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Der Huegel der Poeten Aventin und Umgebung Römische Routen

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DerHuegel der PoetenAventin undUmgebung

Römische Routen

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• DerAventin 81. Beim Spazierengehen... 102. Santa Sabina 123. Die Heiligen Bonifatius undAlexius 174. Das Priorat vonMalta 215. Beim Spazierengehen... 226. Santa Prisca 247. San Saba 268. Beim Spazierengehen... 299. Die Pyramide des Caius Cestius 3110. Beim Spazierengehen... 3211. Monte Testaccio 3412. Beim Spazierengehen... 36

DerHuegel der PoetenAventin undUmgebung

Römische Routen

Rom fürDichInformationsreihe der Stadt Rom

Erstellt von: Cosmofilm spa – hrsg. Von Elio de RosaText: Alberto Tagliaferri, Valerio Varriale

(Associazione CulturaleMirabilia Urbis)Herausgeber: Emanuela BosiGrafik und Layout: Marco C.Mastrolorenzi

Foto: C. De Santis: S. 3, 13 unten, 23 oben, 26, 27, 28, 29, 30 oben, 32, 33, 36;L.Mozzano: S. 9; P. Soriani: S. 12, 13 oben, 14, 15, 24; Spazio Visivo: S. 30 unten, 31;A. Vagni: S. 35, 38; Archivio Cosmofilm: Deckblatt, S. 2, 10, 11, 16, 17,18, 19, 20, 21,23 unten.

Cover: Turm der Kirche „Ss. Bonifacio e Alessio”Auf dieser Seite: Detail desMaskaron des Brunnens auf de Piazza Pietro d’Illiria

Detail der Statue des Georg Castriota, genannt “Scanderbeg”, auf demPlatz Albania

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Einführung

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Silvio Negro, Forscher und Kenner des alten Roms, behauptete,daß"ein ganzes Leben nicht ausreichen würde", um Rom kennenzu lernen.

Angesichts einer historischen Begebenheit so reich an Dokumente undErinnerungen, die schwer in einem Führer zusammenzufassen sind,möchtenwir dem neugierigen Touristen eine Reihe von kleinen Bänder,Taschenbücher und kleine populärwissenschaftliche Werke darbieten,die ihn in seinem römischen Aufenthalt begleiten können.

Die Serienreihe "römische Reiserouten" stellt sich durch eine Reihe vonthemengebundeneWegstrecken dar, innerhalb der unzählbaren Ortenund Denkmäler, die zu besichtigen sind. In jedem Heft wurde einLeitmotiv ausgewählt: Man Kann das monumentale Rom (via dei ForiImperiali und Kolosseum) oder das christliche Rom begehen (SanGiovanni in Laterano und Santa Croce in Gerusalemme), oder mankann sich das mehr irdisch-gebundene Rom als Filmset geniessen (viaVeneto und Umgebung).

Auch wenn ein Lebelang nicht ausreicht, lohnt es sich auf jeden Fallanzufangen.

Amt für TourismusStadtgemeinde von Rom

Der Eingang zur Basilika St. Sabina, die Kirche Santi Bonifacio und Alessio imHintergrund, in einemDruck des achtzehnten Jahrhunderts vonG.Vasi

Die Innenseite der TürOstiense und die Pyramide des Caius Cestius in einemDruck desfrühen neunzehnten Jahrhundert von L. Rossini

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DerPlan

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DerPlan

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Legende1. Beim Spazierengehen...2. Santa Sabina3. Die Heiligen Bonifatius undAlexius4. Das Priorat vonMalta5. Beim Spazierengehen...6. Santa Prisca7. San Saba8. Beim Spazierengehen...9. Die Pyramide des Caius Cestius10. Beim Spazierengehen...11. Monte Testaccio12. Beim Spazierengehen...

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ZwischenRepublik undKaiserzeitwurde der Aventin in einenOrt fürluxuriöse Anwesen umgewandelt.Auf demAventin wurden die Sura-Thermen, dieDecius-Thermenunddie des Varus unddes Stilicho errichtet.Erbauer der oben genanntenTermenwar Lucius Licinius Sura , enger Freunddes Kaisers Trajan und auch der PoetenNevius undEnnius unddes KaisersVitellius. Bei der PlünderungRomsdurch dieWestgoten unter Alarich 410war dies der Stadtteil Roms, der wegenseines Luxus ammeisten litt. Nach derPlünderung des Aventin entvölkertesich das Areal so sehr, dass es vonMönchenundGeistlichen als Sitz vonEinsiedeleien undZönobien bevorzugtwurde. 537wurde der Aventin zumRückzugsort des Papstes Silverius, dervon Justinian beschuldigt wurde,mitdenOstgoten unter KönigWitigis zukonspirieren.Umdas Jahr 1000 erbaute

Otto III, Kaiser desHeiligenRömischenReiches eine eigene Festung auf demAventin, als er in Rom seinenunglücklichenVersuch derUmsetzungder Renovatio Imperii unternahm.Nach der Periode derOttonenwurdedie Burg durch die Familie der Savellibesetzt, unter denen einerNamensCencio unter demNamenHonorius III.zumPapst gewählt wurde. Auf demFamiliensitz auf demHügel empfing derPapst sowohlDomenico vonGuzman alsauch Franz vonAssisi, umderenOrdenzu genehmigen.Diese Burg bliebverlassen und beeindruckend bis zumEnde des 19. Jahrhunderts, so wie wir esauf denAquarellen vonEttore Roesler-Franz sehen können. ImLaufe des 20.Jahrhunderts wurde der Aventin in einexklusivesWohnviertel verwandelt, wosich luxuriöse Immobilienmitbezaubernden antikenGebäudenvermischen.

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UnterdensiebenHügelnRomskannderAventinalsderHügelderPoetenbetrachtetwerden.

Beeindrucktdurchseine heitereSchönheithabengroßeDichterwieD’AnnunzioundCarduccidenGlanz inIhrenVersenbesungen; selbstMazzini,demeinDenkmalamheutigenPlatzUgoLaMalfagewidmet ist, senkteohneeinLächeln seinenBlick vor solchgroßerErhabenheit, als er vondortentgeistertaufdieStadtblickte.EsgibtmehrereDeutungendesNamensAventin:EinigesindderMeinung,er stammevonaves;alsodieVögel,dieRemusvondiesemHügelauswährenddesWettbewerbsmitseinemBruderRomulus sah,umzuentscheiden, anwelchemOrtdieStadtRomerbautwerdensollte.AnderewiederumsindderMeinung,er stammevomBegriff adventus (Versammlung), fürdieVersammlungen,diediePlebejerbeidenFeierlichkeiten fürDianaabhielten.Weiterhinerzählt eineantikeLegende,dassderKönigvonAlbaLonga,Aventinus,hierbeerdigtwurdenachseinemToddurchBlitzschlag.WährendderMonarchieundderRepublikwarderAventineindichtbesiedelterStadtteil fürdiePlebejerRoms.Hierher zog sie sichwährendder secessioplebis,diedenKampfumdenErwerbderpolitischenund juristischenRechteprägte, zurück.ObwohldieantikenServianischenMauerndenHügelhättenumschließenmüssen,wurdeerbis indieZeitdesClaudiusaußerhalbdesPomeriums,derHeiligenGrenzenderStadt, gehalten;vielleichtweil sichderDiana-Tempelhierbefand,derSitzdesLatinischenBundes.451 v. Chr. zog sich die Plebs bewaffnet

auf denAventin zurück, und zwarinfolge eines wiederholtenÜbergriffsaus demKreis derDecemviri unter demKommandodes Appius Claudius, diegewählt wordenwaren, umdie zwölfTafeln zu verfassen, unddie sich rasch inOligarchen verwandelt hatten.Die politischeKrise fandmit demSelbstmord des Appius Claudius,mitdemErhalt der gefordertenRechte undder Rückkehr der Plebs nachRom ihrenAbschluss. Der Aventin war auch derOrt des letztenWiderstands desGaiusGraccus und seinerMitstreiter.In jüngerer Zeit wurden dieitalienischenAbgeordneten,die sich aus Protest gegen dieErmordung des AbgeordnetenMatteotti geweigert hatten, wieder dieAbgeordnetenkammer imPalazzoMontecitorio zu betreten, „aventiniani“genannt. In der Antike war derHügelSitz einer großenZahl vonTempeln: derdesGottesMerkur, der von Iuventas,vonDiana; der für Ceres, Liber undLibera, der vonVertumnus, vonConsus,der Luna, des Jupiter Liber, derLibertas, der Flora unddes Summanus.Dort, wo sich jetzt die Kirche derHeiligen Prisca befindet, war angeblichein derMinerva geweihtes sakralesGebäude; dort, wo jetzt Santa Sabina ist,ein Tempel für JunoRegina, zu demjeden Frühling die RömischenJungfrauen in Prozessionen pilgerten,und in derNähe der heutigenKirchedesHeiligenAlexius der Tempel desJupiterDolichenus, dessenarchäologischeReste im Jahr 1935 ansTageslicht kamenunddie sich jetzt inden kapitolinischenMuseen befinden.

…Esbeginnt der

Spaziergang...

Der Aventin

DerAventin vomUfer des Tibers aus gesehen

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DergroßePlatz,denwiramAnfangunserer

RouteamFußdesHügelsvorfinden,war zuerstdenbeidenZwillingender römischenLegendeRomulusundRemusgewidmet,umdannzurErinnerunganUgoLaMalfa, einenderGründerväterderitalienischenRepublik,umbenannt zuwerden.AufderMittedesPlatzeserhebtsichdasDenkmal fürGiuseppeMazzini,einWerk Ettore Ferraris, das 1929 fertiggestellt wurde bestehend aus einemAltar in derMitte einer Treppenanlage,die auf drei Seiten von dreiHochreliefsgesäumtwird, und auf dessenhochgestellten PodiumdieBronzestatue des Patrioten ruht.Auf der rechten Seite des Platzeskommenwir nach einemkleinenAnstieg zumRosetoComunale(städtischer Rosengarten); der Eingangbefindet sich an der Via di ValleMurciaNr. 6-7; hier werden verschiedeneSorten vonRosen vonmehr oderweniger großer Seltenheit gezüchtet.Es ist interessant daran zu erinnern,dass derOrt, an dem sich heute derRosetoComunale befindet, einmal einFriedhof für die Römer jüdischenGlaubens war.

DasGrundstück wurde1645 von der jüdischenGemeinde gekauftund erstreckte sich im

Lauf des 18. JahrhundertsRichtungCircusMaximus

und zwischen denBasiliken von S.Prisca und S. Baldina. Das Verbot,Gedenksteine undhebräischeInschriften in Erinnerung an dieVerstorbenen aufzurichtenwurdeerst 1846 durch Pius IX. aufgehoben;und erst von da an füllte sich derFriedhofmit Grabsteinen undGedenksteinen.Der Friedhof wurde1895 imZusammenhangmit der neuenStadtplanung des Aventin geschlossen,wurde aber erst in den 1930er JahrendurchAntonioMunoz abgetragen,währendder Eröffnung der Via delCircoMassimo, bei der die jüdischenGrabstätten in den jüdischen Friedhofdes Verano überführt wurden. VonderVia di ValleMurcia überquerenwir denclivo dei Publicii, der im Jahr 289 v. Chr.die erste gepflasterte Straße war, undgleich danach in den clivo di RoccaSavella, an demmandenTempel derCeres, des Liber undder Liberavermutet, der 494 v. Chr. durch denDiktator Aulus Postumius errichtetwordenwar. Vonder Via di S. Sabina,

1.Wandern,Wandern...

DasDenkmal fürGiuseppeMazzini

auf der Route des vicus Armilustrikommend, wo das RömischeHeer aufder Rückkehr von seinenKriegszügendie Reinigung derWaffen vornahm,erblickenwir auf der rechten Seite diehoheMauer desParco Savello, besserbekannt alsGiardino degli Aranci.Diese Anlage des 20. Jahrhundertserstreckt sich auf das Areal der Burg, dieOtto III. und später den Savelli gehörte.Der Park, demdie Apsis und die Seitevon S. Sabina zugewandt sind, wurdedurch denArchitektenR.DeVicoentworfen, der auchmehrere andereGärten derHauptstadt geplant hatte.Zur Rechten sind nochReste derTürmeundZugbrücken der Burg zusehen, währendman vonder Terrasseeinen der schönsten Panoramablickeüber Romgenießen kann: die Tempeldes ForumBoariumunddie IsolaTiberina, dieGlockentürme von S.Crisogonound S.Maria in Trastevere,die Anlage von S.Michele und S. PietroinMontorio auf demGianicolo.VomAusgang desGartens kommendgelangenwir zur Piazza Pietro d’Illiria,wo an der Außenmauer des ParcoSavello einBrunnen erbaut ist, der auseinemMaskaron und einerGranitschale gebildet wird, die aus denrömischenThermen stammt. Im 16.

Jahrhundert, als das Areal des ForumRomanumnochCampoVaccinogenannt wurde, wurde dieserMaskaronvonGiacomodella Porta verwendet, umeinenBrunnen in derNähe desDioskurentempels zu errichten.Nachdemdieser im 19. Jahrhundertmehrfach den Standort gewechselthatte, landete er an seinem jetzigenStandort, während sich die Schale desBrunnens imForum jetzt auf der PiazzadelQuirinale befindet. Die rechte Seiteder Basilika S. Sabina ist der Piazza S.Pietro d’Illiria zugewandt.

Giardino degli Aranci

DieMaske des Brunnens auf demStadtplatz Pietro d’Illiria

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Restaurierung, die inder erstenHälfte des20. Jahrhunderts vorgenommenwurden,beseitigtediebarockenÜberbautenderKircheund stellte denmutmaßlichursprünglichenZustandwiederher.DiearchäologischenAusgrabungendes 19.Jahrhunderts brachten zwei kleineTempelaus archaischerZeit, einigeAbschnitte derservianischenMauerundBautenausder

republikanischenundKaiserzeit zuTage,die im2. Jahrhundert in ein Isis-Heiligtumverwandelt wordenwaren,weiterhinResteeinerTherme, unddie einesdomusdes 3.-4. Jahrhunderts, diemanchegernemitdemSitz der Familie Sabinasidentifizieren.VonderPiazzaPietrod’Illiria aus gesehen, zeigt sichdie SeitederKirchemit einemPortikusmitBögen

S.Pietrod’IlliriagründetedieKircheunddasKloster vonS.Sabina imJahr425währenddesPontifikatsPapst

Coelestins I.NachderÜberlieferungwarSabinaeineMatroneausAvezzano,die im3. Jahrhundertenthauptetwordenwar,dasie sichdurchdieSklavinSerafia zumChristentumbekehrthatte, letzterewurdehingegengesteinigt.UnterPapstSixtus III.(432-440) schrittendieArbeitenanderKirchevoran;dieserBauerlebtedieEinkerkerungdesPapstesSilveriusunterKaiser Justinian I., dieKämpfegegendieMonophysiten,undnachderÜberlieferungbegannhierdieberühmteProzessiongegendiePest imJahr590,dievonPapstGregordemGroßenangeführtwurde.WährendderFeiererschienderErzengelMichael aufwunderbareWeiseaufdemMausoleumKaiserHadrians,das

zurErinnerungandiesesEreignis inCastelS.Angelo(Engelsburg)umbenanntwurde.824wurde siedurchEugenII.mit einemprächtigenZiboriumausSilberausgestattet,derbeimSaccodiRoma1527verschwand. Im13. JahrhundertübereignetePapstHonorius III.dieKirchedemSpanierDomenicodiGuzmán,undbisheutehaltenDominikaner inS.SabinaGottesdiensteab.DasmittelalterlicheErscheinungsbildderKircheerfuhrdurchdie vonDomenicoFontanaamEndedes16. Jahrhunderts imAuftragPapstSixtusV.vorgenommenenEingriffeeinenradikalenWandel:DieZerstörungder scholacantorum,der Ikonostase,desZiboriumundderErrichtungdesneuenHauptaltarsmitBaldachin, dieVermauerungeinigerFenster, unddieEntnahmevonMarmorausderApsis undderKassettendecke.Die

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2. Santa Sabina

Blick von S. SabinaStrigilierter Römischer Sarkophag imAtriummit der Darstellung eines Ehepaares

Atrium; imHintergrund die Statue derHl. Rosa von Lima

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befindet sich einFries aus buntemMarmor aus römischerZeit.Über jederSäulebefinden sichmilitärischeAbzeichen, diedurcheinKreuz alsZeichen fürdie größereAutorität derKirchegegenüberder kaiserlichenMachtbekröntwerden.DieWändederKirchewarenursprünglichmitMarmorintarsienausgestattet.Davon sindnur spärlicheReste erhalten,während sich aufdenseitlichenWändeneinFreskomit

florealemDekor ausdem5. Jahrhunderterhaltenhat.GroßeBeachtung verdientdiebunteMosaikausstattungaufderInnenseiteder Fassade, die einemetrischeInschriftmit goldenenLetternmitderBenennung vonPapstCoelestin I. undPietrod’Illiria aufweist, als derenAutor S.Paulino vonNola angesehenwird.AndenSeitender Inschrift befinden sich zweigroßeweiblicheFiguren, diedieEcclesiaex circumcisione (jüdischenUrsprungs),

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auf Säulen, darüberdie Fenster desrechtenSeitenschiffes.DieOriginalsäulendesPortikus in schwarzemMarmorbefinden sichheute indenVatikanischenMuseenundwurdendurchdievorhandenenweißenSäulenersetzt.UmdieKirche zubetreten,mussmanaufderlinkenSeitedenmit Pilastern ausZiegelstein geschmücktenPortikusbetreten,womehrereRestedermittelalterlichenBasilika erhalten sind.

Wir gelangen indasAtriummitArkaden,die vonachtRömischenSäulengestütztwerden.Vier davon sindaus gelbemMarmor, und vier ausGranit.Hier blickenwir auchauf zweiVorderseitenüberarbeiteter römischer Sarkophage;deren inderAntike flacheSeitenwurdenzu christlichenGedenksteinenumgearbeitet. AmEndedesAtriumskannmanauf eineStatuedes 17. JahrhundertsderS.RosadaLimablicken.DieEingängederKirche sindheute zwei:Dennderdrittewurde im13. Jahrhundertgeschlossen, umdieErrichtungdesCampanile zu ermöglichen.DieEinfassungenderPortale sind ausrömischenGesimsenunddasinteressantesteElement ist dasHauptportalmitdenkostbarenTürflügeln ausHolz, diemit 18reliefiertenFelderngeschmückt sind;die zudenwichtigstenZeugnissenderSkulpturdes 5. Jahrhunderts zählen.DieRelieffelderwarenursprünglich28 anderZahl und sinddurchWeinrankenmit symbolischenTiereneingerahmt,und zeigenSzenenausdemLeben Jesu,Moses, Elias undDaniels; siewurden1836restauriert undbei dieserGelegenheitwurdendieGesichtszügedesPharao inder SzenedesZugsdurchdasRoteMeerdurchGesichtszügeNapoleons ersetzt.Das InnerederKirche ist feierlichundsehrhell und ist durch24kanneliertekorinthischeSäulen, diedieBögenstützen, indrei Schiffe geteilt.Darauf

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Das hölzerne Tor Gesamtansicht des Inneren

Mosaik auf der Thekemit einerWeihinschrift

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ein altesTestament inderHandhaltend,symbolisiert, unddieEcclesia ex gentibus(heidnischenUrsprungs)mit demNeuenTestament symbolisieren. Figuren vonApostelnundEvangelisten aufdenWändendesHauptschiffesvervollständigtenursprünglichdieMosaikdekoration,während sich aufdemTriumphbogendie Figurenbefanden,diemitmodernenFresken rekonstruiertwurden, die Figurendes irdischenunddeshimmlischen Jerusalemunddie FigurendesChristusmit denApostelnunddenvierEvangelisten. Im rechtenSeitenschiffvermauert inderWandbefindet sich einerömischeSäule, die zudenältestenBauphasenderKirchegehört. Vonhiergelangenwir zurKapelle, diedemHl.Hyazinthgeweiht ist, demApostel derPolen, dekoriertmitSzenenausdemLebendesHeiligen vonF. Zuccari. AufdemAltar einBildmit derMadonnaunddemHl.Hyazinth, einWerkderMalerinLavinia Fontana ausBologna ausdem16.Jahrhundert.Dann stoßenwir auf dasGrabmaldesKardinalsAuxia, aus derSchuledesAndreaBregnoausdem15.Jahrhundert. 1936wurde imPresbyteriumwiederdie alte schola cantorumunterVerwendungoriginaler FragmentemitreliefiertenChorschranken, dekoriertmitKreuzenundWeinranken

wiederhergestellt.DieKuppel derApsiswurdemit Freskenausdem16. Jh. vonT.Zuccari ausgestattet, diewie indenDarstellungender altenMosaikenChristus sitzendauf einemHügel umringtvonAposteln zeigt. ImZentrumdesSchiffes befindet sichdieGrabplattedesMuñozdeZamora ausdem14.Jahrhundert, demGeneral derDominikaner, die einzige inRom,die einMosaikporträt aufweist. Im linkenSeitenschiff befindet sichdieKapelle vonElci, 1671derHl.Katharina vonSienageweihtnachPlan vonG.B.Contini. AufdemAltar befindet sich einGemälde vonG.B. Salvi, genannt il Sassoferrato (1605-85)mit derMadonnadelRosario, S.Domenico eS.CaterinadaSiena. ImGewölbeTriumphderHeiligen, vonG.Odazzi. ImersichtlichenTeil desCampanile, amEndedes Schiffes,befindet sich eineKapelle, die eineHolzstatue ausdem16. JahrhundertmiteinerMadonna enthält. AufdemWegzurückRichtungEingangkannman,gekennzeichnet durcheinekleineSäulemit einemrömischenGewicht ausBasaltdenOrt erkennen,wonachdemÜberlieferungderHl.DominicusdieNächte imGebet verbrachte.DasKloster,indemder großeHl.Thomas vonAquinoftGastwarundwoer lehrte, hat eineneindrucksvollenKreuzgang ausdem13.Jahrhundert, umringt voneinemPortikusmit einzelnenoderdoppeltenSäulenundkleinenPilasternmitKapitellen ausLotusblättern. ImKlostergartenpflanztederHl.Dominicus einenOrangenbaum,dener aus Spanienmitgebrachthatte, undvondemmanmeinte, es sei der erste, derin Italiengepflanztworden sei.Der jetzigeBaum ist nachderÜberlieferungaufwunderbareWeise ausdemaltenerwachsen.Wennwirwieder auf die via diS. Sabina einschwenken, kommenwirwieder auf diePiazzadi S.Alessio, wodieKirche, zweiHeiligengeweiht ist, derenSchicksal nachderÜberlieferung in einerbestimmtenWeise verbundenwar.

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UrprünglichnurdemHl.Bonifatiusgeweiht,wurdedieKircheim8.JahrhundertdurchLeoIII.zurDiakonieerhoben.DerHl.

BonifatiusführteeinausschweifendesLebenmitEgle,derMutterdesHl.Alexius.AlsdiesesichzumchristlichenGlaubenbekehrte,folgtIhrBonifatius,derdanndasMartyriummittelsEnthauptungerlitt.Endedes10.JahrhundertswurdedieKircheauchdemHl. Alexius geweiht. Nach einer auf das5. Jahrhundert zurückgehenden Legendefloh der junge römische Patrizier Alexius,der bis dahin sein ganzes LebendenBedürftigen gewidmet hatte, in denOrient,umeiner ihmvon seiner Familieaufgezwungenen Ehe zu entrinnen.Nach20 Jahren nach Romzurückgekehrt,

lebte er fortan unerkannt als Bettler unterden Stufen desAtriums seinesHauses,und erst zumZeitpunkt seines Todesoffenbarte er seinemVater seine eigentlicheIdentität. Benedikt VII. vertraute demBasilianischenMönch Sergius die Kirche an,die er in eineAbtei umwandelte, von derdieMissionare für dieChristianisierungderSlawen aufbrachen. Papst Honorius III.baute im Jahr 1217die Kirchewider aufundhat die Reliquien beider Heiliger unterdemHauptaltar untergebracht. Bei denArbeiten 1750unter der Leitung vonT. DeMarchis, ging das alteFußbodenmosaik durch dieAnhebungdesFußbodens verloren. 1846wurde die Kirche

3. DieHeiligen Bonifatius undAlexius

DieGrabplatte desMuñoz de Zamora

Fassade der Kirche derHeiligen Bonifatius und Alexius

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Kosmaten-Dekoration befinden. Im rechtenSchiff befindet sich dasGrabmal derPrinzessin EleonoraBoncompagniBorghese (1695), einWerk desA. Fucignanach einemEntwurf vonG.B. Contini, dasaus der zerstörtenKirche S. Lucia deiGinnasi stammt. Im rechten Transept ist dieKapelle, die aufWunschKarls IV. vonSpanien entstand. Hierwird dieMadonnenikone aufbewahrt, die in das13. Jahrhundert datierbar ist , die hingegennachderÜberlieferung vondemHeiligenAlexius aus demOrientmitgebrachtwordenwar. Das Kuppel-ZiboriumdesHauptaltareswird durch Säulen ausgriechischemMarmor bekrönt, einWerkdesDeMarchis, hier befinden sich dieReliquien beider Titularheiliger in einerUrne. In derApsis befinden sich zweikleineSäulen, die aus demvorherigen BauHonorius III. stammen.Heute fassen Sieeine Inschrift zur Erinnerung andieReliquien derHeiligen Bonifaz undAlexiusein. Durch das Presbyteriumgelangtmanzur einzigen romanischenKrypta in Rom,wo sich ein Baldachinaltarmit den ReliquiendesHl. Thomas Beckett befindet, demErzbischof vonCanterbury undVertrautem

KönigHeinrichs II. von England, vondemerwegen seiner unbeugsamenVerteidigungder Eigenständigkeit und Privilegien derKirche 1161 ermordetwurde. In der Kryptawird eine Säule aufbewahrt , von der esheißt, der Hl. Sebastian sei an sie gefesseltworden, als er dasMartyriumerlitt. DieWände sindmit Fresken des 12. und13.Jahrhundertsmit Darstellungendes

den Somaskern übergeben. Diesebesorgten die letztenArbeiten.Man tritt eindurch einenQuadriportikusnachmittelalterlichemGrundriss, zumTeilvermauert,mit einemkleinenBrunnenauf der rechten Seite, dermit einemFragment einer gotischen Fiale verziertwird, auf der die beiden Titularheiligendargestellt sind. Die Fassadeder Kirche imStil des 16. Jahrhunderts ist einWerk vonDeMarchis. Unterhalb des Portikusbefindet sich dieStatuePapst Benedikt

XIII., einWerk inGips des 18. Jahrhunderts.Auf der rechten Seite erhebt sich derCampanile aus dem13. Jahrhundertmitfünf Reihenmit jeweils zwei doppelbögigenFenstern. Durch ein Kosmaten-Portal tretenwir in das Innereder Kirche, das durch dreiSchiffe gegliedertwird, die durch Pfeilergetrenntwerden, die durch kanneliertePilastermit korinthischenKapitellengeschmückt sind. Die Kassettendeckestammt aus dem19. Jahrhundert,währendsich auf demFußbodenReste der

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DasHauptschiff

Detail der Decke

DerGlockenturm

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DieGeschichtederAnlagedesOrdensderMalteserritter aufdemAventinbeginntmit demJahr939, als

Alberich II., ein Spross der adligen Familieder Teofilatti, der sich zum„princeps undSenator aller Römer“ ernannt hatte,seinen Palast auf demAventin in einBenediktinerkloster umwandelte, um esOdo von Cluny anzuvertrauen. Im 12.Jahrhundert ging das Kloster an dieTempler über, ein Orden, der zurVerteidigung der christlichen Pilger imHeiligen Land entstandenwar. Nachdemder Orden 1312 durch Papst Clemens V.aufgehobenwordenwar, erhielten dieHierosolymiten das Kloster, die es bis zum15. Jahrhundert behielten, als Papst Paul II.es denMalteserrittern überließ. DieAnlage ist nur nach vorheriger Anfragebeim SovranoMilitare desMalteserordenszu besichtigen. 1765wurde die Anlagedurch Giovanni Battista Piranesi neugeplant und die Kirche des Ordens vonS.Maria del Priorato, auch genanntS.Maria Aventina erhielt eine neueFassade. Die Fassadewird durch zweikannelierte Lisenenpaare gegliedert, diedurch reliefierte Schwerter geschmücktwerden und die figürliche Kapitelle mit

Türmen in derMitte stützen. Das Portalwird durch ein Tympanon abgeschlossen,auf dem sich ein Auge befindet, dasmiteinem Eichenlaubkranzmit strigliliertenMotiven eingefasst wird. Im Tympanonbefindet sich dasWappen des Ordenszwischen Kriegstrophäen und Rüstungen.Darüber befindet sich dasMalteserkreuz,während an den Seiten zwei Überreste vonMauern an den 1849 durch französischesBombardement zerstörten Giebelerinnern. Das Innere der Kirche in Formeines lateinisches Kreuzes hat eineinzelnes Schiff mit seitlichen Nischen undeiner Apsis. Die Decke ist mit Trophäen,Standarten und Schiffen aus Stuckgeschmückt, in derMitte befindet sich dasMalteserkreuz. Unter demGebälkbefinden sichMedaillonsmit BildnissenderApostel. In der ersten Nische zurRechten befindet sich dasGrabmal desHumanisten Baldassarre Spinellimiteinem römischen Sarkophag, der in das 3.Jahrhundert v. Chr. datiert wird und aufder Vorderseite die Figur des verstorbenenzeigt, der in der linken Hand ein Buch alsZeichen seiner Gelehrsamkeit hält,während hinter ihmMinerva als SymbolderWeisheit steht. Die folgende Kapelle

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LammGottesundderSymbolederEvangelistenundHeiligenfigurendekoriert,weiterhin sichtbar diebischöflicheKathedra. Im linken Transeptbefindet sich eineKapellemit demGrabdesKardinalsGuidi di Bagno (1641),einemWerk desD.Guidi.Wir schreiten zurKapelle aus dem18. Jahrhundert, die demHl. S.GirolamoEmiliani, demGründer derSomasken, geweiht ist, hier befindet sichein Bild von J.F. De Troymit derDarstellungdesHl.GirolamoEmiliani der dieWaisenkinderder Jungfrauempfiehlt.BeimÜbergangdes Transepts zum linkenSeitenschiff befindet sich einGrabmal vonG.Brippio, einesHumanisten aus dem15.Jahrhundert, der dasGedicht La leggendadi S. Alessio schrieb.Wir stoßendann aufeinenachteckigenBrunnen, der voneinem schwerenHolzdeckel zugedecktwird, der aus demHause desHl. Alexiusstammen soll. AmEndedes Schiffes in einerVitrine befindet sich ein barockesBühnenbild inHolz und Stuck vonA.Bergondimit derDarstellungdesHl.Alexiusbegleitet vonEngeln inderSterbestunde; hierwird der ToddesHeiligen unter den Treppen rekonstruiert,der dort nach der Legende seineSchlafstätte hatte.Diese legendenhaften Begebenheiten sindauchGegenstandder berühmten Fresken

in derUnterkirche von S. Clemente. Aus derKirche herauskommendund rechts in dieVia di S. Sabina einbiegend, überquerenwirden Eingang zurAbtei desHl. Alexius, dieim10. Jahrhundert gegründet und im18.Jahrhundertwiederaufgebautwurde.DieAbtei ist heute Sitz des Istituto di StudiRomani,mit einer Bibliothek von ca. 21.000Bänden.Wir gelangen so zurPiazzadeiCavalieri diMalta, auf einer Seite durcheineMauer vomOrdensbesitz abgegrenztund von einerMauermit neoklassizistischerFeldereinteilungmit kleinenObelisken,Ädikulen und Stelenmit religiösen undnautischen Symbolen desOrdens. DiesestädtischeGestaltungwurde 1764-65 vonGiovanni Battista Piranesi, imAuftrag desNeffen Papst ClemensXIII. und Priors desMalteserordens, des venezianischenPatriziersGiovanni Battista Rezzonicovorgenommen.DemPlatz zuwendet sichder Toreingangdes Priorats, auf dem sichdas berühmte „Schlüsselloch“befindet,durch das esmöglich ist, die vondenBepflanzungendes Parks eingerahmteKuppel des Petersdoms zu sehen.

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4. Das Priorat vonMalta

Ausschnitt aus demQuadrat der Ritter vonMaltamit den Sternen und Emblemedes Ordens

Das Eingangstor des Komplexes des Priorats vonMalta

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enthält einKenotaph für GiovanniBattista Piranesi, gefertigt 1780 vonG.Angelini. Dargestellt ist er in einerrömischen Toga. Als Erinnerung an denursprünglichen Sitz des Ordens in S. BasilioamAugustusforum befindet sich beimHauptaltar die Glorie des Hl. Basilius, einevon Piranesi entworfene und von T. Righigefertigte Gruppe. Rechts vomPresbyterium befindet sich dieGrabstättedes Priors BartolomeoCaraffa aus dem15. Jahrhundert, auf der linken dasGrabvon Riccardo Caracciolo, einemweiteren Hochmeister in einemkannelierten römischen SarkophagmitLöwen-Protomen. Auf der linken Seitebefindet sich einmittelalterlicher Altar, beidessen Restaurierung 1765 eineSilberurnemit Heiligen Reliquiengefundenwurde. Danach siehtman dasGrabmal des Kardinals G.F.Portocarrero, Vizekönig von Sizilien,gestorben 1760, der von zwei Putten

gestützt wird, einWerk von L. Salimei. Esfolgt dasGrabmal des AdmiralsGiorgio Seripando, gestorben 1465,dessen Bildnis auf demDeckel zu sehen ist.Im zweiten Stockwerk derdurch Piranesi umgebauten Villa sinddie Porträts der Großmeister inchronologischer Abfolge erhalten.In einem Saal wirdweiterhin dieLeinwand von A. Sacchi aufbewahrt, dieursprünglich auf demHochaltar der Kirchestand und die dieHl. Jungfraumit Kindund demHl. Basilius zeigt. DerGartengibt immer noch den von Piranesientworfenen Zustandwieder, geschmücktmit einerBrunnenbrüstungmit derAufschrift 1244 und demNamen vonPietro daGenova, Großmeister derTempler in Italien.

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WirnehmendieViadiPortaLavernaleund

gehenhinaufzurPiazzaS.AnselmoundbeimVorbeigehenpassierenwirdieAußenmauerndesGartensderKirche vonS. Anselmo. Dies ist die Fortsetzungdesantiken vicusArmilustri, der bis zumArmilustrum führte, demOrt, wodasrömischeHeernachderRückkehr vondenFeldzügendieWaffenweihte. Sogelangenwir zurKirchengebäude, wodas internationaleBenediktinerkollegseinen Sitz hat undwoder Primas desOrdens residiert. DieAnlage erhebt sichüber einAreal, das der SouveräneMilitärorden vonMalta 1892demBenediktinerorden aufVeranlassungPapst LeosXIII. geschenkt hat. EinkleinerWeg führt zumQuadriportikus,in dessenMitte eineStatue desHl.Anselm steht, unddann zurKirche, diedurchdenAbtHildebrandt vonHemptinne imneoromanischenStil

geplant unddurchF.Vespignani gebautwurde.DerHl. Anselm(1033-1109) trat in den

Benediktinerorden ein,nachdemer von zuHause

geflohenwar. EinTheologe aus einerberühmtenFamilie, wurde erErzbischofvonCanterbury undgilt als einer derGründer der Scholastik.DieFassadederKirche ist vondreiMonoforen auf einerblindenBogenordnung geschmückt,währenddas Innere in drei SchiffedurchGranitsäulen in schlichterfrühchristlicher Imitation eingeteilt ist.DieDeckederKirchehat einHolzgebälk; in derApsis befinden sichMosaikendieEngel zeigen, einWerkvonP.RadbodusCommandeur.UnterdemHauptaltar befinden sichdieReliquiendesHl. Anselm,währenddieKryptamit 16Altären geschmückt ist.Am21. April währendder jährlichenMesse für denHeiligen singendieMönche gregorianischeGesänge, deren

5.Wandern,Wandern...

Tradition sie weiter tragen. ImAtriumdesKlosters ist ein antikes römischesMosaikdes 2. bis 3. Jahrhundertsmit derDarstellungdesOrpheus in denFußboden eingelassen.UnterirdischkannmandieReste des römischendomusderLucilla Pactumeiabesichtigen. In den rückwärtigenGärtendesKlosters, diemannichtbesichtigen kann, erhebt sichdieBastiondellaColonnella, eine Festung,die vondenSangallo unter demPontifikat Pauls III. (1534-49)

bewerkstelligt wurde. BeimVerlassenderKirche S. Anselmokannmandierechte gleichnamige Straßenehmenund links bei derKreuzungmit via S.Melania einbiegen.Weiter auf dieserStraßeundnachdemwir die Piazza delTempiodiDianaüberquert haben,gehenwir weiter auf der Straßemit demselbenNamen, umdannnach rechtseinzubiegenund zur Piazza S. Prisca zugelangen, wo sichdie gleichnamigeKirche erhebt.

RömischesMosaik, in der Anlage von S. Anselmo, darstellendOrfeo der, mit seinerMusik und seinemGesang, die tierischeWelt unterwirft

Detail der Statue desHl. Anselmo Im Inneren der Kirche St. Anselmo

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DieKircheerinnert andie jungeRömerin, Tochter vonAquila undPriscilla, dieunterKaiserClaudius

(41-54) enthauptet wurde. Nach derÜberlieferung erhebt sich das Haus vonAquila und Priscilla genau amOrt derheutigen Kirche. In jenemHauswurde derHl. Petrus beherbergt, der hier vielebekehrte. Auch der Hl. Paulus war hier zuGast, im Römerbrief erwähnt er, dass imHaus von Aquila eine ecclesia domesticaexistierte, also ein Privatort für Gebete,typisch für die Zeit,in der, den Christennicht erlaubt war, ihren Glaubenöffentlich zu praktizieren. Die Überresteder Heiligenwurden im 3. Jahrhundert vonPapst Eutychianus aufgefunden und in dienach ihr benannte Kirche überführt. Manmeint sogar, dass die Kirche, bevor siePrisca gewidmetwurde, schon ihrenEltern, Aquila und Priscilla geweiht war.Tatsächlichwar die Kirche S. Prisca ihrschon seit dem 5. Jahrhundert geweihtund von 499 bis 595waren ihre Priester

immer bei den römischen Konzilenanwesend. Bis zum 11. Jahrhundertversahen die BasilianischenMönche von S.Maria in Cosmedin hier denGottesdienst,bis die Kirche an die Benediktinerüberging. ImMittelalter wurde sie zu einerrömischen Abtei erhoben und in jener Zeitwurde sie besonders durch normannischeEinfälle verwüstet. 1414 ging sie an dieFranziskaner, und 1455 an dieDominikaner. Im 17. Jahrhundert endlichwurde sie den Augustinern anvertraut, dienoch heute dort denGottesdienstversehen. Die ersten archäologischenAusgrabungen, die das Niveau derFundamente erfassten, die wir schonerwähnt haben, brachten eine kostbareTabula aus Bronze zu Tage, die das Volk derClunier in Spanier 222 v. Chr. demCaiusMarius Pudente Cornelianus für seineTätigkeit als Gouverneur geschenkt hatte.Die Kircheweist eine einfache aberelegante barocke Fassademit zweiLisenenpaaren aus Ziegelsteinen aufPlinthen und ionischen Kapitellen ausTravertin auf und ist einWerk von CarloLambardi. Zwischen den Lisenen befindetsich das schlanke Portal aus zwei antikenGranitsäulenmit einer darüber liegendenÖffnung, das durch einenmarmornenRahmen eingefasst wird. In den Kapitellender Säulen des Portals erkennenwirCherubinen, über allem ein dreieckigesTympanon. DerGlockengiebel ist einWerk von D.Monaco (1961). DerInnenraumder Kirche, in drei Schiffeaufgeteilt, wurde im17. Jahrhundert dreierBögen beraubt. Die antiken ionischenSäulen, die die Schiffe voneinandertrennen, sind in die barocken Pilasterintegriert; dessen Fächergewölbe sindmitHeiligenfiguren, Aposteln undEngelsfiguren ausgeschmückt. An derStirnwand sindwährend der Erbauung derSakristei Arkaden der ursprünglichenKirche zu Tage getreten, die, obwohl sie

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größere Schädenwegen einerFeuersbrunst amAnfang des 15.Jahrhunderts erleidenmussten, noch inFragmenten die Fresken des 8.Jahrhunderts aufweisen. Bestaunenkönnenwir auch ein Fresko des 18.Jahrhunderts vonG. Odazzi, das dieMadonnamit Engeln zeigt. In derTaupfkapelle ist das Taufbecken auseinemKompositkapitell aus dem Endedes 2. Jahrhunderts gearbeitet, dasmitlanzettförmigen Blättern, Eierstab,Rosetten und Akanthusblättern dekoriertist. Trotz der offensichtlichen zeitlichenDifferenz sagt die Überlieferung, dass indiesem Taufbecken der Hl. Petrus die Hl.Prisca und deren Eltern getauft habe. DieFresken im Presbyterium zeigen dasMartyriumder Hl. Prisca, einWerk vonFontebuoni (1580-1626). In der Apsis wirddas Altarbild desHl. Petrus, der die Hl.Prisca tauft, um 1600 von Passignanogemalt, samtMedaillon von Engelngehalten. Auf dem Triumphbogenbefindet sich dasWappen Papst ClemensXII. Im linken Seitenschiff habenwir dieReste eines Freskos, dieVerkündigungdarstellend, dasWerkwird der Schule vonBenozzoGozzoli zugeschrieben.Im rechten Seitenschiff kannman zumBereich der archäologischenAusgrabungen gelangen, die zwischen1934 und 1966 in der Nähe einesAbschnittes des antikenClivus Publiciusunternommenwurden.Man vermutet,dass Teile der Überreste zumHaus desLicinius Sura aus dem 1. Jahrhundertgehören. Sie bestehen aus einemQuadriporticus, der in einemWohnaus imdarauffolgenden Jahrhundert umgebautwurde, und aus einem großenmit Apsisversehenen Nymphäum aus dertrajanischen Zeit, in dem interessantesAusgrabungsmaterial überdauert hat.Es sind auch Reste eines zweischiffigenGebäudes aus dem 2. Jahrhundert zu Tagegetreten, dasmit dem antiken titulus vonS. Prisca identifiziert wird, der über derHauskapelle Aquilas und Priscillas errichtetwurde. Das interessanteste Überbleibsel istdas desMithras-Heiligtums, das Spureneiner aus demBeginn des 5. Jahrhunderts,wahrscheinlich durch Christen

durchgeführten Zerstörung zeigt. VomNymphäumgelangenwir zur Krypta derKirchemit T-förmigemGrundriss, diezwischen dem9. und 10. Jahrhundertdatiert wird, die um 1600 von Fontebuonimit Freskenmit Szenen aus dem LebendesHl. Petrus ausgestattet wurde. DerBarockaltar bewahrt die Reliquien der Hl.Aquila, Priscilla und Prisca auf.Wirgelangen so zumVestibül desMithras-Heiligtums, wo sich die Ecke für dierituellen Opfer befand. Die cella, wo sichdie Heiligen Bildnisse befanden und die dieGrotte darstellten, in derMithras geborenwurde, nannteman spelaeum. AmEingang befanden sich in zweigegenüberliegenden Nischen die Statuenvon Cautese und Cautopates, von denender erste, alsMerkur umgearbeitet,erhalten ist. In der Nische am Ende desspelaeum ist hingegen eine Ädikulamiteinem großen Relief, aufgestellt, das denliegenden Saturn und den jungenGottMithras zeigt, der den Stier tötet. ZurLinken dieser Nische befindet sich einGraffito, durch dasman das Datum derEinweihung des Heiligtums rekonstruierenkann: 18 November 202. Unter denDarstellungen, die dieWände desMithras-Heiligtums zieren, erkennenwirsymbolische Darstellungen der siebenStufen der Initiationsriten desMithras-Kultes, diemit den Planeten verbundensind. Auf der gegenüberliegendenWand

6.Heilige Prisca

Ausschnitt des Kopfes vonHelios-Sol, ausdemMithras-Heiligtum von S. Prisca

Die Fassade derHl. Prisca

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Parochialkirche von S.Maria Liberatrice imXX. Stadtbezirk (rione Testaccio) und abdem5. Dezember 1931wurde sie zurPfarrei des XXI. Stadtbezirks, der von dieserdenNamen erhielt.Wir betretendie Kirche durch das eindrucksvolleSäulenportal aus dem13. Jahrhundertdas sich amEnde einer Freitreppe befindet,in der Biegung der Straße, zwischen demGrün der Bäume. VomSäulenportal, dasaus Säulenmit ionischen Kapitellengebildetwird, diemit Konsolen bekröntwerden, tretenwir in einen Vorplatz ein.Hier eröffnet sich die Fassademit einemvorgesetzten Portikus aus sechs Pilastern inZiegelsteinmit einemSturz aus Travertin,auf dem sich eine kompakte Struktur ausZiegelsteinmit fünf kleinen Fensternbefindet. Die Fassadewird oben durcheinen Bogengang von sechs Rundbögenabgeschlossen, die durch kleine Säulengestütztwerden. Über die kurze abfallendeDachfläche erkenntman den oberenAbschluss des Tympanons derursprünglichen Fassade,mit demgedrungenen zweigeschossigenCampanilemit Doppelfenstern.Der Porticus und der darüber liegendeBogengangwurden 1463 durch KardinalFrancesco Piccolomini ausgeführt undweitgehend unter Pius VI. (1775-99)umgebaut. Unter demPorticus sind

mehrere antike undmittelalterlicheFundstücke, unter anderemein strigilierterSarkophagmit der Darstellung einerdextrarum iunctio und ein Relief des 8.Jahrhunderts einesKavaliersmit Falke.Das Portal weist einen schönen von denKosmaten gefertigten Rahmenmit einemMosaikdekor und einer Inschrift auf, diedenNamenGiacomo, Sohn des LorenzoundVater von Kosmas, demgroßenMarmorkünstler erwähnt. Der Innenraumvon nobler Schlichtheit weist drei Schiffeauf, die durch 14 Säulen aus antikenSpolien getrenntwerden und die in dreiApsiden abschließen. Der prachtvolleKosmaten-Fußboden aus dem13.Jahrhundert besteht aus fünf großenkreisförmigen Platten aus verschiedenenSortenMarmor und ist nach einerRestaurierung zu Beginn den 20.Jahrhunderts in situwieder eingebautworden.Während dieser Eingriffewurdenmit alten Stücken das Ziborium, derHauptaltar und die bischöfliche Kathedrawieder rekonstruiert. Letztere istmiteiner großen Scheibe ausMosaiken derKosmaten geschmückt undwirdmit einerKreuzigung abgeschlossen, die im 14.Jahrhundert entstanden ist. Die Fresken inder Apsis, die für das Jubiläum1575ausgeführtwurden, greifen Sujets dervorherigenmusivischenDekoration auf

findenwird die Darstellung von sechsEingeweihten, diemit dem Rang derLeones und den entsprechenden Namengekennzeichnet sind, sie tragen einenKrater und die Opfertiere: Stier, Hahn,Widder und ein Schwein. Es folgtschließlich die Darstellung einer Grotte, inder die GötterMithras und Sol begleitetvon zwei Personen tafeln, dieMasken inForm eines Krähenkopfes tragen. Hinterder Cella öffnen sichweitere Räume, einerdavon ist der Raum für die Kultgeräte,genannt apparatorium, der Reste vonAmphoren enthielt und der Coelus, eineArt Baptisterium, in dem in einer Nische

vormals sieben blaue konzentrische Kreisemit den sie umgebenden Sternzeichen zusehenwaren. Der letzte der Räume ist derRaum für den Initiationsritus. Hier wurdeder Neophytmit demOpferblut bespritzt.Den Komplex der Hl. Prisca verlassend,kannman zur Linken die gleichnamigeherunterführende Straße nehmen.Am Ende der Straße treffenwir aufder rechten Seite auf die Piazza Albania,die wir überqueren und nehmen dieVia S. Saba, die nach kurzer Zeit aufdie gleichnamige Basilika führt.

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7.Hl. Saba

DieÜberlieferungerzählt,dassdieHl.Silvia,dieMuttervonGregordemGroßen,hiereinHausmiteinem

angrenzendenOratoriumgehabthabensollunddasshierdasersteKloster,dassdemHl. Saba als Haupt des orientalischenMönchtums geweihtwar, entstand. Dieerste Anlage der Kirche könnte auf das 7.Jahrhundert zurückzuführen sein, als

einige derMönche aus der Geimeinschaft,die der Hl. Saba in der Nähe von Jerusalemgegründet hatte, vor der arabischenInvasion geflohenwaren, und nach ihrerAnkunft in Romeinige orientalische Klöstergründeten. Die erste gesicherte Nachricht,diewir bezüglich des frühchristlichenZönobiums haben, geht auf das Jahr 768zurück, als der falsche Papst Konstantineingekerkertwurde.Während des 8.Jahrhundertswird der Hl. Saba nocherwähnt, als die Äbte des Klostersdiplomatischen Kontakt zwischen demPapst und demOrient aufrechterhielten,und im9. Jahrhundertwird es als daswichtigste Kloster in Romerwähnt. Im 10.Jahrhundertwird eswahrscheinlich vonden Benediktinern ausMontecassinoaufrechterhalten, die dann schließlich dieerste Kirche über diesemOratoriumerbauten. Der Komplex ging dann im13.Jahrhundert an die Kluniazenser über,dann an die Regularkanonikern undschließlich an die Zisterzienser. Schließlich,im Jahr 1573wurde es von Papst GregorXIII (1572-85) demCollegiumGermanicumet Hungaricumder Jesuiten übertragen.1909wurde die Kirche von S. Saba Vize-Eingan in das Kloster S. Saba

Der Vorbau

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und stellenChristus zwischendenHl.Andreas undSaba dar; darunter dasLammGottes undZüge von Lämmern,die thronende JungfrauMariamit Kindund12Aposteln sowieGregorXIII.mitHeiligen. Eine kleine Treppe führt vonbeiden Seiten der Freitreppe beimPresbyterium in die halbkreisförmigeKryptamitmarmorner Auskleidung undSpuren eines schwer datierbaren Freskos;dieWände der Krypta sind fast vollständigvon Inschriften und aufgefundenenantiken Fragmenten bedeckt. Gleich im

Anschluss findet sich an der rechtenWandein Teil einer antiken schola cantorum,die 1943 unter Verwendung antikerFragmente hierwieder aufgebautwurde.Über dem linken Seitenschiff befindet sichdas so genannte vierte Schiff, ursprünglichwahrscheinlich ein PortikusmitKreuzgewölbe, an denWänden befindensich Fresken desMeisters von S. SabamitDarstellung aus der LegendedesHl.Nikolaus vonBari undder dreiJungfrauen, ein Papst auf demThronzwischen zweiHeiligenunddieJungfrauMaria thronend zwischendenHeiligenAndreas undSaba. Aufder rückwärtig gelegenen Piazza Berninigelangenwir zumZentrumdesstädtebaulichenMaßnahme von hoherWohnqualität, genannt complesso ICP S.Saba, von 1906-1923 für das Istituto CasePopolari durchQuadrio Pirani ausgeführt.Diese Häusermit bescheidener Höhe sindin derMehrheitmit einander verbundenekleine Villenmit jeweils einemeigenenZugang, getrennt durch Straßenzügeund kleineGrünbereiche. In derMitte derPiazza Bernini befindet sich eine Stele, diehier1920zurErinnerungandieverstorbenendes 1.Weltkriegs aufgestellt wurde.

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Mangehewiederzurück zur

Piazza Albania über dieVia S. Saba, die durch einbronzenes Reiterdenkmal derberühmtesten PersönlichkeitAlbaniens beherrscht wird, desGeorgKastriota, genannt „Skanderbeg“, d. h.Alexander, einWerk aus dem Jahr 1940vonR. Romanelli. Hinter demDenkmal erstreckt sich ein dreieckigerGarten eingefasst zwischen der Viadella Piramide Cestia, der ViaMarmorata e vialeManlio Gelsomini.Dieser Garten hieß zeitweise Cestiuswegen derNähe zur berühmtenPyramide; in Erinnerung anheldenhafte Episoden der Resistenza,die sich am 8. Dezember 1943 an derPorta S. Paolo ereigneten, wurde er inParco della Resistenza dell’8 settembreumbenannt.An der Seite der Parkanlage, die an derViaMarmorata angrenzt, sitzt dasPostamt, eines der bedeutendstenBauwerke des Rationalismus, erbautzwischen 1933 und 1935, von denPlanern Adalberto Libera undMarioDeRenzi. Gegenüber demBürgersteigist der Bau leicht zurückgesetzt und hateine breite Stufenanlage zwischen denGrünflächen. Das Gebäude hat dreiGeschosse und hat außerdem einSouterrain und besteht aus drei U-förmig angeordneten Fabrikkörpern,bei denen die Verwendung vonGlaszement eine bessereHelligkeit derRäume erlaubt. Gegenüber diesemGebäude, auf der anderen Seite der ViaMarmorata, hat ein kleiner Bereich desGartens die Benennung Parco Cestiobeibehalten. Von der ViaMarmoratagehen wir zur Piazza di Porta S. Paolo,wo sich das gleichnamige Tor befindet,in der AntikePortaOstiense genannt,die wegen des Verkehrs von denÜberresten der Stadtmauer getrenntist. Die Porta S. Paolo kennzeichnetden Beginn der ViaOstiense, von dersie auch ihren erstenNamen erhielt.Der Bau der Basilika von St. Paul vor

denMauern im 4.Jahrhundert führtezur heutigenBenennung. Gebaut in

Bezug zur PortaRaudusculana der

ServianischenMauern, wird sie durchhalbkreisförmige Türme geschützt,und bewahrt im Innenbereich, zweiursprüngliche Bögen, bei denen die viaOstiense und die antike Via Laurentinaentzweihten, und die dann später zuVerteidigungszwecken unter KaiserHonorius außerhalb der Anlagezusammengelegt wurden. Die PortaOstiensismusste einen beträchtlichenVerkehr aushalten, da sie den Bereichdes Emporiums, d. h. derHandelsanlegestelle des Flusses auf derHöhe des heutigen rione di Testacciomit demHafen vonOstia verband. DieInnenräume der Porta beherbergendasMuseo della viaOstiense, in demhauptsächlichModelle des antikenOstia in kaiserlicher Zeit und dieHafenvonClaudius undTrajan zeigen.Zwischen der Porta und der Cestius-Pyramide weisen die AurelianischenMauern eineÖffnung auf, die auf dieKämpfe des 2.Weltkriegs

8.Wandern,Wandern...

Die Statue des Georg Kastriota, genannt“Skanderbeg”, auf der Platz Albania

Detail des Portikus, in dem hochmittelalterliche Skulpturenfragmente eingelassen sind

Fresko mit der Darstellungdes Hl. Nikolaus zwischen zwei Heiligen

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DieCestius-Pyramide erscheint heuteisoliert, aber in der Antike war sie,gleichsam als eine Art Bollwerk, in

die 272 bis 275 von Kaiser Aurelianerrichteten Verteidigungsanlagenintegriert. Die Pyramide, deren antikesNiveau vier Meter tiefer als das derMauerAurelians liegt, wurde nach demWillendes Praetors und Volkstribuns C. CestiusEpulo erbaut, der auch, wie wir auf derInschrift einer der Seiten der Pyramidelesen können,Mitglied des Priesterkollegsder Epulones war. Dieses einzigartigeGrabmonument ist symptomatisch für dieÄgyptenmode, die auf den Sieg beiActium 31 v. Chr. folgte, es wurde lautInschrift innerhalb von 330 Tagen 20 v.Chr. erbaut, den testamentarischenAnweisungen des Caius Cestius folgend.Die Pyramide ist in Zementbauweise miteiner Ummantelung aus lunensischenMarmorplatten errichtet worden, miteiner Basis von 29,50Metern weistsie eine Höhe von 36,40Meternauf. Darin befindet sich einekleine Grabkammer, die sicham Ende eines langenKorridors öffnet. DieseKammer ist mit heutekaum erkennbaren

Fresken geschmückt und ist in Felder aushohen gemalten Kandelabern unterteilt,die auf einer hohen Sockelzone ruhen,der Raum ist ringsherummit Freskenbemalt. An den Ecken befinden sich viergeflügelte Figuren, währendweiblichestehende bzw. sitzende Figurenabwechselndmit den Gefäßen die Felderbesetzen. Die Decke besteht aus einemTonnengewölbe das ebenfalls in Felderunterteilt ist und immittleren Feld befandsich vielleicht das Bildnis des C. Cestius.An den äußeren Ecken der Pyramidebefanden sich kannelierte Säulen aufPlinthen. Das Testament des C. Cestiusbestimmte, dass das Innere des Grabesmit kostbaren Gegenständen und Stoffenausgeschmückt sein sollte, doch weil einrömisches Gesetz aus dem Jahr 18 v. Chr.verbot, kostbare Stoffe undLuxusgegenstände zu vergraben,verkauften die Erben diese, undkauften damit zweiBronzestatuen, die sie dann anden Seiten der Pyramideaufstellen ließen, um dietestamentarischeVerfügung erfüllen zukönnen. Von diesenFiguren, die sich an

9. Die Pyramide des Caius Cestius

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zurückzuführen ist. Drei Gedenktafelnsind auf derMauer angebracht underinnern an die wichtigstenGeschehnisse. Auf einer wird desWiderstands gegen die deutschenTruppen gedacht, der am 8. Dezember1943 stattfand. Die zweite erinnert andie Landung der Alliierten in Anzio am4. Juli 1944, und die dritte, die am 24.

März 1980 gelegt wurde, an dieGefallenen der Resistenza und andieOpfer des Terrorismus.

Die Pyramide des Caius Cestius

Die Post in der ViaMarmorata

Die PortaOstiense

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der östlichen Seite des Grabmalsbefanden, sind nur die Basen in denKapitolinischenMuseen erhalten. Nebender Pyramide sind noch Teile derrömischen Pflasterung erhalten. Eshandelt sich noch um die Reste derantiken Via Ostiensis, die im rechtenWinkel zumMauerverlauf stehen. AbdemMittelalter wurde die Pyramidemitdem Epithetonmeta Remi erwähnt, imGegensatz zurmeta Romuli. Damit wurdeeine größere Pyramide benannt, die sichbis zum Ende des 16. Jahrhunderts in derNähe von St. Peter befand. 1656wurdeunter Alexander VII. Chigi eineRestaurierung vorgenommen, wie auseiner Inschrift auf der westlichen Fassadeder Pyramide hervorgeht, die sich unterder antiken Inschrift befindet. Bei dieser

Gelegenheit wurden auf den Plinthen anden Ecken des Baues die Säulen, die sichunter der Erde befunden hatten, erhöht.Damals gelangteman auch in dieGrabkammer und die Fresken derselben,die schon damals schlecht erhaltenwaren, wurden in einem detaillierenBericht für den Papst beschrieben.Kopien dieser Malereien wurden im 18.Jahrhundert gefertigt und befinden sichheute in dem oben genanntenMuseodella via Ostiense.

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Zurück zur viaMarmorata,gehen wir links in

die Via Caius Cestio undgelangen zumEingang desCimitero acattolico (ProtestantischerFriedhof) für Ausländer, traditionellCimitero degli Inglesi genannt. Eine hoheMauer, die im unteren Teil geschlossen,im oberen abschnittsweise geöffnet ist,

weist in regelmäßigenAbständenBefestigungen auf, dieden benachbarten

AurelianischenMauernnachempfunden sind, umschließt denFriedhof und wird auf derHöhe desEingangsportals unterbrochen. DasPortal ist im neogotischen Stil gehaltenund ist von einerMauer aus Peperinumgeben, der Abschluss einemmitZinnen versehenenTurm ähnelt. Darüberdie Inschrift: RESURRECTURISangebracht. Eintritt ist gegen Bezahlungmöglich. Die Anfänge dieses Friedhofesgehen auf denAnfang des 18.Jahrhunderts zurück, als Ausländer, die inRom ansässig waren, einGrundstück inderNähe des Grabmals vonCaius Cestiuserwarben, umdie Toten, die nichtkatholisch waren zu begraben. Zu jenerZeit nämlich konnten sie nicht innerhalbder Stadtmauern begraben werden. Dasälteste Grab, das 1928 während derAusgrabungen umdie Pyramidevorgefunden wurde, datiert 1738, wie auseiner Inschrift zu lesen ist und erinnert aneinen jungen Studenten ausOxford, der

10.Wandern,Wandern...

DasPortal der evangelischenFriedhof

hiermit nur 25 Jahren verstarb. DiesesGrab gehörte zum ältesten Teil desFriedhofes, der bis 1824 ohneEinfriedung bestand, denn diese hätte dieSicht auf die Pyramide versperrt. PapstLeoXIII. erlaubte die Errichtung einesGrabens, umden Friedhof vorSchändungen zu schützen. DieÜberlassung eines Teils deseingefriedetenGrundstücks neben derCestius-Pyramide und derMauern wurdeoffiziell durch Kardinal Consalvi, demdamaligen Staatssekretär im Jahr 1821bestätigt; aber erst 1870 wurde dieFriedhofsmauer errichtet. DieBestattungen wurden fast immer nachtsabgehalten, dies wurde damit begründet,dass der Anblick von nichtkatholischenRiten den Zorn des einfachen Volkeshätte erregen können. ZahlreicheGrabsteine erinnernan berühmtePersönlichkeiten ausder Literatur, die inRom lebten und hierbestattet wurden, u. a.erinnern wir an denDichter JohnKeats,der hier in Rom injungen Jahren nacheinemAufenthalt vonnur vierMonaten1821 starb.DiesemGrabbenachbart ist das desMalers Joseph Severn,seinem engstenFreund, der ihm in

seinen letzten Tagen beistand.Hier istauch in einem anderen Teil des Friedhofsder SohnGoethes begraben, der hier imAlter von 40 Jahren 1830 verstarb unddessenGrabstätte sich am vorletztenTurmbefindet, eingezäunt durch einEisengitter und dekoriert durch ein vonThorwaldsen bearbeitetes Bildnis, fernerdas Grab der SchriftstellerinMalwida vonMeysenburg, Freundin vonMazzini,Wagner undNietzsche.Wennwir auf denletzten Turm zugehen, sehen wir dasGrabmal eines weiteren großenDichters,Percy Bysshe Shelley, der bei einemSchiffbruch in La Spezia am 8. Juli 1822verstarb. In der selben Vertiefung desTurmes befindet sich die Grabplatte, dieauf die Bestattung von Shelleys Freund,E.J. Trelawny hinweist. Zu beachten istauch das Grabmal von Jefferson Page,miteiner Skulptur vonXimenes (1899), unddie von Shelleys Sohn, der 1819 imAltervon drei Jahren verstarb.Wennwir den anderMauer verlaufendenWegRichtungKapelle weitergehen, sehen wir auch dasGrabmal des berühmtenMalers derCampagna RomanaE. Coleman unddahinter die von drei englischen Fliegernmit propellerförmigen Kreuzen.Hier

wurden auchAntonioLabriola undAntonioGramsci bestattet.Nach demVerlassendes cimitero degliInglesi nehmenwirlinks die Straße biszumEnde der ViaCaio Cestio.Wirüberqueren sodanndie Via NicolaZabaglia undgelangen zumGebietdesMonte Testaccio.

DasGrabvon

Percy Bysshe Shelleys

DasGrab von JohnKeats

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Mehrals ein richtiger Hügelhandelt es sich inWahrheit umeine künstliche Erhebung, deren

Hochplateau sich zwischen 45 und 49Metern erstreckt; sein Umfang istunregelmäßig undmisst zwischen 250Metern auf der längsten Seite (Ost undWest) und 180Metern auf der nördlichenSeite. Die Gesamtfläche beträgt22000m2. Der Hügel ist durchgängig ausFragmenten von Amphoren gebildet(testae) gebildet, die beim Verladen derWaren im nahe gelegenen Emporiumentleert wurden und die sich zwischendem 1. und 3. Jahrhundert angesammelthatten. Die Fragmente gehörenmeistenszu Ölamphoren aus der Baetica, demheutigen Andalusien, große Amphorenvon 75 cmHöhe und 55 cmDurchmesser.Die leeren Amphoren, die anscheinendnur für einen Transport benutzt wurden,verludman auf Karren, undwurdenmittelsWegen und Steigungenaufgehäuft. Sehr viele dieser Fragmenteweisen noch Fabrikationsstempel auf denHenkeln auf, andere hingegenweisennoch die so genannten tituli picti auf, diemit Pinsel oder Stift mit schwarzematramentum oder mit roter Mennigebezeichnet waren, und zeigen Datum desKonsulats, Art des Inhaltes, Name desExporteurs, manchmal auch den Zielort. Ineiner Inschrift des 8. Jahrhunderts, diesich im Portikus der Kirche S. Maria inCosmedin befindet, wird zum erstenMalder Ortsname „Testaccio“ erwähnt. 1256habenwir Nachricht von den „luditestacei“, die hier in der 2. Hälfte des 13.Jahrhunderts unter dem Pontifikat PapstAlexanders IV. stattfanden. Bis zumPontifikat Papst Pauls II. Barbo (1464-1471) fand zur Karnevalszeit einPferderennen (Mons de Palio) statt. Späterwurde es in die Via del Corso verlegt undhieß fortan Corsa dei Barberi. Dieses

Gebiet blieb weiterhin Ort für weitereSpektakel, die mit der Ansammlung vonvielen Personen verbundenwaren. AufdemMonte Testaccio fandwährend derFeierlichkeiten der HeiligenWoche derAbschluss der „Rappresentazione“ statt,die im angrenzenden Foro Boario begann,um dann zur Casa dei Crescenzi, genannt„Casa di Pilato“, undweiter auf der ViaDolorosa, an der Kirche S. Maria inCosmedin vorbei, durch den Bogen von S.Lazzaro in RichtungMonte Testaccio zugelangen. Auf demHügel wurde dieKreuzigung und Bestattung Jesudargestellt. Zur Erinnerung an diesenalten Brauch ist noch heute einKreuz aufder Spitze des Hügels sichtbar. Am Beginndes 17. Jahrhunderts suchten sich dieArtilleristen der Engelsburg dieses Gebietals Exerzierfeld, positioniert waren sie inder Nähe der Cestius-Pyramide, Zielewurde auf den Hügel gestellt.Während des 17. Jahrhunderts wurde derMonte Testaccio zu einer Art städtischemKühlschrank und durch reguläreKonzession von Seiten der städtischenVerwaltung an Privatleute wurden Kelleram Fuße des Berges angelegt, die sogenannten „Grotten“ zur AufbewahrungvonWein. Diese Grotten waren über denganzen Umfang des Hügels verteilt unddie schon 1748 die Situation der heutigenähnelte. Es scheint, dass die erste Grottezur Aufbewahrung von Fässern 1667ausgehöhlt wurde. Es folgte dieEröffnung zahlreicher anderer Grotten,die ideal für die Aufbewahrung vonWeinwaren, denn sie gewährleisten einegleichmäßige Temperatur von 7-10 GradCelsius über das ganze Jahr. DieKonzession war an die AufbewahrungvonWein gebunden und zu keinenanderen Zwecken (pro conservatione viniet non aliud finem) auch wenn die Grottean der Via di Monte Testaccio Nr. 16 fürdie Aufbewahrung vonWurst eine

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11.Monte Testaccio

Ausnahmewar. Infolge des Ausbaus derGrotten wurden „Stuben“ (Tinelli) für dieDegustation desWeines gebaut, andenen in vielen Fällen Außengebäudeangebaut wurden.Eine andere Veränderung erfuhr derMonte Testaccio 1938-42, nämlich dieAusgrabung des CircusMaximus. Beidieser Gelegenheit lagerte man dieausgehobene Erde auf demHügel mit derFolge, dass die westliche und südlicheSeite heutemit Vegetation bedeckt sind.Ein Plan zur Begrünung des Gebietesdurch Bepflanzung der Strassen und derErbauung der Fontana del Boccale, die wirheute noch in der Via Zabaglia sehenkönnen, geht auf die 1930er Jahrezurück. Nach 1942wurden auch dieGrotten in Stand gesetzt, durch Abriss

eines größten Teils der ringsherumgewachsenen Bebauung.

Detail des Monte Testaccio

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Vonder ViaZabaglianehmenwir zur

Linken die Via Galvani,an dessen Ende sich diePiazza Giustiniani befindet. AufdemPlatz an der westlichen Seite desMonte Testaccio erhebt sich dasGebäude des ehemaligenSchlachthofes, der eine Fläche von fast10Hektar einnimmt und an der Fronteine Länge von ca. 506Meternaufweist, die sich zur Piazza Giustinianiwendet. Als die neue italienischeRegierung entschied, den altenpäpstlichen Schlachthof zu ersetzen,der sich imGebiet zwischenTiber undPorta Flaminia befand, wurde dasGebiet desMonte Testaccio ausgesucht.In den ersten Planungen sollte diesesGebiet am Flussufer und an der damalsimBau befindlichen Bahnstrecke Rom-Civitavecchia industriell entwickeltwerden. Die Planung der Anlage wurde1888 demArchitektenGioacchinoErsoch anvertraut, der eine Sanierungdes ehemaligen päpstlichenSchlachthofes geleitet hatte, und dieArbeiten gingen so schnell voran, dassdiese in den erstenMonaten des Jahres1891 in Betrieb genommenwerdenkonnte. Die Erfahrung, die dieserPlaner während desUmbaus despäpstlichen Schlachthofes gesammelthatte, schuf eine ganz besondereAnlage besonders in Bezug auf dieTätigkeiten, diemit den

Betriebsabläufen zutun haben. DerKomplex wird gebildetdurch eine Reihe

umgebender Gebäude,die ein weitläufiges Areal

umschließen, wo der Verkauf und dieSchlachtung des Viehs sowie alleAbläufe der Verarbeitung undKonservierung des Fleischesstattfanden. BeimTorbogen, der denHaupteingang von der PiazzaGiustiniani darstellt, befindet sich eineAttika, diemit einer Gruppegeschmückt ist, bestehend aus einemgeflügeltenGenius, der einen Stier andenHörnern packt und ihn zu Bodenzwingt. Im Inneren dieses weitläufigenGebietes befand sich das ForumBoarium, in demder Viehhandelstattfand und der einen eigenenEingang zur Viale di CampoBoariohatte, ähnlich dem zur PiazzaGiustiniani und demnahegelegenenGebäude des Pförtners. Zwischen 1912und 1918 wurde das Gebäudemit denKühlhäusern an der Seite desSchlachthofes gebaut, in demAbschnitt zwischen der Via B. Franklinund der Via Volpicelli. Daszweigeschossige Gebäude ist auf dereinen Seite ca. 10Meter hoch, auf deranderen Seite hat es nur einGeschoss.Diesemoderne Anlage, diemitGaslaternen beleuchtet wurde, wareine dermodernsten in Italien undEuropa und blieb bis 1975 in Funktion.

Dieses Areal wirdin Zukunft dieGebäude derFakultät fürArchitektur, dieAkademie derSchönenKünsteund der DAMSderUniversità diRomaTrebeherbergen.Von der PiazzaGiustinianibiegen wir rechtsin die Via

12.Wandern,Wandern...

DasGebäudedesehemaligenSchlachthofes

Franklin und links in die ViaManuzioein, bis wir den Lungotevere Testaccioerreichen.Wenden wir uns nach rechtszumPonte Sublicio und beugen wir unsan der Brüstung Richtung Fluß.Hiersind einige grandiose Reste desHafensdes kaiserlichen Rom zu sehen. AmAnfang des 2. Jahrhunderts v. Chr.wurde dieHandelsachse der Stadt vomalten ursprünglichen Anlegehafen, dersich an der Stelle befand, wo sich dasEinwohnermeldeamt an der ViaPetroselli befindet, zu einemneuenund ausgedehnten Bereich gleichaußerhalb der Porta Trigeminaumgeleitet, des Tores, dass zwischendemFuß des Aventin und demTibersituiert war.Dieses neueHandelsgebiet erhielt denNamen griechischenUrsprungs,Emporium undwurdemit demeindrucksvollen Bau der PorticusAemilia ausgestattet, dem größtenüberdachtenMarkt, den die Römerjemals bauten; dieMaße des Bauesbetrugen 500Meter Länge und 60Meter Breite. Diese Anlage wurde imJahr 193 v. Chr. durch die Zensoren L.Aemilius Lepidus und L. AemiliusPaulus begonnen und 174 v. Chr. durchdie ZensorenQ. Fulvius Flaccus undA.Postumius Albinis fertig gestellt, warmit der ViaOstiense und demHafenvonOstia verbunden und diente ca.240 Jahre für denHandel desAnlegehafens. Die parallel zumTibergelegene Anlage hatte eine Fassade, dieaus einer Reihe von Pilastern inregelmäßigenQuadern aus Tuffgesteingebildet war und bestand aus siebengroßen Längsschiffen, die zumFlusshinzu abfielen und aus 50Querschiffenmit einemFußboden aus gestampfterErde. Davon sind einige Reste zwischenVia Rubattino, Via Branca, Via Floriound Via Franklin erhalten die zwischenden Palästen und demGarten derSchule C. Cattaneo verbaut sind. DerKai, der 90Meter breit war, erstrecktesich über eine Länge von ca. 500Meter,von der heutigen Via Torricelli zur ViaRubattino, bedecktmit einem

steinernen Pflaster. AmRand desFlusses waren Blöcke aus Travertinangebracht, diemit Löchern versehenwaren, durch die Taue durchliefen umdie Schiffe zu verankern und Flöße, diedurchOchsen auf der Via Caudicariagezogen wurden, demTreidelweg, derRommitOstia imVerlauf des Flussesverband. Das neue künstliche Becken,das Trajan bei der Stadt Porto in derNähe des heutigenOrtes Fiumicinoanlegen ließ, trug zur Entwicklung derVerbindung entlang der Via Portuensebei. Begünstigt durch KaiserKonstantin im 4. Jahrhundert, wurdePorto das wichtigsteVerwaltungszentrumdesHandels undtrug dazu bei, dass der Verkehr auf derrechten Seite des Flusses zu Lasten desVerkehrs, der bis dahinNahe der ViaOstiense verlaufen war, privilegiertwurde. DieMauerreste, die wir heutevon der Brüstung des LungotevereTestaccio sehen können, wurden zumTeil beimBau derUferbefestigungenzu Tage gebracht. Es handelt sich umeine Reihe vonRäumlichkeiten von ca.4MeterHöhe, gebaut opus mixtummiteiner gewölbtenDecke, die der amstärksten vorgerückte Teil des Emporiumist. Auf dieser Art von Kryptoportikusverlief eine Travertinpflasterung; diesewar als Kai zumLaden und EntladenderWaren vorgesehen. Diese Strukturblieb bis zum 7. Jahrhundert inVerwendung undwurde in derFolgezeit verlassen, umdarauf einenFriedhof zu errichten. An der Basis derAnlage finden sichmehrereMarmorblöckemitMarken aus Blei, dieauf das 1. Jahrhundert zurückzuführen,sind und die vielleicht verbaut wurden,umdie Bauten vorÜberschwemmungen des Tibers zuschützen: Ihr Vorhandensein führte zurBenennung ripa marmorata, dieseBenennung ist dann auf die Straßeübertragen worden, die die Porta S.Paolomit demUfer des Flussesverbindet.In der imAltertumbenannten regioXIII, Aventinus, in derNähe des

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Anlegehafens, wird weiter dasVorhandensein von sage und schreibe30 horrea überliefert, einWort, dasMagazin bedeutet, alsoOrt desBewahrens. Das Vorhandenseinprivater Lagerräume in derNähe desHafens geht auf die Zeit des 2.PunischenKrieges zurück. Unter dengrößten undwichtigsten benennen wirdieHorrea Lolliana und dieHorreaGalbana. Letztere waren gleich hinterdemKomplex der Porticus Aemiliagebaut und blieben bis in die Zeit desKaisers Galba in privaterHand. Davonsind Reste erhalten, gebildet ausRäumenmit gleichmäßigenGrundrissen, die sich drei großenInnenhöfen zuwenden undmitsogenannten ergastula versehen waren,d. h.Wohnhäusern für das Personal,das für die Lagerung derWarenverantwortlich war. In derNähe derLagerräume befand sich das Grabmaldes Sergius Sulpicius Galba, die 1885 inder Via G. Branca entdeckt wurden:gebildet aus einer würfelförmigenStruktur in Tuffblöckenmit einerEinfassung aus Travertin und einer vonzwei Liktorenbündeln flankiertenWidmungsinschrift. DieHorrea Lollianadagegen wurden wahrscheinlich imJahre 71 vonM. Lollius Palicanus beimTod von Lollia Paolina erbaut, derzweiten Frau des Kaisers Caligula; alleGüter der adligenDame,Magazin

inbegriffen, wurden vonClaudiuskonfisziert und gelangten so inkaiserliche Verwaltung. Diese großeAnlage, von der keine sichtbarenSpuren erhalten sind, befand sich dort,wo heute der ehemalige Schlachthofsteht, wurde von verschiedenenStraßen durchkreuzt und inverschiedene Bereiche unterteilt; siewarmit einer tabernae undmit einerAnlegestelle für die Be- und EntladungderWaren versehen. AmFuße desAventin befand sich wahrscheinlichderOrt einer anderen Anlage privaterhorrea, dieAniciana oderAnicetiana,während sich westlich der PorticusAemilia dieHorrea Seiana befand,die unter Trajan in kaiserlichenöffentlichen Besitz gelangte.Die Reste der Porticus Aemilia unddes Emporium sind auf Anfrage an dieSoprintendenza Archeologica di Romazu besichtigen.

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Die Reste des Emporiums in via Rubattino Via del CircoMassimo:3 - 60 - 75 - 81 - 118 - 122 - 160 - 175 -271 - 628 - 673 - 715 - U-Bahnlinie B

Piazza Albania:3 - 60 - 75 - 118 - 175 - 271 - 673 - 715

Piazza di Porta S. Paolo (Piramide):3 - 23 -30 - 60 - 75 - 95 - 118 -130 - 175- 271 - 280 - 715 - 716 - 719 - 769U-Bahnlinie B - Ferrovia Roma Lido

Legende:Die fettgedrucktenNummern in schwarzer Farbegeben die Endstationen an (z.B. 70)DieunterzeichnetenNummerngebendie S- Bahnan (z.B.3)Die in grüner Farbe geben nur die Linien an, die nur indenWerktagen fahren (z.B. 30)Die in roter Farbe geben die Linien an, die zu denFeiertagen fahren (z.B. 130)

Wie gelange ich nach…

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Touristische Info-Punkt

FLUGHÄFEN• Ciampino “G. B. Pastine” Flughafen von RomInternationale Ankünfte - GepäckausgabeTäglich von 9:00 / 18.30 Uhr

• Fiumicino LeonardoDa Vinci FlughafenInternationale Ankünfte - Terminal T3Täglich von 08.00 / 19.30 Uhr

Täglich von 9:30 / 19.00 Uhr• Castel Sant’AngeloLungotevere Vaticano - (Piazza Pia)•MinghettiViaMarcoMinghetti - (Ecke der Via del Corso)• ForiVisitor Center, Via dei Fori Imperiali• Leopardian der Abteilung Tourismus der Hauptstadt RomVia Leopardi, 24 - vonMontag bis Freitag• Ostia LidoLungomare Paolo Toscanelli - (Ecke der Piazza AncoMarzio)vonMai bis September• TiburtinaBahnhof Tiburtina - nächste Eröffnung

Täglich von 08.00 / 19.30 Uhr• Bahnhof TerminiVia Giovanni Giolitti, 34In Gebäude F / 24 Bühne

Hauptstadt Rom - TourismusVia Leopardi, 24 – 00185 Roma

Callcenter Fremdenverkehrsamttel +39 06 06 08 (täglich von 09.00 / 19.30 Uhr)

Telefonvermittlung der Stadt Romtel +39 06 06 06

www.comune.roma.itwww.turismoroma.it

[email protected]

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