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Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Workshop: Kompetenzorientiert unterrichten
in Mathematik und Naturwissenschaften
Christoph Maitzen, Dez. III.2
19. Juni 2010
Jahrestagung ZLB, 19.6.10
Bildungsstandards: Chancen für Schule,
Unterricht und Lehrerbildung
Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Inhalte
♦ Zehn Merkmale guten Unterrichts
♦ Der Kompetenzbegriff
♦ Was ist kompetenzorientierter Unterricht?
♦ 7 Prinzipien des kompetenzorientierten Unterrichts
♦ Woran erkennt man kompetenzorientierten Unterricht?
♦ Lehr- und Lernprozesse gestalten (Strukturmodell)
♦ Kompetenzorientiertes Lernarrangement im Strukturmodell
♦ Fortbildungsmodule Naturwissenschaften / Mathematik
♦ Fortbildungsstruktur an einer Schule
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Zehn Merkmale guten Unterrichts
♦ Klare Strukturierung des Unterrichts
♦ Hoher Anteil echter Lernzeit
♦ Lernförderliches Klima
♦ Inhaltliche Klarheit
♦ Sinnstiftendes Kommunizieren
♦ Methodenvielfalt
♦ Individuelles Fördern
♦ Intelligentes Üben
♦ Transparente Leistungserwartungen
♦ Vorbereitete UmgebungHilbert Meyer, Was ist guter Unterricht?, S. 17f
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Der Kompetenzbegriff
„Kompetenzen sind die bei einem Individuum verfügbaren oder
von ihnen erlernbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte
Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen
� motivationalen (= antriebsorientierten, Anm. Verf.),
� volitionalen (= durch Willen beeinflussbaren, Anm. Verf.) und
� sozialen (= kommunikationsorientierten, Anm. Verf.)
Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen
Situationen nutzen zu können.“
Weinert, F.-E. (Hg.): Leistungsmessung in Schulen. Weinheim und Basel 2001, S. 276
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Der Kompetenzbegriff
Nach Ziener geben Kompetenzen „Auskunft über das,
was jemand kann, und zwar in dreifacher Hinsicht:
im Blick auf seine Kenntnisse,
seine Fähigkeiten damit umzugehen, und
seine Bereitschaft, zu den Sachen und Fertigkeiten
eine eigene Beziehung einzugehen. ...
Kompetenzen äußern sich in konkreten Handlungen.“
Ziener, G.: Bildungsstandards in der Praxis. Seelze 2006, S. 20
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
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Der Kompetenzbegriff
Josef Leisen bringt den Begriff Kompetenz auf die Kurzformel:
> „Kompetenz = Wissen + Können + Handeln“
> „Kompetenz = Handelnder Umgang mit Wissen“
Leisen, J.: Vorträge 2009
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Was ist kompetenzorientierter Unterricht?
„Kompetenzorientierung ist keine Unterrichtsform oder –methode, sondern ein Unterrichtsprinzip. Alle Formen und Methoden des Unterrichtens müssen sich daran messen lassen, was sie für den Kompetenzerwerb der SuS leisten. Daher lassen sich anders als für Unterrichtsformen und –methoden für einen ko Ukeine abgeschlossenen Merkmal-Listen und Standard-Abläufe aufführen. Die Besonderheit des ko Us besteht vor allem in einer Verschiebung der Perspektive der planenden Lehrkraft weg von den Inhalten des Us hin zur nachweislichen Handlungsfähigkeit der SuS, also ihrer Fähigkeit, fachliche und überfachliche Problemstellungen angemessen zu bearbeiten. Insofern ist im ko U nicht alles neu und anders als bisher; nahezu jeder U weist kompetenzfördernde Elemente auf.“
Kompetenzorientierter Unterricht – eine Arbeitsdefinition, LI Hamburg, Mai 2010
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
7 Prinzipien des kompetenzorientierten Unterrichts
Handlungsorientierung
Wissen kann nur dann handlungswirksam werden, wenn es bereits in der Erwerbsphase mit spezifischen Lerntätigkeiten verknüpft wird, die geeignet sind, Wissen in Können zu überführen.
Backward planning
Die Planung des Unterrichts geschieht von den Ergebnissen – den zu erreichenden Kompetenzen – zeitlich zurück und schließt die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ein.
Zielorientierung
Das Lernangebot hat ein klares Ziel, das mit den Lernenden vereinbart wird. Von diesem Ziel her wählt die Lehrkraft unter Einbeziehung des Erfahrungshorizontes der Schülerinnen und Schüler die geeigneten, sachlich gebotenen Inhalte und Methoden aus.
Individuelle Lernwege zu lassen
Das Ziel ist klar, die Lernwege zum Ziel sind offen und verschieden. Da nun neben dem Ziel auch der Weg an Bedeutung gewinnt, gibt es neben den inhaltlichen Kompetenzen auch prozessbezogenen Kompetenzen.
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Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
7 Prinzipien des kompetenzorientierten Unterrichts
Transparenz
Die Funktionsweise und den Nutzen des kompetenzorientierten Unterrichts können die Schülerinnen und Schüler dann nachvollziehen, wenn sie den Rahmen und die langfristige Absicht kennen, nämlich Verantwortung für ihren lebenslangen Lernprozess zu übernehmen.
Stärkemodell
Die zu vermittelnden Kompetenzen knüpfen an den Wissens- und Könnensständen der Schülerinnen und Schüler an. Den Lernenden soll ein positives Selbstbild vermittelt werden, um ihnen Hoffnung auf Erfolg zu vermitteln.
Förderorientierung
Die Lernenden bekommen zu ihrem Lernstand Feedback, insbesondere informelle Rückmeldungen während des ganzen Prozesses, und individuelle Fördermaßnahmen.
Maitzen, C.: Projekt „Kompetenzorientiert unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften“, Amt für Lehrerbildung, Hessen, 2010
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Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Woran erkennt man kompetenzorientierten Unterricht?
♦ Systematischer Aufbau von Kenntnissen und Fähigkeiten
♦ Intelligentes Üben
♦ Erwerb fachlicher Kompetenzen in Anwendungssituationen
♦ Anknüpfung an Gelerntem und an Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler
♦ Nutzung offener und komplexer Lernaufgaben, um differenzierteZugänge und unterschiedliche Lösungswege zu ermöglichen
♦ Fordern und Fördern in kooperativen Lernformen
♦ Trennung von Lern- und Bewertungssituationen
♦ Regelmäßige Reflexionsphasen der Lehr- und Lernprozesse
Unterstützungsprogramm „Kompetenzorientiert unterrichten - Bildungsstandards nutzen“, AfL, 2010
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
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Lehr- und Lernprozesse gestalten (Strukturmodell)
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Lernergebnisse bilanzieren
KompetenzniveausLeistungsaufgaben
Ich zeige, was ich kann.Ich bekomme Rückmeldung.
Lernen initiierenZieltransparenz, LernausgangslageIch setze mir Ziele.Ich weiß, was ich (schon) kann. (Kompetenzraster)
Lernwege gestalten und begleitenLernaufgabenIch arbeite an meinen (Lern-) Aufgaben. (Lernjournal, Portfolio)
Konsolidierungsichern, vertiefen, verstehenIch vertiefe mein Wissen und
überprüfe, was ich verstanden habe. Ich weiß, was ich kann.
OrientierungIndividueller Lernstand, ZwischenbilanzIch bekomme Rückmeldung und werde
beraten. Ich setze mir (neue) Ziele.
Lehr- und Lernprozess
evaluierenSchlussfolgerungen
Ich werte meinen Arbeitsprozessund die Ergebnisse aus.
KUD, W. Bauch u.w., Mai 2010
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Klassische Unterrichtseinheit
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Ergebnis
Test, Präsentation
Durchführung
Erarbeitung von Inhalten mit unterschiedlichen Methoden
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Kompetenzorientierte Unterrichtseinheit
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Orientierung
Konsoli-dierung
Lernen initiieren
Lernergebnisse bilanzieren
Lernwege gestaltenund begleiten
(Strukturmodel nach F. Zaugg / W. Bauch)
Lehr- und Lernprozesse
evaluieren
neue UE
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Kompetenzorientierte Unterrichtseinheit
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Lernausgangslagefeststellen,Anforderungentransparent machen,Lernplanung mitSchülern vereinbaren
relativ straffeErarbeitungvon Inhalten mitunterschiedlichenMethoden
z.B. Selbst- und Partnerdiagnose, Feedback-Fragen
selbstständigeÜbungsphase(Aufgabenangebot),"Schüler-Experten"
komp.-orientierteLeistungs-aufgaben,Korrektur
Vergleich mitSelbstdiagnose,Reflexion,Nachlernphase,Lernplan
Ausgangslage für
(Strukturmodel nach F. Zaugg / W. Bauch)
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Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Fortbildungsmodule Naturwissenschaften
Lernplanung mit Schülern
Leistungs-beurteilung
Werkzeuge der Diagnose
und Förderung
Abgestufte Lernhilfen
Nawi 5/6 Kick off
Schritte zur Kompetenz-entwicklung
Verstehens-probleme
in den Naturwissen-
schaften
Kontextuali-sierung
BASIS:Kompetenz-/ Zielorientierung
(Bildungsstandards)
Erkentnis-gewinnungals Prozess
Lernen mit Aufgaben
Öffnen von Aufgaben
Nawi und Sprache
Stellung beziehen
Mit Methoden Kommunika-tion fördern
Erkenntnis-gewinnung
Diagnose / Förderung / Leistungs-beurteilung
Kompetenz-entwicklung
Fachwissen /Basis-
konzepte
Kommuni-kation /
Bewertung
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Der Kompetenzbegriff
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kommunizieren
mathematisch modellieren
mathematische Darstellungen verwenden
mathematisch argumentieren
Probleme mathematisch lösen
mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen
Lernen initiieren
���
Lernwege gestalten
/ begleiten � �
Orientierung
� � �
Konsoli-dierung
����
Lernergebnisse bilanzieren
� � � �
Lehr- und Lernprozess
evaluieren � � �
mathematische Kompetenzen
KO Klassenarbeiten ����Mathematik und Sprache ����Diagnose und Förderung ����
Beurteilen und Bewerten �Lernumgebungen ����ko UE planen/durchführen �
Fortbildungsmodule Mathematik im Strukturmodell
Bearbeitung © Neidhardt, Rauch
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Der Kompetenzbegriff
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Stand 23.4.09Stefan Rottmann und Christoph Maitzen im März 2009 für das Projekt KU Mathematik / Naturwissenschaften
Fortbildungsstruktur an einer SchuleFortbildung Fachschaft Fortbildung SchuKo Begleitung
Steuergrupperegionales NetzwerkVeranstaltungen auf
Schulebene
Regionale KonferenzInfos zum Projekt (inhaltlich und strukturell), Absprachen, DokumentationTeilnehmer: SchuKo, Fortbildner
Leitung: SetL Sep.´09 -Januar ´10(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
1. Fortbildung Pflichtmodule
Teilnehmer: FS
Leitung: SchuKoReferenten: Fortbildner(Veranstaltungsdauer: 0,75 T)
Hlbj. I 09/10
Fortbildung SchulkoordinationRollen- und Auftragsklärung / Umgang mit Widerständen / Projektmanagement/ Dokumentation SchulenTeilnehmer: SchuKo
Leitung: SetLReferenten: Trainer Abtl. VI
Sep. ´09 - Januar ´10(Veranstaltungsdauer: 1,5 T)Evtl. zusammen mit Regional Konferenz 2T
ProjektkonferenzZiele / Arbeitsplan undUVPTeilnehmer: FS
Leitung: SchuKo(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
Regionale Konferenz Teilnehmer: SchuKo, Fortbildner
Leitung: SetLMai - Juli ´10(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
IdeenbörseVorstellung des Materials der 1.WelleTeilnehmer: FS, SchuKo, Fortbildner, Sinus-
SchulenLeitung: SetL
Verzahnung 1. und 2. WelleMärz - April ´10(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
Hlbj. II 09/10
2. Fortbildung Pflicht-bzw. Wahlmodule
Teilnehmer: FS
Leitung: SchuKoReferenten: Fortbildner(Veranstaltungsdauer: 0,75 T)
Informations-Veranstaltung,Vorgespräche SetL und Fortbildner
FachkonferenzBeschluss zur TeilnahmeTeilnehmer: FS, SL
Leitung: Fachsprecher (Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
Begleitseminar für
SteuergruppenIntegriert in die ersteFortbildung Schulkoor-dinationTeilnehmer: SchuKo, SL, L
Leitung: SetLBegleitung durch
externe Berater(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
Fortbildung SchulkoordinationZwischenbilanz / Moderation / Prozessbegleitung in der Praxis Teilnehmer: SchuKoLeitung: SetL
Referenten: Trainer Abtl. VI Mai - August ´10(Veranstaltungsdauer: 1,5 T)
Mai 2009
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Hessisches KultusministeriumAmt für Lehrerbildung
Der Kompetenzbegriff
Nach Ziener geben Kompetenzen „Auskunft über das,
was jemand kann, und zwar in dreifacher Hinsicht:
im Blick auf seine Kenntnisse,
seine Fähigkeiten damit umzugehen, und
seine Bereitschaft, zu den Sachen und Fertigkeiten
eine eigene Beziehung einzugehen. ...
Kompetenzen äußern sich in konkreten Handlungen.“
Ziener, G.: Bildungsstandards in der Praxis. Seelze 2006, S. 20
Christoph Maitzen, AfL, Dez. III.2
Stefan Rottmann und Christoph Maitzen im März 2009 für das Projekt KU Mathematik / Naturwissenschaften
Fortbildungsstruktur an einer Schule
Fortbildung Fachschaft Fortbildung SchuKo Begleitung Steuergruppe
regionales NetzwerkVeranstaltungen auf Schulebene
Hlbj. I 10/11
Hlbj. II 10/11
ProjektkonferenzArbeitsplanung WahlmoduleTeilnehmer: FSLeitung: SchuKo(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
ProjektkonferenzArbeitsplanungProjekt zum ProgrammTeilnehmer: FSLeitung: SchuKo(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
3. FortbildungWahlmoduleTeilnehmer: FSLeitung: SchuKoReferenten: Fortbildner(Veranstaltungsdauer: 0,75 T)
4. Fortbildung / Abschluss
WahlmodulAbschluss der Fobi-ReiheTeilnehmer: FSLeitung: SchuKoReferenten: Fortbildner(Veranstaltungsdauer: 0,75 T)
Regionale KonferenzNetzwerkstrukturenTeilnehmer: SchuKo, FortbildnerLeitung: SetLFebruar- März ´11(Veranstaltungsdauer: 0,5 T)
IdeenbörseAbschluss im SSA, Werbung neuer SchulenTeilnehmer: FS, SchuKo, Fortbildner, andere SchulenLeitung: SetLReferenten: beliebigMai - Juni ´11(Veranstaltungsdauer: 0,5T )
Ideenbörse (fakultativ)Vorstellung des Materials für alle SchulenTeilnehmer: FS, SchuKo, Fortbildner, SchulenLeitung: SetLReferenten: beliebigOktober ´10(Veranstaltungsdauer: 1,5T)
Fortbildung SchulkoordinationAbschluss Projekt /vom Projekt zum ProgrammTeilnehmer: SchuKoLeitung: SetLReferenten: Trainer Abtl. VIJanuar –Februar ´11(Veranstaltungsdauer: 1,5 T)
Mai 2009
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