Zoologie: Ökologie Einführung (9 h) Wolfgang Nentwig

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Zoologie: Ökologie Einführung (9 h) Wolfgang Nentwig. Teil einer siebenteiligen Ringvorlesung obligatorisch für HF Biologen integriert in Curriculum Veterinärmedizin Besuch für andere möglich (NF, PH S1...) Prüfung im Rahmen der Gesamtprüfung. Allgemeine Organisation. - PowerPoint PPT Presentation

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Zoologie: Ökologie

Einführung (9 h)

Wolfgang Nentwig

Allgemeine Organisation

• Teil einer siebenteiligen Ringvorlesung– obligatorisch für HF Biologen– integriert in Curriculum Veterinärmedizin – Besuch für andere möglich (NF, PH S1...)

• Prüfung im Rahmen der Gesamtprüfung

Spektrum Verlag(Heidelberg)200725 € / 38 - 41 CHF

Seitenangaben

217

…diese Vorlesung• wird im 2. Jahr erweitert (20 h)• gleiches Buch• Unterbrechen / Zwischenfragen erlaubt• als PPT auf www.zoology.unibe.ch

Was ist Ökologie?

Ernst Haeckel 1866: - Beziehung der Organismen - zur umgebenden Aussenwelt - teils organischer, teils anorganischer Natur

heute - Interaktionen zwischen Organismen (Individuen, Populationen, Lebensgemeinschaften)

- abiotische und biotische Umwelt - Energie-, Stoff- und Informationsfluss → Naturwissenschaft

→ primär nicht auf Mensch bezogen

Gliederung

Einführung

1 Organismen (Autökologie)

2 Populationen (Populationsökologie)

3 Wechselwirkungen zwischen Arten (Synökologie)

4 Lebensgemeinschaft (Synökologie)

Mit jeder höheren Ebene sind neue Eigenschaften

möglich: emergente Eigenschaften

2

2

1. Organismen

Charakteristika: - Struktur aus Zellen - Bewegung, Stoffwechsel - Wachstum, Entwicklung, Tod - Vermehrung

- Rekombination

Individuen sind in Populationen organisiertPopulationen bilden Arten

Art: - eine Gruppe sich miteinander kreuzender natürlicher Populationen - reproduktiv von anderen Gruppen isoliert

3

Individuen sind verschieden

- Phänotyp: individuelles Erscheinungsbild- Genotyp: Σ Phänotypen- Ökotyp: lokale, genetisch fixierte Anpassungen an Standortbedingungen

4

Arten umfassen ein bestimmtes Areal- verändern sich durch Selektion und Anpassung- Entwicklung neuer Arten- Artaufspaltung- adaptive Radiation

6

42

adaptive Radiation

verfügbare Ressourcen

Spezialisierung

neue Arten

8/38

Konzept der ökologischen Nische

- Einnischung = Spezialisierung- Prozess in der Zeit (Evolution)- je mehr Zeit und Parameter- desto mehr Arten

39

ökologische Nische = multidimensionaler Raum- Planstelle (kann unbesetzt sein)- Stellenäquivalenz- Nischenbreite (Generalist – Spezialist)- Nischenüberlappung - Konkurrenzvermeidung

41

Merkmalsverschiebungcharacter displacementals Hinweis auf Nischenaufteilung

fundamentale Nische ≠ realisierte Nische

Seite 68

Beschreibung einer Nische

Hochseegrosses Wirbeltierschnell, räuberischFischfresser

?

43

Anpassung anPlanstelle führt zu Ähnlichkeit(Hydrodynamik)

Konvergenz

Hausaufgabe:Gebirge, Aufwinde, segeln

Aasfresser

alte Welt – neue Welt?2 Gruppen – wie verwandt?

Hausaufgabe: GebirgeAufwinde, segelnAasfresser alte Welt – neue Welt?2 Gruppen – wie verwandt?

Ordnung Ciconiiformes StorchenartigeFamilie Ardeidae Reiher Familie Ciconiidae Störche Familie Cathartidae Neuweltgeier Ordnung Falconiformes Falkenartige / GreifvögelFamilie Accipitridae Habichte  Unterfamilie: Accipitrinae (Habichte) Unterfamilie: Buteoninae (Bussardartige) Unterfamilie: Circinae (Weihen) Unterfamilie: Milvinae (Milane) Unterfamilie: Aegypiinae (Altweltgeier)

7

1.2 Umwelt der Organismen

Organismen sind offene SystemeEnergie-, Stoff-, Informationsaustausch mit UmweltstandortspezifischSumme von UmweltfaktorenAbweichung vom Optimum = Stress

8

Standortansprüche: euryök stenökAnpassung gering hochInvestition gering hoch Reproduktion gross gering Generalist Spezialist

Temperatur: eurytherm stenotherm

Nährstoffbedarf: eutroph oligotroph

8

Ökologisch wirkenden Faktoren

• Einstrahlung und Photosynthese• Temperatur• Feuer• Wasser• biogene Elemente• Boden• usw.

9

10 % UV, 45 % PhAR45 % IR

EinstrahlungAbstrahlungAbsorption

PhotosyntheseOrientierung im RaumFarbsehen

12

Temperatur: Wachstum Regulation Mikroklima

Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-Regel RGT-Regel Van‘t Hoff‘sche Regel Q10 2-3

TemperatursummeTemperaturgrenzen

11 d

4 d

x 2.75

12

Q10 nicht extrapolierbar20 bis 30°C: 2.7526 bis 36°C: 1.930 bis 40°C: 1.4 (aber 40° ist letal)

d.h. Effekte sind situationsabhängig umweltabhängig nicht-linear

48

Exkurs: Nichtlineare Prozesse meist exponentiellklassisches Beispiel:Bevölkerungswachstum (partiell überexponentiell)

Papierfalten (0.1 mm dick, 50 x )

1. Faltung 0.2 mm10. Faltung 102.4 mm20. Faltung 105 m

30. Faltung 107 km40. Faltung 110‘000 km50. Faltung 103 Mio km

13

Regulationsbereich Regulationsfähigkeit

endothermexotherm

13

kleine Organismen: innen Umgebungstemperatur poikilothermd.h. Umgebung bestimmt Wachstum

Drosophila Labor 25°C 15 d (eine Generation)Insekt Gebirgsbach 5°C 1 Jahr Insekt Subantarktis 0°C 2 – 4 Jahre

13

Wie können poikilotherme Arten ihreKörpertemperatur erhöhen? optimal 28-30°

- warme Stellen aufsuchen (Mikroklima)- grossflächig exponieren (Schmetterlinge Flügel)- endogenes Wärmezittern (Hummeln)

15

Mikroklima

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Homoiothermes Problem

Rete mirabile

14

Wassertemperatur 10°C

Körpertemperatur 20°C

Q10 für Muskeln = 3

Δ 10°C = 3x so schnell