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Ökologisch und effi zient Mit innovativen Lösungen und Maschinen der
SCHLEIFRING Gruppe nachhaltig produzieren
MOTIONDAS KUNDENMAGAZIN DER SCHLEIFRING GRUPPE
FLUGZEUGTURBINEN: BLOHM und MÄGERLE steigern die Effi zienz
KALIFORNIEN: Vorreiter des Klima- und Umweltschutzes in den USA
100 JAHRE: Die Fritz Studer AG feiert Geburtstag
A U S G A B E 1 / 2 0 1 2
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SCHLEIFEN MIT WINTERTHUR:SCHNITTIGE LÖSUNGEN FÜR SCHLANKE PROZESSE
DeutschlandWinterthur Technology GmbH72766 ReutlingenTel.: +49 (0)7121 93 24 [email protected]
WENDT GmbH40670 MeerbuschTel.: +49 (0)2159 67 [email protected]
SchweizWinterthur Schleiftechnik AG 8411 WinterthurTel.: +41 (0)52 234 41 [email protected]
ÖsterreichRappold Winterthur Technologie GmbH9500 VillachTel.: +43 (0)42 42 41 811 [email protected]
www.winterthurtechnology.com
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E D I T O R I A L
Verantwortung übernehmen
Liebe Leserinnen und Leser,
Gesellschaft, Politik und Industrie diskutieren viel
über das Thema Nachhaltigkeit – ein Begriff, mit dem
viele Forderungen und Erwartungen verbunden sind.
In Bezug auf neue Energiekonzepte, den Umgang mit
knappen Ressourcen und auf eine Senkung des Ener-
gieverbrauchs wird gefragt, wie und wo Einsparpo-
tenziale erschlossen werden können. Wer sieht sich
in der Pfl icht? Und wer hat die Kompetenz und das
Potenzial, marktreife und effektive Lösungen zu ent-
wickeln und anzubieten?
Die SCHLEIFRING Gruppe stellt sich dieser Heraus-
forderung. Wir streben nach höchstmöglicher Pro-
duktqualität und einem sparsamen Umgang mit En-
ergie und Ressourcen. Das gilt für Produktionsprozesse,
die Schleifmaschinen und deren Einsatz beim Kunden.
Konsequent entwickeln unsere Ingenieure neue Tech-
nologien und Verfahren, die weniger Energie bei ma-
ximaler Produktivität verbrauchen, Rohstoffe schonen
und Emissionen auf ein Minimum reduzieren. Alle
SCHLEIFRING Unternehmen dürfen deshalb die Mar-
ke „Blue Competence“ führen. Darauf sind wir stolz.
Seit jeher treiben uns Pioniergeist und Innovations-
kraft an. Mit Erfolg – wie man am Beispiel der Fritz
Studer AG sehen kann. In 100 Jahren Firmengeschich-
te ist das Unternehmen zum weltweiten Marktführer
in der Rundschleiftechnik aufgestiegen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
3MOTION 01/12
Ihr
Stephan Nell
CEO Körber Schleifring AG
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4 MOTION 02/11
INHALT
184 MOTION 01/12
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I N H A LT
5MOTION 01/12
IMPRESSUM
Herausgeber: Körber Schleifring AG, Hamburg Chefredaktion: Peter Lütjens Realisation: JDB MEDIA GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, Deutschland, www.jdb.de
Projektleitung: Jan Hawerkamp Art Direction: Claudia Schiersch Redaktion: Marc-Oliver Prier (Ltg.), Ira Schroers, Barbara Schulze, Klaus Vogt, Maresa Wolbert Layout: Stef fi
Pflugbeil (Ltg.), Sandra, Haberlandt, Yvonne Vahland Bildredaktion: Julia Poppe (Ltg.) Übersetzung/Lektorat: Ü-Werk GmbH Fotos: dpa (1), iStockphoto (4), Getty Images(Titel+2),
JDB(1), Kilian J. Kessler(2), laif(1) Litho: Fire Dept. GmbH, Hamburg Druck: NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Wit tingen
N E W S
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Aktuelles aus den Unternehmen
TO O L S & T EC H N O LO GY
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T I T E LG E SC H I C H T E
Nachhaltig handeln
Energie- und ressourcenschonende
Fertigungslösungen der Unterneh-
men der SCHLEIFRING Gruppe
Länderspezial Kalifornien
Mit ambitionierten Umweltrichtlinien
will der Sonnenstaat grüner werden
100. Geburtstag
Wie sich die Fritz Studer AG vom
Pionier zum Marktführer entwickelte
50 Jahre STUDER Know-how
Kunio Kitamura führte die Marke in
Japan zum Erfolg
Erfolgsfaktor Mitarbeiter
Über die Aus- und Weiterbildung
von Fachkräften in den Unternehmen
der SCHLEIFRING Gruppe
Mit dem Rucksack durch die Welt
MAEGERLE Manager Hans Seifert
wandert regelmäßig entlang der
rauen Küste Kanadas
Einsparpotenziale ausschöpfen
MOTION im Gespräch mit Prof. Dr.
Konrad Wegener von der ETH Zürich
Leistung rauf, Energie runter
Lösungen von BLOHM und MAEGERLE
steigern die Effi zienz von Flugzeugturbinen
System- und Lösungsanbieter
Die Partner WALTER und EWAG intensi-
vieren die Zusammenarbeit und bieten
Service und Leistungen aus einer Hand
Ideen mit großer Wirkung
WALTER senkt den Energiebedarf der
HELITRONIC POWER Maschinen
News to use
Praktische Produktionstipps
M Ä R K T E & T R E N DS
M OT I O N S & M O R E
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6
N E W S
MOTION 01/12
WALTER
Schleifen und Messen perfektioniert
Auf der GrindTec 2012 im März prä-
sentierte die Walter Maschinenbau
GmbH neue Software- und Hardwarelö-
sungen für das Werkzeugschleifen und
die optische Messtechnik.
Optimierte Kinematik
Mit der neuen Hochleistungs-Werkzeug-
schleifmaschine HELITRONIC VISION
LONG können rotationssymmetrische
Präzisionswerkzeuge wie Fräser, Bohrer,
Stufenbohrer, Holzbearbeitungswerk-
zeuge und Profi lwerkzeuge aus Materi-
alien wie HM, HSS, Keramik, Cermet und
CBN bis zu einer Gesamtlänge von 700
Millimetern geschliffen werden. Das
Konzept basiert auf der bewährten und
hochpräzisen Werkzeugschleifmaschine
HELITRONIC VISION mit Linearantrie-
ben und Torquemotoren. Allerdings
wurde die Kinematik der HELITRONIC
VISION LONG verändert. So ist bei der-
selben Arbeitsraumgröße die Produkti-
on von Werkzeugen mit Durchmessern
HELITRONIC
VISION LONG: Neue Kinematik
und vibra tionsarme Schleifpräzision
von drei bis 200 Millimetern und mit einer Bearbeitungslänge am Umfang von bis
zu 580 Millimetern möglich. Die Maschinenbasis aus Mineralguss und die paten-
tierte Portalbauweise für extreme Steifi gkeit setzt die hohe Dynamik der digitalen
Antriebe vibrationsarm in Schleifpräzision um. Die Motorleistung beträgt
35 KW / 10.000 min-1. Schleifscheiben bis zu einem maximalen Durchmesser von
254 Millimetern werden über einen Scheibenwechsler (optional erweiterbar auf
24 Plätze) eingewechselt. Als Werkzeugwechsler fungiert dabei ein 6-Achsen-
CNC-Roboter von Fanuc.
Messbereich vergrößert
Neu ist auch die Option „L“ für die Messmaschinen HELICHECK PRO
und HELICHECK PLUS. Mit ihr können Werkzeuge bis zu einer Ge-
samtlänge von 730 Millimetern gemessen werden. Alle bewährten
Merkmale und Eigenschaften sowie die vielfältigen und leistungs-
starken Optionen der HELICHECK PRO und HELICHECK PLUS
stehen auch für die Option „L“ zur Verfügung. Die bisher vor-
handene Messlänge von 300 Millimetern wurde mit der
Messbereichsvergrößerung bei der Option „L“ entscheidend
erweitert und bietet dem Werkzeughersteller oder -nachschär-
fer die perfekte Investition in die Zukunft zur nahezu unbe-
grenzten Erweiterung seines Produktspektrums. Dies bedeutet am
Beispiel der HELICHECK PLUS L, dass künftig Mikro-, Standard- oder
extrem lange Werkzeuge auf nur einem Messsystem gemessen wer-
den können. Die für die Genauigkeit einer Messmaschine entschei-
dende Kenngröße beträgt ebenfalls E1 = (1,4 + L/300) μm und garan-
tiert wieder einmal mehr die hohe Leistungsfähigkeit der HELICHECK
Messmaschinen von WALTER.
HELICHECK PLUS L
Werkzeuge mit bis
zu 730 Millimetern
Länge messen
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7MOTION 01/12
DIE ORBIT IST DA
Doppel-Premiere bei BLOHM und JUNG in Göppingen
Gleich zwei gute Gründe zum Feiern:
Am 23. und 24. Februar 2012 eröff-
nete die Blohm Jung GmbH das neue
Vertriebs- und Servicezentrum am
Standort Göppingen. Das Highlight der
Premiere war die offi zielle Vorstellung
der neuen ORBIT Baureihe (siehe auch
MOTION 2/2011). Die Serie umfasst drei
Maschinengrößen mit Schleifbereichen
Die Universal-Innenrundschleifma-
schine CT960 von STUDER ist prä-
destiniert für ein breites Einsatzspek-
trum. Dank ihrer Stabilität und der
interpolierenden Achsen ist das
Schleifen von Radienübergän-
gen an Matrizen in polierter
Qualität möglich. Jetzt wur-
de die Maschine in vielen
Punkten weiter optimiert.
Der komplett überarbeitete
Revolver verfügt über ei-
nen neuen hochdyna-
mischen Direktantrieb. Dieser reduziert
die Schwenk- und damit die Neben-
zeiten und ermöglicht die stufenlose
Positionierung der Schleifspindeln von
-5 bis +30°.
Ein neuer Kühlmittelverteiler bringt
Ordnung in den Innenraum. Überarbei-
tet wurde zudem der Z-Tisch, dessen
höhere Steifi gkeit sich positiv auf das
gesamte Achssystem auswirkt. Auch
das Abrichtsystem wurde im Grundso-
ckel und der Lagerung überarbeitet,
damit noch höhere Genauigkeiten beim
Abrichten der Schleifscheiben erzielt
werden können.
Feierliche Eröffnung: Vertreter begutachten Maschinen im neuen Showroom
der Blohm Jung GmbH am Standort Göppingen
Die ORBIT ist da: Offi ziell
stellte BLOHM die neue
Baureihe im Februar vor
von 500 × 200 Millimetern bis
800 × 400 Millimetern. Dabei hat
der Kunde die Wahl zwischen
zwei Steuerungsvarianten: einer
profes sionellen CNC-Steuerung
sowie der bewährten BLOHM
EasyProfi le-Steuerung, die beide
mit geregelten Antrieben in allen
Achsen geliefert werden.
Vom neuen Ver-
triebs- und Ser-
vicezentrum aus
bieten die Marken
BLOHM und JUNG
künftig alles aus
einer Hand: Ange-
fangen bei Bera-
tungen und Über-
holungen über ein
Logistikzentrum
und den Ersatzteil-
vertrieb bis hin zur
Se r v i c e ho t l in e
und zur Anwen-
STUDER CT 96 0
Neuerungen für optimale Schleifergebnisse
Neu im Konzept der CT960: Der
Revolver mit einem hochdyna-
mischen Direktantrieb
dungstechnik. Mitarbeiter und Partner
aus ganz Europa kamen nach Baden-
Württemberg und lernten den neuen
Showroom kennen. Ausgestattet mit
modernster Technik können hier
Maschinenvor führungen und Schu-
lungen durchgeführt werden.
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8 MOTION 01/12
Maximale Wertschöpfung mit minimalen Ressourcen:In Zeiten knapper Rohstoffe rückt eine energie- und ressourcenschonende Fertigung stärker in den Fokus.Die Unternehmen der SCHLEIFRING Gruppe begleitendiese Entwicklung aktiv.
T I T E LG E S C H I C H T E
Zukunftstechnologie:
Im Maschinen- und
Anlagenbau stehen
die Zeichen auf
Blue Competence®
NACHHALTIGE PRODUK TION
Ökologisch und effi zient
Maximale Wertschöpfung mit minimalen Ressourcen:In Zeiten knapper Rohstoffe rückt eine energie- und ressourcenschonende Fertigung stärker in den Fokus.Die Unternehmen der SCHLEIFRING Gruppe begleitendiese Entwicklung aktiv.
T I T E LG E S C H I C H T E
NACHHALTIGE PRODUK TION
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9MOTION 01/12
Steigende Emissionen mit negativen Folgen für Mensch und Natur,
schwindende Vorräte an fossilen Brennstoffen und damit einher-
gehend wachsende Energiepreise – die Welt befi ndet sich im Umbruch.
Alle wissen, dass gehandelt werden muss. Entsprechend ambitioniert
sind die Klimaschutzziele der internationalen Umweltpolitik. Längst ist
Nachhaltigkeit kein Trend- oder Nischenthema mehr, sondern entschei-
dend für unsere Zukunft. Auch in der industriellen Produktion wird
intensiv daran gearbeitet, die Energie- und Ressourceneffi zienz zu op-
timieren. Der Fraunhofer-Studie „Energieeffi zienz in der Produktion“
zufolge lassen sich mittelfristig bis zu 30 Prozent des Energieverbrauchs
in der Industrie einsparen. Allein für die in der Untersuchung betrach-
teten Produktklassen macht dies 210 Petajoule pro Jahr aus. Das ent-
spricht etwa der Hälfte des Stromverbrauchs der privaten Haushalte in
Deutschland oder der Leistung von vier Kraftwerken mit je 1,4 Gigawatt.
Weniger Energie, maximale Produktivität
Für die Entwicklung zukunftsfähiger Lebens- und Produktionsbedin-
gungen benötigt es daher Partner aus Industrie und Technik, die in-
tensiv an dem Thema Ressourceneffi zienz arbeiten. Die SCHLEIFRING
Unternehmen sind weltweit die Nummer 1 im Schleifen. Diese Markt-
stellung verpfl ichtet. Als führende Hersteller von Werkzeugmaschinen
übernehmen sie Verantwortung und sind auch in puncto nachhaltige
Produktion Vorreiter in ihrer Branche. Sie entwickeln Technologien
und Verfahren, die weniger Energie bei maximaler Produktivität
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sparmöglichkeiten bringt der Einsatz von Synchronmotoren mit gesteigertem
Wirkungsgrad, modernen und energieeffi zienten Umrichtern sowie Energierück-
speisungsmodulen. Darüber hinaus fällt die energieintensive Druckaufbereitung
von Luft oder Öl weg, wenn hydraulisch beziehungsweise pneumatisch betriebene
Hilfsachsen (etwa Handlingsysteme, Türöffner und Werkzeugwechsler) durch
Elektroantriebe ersetzt werden. Nicht zuletzt sinkt der Grundlastbedarf einer Fer-
tigungsanlage noch einmal deutlich, schalten sich Nebenaggregate nicht automa-
tisch mit der Maschine, sondern nur bei Bedarf ein.
Ein Großteil des Energieverbrauchs entfällt auf das Kühlsystem und die Kühlmit-
telschmierstoffzufuhr. Hier ermöglichten Ingenieure der SCHLEIFRING Gruppe
über angepasste Leitungsquerschnitte mit minimierten Durchfl ussverlusten (we-
nig Biegungen, keine Engpässe) oder einen konzentrierten, laminaren Strahl an
der Düse (etwa bei Nadeldüsen) geringere Pumpendrücke und reduzierte Durch-
fl ussmengen. Das senkt den Energiebedarf von Pumpen, Kühlaggregaten und
Aufbereitungsanlagen. Der Einsatz von drehzahl- beziehungsweise verbrauchsge-
regelten Kühlschmiermittelpumpen, die nicht wie bisher mit voller Leistung gegen
geschlossene Ventile anpumpen, reduziert ebenfalls den Verbrauch.
Wie groß das Einsparpotenzial durch die Kombination von konstruktiven Maßnah-
men sein kann, zeigt die Walter Maschinenbau GmbH (siehe Seite 28). In einem
Anwendungsbeispiel für die Holzindustrie gelang es den Ingenieuren, den Ener-
gieverbrauch der HELITRONIC POWER Maschinen bei der Produktion bei einer
bestimmten Teilefamilie um bis zu 44 Prozent zu reduzieren.
Wirksame Verfahren
Kurze Prozessketten, weniger Maschinen, geringerer Platzbedarf und reduzierte
Transport- und Lagerungsaufwendungen – in diesen Bereichen spielt die Kombina-
tionsbearbeitung ihr wirtschaftliches und energetisches Wirkungspotenzial aus. Die
Integration von Verfahren wie Schleifen, Drehen und Fräsen birgt die Chance auf
eine deutliche Effi zienzsteigerung der Produktion. Ein Beispiel aus der Turbinenin-
dustrie veranschaulicht dies. Zusammen mit der MTU Aero Engines entwickelte die
Blohm Jung GmbH eine Fertigungslinie
bestehend aus insgesamt sieben modi-
fi zierten BLOHM PROFIMAT MC 610
(siehe Seite 18). Das Konzept kombiniert
unterschiedliche Bearbeitungsprozesse
inklusive Simulation und Vermessung.
Die Fertigungslösung führt nicht nur zu
einer Qualitäts- und Effi zienzverbesse-
rung von Niederdruckturbinen, sondern
sie benötigt obendrein weniger Raum,
reduziert Nebenzeiten auf ein Minimum
und senkt den Stromverbrauch.
Ebenso helfen Softwarelösungen zur
Technologieunterstützung, Energie und
Ressourcen zu sparen. Spezielle Daten-
banken wie HEUREKA für MIKROSA
Maschinen oder StuderTechnology er-
möglichen auf Anhieb optimierte Bear-
beitungsprozesse mit deutlich verringer-
ten Bearbeitungszeiten. Beispielsweise
reduziert StuderTechnology diese um
rund 25 Prozent. Eine detaillierte Pro-
verbrauchen, Rohstoffe schonen und
Emissionen auf ein Minimum reduzie-
ren. Mit vielschichtigen Aktivitäten und
Anstrengungen haben sich so alle
SCHLEIFRING Unternehmen für das
Label „Blue Competence®“ des VDMA
(Verband Deutscher Maschinen und
Anlagenbau e.V.) qualifi ziert. Diese ein-
getragene Marke darf ausschließlich bei
nachgewiesener Realisierung von en-
ergie- und ressourceneffi zienten Lö-
sungen für Produktionsprozesse und
Produkte geführt werden.
Gute Konstruktion,
gutes Ergebnis
Zu diesen umfassenden Maßnahmen
für eine ökologische Produkt- und Pro-
duktionsgestaltung sowie für innovative
Umwelttechnologien gehören unter an-
derem die Optimierung der Maschinen-
peripherie und von Bearbeitungstech-
nologien. Ein Beispiel ist der Ersatz
herkömmlicher Achsantriebe durch
Direktantriebe. Dabei führen weniger
Komponenten, eine minimierte Reibung
und kleinere bewegte Massen zur Ener-
gieeinsparung. Außerdem verkürzen
sich durch die höheren Geschwindig-
keiten die Prozesszeiten. Weitere Ein-
T I T E LG E S C H I C H T E
MOTION 01/1210
Innovative Schleiftechnik für effi ziente
Triebwerke: BLOHM und MÄGERLE sind
anerkannte Partner der Turbinenindustrie
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11
Schleifmaschinen können unter anderem
mit diesen Lösungen für eine ressourcen-
schonendere Auslegung optimiert werden:
n Ersatz von Direktantrieben, wie
Linear- oder Torquemotoren (weniger
Komponenten, weniger Reibung,
geringere bewegte Massen)
n Einsatz von Synchronmotoren mit
gesteigertem Wirkungsgrad, moder-
nen und energieeffi zienten Umrich-
tern, sowie Energierück-
speisungsmodulen
n Optimierte Elektroinstallation wie
Bus-Systeme, Low Watt- und LED-
Technik
n Einsatz von Druckspeichern und
verbrauchsgeregelten Pumpen für
hydraulische Baugruppen
n Aktivierung von Nebenaggregaten
nur bei Bedarf (Reduzierung des
Grundlastbedarfs)
n Optimierung der Kühlschmiermittel-
zuführung durch angepasste Lei-
tungsquerschnitte, drehzahl- bzw.
verbrauchsgeregelte Kühlschmiermit-
telpumpen und individuell zuschalt-
bare Kühlschmiermitteldüsen
n Prozesssimulationen für das Einrich-
ten einer Maschine, Programme
zur Technologieunterstützung und zur
Technologie- und Verfahrens-
integration
n Erweiterte Schulungsinhalte, bezogen
auf energieeffi ziente und ressourcen-
schonende Fertigung, sowie Hinweise
in der Gebrauchsanleitung der
Maschine zur optimalen Einstellung
n Energierückspeisung beim Bremsen
von Achsen und Schleifspindeln
n Synchronmotoren mit hohem
Wirkungsgrad
n Optimierte Elektroinstallation (Bus -
systeme, Low Watt- und LED-Technik)
MEHR EFFIZIENZ
Qualifi ziert: Alle Unternehmen der
SCHLEIFRING Gruppe dürfen die
Marke Blue Competence® führen
MOTION 01/12
zesssimulation zum Einrichten einer Maschine für neue Fertigungsaufgaben (bei-
spielsweise WALTER ToolStudio, StuderGrind, StuderWIN oder JUNG GRIPS) ver-
meidet wiederum Stillstandzeiten und Ausschussproduktion und verringert den
Bedarf an Energie und Rohstoffen.
Weniger ist mehr
Ressourcen lassen sich darüber hinaus beim Schleifprozess selbst einsparen. Hier-
zu forscht zum Beispiel das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF)
der ETH Zürich. „Der Schleifprozess stellt durch die prinzipbedingt ungünstige
Zerspanungskinematik am einzelnen Korneingriff eine Ausnahme dar”, sagt Prof.
Dr. Konrad Wegener, Leiter des IWF (siehe Interview Sei-
te 14). Den Reibanteil zu reduzieren – etwa durch Schaf-
fung besserer Schnittbedingungen, Schärfung und
Strukturierung von Schleifscheiben – hilft in
zweierlei Hinsicht: Es gibt weniger Energie-
einsatz und weniger Wärmeprobleme, zum
Beispiel Schleifbrand, Werkstück- und
Maschinenverzug.
Die Fritz Studer AG arbeitet eng mit
dem IWF zusammen, um unter an-
derem das eigene Maschinenport-
folio in Bezug auf Ressourcen- und
Energieeffi zienz weiter zu opti-
mieren. Ein zentraler Bestandteil
des Entwicklungsprozesses bei
STUDER ist das Ecodesign,
welches je nach Schleifaufgabe zur
energieeffi zientesten und wirt-
schaftlichsten Lösung führt. „Bei uns
ist der Punkt Energieeinsparung ein ele-
fu
Strukt
zweierlei
einsatz und w
Beispiel Schleifb
Maschinenver
Die Fritz Stu
dem IWF
derem
folio
En
m
Software für viele Anwendungen: Version 1.9 des
WALTER HELITRONIC TOOL STUDIO
Umwelttechnologie Solarpanels:
Entwicklung von energie- und
ressourceneffi zienten Lösungen
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12
mentarer Bestandteil des Lastenheftes”,
sagt Fred W. Gaegauf, Geschäftsführer
der Fritz Studer AG. „Schon bei der Ent-
wicklung einer Maschine müssen das
Produkt und die einzelnen Komponenten
mit einbezogen werden. Außerdem gilt:
Weniger ist mehr. Um eine maximale
Ressourceneffi zienz zu gewährleisten,
durchdenken wir bereits vor der Entwick-
lung, was wirklich notwendig ist, welche
Materialien wir einsetzen oder auch re-
duzieren können.“ Ein Beispiel ist der
Einsatz von Kupfer. „Wir erörtern, was
passiert, wenn dieser Rohstoff langfristig nicht mehr verwendet werden kann. Denn
immerhin sind die Kupfervorkommen in voraussichtlich 40 Jahren erschöpft“, er-
gänzt Wolfgang Labus, Leiter Produkt Engineering der Fritz Studer AG. STUDER
Ingenieure arbeiten deshalb daran, wie der Einsatz seltener Ressourcen vermieden
werden kann. Auch der erforderliche Energieeinsatz zur Herstellung der Materialien
fl ießt in die Überlegungen ein.
Entwicklungen mit Zukunft
Ein Beispiel für Materialeffi zienz ist das von STUDER entwickelte GRANITAN®, ein
Polymerbetonguss für Maschinenbetten. „Für die Herstellung brauchen wir nur
etwa ein Drittel der Energie im Vergleich zur Graugusserzeugung“, so Labus. Auch
die Themen Kalt- und Trockenbearbeitung rücken bei Maschinenherstellern und
Forschern in den Fokus. Denn sowohl die Beheizung als auch die Kühlung sind
wahre Energiefresser. „Allein für die Kühlung werden 50 Prozent der Energie beim
Betrieb von Schleifmaschinen benötigt”, erklärt Labus. „Die Idee der Kalt-
und Trockenbearbeitung ist deshalb der richtige Ansatz für die Zukunft.“
Außerdem fallen bei der Trockenbearbeitung weniger Abfälle an,
wie beispielsweise verbrauchte Kühlschmierstoffe, ölhaltige
Schleifschlämme oder Ölbindemittel. Im Lebenszyklus
einer Maschine – angefangen bei der Herstellung
über die Nutzung bis hin zur Entsorgung – macht
die Einsatzzeit der Maschine 95 Prozent des En-
ergieverbrauchs aus. Und das sei der aus-
schlaggebende Punkt, betont STUDER Ge-
schäftsführer Gaegauf. „Hier setzen wir an.
Der Kunde soll die Maschine energiesparend
betreiben, und auch das Prozesskettenthema
ist wichtig. Man muss mit den Kunden spre-
T I T E LG E S C H I C H T E
MOTION 01/12
GRANITAN®-Maschinenbett:
Zwei Drittel weniger
Energie bei der
Herstellung
StuderTechnology: Die Software schafft beim Rundschleifen auf Anhieb
optimale Ergebnisse bei reduzierten Bearbeitungszeiten
Schleifen, Drehen, Fräsen: Die Kombinationsbearbeitung wie hier auf einer
MÄGERLE MGC L steigert die Effi zienz der Produktion
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Leistung durch Qualität..de
chen, wie das Werkstück bearbeitet, was
geschliffen oder gedreht werden soll und
viele Aspekte mehr.“ STUDER nennt die-
sen Prozess „Simultaneous Engineering“
und bietet ihn schon seit einigen Jahren
an. „Wir arbeiten eng mit unseren Kun-
den zusammen. Es geht darum, indivi-
duelle Lösungen zu fi nden.“
Das Richtige tun
Investitionen in umweltfreundliche Tech-
nologien wirken langfristig. Im engen
Schulterschluss mit den Kunden versu-
chen alle SCHLEIFRING Unternehmen,
den Maschineneinsatz auf Basis zuver-
lässiger Betriebsdaten gemeinsam en-
ergiespezifi sch zu planen und individuell
zu optimieren. Denn nicht jede Maßnah-
me ist für jede Maschine auch die beste
Lösung, um die größte Ressourcenef-
fi zienz zu erreichen. Es kommt stärker
darauf an, das Richtige an der richtigen
Stelle zu tun. Beteiligt sind Entwicklung
und Konstruktion, Herstellung, Betrieb
und Aufbereitung. Nicht zuletzt nehmen auch die Punkte Schulung und Service
eine wichtige Rolle ein, so Gaegauf. „Erweiterte Schulungsinhalte, bezogen auf
energieeffi ziente und ressourcenschonende Fertigung sowie Hinweise in der Do-
kumentation beziehungsweise Gebrauchsan-
leitung zur optimalen Einstellung der Maschine
führen zu nachhaltigen Verbesserungen im Sinne
unserer Umwelt.”
[email protected],[email protected]
WEITERE INFORMATIONEN
STUDER Experten in Sachen energieeffi ziente Schleiftechnik: Wolfgang Labus (Leiter Produkt Engineering,
li.) und Geschäftsführer Fred W. Gaegauf
L_S.08-13_NEU_Titelgeschichte.indd 13 20.06.12 17:12
Prof. Dr. Konrad Wegener:
Ressourceneffi zienz ist die
richtigere Zielgröße
14 MOTION 01/12
INTERVIEW
Der Schlüssel liegt im Ecodesign
Prof. Dr. Konrad Wegener, Leiter des Instituts für Werk-zeugmaschinen und Fertigung (IWF) an der ETH Zürich, über den effi zienten Einsatz von Energie und Ressourcen in der modernen Produktion.
MOTION: Herr Prof. Wegener, das The-
ma Energieeinsparung in der Produktion
rückt verstärkt ins Zentrum der Betrach-
tung. Manche schätzen das Potenzial auf
bis zu 50 Prozent. Wie beurteilen Sie
diese Angaben?
WEGENER: Das Potenzial ist beträchtlich.
Allein die Einsparung im Betrieb von Pro-
duktionsmaschinen wird von den Herstel-
lern gemäß Studien auf etwa 25 Prozent
beziffert. Diese können vor allem durch
gezieltes Ausschalten von Verbrauchern,
Vermeidung verschwenderischen Um-
gangs mit Medien, Kompensation statt
Kühlung, Verbesserung der Prozesse, Ver-
meidung von Ausschuss sowie die Ver-
ringerung von Reibung nutzbar gemacht
werden. Das Potenzial erweitert sich,
wenn die Einbettung einer Maschine im
betrieblichen Kontext betrachtet wird.
Wenn etwa ein Schaltschrank in einem
klimatisierten Raum Abwärme an die Um-
gebungsluft abgibt, entsteht eine Ineffi -
zienzkaskade. Sie fällt weg, wenn die
Wärme an der Quelle gezielt abgeleitet
wird. Hier sind verkürzte Prozessketten,
Vermeidung von Zwischenkühlung und
Wärmen vor allem in der ersten Prozess-
stufe, Nutzung von Abwärme, effi zientere
Transporte und Materialfl üsse sowie
T O O L S & T E C H N O LO GY
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fallweise eine Rangliste der ineffi zientesten Komponenten aufstellt, anstatt einer
Standardliste mit den „üblichen Verdächtigen“ wie Pumpen und Druckluftverbraucher.
Es gibt Maßnahmen, die problemlos umzusetzen sind. Andere sind sehr aufwändig
oder müssen noch erforscht werden. Deshalb beschäftigt sich derzeit die gesamte
Produktionsforschung mit dem banalen Problem der Energieeffi zienz. Allerdings
ist zu bedenken, dass allein den Energieverbrauch zu betrachten, zu kurz gesprun-
gen ist. Es existieren Fälle, bei denen einfach der Energieverbrauch zu Ungunsten
des Materialverbrauchs gesenkt wird. Ressourceneffi zienz ist daher die richtigere
Zielfunktion.
MOTION: Wie können Produktionsprozesse optimiert werden?
WEGENER: Die Leistungsverbraucher sind hier zumeist die Peripheriegeräte, allen
voran die Kühlschmiermittelversorgung und die Temperaturstabilisierung. Der ei-
gentliche Fertigungsprozess lässt gar nicht so viel Spielraum zu, wobei der Schleif-
prozess durch die prinzipbedingt ungünstige Zerspanungskinematik am einzelnen
Korneingriff eine Ausnahme darstellt. Hier wird intensiv geforscht.
MOTION: Kann Simulation zur Optimierung der Pheripheriegeräte beitragen?
WEGENER: Ja. Nehmen wir die Kühlschmiermittel (KSM)-Zufuhr. Wir müssen das
KSM zuerst einmal überzeugen, an der Schleifscheibe in den Schleifspalt zu wandern.
Das gelingt mit purer Gewalt, wie man an der Größe der KSM-Aggregate sehen kann.
Dann soll die KSM-Zufuhr auch robust erfolgen. Sie muss also resistent sein gegen
Verstellung. Denn produziert man erst einmal Fehlteile, ist die Effi zienzforderung –
nicht nur die energetische – sicher nicht mehr erfüllt. Hier lohnt es sich, durch Simu-
lation das Optimum zu fi nden. Simulation ist eine gute Methode, um die ver-
schleißärmste Arbeitsweise zu fi nden und thermische Maschinensimulation eine
Möglichkeit, das Verformungsverhalten der Maschine vorherzusagen und zu kom-
pensieren. Um eine Prozessoptimierung zu erreichen, muss die Simulation mit der
richtigen Fragestellung und dem richtigen Modell eingesetzt werden. Zwar kostet die
Umsetzung der Lösung in den meisten Fällen zuerst einmal Zeit und Geld. Aber die
Simulation kann einem wenigstens vorhersagen, welche Wirkung erzielt werden kann.
MOTION: Welche Trends beobachten Sie in der Werkzeugmaschinen-Branche
hinsichtlich Energieeffi zienz?
WEGENER: Das Thema ist bei den Maschinenherstellern angekommen. Bei den
15MOTION 01/12
schließlich Gebäudeisolation zu nennen.
Aufsummiert wird das Einsparpotenzial
sehr hoch, ohne den Anspruch auf Voll-
ständigkeit zu erheben. Dabei sind in den
Nennungen sehr hohe Klumpenpoten-
ziale oder marginale Verbesserungen und
alles dazwischen enthalten.
MOTION: Wie kann dieses Potenzial am
besten ausgeschöpft werden?
WEGENER: Wichtig sind eine verbes-
serte Materialausschöpfung und indi-
rekte Einsparungen durch qualitative
Verbesserung der gefertigten Produkte,
falls diese ihrerseits im Lebenszyklus
Energie verbrauchen. Die Senkung des
Kraftstoffverbrauchs durch genauere
Fertigung der Treibstoffzufuhrsysteme
und der Motoren hat einen so gewaltigen
Hebelarm, dass dagegen Einsparungen
in der Produktion direkt verblassen,
wenngleich die Produktion selbst in ab-
soluten Zahlen nennenswerter Energie-
verbraucher ist. Allerdings ergibt sich
daraus, dass eine Energieeinsparung in
der Produk tion zu Lasten der Produkt-
qualität dem berühmten Schuss in den
Hochofen gleichkommt.
MOTION: Dennoch kann man viel Ener-
gie in der Produktion einsparen.
WEGENER: Ja. Die Ausschöpfung ist in-
des nicht immer einfach. Wir haben die
Leistungsaufnahme Dutzender Werkzeug-
maschinen inklusive Peripherie bis ins
letzte Detail gemessen. Dabei zeigte sich
bei jeder Maschine ein Verbesserungs-
potenzial in der genannten Größenord-
nung – aber jedes Mal an einer anderen
Stelle. Wir haben deshalb eine Methode
erarbeitet, die aufgrund einer Messung
Einsparpotenziale
ausschöpfen:
Im Forschungslabor
des IWF werden
Maschinenkom-
ponten bis ins
Detail vermessen
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16 MOTION 01/12
T O O L S & T E C H N O LO GY
Betreibern besteht noch Entwicklungspo-
tenzial. Wir beobachten, dass Effi zienzde-
fi zite vor allem durch Fehlanpassung der
Peripherie oder in der betrieblichen Um-
gebung entstehen. Das kann nur verbes-
sert werden, wenn die Betreiber systema-
tisch daran gehen, ihre Systeme zu
optimieren. Das wird auch zu einer Reihe
neuer Anforderungen an die Maschinen-
hersteller führen.
MOTION: Was kann ein Maschinenbau-
er tun, um in Sachen Ressourcen- und
Energieeffi zienz gerüs tet zu sein?
WEGENER: Erstens muss ein Maschinen-
bauer das Energieprofi l seiner Produkte
kennen und darüber Auskunft geben kön-
nen. Zweitens muss Ecodesign im Pro-
duktentwicklungsprozess implementiert
sein, als eine von mehreren Anforde-
rungen. Drittens muss er die Maschinen
auf energiespezifi sche Kundenanforde-
rungen hin ausrüsten können.
MOTION: Wie kann eine Werkzeugma-
schine konstruktiv optimiert werden?
WEGENER: Der Schlüssel liegt im Eco-
design-Prozess, welcher unter den ge-
gebenen Umständen die beste, das
heißt, eine energieeffi ziente, wirtschaft-
liche, zuverlässige und sichere Lösung
implementiert. Man muss rechnen kön-
nen. Das Perfi de an der Sache ist, dass
mit zunehmender Perfektion die Robust-
heit abnimmt. Sie verbessern und ver-
bessern mit immer geringerer Wirkung
bis sie schließlich überreizen und einen
ganz schlechten Zustand erreichen.
MOTION: Welche konkreten Ansätze
sehen Sie bei Schleifmaschinen?
WEGENER: Optimierungspotenzial gibt
es in den Bereichen Medienzufuhr und
-aufbereitung, thermische Stabilisierung
sowie schnelle und effi ziente Abschalt-
und Hochstartprozeduren von einzelnen
Verbrauchern. Hinzu kommen Schleif-
scheibe, Prozess und optimale Abrichtzy-
klen. Immerhin bleibt durchschnittlich das
meiste Volumen der Scheibe beim Ab-
richten auf der Strecke. Potenzial gibt es
auch bei der Druckluft. Die Antriebe kom-
men erst ziemlich spät. Effi zienz ist nicht nur bei Nennlast zu erreichen, sondern in
allen Teil- und Überlastzuständen. Das ist häufi g die Herausforderung.
MOTION: Wie kann der Energieverbrauch erfasst und optimiert werden?
WEGENER: Ganz einfach mit einer Messeinrichtung. Diese wird wohl künftig zur
Standardausrüstung von Systemen gehören – also einer Maschine einschließlich
ihrer Peripherie, die zumindest Strom- und Druckluftverbrauch misst und in die Be-
triebsdatenerfassung einspeist. So entsteht ein Bewusstsein, Maßnahmen werden
erdacht, implementiert und können auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Und
ein Wettbewerb wird installiert. Verbrauchsanzeigen im Auto führen dazu, dass aus
reiner Herausforderung sparsamer gefahren wird. Gleichwohl sind die Eingriffsmög-
lichkeiten des Bedieners an der Anlage begrenzt. Für den Betreiber ist das große Feld
der Maschineneinbettung erste Aufgabe.
MOTION: Worauf sollte man beim Kauf einer Werkzeugmaschine achten? Lohnt
sich eine höhere Investition in eine effi ziente und prozessoptimierte Maschine?
WEGENER: Energieeffi zienz ist eine von vielen Anforderungen, wobei die erwartete
Bearbeitungsmöglichkeit und Qualität sicher viel höher zu gewichten sind. Wichtig
sind werkstückbezogen die Betrachtung der gesamten Prozesskette und maschi-
nenbezogen die optimale Abstimmung auf die betrieblichen Umstände. Da es vor
allem eine Frage der optimalen Systemauslegung ist, kostet ein besseres System
nicht unbedingt mehr. Es braucht bessere Vorbereitung, mehr Denkarbeit und
Kompetenz im Vorfeld. Die Kunst
ist, die Maschine so zu bauen,
dass sie den Qualitätsanforde-
rungen auch im unklimatisierten
Raum noch erfüllt. Ein kluger
Käufer wird künftig seine Kauf-
entscheidung auch an die Kom-
petenz des Herstellers in puncto
Ressourceneffi zienz knüpfen.
ZUR PERSON
Prof. Dr. Konrad Wegener ist Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) an der ETH Zürich. Das IWF ist auf Werkzeugmaschinen, Fertigungs-verfahren und Prozessketten sowie Methoden zur Ent-wicklung, Beurteilung und Optimierung von Produktions-anlagen spezialisiert. www.iwf.mavt.ethz.ch/
Gefragter Experte: Prof.
Dr. Konrad Wegener im
Gespräch mit Studenten
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Extreme Bedingungen:
Fertigstellung einer
Niederdruckturbine bei
der MTU Aero Engines
in München
Voller Schub:
Der A380 mit
vier GP7000-
Triebwerken
18 MOTION 01/12
auch hier diskutiert, wie Emissionen nachhaltig reduziert werden können. Ideen
und Ansätze gibt es viele (siehe Kasten Seite 20). Von ersten Feldversuchen mit
der Beimischung von Biokraftstoffen über den Einsatz von Hilfsaggregaten für
die interne Energieversorgung von Flugzeugen bis hin zur Konstruktion mit neu-
en und leichteren Materialien wie beim Dreamliner von Boeing. Gleichzeitig ist
aber klar, dass Flugzeuge auch künftig mit Kerosin fl iegen werden. Zum einen
Das Ziel ist ehrgeizig: Bis zum Jahr
2050 soll der CO2-Ausstoß der Luft-
fahrt um 50 Prozent gesenkt werden.
Das fordert die IATA, der internationale
Dachverband der Fluggesellschaften.
Wie in anderen Industriezweigen wird
TURBINENBAU
Sparsamer fl iegen
BLOHM und MÄGERLE sind erfolgreiche Marken in der Flugturbinenindustrie. Neue Fertigungstechnologien senken den Energieverbrauch von Triebwerken – und das schon während ihrer Produktion.
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19MOTION 01/12
Die Güte entscheidet über
die Effi zienz: Querschnitt
eines GP7000 Triebwerks
und MÄGERLE einen Namen gemacht. Mit den Lösungen der Unternehmen kön-
nen Turbinenhersteller energiesparender fertigen und hochfeste Werkstoffe
bearbeiten. Die Blohm Jung GmbH beispielsweise arbeitet seit Jahrzehnten er-
folgreich mit führenden Triebwerkproduzenten zusammen und hat branchenspe-
zifi sche Innovationen wie Schnellhubpendeln und die BLOHM PROKOS entwickelt.
Die Marke BLOHM ist Technologieführer in diesem Segment. Auch die Mägerle
AG Maschinenfabrik beherrscht die Kunst, hochwertige Turbinenteile mit inno-
vativen Verfahren zu produzieren. Gute Gründe, weshalb die führenden Herstel-
ler auf Technologien der Profi lschleifer setzen und die Experten bei komplexen
Fragestellungen gern zurate ziehen.
Neue Fertigungslinie bei der MTU
Die Neuentwicklung einer Fertigungslinie für die MTU Aero Engines in München
ist ein aktuelles Beispiel für die Lösungskompetenz der Blohm Jung GmbH. Es
galt, für Verbindungskomponenten zwischen Hochdruck- und Niederdruckturbi-
nen eine Bearbeitungslösung zu entwickeln, mit der alle Einzelkomponenten auf
einer Maschine komplett und hochgenau bearbeitet werden können. Die soge-
sind die Maschinen für den Elektroan-
trieb zu schwer, zum anderen ist die
Menge klimaentlastender sowie aktuell
noch sehr teurer Biokraftstoffe be-
schränkt. Vielversprechender in puncto
Energie- und Ressourceneffi zienz ist
hingegen die Weiterentwicklung effi zi-
enter Turbinen. Hier fi ndet seitens der
Hersteller eine permanente Weiterent-
wicklung bestehender Triebwerkstypen
statt. Dabei können bereits kleinste
Fortschritte beachtliche Auswirkungen
haben – immer bezogen auf die Anzahl
der Flugzeuge respektive die ver-
brauchten Spritmengen. Ausschlagge-
bend hierfür ist die Reduzierung der SFB
Rate (Specifi c Fuel Burn). Entsprechend
hoch sind die Anforderungen an die
Antriebs systeme. Es geht zum Bei-
spiel um die Erhöhung der Ma-
ximaltemperatur in der
Brennkammer, bessere
Strömungsverhält nisse
an den Schaufeln und
um engere Formtole-
ranzen zur Reduktion
von Spaltverlusten.
Die erste Wahl
Hier sind Experten ge-
fragt. Innerhalb der Tur-
binenindustrie haben
sich die Marken BLOHM
Innovatives Konzept: Die neue MTU-Fertigungslinie für
FPH-Teile mit sieben BLOHM PROFIMAT MC 610
L_S.18-21_Effiziente Antriebe.indd 19 13.06.12 10:45
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20 MOTION 01/12
nannten FPH-Teile (Flow Path Hardware)
kommen in unterschiedlichen Trieb-
werks programmen zum Einsatz, etwa
dem GP7000 beim Airbus A380 oder
dem GEnx bei den Modellen Dreamliner
und 747-800 von Boeing. „Sie sind ex-
tremen Bedingungen durch Heißgase
ausgesetzt. Entscheidend für die Effi zi-
enz einer Turbine ist deshalb die Güte
der FPH-Teile, die innerhalb des Trieb-
werks eine ideale Kräfteverteilung er-
möglichen. Das wiederum führt zu einer
optimalen Ausrichtung der Biegelinie,
die sehr kleine Spaltmaße zwischen den
rotierenden und stehenden Teilen der
Turbine zulässt. Je geringer die Spalt-
maße sind, desto weniger Leckluft gibt
es. Der Wirkungsgrad der Turbine
steigt“, sagt Peter Dirr, Leiter Airfoils
und Flowpath Hardware bei der MTU
Aero Engines.
Entwickelt wurde ein innovatives Kon-
zept zur automatisierten Bestückung
von Maschinen mit Werkzeugen und
Bauteilen sowie zur Einmessung der
Werkstücke. „Die neue Fertigungslinie
besteht aus sieben modifi zierten Aus-
führungen der BLOHM PROFIMAT
MC 610. Bei der Konstruktion haben wir
zwei Maschinenkonzepte miteinander
kombiniert“, sagt Ralf Bleich, Vertriebs-
leiter bei der Blohm Jung GmbH. Die
Ingenieure erweiterten die ursprüng-
liche PROFIMAT MC 610 mit ihren drei
Linearachsen um einen Zweiachsteilap-
parat (B-C-Kombination). Von einem
anderen Maschinentyp übernahmen sie
die Schwenkspindel. „Somit verfügt
das Maschinenkonzept über sechs Ach-
sen: drei lineare, zwei Achsen über den
Teilapparat und eine weitere in der
Schleifspindel.
Kombination von Prozessen
Neu ist außerdem ein kundeneigenes
Messprogramm. Es vermisst das Roh-
teil schon in der Maschine. Dieser so-
genannte „best-fi t“ ermöglicht eine
optimale Aufmaßverteilung. Mit ihr pro-
jiziert das Programm die Fertigteilkon-
tur in perfekter Ausrichtung ins Rohteil
und berechnet die beste Bauteilbear-
ENERGIE SPAREN IM LUFTVERKEHR
Wie die Luftfahrtindustrie sonst noch versucht, den Verbrauch von Energie und
Ressourcen zu reduzieren. Vier Beispiele:
n Ähnlich wie im Straßenverkehr experimentiert man auch in der Flugzeugindustrie mit
der Beimengung von Biokerosin zu den herkömmlichen fossilen Kraftstoffen. Ein
Feldversuch der Lufthansa mit rund 1190 Testfl ügen wurde im März beendet. Ergebnis:
Biokerosin könne problemlos im Flugbetrieb eingesetzt werden und erzeuge keinen
größeren Schadstoffausstoß als herkömmlicher Treibstoff. Allerdings, so die Flugge-
sellschaft, gebe es nicht ausreichend Biokraftstoff für den breiten Einsatz und das
jetzige Biokerosin sei außerdem erheblich teurer als das herkömmliche.
n Überlegt wird auch, Hilfsaggregate für den fl ugzeuginternen Energiebedarf auf eine
neue Basis zu stellen, allen voran mit Brennstoffzellen. Ob und wann sich das durch-
setzt, kann jetzt noch nicht beurteilt werden.
n Gesenkt werden soll auch der Energiebedarf im Bodenbetrieb. Hier verspricht eine
bodenseitige Energieversorgung mehr Effi zienz und Wirtschaftlichkeit als jene über
herkömmliche fl ugzeuginterne Aggregate.
n Eine Verbesserung der Energieeffi zienz erhoffen sich Flugzeugbauer durch den Einsatz
leichterer Konstruktionsmaterialien wie Kohlefaser beim Dreamliner (Boeing 787).
Weniger Leckluft,
mehr Wirkung: Ein
GEnx-Triebwerk treibt
die Boeing 787 an
L_S.18-21_Effiziente Antriebe.indd 20 13.06.12 10:45
und bietet effi ziente sowie wirtschaftliche Problemlösungen an. Wie zum Beispiel
in Flugzeugtriebwerken, in denen vor allem Verdichterschaufeln mit radialen, also
gekrümmten Füßen verwendet werden. „Diese erlauben eine einfachere Monta-
ge als die geraden Füße. Das bietet Vorteile in der Produktion und im Unterhalt
der Triebwerke. Die Fertigung ist allerdings etwas aufwendiger“, berichtet Rainer
Hungerbühler, Leiter Verkauf und Marketing bei der Mägerle AG Maschinenfabrik.
Die Kompressorschaufeln werden aus schwer zerspanbaren Materialen wie In-
conel, Titan und anderen hochlegierten Werkstoffen hergestellt. Bisher wurden
die Teile in mehreren Aufspannungen geräumt oder gefräst. Ein angewendetes
Fertigungsverfahren ist das Schleifen auf einer Fünf-Achs-Schleifmaschine. Al-
lerdings können diese Maschinen die radialen Profi le der Füße aus rein geome-
trischen Gründen nicht verzerrungsfrei fertigen. Dadurch werden die Formtole-
ranzen teilweise oder gänzlich aufgebraucht.
Aus diesem Grund erweiterte MÄGERLE die bewährte, mit Werkzeugwechsler
ausgerüstete Fünf-Achs-Schleifmaschine MFP-050.65.65 um eine sechste Achse.
Die drei Rundachsen verfügen über modernste, völlig verschleißfreie Torque-
Antriebe. Mit dieser Lösung können sämtliche Fußgeometrien nun verzerrungs-
frei in einer Aufspannung komplett bearbeitet werden. Mit dem integrierten
Überkopfabrichtgerät ist ferner das kontinuierliche Abrichten der Schleifscheibe
je nach Bearbeitungsaufgabe während des Schleifens des Schaufelfußes möglich.
Das sechsachsige Prinzip erlaubt außerdem optimierte Profi ltiefen, schnellere
Fertigungszeiten und einen reduzierten Scheibenverschleiß. Dank des integrierten
Werkzeugwechslers können bei Bedarf auf dieser Maschine auch zusätzliche
Fräs- oder Entgratoperationen in der gleichen Aufspannung durchgeführt werden.
Es wird komplexer
Der Innovationsdruck auf die Turbinenhersteller ist groß. „In Zukunft ist damit
zu rechnen, dass die zu fertigenden Teile komplexere Formen mit immer engeren
Toleranzen aufweisen werden. Deutlich mehr Komponenten werden wohl aus
exotischen und schwerer zerspanbaren Materialen bestehen“, prognostiziert
Hungerbühler. „Mit unserer sechsachsigen
Maschine haben wir die Antwort auf die
komplexen Formen bereits in der Hand.
Enge Toleranzen sind unser Ding.“
beitung. Im kombinierten Fertigungs-
prozess fi nden außerdem Fräs- und
Bohropera tionen statt. Die sehr labilen
Werkstücke werden über ein ebenfalls
neues Spannkonzept auf einem soge-
nannten Shuttle fi xiert. Diese Werk-
stückzufuhr und der Werkzeugwechsel
erfolgen voll automatisiert über einen
Roboter. Die Kombination dieser Pro-
zesse bei der MTU führte nicht nur zu
einer Qualitätsverbesserung der FPH-
Teile, auch das Unternehmen selbst
profi tiert von nachhaltigen Reduzie-
rungen. Unter anderem:
n Stromverbrauch: Geringerer Energie-
bedarf durch reduzierte Maschinen-
anzahl
n Zeit: Komplettbearbeitung ohne zu-
sätzliche Nebenzeiten zum Umspan-
nen der Werkstücke
n Reinigung: Einsatz einer zentralen
Anlage für alle Maschinen
n Platz: Weniger Maschinen führen zur
Reduktion der Betriebskosten
Geringere Spaltverluste
Auch MÄGERLE stellt sich den wech-
selnden Herausforderungen in der Tur-
binenindustrie immer wieder aufs Neue [email protected]@maegerle.com
WEITERE INFORMATIONEN
Arbeitsraum:
Verzerrungsfreie
Fertigung
radialer Füße
MÄGERLE MFP-050: Um eine
sechste Achse erweitert
Simulation:
Exakte Geome-
triebearbeitung
des Schaufel-
fußes
21MOTION 01/12
L_S.18-21_Effiziente Antriebe.indd 21 13.06.12 10:45
ist der Elektro-Sportwagen Tesla Roadster zu Hause – ein echter Konkurrent für
Benzinschlucker. Denn der Roadster ist der erste elektrische Sportwagen mit star-
ker Leistung, null Emissionen und schickem Design. Zusammen mit jeder Menge
anderer High-Tech-Unternehmen im US-Sonnenstaat träumt Tesla davon, die Welt
zu verändern. Der Internet-Gigant Google hat bereits dazu beigetragen. Der Konzern
bietet seinen Mitarbeitern beispielsweise ein hauseigenes CarSharing-Angebot
mit Elektro- und Hybridfahrzeugen an und betreibt mehr als 200 Ladestationen für
Elektrofahrzeuge. Damit verfügt Google nach eigenen Angaben über das größte
Netz einer fi rmeneigenen Ladeinfrastruktur in den USA.
USA investiert in erneuerbare Energie
Zwar sind die vom Internetriesen genannten jährlichen CO2-Einsparungen von
5.400 Tonnen nicht gerade wenig. Vor dem Hintergrund, dass die Vereinigten
Geräuschlos rauscht er durchs Tal
der Computer-Könige und sprintet
in nur 4,3 Sekunden auf Tempo 100. Hier
im kalifornischen Silicon Valley,
wo die Träume aus
Silizium sind,
L ÄNDERSPEZIAL
Grün, grüner, Kalifornien
Kalifornien plant, bis zum Jahr 2020 mindestens 33 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen –und sticht damit in den USA mit besonders ambitionierten Umweltrichtlinien hervor.
Sonnenstaat: Die Golden
Gate Bridge in der Bucht von
San Francisco gehört zu den
Wahrzeichen Kaliforniens
M Ä R K T E & T R E N DS
wo die Träume aus
Silizium sind,
Wegweisend:
Umwelt-
schonende
Technologien
aus dem
Silicon Valley
L_S.22-25_Kalifornien.indd 22 13.06.12 10:04
23MOTION 01/12
Staaten insgesamt jedoch nicht unbe-
dingt zu den Vorreitern in Sachen Kli-
maschutz und Ressourceneffi zienz zäh-
len, sehen Kritiker darin aber nur einen
Tropfen auf dem heißen Stein. Doch es
tut sich was. Interessanterweise haben
sich laut Bloomberg New Energy Fi-
nance die USA im letzten Jahr zum welt-
weiten Vorreiter in puncto Investitionen
in erneuerbare Energien entwickelt. Das
Land investierte 2011 hierfür rund 55,9
Milliarden US-Dollar.
Die Summen dürften steigen. Beispiels-
weise rief der Vorzeigestaat Kalifornien
mit dem „cap-and-trade program“ sein
eigenes Emissionshandelssystem ins
Leben. Anfang Januar 2012 zeigte sich
Gouverneur Jerry Brown während der
Vorstellung des kalifornischen Haus-
haltsbudgets in Sacramento zuversicht-
lich: „Dies ist eine starke, zuversichtliche
Investition in die Zukunft Kaliforniens.
Wir sind ein innovativer Staat.“
Etwas grüner als andere waren die Ka-
lifornier schon immer. So verlangte der
Bundesstaat bereits die Einhaltung
strenger Abgasgrenzwerte für Autos,
als dies in Europa noch nicht Thema war.
Nun plant Brown, rund eine Milliarde
US-Dollar aus dem Gewinn des neuen
„cap-and-trade programs” in die Redu-
zierung von Treibhausgasen zu inves-
tieren. Das Geld soll in die Forschung
für saubere Energien, die Sicherung von
Naturressourcen und in Infrastruktur-
projekte im Umfeld der alternativen
Teslar Roadster: Der Stromermade in Kalifornien sprintet innur 4,3 Sekunden auf 100 Km/h
Engagiert für die Umwelt: Gouverneur Jerry Brown ist stolz auf
das Engagement der Kalifornier für neue Energieformen
KALIFORNIEN KOMPAKT
Einwohner: 37.253.956 (Census 2010)
Hauptstadt: Sacramento
Größere Städte: Los Angeles, San Francisco, San Diego
Spitzname: The Golden State
Währung: US-Dollar
BIP: 1,9 Billionen US-Dollar (2010)
Sprachen: Englisch (60,5 %), Spanisch (25,8 %), Andere
(13,7 %), dazu mehr als 100 Indianersprachen
Fläche: 423.970 km², drittgrößter Bundesstaat der USA
Gouverneur: Edmund Brown Jr. , genannt Jerry Brown
Sacramento
Los Angeles
San Francisco
Energien fl ießen. „Wir Kalifornier können stolz sein, dass unser Staat den Rest
des Landes anführt in unserem Engagement für neue Energieformen und Ener-
gieeffi zienz“, sagte Brown bei seiner Amtsantrittsrede vergangenes Jahr. Bis 2020
sollen mindestens 33 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energie-
quellen kommen, was einer Gesamtleistung von 12 Gigawatt beziehungsweise
dem Jahresverbrauch von etwa drei Millionen Haushalten entspricht.
Führend bei Solarenergie
Der Sonnenstaat baut insbesondere die Erzeugung von Energie über Photovol -
taik aus. Laut der neuesten Studie von IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien) soll
die Erzeugung von Energie über Photovoltaik (PV) zwischen 2010 und 2015 um
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M Ä R K T E & T R E N DS
24 MOTION 01/12
Wasserkraft: Gezeiten- und Wellenkraftwerke könnten mehr als 140 Terrawattstunden Elektrizität erzeugen
7,5 Gigawatt angehoben werden. Damit
behauptet der Westküstenstaat weiter-
hin seine führende Rolle in Sachen So-
larenergie in den Vereinigten Staaten.
Für 2011 prognostizierte IHS iSuppli die
Energieproduktion der kalifornischen
PV-Anlagen auf 967 Megawatt, 2012
werde der Wert auf 1,2 Gigawatt klet-
tern. Bis 2015 können aufgrund geplan-
ter Photovoltaik-Projekte 7,5 Gigawatt
an das lokale Energienetz gehen, mehr
als die Hälfte des angestrebten Ziels von
12 Gigawatt für alle erneuerbaren Ener-
gien zusammen.
Die größte PV-Anlage in Kalifornien baut
derzeit First Solar: die Topaz Solar Farm
nordwestlich von Los Angeles wird
550 Megawatt liefern. Pacifi c Gas and
Electric will über die nächsten fünf Jah-
re in Kalifornien PV-Anlagen bauen, die
insgesamt rund 500 Megawatt liefern.
Aber es gibt auch Schatten in der
Sonnenwelt; waren Investoren über
Jahre enthusiastisch bezüglich der
Clean-Tech-Welle in den USA – ähnlich
des Internet- und Immobilien-Booms – sucht
Kaliforniens Solarpanel-Hersteller Solyndra
seit seiner Insolvenzanmeldung im September
2011 international nach geeigneten Investo-
ren. Die Firma zählt zu Silicon Valleys Vorzei-
ge-Startups im sogenannten Clean-Tech-
Cluster. In weniger als zwei Jahren haben
mindestens acht PV-Fertigungen entweder
dicht gemacht oder sind zumindest verklei-
nert worden. China hat auch diesen Markt
übernommen, und PV-Module „made in
China“ sind bis zu 20 Prozent günstiger als
amerikanische.
Gezeiten-Ressourcen nutzen
Ein neuer Bericht des US-Department of
Energy besagt außderdem, dass Kaliforni-
ens 1.800 Kilometer lange Küste mit Gezei-
ten- und Wellenkraftwerken mehr als 140
Terrawattstunden Elektrizität erzeugen
könnte – genug um 14 Millionen Hauhalte
zu versorgen. Ein erstes Projekt an der Küs-
te von San Onofre wurde bereits genehmigt.
Auch im Silicon Valley tut sich einiges. Erst
kürzlich wurde die Einführung des „Green
Buttons” im Internet gefeiert. Über diese
Funktion können Verbraucher klar ver-
ständliche Energieverbrauchsdaten aus dem Netz herunterladen.
Die Beispiele zeigen: Die Kalifornier sind umweltbewusster geworden. Durch
Regierungsprogamme, mit neuen Technologien
und dem Engagement weitsichtiger Unterneh-
men hat der Sonnenstaat in den USA die Vor-
reiterrolle in Sachen Klimaschutz übernommen.
d
K
s
2
Bau der Topaz Solar
Farm: Die größte
Photovoltaikanlage
entsteht nördlich von
Los Angeles
http://energycenter.org/http://www.energy.ca.gov/
WEITERE INFORMATIONEN
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„Gemeinsam an die Spitze!“:
Das Logo der „Strategie 2015“
symbolisiert den zukünftigen Weg
der Marken WALTER und EWAG
Zusammen
mehr erreichen:
WALTER und EWAG
arbeiten noch
enger zusammen
26 MOTION 01/12
Letzten November eröffneten WALTER
und EWAG ein neues Vertriebsbüro
im chinesischen Wuxi. Von hier aus
organisieren die beiden Marken den
Vertrieb und den Service für den wich-
tigsten Markt in Fernost. Die gemein-
same Niederlassung ist nur ein Beispiel
für die enge Zusammenarbeit der bei-
den führenden Hersteller von Werk-
zeugschleif- und Messmaschinen. Mit
der „Strategie 2015“ intensivieren die
Walter Maschinenbau GmbH und die
Ewag AG ihre Kooperation. Ziel ist es,
innovative Lösungen für die Werkzeug-
bearbeitung und eine nachhaltige Rund-
STARKE PARTNER
Lösungen mit System
Die Marken WALTER und EWAG bündeln Synergien und werden zum System- und Lösungsan-bieter. Kunden profi tieren vom Know-how-Transfer und vom Full-Service der Werkzeugschleifer.
Feierliche Neueröffnung: Vom Vertriebsbüro in Wuxi
aus organisieren WALTER und EWAG Vertrieb und
Service für den chinesischen Markt
T O O L S & T E C H N O LO GY
um-Betreuung der Kunden zu schaffen.
„Wir liefern nicht nur Maschinen. Wir
verstehen uns als System- und Lö-
sungslieferanten“, sagt Knüpfer.
Eingespielte Partner
Die Rahmenbedingungen dafür stim-
men: Zusammen sind WALTER und
EWAG die einzigen Marken weltweit,
die ein umfassendes Maschinenport-
folio zum Schleifen, Erodieren, Lasern
und Messen von Werkzeugen anbieten
– inklusive eigener Software und Ser-
vicedienstleistungen. Die Partner er-
gänzen sich perfekt: Zum Beispiel bie-
L_S.26-27_Systemanbieter.indd 26 18.06.12 11:21
27MOTION 01/12
EWAG LASERLINE: Die Ewag AG ist erfolgreich in die Zukunfts-
technologie Laserbearbeitung gestartetSpeziallösung von WALTER: Ein Kettenlader für die Bestückung von
Schleifmaschinen in der Holzproduktion
duzieren wollen, und wir beraten außerdem beim Kauf von Messmaschinen zur
Qualitätskontrolle der produzierten Werkzeuge“, führt Knüpfer aus. „Auch bei
Fragen und Problemen in puncto Software sind wir der richtige Ansprechpartner.
So können unsere Kunden sicher sein, dass auch ihre eigenen Kunden die Qua-
lität bekommen, die sie erwarten“.
Alles aus einer Hand
Verstärkt wird außerdem die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
Bei sinnvollen Berührungspunkten leisten die Walter Maschinenbau GmbH und
die Ewag AG einen umfassenden Know-how-Transfer und schöpfen Synergien voll
aus. Unabhängig davon treiben beide Marken weiterhin eigene Produktinnovationen
voran und sichern so ihre Technologieführerschaft.
Zu dieser strategischen Ausrichtung gehört ebenfalls eine gemeinsame Vertriebs-
und Serviceorganisation. Künftig managen die elf internationalen Vertriebs- und
Servicebüros von WALTER auch sämtliche Kundendienstleistungen und Bera-
tungen für EWAG Maschinen. Die detaillierte Projektplanung mit den Auftrag-
gebern führen dabei weiterhin die Engineering-Spezialisten der beiden Unter-
nehmen durch. Für die Kunden bedeutet
dies einen echten Zugewinn: WALTER und
EWAG bieten ihnen Lösungen mit Sys tem
aus einer Hand.
tet WALTER im Bereich Schleifen primär
Lösungen zur Herstellung rotations-
symmetrischer Werkzeuge an. EWAG
hingegen ist Spezialist für Maschinen
zur Produktion von Wendeschneidplat-
ten. Kürzlich erst brachte WALTER meh-
rere Innovationen in den Bereichen
Software und Messtechnik (siehe auch
Seite 6) sowie einen Lader für den Ein-
satz von Maschinen in der Holzproduk-
tion auf den Markt. EWAG wiederum
stieg mit der Entwicklung der LASER-
LINE erfolgreich in die Zukunftstech-
nologie Laser ein.
Ein Anbieter, zwei Marken
Die Bündelung der Kompetenzen bringt
Vorteile: „Wer zu uns kommt, erhält ein
individuell passendes Gesamtpaket aus
einer Hand“, sagt Knüpfer. Das bedeu-
tet: Werkzeugproduzenten brauchen
nicht länger mit mehreren Ansprech-
partnern verschiedener Maschinenher-
steller sprechen. WALTER und EWAG
fungieren als ein Anbieter für alle Be-
lange der Werkzeugproduktion.
„Wir unterstützen unsere Kunden bei
der Auswahl der Maschinen, mit denen
sie die gewünschten Werkzeuge durch
Schleifen, Erodieren oder Lasern [email protected],www.walter-machines.com, www.ewag.com
WEITERE INFORMATIONEN
„Kunden erhalten von uns ein individuell passendes Gesamt paket aus einer Hand.“Siegfried Knüpfer, Geschäftsführer Marketing, Service
und Vertrieb bei der Walter Maschinenbau GmbH
L_S.26-27_Systemanbieter.indd 27 18.06.12 11:21
Entwicklungsteam: Heinz Häckh, Leiter Steuerungstechnik
und Dokumentation (li.) diskutiert Testergebnisse
mit Thomas Engelfried, Abteilungsleiter Versuch
28 MOTION 01/12
nen somit eine ressourcenschonendere Produktion gewährleisten. Bei den
HELITRONIC POWER Maschinen optimieren unter anderem folgende Maßnahmen
die Energie- und Ressourceneffi zienz (siehe auch Seite 31):
n Optimierte Antriebe: Synchronmotoren erzielen einen hohen Wirkungsgrad in
den Achsen und in der Schleifspindel
n Kühlmittel: Reduzierter Kühlmitteleinsatz mit bis zu sechs einzeln zuschaltbaren
Kühlmittelventilen
n Mechanik: Ein Faltenbalg statt Schiebblechen bedeutet weniger Reibung
n Zentralschmierung: Die Schmierölpumpe läuft nur wenige Sekunden bis der
Schmierdruck aufgebaut ist und wird dann bis zum nächsten Zyklus abgeschaltet
n Feierabendschaltung: Die Maschine produziert über das Schichtende hinaus,
schaltet sich dann automatisch ab und geht in den Stand-by-Betrieb über
n Simulation des Bearbeitungsprozesses
Bis zu 44 Prozent weniger Energieverbrauch bei einer Teilefamilie
Die exakte Einsparung ist immer sehr kundenindividuell und hängt nicht zuletzt
auch vom Einsatzspektrum und den Bedingungen beim Kunden ab. Dass WALTER
allerdings mit den konstruktiven Maßnahmen an den HELITRONIC POWER
Maschinen einen deutlichen Beitrag für eine energiesparende Produktion leistet,
zeigt ein unabhängiges Gutachten. Ein Kunde aus der Holz verarbeitenden Indus trie
Der Energieverbrauch in der Produk-
tion ist angesichts steigender Kos-
ten, gesetzlicher Veränderungen und
des geänderten Verbraucherbewusst-
seins ein derzeit vieldiskutiertes Thema.
Werkzeugmaschinen können einen
wichtigen Beitrag dazu leisten, die ein-
gesetzte Energie in der Fertigung effi -
zienter zu nutzen. Denn der Energiebe-
darf von Werkzeugmaschinen stellt eine
nicht unerhebliche Einfl ussgröße für die
Produktivität dar.
Die Ingenieure der Walter Maschinen-
bau GmbH haben es mit einer Vielzahl
von Maßnahmen geschafft, den Ener-
giebedarf der HELITRONIC POWER
Maschinen nachhaltig zu minimieren.
Neben der energieoptimierten Betriebs-
führung der Maschinen sind es vor
allem konstruktive Maßnahmen, die den
Energie- und Leistungsbedarf bei
gleichzeitiger Produktivitätssteigerung
verringern.
Konstruktive Maßnahmen
„Früher war der Energieverbrauch un-
serer Maschinen viel höher“, sagt Heinz
Häckh, Leiter Steuerungstechnik und
Dokumentation bei der Walter Maschi-
nenbau GmbH in Tübingen. „Heute
entwickeln wir viel intelligentere Soft-
warelösungen, setzen bessere Mate-
rialien und Technologien ein und kön-
WERK ZEUGSCHLEIFEN
Kleine Maßnahmen, große WirkungMit unterschiedlichsten Lösungen erzielen WALTER Ingenieure eine deutlicheSenkung des Energiever-brauchs der HELITRONIC POWER Maschinen.
T O O L S & T E C H N O LO GY
L_S.28-31_Loesungen.indd 28 13.06.12 10:46
29MOTION 01/12
Gezielt einsetzen:
Feinjustierte einzeln
steuerbare Düsen
reduzieren den
Kühlmittelverbrauch
Schaftfräser für die Holzindustrie: Bei der Herstellung
deutlich weniger Energie und Material verbrauchen
plante, eine HELITRONIC POWER HMC 500 durch eine Erodier-
maschine HELITRONIC POWER DIAMOND mit Fanuc-Steuerung
zu ersetzen. Entscheidend für ihn war die Frage, ob sich die
Investition lohnt. Die Zielvorgabe: Die neue Maschine sollte im
Vergleich zur alten eine Energieeinsparung von mindes tens 20
Prozent erzielen, gemessen am Durchschnittsverbrauch der
letzten drei Jahre. Das unabhängige BayTech-Institut für Holz-
technik in Rosenheim untersuchte deshalb, ob die Inves tition
in den Maschinenpark und die damit verbundenen
Querschnittstechnologien zur gewünschten Ein-
sparung führen. Berücksich tigt wurden dabei
die elektrischen Antriebe, Druckluft, Vakuum
und Pumpen, die Prozesskälte und -wärme,
Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung
sowie die Mess-, Regel-, Steuerungs- und Kom-
munikationstechnik. Um die Vergleichbarkeit
sicherzustellen, wurden für das Gutachten drei
Die Spannung ist entscheidend...Aussergewöhnliche Einsatzgebiete
erforden aussergewöhnliche
Problemlösungen. Viele Werkstücke
lassen sich wegen ihrer Eigen-
arten nicht optimal spannen.
Wir entwickeln perfekt angepasste
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T O O L S & T E C H N O LO GY
30 MOTION 01/12
KONSTRUK TION
Perfektes ZusammenspielAntriebe, Hydraulik, Mechanik – mit vielen Einzelmaßnahmen reduzieren Ingenieure der Walter
Maschinenbau GmbH den Energieverbrauch von HELITRONIC POWER Maschinen.
ANTRIEBEOptimal ausgelegte Antriebe und Rückspeisung von Energie in das Stromnetz beim Bremsen der Achsen und der Schleifspindel. In beiden Komponenten kommen außerdem Syn-chronmotoren mit einem hohen Wirkungs-grad von 0,9 zum Einsatz.
SIMULATION Die Werkstücke und der Bearbeitungs-prozess auf der Maschine werden virtuellmit den WALTER Software lösungen HELITRONIC ToolStudio oder Cybergrinding vorab simuliert. So wird der Testbetrieb der Maschinen wesentlich reduziert, ebenso wie der Verbrauch von Testwerkstücken.
ZENTRAL SCHMIERUNGAusführung als Impulsschmierung:
Dabei läuft die Schmierölpumpe nur wenige Sekunden, bis der Schmierdruck aufgebaut ist.
Danach wird die Pumpe bis zum nächsten Schmierzyklus auto matisch abgeschaltet.
MECHANIKEine leichtgän-gige Kugelgewindespindel sowie Linearführungen mit Kugelketten mit hoher Steifi gkeit verringern die Reibung und sorgen für mehr
Laufruhe. Außerdem erzielt der Einsatz
eines Faltenbalgs statt eines Schie-beblechs eine geringere und gleichmäßigere Reibung.
KÜHLMITTEL VENTILE Punktgenaue Kühlmittelzugabe über bis zu sechs einzeln zuschaltbare Kühlmittelventile.
KÜHLMITTELPUMPEEinsatz frequenzgeregelter Kühlmittelpumpen und von Motoren mit einem hohen Wirkungsgrad (EFF1 Klasse 0,92). Die Pumpeneinschal-
tung wird über das CNC-Programm
gesteuert.
HYDRAULIKEin Hydraulikaggregat mit Druckspei-cher. Die Impuls ventile werden in der Mittelstellung verblockt. Ergebnis: Die Pumpe läuft nicht in den Pausen sondern nur, um den Druckspei-cher aufzu-füllen.
Optimiert:
Eine HELITRONIC POWER DIAMOND
L_S.28-31_Loesungen.indd 30 13.06.12 10:46
zeiten) bis hin zu immer
besseren PC-Simulationen
virtueller statt realer
Schleif prozes se – Ansätze
gebe es viele, so Engelfried.
„Wir beschäftigen uns bei-
spielsweise sehr intensiv
mit dem Themenkomplex
Energierückspeisung, ins-
besondere in Bezug auf die
zentrale Kühlmittelanlage.“
Die Arbeit erfolgt im engen
Schulterschluss mit den
Kunden. Diese schildern das
Problem beziehungsweise die Aufgabe. Als System- und Lösungsanbieter (siehe
auch Seite 26) erörtert WALTER dann Wege, die Rückspeisung abgestimmt auf
das Fertigungssystem des Kunden zu realisieren. Dabei geht es meistens um
Schnittstellenlösungen. „Bei einem Kunden konnten wir zum Beispiel die Wärme
aus den Motoren und der Kühlmittelanlage dazu nutzen, die komplette Fabrikhal-
le zu heizen“, berichtet Häckh. Ein weiterer Trend geht in Richtung Energieanzeige
bei den Maschinen respektive Energie-Erfassung im Rahmen des gesamten En-
ergiemanagements eines Unter nehmens. Auch
hieran wird bei der Walter Maschinenbau GmbH
intensiv geforscht.
für die Holzindustrie repräsenta-
tive PKD-Werkzeuge (je ein Füge-,
Radiuskanten- und Schaftfräser)
auf beiden Maschinen bearbei-
tet. Der Einsatz der HELITRONIC
POWER DIAMOND liegt mit einer
Energieersparnis von knapp 44
Prozent sogar weit über den Er-
wartungen.
Was die Zukunft bringt
„Das ist ein toller Erfolg, der
zeigt, dass unsere Arbeit Früch-
te trägt“, freut sich Thomas En-
gelfried, Abteilungsleiter Versuch bei
WALTER. Für ihn befi nden sich solche
Konstruk tionslösungen in einem konti-
nuierlichen Entwicklungsprozess. Mit
neuen Verfahren und speziellen Ener-
giemessgeräten suchen die WALTER
Ingenieure nach weiteren Einsparpoten-
zialen. Von Software-Standby-Modi
über Prozeduren zur Energie-Einsparung
(ins besondere bei Rüst- und Stillstand- [email protected]
WEITERE INFORMATIONEN
WALTER
Energiemessgerät:
Einsparpoten ziale
suchen und
erschließen
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32 MOTION 01/12
M O T I O N S & M O R E
Mit einem Eigenfabrikat legte Fritz Studer 1912 den Grundstein für eine einmalige Erfolgsgeschichte. Heute ist das Unternehmen Fritz Studer AG in der Rundschleiftechnik weltweit die Nummer Eins.
Firmensitz: Blick
auf das STUDER
Gelände im Jahr 1937
10 0 JAHRE STUDER
Vom Pionier zum Marktführer
Die Fritz Studer AG feiert Geburtstag: Im Februar
kamen STUDER-Vertreter ins schweizerische
Thun, um im Rahmen des Motion Meetings (Vertre-
terschulung) das 100-jährige Bestehen des Unterneh-
mens zu zelebrieren. Einer von ihnen war der Japaner
Kunio Kitamura (siehe Porträt Seite 34). Der Service-
techniker begleitet die STUDER Geschichte seit nun-
mehr 50 Jahren und hat in seinem Heimatland viel
zum Erfolg der Marke beigetragen.
Hohes Ansehen in der ganzen Welt
100 Jahre STUDER – dahinter stehen viel Fleiß, hohe
berufl iche Fähigkeiten und eine starke Tat- und Inno-
vationskraft. Diese Eigenschaften des Gründers und
Maschinenbaupioniers Fritz Studer sind bis heute ein
Produktion erweitert : Bis heute wurden dieKapazitäten bei STUDER kontinuierlich ausgebaut
Der Pionier: Vor 100 Jahren
startete Fritz Studer mit
einem Eigenfabrikat die
STUDER Erfolgsstory
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33MOTION 01/12
breitete sich stetig: Von den konventionellen Rundschleifmaschinen bis zu CNC-
Rundschleifmaschinen für kleine bis mittelgroße Werkstücke. Für die Großserien-
fertigung wurden Einzweckmaschinen mit optimierten Schleifzyklen und höchster
Verfügbarkeit sowie eine Kombinations-Bearbeitungsmaschine zur Prozessoptimie-
rung für die rationelle Hartfeinbearbeitung ins Programm aufgenommen. Mit der
Integration der Combitec AG in Biel als Technologiezentrum Innenschleifen im Jahr
2008 baute die Fritz Studer AG die Lösungskompetenz nochmals aus. Bis 2012
wurden rund um den Globus mehr als 21.000 Rundschleifmaschinen ausgeliefert.
Mit Innovation in die Zukunft
Für die Entwicklung neuer Maschinen braucht es kluge Köpfe und den Einsatz von
Spitzentechnologie in der eigenen Fertigung. Allein am Firmensitz in Thun arbei-
ten rund 800 engagierte Mitarbeiter. Zusätzlich wird STUDER von Vertretern in 40
Ländern am Markt repräsentiert. Die Fritz Studer AG verfügt über eine interne
Soft- und Hardware-Entwicklung und arbeitet partnerschaftlich mit führenden
Forschungsinstituten zusammen. Jährlich unterstreichen 400 Schleifversuche und
Tests im Customer- und im Tech-Center die Technologiekompetenz. In einigen
Jahren werden die Maschinen leichter und dynamischer gebaut sein und sich
durch zusätzliche Intelligenz und Sparsamkeit im Energieverbrauch auszeichnen.
Mit dem Label Blue Competence® (siehe Titelgeschichte, Seite 8) senkt STUDER
den CO2-Ausstoß beim Bau und Betrieb der Maschinen. Daran arbeiten im eigenen
modernen Applikationszentrum mehr als 80 Inge-
nieure und Konstrukteure. So können die nächsten
100 Jahre kommen.
tragendes Element für den Erfolg des
Unternehmens.
Angefangen hat alles im Februar 1912.
Damals gründete Fritz Studer in Steffi s-
burg eine mechanische Werkstätte. Zur
Bearbeitung genauer Teile fehlte ihm
allerdings eine Schleifmaschine. Also
beschloss er kurzerhand, selbst eine
Rundschleifmaschine zu bauen. Damit
legte der damals 33-Jährige den Grund-
stein dafür, dass sich die Fritz Studer AG
in 100 Jahren zum weltweiten Marktfüh-
rer für Präzisions-Rundschleifmaschinen
entwickeln konnte.
Heute genießen die Maschinenkonzepte
und Schleifl ösungen der Marke in der
Fachwelt hohes Ansehen. Nicht zuletzt
deshalb, weil sich die Schweizer von
Beginn an einen Namen als kompetenter
Lösungsanbieter machten. Die Palette
verschiedenster Maschinentypen ver-
Produktion im Wandel: Blick in die STUDER Werkshalle in den 30er Jahren (links) und heute. Die Montagehallen wurden stets modernisiert und ausgebaut
Innenschleifprozess: Erweiterung des Kompetenzspek-
trums durch die Integration der Combitec AG im Jahr 2008 [email protected]
WEITERE INFORMATIONEN
STUDER – DIE ENTWICKLUNG IN KÜRZE
1912: Erstes Patent für die geräusch-
lose Umsteuerung des Tisches
1931: Export der ersten STUDER
Maschine nach Russland
1936: RHU 450 – die erste hydraulisch
gesteuerte Rundschleifmaschine der
Welt kommt auf den Markt
1962: 10.000 m2 Werksareal. Dem
technologischen Fortschritt und der
steigenden Nachfrage folgen viele
Kapazitätserweiterungen
1977: Die Fritz Studer AG präsentiert
die erste CNC-gesteuerte Rund-
schleifmaschine der Welt
1994: STUDER tritt der SCHLEIFRING
Gruppe des Körber Konzerns bei
2008: Integration der Combitec AG als
Technologiezentrum Innenschleifen
2012: Mehr als 21.000 verkaufte
Rundschleifmaschinen in 100 Jahren
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34 MOTION 01/12
M O T I O N S & M O R E
PORTR ÄT
„Ich bin stolz, dabei zu sein”50 Jahre Arbeit mit STUDER Maschinen – Kunio Kitamura führte die Marke in Japan zum Erfolg.
Kunio Kitamura ist ein bescheidener
und zurückhaltender Mann. Dass er
entscheidend zum Erfolg von STUDER
in Japan beigetragen hat, erfährt man
eher beiläufi g. Am Rande des STUDER
Motion Meetings erhielt MOTION inte-
ressante Einblicke in seine 50 Jahre Ar-
beit für STUDER.
Seine Begeisterung für Maschinen ent-
deckte der sympathische Japaner zum
Ende der Schulzeit. Er konnte sich eine
Hochschulausbildung nicht leisten und
suchte seine Chance im Ausland. Ein Leh-
rer vermittelte ihm den Kontakt zu einem
Unternehmen, das europäische Maschi-
nen nach Japan importierte. „Ich wurde
Assistent von Servicetechnikern in Ja-
pan“, erzählt Kitamura-san. „1962 kam
ich so in Kontakt mit STUDER und erhielt
zwei Jahre später das Angebot für eine
Ausbildung in der Schweiz.“ 1964 kam
Kitamura-san für 20 Monate nach Thun,
wo er zum Servicetechniker ausgebildet
wurde. „Es war eine tolle Zeit. Ich fand
nette Kollegen und Freunde, lernte Auto-
und Skifahren und auch das Essen wie
Berner Rösti habe ich liebgewonnen.“
Beeindruckt hat ihn die Arbeitskultur.
„Die Menschen beginnen früher und ge-
hen abends pünktlich. In Japan arbeitet
man viel länger und kommt erst nachts
nach Hause.“
Akribische Kleinarbeit
Seine Ausbildung war prägend in puncto Qualität, Präzision und Arbeitsorganisa-
tion – und wichtig für seine spätere Arbeit in Japan. Nach der Rückkehr war Kunio
Kitamura für verschiedene Vertretungen als Experte für STUDER Maschinen tätig.
Seine größte Aufgabe: Die Transferleistung der Technologie ins Japanische, da es
kein Informationsmaterial in seiner Sprache gab. Deshalb erfasste Kitamura-san in
akribischer Kleinarbeit handschriftlich technische Daten und Lösungen und stellte
wichtige Informationen in einem Lehrbuch zusammen. So brachte er seinen Kunden
die Technologie näher und konnte Problemlösungen erörtern.
Die Maschinen wurden komplexer und erklärungsbedürftiger. Um der japanischen
Kundschaft noch besseren Service zu bieten, eröffnete STUDER deshalb 1999 die
eigene Niederlassung StuderTEC K.K. in Tokio. Kunio Kitamura wurde Geschäftsfüh-
rer und baute mit seinem Team den Erfolg der Marke in Japan aus: „Ich bin sehr stolz,
schon so lange für STUDER arbeiten zu dürfen.“ Auf sein Know-how können Kollegen
und Kunden auch künftig setzen. Ganz nach japanischer Tradition bleibt der Service-
techniker auch nach Ende des aktiven Berufslebens seiner Firma treu und betreut
weiterhin den Bereich Überholungen. Es sind Mitarbeiter wie Kunio Kitamura, die mit
ihrer Leidenschaft die Marke STUDER weltweit zur Nummer eins gemacht haben.
Ein halbes Jahrhundert mit STUDER: Kunio Kitamura in
den 1960er-Jahren und 2012 an STUDER Maschinen
Der Jubilar auf dem Motion Meeting: Kunio Kitamura
verfügt über 50 Jahre STUDER Know-how
Blick zurück: Kunio Kitamura blättert mit Adrian
Stalder, Head of Service bei der Fritz Studer AG, in
einem seiner handgefertigten „Lehrbücher“
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M O T I O N S & M O R E
36 MOTION 01/12
Der Maschinen- und Anlagenbau ist
ein weltweit bedeutender Industrie-
zweig. Die Branche bietet interessante
Berufsfelder und gute Zukunftsperspek-
tiven, gerade auch für junge Menschen,
die am Anfang des Arbeitslebens ste-
hen. Allerdings klagen viele Unterneh-
men schon länger über einen Mangel
an Fachkräften. Das belegen internatio-
nale Erhebungen, wonach letztes Jahr
die Hälfte aller Firmen Schwierigkeiten
BR ANCHE MIT ZUKUNF T
Fachkräfte fallen nicht vom HimmelDie Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter sind mitentscheidend für den Erfolg der SCHLEIFRING Unternehmen. Diese investieren deshalb viel in eine individuelle Aus- undWeiterbildung ihrer Fachkräfte.
hatte, offene Stellen mit geeignetem Personal zu besetzen. Andererseits müssen
sich auch Unternehmen als attraktive Arbeitgeber positionieren und Mitarbeitern
sowie künftigen Kollegen Karrierechancen und individuelle Aus- und Weiterbil-
dungen anbieten.
Die Unternehmen der SCHLEIFRING Gruppe wissen, dass Know-how, Kreativität
und Engagement von Mitarbeitern wichtige Grundlagen für den eigenen Erfolg
sind. Deshalb investieren sie beständig in unternehmensspezifi sche Weiterbil-
dungsprogramme. Dazu gehört zum Beispiel die duale Ausbildung. Die Walter
Maschinenbau GmbH etwa bietet in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg eine kombinierte Ausbildung aus Studium und Lehre zum
Bachelor of Engineering in den Bereichen Maschinenbau und Angewandte Infor-
Viele Berufsbilder:
Die SCHLEIFIRNG
Unternehmen bilden
unter anderem
Polymechaniker [1],
Industriemechaniker
[2], Logistiker [3],
Informatiker [4] sowie
Automatiker [5] aus
[5][4]
[2]
[3]
[1]
L_S.36-39_Ausbildung.indd 36 13.06.12 10:10
37MOTION 01/12
matik an. Die Blohm Jung GmbH wiede-
rum kooperiert mit der Hochschule für
Angewandte Wissenschaften (HAW) in
Hamburg im Rahmen eines dualen Ba-
chelor-Studiengangs im Bereich Maschi-
nenbau und Elektrotechnik. Die Stärke
solcher Angebote liegt in der Verknüp-
fung von Hochschulausbildung und be-
rufl icher Praxis. Sie sind seit vielen Jah-
ren eine bedeutende Quelle für neue
Fachkräfte und garantieren eine hoch-
wertige Qualifi zierung.
Geschätzt und gefördert
Generell bieten die Unternehmen der
SCHLEIFRING Gruppe viele Freiräume
für individuelle Entwicklungsmöglich-
keiten. So wie im Fall von Andreas Werz.
Der angehende Industriekaufmann bei
der Walter Maschinenbau GmbH hat
seinen Abschluss bald in der Tasche und
kürzlich einen unbefristeten Arbeitsver-
trag als Servicemitarbeiter im Bereich
Ersatzteilverkauf unterschrieben. Ein
Glücksfall für beide Seiten. Denn Werz
zeigte Fleiß und Eigeninitiative weit über
den Lehrplan hinaus. Er engagierte sich
als Jugend- und Ausbildungsvertreter
und entwickelte in seinem Servicebe-
reich eine sehr nützliche Datenbank. Ein
Engagement wie dieses wird von Aus-
bildern und Personalverantwortlichen
geschätzt und gefördert. Die künftigen
Fachkräfte sollen selbständig agieren
und sich schnell zurechtfi nden. „Wir se-
hen es gern, wenn jemand Bereitschaft
zeigt und Verantwortung übernimmt.
Das bringt ein Unternehmen voran“, sagt
Bettina Ühlken, Personalmanagerin bei
der Walter Maschinenbau GmbH. Auf-
geschlossenheit und eine ausgeprägte
Fähigkeit zu kommunizieren, erwarte
man ebenso wie eine gewisse Flexibili-
tät: „Dafür gewähren wir unseren Mit-
arbeitern größtmögliche Entwicklungs-
chancen.“ Beispielsweise bieten die
SCHLEIFRING Unternehmen eine breite
Palette an Förderangeboten. So werden
neben Ausbildungsplätzen auch Stellen
für Diplomanden und Werkstudenten der
Fachbereiche Informatik und Maschinen-
bau vergeben. Schüler und Studenten
lernen während eines Praktikums den Berufsalltag in den Unternehmen kennen.
Auch technische Schulungen und Fremdsprachenkurse sowie Stipendien für wei-
terführende Studiengänge oder Fortbildungen mit qualifi zierten Abschlüssen ge-
hören zum umfangreichen Angebot. „Fachkräfte fallen nicht vom Himmel. Als
Unternehmen tragen wir da Verantwortung“, sagt Roger Leuenberger, Leiter der
Lernwerkstatt bei der Fritz Studer AG.
Türen und Tore stehen offen
„Wir sind wie alle Unternehmen der SCHLEIFRING Gruppe global aufgestellt, in
allen wichtigen Märkten vertreten und arbeiten in internationalen Teams zusam-
men“, sagt Ulrike Ettel, Personalverantwortliche bei der Blohm Jung GmbH. Das
birgt auch Chancen für eine länderübergreifende Karriere. „Unsere Ingenieure
und andere Fachkräfte sind rund um die Welt im Einsatz. Dafür benötigen sie
natürlich gute Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz. Beides wird von
uns gefördert.“ Wer diese Chancen nutzt, so Ettel, dem stünden im Grunde alle
Türen und Tore offen. Wer sich heute für eine Ingenieurslaufbahn entscheide,
meint Kollegin Ühlken, wähle im Grunde einen Berufszweig mit gesicherten
Zukunftschancen. Dies bestätigt auch der Verband Deutscher Ingenieure (VDI):
„Der Markt ist sehr robust“, sagt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Die „Ingenieurlücke“
in Deutschland sei sogar auf rund 80.000 Personen gewachsen. So suchten im
Dezember 2011 rund 18.300 Ingenieure einen Job, gleichzeitig standen aber laut
Aus der Praxis für die
Praxis: Wie hier bei
WALTER lernen Auszu-
bildende direkt an
den Maschinen
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M O T I O N S & M O R E
38 MOTION 01/12
„Wir“ gewinnt: Beim gemeinschaftlichen Mittagessen bei WALTER tauschen die Nachwuchskräfte untereinander
Erfahrungen aus. Ein erfahrener Kollege hält anschließend einen Vortrag zu seinem Aufgabengebiet
Kreative Köpfe: Jährlich treffen
sich die Aus -
zubildenden
des ersten Lehrjahres aller
Unternehmen
der Körber
Gruppe in der Konzernzentrale
in Hamburg
VDI 98.300 offene Stellen zur Verfügung.
Vor allem Fertigungs- und Maschinen-
bauingenieure sowie Elektroingenieure
fehlen. „Das liegt auch an den vielen
Zukunftsthemen, bei denen Ingenieur-
leistungen derzeit gefragt sind, wie bei-
spielsweise bei der Energiewende, der
Elektromobilität oder der Medizintech-
nik“, so Dr. Fuchs.
Tolerantes Miteinander
Für eine Leistung auf konstant hohem
Niveau sind ein harmonisches Umfeld
und Soft-Skills ebenso bedeutend wie
die fachliche Qualifi kation. Deshalb brin-
gen STUDER, SCHAUDT, MIKROSA,
MÄGERLE, BLOHM, JUNG, EWAG und
WALTER den Lehrlingen nicht nur Fach-
wissen bei. „Das Ziel der Ausbildung ist
außerdem, korrektes Auftreten und
Teamfähigkeit zu vermitteln. Übergrei-
fende Events wie etwa das Lehrlingsla-
ger bei STUDER, gemeinsame Sport-
aktivitäten und Treffen fördern den
Zusammenhalt. Soziale Kompetenz und tolerantes Miteinander sind sehr wichtig“,
sagt Leuenberger. Bei WALTER beispielsweise organisieren Auszubildende pro
Quartal ein gemeinsames Mittagessen, zu dem sie im Anschluss Experten des
Hauses für Vorträge einladen. Ein besonderes Highlight sind die Aufenthalte im
Werk im tschechischen Kurim. Hier sammeln die Lehrlinge Praxiserfahrung. Sie
lernen vor allem die Produktion sowie weitere Fachbereiche wie Auftragszentrum,
Lager, Versand und so weiter kennen.
Die SCHLEIFRING Unternehmen blicken auch über den eigenen Tellerrand: Um den
Auszubildenden einen Einblick in die Abläufe anderer Firmen zu vermitteln, führt
STUDER schon seit Jahren gemeinsam mit der zur Körber AG gehörenden Hauni
Maschinenbau AG in Hamburg einen Lehrlingstausch durch. Sechs bis acht Wochen
arbeiten je zwei Auszubildende des dritten Lehrjahres im Partnerbetrieb. Auch die
Blohm Jung GmbH kooperiert mit der Hauni Maschinenbau AG. Auszubildende
können hier Lehrgänge und Seminare sowie berufsspezifi sche Weiterbildungen des
Unternehmens mit nutzen. Einmal jährlich treffen sich außerdem alle Auszubilden-
den des ersten Lehrjahres der Körber AG in Ham-
burg. Hierbei geht es darum, den Konzern näher
kennenzulernen und sich mit anderen Kollegen über
die verschiedenen Unternehmen, Technologiebe-
reiche und Ausbildungsberufe auszutauschen.
Gigathlon im Team: Übergreifende Events gehören
bei STUDER genauso zum Ausbildungsprogramm wie
die Vermittlung von technischem Know-how
[email protected]@walter-machines.deroger.leuenberger@studer.comwww.schleifring.net/de/karriere
Die häufi gsten Lehrberufe in den Unter-
nehmen der SCHLEIFRING Gruppe:
MechatronikerIn und AutomatikerIn
Industrie-, Zerspanungs- und Polyme-
chanikerIn
Elektro- und MechapraktikerIn
KonstrukteurIn
Energie- und Industrie-ElektronikerIn
LogistikerIn
Kaufmann/-frau und Industriekauf-
mann/-frau
InformatikerIn
BERUFSBILDER
WEITERE INFORMATIONEN
T Üb reifende Events gehören
ˇ
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Messen und Überwachen auf Schleif -maschinen
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40 MOTION 01/12
M O T I O N S & M O R E
Wegmarkierung:
Bunte Bojen sorgen
für Orientierung
entlang der Strecke
Trotz Ebbe durch den
Pazifi k: An manchen
Stellen strömt das
Wasser bis ins Innere
der Insel
OUTDOOR-ADVENTURE
Immer am Meer entlang
Es dämmert bereits, als das Wasser-
fl ugzeug von Gold River an der
Westküste von Vancouver Island ab-
hebt. Ziel ist die Louie Lagoon in der
Wildnis von Nootka Island. Mit an Bord:
MÄGERLE Vertriebs- und Außendienst-
mitarbeiter Hans Seifert sowie seine
Lebensgefährtin Astrid Rüttimann. Ge-
Mit dem Rucksack durch die Einsamkeit:
Den MAEGERLE Manager Hans Seifert
zieht es in die freie Wildnis. Seine Aben-
teuerlust führte ihn 2011 nach Kanada.
spannt starten sie ihr Abenteuer durch die kanadische Einsamkeit. Eigentlich
sollte es an diesem Tag schon viel früher losgehen. Seit dem frühen Morgen
warten die beiden auf den Abfl ug zur nur 35 Flugminuten entfernten und rund
500 km2 großen Insel vor Kanadas Westküste. Doch dichter Nebel über dem Pa-
zifi k verzögerte den Abfl ug. Und so galt es, nach der Landung direkt die erste
ungeplante Hürde zu bewältigen. „Die zwei Kilometer bis zum Schlafplatz mus-
sten wir bei anbrechender Dunkelheit durch dichten Wald zurücklegen“, sagt
Seifert. „Das war nicht ungefährlich.“
L_S.40-44_Hobby_Tipps_Adressen.indd 40 18.06.12 11:15
41MOTION 01/12
Einsamkeit auf
Nootka Island:
Die etwa 500 km2
große Insel ist kaum
bewohnt
Über das Meer: Hans Seifert
und seine Partnerin starten die Tour
per Wasserfl ugzeug
Zerklüftete Küste:
Kapitän James Cook
war 1778 der erste
Europäer, der Nootka
Island betrat
Mit 20 Kilo Gepäck in die Welt
Auf der siebentägigen Tour legten Sei-
fert und seine Partnerin insgesamt 35
Kilometer zurück. „Es war zwar keine
lange, dafür aber eine unwegsame und
sehr schwierige Strecke. Zwar konnten
wir bei Ebbe am Meer entlang gehen. Es
kam jedoch auch vor, dass wir unsere
L_S.40-44_Hobby_Tipps_Adressen.indd 41 18.06.12 11:15
42 MOTION 01/12
Ein Schweizer in Kanada: Statt Berge und Alpenblühen erwarten Hans Seifert raue Wildnis
und wilde Tiere. Funkgerät und Bärenspray hat er für Notfälle stets dabei
Rucksäcke abnehmen und kriechen mussten, weil umgestürzte Bäume den Weg
versperrten. So etwas kostet Zeit und Energie“, so Seifert. 20 Kilogramm Gepäck
schleppten die Abenteurer auf ihren Rücken: Gefriergetrocknete Mahlzeiten,
Benzin für den Kocher, Zelt, Schlafsack, Kleidung und Notfunkgerät gehörten zur
Ausstattung. „Das Faszinierende auf Backpacking-Touren ist, dass man auf sich
allein gestellt ist und die gesamte Ausrüstung und Verpfl egung für die komplette
Zeit dabei hat“, sagt Seifert. Organisatorisch kann ihm keiner etwas vormachen:
Schon seit seiner Jugend zieht es den Schweizer in die Natur. Regelmäßig startet
der 53-Jährige Rucksacktouren. An den Wochenenden ist er häufi g auf Berg-,
Kletter- und Skiausfl ügen in den Alpen unterwegs. „Die schönsten Routen führten
mich in die Berge von Kalifornien sowie nach British Columbia im Westen Kana-
das. Auf Vancouver Island etwa erkundete ich zehn Tage lang den legendären
West Coast Trail, einen früheren Rettungspfad für Schiffbrüchige“, sagt Seifert.
Keine Chance für Langfi nger
„In der Wildnis beschäftigt man sich nicht mit Technik und Maschinen“, sagt der
Gebietsverkaufsleiter. „Es geht um essentiellere Dinge: Wo bekomme ich frisches
Trinkwasser? Wo fi nde ich abends einen guten Zeltplatz?“ Wichtig bei der Schlaf-
platzwahl auf Nootka Island waren nahestehende hohe Bäume. Denn Seifert und
seine Partnerin mussten ihre Vorräte jeden Abend in Säcken per Seilzug an einen
mindestens vier Meter hohen Ast hängen. So hatten hungrige Wölfe und Braun-
bären, die in der Gegend weit verbreitet sind, keine Chance auf einen Mahlzeit
und blieben den Abenteurern fern. Auf ihrer Route beobachteten die Wanderer
viele weitere wilde Tiere wie Seeotter, Wale und Weißkopfadler. Erst am Endpunkt,
dem kleinen Indianerort Yuquot, trafen sie auf andere Touristen. Dann ging es
mit dem Schiff zurück auf das Festland. Dort freute sich das Paar auf einige Er-
holungstage. Und auch nach der Tour auf
Nootka Island lässt Hans Seifert Kanada
nicht los: Das nächste Abenteuer auf Van-
couver Island wartet bereits. [email protected]; www.vancouverisland.com
WEITERE INFORMATIONEN
M O T I O N S & M O R E
Improvisiert: In der Wildnis gehört die Rasur zu den
täglichen Herausforderungen
Mahlzeit: Spezielle Kraftnahrung gibt Power für die
anstrengende Strecke bis nach Yuquot
Gut gelaunt: Auch mit 20 Kilo Gepäck auf dem Rücken
vergeht den Wanderern nicht das Lächeln
Unberührte Natur: Bunte Seesterne bringen Farbe an
den Strand von Nootka Island
Schlafplatz mit Meerblick: Das Paar
macht es sich nachts im Zelt gemütlich
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Beim Bahn- und Geradeabrichten
mit Seitenvorschub wird der
Vorschub traditionell in mm/min
eingegeben. Dabei wird aber nicht
be rücksichtigt, dass sich der Abricht-
überdeckungsgrad mit kleiner wer-
dender Schleifscheibe ändert. Einen
guten Einblick gibt dazu die aktuell
überarbeitete VDI-Richtlinie 3392,
worin der Anwender erkennt, dass
ein gleichbleibender Abrichtüberde-
ckungsgrad für konstante Abricht-
bedingungen über den gesamten Schleifscheibendurchmesser wichtig ist.
Um dieser Problematik gerecht zu werden, ist die Blohm Jung Bedienober-
fl äche jetzt mit einer variablen Eingabemöglichkeit ausgestattet. Das heißt,
der Bediener kann den Seitenvorschub beim Abrichten entweder in mm/min
oder in mm/Umdrehung eingeben. Dieses ist ab sofort bei allen BLOHM JUNG
Abrichtzyklen Standard.
Mit den neuen Plug-in-Tools
Feedrate Optimizer und Ba-
lancer bietet WALTER jetzt neue
leistungssteigernde Softwarelö-
sungen an. Der Feedrate Optimizer
ermittelt für jede Schleifbewegung
die auftretenden Belastungen an
der Schleifscheibe und steuert den
optimalen Vorschub. So werden
beispielsweise Schleifbewegungen
mit geringer Schleifscheibenbelas-
tung beschleunigt und umgekehrt
zu hohe Belastungen an der Schleif-
scheibe durch eine Reduktion der
Vorschubgeschwindigkeit vermie-
den. Durch diesen optimierten Pro-
zessablauf reduziert sich die
Schleifzeit um bis zu 40 Prozent.
Mit Tool Balancer wird die Unwucht
eines Werkzeugs analysiert und
automatisch die entsprechenden
Korrekturmaßnahmen ergriffen.
Ergebnis: ein perfekt ausbalan-
ciertes Werkzeug. Dies führt zu
längeren Standzeiten und besserer
Oberfl ächengüte der produzierten
Werkzeuge.
BLOHM JUNG
Abrichten mit Seitenvorschub
HELITRONIC TOOL STUDIO
Plug-ins steigern die Leistung
STUDERMESSENGER
Fehlermeldung per SMS
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Praktische ProduktionstippsNützliche Entwicklungen der SCHLEIFRING Unternehmen helfen, Ihre Fertigung einfacher und effi zienter zu gestalten. Zum Beispiel neue Plug-ins für das HELITRONIC Tool Studio von WALTER, der StuderMessenger Dienst und neue Eingabeoptionen für BLOHM und JUNG Maschinen.
Der StuderMessenger Dienst informiert auto-
matisch per E-Mail oder SMS über aktuelle
Fehlermeldungen von Maschinen – jederzeit
und unabhängig davon, wo sich der Anwender
gerade befi ndet. StuderMessenger ist Teil des
Betriebssystems StuderWIN und funktioniert bei
allen entsprechend ausgestatteten Maschinen, die
im Betrieb an das Internet angeschlossen sind. Der
Bediener wählt gezielt aus einer Liste möglicher
Fehler aus, über die er informiert werden möchte.
Der StuderMessenger informiert dann zuverlässig
im Ereignisfall. Alle Meldung werden außerdem
in einem Logbuch dokumentiert. Vorteile: Durch
den Alarm können Stillstandzeiten vermieden
und das Personal effi zienter eingesetzt werden.
Abrichtvorschub: Wahlweise Eingabe von
mm/min oder mm/Umdrehung
christoph.ehrler@
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Informiert: Der
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mit neuen Plug-ins die Schleifzeiten um
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