponiesickerwasserenstehung, Fassung und Behandlung
• Geologische und Hydrogeologische Standortanforderungen
• Deponiebasisabdichtungssysteme
• Anforderungen an den Abfall/den Deponiekörper
• Deponieoberflächenabdichtung
• Anforderungen an den Betrieb der Deponie
• Anforderungen in der Stilllegungs- und Nachsorgephase der Deponie
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiegasentstehung
• Unbehandelter Siedlungsabfall:Deponiegaspotential zwischen 60 und 375 m³/to
• Zusammensetzung von Deponiegas:
• Fassung und Behandlung von Deponiegasen gemäßden Vorgaben der TASi bzw. der AbfAblVO(als Fortschreibung der TASi)
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
• Deponien – Bioreaktorenungesteuert-nicht beeinflussbar
• aerobe und anaerobe Vorgänge im Deponiekörper
• Vier Hauptphasen bzw. Abbaustufen
• Oxidation• Saure Gärung• Instabile Gärung• Stabile Gärung
• komplexe Vorgänge - teilweise unbekannte Einzelreaktionen
• Hauptanteile des Deponiegases: CO2 und CH4
Deponiegasentstehung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiegasentstehung
Stu
fe 1
Stu
fe 2
Stu
fe 3
Stu
fe 4
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Stufe 1: Oxidation
der noch anwesende Sauerstoff wird verbraucht, erste Faulvorgänge treten auf, Dauer wenige Wochen: Fette, Proteine, Zellulose -> Aminosäuren, Fettsäuren, Zucker
Stufe 2: Saure Gärung
Umwandlung in klassische Gärprodukte H2,CO2, Acetat und Fettsäuren, Dauer mehrere Monate -> starke Geruchsemissionen und SW -Verschmutzungen, pH-Wert sinkt
Stufe 3 + Stufe 4: Instabile Methanphase + Stabile Methanphase
Umwandlung der organischen Bestandteile in CH4, CO2 und H2O, geringere Sickerwasserbelastung, Dauer mehrere Jahre bis Jahrzehnte
Deponiegasentstehung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Faktoren der Deponiegasentstehung• Methanbakterien sind für die Produktion von Methan
verantwortlich• Abbau von organikhaltigem Material• Anforderung durch Millieubedingungen
– anaerob– Wassergehalt (25-45% Gew.-%FS)– Nährstoffverhältnis (C:N:P bzw. BSB:N:P)– Temperatur– pH-Wert– Alkalität– Redoxpotential– Fettsäuregehalt– Salze– Toxische Stoffe (z.B. Schwermetalle, aber auch Sauerstoff)
• Beschleunigung des biologischen Abbaus– SW Zirkulation, Niederschlageinlass– Dünnschichteinbau– Einbau als Rotteschicht– Vermeidung von Stauhorizonten– Zerkleinerung und Homogenisierung von Abfällen
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiegaserfassung
• Aktive Entgasung:Verdichterstation erzeugt UnterdruckAbsaugung des Deponiegases über Kollektoren und Rohrleitungen zur VerwertungsstationEinsatzgebiet: Abfalldeponien mit starker Gasproduktion, d.h. bei Abfallablagerungen mit höherem Organikgehalt
• Passive Entgasung: Deponiegas entweicht infolge des Überdrucks im Deponiekörper in das FassungssystemEinsatzgebiet: Schwachgasende Deponien wie Inertstoffdeponien, Bauschuttdeponien
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiegaserfassung und -behandlung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiegaserfassung und -behandlung
• Deponiegaskollektoren im Deponiekörper:vertikale (z.B. Gasbrunnen) und horizontale (z.B. Gasdrainage) Elemente
• Gassammelleitungen von den Kollektorelementen
• Bündelung in Gasunterstationen zu Gastransport- oder Ringleitungen
• Kondensatausschleusung im tiefsten Punkt der Rohrleitungen
• Gassammelbalken und Verdichterstation
• Hochtemperaturfackel und Blockheizkraftwerk (BHKW)
• Stromeinspeisung bzw. Eigenbedarfsdeckung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiesickerwasser
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Sickerwasserinhaltsstoffe
• Hohe bis sehr hohe Schad- und Nährstofffrachten
• Veränderlich über die Zeit (abnehmende Tendenz)
• Anlagenanpassung erforderlich
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
N + Wsyn = E + O + ∆R + ∆S + D
N = Niederschlag (standortspezifisch)E = Evapotranspiration (standortspezifisch)O = Oberflächenabfluss (Neigung, Bewuchs, etc.)∆R = zeitliche Verzögerung des Abflusses
(langsam drainendes Wasser)∆S = entgegen der Schwerkraft gespeichertes
Wasser (Feldkapazität)Wsyn = Differenz von im Abfallkörper gebildetem und
verbrauchtem WasserD = Drainageabfluss an der Basisabdichtung
Wasserhaushaltsgleichung
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Sickerwasserableitung und -behandlung
• Sickerwasserleitungen an der Basis des Deponiekörpers
• Stetiges Gefälle zu einem definierten Tiefpunkt ausserhalb des Deponiekörpers
• Zwischenspeicherung in einem Sickerwasserspeicherbecken
• Behandlung des Sickerwassers in einer Sickerwasserbehandlungsanlage (biologisch/chemisch/physikalisch Behandlung)oderAbfuhr zur Kläranlage
• Ableitung in den Vorfluter (in Gewässer als Direkteinleiter oder in Abwasserkanal als Indirekteinleiter)
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Sickerwasseranfall
• Betriebsbeginn – geringe Abfallüberdeckungpraktisch unmittelbare Ableitung des Niederschlags in die Entwässerungsschicht
• Betriebszustand – offene Abfallflächedurchschnittliche Sickerwasserspende bei deutschen Klimaverhältnissen ca. 10 m³/(ha*d)
• Betriebsende – rekultivierte Deponieerhebliche Verminderung gegenüber dem Betriebszustand, Abschätzung der Mengen sehr schwierig
• Bemessung von Anlagenteilen(Flächenfilter, Rohrleitungen, Pumpen, etc.):10-fach erhöhter Wert der durchschnittlichen Sickerwasserspende, ca. 100 m³/(ha*d)
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Beispiel Mehrstufige Sickerwasserreinigungsanlage
• Biologische VorreinigungNitrifikation und Denitrifikation
• Membranfiltration7 bar Überdruck, Rückhalt der Bakterienmasse
• Chemische NassoxidationOzonierung, Aufspaltung langkettiger KW
• Biologische NachbehandlungTauchtropfkörper
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Deponiestandort• Erkundung der geologischen, hydrogeologischen,
bodenkundlichen und geotechnischen Verhältnisse am Deponiestandort und im Grundwasserabstrombereich,
• Lage zu einem Siedlungsgebiet; Schutzabstand zum Deponiekörper von mindestens 300 m anstreben,
• Lage in erdbebengefährdeten Gebieten und tektonisch aktiven Störungszonen,
• Lage in Gebieten, in denen Hangrutsche und Erdfälle noch nicht abgeklungen sind bzw. in denen Bergsenkungen und Tagesbrüche noch stattfinden können oder mit denen als Folge ehemaligen Bergbaus noch zu rechnen ist,
• das Setzungsverhalten verfüllter Tagebaue und sonstiger verfüllter Restlöcher.
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Untergrund
• Geologische Barriere:Untergrund im Bereich der Deponie bis unter das Deponieplanum
• Homogene Verbreitung im Bereich der Ablagerungsfläche
• natürlich anstehendes, schwach durchlässiges Locker- bzw. Festgestein (DIN 18130) von mehreren Metern Mächtigkeit und hohem Schadstoffrückhaltepotential
• Mindestmächtigkeit 3 m, bei Nicht-Erfüllung technische Verbesserung zulässig, Einbau einer homogenen Ausgleichschicht mit k <= 1*10-7 m/s (DK II)
• Grundwasserabstand>= 1,0 m zum Deponieplanum nach Abklingen aller Setzungen
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Basisabdichtungssystem fürDeponieklasse I/II nach TASi (1993)
Regelaufbau
Basisabdichtung DK II
Kombinationsabdichtung
Regelaufbau
Basisabdichtung DK I
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
BasisabdichtungssystemAufgaben der Kombinations-Basisabdichtung:
• Dauerhafter Schutz des Untergrundes/des Grundwassers vor dem Sickerwasser aus dem Deponiekörper
• Minimierung der Durchströmungsvorgänge und der Diffusion, Schwermetalladsorption, Setzungsunempfindlichkeit, Selbstheilungsvermögen (geologische Barriere und min. Dichtungsschicht)
• Unterbinden von Durchströmungsvorgängen, Chemikalien-Langzeitbeständigkeit, Minimierung der Diffusionsvorgänge (Kunststoffdichtungsbahn)
• Schutz der Kunststoffdichtungsbahn vor Beschädigung (Schutzschicht)
• Sammlung und flächige Ableitung des Deponiesickerwassers zu den Sickerwasserleitungen (Flächendrainage)
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Basisabdichtungssystem
Querneigung: >= 3,0 % nach Setzung
Längsneigung: >= 1,0 % nach Setzung
Spülbare Sickerwasserleitungen >= DN 300
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Stabilität des DeponiekörpersDer Abfallkörper muss in sich selbst und gegenüber seiner Umgebung
stabil hergestellt werden.
• Einbau hohlraumarm und verdichtet, Vermeidung von schädlichen Setzungen, optimale Raumausnutzung des Deponievolumens
• Trennung von Abfällen, die untereinander schädlich reagieren können bzw. durch Kontakt mit Sickerwasser reagieren
• Abfälle, die exotherm reagieren können, sind so einzubauen, das Beschädigungen an den Abdichtungssystemen vermieden werden
Durch die Verpflichtung zur Vorbehandlung von Abfällen vor der Ablagerung ab dem 01.06.2005 (AbfAblVO, 2001) werden Setzungen stark verringert.
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Zuordnungskriterien derAbfAblVO, Anhang 1
Nr. Parameter Deponieklasse I Deponieklasse II 1 Festigkeit 1) 1.01 Flügelscherfestigkeit >=25 kN/qm >=25 kN/qm 1.02 Axiale Verformung <=20 % <=20 % 1.03 Einaxiale Druckfestigkeit >=50 kN/qm >=50 kN/qm 2 Organischer Anteil des
Trockenrückstandes der Originalsubstanz 2) 3)
2.01 bestimmt als Glühverlust <=3 Masse-% <=5 Masse-% 4) 2.02 bestimmt als TOC <=1 Masse-% <=3 Masse-% 3 Extrahierbare lipophile Stoffe der
Originalsubstanz 6) <=0,4 Masse-% <=0,8 Masse-%
4 Eluatkriterien 4.01 pH-Wert 5,5-13,0 5,5-13,0 4.02 Leitfähigkeit <=10.000myS/cm <=50.000myS/cm 4.03 TOC <=20 mg/l 5) <=100 mg/l 4.04 Phenole <=0,2 mg/l <=50 mg/l 4.05 Arsen <=0,2 mg/l <=0,5 mg/l 4.06 Blei <=0,2 mg/l <=1 mg/l 4.07 Cadmium <=0,05 mg/l <=0,1 mg/l 4.08 Chrom-VI <=0,05 mg/l <=0,1 mg/l7) 4.09 Kupfer <=1 mg/l <=5 mg/l 4.10 Nickel <=0,2 mg/l <=1 mg/l 4.11 Quecksilber <=0,005 mg/l <=0,02 mg/l 4.12 Zink <=2 mg/l <=5 mg/l 4.13 Fluorid <=5 mg/l <=25 mg/l 4.14 Ammoniumstickstoff <=4 mg/l <=200 mg/l 4.15 Cyanide, leicht freisetzbar <=0,1 mg/l <=0,5 mg/l 4.16 AOX <=0,3 mg/l <=1,5 mg/l 4.17 Wasserlöslicher Anteil
(Abdampfrückstand) <=3 Masse-% <=6 Masse-%
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Zuordnungskriterien derAbfAblVO, Anhang 2
Nr. Parameter Zuordnungswerte 1 Festigkeit 1) 1.01 Flügelscherfestigkeit >=25 kN/qm 1.02 Axiale Verformung <=20 % 1.03 Einaxiale Druckfestigkeit >=50 kN/qm 2 Organischer Anteil des Trockenrückstandes der
Originalsubstanz 2) bestimmt als TOC <=18 Masse-%
3 Extrahierbare lipophile Stoffe der Originalsubstanz 6)
<=0,8 Masse-%
4 Eluatkriterien 4.01 pH-Wert 5,5-13,0 4.02 Leitfähigkeit <=50.000myS/cm 4.03 TOC <=250 mg/l 5) 4.04 Phenole <=50 mg/l 4.05 Arsen <=0,5 mg/l 4.06 Blei <=1 mg/l 4.07 Cadmium <=0,1 mg/l 4.08 Chrom-VI <=0,1 mg/l 4.09 Kupfer <=5 mg/l 4.10 Nickel <=1 mg/l 4.11 Quecksilber <=0,02 mg/l 4.12 Zink <=5 mg/l 4.13 Fluorid <=5 mg/l 4.14 Ammoniumstickstoff <=200 mg/l 4.15 Cyanide, leicht freisetzbar <=0,5 mg/l 4.16 AOX <=1,5 mg/l 4.17 Wasserlöslicher Anteil (Abdampfrückstand) <=6 Masse-% 5 Biologische Abbaubarkeit des Trockenrückstandes der
Originalsubstanz bestimmt als Atmungsaktivität AT(tief4) oder bestimmt als Gasbildungsrate im Gärtest (GB(tief21)
<=5 mg/g 3) <=20 l/kg 4)
6 Oberer Heizwert (H(tiefO) 2) <=6.000 kJ/kg
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Oberflächenabdichtungssystem für Deponieklasse I/II nach TASi (1993)
Regelaufbau
Oberflächenabdichtung DK II
Kombinationsabdichtung
Regelaufbau
Oberflächenabdichtung DK I
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Oberflächenabdichtungssystem für Deponieklasse I/II nach TASi (1993)
Regelaufbau
Oberflächenabdichtung DK II
Kombinationsabdichtung
Regelaufbau
Oberflächenabdichtung DK I
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
Die EU betrachtet die Deponierung als schlechteste Möglichkeit, Abfälle „loszuwerden“.
Die Verwertung von Abfällen und damit die Kreislaufwirtschaft ist immer vorrangiges Ziel.
Deponierung bedeutet nicht, Abfälle zu beseitigen.
Deponierung bedeutet, Abfälle zu lagern.
ABER:
Deponierung ist (zur Zeit noch) erschwinglich.
Deponierung ist technisch machbar (wenn auch aufwändig).
Deponierung ist direkt verfügbar.
Die Deponierung verschafft Zeit, bessere Lösungen zu finden.
Geordnete Deponien sind keine „chemischen Zeitbomben“. Entscheidend ist jedoch die Betreuung in der Nachsorge.
Zum Nachdenken.
Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft
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Dipl.-Ing. Roland Haubrichs
V15 R05 H08
Sprechstunde: Mi 14:00 – 15:00
roland.haubrichs@uni-essen.de
http://www.uni-essen.de/abfallwirtschaft
Sommersemester 2006