Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen...

137
Dokumentation 3. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik 13. – 14. März 2008 Herausgeber: Prof. Helmut Kreidenweis Prof. Dr. Bernd Halfar Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Fakultät für Soziale Arbeit Arbeitsstelle für Sozialinformatik

Transcript of Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen...

Page 1: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Dokumentation

3. Eichstätter Fachtagung

Sozialinformatik

13. – 14. März 2008

Herausgeber:

Prof. Helmut Kreidenweis

Prof. Dr. Bernd Halfar

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Fakultät für Soziale Arbeit

Arbeitsstelle für Sozialinformatik

Page 2: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Helmut Kreidenweis / Bernd Halfar (Hrsg.)

Dokumentation zur 3. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik

© Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Eichstätt 2008

Bezug:

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Fakultät für Soziale Arbeit

Arbeitsstelle für Sozialinformatik

Tel.: 08421/93-1472

Fax: 08421/93-1773

Internet : www.sozialinformatik.de

Mail: [email protected]

Die Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck oder die elektro-

nische Wiedergabe auch von Teilen des Werkes bedarf der schriftlichen Zustimmung der

Herausgeber. Wissenschaftliche Zitationen bleiben unbenommen.

Page 3: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Vorwort

Spätestens beim dritten Erscheinen eines Phänomens beginnt man hierzulande von einer Tradition zu sprechen. War also die 3. Eichstätter Sozialinformatik-Fachtagung bereits ein traditionelles Ritual? Wir denken: Nein. Denn noch immer ist das, was dort geschieht alles andere als selbstverständlich: Da treffen sich Geschäftsführer und Vertriebsleiter von Soft-ware-Anbietern untereinander und mit IT-Verantwortlichen aus der Praxis der Sozialen Ar-beit und Pflege. Beste Chancen also, um Geschäfte zu machen und dabei die Wettbewerber nach Kräften auszubooten – könnte man meinen. Satt chromblitzender Messestände findet man hier aber barocke Erzengel, statt Hochglanz-prospekten und Designer-Laptops nur patinabedeckte Ölgemälde von Fürstbischöfen und Erzäbten. Der Tagungsort, das bischöfliche Priesterseminar Eichstätt, versetzte die Teilneh-mer auch in diesem Jahr in eine andere Dimension. Der Kontrast konnte stärker nicht sein, das Tagesgeschäft blieb vor der Pforte zurück, die Reflexion des eigenen Tuns und der ge-meinsame Blick in die Zukunft gewann ein Stück Raum. Wenn die Eichstätter Sozialinformatik-Fachtagungen schon so etwas wie eine Tradition be-gründet haben, dann diese: Ein Ort zu sein, an dem man sich für zwei Tage den Luxus gönnt, unter die schicken Benutzeroberflächen und über den eigenen Bildschirmrand hinaus zu blicken. Hier hat auch die Wissenschaft ihren Platz, hier kann sie ihrer Rolle als kritischer Begleiter und Kommentator der Software-Entwicklung wie der praktischen IT-Nutzung näher kommen. Hier können IT-Anbieter auch über Branchenprobleme sprechen und Praktiker über Stolpersteine berichten. Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis-sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-chen Organisationen sowie darüber hinaus. Die Vorträge des ersten Tages liefen erneut unter dem Titel „Spotlights der Sozialinformatik“ und reichten von praktischen Fragen der Entwicklung einer IT-Strategie und den Stolperfal-len bei IT-Einführungsprojekten über internationale Entwicklungen bis hin zu einem Ausflug in die Hightech-Welt der Assistenztechnologien in modernen Luxusautos. Der zweite Tag bot mit der Parallelführung der Workshops die Möglichkeit, sich mit zwei von fünf Themenfeldern auseinanderzusetzen. Das Spektrum umfasste Fragen der Usability von Software, der Klientenbeteiligung im IT-Service, des IT-Learnings und der Technik-Unterstü-tzung bei der Betreuung Demenzerkrankter. Ein forschungsorientierter Workshop beschäftig-te sich schließlich mit der Frage, wie (un)produktiv Soziale Arbeit mit Software umgeht. Im Abschlussplenum wurde der Wunsch nach Fortführung der Tagungsreihe deutlich. Im Raum stand auch die Frage nach einer Verstetigung der Kontakte in Form eines Netzwerkes oder Verbandes. Die 4. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik wird stattfinden vom 19.-20. März 2009. Nä-here Informationen werden im zu Beginn des Jahres 2009 bekannt gegeben unter www.sozialinformatik.de. Eichstätt im Dezember 2008 Prof. Helmut Kreidenweis Prof. Dr. Bernd Halfar

Page 4: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

INHALTSVERZEICHNIS

Peter Faiß IT-Strategien – Powerpoint-Karaoke oder Wertbeitrag für soziale Organisationen? ..... 5

Klaus Bredl Sozialinformatik international - Lernchancen für Forschung, Lehre und Praxis...........17

Alexandre Saad Elektronische Helferlein im Auto – Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-Maschine-Interaktion..........................................................................................................25

Bernd Bauer / Jochen Walter Stolperfallen bei der IT-Einführung - Erfahrungen aus dem Projektmanagement.........39

Christiane Rudlof "Zum Beenden klicken Sie auf Start" – Usability für Fachsoftware inEinrichtungen der Sozialwirtschaft ...........................................................................................................47

Jörg Waste IT ist mehr! – Integration von Klienten in den IT-Service sozialer Unternehmen..........68

Stefan Pesch Ungenutzte Potenziale-Innovative techniken zur Unterstützung der Lebens- gestaltung von Demenz-Erkrankten..................................................................................85

Thomas Ley Notorisch unproduktiv? - Ein empirischer Blick auf den Umgang mit Fachsoftware in der Sozialen Arbeit.......................................................................................................107

Stefan Krause Sozialinformatik und lebenslanges Lernen ....................................................................114

Herausgeber und Autoren ...............................................................................................134

Impressionen....................................................................................................................135

Page 5: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

5

Peter Faiß IT-Strategien – Powerpoint-Karaoke oder Wertbeitrag für soziale Organisationen?

IT-Strategien –Powerpoint-Karaoke oder Wertbeitrag für soziale Organisationen?

3. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik

Peter Faiß 13.3.2008 14:30h

© Adveris GmbH Folie 2

Agenda

IT-Einsatz im SozialwesenIT-Durchdringung und IT-Akzeptanz

IT und Organisation, Reife der Branchenstandards

IT-Anbieter im Sozialwesen

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT

Die Rolle der ITKann IT nützlich sein?

Techniker oder CIO?

Verantwortung der Geschäftsführung, Einrichtungs- und Bereichsleitungen

IT-StrategieInhalte der IT-Strategie

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie

Erfolgsfaktoren IT-Strategie

Fazit

Page 6: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

6

© Adveris GmbH Folie 3

IT-Durchdringung und IT-Akzeptanz

IT-Durchdringung im SozialwesenCa. 80% der Mitarbeitenden sind mittlerweile IT-Anwender!

Die IT-Durchdringung in Verwaltung und Leitung liegt bei 100%.

Operative Leistungsbereiche sind durch das Leistungsmanagement in den letzten Jahren erschlossen worden.(Pflegeplanung und –dokumentation, Hilfeplanung und –dokumentation etc.)

IT-AkzeptanzGeschäftsführungSteigende Akzeptanz, inhaltliche Auseinandersetzung mit IT-Nutzen,Entwicklung von Kostenminimierung zu Nutzenoptimierung

Einrichtungsleitungen, FachbereichsleitungenGrundsätzliche Akzeptanz, eigene IT-Nutzung zur Steuerung meist noch rudimentär, Einbindung in die aktive IT-Entwicklung ist oftmals schwierig.

Mitarbeitende im operativen GeschäftSpektrum von passiver Nutzung bis zur aktiven Gestaltung.

© Adveris GmbH Folie 4

IT und Organisation

IT-Einsatz kann positiv beeinflussen

Reife der Branchenstandards

Reife der unterstützten Geschäftsprozesse

Reife der verfügbaren IT-Lösungen

IT-Lösungen im Sozialwesen

Etablierte Branchenstandards in den administrativen IT-Anwendungen

Heterogene Branchenstandards in den Hilfearten –unterschiedliche Reife der fachlichen IT-Anwendungssysteme

IT-Lösungen sind häufig klassisch funktionsorientiert, auf einzelne Leistungsfelder beschränkt

Breites Spektrum von State-of-the-Art-Lösungen bis zu „gestrickten und instabilen Lösungen“

Page 7: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

7

© Adveris GmbH Folie 5

Reife BranchenstandardsBeispiel Hilfeplanung und -dokumentation

Branchenstandards Altenhilfe – stabiler Kern …Aktivitäten und Existentielle Erfahrungen des Lebens (AEDL), Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL), …

Resident Assessment Instrument (RAI), Risikopotenzialanalyse (RiP), Functional Independence Measure (FIM), Pflegevisite …

Branchenstandards Behindertenhilfe – heterogenMetzler-Verfahren, GBM-Verfahren, IHP-Verfahren, Detmolder Lernwegemodell, ArbeitsProfilOptimierung (APO), Integrierter Teilhabeplan (ITP), Individuelle Vorgaben Kostenträger …

Jugendhilfe – heterogenIndividuelle Vorgaben der Kostenträger, Integrated Childrens System (ICS), …

Branchenstandards Soziale Arbeit – heterogenIntegrierter Behandlungs- und Rehabilitations-Plan (IBRP), IHP-Verfahren, Individuelle Vorgaben Kostenträger …

© Adveris GmbH Folie 6

IT-Anbieter im SozialwesenUnternehmensgröße und -ausrichtung

TOP 5-Anbieter SozialwesenAnbieter mit 50 bis 100 MitarbeiternStabile Größenordnung für

KomplettangebotBestands- und NeugeschäftKapazitäten für Entwicklung, Support und Vertrieb

MID 20-Anbieter SozialwesenAnbieter mit 20 bis 50 MitarbeiternJe nach Produktstrategie stabile Perspektive

Weitere Anbieter SozialwesenEinzelpersonen bis zu Unternehmen unter 20 MitarbeiterIndividuelles Bestandsrisiko

Page 8: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

8

© Adveris GmbH Folie 7

Herausforderungen im Sozialwesen und der Beitrag der IT

Trends und Herausforderungen im SozialwesenDifferenzierung der Leistungsangebote

Persönliches Budget

Weiterer finanzieller Druck, Festpreise für Leistungen

Einrichtungs- und Trägerübergreifende Kooperation

Leistungsmanagement – Ziele/Planung, Leistungsdokumentation, Leistungscontrolling

Beiträge der InformationstechnologieIn allen Projekten und Befragungen formulieren die Führungs-und Fachkräfte eine positive Unterstützungserwartung an die IT …

… allerdings meist unspezifiziert und unscharf!

© Adveris GmbH Folie 8

Agenda

IT-Einsatz im SozialwesenIT-Durchdringung und IT-Akzeptanz

IT und Organisation, Reife der Branchenstandards

IT-Anbieter im Sozialwesen

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT

Die Rolle der ITKann IT nützlich sein?

Techniker oder CIO?

Verantwortung der Geschäftsführung, Einrichtungs- und Bereichsleitungen

IT-StrategieInhalte der IT-Strategie

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie

Erfolgsfaktoren IT-Strategie

Fazit

Page 9: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

9

© Adveris GmbH Folie 9

Kann IT nützlich sein?

IT-Anwendungs-systeme

• Unterstützung der fachlichen Ansätze

• Unterstützung der Geschäfts-prozesse im Tagesgeschäft

• Fachliche Transparenz, Qualitätsmanagement

• Wirtschaftliche Transparenz für die Steuerung

IT-Infrastruktur

• Kein direkter Nutzen für den geschäftlichen Erfolg!

• Qualitätsanforderungen an den IT-Betrieb

• Verfügbarkeit und Performance der Anwendungen

• Erreichbarkeit und Güte der internen/externen Betreuung

• Sicherheit der Anwendungen (Datenschutz und IT-Sicherheit)

• …

IT-Organisation

IT-NutzenIT-Nutzen

© Adveris GmbH Folie 10

Selbstverständnis der ITTechniker oder CIO?

Techniker

Optimiert Technik

Versteht IT als Inhalt

Technikqualifiziert

Spezialist

Denkt in Kosten

Intern orientiert

Kennt Technologie

CIO

Optimiert Geschäftsprozesse

Versteht IT als Mittel zum Zweck

Führungsqualifiziert

Generalisiert

Denkt in Wert-beiträgen

Extern Orientiert

Kennt Technik und Geschäft

Die heutigen IT-Verantwortlichen haben überwiegend einen technisch ausgerichteten Hintergrund

Viele Führungskräfte in den Einrichtungen sind fachlich ausgerichtet

� Ein nutzenorientiertes IT-Management ist für die meisten Einrich-tungen im Sozialwesen eine anspruchsvolle Entwicklungsaufgabe

Page 10: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

10

© Adveris GmbH Folie 11

Kundenorientierung ITGemeinsame Gestaltung

Einrichtungs- und Fachbereichsleitungen

IT-BereichVorstand

Geschäftsführung

© Adveris GmbH Folie 12

1. SchrittDiagnose der

Ausgangs-situation

2. SchrittEntwicklung

von Strategie-optionen

3. SchrittAuswahl und Verprobung günstiger Optionen

4. SchrittStrategie-

findung und Zielplanung

5. SchrittEntwicklung und Umbau

planen

6. SchrittRealisierung

und Steuerung(Controlling-

Systeme)

7. SchrittPräventiveLernthemen

PE/OE

„Suchen“ „Erfinden“ „Abwägen“ „Entscheiden“ „Planen“„Realisierenund Beob-

achten“„Verändern“

Der Managementprozess „Strategie“Strategietrichter

AnalyseChancen und Bedrohungen aus der Umwelt

Das aktuelle Portfolio an Kernkompetenzen

Branchenvorausblick

Gestaltung

Identitätsentwurf

Grundstrategien und Unternehmensziele

Metakonzept der Organisation

Umsetzung

Strategisches Controlling

Strategische Programme

Selbststeuerung und „Lernende Organisation“

Page 11: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

11

© Adveris GmbH Folie 13

Agenda

IT-Einsatz im SozialwesenIT-Durchdringung und IT-Akzeptanz

IT und Organisation, Reife der Branchenstandards

IT-Anbieter im Sozialwesen

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT

Die Rolle der ITKann IT nützlich sein?

Techniker oder CIO?

Verantwortung der Geschäftsführung, Einrichtungs- und Bereichsleitungen

IT-StrategieInhalte der IT-Strategie

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie

Erfolgsfaktoren IT-Strategie

Fazit

© Adveris GmbH Folie 14

Inhalte der IT-Strategie

IT-StrategieIT-Strategie

• Ausgangssituation Einrich-tungen, IT-Anwendungsport-folio, IT-Durchdringung

• Business-Perspektive: Strategie und Entwicklungs-perspektive der Einrichtungen

• IT-Anforderungen aus Unternehmensentwicklung

• Prognose Mengengerüste

• Entwicklung neues IT-Anwendungsportfolio

IT-Anwendungen

• Ausgangssituation IT-Infrastruktur

• IT-Architektur

• Server- und Netzwerk-konzeption inkl. IT-Security

• Konzeption und Mengen-gerüste Arbeitsplatzrechner

• Neu- und Ersatzbeschaffung

IT-Infrastruktur

• Ausgangssituation IT-Organisation

• IT-Prozesse Strategie, laufender Betrieb, Beschaffung, etc.

• Sourcingstrategie

• IT-Organisation

IT-Organisation

• Gesamtplan IT-Entwicklung

• Projekt- und Maßnahmenplanung

• IT-Budgets laufender Betrieb und Projekte

Projektierung und Budgets

Page 12: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

12

© Adveris GmbH Folie 15

Mengengerüste und IT-Durchdringung

Ausgangssituation ITEinrichtungen nach Leistungsbereichen

Mitarbeitende und IT-Anwender,

IT-Durchdringung

Kennzahlen und PlanungsansatzPriorisierung IT-Einsatz

Nachweis IT-Versorgung

Rahmenbedingung für Projektierung

© Adveris GmbH Folie 16

Beispiel Einrichtungsprofil

Einrichtungsart

Altenhilfe stationär

Altenhilfe ambulant

Einrichtung 1 (66P, 85MA)Einrichtung 2 (96P, 135 MA)Einrichtung 3 (170P, 125 MA)Einrichung 4 (200P, 155 MA)

EinrichtungenIT-Durchdringung

Heimverwaltung/-abrechn. ����

Produkte …

Dienstplanung ����

Produkte …

Pflegeplanung und –doku ����

Produkte …

Einrichtung (350P, 43 MA)

Klientenverwaltung/-abrechnung����Produkte …

Personaleinsatz-/Tourenplanung -

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe

Einrichtung 1 (100 Kl., 84 MA)Einrichtung 2 (25 Kl., 1 MA)Einrichtung 3 (20 Kl., 6 MA)Einrichtung 4 (50 Kl., 5 MA)Einrichtung 5 (50-300 Kl, 5MA)

Klientenverwaltung und -abrechnung -

Hilfeplanung und-dokumentation -

Beratungs-stellen

Einrichtung 1 (18 MA)Einrichtung 2 (4MA)

Klientenverwaltung/-doku ����Produkt …

Insolvenzberatung ����Produkt …

Reiseplanung Senioren ����

___ MA___ Anwender___ PCs___ IT-Quote

___ MA___ Anwender___ PCs___ IT-Quote

___ MA___ Anwender___ PCs___ IT-Quote

___ MA___ Anwender___ PCs___ IT-Quote

Funktional Quantität

Page 13: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

13

© Adveris GmbH Folie 17

IT-Anwendungsportfolio Sozialwesen

Betriebssystem und technische Anwendungen(Netzwerkbetriebssystem, Terminalserver, IT-Security, Backup etc.)

Basissysteme(Office, Datenbankmanagementsysteme, Dokumentenmgmt., Web-Server etc.)

Per

son

al(P

erso

na

lab

rec

hn

un

g,

Per

so

na

lwir

tsc

ha

ft)

Rec

hn

un

gs

wes

en(F

ina

nzb

uc

hh

alt

un

g, K

LR

, Co

n-

tro

llin

gA

nla

gen

-BH

, Ka

sse

)

Management Information/Controlling(MIS/Controlling, Data Warehouse, Portale etc.)

Wei

tere

Ver

wal

tun

g(E

ink

auf,

IT-A

bte

ilun

g,

QM

)

Klie

nte

nv

erw

altu

ng

&L

eist

un

gsa

bre

chn

un

g(A

H:

He

imv

erw

alt

un

g/-

ab

rec

hn

.,B

H:

Be

tre

ute

nv

erw

alt

un

g/L

-Ab

r.)

Lei

stu

ng

sm

ana

ge

men

t(A

H:

Pfl

ege

pla

nu

ng

& -

do

ku

,B

H:

Be

tre

uu

ng

sp

lan

un

g &

-d

ok

u)

Die

nst

pla

nu

ng

(Sta

t. A

H,

BH

: D

ien

stp

lan

un

g,

Am

b.

AH

: D

ien

st-

& T

ou

ren

pla

nu

ng

)

© Adveris GmbH Folie 18

Beispiel IT-Anwendungsportfolio Ist

Beispiel aus einem Projekt – die benannten Produkte sind nicht als Empfehlung zu verstehen!

Page 14: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

14

© Adveris GmbH Folie 19

Inhalte der IT-Strategie

IT-StrategieIT-Strategie

• Ausgangssituation Einrich-tungen, IT-Anwendungsport-folio, IT-Durchdringung

• Business-Perspektive: Strategie und Entwicklungs-perspektive der Einrichtungen

• IT-Anforderungen aus Unternehmensentwicklung

• Prognose Mengengerüste

• Entwicklung neues IT-Anwendungsportfolio

IT-Anwendungen

• Ausgangssituation IT-Infrastruktur

• IT-Architektur

• Server- und Netzwerk-konzeption inkl. IT-Security

• Konzeption und Mengen-gerüste Arbeitsplatzrechner

• Neu- und Ersatzbeschaffung

IT-Infrastruktur

• Ausgangssituation IT-Organisation

• IT-Prozesse Strategie, laufender Betrieb, Beschaffung, etc.

• Sourcingstrategie

• IT-Organisation

IT-Organisation

• Gesamtplan IT-Entwicklung

• Projekt- und Maßnahmenplanung

• IT-Budgets laufender Betrieb und Projekte

Projektierung und Budgets

© Adveris GmbH Folie 20

Erfolgsfaktoren IT-Strategie

Vermeidung Grundsatzthemen und SeifenblasenTechnikgetriebenes „Informationsmanagement“, „Wissensmanagement“, …

„So viel IT-Einsatz wie notwendig, so wenig …“

„Benutzerfreundlich, leistungsstark und flexibel“

„Unabhängigkeit von IT-Anbietern sichern …“

Gemeinsame GestaltungKlärung der IT-Positionierung – Techniker oder CIO?

Auch Techniker-Ansatz kann erfolgreich umgesetzt werden!

Trennung von Business-Anforderungen und technische Umsetzung

Gemeinsame Gestaltung IT-Anwendungen, Gestaltung IT-Infrastruktur eigenständig, IT-Organisation wieder gemeinsam (z.B. Betrieb IT-Awendungen).

Wenn IT-Strategie die gemeinsame Gestaltungsplattform ist, sollten die technischen Detailkonzepte ausgelagert und zusammengefasst werden.

Page 15: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

15

© Adveris GmbH Folie 21

Agenda

IT-Einsatz im SozialwesenIT-Durchdringung und IT-Akzeptanz

IT und Organisation, Reife der Branchenstandards

IT-Anbieter im Sozialwesen

Trends Sozialwesen und Erwartungen an die IT

Die Rolle der ITKann IT nützlich sein?

Techniker oder CIO?

Verantwortung der Geschäftsführung, Einrichtungs- und Bereichsleitungen

IT-StrategieInhalte der IT-Strategie

Gestaltungsbeispiele IT-Strategie

Erfolgsfaktoren IT-Strategie

Fazit

© Adveris GmbH Folie 22

Fazit IT-Strategie

Gemeinsame PlattformIT-Strategie fasst die Entwicklung des IT-Einsatzes für die nächsten Jahre zusammen.Konkretisierung in einem Dokument hilft, die Diskussion ergebnisorientiert zu führenInhaltliche Verantwortung der Geschäftsführung, Einrichtungen und Fachbereiche einfordern und umsetzen.

Handlungsrahmen für die IT absteckenEntwicklungsperspektive – ProjektplanungBudgets mit Entscheidungsspielraum der IT – setzt Planung und Vertrauen voraus!

Adressatengerechte Aufbereitung der PlanungsinhalteBusiness-Themen für Vorstand/Geschäftsführung und EinrichtungsleitungenInterne IT-Themen eher knapp mit adressatengerechte Begründung!IT-Interne Konzepte auslagern, dort sorgfältig arbeiten.

Page 16: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Peter Faiß – IT-Strategien

16

© Adveris GmbH Folie 23

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Page 17: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

17

Klaus Bredl Sozialinformatik international: Lernchancen für Forschung, Lehre und Praxis Einführung Bei der Betrachtung der Internationalität des Faches Sozialinformatik fällt zunächst auf, dass eine Unzahl von Begriffen im Englischen besteht, die mit dem deutschen Begriff der Sozialinformatik in Verbindung gebracht werden können. Dies sind z.B. Social Informatics (Kling, Rosenbaum & Sawyer 2005; Grebel & Steyaert 1995), Social Work Informatics (Parker-Oliver & Demiris 2006), Technology in Human Services (HUSITA 2008) usw. In dieser heterogenen Domäne mit unterschiedlichsten Bezugswissenschaften gibt es auch in der internationalen Literatur nur wenige Ansätze für Systematisierungen. Eine diesbezügliche Ausnahme stellt beispielsweise Vehovar (2006) mit einer entsprechenden Sys-tematik dar. Sozialinformatik (Social Informatics) hat demnach folgende Grundausprägungen (siehe Bredl & Halfar 2007):

1. Die Interaktion zwischen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und der Ge-sellschaft

2. Die Anwendung von IKT als Instrumente in der Sozialforschung 3. IKT in den Sozialwissenschaften

Parker-Oliver und Demiris (2006) sprechen aktuell von “Social Work Informatics” also Sozial-arbeitsinformatik und genauso von Social Work Informaticians, somit Sozialarbeitsinformatikern. Sie sehen die Sozialarbeitsinformatik dabei als eine Kombination aus “Computer Science”, „Information Science” und “Social Work”, ausgerichtet auf die Unterstützung des Managements und der Verarbei-tung von Daten, Information und Wissen zur Unterstützung von sozialarbeiterischer Praxis. Wie Pflege und Medizin, ist die Soziale Arbeit eine einzigartige Disziplin mit einem spezifischen Set von Daten, Information und Wissen. Es ist eine anerkannte Profession, die Daten und Informations-verarbeitung für domänenspezifische Entscheidungen benötigt. Zusätzlich sind Sozialarbeiter einem ethischen Code verschrieben, der in Informationssysteme, die in der Sozialen Arbeit eingesetzt wer-den, integriert werden sollte (NASW, 2000; Parker-Oliver & Demiris 2006). Grebel und Steyaert (1995) benutzen ein ähnliches Konzept, „Social Informatics“, und setzen es mit der Sozialarbeitsausbildung in Beziehung. Sie definieren es als “die Fähigkeit, Daten effizient und effektiv in funktionale Informationen für die in sozialarbeiterischen Handlungsfeldern professionell Tätigen zu interpretieren, um die IT-Anwendung effektiv zu nutzen.“ Wie stellt sich nun die internationale Entwicklung der Sozialinformatik dar? Bei der Beantwortung der Frage soll nachfolgend von dem Begriff „Technology in Human Services“ ausgegangen werden (HU-SITA 2008). Der Terminus „Technology in Human Services“ ist primär auf die Informationstechnologie bezogen und verbindet dabei die bei uns mehr oder weniger parallel verlaufende Sozialinformatik und Pflegein-formatik und beinhaltet des Weiteren viele medienpädagogische und –soziologische Aspekte. Internationale Entwicklung der Sozialinformatik Nachdem 1978 in einer Befragung von Gunther Geiss (Geiss & Viswanathan 1986) bei Hochschulen für Soziale Arbeit in den USA über 80 Fakultäten in den USA identifiziert wurden, die Computer bei ihrer Arbeit nutzten, traf sich 1981 eine kleine Gruppe von amerikanischen Human Service Technolo-gy Spezialisten auf einer Konferenz zur Ausbildung in Sozialer Arbeit in Lousville KY und gründete ein Netzwerk “Computer Use In Social Services Network (CUSSN)” (HUSITA 2008). Ende 1981, war der CUSSN Newsletter, der zwischen 1981-1992 versandt wurde, von 350 Mitglie-dern abonniert. Ähnliche Aktivitäten wurden in anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen ver-zeichnet. Dort gab es Newsletter zu „Computers in Psychiatry/Psychology“ und das „MicroPsych Net-work“. An der University of Denver begründeten Walter LaMendola und Brian Klepinger 1983 den

Page 18: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

18

Namen HUSITA (Human Service Information Technology Applications). Im Juni 1984 gab es zu dem Themengebiet „Human Services Technology“ die erste Konferenz (Wye Plantation Conference), die von der Silberman Stiftung gesponsert wurde. Im selben Jahr wurde die Vereinigung CASW (Compu-ter Applications in Social Work) in Großbritannien gegründet. In diesem Kontext begann auch die Pub-likation des CASW Journals. CASW wurde später in „New Technology in the Human Services“ umbe-nannt, aber 2003 wurde die Publikation eingestellt (ebenda 2008). In Deutschland gab es ab 1983 erste Lehrveranstaltungen im Rahmen des Studiums der Sozialen Arbeit. Man dachte dabei daran, dass Absolventen auch in den Sozialämtern zum Einsatz kommen könnten, wo bereits Großrechenanlagen zum Beispiel zur Berechnung und Verwaltung der Sozialhilfe-leistungen eingesetzt wurden (Kreidenweis 2004). 1985 startete das Haworth Press Journal “Computers in Human Services”. Die Zeitschrift wurde spä-ter umbenannt in „Journal of Technology in Human Services“. Im selben Jahr begannen die ersten Technologie-Konferenzen in Großbritannien und die University of Southhampton startete das Journal „New Technology in the Human Services“. Die Human Service Microcomputer Conference fand in Seattle (US) statt (HUSITA 2008). 1986 war die zweite britische Konferenz zu „Social Welfare Computing“ und die CUSSN Mitglieder entwickelten für ihren elektronischen Austausch CUSSNet. Im selben Jahr war der Beginn der Konfe-renzreihe WELCOM in den Niederlanden (ebenda). Im September 1987 fand die erste HUSITA Konferenz und damit erste internationale Tagung in Bir-mingham, England statt. Es waren ungefähr 100 Teilnehmer bei der HUSITA1. Bei diesem Anlass wurde der Anfang des Boards gesetzt. Die ersten Mitglieder waren: Hein de Graaf (Niederlande), Walter LaMendola (USA), Dick Schoech (USA), and Stuart Toole (UK). Das Ziel dieser internationalen Vereinigung sollte der Hinweis auf die Bedeutsamkeit einer Sozialarbeitsinformatik (Human Service Computing) sein, um die Entwicklungen in diesem Bereich zu steuern, und internati-onale Kooperationen zu unterstützen. Erste Projekte waren die Entwicklung von Forschungsagendas, Positionspapieren, Informationsbasen, und die Forcierung einer zweiten Konferenz (ebenda). Im Juni 1991 war die Folgekonferenz HUSITA2 in New Brunswick, USA – Das Thema lautete: “Com-puter Technology and Human Services in the 1990‘: Advancing in Theory and Practice”. Im Mai 1992 startete bei einem Treffen in Maastricht in den Niederlanden das europäische Netzwerk für Sozialinformatik „ENITH (European Network for Information Technology and Human Services)“ mit Bryan Glastonbury als Vorsitzenden und Hein de Graaf als Sekretär. Der Vertreter für Deutschland war Bernd Kirchlechner, der zu dieser Zeit Professor an der FH Frankfurt war. Im selben Jahr wurde das ENITH3 Expert Meeting über “IT Applications and the Quality of Life and Services” ebenfalls in den Niederlanden abgehalten (ebenda). Ein Jahr später folgte gemeinsam mit der WELCOM 3 - Konferenz die HUSITA3 in Maastricht, zum Thema “Information Technology and the Quality of Life and Services”. 1994 fand die ENITH4 Konfe-renz in Berlin statt. 1995 wurde die CAUSA5/ENITH5 Konferenz zu “The Impact of Information Technology on Social Policy“ in Eindhoven, Niederlande abgehalten. Im gleichen Jahr wurde eine ähnliche Konferenz, die IMISS in Bath, UK durchgeführt. Das Netzwerk ENITH löste sich Anfang dieses Jahrzehnts auf. Die restlichen Gelder des Vereins wur-den mit der Kontoauflösung einem Entwicklungsprojekt in Simbabwe gespendet. 1996: die vierte HUSITA Konferenz, zu “Information Technology in the Human Services: Dreams and Realities” erreichte Rovaniemi, Finnland. 1997, die „Social Services and Learning Technology (SSALT)“ Konferenz zum Thema “Implementing Learning Technologies within Courses” wurde in Bournemouth, UK abgehalten. Die Repräsentanten von ENITH-Mitgliedern in SSALT verbanden die weiteren Aktivitäten mit HUSITA. 1999 findet wiederum in Europa die HUSITA5 zum Thema “Social Services in the Information Society: Closing the GAP” in Budapest, Ungarn statt. In 2000 tagten in Denver, USA Hein de Graaf (NL), Wal-ter LaMendola (US), Rob MacFadden (CA), Jo Ann Regan (US), Jackie Rafferty (UK), Jan Steyaert (NL), Dick Schoech (US), Stuart Toole (UK) und Victor Savtschenko (DK). Bei diesem Treffen wird die formale Organisation von HUSITA diskutiert. Am 12. September 2001, einen Tag nach dem Attentat auf das World Trade Center sollte die HUSI-TA6 Konferenz zu “Technology and Human Services in a Multicultural Society” in Charleston, USA stattfinden. Aufgrund der Ereignisse und der Abwesenheit der meisten Teilnehmer wurde die Konfe-renz verkürzt und in kleinerem Rahmen abgehalten.

Page 19: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

19

2004 erreichte die internationale Sozialinformatik Asien. In Hong Kong, China fand die HUSITA7 mit dem Thema „Technology Applications: Digital Inclusion-Building a Digital Inclusive Society” einen gro-ßen Teilnehmerzuspruch. 2007 wurde die bis dato letzte HUSITA8, in Toronto Canada unter dem Motto “Information Technology and Diversity in Human Services: Promoting Strength Through Difference” durchgeführt. Für Dezember/Januar 2009/2010 ist die nächste HUSITA Konferenz in Bangalore/Indien in Vorberei-tung (ebenda). Struktur und Ziele von HUSITA? HUSITA (Human Services Information Technology Applications) ist eine internationale virtuelle Verei-nigung, um die ethische und effektive Nutzung von Informationstechnologie für humanitäre Zwecke zu fördern. Der Fokus und die Expertise von HUSITA ist an der Schnittstelle von drei Kernbereichen: Informationstechnologie, Soziale Arbeit und Sozialentwicklung. Mit dem Schwerpunkt auf Humanorientierung und soziale Gerechtigkeit, strebt HUSITA die Förderung internationaler Wissensentwicklung, -verbreitung und den Technologietransfer innerhalb der Ange-wandten Sozialwissenschaften an. Dies erreicht sie durch die multidisziplinäre Leitung bei internatio-nalen Konferenzen, Publikationen, Kooperationen, und Beratungen, die besonders auf IT-Anwendungen und Innovationen ausgerichtet sind. Die derzeitigen Angebote von HUSITA bestehen aus einer Web Site und einem Listserver für die Kommunikation, eine “calling cards” Datenbank, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen und “Pri-mers” um Forschung und Expertise zu speziellen Fachgebieten zusammenzuziehen. Die Mitglied-schaft bei HUSITA ist frei, setzt aber die Bereitstellung der eigenen Erfahrungen und Expertise durch die Registrierung im HUSITA Netzwerk “calling cards” voraus. Mehr Informationen sind unter www.husita.org zu finden. HUSITA hat auch schon eine Emeritus Mitgliedschaftskategorie. Derzeit sind Walter LaMendola und Brian Glanstonbury Emeritus Mitglieder von HUSITA. Aktuell sind im HUSITA-Komitee tätig: Neil Ballantyne (UK), John Fung (HK), Dale Fitch (US), Paul Freddolino (US), Rob MacFadden (Sec-retary)(CA), Goutham Menon (US), Menachem Monnickendam (Israel), Jackie Rafferty (UK), Jo Ann Regan (Treasurer) (US), Dick Schoech (Chair) (US), Jan Steyaert (NL), Stuart Toole (UK), Catherine Williams (US). Ziele von HUSITA sind:

• Vereinfachung internationaler Kooperationen in der Sozialinformatik

• Sammlung und Verteilung von Informationen und Wissen zur Sozialinformatik, unter der Be-rücksichtigung der Herausforderung sprachlicher Barrieren

• Angebot der technischen Unterstützung in der Sozialinformatik und die Förderung der Einbin-dung von Ländern mit einer wenig entwickelten Sozialinformatik-Infrastruktur

• Anregung einer internationalen Diskussion zu Kernpunkten der Sozialinformatik und die Be-stärkung zu Positionspapieren in Gebieten wie Sicherheit/ Anonymität/ Vertrauensschutz, Cur-ricula und Lehrmethoden, sowie ethische Fragestellungen in System- und Softwareentwick-lung, sowie Anwendung

• Förderung von Veröffentlichungen zur Informations- und Kommunikationstechnologie in der Sozialen Arbeit

• Förderung internationaler Forschungsanstrengungen

• Förderung von Standards, um die Sozialinformatik kulturell unabhängig zu machen (HUSITA 2008)

Page 20: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

20

Kurzbericht von der HUSITA 8 in Toronto Insgesamt gab es bei der HUSITA8-Konferenz 2007 in Toronto 69 Präsentationen und Poster. Einen Überblick über die inhaltliche Struktur der Beiträge gibt folgende Grafik:

Abbildung 1: Häufigkeit der Beiträge bezogen auf die thematischen Kategorien

Thematische Hauptpunkte der HUSITA-Community: Auffallend ist, dass „E-Learning“ (in der Sozialen Arbeit) der Hauptpunkt der Konferenz mit den meis-ten Beiträgen ist. Gefolgt von “Digital Divide” als deren Aufhebung für die soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Die Verbreitung neuer Technologien verursacht neue Fragen für die Profession der Sozialen Arbeit (Parker-Oliver & Demiris 2006; Rafferty & Steyaert 2007). Online-Beratung und Online-Therapie (rechtliche, ethische und praktische Aspekte) (Parker-Oliver & Demiris 2006) nehmen auch einen großen Rahmen ein. Wissensmanagement und das Thema Web 2.0 (Bredl 2007, 2008) stellen ebenfalls aktuelle Themen dar. Informationssysteme und Fachsoftware sind von der Häufigkeit der Beiträge her eher nachgeordnete Bereiche. Ethische Aspekte spielen im nordamerikanischen Verständnis von Sozialer Arbeit und Sozialinformatik in allen Kategorien eine große Rolle. Die Teilnehmerstruktur der HUSITA8 setzte sich gemäß der nationalen Herkunft wie folgt zusammen:

Page 21: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

21

Abb. 2: Anzahl der Teilnehmer mit Beiträgen nach Nationen

Die Keynote hielt Patrick McLean – Vize-Präsident für Marketing bei Bell Kanada - Consumer Internet Services. Er sprach über derzeitige und künftige Entwicklungen des Internets und ihre Auswirkungen auf Soziale Dienste. Die zweite Keynote Session wurde von Paul Gillespie gestaltet. Er stellte die Abteilung für Kindsmiss-brauch der Polizei in Toronto und das dazugehörige Fahndungssystem (CETS) vor, das durch ein Public-Private-Partnership-Programm der Polizei in Toronto mit Microsoft Kanada entstand. Der eigene Beitrag des Autors mit dem Titel “Knowledge Management with Web 2.0 Applications in Human Services“ zeigte den speziellen Bedarf von sozialen Diensten im Bereich des Wissensmana-gements auf. Anhand von Modellen und Fallstudien wurde der spezielle Einsatz von Web 2.0 Anwen-dungen am Beispiel von Wikis in der Sozialen Arbeit aufgezeigt (Bredl 2007). Weitere internationale Informationsquellen zur Sozialinformatik Nicht nur die HUSITA und die bisher genannten internationalen Ansätze sind für die noch relativ kleine Community der deutschen Sozialinformatik interessant. Weitere Organisationen mit Schnittmengen zur Sozialinformatik sollen nachfolgend aufgezeigt werden. Die Verbindung der in Studienprogrammen Lehrenden in den USA nennt sich “ Association of Bacca-laureate Social Work Program Directors, Inc. (BPD)“ (http://www.bpdonline.org). In diesem Zusammenhang gibt es jährlich stattfindende Konferenzen. In der stark frequentierten Mai-lingliste werden viele sozialarbeitsrelevante Aspekte diskutiert. Listserver: [email protected]. Darunter sind auch immer wieder Themen mit Relevanz für die Sozialinformatik. Ähnliche Diskussionen finden sich auch bei: Social Work Access Network – University of South Caro-lina (SWAN: http://cosw.sc.edu/swan/). Von speziellem Interesse für Anbieter von Fachsoftware könnte folgende Vereinigung sein: Software and Technology Vendors’ Association (SATVA 2008: http://www.satva.org) Eine ähnliche Ausrichtung findet sich bei der Gemeinschaft: Non-Profit Technology Community (NTEN: http://www.nten.org/). Dort finden sich auch Hinweise zu den gleichnamigen Konferenzen. Ein individuelles Projekt ist der Blog von Deborah E. Finn: Technology for the Non-Profit and Phi-lanthropic Sector (Finn: http://blog.deborah.elizabeth.finn.com/blog) Wer die Aktivitäten in Afrika sondieren will, findet hier Hinweise: Pambazuka: http://www.pambazuka.org/en/category/internet Einen Einstieg in die asiatische Welt der Sozialinformatik bietet: Hong Kong Council of Social Service: http://itrc.hkcss.org.hk

Page 22: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

22

In Großbritannien findet sich das “Centre for Human Service Technology in Southhampton” (CHST: http://www.chst.soton.ac.uk/) Das Rob Kling Center for Social Informatics (RKCSI) befasst sich mit den individuellen, organisationa-len und gesellschaftlichen Folgen des Einsatzes von Informationstechnologie: http://rkcsi.indiana.edu/ Eine große Übersicht über den Bereich Social Informatics bietet zudem der gleichnamige Lehrstuhl an der University of Ljubljana mit dem Social Informatics Magazine und einer großen Linksammlung zu relevanten Zeitschriften: http://www.social-informatics.org Zum Themenschwerpunkt der Digitalen Spaltung finden sich Informationen bei: Digital Divide Network - http://www.digitaldividenetwork.org/

Page 23: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

23

Heimat der Sozialinformatik als Bindestrichinformatik Wer nun bedauert, sich in einem Orchideenfach zu bewegen und einer sehr kleinen beschaulichen Community anzugehören, dem könnte ein Perspektivenwechsel helfen. Da es unabhängig von der Domäne bei allen Bindestrichinformatiken, die eine Verbindung von Infor-mationswissenschaften bzw. Informatik mit einer bestimmten Domäne darstellen, um den Umgang mit Informationen geht, gehört die Sozialinformatik zur Gemeinschaft von AIS-World - Association for Information Systems (AIS) (http://www.aisnet.org) mit der entsprechend nachgefragten Mailinglist (http://www.isworld.org). Die wichtigsten internationalen Zeitschriften Nachfolgend werden einige für die internationale Sozialinformatik relevante Zeitschriften und Spezial-ausgaben aufgeführt: New Technology in the Human Services (1988 bis 2003): http://www.chst.soton.ac.uk/nths/ Journal of Computer-Mediated Communication: http://jcmc.indiana.edu/ Die von Dick Schoech herausgegebene Zeitschrift “Journal of Technology in Human Services (JTHS)“ steht in engem thematischen Bezug zur HUSITA: http://www.haworthpress.com/store/product.asp?sku=J017 Journal of the Association for Information Systems (JAIS): http://jais.aisnet.org/ Management of Information Systems (MIS Quarterly): http://www.misq.org/ Jackie Rafferty and Jan Steyaert editieren zudem für 2009 eine Sonderausgabe im “British Journal of Social Work - Social Work in the Digital Age”. http://www.oxfordjournals.org/our_journals/social/2009_special_issue.html Eine Liste weiterer relevanter Journals findet man unter: http://www.social-informatics.org Studiengänge zur Sozialinformatik Spezialisierte Studiengänge in Sozialinformatik finden sich kaum - Eine Ausnahme ist der Master of Advanced Studies in Social Informatics bzw. bis dato der Dachdiplomstudiengang Sozialinformatik an der FH St. Gallen: http://www.fhsg.ch/FHSHome/fhs_homepage.nsf/docUniqueID/7A784AB55DCDAE31C125715D00262AB6?OpenDocument&Selection=1& Thematische Verwandtschaft findet man z.B. beim Master in Infonomics an der Universität Maastricht - http://www.unimaas.nl/feba/ Weitere verwandte Studiengänge werden hier aufgeführt: http://www.social-informatics.org Zusammenfassung Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch in den meisten anderen Ländern, abgesehen von Nordamerika, nur sehr kleine Communities mit der Thematik Sozialinformatik befasst sind. Obwohl sich das europäische Expertennetzwerk ENITH vor einigen Jahren aufgelöst hat, sollten die europäi-schen Bemühungen um eine Vernetzung wieder aufgenommen werden, da teilweise neue Akteure in den einzelnen Ländern hinzugekommen sind. Ein Ansatz hierfür könnten gemeinsame EU-Projekte sein. Ein seit zwanzig Jahren stabiler Punkt der Bündelung der internationalen wissenschaftlichen wie auch teilweise praktischen Sozialinformatik-Interessen ist die HUSITA, die auch im nächsten Jahr wieder eine Tagung veranstalten wird. Hier könnte die Präsenz der deutschen Fachvertreter durchaus deut-lich größer sein. Die Hinweise auf weitere Ansatzpunkte der Sozialinformatik stellen hier nur einen Auszug dar. Es wäre auch interessant, wo im internationalen Kontext in anderen benachbarten Fachgebieten (Sozio-logie, Psychologie, Pädagogik, Informationswissenschaft, Wirtschaftsinformatik) eine Schnittmenge zur Sozialinformatik besteht, um das Netzwerk in diesem Bereich zu vergrößern. Aber bei allen Bemühungen um die Stärkung des Faches darf man nicht übersehen, dass mitunter der nun in volle Fahrt gekommene Bologna-Prozess eine Auflösung enger fachlicher Grenzen bewirkt. So scheinen verstärkt thematische Bachelor- und Masterstudiengänge, aber auch einschlägige internati-onale Fachzeitschriften und hochrangige Konferenzen, sowie multinationale Projektkonsortien die „wissenschaftlichen Ankerplätze“ darzustellen und weniger die traditionellen Fachdisziplinen, wie dies unter Anderem bei der Wirtschaftsinformatik derzeit beobachtet werden kann.

Page 24: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Klaus Bredl – Sozialinformatik international

24

Literatur: Bredl, K. (2008). Knowledge Sharing with Social Software - Wikis in Human Services. Paper presented at the conference Triple-I/I-Know, Graz, 2008. Bredl, K. (2007). Poster presented at: “The 8th International Conference of Human Services Informa-tion Technology Applications HUSITA” August 26th - 29th, 2007 in Toronto, Canada. Bredl, K. & Halfar, B. (2007). Lehrkonzepte – Sozialinformatik. Die multidimensionale Lehrausrichtung in der Sozialinformatik – Welche Differenzierungen sind sinnvoll? Dokumentation zur 2. Fachtagung für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt. Geiss, G. & Viswanathan N. (1986)(eds.). The Human Edge: Information Technology and Helping People. NY: Haworth Press. Grebel, H & Steyaert, J. (1995). Social informatics: beyond technology. A research project in schools of social work in the European Community, International Social Work, Vol. 38, 151-164. HUSITA (2008). Human Services Information Technology Applications (24.07.2008 http://www.husita.org) Kling, R., Rosenbaum, H. & Sawyer, S. (2005). Understanding and Communicating Social Informatics: A Framework for Studying and Teaching the Human Contexts of Information and Communication Technologies. New Jersey: Information Today Kreidenweis, H. (2004). Sozialinformatik. Baden-Baden: Nomos. National Association of Social Workers (NASW) (2000). Code of ethics of the National Association of Social Workers. Washington, DC: NASW Press. Parker-Oliver, D & Demiris, G. (2006). Social Work Informatics: A New Specialty. In Social Work, Vol-ume 51, Number 2, April 2006, 127-134 Rafferty, J. and Steyaert, J. (2007). Social Work in a Digital Society. In, Lymbery, M. and Postle, K. (eds.) Social Work: A Companion for Learning, Sage. Vehovar, V. (2006): Social Informatics: An Emerging Discipline? In: J. Berleur, M.I. Nurminen, J. Im-pagliazzo (eds.): IFIP International Federation for Information Processing, Volume 223, Social Infor-matics: An Information Society for all? Boston: Springer, pp. 73-85. Links Association for Information Systems: http://www.aisnet.org Association of Baccalaureate Social Work Program Directors, Inc. (BPD): http://www.bpdonline.org Centre for Human Service Technology in Southhampton (CHST) 2008: http://www.chst.soton.ac.uk/ Digital Divide Network: http://www.digitaldividenetwork.org/ Finn 2008: http://blog.deborah.elizabeth.finn.com/blog E-Social Science: http://redress.lancs.ac.uk/ Hong Kong Council of Social Service: http://itrc.hkcss.org.hk HUSITA: http://www.husita.org NTEN: http://www.nten.org/ Pambazuka: http://www.pambazuka.org/en/category/internet Rob Kling Center for Social Informatics (RKCSI): http://rkcsi.indiana.edu/ SATVA: http://www.satva.org Social Informatics Wiki: http://samfinfo.pbwiki.com/ Social Informatics Lehrstuhl an der University of Ljubljana: http://www.social-informatics.org SWAN: http://cosw.sc.edu/swan/

Page 25: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

25

Alexandre Saad

Elektronische Helferlein im Auto – Mobilitätsgewinne durch intelli-gente Mensch-Maschine-Interaktion

Elektronische Helferlein im Auto -Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-Maschine Interaktion?

Alexandre Saad3.Fachtagung Sozialinformatik , 13.März 2008, Eichstätt

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 2

Elektronische Helferlein im AutoÜberblick

Mobilität und Mobilitätsgewinne

Kunden, Markenwerte und Kundenstrukturen

Fahrsituationen, Fähigkeiten und Assistenzfunktionen

Technische Ausprägung eines Autos

Potenziale für Mobilitätsgewinne und Fahrzeugführung

Exemplarische Assistenzfunktionen und Ergonomie

Zusammenfassung

Page 26: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

26

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 1

Das Auto ist einer der größten Beiträge zur individuellen Mobilität des Menschen

Künftige Verbesserungen individueller Mobilität• Größerer Mobilitätsradius• Schnellere Zielerreichung• Erhöhte Mobilitätssicherheit• Verbesserter Mobilitätskomfort• Reduzierte Mobilitätskosten• Verringerte Mobilitätshürden

Elektronische Helferlein im AutoIndividuelle Mobilität und Mobilitätsgewinne

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 4

Elektronische Helferlein im AutoKunden und deren Anforderungen

Page 27: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

27

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 5

BMW steht für Freude am Fahren mit den Marken-Dimensionen dynamisch, herausfordernd, kultiviert.

Elektronische Helferlein im AutoMarkenwerte BMW

challenging cultured

open-mindedsporty

innovative

creative

demanding

exclusive

aesthetic

repsonsible

young

joy

dynamic

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 6

86%

14%

Elektronische Helferlein im AutoBefragung 1343 Kunden (1er/3er) Infotainment

Quelle: BMW / ZT

Geschlechterverteilung:

1er; n = 641 3er; n = 702

Männer

Frauen

18 - 30 Jahre

31 – 40 Jahre

41 – 50 Jahre

51 - 60 Jahre

61 J. und älter

Mittelwert: 51 Jahre

9%

16%

23%

25%

26%

0% 25% 50%

Alter: Mittelwert: 51 Jahre

3%

11%

19%

27%

40%

0%25%50%

18 - 30 Jahre

31 – 40 Jahre

41 – 50 Jahre

51 - 60 Jahre

61 J. und älter

64%

36%

Page 28: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

28

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 7

Sensorisch-/Aktorische Fähigkeiten• Motorische Fähigkeiten• Reaktionsgeschwindigkeit• Visuellen Fähigkeiten• Akustische Wahrnehmung• Physische Belastbarkeit

Kognitive Fähigkeiten• Psychische Belastbarkeit• Konzentrationsfähigkeit• Einschätzungen von Geschwindigkeiten und Distanzen• Analysefähigkeit komplexer, dynamischer Situationen

Elektronische Helferlein im AutoFähigkeiten des Fahrers

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 8

Verkehrsbedingungen• Aus- und Einparken• Stadtfahrten und heterogene Verkehrsteilnehmer• Einordnen und Einfädeln• Überholen Landstraße/Autobahn• Kolonnen- und Stop-And-Go-Fahrten• Dämmerungs- und Nachtfahrten• Fahrten bei Schnee, Regen und Nebel• Reaktionen auf Fahrfehler Dritter

Bedingungen im Auto• Kälte und Hitze• Sicht• Sitz- und Platzverhältnisse• Geräusche und Lärm

Elektronische Helferlein im AutoFahrsituationen (Externe Anforderungen)

Page 29: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

29

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 9

Unterstützung der Fähigkeiten des Fahrers bei verschiedenen Fahrsituationen.

Assistenzfunktionen tragen u.a. auf Basis erhöhter sensorischer Kompetenz zu einer Verbesserung des Fahrens bei.

Wirkungen sind• kompetenzsteigernd• entlastend

Beitrag zur Dynamik, Souveränität und Sicherheit.

Elektronische Helferlein im AutoAssistenzfunktionen (Systeme)

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 10

Abstands-Sensorik(Laser, Radar)

Kamera mitBildverarbeitung

Positionierungvia GPS

Datenbanken,Digitale Karten

Sensoren fürStraßenzustand und Sichtbedingungen

Fahrdynamik-Sensoren

Datenaustauschmit Infrastruktur

Elektronische Helferlein im AutoSensorik und Informationsquellen

Quelle: BMW / Dr.Naab

Page 30: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

30

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 11

Elektronische Helferlein im AutoDomänen Elektrik/Elektronik/Software

Antrieb

Multimedia

MMIFahrwerk

Sicherheit

Karosserie/Komfort

Infra-struktur

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 12

Elektronische Helferlein im AutoTechnische Vernetzung der Domänen

Chassis/ PowerTrain

MMI/Multimedia

SecurityBody/

ComfortBody/

Comfort

Page 31: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

31

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 13

Elektronische Helferlein im AutoZunahme der Vernetzung über Generationen

Vernetzungsgrad

Elektronische EinspritzungCheck ControlGeschwindigkeitsreglerZentralverriegelung...

1970 1980 1990 2000

Elektronische Getriebe-steuerung

Elektronische Klimaregelung

ASC Anti Slip ControlABS Anti Blocking Sys.TelefonSitzheizungssteuerungAutom. Spiegel-

abblendung

NavigationssystemCD-WechslerACC Active Crouse

ControlAirbagsDSC Dynamic

Stability ControlAdaptive Getriebe-

steuerungRollstabilisierungXenon LichtBMW AssistRDS/TMCSpracheingabeNotruf

ACC Stop&GoBFDALCKSG42-VoltInternet PortalGPRS, UMTSTelematicsOnline ServicesBlue ToothCar OfficeLocal Hazard WarningIntegrated Safty SystemSteer/Brake-By-WireI-DriveSpurhalteunterstützungPersonalisierungSW UpdateForce Feedback Pedal

Bis zu 40% der Herstellungskosten

fallen auf Elektronik und Software

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 14

Elektronische Helferlein im AutoMoore‘s Law: Speicher im Fahrzeug

1980 1990 2000 2010

10kB

100kB

1MB

10MB

100MB

1GB

Größe(Logarithmisch!)

t

1985 1995 2005

PC RAM

6502

68000

80486

PII

P4

7er

5er

Flash Memory im Fzg

7erNachfolger

7er

7er

∆ ca. 7 Jahre

Alle 4 Jahre: Verzehnfachung!

Page 32: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

32

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 15

Mobilitätskomfort durch Kraftreduktion, z.B.• Servolenkung• Elektrische Sitzverstellung• Elektrische Fensterheber• Elektrische Heckklappenverschluss• Softclose

Mobilitätssicherheit durch passive Sicherheit, z.B.• Gurte, Kopfstützen• Verbundglas, Karosserie• ABS, Airbags

Elektronische Helferlein im AutoFrühere Mobilitätsgewinne

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 16

Potenziale für Datengewinnung /-Auswertung• Erweiterte Sensorik• Erhöhung der Verarbeitungsfähigkeiten

Potenziale für Informationsgewinnung• Verarbeitung der Daten zu Informationen• Vernetzung der Informationen

Potenziale für Informationsnutzung• Entscheidungsunterstützung• Unterstützung bei der Fahrzeugführung

Elektronische Helferlein im AutoPotenziale für heutige Mobilitätsgewinne

Page 33: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

33

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 17

Schwächen (Leistungsabfall) des Fahrers bei• Stress, Zeitdruck• Übermüdung• mehrere Aufgaben gleichzeitig (Multitasking)

Stärken elektronischer Assistenzfunktionen bei• Daueraufmerksamkeit• Reaktionsgeschwindigkeit• erweiterter Sensorik• Umsetzung komplexer Regelsysteme• einfachen Entscheidungssituationen

Schwächen elektronischer Assistenzfunktionen bei• komplexen Entscheidungssituationen (z.B. Beobachtung mehrerer Fahrzeuge bei Kolonnenfahrt)

Elektronische Helferlein im AutoStärken und Schwächen

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 18

Fahrer steuert Fahrzeug völlig selbstständig

Assistenzfunktionen (beratend), z.B.• automatische Aktivierung/Deaktivierung von

Licht/Scheibenwischer• ACC (active cruise control)• AFS (active front stearing)• ALC (active light control)• TLC (time to line crossing) in mit HC (heading control)

Assistenzfunktionen (eingreifend), z.B.• ABS (anti-lock braking system)• DSC (dynamic stability control)• Vollbremsung bzw. automatischer Notruf bei Unfall

Vollständig autonomes Fahrzeug

Elektronische Helferlein im AutoUnterstützung bei der Fahrzeugführung

Zunahmeder

Autonomie

Page 34: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

34

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 19

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 20

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im AutoBeispiel: Adaptive Cruise Control (ACC)

Page 35: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

35

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 21

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im AutoBeispiel: Active Front Steering (AFS)

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 22

Elektronische Helferlein im AutoBeispiel: Head-Up Display im MMI-Konzept

Herausforderung: Informationen situations- und fahreradaptiv anpassen

Head-Up Display

Kombi-Instrument

Central Information Display (CID)

Page 36: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

36

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 23

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 24

Elektronische Helferlein im AutoAnzeige-, Bedienkonzepte und Ergonomie

Vorgehen zur Entwicklung neuer Bedienkonzepte• Neue Markt- und Gesetzesanforderungen• Marktforschungs-Fahrzeuge• Produktkliniken• Prototypen und Simulationen in Sitzkisten• Iterationen zum Konzept-Lastenheft und Fortschreibung• über 1.200 Bedienungs-relevante Funktionen

Umsetzung auf der HeadUnit• Serienspezifikation der Bedienlogik & Wechselwirkungen• Grafiken, Animationen• Texte für 12 Sprachen• Sprachbedienung in 8 Sprachen• über 2,2 Mio Zeilen (Lines of Code)

Page 37: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

37

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 25

Elektronische Helferlein im AutoZusammenfassung

Mobilitätsgewinne durch intelligente Mensch-Maschine Interaktion?

Ja, durch• Verbesserte Sensorik und Verarbeitungsfähigkeiten• Stärkere Vernetzung innerhalb / außerhalb des Autos• Assistenzfunktionen und Bedienergonomie

Ja, für• Kompensation bei Leistungsabfall des Fahrers• Kompentenzsteigerung und Entlastung

Ja, elektronische Helferlein ermöglichen intelligente Interaktionen und schaffen Mobilitätsgewinne für unsere Kunden.

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 26

Elektronische Helferlein im AutoJenseits der Mobilitätsgewinne

Wenn ein Mann einer Frau die Autotür öffnet, ist entweder die Frau oder das Auto neu.

(Zugeschrieben Henry Ford, 1863-1947)

Page 38: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Alexandre Saad – Elektronische Helferlein im Auto

38

EichstätterSozialinformatikTageA. SaadBMW GroupMärz 2008Seite 27

Elektronische Helferlein im Fahrzeug im Auto Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Page 39: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

39

Bernd Bauer / Jochen Walter Stolperfallen bei der IT-Einführung - Erfahrungen aus dem Projekt-management. Teil 1: Bernd Bauer

3. Eichstätter Fachtagung

Sozialinformatik

Stolperfallen bei der IT-Einführung

Erfahrungen aus dem Projektmanagement

Auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen wurde zur Unterstützung der Projektdurchführung die ASAP-Methode (AcceleratedSAP) eingesetzt, die SAP weltweit in allen ihren Projekten verwendet.

Darstellung der ASAP Roadmap (Phasen):

1. Projektinitialisierung

2. Business Blueprint

3. Realisierung

4. Produktionsvorbereitung

5. Go-Live & Support

Page 40: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

40

1. Projektinitialisierung:

Dient der Planung und Vorbereitung des SAP-Projekts, mit den Arbeitsergebnissen:

• Detaillierte Projektziele sind erarbeitet.

• Die Vorgehensweise und die Zusammenarbeit im Projekt istfestgelegt.

• Die Definition der Ausgangssituation (z.B. der Systemland-schaft) ist getroffen.

• Die kritischen Erfolgsfaktoren sind beschrieben.

• Ein Grob-Lösungskonzept als Grundlage für den Projektplanist erstellt.

• Ein detaillierter Projektplan ist ausgearbeitet.

Okt 04 Jan 05 April 05 Jul 05 Okt 05 Jan 06 Apr 06 Jul 06

Projektinitialisierung

Business-Blue-Print Phase

Realisierungsphase

Modul- und Integrationstest

Produktionsvorbereitung

Go Live!

Projektphasen

Page 41: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

41

Lenkungsausschuss

Stand: Oktober

2004

Projektleitung

Projekt Office / Kommunikation

Solution Architect Release- / Change Management

Qualitätsmanagement

Implemen-

tierung

BCA,

FSBP,CYT

Implemen-

tierung

CML, CMS,

RBD, Limit

Implemen-

tierung

FI / CO

Schnittstell

en,

IntegrationMigration

Produktion

s-

einführung/

lfd. Betrieb

Implemen-

tierung

TRM

Schulung

Endanwen

der

Qualifizierung

TP BCA TP CML TP FI TP SI TP MIG TP PR TP TRM I-KM

Inte

grat

ions

-m

ana

gem

ent

Ges

am

tkoo

rdi-

natio

nT

est

TP TEST Betriebswir tschaftliche Tests

TP TA Technische Anforderungen / technische Tests

TP FA Fachliche Anforderungen / organisator ische Maßnahmen / Prozesse / Berechtigungen / Benutzerverwaltung

Implemen-

tierung

Clearing-system

TP ADD

Kernbankanwendungen

BeratungsprogrammeZentraleDienste

Marktdaten Marktdaten (Reuters)(Reuters)

M+I SoftM+I Soft((VersandVersand--

optimierungoptimierung)/)/EPOSTEPOST

((AuszugsAuszugs--versandversand))

DMSDMSd.3 d.3 d.velopd.velop

ProTextProText

Archivier-ung

ArchiveLink

ExterneExterneSystemeSysteme

SAP-Module/ SAP Add-On`s

33 rdrd Party Party ProdukteProdukte

bestehendebestehendeBFS BFS -- SystemeSysteme

ZahlungsverkehrskanäleMulti-Cash

(Server)BFS-

Online (Server)

Bilanz-analyse

BFS-Depot-

analyse

Eigenhandel (TRM)

DepotverwalDepotverwal--tung(dwptung(dwp--BankBank))

WP IIWP II

UnternehmenssteuerungUnternehmenssteuerung

Kosten-stellen-

Rechnung(CO)

Fin

an

zbu

chh

altu

ng

(FI)

GWG GWG --SIRON SIRON

((TonbellerTonbeller))

CSC PTSCSC PTSGateway Gateway BundesBundes--

bank/Deutbank/DeutscheBscheBöörserse

/ EZB/ EZB

RatingRating

Zahlungsverkehr (CSC ADD/PRM)Zahlungsverkehr (CSC ADD/PRM)

Darlehen (CML)Girokonten

Fest-/Termingelder

Sparkonten(BCA)

Wertberichtigungen (RBD)

ZAST (CYT)

BFS BFS BankBank--CardCard

Sicherheiten (CMS)

Limitprüfung SEM CL

CSC CSC TMBTMB

BFSBFS--WertWert--ermittlungermittlung

ZEB ZEB DataData--WareWare --househouse

ZEB ZEB ControlControl

RVS Anbindung

Kunden-RZ

GEVA (XEasy)

Disketten-loader

KleindienstBelegleser

SuperOffice

(Kunden-datenbank

e.b.S.)

GillardonGillardonMarzipanMarzipan

Personal und Administration

SAP Benutzer-

verwaltung

BenutzerBenutzer--verwaltungverwaltungNDS/ADSNDS/ADS

SAP HR SAP HR PersonalPersonal--

verwaltungverwaltungIS Invest IS Invest ControlControl

LEGENDE:LEGENDE:

Ge

schäftsp

artne

r(F

SB

P)

Anlagen-buchhal-

tungWilken

Abacus Abacus MeldeMelde--wesenwesen/ / Basel IIBasel II

Page 42: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

42

2. Business Blueprint:

Dient der Erstellung des Business-Blueprint-Dokuments. Es handelt sich hierbei um eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse aus den Workshops zu den Geschäftsprozessanforderungen des Unternehmens. Anhand dieses Dokuments erhalten Sie ein allgemeines Verständnis davon, wie das Unternehmen seine Geschäftsabläufe im SAP-System darstellen möchte.

• Detailliertes, betriebswirtschaftliches Konzept

• Konzeption der Zusatzentwicklungen

• Detailliertes Architektur- und Berechtigungskonzept

• Betreiberkonzept

• Roll-Out Konzept

• Migrationskonzept

3. Realisierung:

Dient der Konfiguration der Geschäfts- und Prozessanforderungen aus dem Business Blueprint im SAP-System. Das System wird in zwei Arbeitspaketen konfiguriert, der Baseline-Konfiguration (Hauptumfang) und der Detailkonfiguration (Detailumfang).

• Customizing

• Programmierung der Zusatzentwicklungen

• Testkonzeption

• Migrationstest

• Schulungskonzept

• Erstellung der Benutzerdokumentation

Page 43: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

43

4. Produktionsvorbereitung:

Dient der Durchführung von Tests und Benutzerschulungen, dem Systemmanagement und der Datenübernahme, um so die Voraussetzungen für den Produktionsbetrieb zu schaffen. In dieser letzten Vorbereitungsphase werden alle wichtigen offenen Fragen geklärt.

• Integrationstest durchführen.

• Schulung der Endanwender.

• Vorbereitung Produktivsystem.

5. Go-Live & Support:

Diese Phase dient dem Übergang von der projektorientierten, vorproduktiven Umgebung zum erfolgreichen Produktivbetrieb.

• Migration durchführen.

• Abnahme des Systems.

• Support nach Produktivsetzung.

Page 44: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Bernd Bauer – Stolperfallen bei der IT-Einführung

44

Die wichtigsten Faktoren, die bei einer Software-Systemumstellung beachtet werden sollten:

• Vertragswerk mit Integration des Lösungskonzeptes.

• Projektorganisation / Teilprojekte.

• Kommunikation.

• Migration.

• Testen, testen, testen…

• Hohe Bereitschaft der gesamten Belegschaft.

• Intensive Schulung.

Page 45: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jochen Walter – Stolperfallen bei der IT-Einführung

45

Teil 2: Jochen Walter

Stolperfallen bei der IT-Einführung ► Konkurrierende Zielsetzung: Eierlegende Wollmilchsau

oder Spezialanwendungen ► Folge: Komplexität angestrebter Verfahren und Lösungen

wird völlig unterschätzt ► Wer „gewinnt“ die interne Diskussion: Spezialisten versus

Generalisten? ► Sind Daten ein offenes Geheimnis im Unternehmen: Ge-

teilte Datenhaltung versus übergreifende Datenbank? ► Werden erhoffte Synergieeffekte später wirklich ergeb-

niswirksam? ► Engpass im Vorfeld: Wird die Projektidee ausreichend in

allen Ebenen reflektiert? ► Nachtreten: Unterdrückte Widerstände im Meinungsbil-

dungsprozess kommen später wieder hoch ► Mitspieler: Mangelnde eigene Erfahrung erfordert einen

erfahrenen Partner bei der Projekteinführung

Page 46: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jochen Walter – Stolperfallen bei der IT-Einführung

46

Weitere Stellungsfehler: ► Unausgereifte Anforderungen ► Kernthemen auf die lange Bank geschoben ► Unklare Vorgehensweise im Projekt ► Unbekannte Konsequenzen für Mitarbeiter und Organisa-

tion ► Unentschiedener Projektstatus in Bezug auf Kompeten-

zen und Ressourcenzuweisung Silberstreifen am Horizont: ► Internes Know-how entsteht ► Schulung durch interne Experten möglich ► Key-User bündeln Fachwissen und Systemkenntnisse ► Führungskräfte füllen Lücken auf

Die ursprüngliche Vision gewinnt neue Gestalt!

Page 47: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

47

Christiane Rudlof

"Zum Beenden klicken Sie auf Start" – Usability für Fachsoftware in Einrichtungen der Sozialwirtschaft Was ist Nutzungsqualität? Pflegen Sie schon oder planen sie noch?“ Dieser Werbespruch eines Herstellers trifft bei Beschäftig-ten im sozialen Bereich auf offene Ohren, sind diese doch oft aufgrund diverser Vorschriften mehr mit dem Dokumentieren als mit der eigentlichen (sozialen Dienstleistungs-) Arbeit befasst. Damit nicht auch noch die am Arbeitsplatz eingesetzte Software eine Arbeitsbehinderung statt eine Arbeitserleich-terung ist, sind einige Aspekte bei der Gestaltung der Software zu beachten. Neben der technischen Qualität spielt die Nutzungsqualität einer Software eine bedeutende Rolle. Dies bedeutet, dass die Software gebrauchstauglich sein muss. Unter Gebrauchstauglichkeit einer Software versteht man das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer, in einem be-stimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufrieden-stellend zu erreichen. Mindestens fünf Bereiche sind hierfür zu beachten bzw. zu gestalten.

� Wahrnehmungsgerechte visuelle Gestaltung � Aufgabenangemessene Dialoggestaltung � Unterstützung des mentalen Modells des Benutzers � Bei Webseiten die benutzungsgerechte Informationsarchitektur � Indirekte Benutzerführung und � Spezifische Anforderungen für die Arbeit mit Formularen, für Multimedia-Anwendungen für

barrierefreie Gestaltung z.B. von Internet –Seiten. Regeln dafür, welche Anforderungen in den einzelnen Bereichen berücksichtigt werden sollten, gibt es ausreichend in den entsprechenden Normen. Die Benutzungsfreundlichkeit von Software hängt dabei nicht von der subjektiven Sichtweise Einzel-ner ab. Es gibt dafür klare Vorgaben, die jedoch spezifiziert werden müssen. Die Anwendung entspre-chender ergonomischer Gestaltungsempfehlungen führt zu wesentlich besser benutzbaren Websites oder GUI-1Applikationen und zu einer höheren Akzeptanz durch die Benutzer. Wie erreicht man Nutzungsqualität? Ursachen für mangelnde Nutzungsqualität von Software liegen in einer mangelhaften Anforderungs-ermittlung und Vorgehensweise bei der Erstellung der Software. Aber auch bei sog. Standardsoftware, die man „fertig“ kauft, ist oft eine mangelnde Aufgabenunterstützung für die Benutzer festzustellen. Hier können ergonomische Anforderungen bei der Auswahl der Software herangezogen werden. Oft unterscheidet sich Fachsoftware mehr durch die Nutzungsqualität als durch die fachlich- funktionalen Anforderungen. Die Anforderungen an ein gebrauchstaugliches Softwareprodukt mit hoher Nutzungsqualität ergeben sich durch � bestimmte Benutzer und � die Nutzung in einem bestimmten Nutzungskontext und � für bestimmte Aufgaben. Ziel ist es, die bestimmten Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit zu erreichen.2

1 GUI: Grafical User Interface 2 DIN EN ISO 9241 Teil 11

Page 48: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

48

Dies bedeutet, das eine tätigkeitsorientierte neben einer funktionsorientierten Sicht auf die zu unter-stützenden Prozesse , z.B. Fall- bzw. Case-Management ermittelt und dokumentiert werden muss. Neben dem Fachkonzept muss ein Nutzungskonzept erarbeitet und abgestimmt werden. Dieses um-fasst mindestens die folgenden drei Bereiche: Kontextanalyse, Beschreibung der Nutzergruppen Use-Szenarien. Das Nutzungskonzept zu erarbeiten erfordert moderierte Abstimmungsrunden. Dabei werden die Anforderungen in Form von Prototypen visualisiert. Dies geht auch schon mit sog. ‚Papier-Prototypen’. Erst wenn die geforderten Arbeitsabläufe sichtbar sind, können Benutzer sich dazu quali-fiziert äußern. Jeder in frühe Usability_ Aktivitäten investierte Euro spart zehn Euro an anderer Stelle. Nach den beschriebenen Workshops kann es auch notwenig sein, das Nutzungskonzept oder auch das Fachkonzept an einigen Stellen zu ändern. In Einrichtungen der Sozialwirtschaft ist hinsichtlich des Prozesses der Softwaregestaltung darüber hinaus zu beachten, das ggf. Klienten in die Anforderungsermittlung einbezogen werden, dass die Zusammenarbeit sozialer Dienste, der Verwaltung und der Leitung bei der Analyse der Use-Szenarien berücksichtigt wird und natürlich spielt der Datenschutz sowohl der Klienten als auch der Mitarbeiter eine Rolle. Auch daraus können Anforderungen an die Softwaregestaltung resultieren.

Zusammenfassung

Software-Anwendungen können helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren und mehr Zeit für Klienten zu haben. Eine (software-) technische Unterstützung sozialer Dienstleistungsprozesse muss, neben einer von den Kostenträgern erwarteten Effizienzsteigerung, spezielle sozialarbeitsfachliche Anforderungen im Sinne einer ganzheitlichen Klientenperspektive erfüllen. Was bei der Entwicklung neuer Autos oder Videorekorder schon selbstverständlich ist, wird zuneh-mend auch Softwareentwicklungen beeinflussen. Der benutzungszentrierte Entwicklungs-prozess umfasst ein strukturiertes, iteratives Vorgehen und den Einsatz bewährter Methoden mit dem Fokus auf der ganzen Lösung und auf die Außensicht des Produktes. Benutzungsorientiertes Design führt zu • Kostenreduzierung, • weniger Redesign, • schnelleren Entwicklungszyklen, • höherer Produktivität, • Marktvorteil, • Reduzierung von Kommunikationsproblemen und höherer Motivation der Beschäftigten.

Page 49: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

49

„„Zum Beenden Zum Beenden

klicken Sie auf Startklicken Sie auf Start““

Usability von Fachsoftware

für Einrichtungen der Sozialwirtschaft

Prof. Ch. Rudlof

© Prof. Ch. Rudlof � Sozialinformatik � 14.03.08

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Einführung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation / Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

Page 50: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

50

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 3

Was ist Usability ?Was ist Usability ?

Produktqualität Nutzungsqualität

Benutzbarkeitusability

ISO 9126

Gebrauchs-

tauglichkeitusability in context

DIN EN ISO 9241-11

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 4

AnschaffungsAnschaffungs--und Nutzungskosten und Nutzungskosten

von Software beachtenvon Software beachten

Die Nutzungskosten von Software

übersteigen die Anschaffungs-

kosten um ein Vielfaches.

Hauptursache für mangelnde Nutzungsqualität von

Software ist eine mangelnde

Anforderungsentwicklung.

Ein Promille wenigerFehlbedienung beiKopierern spart100 Millionen Blatt Papierpro Jahr.

Toshiba 1994

Page 51: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

51

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 5

Erweiterung im ArbeitsErweiterung im Arbeits-- und Gesundheitsschutzund Gesundheitsschutz

Arbeitsschutzgesetz

(ArbSchG)

• Ziel ist nicht nur die Vermeidung von Arbeitsunfällen, sondern auch die Gesunderhaltung der Arbeitnehmer

• Gesundheit als Zustand vollen psychischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens

• Mensch steht im Mittelpunkt• Zusammenwirken verschiedener

Faktoren berücksichtigen

Bildschirmarbeits-

verordnung

§ 3 Beurteilung der

Arbeitsbedingungen

Bei der Beurteilung der Arbeits-bedingungen ... hat der Arbeit-geber ... die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen insbesondere hinsichtlich einer möglichen Gefährdung• des Sehvermögens sowie• körperlicher Probleme und• psychischer Belastungen

zu ermitteln und zu beurteilen.

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation / Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

NutzungsqualitNutzungsqualitäät ft füür Fachsoftware r Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

Page 52: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

52

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 7

Benutzer-

Objekt-Modell(Menüstruktur/Site-Map)

Dialog-Gestaltung,

Site-Layout

Navigation

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift,

Page-Layout

Benutzer-

führung

Spezifische Norm-

empfehlungen, z.B. für Formulare, Mediendesign,

Barrierefreiheit…

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915

Usability-Kriterien für Software-Produkte

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 8

Statische DialogprinzipienStatische DialogprinzipienISO 9241 Teil 12ISO 9241 Teil 12

• Klarheit

• Unterscheidbarkeit

• Konsistenz

• Verständlichkeit

• Lesbarkeit

• Kürze

• Entdeckbarkeit

Look

Verwechslungsgefahr

L i 1

g p 9

Page 53: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

53

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 9

40 %

15 %25 %

20 %

Durchschnittliche Aufmerksamkeitsverteilung am Bildschirm

Platzierungserwartung eines Hilfe LinksQuelle: e-Result GmbH

Durchschnittliche Aufmerksamkeitsverteilung am Bildschirm

Entdeckb

arke

it

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 10

Gesetz der NGesetz der Näähe undhe und

Gesetz der GleichartigkeitGesetz der Gleichartigkeit

Quelle: VBG

Die Anwendung der Gestaltgesetze bewirkt :• Erhöhung der Wahrnehmbarkeit• Erleichterung von Suchen und Erkennen• Ruhigeres und ausgeglichenes Erscheinungsbild• Verringerte Reaktions- und Entscheidungszeiten

(bis zu 30 %)

Page 54: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

54

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 11

Regeln fRegeln füür die Verwendung von Farber die Verwendung von Farbe

• So wenig Farbe wie möglich, soviel Farbe wie nötig

• Farbe nie als einziges Codierungsmittel verwenden

• maximal fünf bedeutungstragende Farben

• Pastelltöne verwenden, Vermeidung von extremen Farbkombinationen (Komplementärfarben)

• Keine gesättigten Farben verwenden(NIEMALS Tiefrot und Tiefblau)

Dies ist eine kritische

Farbkombination!

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation/Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

Page 55: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

55

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 13

Benutzer-

Objekt-Modell

(Menüstruktur/Site-Map)

Dialog-Gestaltung,

Site-LayoutNavigation

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift,

Page-Layout

Benutzer-führung

Spezifische Norm-

empfehlungen, z.B. für

Formulare, Mediendesign, Barrierefreiheit…

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915

Usability-Kriterien für Software-Produkte

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 14

DialogprinzipienDialogprinzipien nachnach DIN EN ISO 9241DIN EN ISO 9241--110110

Beim Öffnen der Heckklappegeht das Kofferraumlicht an.

Bei Öldruckverlust leuchtet ein Ölkännchen auf, nicht nur eine Lampe

Das Gaspedal ist immer rechts

Die Zapfpistole für verbleites Benzin

passt nicht in einen Bleifrei-Tank

Die Rückenlehne und der Rückspiegelsind individuell verstellbar

Bei 60 Km/H in den zweiten Gang schalten verursacht laute Geräusche

Das Programm gibt Auskunft über das weitere Vorgehen

Der Arbeitsablauf ist unterbrechbar

Beenden gleichartiger Aktionen mit demselben Befehl

Fehlerhafte Eingaben werden mit einem Verbesserungsvorschlag angezeigt

Jeder Befehl kann rückgängiggemacht werden

Richtung und Geschwindigkeit sind über das Lenkrad und Gaspedal steuerbar

Aufgaben-angemessenheit

Selbstbeschrei-bungsfähigkeit

Steuerbarkeit

Erwartungs-konformität

Fehlerrobustheit

Individualiser-barkeit

Erlernbarkeit

Die Bearbeitung einer Aufgabe wird durch Eingabevorbelegungen unterstützt

Häufig verwendete Funktionen können als Icons in die toolbar gelegt werden

Page 56: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

56

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 15

Psychische Belastungen Psychische Belastungen

DIN 33405DIN 33405

Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken.Psyche: Gesamtheit der seelisch-geistigen Vorgänge

Zentrales Nervensystem Peripheres Nervensystem

Vegetatives Nervensystem

wirken auf …

Psychische Beanspruchungindividuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung

der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen

individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 16

Arbeitsbezogene psychische Belastungen Arbeitsbezogene psychische Belastungen

= Regulationsbehinderungen = Regulationsbehinderungen

Informatorische

Erschwerungen

• unübersichtliche, unstrukturierte und informationell überladene

Masken

• uneinheitliche Oberfläche

unterschiedlicher Anwendungen

• die Verteilung von bei einem Arbeitsschritt benötigten

Informationen auf unterschiedliche Masken /Anwendungen

• fehlende, falsche oder unverständliche Fehlermeldungen

• fehlerhafte oder nicht aktuelle Daten

• unklare Systemzustände bzw. Systemmeldungen

Motorische Erschwerungen

• fehlende Möglichkeiten, Eingaben zu korrigieren

• fehlende Möglichkeiten der Zwischenspeicherung

• fehlende Möglichkeit des unmittelbaren Zugriffs auf häufig benötigte Masken

• unangemessene automatische Cursorpositionierung

• Systemvorgaben, die bei der Aufgabenerledigung nicht angemessen sind

• umständlicher Wechsel zwischen unterschiedlichen Anwendungen

Page 57: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

57

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 17

Benutzer-

Objekt-Modell(Menüstruktur/Site-Map)

Dialog-Gestaltung,

Site-Layout

Navigation

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift,

Page-Layout

Benutzer-

führung

Spezifische Norm-

empfehlungen, z.B. für Formulare, Mediendesign,

Barrierefreiheit…

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915

Usability-Kriterien für Software-Produkte

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 18

Klassifizierung von RKlassifizierung von RüückmeldungenckmeldungenDIN EN ISO 9241 Teil 13DIN EN ISO 9241 Teil 13

Nachrichtenfenster mit informativem Charakter

Nachrichtenfenster mit warnendem Charakter

Nachrichtenfenster mit Nachrichtüber nicht fortführbaren Dialog ineiner außergewöhnlichen Situation

Page 58: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

58

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation / Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 20

Benutzer-

Objekt-Modell

(Menüstruktur/Site-Map)

Dialog-Gestaltung, Site-Layout

Navigation

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift,

Page-Layout

Benutzer-

führung

Spezifische Norm-

empfehlungen, z.B. für Formulare, Mediendesign,

Barrierefreiheit…

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915

Usability-Kriterien für Software-Produkte

Page 59: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

59

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 21

HandlungsmHandlungsmööglichkeitenglichkeitenund ihre Anordnung in Menund ihre Anordnung in Menüüstrukturenstrukturen

Beispiel: Beispiel: Beispiel:

Aktuell bearbeitetes Objekt

Die Anwendung als Ganzes betreffend

Datei Ausgewählt Bearbeiten

Handlungs-möglichkeiten für im FensterausgewählteTeilobjekte

Funktionen, die über verschie-dene Objekt-klassen hinweg konstant sind

sichernbeenden

ausschneiden zwischen-speichern

in industriellen Gestaltungsrichtlinienin industriellen Gestaltungsrichtlinien

Mobilfunk-Kunden bleiben bei vertrauten Menü-strukturen

Nicht 1

:1 a

uf In

divid

uals

oftwar

e

über

trage

n!

Horizontal- und Vertikalnavigation

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 22

SiteSite--StrukturenStrukturen

Page 60: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

60

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 23

Benutzungsfreundliche NavigationBenutzungsfreundliche Navigation

Informationsarchitektur/Inhaltsstruktur ist zentrale Basis für Navigation

• ist übersichtlich und klar strukturiert

• Benutzer weiß jederzeit wo er sich befindet

• Jede Seite kann innerhalb von 3 Mausklicks angesteuert werden

• Strukturbreite < 10 besser 7 +/- 2

• Tiefe < 3-4 Ebenen

• Trennung von Navigation und Information

• Benutzer kann jederzeit erkennen: Wo bin ich?

Wo komme ich her ?

Was kann ich hier tun?

Wo kann ich hin?

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 24

SiteSite--StrukturStrukturInhaltsInhalts-- und Navigationsmodellund Navigationsmodell

Flexibel Relativ stabil

Produkt taucht im Navigations-modell mehrfach auf

Page 61: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

61

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 25

Benutzer-

Objekt-Modell

(Menüstruktur/Site-Map)

Dialog-Gestaltung, Site-Layout

Navigation

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift,

Page-Layout

Benutzer-

führung

Spezifische Norm-

empfehlungen, z.B. für Formulare, Mediendesign,

Barrierefreiheit…

DIN EN ISO 9241 Teile 2, 3 und 10-17, 14915

Usability-Kriterien für Software-Produkte

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 26

BehinderungsartenBehinderungsarten

Assistive Technologien

Page 62: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

62

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 27

FaustregelnFaustregeln

• Klare Menüstruktur, einfache Navigation

• Alle Informationen stehen als Text zur Verfügung

• Bei Online-Formularen die Felder für Einträge vorbelegen

• Grafiken und Bilder mit "Alt-Text"

• Schriftgröße kann variiert werden

• Klare Farbkontraste

• Einfache Textgestaltung (Zusammenfassung, Inhalt, weiterführende Informationen)

• Eindeutige Bezeichnung der Links (nicht „Hier Klicken“)

• Abschriften von gesprochenen Audioclips verfügbar

machen, Videos mit Untertiteln versehen

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation / Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

Page 63: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

63

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 29

Software-Ergonomie – Prozess und Produkt

Prozess

Benutzer-

Objekt-Modell(Menüstruktur)

Dialog-gestaltung,

Site-Layout,

Navigation

GUI-Elemente,

Page-Layout

Benutzer-

führung

Spezifische

Normen

DIN EN ISO 13407, 14915 DIN EN ISO 9241, z.B. -110, -151

Produkt

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 30

Usability EngineeringUsability Engineering

Usability Engineering ist ein Vorgehen um Benutzungsfreundlichkeit in die gesamte Erfahrung der Nutzermit Produkten und Systemen einzubringen.

Es beinhaltet zwei fundamentale Elemente:

• Multidisziplinäre Teamarbeit und

• die Anwendung einer Auswahl spezialisierter Methoden um Benutzer-Input zu bekommen und dieses in Designvorschläge umzusetzen.

Quelle: www.IBM Vredenburg, Isensee, and Righi (2001), IBM User-Centered Design: An Integrated Approach

Page 64: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

64

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 31

Nutzungskontext identifizieren:

• Aufgaben• Benutzer

• Umgebung

Softwareprodukterfüllt Benutzungs-

anforderungen

Prototypen auf Übereinstimmung

mit Benutzungsanforderungen

prüfen

Prototypen entwickeln

Benutzungs-anforderungen

ableiten

1

4

3

2

Nicht OKAY?

OKAY!

Projektstart mit interdisziplinärem Team!

Projektziel

0

5

Benutzerzentrierter Entwicklungsprozess DIN EN ISO 13407

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 32

Zentrale Aspekte des User Zentrale Aspekte des User CentredCentred DesignDesign

Nutzergruppenanalysieren

Kontext ermitteln

Use Szenarien erheben

Page 65: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

65

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation/Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung /Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

MethodenDas ProduktEinführung Der Herstellungsprozess

© Ch. Rudlof � Fachtag Sozialinformatik � 14.03.08 34

AusgewAusgewäählte Usability Methodenhlte Usability Methoden

Benutzertest

Kontextanalyse

Use-Szenarien Prototyp/Redesign

Expertenreview

Styleguide

GUI-Neuentwurf

GUI / UCD-Seminar

CoachingBenutzerbefragungen

Menügestaltung

Nutzeranalyse

Workshop

Page 66: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

66

Usability von Fachsoftware Usability von Fachsoftware

ffüür Einrichtungen der Sozialwirtschaftr Einrichtungen der Sozialwirtschaft

1. Begriffsklärung

2. Gestaltungsregeln für das Software-Produkt

• Informationspräsentation / Page Layout

• Dialog- und Navigationsgestaltung / Site Design

• B/O- Modell + Informationsarchitektur

3. Der benutzungszentrierte Entwicklungsprozess

• Vorgehen

• Methoden

4. Resümee

Software-Ergonomie – Prozess und Produkt

Prozess

Benutzer-Objekt-Modell(Menüstruktur)

Dialog-gestaltung

GUI-Elemente,

Farbe, Schrift

Benutzer-

führung

Spezifische

Normen

Produkt

Page 67: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Christiane Rudlof – Usability für Fachsoftware

67

Kontakt:Kontakt:

Christiane Rudlof

Usability Engineer

[email protected]

Page 68: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

68

Jörg Waste IT ist mehr! – Integration von Klienten in den IT-Service sozialer Unternehmen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 1

Integration von Klienten in den IT-

Service sozialer Unternehmen

3. Eichstätter Fachtagung

Sozialinformatik

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 2

Agenda

• Das Unternehmen

• Die Abteilung

• Das Konzept

• Arbeitsgruppen

Page 69: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

69

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 3

Träger

• Geschäftsbereich der Inneren

Mission München – Diakonie in

München und Oberbayern e.V

• Mitglied im Diakonischen Werk

Bayern e.V.

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 4

Die Arbeiterkolonie

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 70: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

70

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 5

• 1894-1935

– „Verein für

Arbeiterkolonien in

Bayern“

(Vorsitzender Pfarrer

Adolf von Kahl )

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 6

Der „Zentralwanderhof HSM“

• 1935-1946

– Landesverband für

Wanderdienst

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 71: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

71

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 7

Diakonie in Oberbayern

• 1946 – heute

– Innere Mission München –

Diakonie in München und

Oberbayern e.V.

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 8

Heute

• Hilfeangebote2712

• RegionHerzogsägmühle und

40 weitere Dienststellen

• Mitarbeiter882

• Umsatzca. 53 Mio. €

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 72: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

72

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 9

Herzogsägmühle

Menschen in besonderen Lebenslagen Kinder, Jugendliche und Familien

Arbeit für Menschen mit Behinderung Menschen mit Behinderung und im Alter

Menschen mit Suchtproblemen Menschen mit seelischer Erkrankung

Schulbildung Arbeit und Integration

Hilfen in der Region Gemeinschaftsdienste

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 10

Selbstverständnis

• Ort zum Leben

• Diakonie der Kirche

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 73: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

73

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 11

Referat Informationsmanagement

und Controlling

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 12

Auf dem Weg zum Kompetenzzentrum

• 1995 Computerkurse für alle Herzogsägmühler

• 1997 ein kostenloses InternetC@fe

• 1998 berufliche Qualifizierungs- und Arbeitsangebote (Telezentrum)

• 2002 der Europäische Computerführerschein (ECDL)

• 2003 Wissensmanagement und Intranet

• 2004 Berufsausbildung zum Fachinformatiker

• 1980 EDV-gestützte Buchhaltung

• 1987 erste PC in der Verwaltung

• 1990 PC in den Fachbereichen

• 1994 Vernetzung der Verwaltung

• 1999 Dokumentationssoftware

• 2000 Vernetzung des Ortes

• 2005 VPN in der Region

IT-Initiativen EDV-Abteilung

2005

Referat Informationsmanagement und ControllingHerzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 74: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

74

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 13

Informationsmanagement in einem

dezentralen Unternehmen

• Controlling

– Informationsversorgung

– Steuerungssystem erarbeiten

und betreiben

– Analysen für die

Geschäftsleitung

– Einzelfallanalysen und

Beratung der Fachbereiche

nach Auftrag durch die

Geschäftsleitung

– Wirtschaftsplanung

• Informatik

– Informationsversorgung

– Betrieb der

Informationstechnologie

– Ausbildung in IT-Berufen

– Arbeitsförderung

– Produktion Digitaler Medien

– Qualifizierung der

Mitarbeitenden

– Projekte

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 14

Organisation

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Informationsmanagement und Controlling

Jörg Waste

Informationstechnologie Josef Stohr

TelezentrumBernhard Haydn

ControllingStefan Ziegler

Schulung und Qualifizierung

Arbeitsförderung

Produktion Web und Multimedia

Netzwerktechnik

Logistik

Anwendersupport

Ausbildung IT-Berufe

Systemintegration

Page 75: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

75

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 15

Mitarbeiter

• 12 hauptamtliche Mitarbeiter

• bis zu 26 geförderte Arbeitsplätze

• bis zu 12 Auszubildende

• Honorarkräfte

• Davon im Controlling

– 2 Mitarbeiter

– 1,0 Stellen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 16

Größenordnung Infrastruktur

• 650 IT-Arbeitsplätze

• 800 Anwender

• 70 Netzwerkdrucker

• 40 vernetzte Standorte

• 19 Server

• 15 serverbasierte Anwendungen mit mehr als 20

Nutzern

• 35 weitere produktionsrelevante Anwendungen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 76: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

76

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 17

Baustellen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 18

Software

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 77: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

77

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 19

Herausforderungen

• Konsolidierung

• Hochverfügbarkeit

• hohe Mobilität

• Wachstum

• Wissensmanagement

• steigender Informationsbedarf

• aus flacheren Hierarchien

• aus Innovationsdruck

• aus Qualitätsanforderungen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 20

• Effektiv

• Effizient

• Kostengünstig

Und das ganze ...

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 78: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

78

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 21

Unser Konzept

Lösungsansätze

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 22

IT-Ausbildung

Mitarbeiterschulung

Arbeitsförderung

IT-Planungsgruppe und

KeyuserProjektgruppen

Kooperationen

Kundenorientierung

Informationsmanagement

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 79: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

79

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 23

IT-Ausbildung

• Wohnen und Arbeiten

• IT-Fachinformatiker

• IT-Systemkaufleute

• IT-Systemelektroniker

• Praxisnahe Ausbildung

• Ausbildungsprojekte

• 9 geförderte

Ausbildungsplätze

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 24

Mitarbeiterschulung

• Betriebliches Schulungszentrum

• Systematische Qualifikation in IT-Lösungen

• Standardisierter Syllabus(ECDL)

• Hilfeberechtigte und Mitarbeiter

• Corporate ECDL mit Prüfungen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 80: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

80

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 25

Arbeitsförderung

• Beschäftigung und

Qualifikation

• Webdesign mit CMS

• Digitalisierung und Print

• Intranetapplikationen

• Interne Auftraggeber

• Externe Aufträge

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 26

IT-Planungsgruppe

und Keyuser

• Supportdichte

• Beteiligung

• Planungssicherheit

• Erfahrungsaustausch

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 81: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

81

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 27

Projektgruppen

• Kundennähe

• Akzeptanz

• Innovation

• Wissenstransfer

• Zusätzliche Ressourcen

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 28

Kooperationen

• Hochschulen

• Externe Projektmittel

• Fachtagungen

• IT-Anbieter

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 82: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

82

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 29

Kundenorientierung

• IT-Hotline

• Ticketsystem

• Auftragsbasis

• Verursachungsgerechte

Abrechnung

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 30Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

Page 83: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

83

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 31

Informationsmanagement ist Querschnittaufgabe

• Nachhaltigkeit – Verankerung in den Bereichen

– Verankerung bei den Mitarbeitenden

• Informationsgesellschaft für Alle– Keine neuen Randgruppen

– Ideeller Auftrag

• Mehrwert– Differenzierung des

Angebotes

– Innovationsfähigkeit

Herzogsägmühle – Das Referat – Aufgaben - Lösungen

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 32

• Fragen für Arbeitsgruppen

– AG1: Diskutieren Sie die Chancen und Risiken der

Beteiligung von Hilfeberechtigten im produktiven

IT- Einsatz

– AG2: Wie beurteilen Sie das Konzept zur

Verankerung von Informationsmanagement durch

Mitarbeiterschulungen, IT-Planungsgruppe und

Keyusern

– AG3: Hat dieser Ansatz eine Chance vor dem

Hintergrund steigender

Wirtschaftlichkeitsforderungen

Page 84: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Jörg Waste – IT ist mehr

84

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 33

• Ich bitte um:

– Erfahrungswerte aus der eigenen Institution

– Kritische Fragen

– Einen regen Austausch untereinander

– Dokumentation der Ergebnisse auf der Flipchart

– Einen kurzen Vortrag der Ergebnisse im Plenum

Zeiten: 20 Minuten Vorbereitung

je 10 Minuten Vortrag und Plenum

©Herzogsägmühle www. herzogsaegmuehle.de 34

Herzlichen Dank für Ihre

Mitarbeit

Page 85: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

85

Stefan Pesch Ungenutzte Potenziale - Innovative Techniken zur Unterstützung der

Lebensgestaltung von Demenz-Erkrankten

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 1

3. Eichstätter Fachtagung Sozialinformatik

--Workshop Workshop ––

Ungenutzte PotenzialeUngenutzte Potenziale-- Innovative Techniken zur UnterstInnovative Techniken zur Unterstüützung der tzung der

Lebensgestaltung von DemenzLebensgestaltung von Demenz--ErkranktenErkrankten

Stefan Pesch

Telefon: 09844 97000

[email protected]

Eichstätt, 14. März 2008

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 2

Übersicht

2 RFID2.1 Die Technik

2.2 Die Anwendung

1 EinführungTechnik im Wachstumsmarkt Gesundheit

3 Biometrie3.1 Die Technik

3.2 Anwendung im Kompetenz-zentrum Demenz in Nürnberg

Page 86: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

86

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 3

� Arbeitsfelder BehindertenhilfeAltenhilfeKrankenhäuserSchulen… und mehr

� Kennzahlen 6.000 Mitarbeitendeca. 170 Einrichtungenca. 250 Mio. € Umsatz

� DiakonieFreie Wohlfahrtspflege

GemeindediakonieUnternehmensdiakonie

� Leitlinien KonfessionalitätProfessionalitätWirtschaftlichkeit

0 Begrüßung Teil 1– zu mir und zur Diakonie Neuendettelsau

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 4

0 Begrüßung Teil 2– und nun zu Ihnen:

� Erfahrungen mit Biometrie??

mit RFID??

mit anderen technischen Systemen??

� Beruflicher Hintergrund

Pflege, Betreuung, Pädagogik, Medizin… ??

Seelsorge??

Kaufmännischer Bereich??

Technischer Bereich??

Andere Bereiche??

Page 87: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

87

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 5

Übersicht

2 RFID2.1 Die Technik

2.2 Die Anwendung

1 EinführungTechnik im Wachstumsmarkt Gesundheit

3 Biometrie3.1 Die Technik

3.2 Anwendung im Kompetenz-zentrum Demenz in Nürnberg

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 6

Kondratieff-Wellen

Page 88: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

88

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 7

1Wachstumsmarkt Gesundheit- Rationalisierungsdruck am Beispiel Kliniken

30% Sachkosten

70% Personalkosten

Kostenstruktur

30 % der Gesamtkosten im Gesundheitswesen bestehen aus Datenerfassung, Informationsverarbeitung und Kommunikation.Der Einsatz von innovativen Techniken kann die Kosten senken helfen.

AnzahlPflegetage

1999-2003

154 Mio.

210 Mio.

-25%

AnzahlPatienten

1999-2003

17,3 Mio.

14,6 Mio.

+13%

Rationalisierungs-druck

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 8

Übersicht

2 RFID2.1 Die Technik

2.2 Die Anwendung

1 EinführungTechnik im Wachstumsmarkt Gesundheit

3 Biometrie3.1 Die Technik

3.2 Anwendung im Kompetenz-zentrum Demenz in Nürnberg

Page 89: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

89

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 9

RFID – Die Technik

� RFID � Radio Frequency Identification

� Transponder(Tag)

� Senderbestehend aus einem Speicher-Chip und einer Antenne

� Aktiver TransponderPassiver Transponder

� Reader � Empfängerbestehend aus Antenne und Schreib-Lesegerät

� Gate-ReaderMobile Reader, …

� IT-Infrastruktur

� Kommunikationssoftware� Datenbanken, …

Quelle: www.bitkom.org

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 10

RFID - Anwendungsbeispiel - seniorbasic

Der Träger von seniorbasic trägt eine Uhr, Brosche oder einen Schlüsselanhänger, der mit einem elektronischen tastenlosen Sender ausgestattet ist.Verlässt die zu schützende Person eine gesicherte Tür, oder einen Bereich, wird ein akustisches Signal ausgelöst, um das Pflegepersonal zu alarmieren.Wahlweise kann jedoch auch eine gesprochene Ansage, eine Tür-zu-Tür Funktion oder eine Aufschaltung auf eine Schwesternrufanlage, den Pager oder dasTelefon erfolgen.Auch mehrere Signale an verschiedene Stellensind möglich. Dieses Schutzsystem erkennt nicht nur deneinzelnen ‚Wegläufer‘, sondern kann ihn auchseiner Station zuordnen, so dass der Ruf gleichan die verantwortlichen Betreuer weitergeleitetwird.Das System arbeitet stand-alone, kann aberauch an ein vorhandenes PC Netzwerk (LAN)angeschlossen werden.

Quelle: www.altenpflegeHilfe.de

Page 90: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

90

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 11

RFID - Injizierbarer Transponder

Injizierbarer Transponder

Der Mikro-Transponder ist nicht größer als ein Reiskorn Er wird unter der Haut implantiert.

Als passiver Transponder benötigt er keine Batterie und hat deshalb eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.Er kann unabhängig von Lesewinkel, Licht oder anderen Umwelteinflüssen durch alle nichtmetallischen Materialien hindurch gelesen werden.Der Transponder wird vom Lesegerät mit elektromagnetischen Wellen aktiviert. Er überträgt dann seinen Code an den Leser. Hier wird der Code dekodiert, zur weiteren Verarbeitung durch einen Computer mit Datum und Uhrzeit gespeichert und auf dem LC-Display dargestellt.

Quelle: www.verichipcorp.com

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 12

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

� Daten Eröffnung im September 200587 stationäre Pflegeplätze4 Kurzzeitpflegeplätze

Page 91: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

91

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 13

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

An den Ausgangstüren zu den Treppenhäusern wird mitder seniorbasic-Leseeinheit ein dreidimensionalesErfassungsfeld generiert. Bewohner mit Demenzund/oder Weglauftendenz tragen einen Patienten-transponder. Betreten Sie das Erfassungsfeld beigleichzeitig geöffneter Tür erfolgt die Meldung überdie vorhandene Lichtrufanlage an das Pflegepersonal.Gemeldet wird der jeweilige Ausgang. In Begleitungdes Pflegepersonals mit Pflegetransponder unterbleibtdie Meldung.Eine Identifizierung der Einzel-person findet derzeit nicht statt.

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 14

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

Soll eine Identifizierung der Einzelpersonen zueinem späteren Zeitpunkt erfolgen ist dies mitIdentifikationskartenrelails oder entsprechenderSoftware möglich.Im Aufzugsbereich erfolgt eine Aufschaltung aufdie Aufzugselektronik und Brandmeldeanlage.Betritt die demente Person den Aufzug wird derAufzug am Wegfahren gehindert und das Pflege-personal über den Lichtruf informiert. Solange sich der Bewohner im Aufzug befindet bleibt die Türe offen und der Aufzug fährt nicht weg.Im Brandfall verhält sichder Aufzug ebenso.

Page 92: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

92

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 15

RFID – Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

� Kosten � 4 Türüberwachungseinheiten(Sende-/Empfangseinheiten)ca. 2.200 € pro Stück

� 15 Patiententransponder mit Batterie-überwachung und Anhänger zum Tragen.Verschluss nur mit Spezialmagneten zu öffnenca. 140,00 € pro Stück

� 1 Pflegetransponder zur Unterdrückung desAlarms bei Begleitung von Patientenca. 95,00 € pro Stück

Gesamtkosten: 15.000,00 €incl. Anbindung an Schwesternrufanlage, Aufzugselektronik, Brandmeldeanlage und Gesamtmontage

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 16

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg

� Daten Eröffnung im November 2005104 stationäre Pflegeplätze11 Kurzzeitpflegeplätze

Page 93: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

93

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 17

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg

Herr H. wohnte im 14 Kilometer entfernten Steinach.

Bereits dreimal hat er sich per Zug oder per Anhalter auf den Weg in die alte Heimat gemacht und dadurch umfangreiche Suchaktionen ausgelöst.

Zusätzlich zur Uhr trägt er jetzt einen Transponder, der rechtzeitig seine Ausflugsplanung signalisiert.

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 18

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg

Der Verschluss des Transponders wird mit einem Magnetschlüssel geöffnet.

Der gelbe Pflegeschlüssel unterdrückt den Alarm, wenn der Bewohner in autorisierter Begleitung den Reader im Treppenhaus passiert.

Page 94: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

94

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 19

RFID – Anwendung im Seniorenzentrum Rothenburg

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 20

RFID – Anwendung

� Rechtliche Aspekte

�Differenziertes Angebot, am System teilzunehmen

� Freiwillige Annahme durch die Pflegebedürftigen selbst

� (Zunächst) kein richterlicher Beschluss

�Örtlicher Amtsrichter eingebunden

� Fallweise Regelung potenzieller Probleme

Page 95: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

95

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 21

RFID – Anwendung

� Erwartungen des Einrichtungs-leiters

�Sicherheitsgewinn für Bewohner und Pflegekräfte

� Zugewinn an Lebensqualität durch mehr Selbstbestimmung und Freiheit

�Vermeidung einer beschützten Abteilung

� dadurch wohnortnähere Versorgung möglich

�Wettbewerbsvorteil

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 22

RFID – Anwendung

� Weiterent-wicklungs-möglichkeiten

�Personenbezogene Meldungen

�Sicherung der Eingangs- und Fluchttüren im EG

�Sicherung des Gartenbereichs

�Einbindung in ein W-LAN-Konzept zur exakteren Ortung bzw. Personenlokalisierung(Datenschutz, Genehmigung!)

�Kopplung mit Sensorik z. B. zur Gewichtskontrolle mittels Sensor in der Matratze

�Einbindung in Informationsnetzwerk mit Schnittstellen zur Pflegedokumentation, Essensversorgung etc.

Page 96: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

96

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 23

RFID – Arbeit in 3 Gruppen

� Können die Personen (Bewohner, Mitarbeiter) Ihrer Meinung nach mit der Technik umgehen?

� Werden Mobilität, Kompetenzen und Autonomie gefördert?

� Können freiheitsentziehende Maßnahmen reduziert werden?

� Können Sie sich hierduch eine ‚gemischte‘ Belegung beschützender Abteilungen vorstellen?

� Halten Sie eine spürbare Entlastung des Personals für möglich?

� Können Sie sich vorstellen , Wirtschaftlichkeitspotenziale mit RFID zu erschließen?

Bitte beurteilen Sie die Chancen und Risiken des RFID-Einsatzes im Pflegeheim auch unter ethischer Perspektive in Ihren Gruppen.Hierzu sind 20 Minuten vorgesehen.Anschließend werden wir Ihre Gedanken und Ergebnisse im Plenum diskutieren.

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 24

Die Personen werden mit einem GPS Gerät ausgerüstet.Diese Geräte senden ein Signal, wenn die Personen sich aus dem definierten Bereich entfernen.Die Weiterleitung des Signals ist wählbar:Telefon, Schwesternrufanlage oder Pager.Unabhängig vom Signal, kann auch der Standort der Person auf einem (Stadt-) Plan angezeigt werden.

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele

Der Track-Keeper schützt Personen die sich in einem größeren Gelände frei bewegen.

Quelle: benefon.de

Page 97: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

97

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 25

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele

Kontrollsysteme bei Fremdvergabe

Die Stadt Dresden überwacht die Durchführung fremd vergebener Reinigungs- und Kontrollarbeiten indem jedes Serviceobjekt (Haltestellenhäuschen, Spielplatz etc.) mit einem Transponderausgestattet wird.Die privaten Serviceanbieter verfügen über Handterminals, die denTransponder lesen können und zusätzlich die Eingabe der durchgeführten Dienstleistung ermöglichen.Das bedeutet, dass der Servicemann für seinen Arbeitsnachweis zumindest am Objekt gewesen sein muss, um den Transponderabzulesen.

Vorteile� Stärkere Kontrolle der Fremdfirmen� Intensivere Kommunikation zwischen den Dienststellen und Firmen� Aussagekräftige Daten zur Planung und weiteren Optimierung(STADT DRESDEN, Implementierung: DATA FAMILY).

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 26

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele

EssensausgabeIn Kur und Rehabilitationszentren ist jeder Zimmerschlüssel mit einem Transponder versehen.An speziellen Terminals kann der Gast (vom System über den Schlüssel erkannt) am Tag vorher sein Essen auswählen. Dabei werden automatisch nur die Menüs angeboten, die für den Patienten vorgeschrieben sind (Diät, Vollkost etc.).Beim Betreten des Casinos identifiziert sich der Patient mit demTransponder. Dadurch wird der Küche signalisiert, welches Essen vorbereitet werden muss. Die Wartezeiten werden drastisch reduziert.

Vorteile� Verbesserter Service für den Gast� Vermeidung von Wartezeiten� Entlastung des Service-Personals und des Personals in der Küche� Bessere Essensplanung durch bessere Informationsgrundlage(DIVERSE KLINIKEN IN BAD SALZUFLEN, BAD OEYNHAUSEN, BRAUNLAGE Implementierung: ORGACARD www.euroid.com

Page 98: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

98

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 27

RFID – Weitere Anwendungsbeispiele

Standortbestimmung von GerätenMit Erkennungssystemen auf Funkbasis lassen sich teure medizinische Geräte gegen Diebstahl schützen: Hierfür statten Kliniken ihre teuren Geräte mit aktiven Transpondern aus.Die Ausgänge von Stationen, Fluren oder Häusern werden mit RFID-Readern bestückt. Entfernt jemand unerlaubterWeise ein mit einem RFID-Chip versehenesGerät und überschreitet eine virtuelle Grenze,wird eine Alarmmeldung abgesetzt.Für den Empfang der Meldung kann das Systemjedes Endgerät ansteuern, das an das Unternehmens-netz angebunden ist. Dazu gehören unter anderemPC-Arbeitsplätze, Laptops, PDAs oder Telefone.Alle diebstahlgeschützten Geräte lassen sich ineiner Datenbank auch mit Zusatzinformationenoder Fotos hinterlegen.(T-SYSTEMS)

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 28

Übersicht

2 RFID2.1 Die Technik

2.2 Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

1 EinführungTechnik im Wachstumsmarkt Gesundheit

3 Biometrie3.1 Die Technik

3.2 Anwendung im Kompetenz-zentrum Demenz in Nürnberg

Page 99: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

99

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 29

Biometrie – Die Technik

� Biometrie � Die Biometrie beschäftigt sich mit der sofortigen Vermessung quantitativer Merkmale von Lebewesen mit der Hilfe statistischer Verfahren.Aus einzelnen oder einer Kombination von biometrischen Daten wird dann mit der Unterstützung eines Computers auf die Identität einer Person geschlossen.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Biometrie

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 30

Nie wieder den Schlüssel suchen…Um die Wohnungstür zu öffnen, benötigen Sie nur Ihren Finger, den Sie über den Scanner in der Säule ziehen.Das elektrische Schloss entriegelt, die Tür wird geöffnet. Das Licht im Flur geht an.

Biometrie – Die Technik

Finger-print

www.adelshop.com199,00 USD

Schüco

www.autec-gmbh.de

Page 100: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

100

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 31

Biometrie – Die Technik

Gesichtsfeld-erkennung

Bei der Gesichtsfelderkennung werden über 2.000 Gesichtsmerkmale mit einem gespeicherten Referenzbild verglichen, um die Identität der Person zu verifizieren und ihre Berechtigung sicherzustellen.

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 32

� Daten Eröffnung im September 200695 stationäre Pflegeplätze23 Kurzzeitpflegeplätze12 TagespflegeplätzeSystemangebot im Bereich Demenz

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz

www.Kompetenzzentrum-Demenz.de

Page 101: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

101

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 33

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz

Ausstattung einer Pilot- Wohngruppe mit Fingerprint-Technologie und Gesichtsfelderkennung.

Sämtliche Türen zu den Bewohnerzimmern werden mit Fingerprint-Lesern ausgestattet.Die Türe kann nur mit dem Fingerabdruck des Bewohners bzw. autorisierter Personen geöffnet werden.

Die Tür zur Wohngruppe wird mit biometrischer Gesichtsfelderkennung ausgestattet.Die verschlossene Wohnungstür öffnet sich, wenn die Gesichtsfelderkennung die zum Verlassen der Gruppe autorisierte Person identifiziert hat.

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 34

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz

Page 102: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

102

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 35

� Kosten � Leitungsnetz für einen Wohnbereichca. 15.000 €

� Fingerprint-Leserca. 1.000 € pro Stück

� Gesichtsfeld-Erkennungs-Systemca. 9.000,00 € pro Stück

Gesamtkosten: ca. 150.000,00 €

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 36

� Frage-stellungen

� Fähigkeiten der Bewohner, die Technik zu nutzen?

� Förderung von Mobilität, Kompetenzen und Autonomie?

�Verringerung freiheitsentziehenderMaßnahmen?

� ‚Gemischte‘ Belegung beschützen-der Abteilungen möglich?

�Weniger Konflikte, Aggressionen –Entlastung des Betreuungs-personals?

�Verbesserung der Wirtschaftlich-keit?

Biometrie - Anwendung im Kompetenzzentrum für Demenz

Page 103: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

103

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 37

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken

www.serwo.biz

Musterhaus:

� Aktivitätskontrolle

� Verbindung zur ‚Außenwelt‘

� Media-PC

� Telemedizin

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 38

AktivitätskontrolleÜber die Bewegungsmelder, die Fensterkontakte und die Lichtschalter können die Aktivitäten des Bewohners erfasst werden.Wird beispielsweise innerhalb eines Zeitfensters von 12 Stunden keine Aktivität über die Aktoren und Sensoren festgestellt, und wurde die Wohnung vorher nicht in den Verlassenzustand geschaltet, wird eine SMS an eine vom Bewohner benannte Person gesendet.

Verbindung zur Außenwelt und weitere Technik…Alle Wohnräume verfügen über Telefon- und TV-Anschlüsse. Jeder Raum - auch Küche und Bad - verfügt über einen Netzwerkanschluss, der die Verbindung sowohl zum Internet als zur Diensteplattform sicherstellt.Alle Fenster sind mit Magnetkontakten zur Statuskontrolle ausgestattet.Alle Räume sind mit Rauchmeldern ausgestattet, die untereinander und mit der Zentrale vernetzt sind.Die Wohnung ist mit einer zentralen funkbasierten Heizungssteuerung ausgestattet, die individuelle Szenarien für die Wohnung ermöglicht, umHeizenergie zu sparen.Schlafzimmer, Flur und Bad verfügen über Bewegungsmeldermit Schalt- und Kontrollfunktion.

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken

Page 104: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

104

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 39

Media-PCÜber einen Media-PC verbunden mit einem Fernseher, besteht für den Bewohner in Zukunft die Möglichkeit, verschiedene Dienste zu buchen. Zurzeit sind auf dem smarterWohnen-Manager folgende Dienste als Simulation installiert:

Lebensmittel-Lieferservice Essen auf Rädern Vitalzeichen EGK Haussteuerung Facility Management Soziale Nachbarschaft

Persönliche Daten Bereits heute lassen sich auf dem Media-PC vielfältige Multimediaanwendungen nutzen. Er dient gleichzeitig als DVD-Player und CD-Spieler sowie zur Ansicht von digitalen Fotos. Alle Medien können auf der Festplatte des Media-PC´s individuell katalogisiert und verwaltet werden, etwa als Fotoalbum oder als digitalisierte Musiksammlung.

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 40

TelemedizinDie Musterwohnung ist mit unterschiedlichen Geräten aus dem Bereich Telemedizin und Tele-Homecare ausgestattet. Ein Hausnotrufsystem sorgt für permanente Sicherheit der Bewohner, während Blutdruckmessgerät, elektronische Waage und ein mobiles EKG-Gerät wertvolle medizinische Daten des Bewohners erfassen. Geplant ist die Integration der einzelnen Geräte und Komponenten, sodass die Datenübermittlung über das wohnungseigene Netzwerk und damit auch über das Internet möglich wird.

Weitere Potenziale innovativer IT-Techniken

Page 105: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

105

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 41

Übersicht

2 RFID2.1 Die Technik

2.2 Anwendung im Seniorenpark Crailsheim

1 EinführungTechnik im Wachstumsmarkt Gesundheit

3 Biometrie3.1 Die Technik

3.2 Anwendung im Kompetenz-zentrum Demenz in Nürnberg

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 42

Controlling mit entsprechenden Kennzahlen

Page 106: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Pesch – Ungenutzte Potenziale

106

Stefan PeschUngenutzte Potenziale 43

Literatur und Links

Literaturhinweise

� Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: Risiken und Chancen des Einsatzes von RFID-Systemen, Ingelheim 2004

� BITKOM (Hrsg.): White Paper RFID Technologie, Systeme und Anwendungen, Berlin 2005

� Gassner, K. et al.: Einsatzbereiche und Potenziale der RFID-Technologie im deutschen Gesundheitswesen. Praxisbeispiele, Nutzen, Erfahrungen, Stuttgart 2006 (Fraunhofer Institut Software-und Systemtechnik)

Links

� www.rfid-journal.de

Page 107: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

107

Thomas Ley

Notorisch unproduktiv? - Ein empirischer Blick auf den Umgang mit Fachsoftware in der Sozialen Arbeit

Über den notorisch unproduktiven Umgang mit Computersystemen.

Oder: „Gute“ organisatorische Gründe für „schlechte“

Klientenakten.

Vortrag am 14.02.2007 auf der 3. EichstätterFachtagung Sozialinformatik

GLIEDERUNGGLIEDERUNG:

1. Problemaufriß & Hinführung

a) Zum legitimatorischen Charakter der Einführung von IT

b) Das Forschungsdesign der Studie

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.1 Mein Feld: 4 Jugendämter

2.2 Zwei Fälle

2.2.1 „Vom Nutzen der Software“

2.2.2 „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“

3. „Software ist die Lösung.“ ... Aber für was?

Page 108: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

108

1. Hinführung & Ausgangslage����

• Zahlbarmachung von Hilfen

• „Potentalität des Zugriffs“ auf fachliche Bereiche

• Logiken & Strukturmerkmale der Software:• Fallzentriert/kindzentriert• Beteiligte Organisationen/Personen• Rationalistischer Ablauf von Diagnose, HP, Evaluation• risikozentriert• aktivierungsorientiert• Klassisfikatorisches, subsumbtionslogisches Wissen• Wenn fachl. Konzepte, dann: Case Management• Benutzerrollen

1.2 Forschungsdesign der Studie

Forschungsfrage:

Wie wird Fachsoftware in das berufliche Handeln von Sozialpäda-

gogInnen im Jugendamt (ASD) integriert und wie stellt sich die

Ambivalenz von administrativer, professioneller und nunmehr

technischer Rationalitäten dar?

Page 109: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

109

Organisation

Jugendamt

Technik

Software

Profession(elle)

ASD-Mitarbeiter

Dokumentation

Berichtswesen

Klassifikations-

systeme

pädagogischeDokumentation

Hilfeplan

Rationalitäts-mythos

Mikropolitik

Panopticon

SchlüssellochWissensformen

Ermessen

Handlungsautonomie

1.2 Forschungsdesign der Studie

Erhebungdesign:

- Zu Anfang: Zweigliedrige Datenerhebung

- Problemzentrierte Interviews mit ASD Mitarbeitern

- Erschließung der Organisationskontexte

- Einbettung in den berufl. Alltag & Methodik

- Technikgestütze Teilnehmende Beobachtung

Page 110: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

110

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.1 Vier Jugendämter – Deutungsmuster der Software

Elektronischer Verwaltungs-

akt

Controlling-instrument

Statistik-

erfassungs-programm

Stolperstein

JA4JA3JA2JA1

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.2.1. „Vom Nutzen der Software“

„Die Amtsleitung, die Jugendhilfeplanung, die Sozialarbeiter haben natürlich alle unterschiedliche Ansprüche an dieses Programm, wofür sie das nutzen wollen. (Mhm.) Und ehm ja, nach Ansicht der Kollegen hier ist es eben so, dass wir Sozialarbeiter ehmeigentlichen keinen Nutzen von diesem Programm haben.“

„Jaja das Theme Juk Jugendhilfeplanung wurde dann ja auch in der Öffentlichkeit immer mehr forciert. Und unsere eh Jugendhilfe-planerin ist ja nun mal auch SozioLOGIN (Mhm.) Die hat ja noch mal einen ganz anderen Blickwinkel auf diese DINGE. (Mhm.) Und ehmdie hat das dann natürlich auch sehr forciert. (Mhm.) So. (..) So und ich glaube auch, dass sie nen ganz guten Nutzen davon hat.“

Page 111: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

111

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.2.1. „Vom Nutzen der Software“

„So, wir hatten eigentlich gedacht, man kann es als als als eh elektroni-sche Aktenführung auch nutzen. (Mhm.) Jaaa, es ist aber nicht so angelegt. Aufgrund der Art und Weise, wie die Bausteinegefüllt sind. (Mhm.). So. Und deshalb haben WIR für uns erstmal keinen Nutzen davon. Aus unserer Sicht.“

„Und ehm ich wäre auch jemand, der dass auch mehr nutzen würde. Wenn ich für mich einen Nutzen sehen könnte.“

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.2.1. „Vom Nutzen der Software“

Nutzung und Nutzen – oder zwischen Prozess und Produkt

• „Die Software nutzen“ vs. „Der Nutzen von Software“

• Wer sind die Nutzer?

• Nutzen vs. Nützlichkeit

Subjektiver vs. Organisationeller Relevanzkontext.

• Gebrauchswert vs. Erwartungsnutzen

• Zwischen Formalisierung und Subjektivierung

Der Nicht-Nutzen als eigenständige Dimension

• Kontrolle vs. Restriktion vs. Irrelevanz

Page 112: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

112

Gerade wenn wenn Zeitdruck da ist und mittlerweile über die Jahre hin hat sich dann nun herausgestellt, eh, dieses Programm ist einerseits natürlich ne Hilfe für uns, aber andererseits bestimmt’s natürlich ehm unsere Arbeit und es macht sich auch unbedingt erforderlich diese diese Dinge zu nutzen. Also (Mhm.) unser gesamtes Falleingangsverfahren eh von vom Erstgespräch Anlegen des Hilfeempfängers, eh, dann die entsprechenden auch auch Vermerke, entsprechenden Protokolle im Verfahren, bis hin dann zu dieser Entscheidung, Teamberatung, die n natürlich erstmal ne rein fachliche, pädagogische Entscheidung ist, muss ja durch uns dann mithilfe dieses Verfahrens in eine administrative Entscheidung und letztendlich auch wirtschaftliche Entscheidung schon umgewandelt werden. (Mhm.) Also, viele Dinge, das ist zumindest jetzt meine private Einschätzung (Mhm.) eh die früher also auch vor diesem Verfahren einfach auch Aufgaben der wirtschaftlichen Jugendhilfe waren, natürlich auch noch sind, müssen durch uns angedacht werden. (Mhm.) Eindeutig. Und das was wir sag ich mal im pädagogischen Sinne wollen, müssen wir in ne in ne administrative Form umsetzen, mithilfe dieses Verfahrens.

2.2.2 „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“

2. Empirische Konkretisierungen (Es spielt sich so ab, als ob…)

2.2.2. „Aber dieses Programm hilft einem ja eigentlich auch“

Dualität von Struktur• Aneignungsspielräume vs. Gestaltungszwänge• Gestältungszwänge ~ organisatorischer Relevanzkontext?

Rationalistische Prozessierung • „Falleingangsverfahren: Erstgespräch, Anlegen des Hilfeempfängers, Vermerke, Protokolle…“

Verwobenheit bürokratischer und sozialpäd. Fallbearbeitung• Die professionelle Organisation vs. der organisierte

Professionelle?

Page 113: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Thomas Ley – Notorisch unproduktiv?

113

3. Resümée: Software ist die Lösung. ... Aber für was?

1) Technologisierung der Arbeitsorganisation

(bspw. „Workflow“-Orientierung)

2) Mediatisierung der Arbeitskraft

(bspw. ausgedehnte Datensammlungen, Kontrolle durch

Transparenz)

3) Virtualisierung des Arbeitsvermögens

(bspw. Klassifikationssysteme und Assistenten zur sozial-

pädagogischen Diagnose)

3. Resümée: Software ist die Lösung. ... Aber für was?

1. Die Dokumentation muss sich theoretisch wie praktisch in aktuariellersowie kontraktueller Dokumentation unterscheiden.

2. Das papierlose Büro ist ein Mythos – es wird immer eine händische & eine elektronische Akte geben.

3. IT-gestützte Dokumentation kann keine Wirkungsforschung sein –bestenfalls Wirksamkeitsforschung, schlechtestenfalls managerielleSteuerung.

4. Eine Standardisierung Sozialer Arbeit (durch IT) kann nur fehlschlagen –Was aber sind professionelle & erfolgreiche Routinen Sozialer Arbeit?

5. Wer nicht qualifiziert, hat schon verloren. Denn „wer mit dem Computer arbeitet, muss lernen alles anders zu machen“.

6. Flexibilität vs. Rigidität: IT kann Fehler und Kreativität nicht unter-scheiden. „Fehlervermeidende“ IT-Systeme schließen die Kreativität des Benutzers aus. Sie vertragen deren Dummheit, nicht aber deren Kreativität.

Page 114: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

114

Stefan Krause

Sozialinformatik und lebenslanges Lernen – E-Learning in der So-zialen Arbeit

E-Learning

Fachtagung Sozialinformatik 2008

Stefan KrauseStefan Krause

©© 2008 Krause/Handl/Weig2008 Krause/Handl/Weig

Lernen:Lernen:

�� Der Prozess, Der Prozess, üüber den sich ber den sich Organismen Wissen und Organismen Wissen und Fertigkeiten aneignenFertigkeiten aneignen

�� Relativ langfristige Relativ langfristige ÄÄnderung nderung des Verhaltensspielraums auf des Verhaltensspielraums auf Grund von Erfahrungen Grund von Erfahrungen

GedGedäächtnis:chtnis:

�� FFäähigkeit, gelerntes Wissen higkeit, gelerntes Wissen zu speichern und abzurufenzu speichern und abzurufen

�� Psychische Funktion des Psychische Funktion des Erhaltens von InformationErhaltens von Information

�� Bestandteile:Bestandteile:

• Enkodierung

• Speicherung (retention, storage)

• Abruf (retrieval)

1. Definitionen

9. Dezember 2008 2S. Krause

Page 115: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

115

3. Einteilungen des Gedächtnisses

3.1. Zeitliche Einteilung

3.2. Inhaltliche Einteilung

3.3. Einteilung nach Gedächtnisprozessen

9. Dezember 2008 3S. Krause

Das Mehrspeichermodell nach Atkinson und Shiffrin, 1986

Sensorischer

Input

Sensorisches

GedächtnisKurzzeit-

gedächtnis

Langzeit-

gedächtnis

Unbeachtete Unbeachtete

Information geht Information geht

verlorenverloren

Nicht wiederholte Nicht wiederholte

Information geht Information geht

verlorenverloren

Ein Teil der Ein Teil der

Information geht Information geht

mit der Zeit mit der Zeit

verlorenverloren

Aufmerksamkeit

Enkodierung

Abruf

Bewahrende Wiederholung

3.1. Zeitliche Einteilung

9. Dezember 2008 4S. Krause

Page 116: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

116

3.2. Inhaltliche Einteilung

implizit / non-deklarativ explizit / deklarativ

9. Dezember 2008 5S. Krause

3.3. Einteilung nach Gedächtnisprozessen

Konsolidierung und Ablagerung

Enkodierung (Einspeicherung)

Abruf (recall)

9. Dezember 2008 6S. Krause

Page 117: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

117

3.4. Das Arbeitsgedächtnis: Modell nach Baddeley

Sensorisches

RegisterZentrale Exekutive LZG

Bildhaft-räumlicher

Notizblock

Artikulatorische Schleife

Information

9. Dezember 2008 7S. Krause

4. Neuroanatomie des Gedächtnisses

• Beteiligung vieler Hirnstrukturen

• lokalisationistischer Betrachtungsweise sind Grenzen gesetzt (hohe Vernetzung im Gehirn)

• eine präzise funktionelle Zuordnung ist nur bedingt möglich

• wichtigste Strukturen sind „Flaschenhalsstrukturen“

9. Dezember 2008 8S. Krause

Page 118: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

118

4.1. Beteiligte Strukturen

Hippocampus

Amygdala Basalganglien Cerebellum

Frontalkortex Assoziationskortices

9. Dezember 2008 9S. Krause

4.1.1. Der Hippocampus

9. Dezember 2008 10S. Krause

Page 119: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

119

9. Dezember 2008 11S. Krause

4.1.1. Funktion des Hippocampus im LZG

1. Hypothese: 1. Hypothese:

�� Speicherung der neuen Informationen im Hippocampus (und Speicherung der neuen Informationen im Hippocampus (und Temporallappenbereich) fTemporallappenbereich) füür einige Wochen und Monate, fr einige Wochen und Monate, füür r permanente Speicherung permanente Speicherung ÜÜbertragung in den Kortexbertragung in den Kortex

2. Hypothese:2. Hypothese:

�� keine Speicherung im Hippocampus, lediglich Vermittlung der keine Speicherung im Hippocampus, lediglich Vermittlung der Informationen an andere HirnarealeInformationen an andere Hirnareale

9. Dezember 2008 12S. Krause

Page 120: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

120

4.1.1. Hippocampus

Hippocampus

entorhinaler Kortex

perihinaler Kortex parahippocampaler Kortex

andere direkte Projektionen

unimodale und polymodale Assoziationsareale

(frontale, temporale und parietale Bereiche)

Projektionen der Hippocampus-Formation

9. Dezember 2008 14S. Krause

Page 121: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

121

4.1.1. Das Temporallappensystem/ Hippocampus-Formation

�� Funktion: Beteiligung an der Bildung des expliziten Funktion: Beteiligung an der Bildung des expliziten LangzeitgedLangzeitgedäächtnisseschtnisses

�� enge Verbindung des medialen Temporallappensystems mit dem enge Verbindung des medialen Temporallappensystems mit dem NeokortexNeokortex

�� alle Projektionen von alle Projektionen von „„auaußßenen““ enden im parahippocampalen Gyrus enden im parahippocampalen Gyrus und entorhinalen Kortexund entorhinalen Kortex

�� Hippocampus und entorhinaler Kortex: zeitliche und Hippocampus und entorhinaler Kortex: zeitliche und öörtliche rtliche Vernetzung Vernetzung

�� Kontextherstellung notwendig bei neuen Situationen/Lerninhalten Kontextherstellung notwendig bei neuen Situationen/Lerninhalten (Assoziation)(Assoziation)

�� aufgrund Verknaufgrund Verknüüpfung genpfung genüügt Einzelaspekt zur Reproduktion der gt Einzelaspekt zur Reproduktion der GesamtsituationGesamtsituation

9. Dezember 2008 15S. Krause

4.1.2. Die Amygdala

9. Dezember 2008 16S. Krause

Page 122: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

122

4.1.3. Die Basalganglien

9. Dezember 2008 17S. Krause

9. Dezember 2008 18 S. Krause

Ein durchschnittliches Gehirn enthält etwa

100 Milliarden Neurone oder Ganglienzellen(d.h. Nervenzellen mit allen Fortsätzen)

Jedes Neuron besitzt einen Fortsatz (Axon),

der sich zu anderen Neuronen streckt, bevor er

sich in zahllose Endungen verzweigt, die

Signale übermitteln!

Insgesamt gibt es ca. 1 Billiarde (15 Nullen...)

Verbindungen. Damit ist das Gehirn das

komplizierteste Organsystem des Menschen!

Dutzende bisher

bekannter Neurotransmitter fungieren als Überträger der Informationen im

synaptischen Spalt.

Ein durchschnittliches Gehirn enthält etwa

100 Milliarden Neurone oder Ganglienzellen(d.h. Nervenzellen mit allen Fortsätzen)

Jedes Neuron besitzt einen Fortsatz (Axon),

der sich zu anderen Neuronen streckt, bevor er

sich in zahllose Endungen verzweigt, die

Signale übermitteln!

Insgesamt gibt es ca. 1 Billiarde (15 Nullen...)

Verbindungen. Damit ist das Gehirn das

komplizierteste Organsystem des Menschen!

Dutzende bisher

bekannter Neurotransmitter fungieren als Überträger der Informationen im

synaptischen Spalt.

Page 123: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

123

Neuronen und Sandhaufen

9. Dezember 2008 S. Krause 19

Bedeutung von Meta-Prozessen

9. Dezember 2008 S. Krause 20

2 6 3

9 7 1

5 4 8

Page 124: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

124

Bedeutung von Meta-Prozessen

9. Dezember 2008 S. Krause 21

1 2 3

4 5 6

7 8 9

Lernformen

ReizReiz--ReaktionsReaktions--Lernen (vorausgehende Reize)Lernen (vorausgehende Reize)

9. Dezember 2008 S. Krause 22

Instrumentelles Lernen (nachfolgende Konsequenz)Instrumentelles Lernen (nachfolgende Konsequenz)

Begriff und Wissen (Kognitive Strukturen)Begriff und Wissen (Kognitive Strukturen)

Handeln/ProblemlHandeln/Problemlöösen (Handlungskonzepte)sen (Handlungskonzepte)

Page 125: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

125

9. Dezember 2008 S. Krause 23

Instruktion

9. Dezember 2008 S. Krause 24

Didaktik I

�� Ist eine explizite Didaktik notwendig?Ist eine explizite Didaktik notwendig?

Page 126: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

126

9. Dezember 2008 S. Krause 25

Didaktik II

�� Lehren/Vermitteln ist immer an ein Lehren/Vermitteln ist immer an ein didaktisches Konzept gebundendidaktisches Konzept gebunden

�� Wird sie nicht expliziert, ist sie immer Wird sie nicht expliziert, ist sie immer implizit vorhandenimplizit vorhanden

9. Dezember 2008 S. Krause 26

Implizite Didaktik

1.1. Man lehrt, wie man Man lehrt, wie man selbstselbst gelehrt gelehrt wurdewurde

2.2. Man lehrt, wie man Man lehrt, wie man selbstselbst am besten am besten lerntlernt

Page 127: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

127

9. Dezember 2008 S. Krause 27

Zentrales Ziel von Lernszenarien

•• Erwerb von Wissen und FertigkeitenErwerb von Wissen und Fertigkeiten

•• ÜÜberfberfüührung von hrung von (erworbenem/bestehendem) tr(erworbenem/bestehendem) träägem Wissen gem Wissen in Handlungswissenin Handlungswissen**

* * (durch Wissenskompilierung (durch Wissenskompilierung (Komposition/Prozeduralisierung) deklarativer (Komposition/Prozeduralisierung) deklarativer Wissenseinheiten und Wissenseinheiten und ‚‚RegelRegel--tuningtuning‘‘) )

9. Dezember 2008 S. Krause 28

Lehren von Expertendenken

•• Versuch der direkten Versuch der direkten ÜÜberfberfüührung in hrung in Expertenhandlung durch Vermittlung Expertenhandlung durch Vermittlung dieser Denkstrategiendieser Denkstrategien

•• Gescheitert: Expertenwissen ist Gescheitert: Expertenwissen ist subjektiv konstruiertes Wissensubjektiv konstruiertes Wissen

��Eigene Theorie fEigene Theorie füür Novizenr Novizen

Page 128: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

128

9. Dezember 2008 S. Krause 29

oder:

Erwerb des Erfahrungswissens(‚tacit knowledge‘)

Aufbau der Problemlösekompetenz

9. Dezember 2008 S. Krause 30

Expertise durch Erfahrungswissen I

�� „„ Dieses Wissen entsteht in der Regel nicht Dieses Wissen entsteht in der Regel nicht durch explizite Unterweisung, sondern durch explizite Unterweisung, sondern durch die konstruktive Auseinandersetzung durch die konstruktive Auseinandersetzung Lernender mit selbst erfahrenen, Lernender mit selbst erfahrenen, authentischen Problemsituationen, sofern authentischen Problemsituationen, sofern eine aktive Verarbeitung der dabei eine aktive Verarbeitung der dabei relevanten Informationen stattfindetrelevanten Informationen stattfindet““

Gruber, 1999Gruber, 1999

Page 129: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

129

9. Dezember 2008 S. Krause 31

Die wichtigsten Aspekte(nach Stand der aktuellen Reformdiskussion in der

pädagogischen Psychologie)

ForderungForderung ErfErfüüllt?llt?

••SelbststeuerungSelbststeuerung

••KooperationKooperation

••ProblemlProblemlöösensen

••Authentische Authentische LernumgebungenLernumgebungen

••Lebenslanges Lebenslanges LernenLernen

�� �� ��

�� ��

�� �� ��

�� �� ��

��

9. Dezember 2008 S. Krause 32

Didaktische Konzepte

�� Anchored InstructionAnchored Instruction�� Fallbasiertes LernenFallbasiertes Lernen�� ProjektstudiumProjektstudium�� Forschendes LernenForschendes Lernen�� Problembasiertes LernenProblembasiertes Lernen�� GoalGoal--BasedBased--ScenarioScenario�� etc. etc. ……

Page 130: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

130

9. Dezember 2008 S. Krause 33

Goal-Based Scenario

Menschliches Handeln ist immer Menschliches Handeln ist immer zielgerichtet!zielgerichtet!

9. Dezember 2008 S. Krause 34

Ziele

Die Art der Ziele, die die Motivation für

Lernprozesse darstellen, ändert sich.

Aus intrinsischen Zielen wie die

Erhöhung des eigenen Verstehens

und der eigenen Handlungsfähigkeit

...

... werden extrinsische Ziele wie den

Lehrer glücklich zu stimmen,

Bestrafungen zu vermeiden, gute Noten

zu erlangen oder die schulische

Laufbahn auf möglichst hohem Niveau

fortsetzen zu dürfen.

Page 131: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

131

9. Dezember 2008 S. Krause 35

In-/extrinsische Motivation

Motivation

intrinsisch extrinsisch

Neugier

(kognitiv)

Anreiz

(emotional)

Erfolgserwartung

(Wahrscheinlichkeit)

Positive

Verstärkung

(Belohnung)

Negative

Verstärkung

(Zwang)

9. Dezember 2008 36S. Krause

Page 132: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

132

9. Dezember 2008 37S. Krause

Weitere Aspekte:�� EE--Mail/Aushang/Information an Mail/Aushang/Information an

Kurs/Vorlesung/Modul/Studienbereich/ Kurs/Vorlesung/Modul/Studienbereich/ ……

�� „„LehrveranstaltungLehrveranstaltung““ beliebig skalierbar (Diplomarbeit beliebig skalierbar (Diplomarbeit -- Vorlesung Vorlesung -- Modul Modul –– Bereich )Bereich )

�� Zentrale Verwaltung und Bereitstellung von Dokumenten wie Zentrale Verwaltung und Bereitstellung von Dokumenten wie MerkblMerkbläätter, Vordrucke, Skripte etc. (der tter, Vordrucke, Skripte etc. (der „„eingerichtete eingerichtete SeminarraumSeminarraum““ bleibt)bleibt)

�� PersPersöönliche "FAQ" durch Foren statt Enliche "FAQ" durch Foren statt E--MailMail

�� WIKIWIKI

�� WBTs (Entlastung der PrWBTs (Entlastung der Prääsenzlehre, mehr Raum fsenzlehre, mehr Raum füür den Diskurs)r den Diskurs)

�� Nutzung von jedem Internetarbeitsplatz Nutzung von jedem Internetarbeitsplatz ‚‚weltweitweltweit‘‘!!

�� Hauptziel: Vereinfachung, Aufwertung und Entlastung der Hauptziel: Vereinfachung, Aufwertung und Entlastung der aktuellen Organisation/Praktuellen Organisation/Prääsenzlehre und Vorbereitung der senzlehre und Vorbereitung der Studenten fStudenten füür das selbstorganisierte r das selbstorganisierte „„lifelife--longlong““--LernenLernen

9. Dezember 2008 38S. Krause

Page 133: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

Stefan Krause – Sozialinformatik und lebenslanges Lernen

133

9. Dezember 2008 S. Krause 39

Page 134: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

134

Herausgeber und Autoren Bauer Bernd Diplom-Kaufmann, Direktor Informationstechnologie der Bank für Sozialwirtschaft, Köln Bredl Klaus, Prof. Dr. Professor für Sozialinformatik an der Hochschule Neubrandenburg Faiß Peter Dipl. Betriebswirt (BA), Prokurist und Seniorberater der Adveris Unternehmensberatung GmbH, Münster Halfar Bernd, Prof. Dr. Professor für Management in sozialen Einrichtungen an der Katholischen Universität Eich-stätt-Ingolstadt, Fakultät für Soziale Arbeit Krause Stefan, Prof. Dr. Professor für Sozialinformatik und Medienpädagogik an der Berufsakademie Stuttgart Kreidenweis Helmut, Prof. Professor für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät für Soziale Arbeit Ley Thomas Diplom-Sozialpädagoge (FH), Universität Bielefeld - Fakultät für Pädagogik, Graduiertenkol-leg Jugendhilfe im Wandel Pesch Stefan Betriebswirt FH/DO, Heimleiter in der Diakonie Neuendettelsau Rudlof Christiane, Prof. Professorin für Sozialinformatik / Usability Engineering an der Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven Saad Alexandre, Dr. Verantwortlicher für die Entwicklung der Mensch-Maschine-Schnittstelle bei der BMW Group, München Walter Jochen, Dr. Vorstand der Stiftung Pfennigparade, München Waste Jörg MBA, Referent für Informationsmanagement und Controlling, Diakoniedorf Herzogsägmühle

Page 135: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

135

Impressionen

Eröffnung der Fachtagung durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Bernd Halfar und Prof. Helmut Kreidenweis

Im ersten Vortrag spricht Peter Faiß (Adveris Unternehmensberatung) über den Sinn von IT-Strategien für soziale Organisationen

Page 136: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

136

Im Workshop von Stefan Pesch (Diakonie Neuendettelsau) gibt es innovative Techniken zur Unterstützung der Lebensgestaltung von Demenz-Erkrankten auch zum Anfassen

Im Workshop Usability informierten sich viele Software-Anbieter über Wege zur besseren Gestaltung ihrer Programme

Page 137: Sozialinformatik · Das Programm der Tagung bot einen spannenden Mix aus aktuellen Forschungsergebnis- sen, Best Practice Beispielen und Zukunftsvisionen zur Nutzung von IT in sozialwirtschaftli-

137

Der abendliche Empfang im historischen Holzersaal der Katholischen Universität bot eine gute Gelegenheit zu persönlichen Kontakten und Erfahrungsaustausch